DE10027008A1

DE10027008A1 - Dosiervorrichtung

Info

Publication number: DE10027008A1
Application number: DE10027008A
Authority: DE
Inventors: Reiner Wurst; Manfred Kuhnle; Werner Runft
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Syntegon Technology GmbH
Priority date: 2000-05-31
Filing date: 2000-05-31
Publication date: 2001-12-06
Anticipated expiration: 2020-06-01
Also published as: ITMI20011128A0; DE10027008B4; US20020002809A1; ITMI20011128A1; CN1241786C; CN1325811A; US6435230B2

Abstract

Eine Dosiervorrichtung (10) weist einen Füllgutbehälter (11) mit einer Dosierscheibe (12) auf. In der Dosierscheibe (12) sind Dosierbohrungen (17; 17a) für Produkte wie Mikrotabletten (1) angeordnet. Unterhalb der Dosierscheibe (12) befindet sich in einem Übergabebereich (20) ein Kapselfüllschacht (22), der mit bereitstehenden Kapselunterteilen (2) fluchtend angeordnet ist. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, den Füllgutbehälter (11) in einer Achse (14) drehbar zu lagern, die schräg gegenüber der Vertikalen (15) angeordnet ist. Auf diese Weise lassen sich auf einfache Weise die Mikrokapseln (1) in die Dosierbohrungen (17; 17a) eindosieren, und es wird eine produktschonende Handhabung der Mikrotabletten (1) und eine hohe Leistung der Dosiervorrichtung (10) ermöglicht.

Description

Stand der Technik

Die Erfindung betrifft eine Dosiervorrichtung nach dem Ober begriff des Anspruchs 1, wie sie aus der DE 196 51 237 A1 bekannt ist. Die bekannte Vorrichtung ist für das Dosieren und Abgeben von Pulver in Hartgelatinekapseln ausgelegt, und weist dazu einen Pulverabweiskörper sowie Stopf- und Aus stoßstempel auf, damit das Pulver in Dosierbohrungen einer Dosierscheibe verdichtet und in bereitstehende Unterteile von Hartgelatinekapseln überschoben werden kann. Die bekann te Vorrichtung soll derart weitergebildet werden, dass sie zum Dosieren von körnigem bzw. kleinstückigen Produkten, insbesondere pharmazeutischen Produkten wie Mikrotabletten, Kapseln, Dragees oder ähnlichem geeignet ist, wobei eine möglichst hohe Leistung und Produktschonung erzielt werden soll.

Vorteile der Erfindung

Die erfindungsgemäße Dosiervorrichtung mit den kennzeichnen den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass sie me chanisch einfach aufgebaut ist und eine hohe Leistung mit produktschonender Dosierung ermöglicht.

Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Zeichnung

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen vereinfachten Längsschnitt durch die erfin dungsgemäße Dosiervorrichtung,

Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Dosierscheibe,

Fig. 3 eine Einzelheit der Fig. 2,

Fig. 4 eine gegenüber der Fig. 3 modifizierte Anordnung von Dosierbohrungen und

Fig. 5 einen Tablettenfüllschacht in perspektivischer An sicht.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels

Die in der Fig. 1 dargestellte Vorrichtung 10 dient zum Do sieren und Abgeben von sogenannten Mikrotabletten 1 in Kap selunterteile 2 von Hartgelatinekapseln. Mittels der Vor richtung 10 lassen sich jedoch auch andere Produkte, wie insbesondere Kapseln, Dragees, Bonbons oder ähnliches dosie ren. Anstelle von Kapselunterteilen 2 können auch andere ge eignete Aufnahmen für die Produkte, wie etwa Näpfe einer Blisterbahn Anverwendung finden.

Die Vorrichtung 10 hat einen Füllgutbehälter 11, der aus ei ner Dosierscheibe 12, und einem mit der Dosierscheibe 12 verbundenen, umlaufenden Füllgutbehälterring 13 besteht. Der Füllgutbehälter 11 ist in einer Achse 14 drehbar gelagert, die gegen die Vertikalachse 15 um einen Winkel α, der im Ausführungsbeispiel ca. 30 Grad beträgt, geschwenkt ist.

Wie am besten aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, sind in der Dosierscheibe 12 eine Vielzahl von im Querschnitt runden Dosierbohrungen 17 ausgebildet. Die Anordnung der Dosierboh rungen 17 ist im Ausführungsbeispiel derart, dass bei einem bestimmten Radius R von der Achse 14 jeweils alle 45 Grad Drehwinkel eine Gruppe von fünf oder von vier Dosierbohrun gen 17 angeordnet ist. Ferner sind entsprechend der Fig. 3 eine Gruppe von fünf Dosierbohrungen 17 mit einem Radius r₁ und vier benachbarte Dosierbohrungen 17 mit einem Radius r₂ von der Achse 14 zu jeweils einer Bohrungsgruppe 18 zusam mengefaßt, die einem Kapselunterteil 2 zugeordnet ist. Wenn entsprechend der Fig. 2 und 3 bei größeren Radien die Vierer- und Fünfergruppen von Dosierbohrungen 17 zueinander versetzt angeordnet sind, läßt sich eine besonders dichte in einem geringeren Radiusbereich anordenbare Gruppierung der Dosierbohrungen 17 für eine Bohrungsgruppe 18 erzielen.

Gemäß Fig. 1 sind in jeder Dosierbohrung 17 zwei Mikro tabletten 1 übereinander angeordnet, wobei der Durchmesser der Dosierbohrungen 17 jeweils etwas größer ist als der Durchmesser der Mikrotablette 1. In Verbindung mit den Fig. 2 und 3 ergibt sich, dass entsprechend den neun einer Bohrungsgruppe 18 zugeordneten Dosierbohrungen 17 insgesamt achtzehn Mikrotabletten 1 in ein Kapselunterteil 2 eindo siert werden.

An der Unterseite der Dosierscheibe 12 ist ein platten- oder ringförmiger Gegenhalter 19 angeordnet, der die Unterseiten der Dosierbohrungen 17 beim Umlauf des Füllgutbehälters 11 um die Achse 14 mit Ausnahme in einem Übergabebereich 20 verschließt. In dem Übergabebereich 20 hat der Gegenhalter 19 eine Aussparung 21 für einen Kapselfüllschacht 22.

Der blockförmige Tablettenfüllschacht 22 weist für jede Boh rungsgruppe 18 einen trichterähnlichen Schacht 24 auf. Die ser Schacht 24 hat auf der der Dosierscheibe 12 zugewandten Seite einen langlochförmigen Eintrittsquerschnitt 25 ent sprechend der jeweiligen äußeren Begrenzung einer Bohrungs gruppe 18, und auf der den Kapselunterteilen 2 zugewandten Seite einen Austrittsquerschnitt 26, der dem Durchmesser des Kapselunterteils 2 angepaßt ist.

Unterhalb des Tablettenfüllschachtes 22 ist ein Kapselteil träger 27 mit Bohrungen 28 für die Kapselunterteile 2 ange ordnet. Der Kapselteilträger 27 ist entsprechend Fig. 1 zur Aufnahme der Mikrotabletten 1 in eine Position schwenkbar, in der die Kapselunterteile 2 mit den Austrittsquerschnitten 26 der Schächte 24 fluchten. Zum Verschließen der Kapselun terteile 2 ist der Kapselteilträger 27 seitlich wegschwenk bar. Bezüglich des Aufbaus und der Funktionsweise eines der artigen Kapselteilträgers 27 im Zusammenhang mit einer Kap selfüll- und verschließmaschine wird auf die DE 38 30 013 A1 verwiesen, die hiermit Bestandteil dieser Anmeldung sein soll, insofern, als die Vorrichtung 10 Bestandteil einer derartigen Kapselfüll- und verschließmaschine sein kann. An der Unterseite der Dosierscheibe 12 ist in deren Randbe reich ein Führungs- und Antriebsring 30 befestigt. Der Füh rungs- und Antriebsring 30 weist an seinem Innenumfang eine Innenverzahnung 31 auf, die mit einem Antriebsritzel 32 des Drehantriebs des Füllgutbehälters 11, welcher bevorzugt als Servomotor ausgebildet ist, in Wirkverbindung angeordnet ist. Am Außenumfang des Führungs- und Antriebsrings 30 ist eine umlaufende Führungsnut 33 ausgebildet, in der drei, um jeweils 120 Grad zueinander versetzt angeordnete Führungs rollen 34 eingreifen, die für die Lagerung des Füllgutbehäl ters 11 sorgen, wobei in der Fig. 1 aufgrund der gewählten Ansicht nur eine Führungsrolle 34 erkennbar ist.

Wesentlich ist noch, dass entsprechend der Fig. 1 das im Füllgutbehälter 11 befindliche Füllgut in Form der Mikro tabletten 1 den Füllgutbehälter 11 nicht vollständig aus füllt, sondern nur bis zu einem Füllgutpegel 35 reicht. Die ser Füllgutpegel 35 liegt unterhalb des Niveaus der Ein trittsquerschnitte 25 des Kapselfüllschachtes 22 bzw. des Übergabebereiches 20. Ferner muß der Winkel α der Achse 14 des Füllgutbehälters 11 derart groß sein, dass beim Umlauf der Dosierscheibe 12 über den Dosierbohrungen 17 befindliche Mikrotabletten 1 aufgrund der Hangabtriebskraft in den Vor ratsbereich 36 des Füllgutes zurückrollen.

Die Vorrichtung 10 arbeitet wie folgt: Über das Antriebsrit zel 32 wird der Füllgutbehälter 11 entweder taktweise oder kontinuierlich gedreht. Dabei tauchen die Dosierbohrungen 17 beim Umlauf in den Vorratsbereich 36 mit Mikrotabletten 1 ein, worauf sich in jeder Dosierbohrung 17 zwei Mikrotablet ten 1 übereinander anordnen. Beim weiteren Umlauf der Do sierscheibe 12 tauchen die mit Mikrotabletten 1 gefüllten Dosierbohrungen 17 aus dem Vorratsbereich 36 heraus. Sollten sich im Bereich der Dosierbohrungen 17 weitere Mikrotablet ten 1 angesammelt haben, so rollen oder rutschen diese beim Umlauf der Dosierscheibe 12 aufgrund der auf sie einwirken den Hangabtriebskraft in den Vorratsbereich 36 des Füllgut behälters 11 zurück. Sobald die Dosierbohrungen 17 in Dec kung mit den Schächten 24 des Tablettenfüllschachtes 22 ge raten, fallen die Mikrotabletten 1 aus den Dosierbohrungen 17 in den Tablettenfüllschacht 22 und von dort in die be reitstehenden Kapselunterteile 2. Die befüllten Kapselunter teile 2 werden anschließend mittels des Kapselteilträgers 27 aus der in der Fig. 1 dargestellten Füllstellung wegge schwenkt, worauf andere, leere Kapselunterteile 2 unterhalb des Kapselfüllschachtes 22 gebracht werden. Anschließend wiederholen sich die Vorgänge wie oben beschrieben.

Ergänzend wird erwähnt, dass die Form der Dosierbohrungen nicht auf runde Dosierbohrungen 17 beschränkt ist. Vielmehr können entsprechend Fig. 4 die Dosierbohrungen 17a auch z. B. länglich ausgebildet sein, so dass jeweils zwei Mikro tabletten 1 in einer Ebene nebeneinander angeordnet sein können. In diesem Fall ist die Dicke der Dosierscheibe der art, dass nur die Anordnung von Mikrotabletten 1 in einer Ebene der Dosierscheibe bzw. den Dosierbohrungen 17a möglich ist. Ferner ist in Fig. 4 die Anordnung der Dosierbohrungen 17a derart dargestellt, daß diese um jeweils 90 Grad zuein ander versetzt sind, so daß eine raumsparende Anordnung er zielt wird.

Claims

1. Dosiervorrichtung (10), insbesondere für pharmazeutische Produkte wie Mikrokapseln (1), Kapseln, Dragees oder ähn liches, mit einem in einer Drehachse (14) gelagerten Füllgutbehälter (11), mit am Boden des Füllgutbehälters (11) ausgebildeten Dosierbohrungen (17) für die Produkte und mit einem die Dosierbohrungen (17) auf der Unterseite des Dosierbehälters (11) mit Ausnahme in einem Übergabe bereich (20) verschliessenden Abdeckelement (19), wobei im Übergabebereich (20) die Produkte in bereitgestellte Aufnahmen (2) abgegeben werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (14) des Füllgutbehälters (11) gegen die Vertikale (15) geneigt angeordnet ist, so dass sich die Produkte beim Umlauf des Füllgutbehälters (11) um die Drehachse (14) mit Ausnahme in den Dosierbohrungen (17) in einem Vorratsbereich (36) ansammeln und dass der Über gabebereich (20) sich in einem produktfreien Niveau ober halb des Vorratsbereichs (36) befindet.

2. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass im Übergabebereich (20) ein Überführelement (22) angeordnet ist, welches Durchgangsbohrungen (24) aufweist, die sich in einer Übergabestellung für die Pro dukte mit den Dosierbohrungen (17) decken und dass unter halb des Überführelements (22) in Deckung mit den Durch gangsbohrungen (24) die Aufnahmen (2) angeordnet sind.

3. Dosiervorrichung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils mehrere Dosierbohrungen (17) einer Aufnahme (2) zugeordnet sind, dass jeweils eine Durchgangsbohrung (24) auf der dem Füllgutbehälter (11) zugewandten Seite die jeweils mehreren Dosierbohrungen (17) überdeckt und dass die Durchgangsbohrungen (24) auf der den Aufnahmen (2) zugewandten Seite den Aufnahmen (2) angepaßte Aus trittsquerschnitte (26) aufweisen.

4. Dosiervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich net, dass die jeweils mehreren Dosierbohrungen (17) rund ausgebildet sind und auf wenigstens einem Kreisbogenab schnitt des Füllgutbehälters (11) angeordnet sind.

5. Dosiervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich net, dass die jeweils mehreren Dosierbohrungen (17) auf mehreren Kreisbogenabschnitten mit unterschiedlichen Ra dien (r₁, r₂) von der Drehachse (14) des Füllgutbehälters (11) und versetzt zueinander angeordnet sind.

6. Dosiervorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn zeichnet, dass jede Dosierbohrung (17) eine Höhe auf weist, die ein Vielfaches der Höhe eines Produktes ent spricht.

7. Dosiervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich net, dass jede Dosierbohrung (17a) eine Querschnittsflä che aufweist, die zur Aufnahme mehrerer nebeneinander an geordneter Produkte geeignet ist.

8. Dosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, da durch gekennzeichnet, dass die Aufnahmen Kapselunterteile (2) von Hartgelatinekapseln sind, die in einem Kapsel teilträger (27) angeordnet sind.

9. Dosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, da durch gekennzeichnet, dass die Aufnahmen Näpfe einer Bli sterbahn sind.

10. Dosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da durch gekennzeichnet, dass der Füllgutbehälter (11) aus einer formatabhängigen, die Dosierbohrungen (17; 17a) aufweisenden Dosierscheibe (12), und einer mit der Ober seite der Dosierscheibe (12) verbundenen, umlaufenden Füllgutbehälterwand (13) besteht.

11. Dosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da durch gekennzeichnet, dass an der Unterseite des Füllgut behälters (11) ein Antriebsring (30) mit einer Innenver zahnung (31) angeordnet ist, der mit einem außenverzahn ten Antriebsritzel (32) zusammenwirkt.

12. Dosiervorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich net, dass am Außenumfang des Antriebsrings (30) eine um laufende Führungsnut (33) ausgebildet ist, die mit rol lenförmigen Führungselementen (34) zusammenwirkt.