DE10026795A1 - Verfahren zur Herstellung endformnaher Bauteile aus metallischen Werkstoffen und Verbundwerkstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung endformnaher Bauteile aus metallischen Werkstoffen und Verbundwerkstoffen

Info

Publication number
DE10026795A1
DE10026795A1 DE2000126795 DE10026795A DE10026795A1 DE 10026795 A1 DE10026795 A1 DE 10026795A1 DE 2000126795 DE2000126795 DE 2000126795 DE 10026795 A DE10026795 A DE 10026795A DE 10026795 A1 DE10026795 A1 DE 10026795A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bolt
metal
metallic
sleeve
thixotropic
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE2000126795
Other languages
English (en)
Other versions
DE10026795C2 (de
Inventor
Joerg Weise
Marco Haesche
Werner Meyer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Original Assignee
Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV filed Critical Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Priority to DE2000126795 priority Critical patent/DE10026795C2/de
Publication of DE10026795A1 publication Critical patent/DE10026795A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE10026795C2 publication Critical patent/DE10026795C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D17/00Pressure die casting or injection die casting, i.e. casting in which the metal is forced into a mould under high pressure
    • B22D17/007Semi-solid pressure die casting

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Forging (AREA)
  • Coating With Molten Metal (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung endformnaher Bauteile mittels eines Thixoforming-Prozesses. Dabei werden Bolzen aus einem metallischen Werkstoff oder aus einem Verbundwerkstoff erwärmt, so dass das Material thixotrop wird. Die aufzuheizenden Bolzen sind durch eine Hülle aus einem Metall oder einer metallischen Legierung mit einer höheren Schmelztemperatur als die Verarbeitungstemperatur des aufzuheizenden Bolzens vollständig oder teilweise eingehüllt. Die Bolzen werden nach Erreichen der thixotropen Struktur mit der Umhüllung in eine Gießkammer eingebracht und das Bolzenmaterial wird dort aus der Umhüllung herausgedrückt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung endformnaher Bauteile aus metallischen Werkstoffen und aus Verbundwerkstoffen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Für die Herstellung von endformnahen Bauteilen mittels Thixoforming-Verfahren werden Bolzen mit einer geeigneten Gefügestruktur in der Regel durch elektromagnetische Induktion derart in das Zweiphasengebiet erwärmt, dass das Material thixotrop wird und vergossen oder verpresst werden kann. Dabei entsteht eine thixotrope Gefügestruktur, bei der globulitische feste Gefügebestandteile in eine schmelzflüssige Matrix eingebettet sind. Bei der Durchführung des Verfahrens ist die Temperaturkontrolle und die Haltezeit bei dieser Temperatur von entscheidender Bedeutung. Ist die Temperatur oder die Haltezeit zu hoch gewählt, verlieren die Bolzen ihre Formstabilität und sind nicht mehr handhabbar. Insbesondere bei Verfahren, bei welchen die Bolzen in einer senkrechten Position erwärmt werden, wird der einstellbare Flüssigkeitsanteil des Bolzens durch seine Stabilität gegenüber seinem eigenen Gewicht eingeschränkt. Weiterhin kann während des Aufheiz- und Halteprozesses teilweise eine Segregation der schmelzflüssigen Gefügebestandeile entstehen. Hierdurch kommt es zur unerwünschten inhomogenen Verteilung der Gefügebestandteile im Bolzen. Aus den Bolzen austretende schmelzflüssige Phase führt zum Abtropfen von Material, welches nach dem Stand der Technik in speziellen Schalen aufgefangen wird. Dies führt zu unerwünschten Verschiebungen der chemischen Gesamtzusammensetzung der Bolzen und zu Abweichungen der Volumen verschiedener Bolzen beim Gießprozess, wodurch die genaue und reproduzierbare Regelung des Gießprozesses eingeschränkt wird. Das abgetropfte Material muss nach dem Aufheizprozess und der Entnahme des Bolzens umständlich mit Hand oder maschinell aus den Schalen entfernt werden. Die Schalen bestehen aus Keramiken, höherschmelzenden Metallen, z. B. Stahl, oder Verbundkonstruktionen aus Keramik und Metall. Durch die thermischen und mechanischen Belastungen und die Wechselwirkung mit Bolzenmaterial während des Aufheizprozesses werden Schalen aus Keramik schnell rissig, es kommt zu Ausbrechungen und zur Zerstörung der Schale. Schalenmaterialien aus höherschmelzendem Metall, z. B. Stahl, haben den Nachteil, dass sie mit einer Beschichtung (Schlichte) versehen werden müssen, welche regelmäßig nach wenigen Prozessdurchläufen erneuert werden muss. Außerdem wird die Energiebilanz der induktiven Bolzenerwärmung durch die hohe Einkopplung und Erwärmung des Schalenmaterials bei Metallschalen erheblich verschlechtert.
Aufgabe der Erfindung ist es, das gattungsgemäße Verfahren so weiterzubilden, dass die oben beschriebenen Nachteile vermieden werden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen dar.
Gemäß der Erfindung werden die aufzuheizenden Bolzen in eine Hülle aus einem höherschmelzenden Werkstoff vollständig oder teilweise eingehüllt. Der Hüllenwerkstoff kann Metall oder eine metallische Legierung sein. Die Bolzen bleiben in dieser Umhüllung während des gesamten Prozesses des Aufheizens und Haltens bei hohen Temperaturen und werden so in die Gießkammer einer Gießanlage oder in das Gesenk einer Presse gegeben. Auf diese Weise wird das Austreten und Abtropfen von schmelzflüssiger Phase aus dem Bolzen verhindert.
Ferner wird der Bolzen durch die Umhüllung mechanisch stabilisiert. In der Gießkammer der Druckgießanlage erfolgt durch den Druck des Gießkolbens ein Herauspressen des thixotropen Bolzenmaterials aus der Umhüllung. Das Umhüllungsmaterial verbleibt im Pressrest und wird vom Bauteil abgetrennt. Aufgrund der geringen Dicke des Umhüllungsmaterials, insbesondere bei Verwendung von Folien, sind die Energieverluste bei der induktiven Erwärmung des Bolzens sehr gering.
Teilweise Umhüllung des Bolzens eignet sich insbesondere für vertikale Aufheizverfahren.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Umhüllungsmaterial, insbesondere eine Umhüllungsfolie, ein- oder beidseitig mit einer Beschichtung versehen wird, welche eventuell stattfindende Diffusionsprozesse (zu denen es bei hohen Presstemperaturen kommen kann, wodurch die Schmelztemperatur der Folie verringert wird) einschränkt oder ganz verhindert. Hierfür sind insbesondere Oxidschichten, aber auch Nitrid- oder Karbidschichten, geeignet. Diese sind auch bei hohen Prozesstemperaturen beständig und können bei einem späteren Wiedereinschmelzen des Pressrestes einfach aus der Schmelze entfernt werden. Durch die Verwendung von Folien auf Aluminiumbasis für Bolzen aus Aluminiumlegierungen und Magnesiumlegierungen bleibt das anfallende Kreislaufmaterial sortenrein bzw. enthält keine metallurgisch bedenklichen Legierungsbestandteile. Durch die Schutzschicht und die Aluminiumfolie wird der Kontakt des teilflüssigen thixotropen Materials mit der Gießkammer stark reduziert, wodurch eine Verminderung des Trennmittelauftrages in der Gießkammer möglich wird. Durch die Folienhülle wird der Bolzen von der Umgebungsatmosphäre abgeschlossen, brennbare Materialien können sich nicht entzünden. Bei einer Kombination von mehreren beschichteten bzw. unbeschichteten Umhüllungsmaterialien ist es vorteilhaft, wenn die dem Bolzen zugewandte Seite mit einer Schicht versehen ist, welche Diffusionsprozesse unterbindet oder verlangsamt, und die außenliegende Seite mit einer Schicht versehen ist, welche die Reibung mit der Gießkammerwand oder der entsprechenden Gesenkwand verringern soll.

Claims (9)

1. Verfahren zur Herstellung endformnaher Bauteile mittels Thixoforming- Prozesses, bei dem ein Bolzen aus einem metallischen Werkstoffen oder aus einem Verbundwerkstoffen erwärmt wird, so dass das Material thixotrop wird und anschließend vergossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die aufzuheizenden Bolzen durch eine Hülle aus einem Metall oder einer metallischen Legierung mit einer höheren Schmelztemperatur als die Verarbeitungstemperatur des aufzuheizenden Bolzens mindestens teilweise umhüllt werden und dass der Bolzen nach Erreichen der thixotropen Struktur mit der Umhüllung in eine Gießkammer eingebracht und das Bolzenmaterial aus der Umhüllung herausgedrückt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle eine Folie, Dose oder ein Blech ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Folien oder Bleche ein- oder beidseitig mit einer Schutzschicht versehen werden.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Umhüllung eine Kombination aus beschichteten Folien oder Blechen, oder aus unbeschichteten und beschichteten Materialien verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folien oder Bleche aus Aluminium bestehen.
6. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht Oxid-, Nitrid- oder Karbidschicht ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht durch Oxidation, insbesondere durch anodische Oxidation, erzeugt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht durch Sol-Gei-Reaktion erzeugt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen vollständig umhüllt wird.
DE2000126795 2000-05-31 2000-05-31 Verfahren zur Herstellung endformnaher Bauteile aus metallischen Werkstoffen und aus Verbundwerkstoffen Expired - Fee Related DE10026795C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2000126795 DE10026795C2 (de) 2000-05-31 2000-05-31 Verfahren zur Herstellung endformnaher Bauteile aus metallischen Werkstoffen und aus Verbundwerkstoffen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2000126795 DE10026795C2 (de) 2000-05-31 2000-05-31 Verfahren zur Herstellung endformnaher Bauteile aus metallischen Werkstoffen und aus Verbundwerkstoffen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE10026795A1 true DE10026795A1 (de) 2002-01-03
DE10026795C2 DE10026795C2 (de) 2002-05-08

Family

ID=7644103

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2000126795 Expired - Fee Related DE10026795C2 (de) 2000-05-31 2000-05-31 Verfahren zur Herstellung endformnaher Bauteile aus metallischen Werkstoffen und aus Verbundwerkstoffen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10026795C2 (de)

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19605839A1 (de) * 1996-02-16 1997-08-21 Gut Gieserei Umwelt Technik Gm Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Körpern auf metallischer Basis in teilflüssigem Zustand
EP0903193A1 (de) * 1996-11-28 1999-03-24 Ube Industries, Ltd. Vorrichtung zum herstellen von metal zum halbflüssigen verarbeiten
DE19800593A1 (de) * 1998-01-09 1999-07-15 Gut Gieserei Umwelt Technik Gm Verfahren zum Herstellen eines Gradientenbauteils im teilflüssigen Zustand
US6068043A (en) * 1995-12-26 2000-05-30 Hot Metal Technologies, Inc. Method and apparatus for nucleated forming of semi-solid metallic alloys from molten metals

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6068043A (en) * 1995-12-26 2000-05-30 Hot Metal Technologies, Inc. Method and apparatus for nucleated forming of semi-solid metallic alloys from molten metals
DE19605839A1 (de) * 1996-02-16 1997-08-21 Gut Gieserei Umwelt Technik Gm Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Körpern auf metallischer Basis in teilflüssigem Zustand
EP0903193A1 (de) * 1996-11-28 1999-03-24 Ube Industries, Ltd. Vorrichtung zum herstellen von metal zum halbflüssigen verarbeiten
DE19800593A1 (de) * 1998-01-09 1999-07-15 Gut Gieserei Umwelt Technik Gm Verfahren zum Herstellen eines Gradientenbauteils im teilflüssigen Zustand

Non-Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Prof. Dr.rer.nat. R. TELLE: Keramische Werkzeugma-teralien für das Thixoforming, Werkblatt der RWTH Aachen, verteilt auf der Messe, Materialica am 30.09.99 in München *
R. MOSCHINI: Serienfertgigung von Treibstoffverteilschienen nach dem Thixocasting-Verfahren ... in: Giesserei-Praxis Nr. 9/10, 1997, S. 209-211 *

Also Published As

Publication number Publication date
DE10026795C2 (de) 2002-05-08

Similar Documents

Publication Publication Date Title
El-Sabbagh et al. Hot rolling behaviour of stir-cast Al 6061 and Al 6082 alloys–SiC fine particulates reinforced composites
DE2115358C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Schichten aus in einer Metallmatrix dispergiertem fein-dispersem Füllstoff
CN1962179A (zh) 铸造伽马钛铝合金的直接滚轧
US4460541A (en) Aluminum powder metallurgy
CN106834837B (zh) 一种Al-Cu-Mg-Fe-Ni系变形耐热铝合金及其制备方法
DE1901766A1 (de) Verfahren zum Herstellen eines verdichteten Gegenstandes aus Pulver,insbesondere aus Metallpulver
WO2009141152A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines werkstücks, insbesondere eines formgebungswerkzeugs oder eines formgebungswerkzeugteils
DE1758162B2 (de) Mit chromlegierungspulcer plattierter strangpressbolzen und verfahren zur herstellung desselben
EP0445114B1 (de) Thermomechanische behandlung von schnell erstarrten al-legierungen
EP0374094B1 (de) Verfahren zum Verformen eines Metallstückes
WO2005084852A1 (de) Verbundbauteil
DE2327273C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Preßkörpern aus Pulver, das in einem Glasbehälter eingeschlossen ist
DE10026795C2 (de) Verfahren zur Herstellung endformnaher Bauteile aus metallischen Werkstoffen und aus Verbundwerkstoffen
EP1685263B1 (de) Verfahren zur herstellung eines bauteils mit metallischer matrix und verstärkung durch fasern oder partikel
DE10122181A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Teils aus Metallmatrixkompositmaterial
DE2415868B2 (de) Verfahren zum traenken eines poroesen koerpers mit einem traenkmetall
AT406837B (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung von metall-matrix-verbundwerkstoffen
Mola et al. Effects of the pouring temperature on the formation of the bonding zone between AZ91 and AlSi17 in the compound casting process
WO2006005416A1 (de) Herstellungsverfahren für kokille mit antihaftbeschichtung
Paramsothy et al. Improving compressive failure strain and work of fracture of magnesium by integrating it with millimeter length scale aluminum
Tirth et al. Effect of Squeeze Pressure on Aging and Mechanical Properties of AA2218-5áWtáPct Al 2 O 3 (TiO 2) Composites
EP0631829B1 (de) Trennmittel für die Warmumformung von gekapselten Metallteilen und Verfahren zum Herstellen des Trennmittels
Syarifudin et al. Effect of ZrO2 addition on mechanical properties and microstructure of Al-9Zn-6Mg-3Si matrix composites manufactured by squeeze casting
Lehuy Mechanical properties of zinc-aluminium alloys extruded in the liquid-solid state
AT506450A1 (de) Verfahren zum herstellen eines gleitlagers

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee