DE10026795C2 - Verfahren zur Herstellung endformnaher Bauteile aus metallischen Werkstoffen und aus Verbundwerkstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung endformnaher Bauteile aus metallischen Werkstoffen und aus VerbundwerkstoffenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D17/00—Pressure die casting or injection die casting, i.e. casting in which the metal is forced into a mould under high pressure
- B22D17/007—Semi-solid pressure die casting
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- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung endformnaher Bauteile aus
metallischen Werkstoffen und aus Verbundwerkstoffen gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Für die Herstellung von endformnahen Bauteilen mittels Thixoforming-Verfahren
werden Bolzen mit einer geeigneten Gefügestruktur in der Regel durch
elektromagnetische Induktion derart in das Zweiphasengebiet erwärmt, dass das
Material thixotrop wird und vergossen oder verpresst werden kann. Dabei entsteht
eine thixotrope Gefügestruktur, bei der globulitische feste Gefügebestandteile in
eine schmelzflüssige Matrix eingebettet sind. Ein Verfahren zur Herstellung von
Bauteilen mittels Thixoforming offenbaren beispielsweise die US 6,068,043 und die
DE 196 05 839 A1.
Bei der Durchführung von derartigen Thixoforming-Verfahren ist die
Temperaturkontrolle und die Haltezeit bei dieser Temperatur von entscheidender
Bedeutung. Ist die Temperatur oder die Haltezeit zu hoch gewählt, verlieren die
Bolzen ihre Formstabilität und sind nicht mehr handhabbar. Insbesondere bei
Verfahren, bei welchen die Bolzen in einer senkrechten Position erwärmt werden,
wird der einstellbare Flüssigkeitsanteil des Bolzens durch seine Stabilität gegenüber
seinem eigenen Gewicht eingeschränkt.
Weiterhin kann während des Aufheiz- und Halteprozesses teilweise eine
Segregation der schmelzflüssigen Gefügebestandeile entstehen. Hierdurch kommt
es zur unerwünschten inhomogenen Verteilung der Gefügebestandteile im Bolzen.
Aus den Bolzen austretende schmelzflüssige Phase führt zum Abtropfen von
Material, welches nach dem Stand der Technik in speziellen Schalen aufgefangen
wird.
Dies führt zu unerwünschten Verschiebungen der chemischen
Gesamtzusammensetzung der Bolzen und zu Abweichungen der Volumen
verschiedener Bolzen beim Gießprozess, wodurch die genaue und reproduzierbare
Regelung des Gießprozesses eingeschränkt wird. Das abgetropfte Material muss
nach dem Aufheizprozess und der Entnahme des Bolzens umständlich mit Hand
oder maschinell aus den Schalen entfernt werden.
Die Schalen bestehen aus Keramiken, höherschmelzenden Metallen, z. B. Stahl,
oder Verbundkonstruktionen aus Keramik und Metall. Keramische Schalen für das
Thixoforming sind beispielsweise beschrieben in Prof Dr. rer. nat. Telle:
"Keramische Werkzeugmaterialien für das Thixoforming", Werbeblatt der RWTH
Aachen, verteilt auf der Messe "Materialica" am 30.09.1999 in München.
Durch die thermischen und mechanischen Belastungen und die Wechselwirkung mit
Bolzenmaterial während des Aufheizprozesses werden Schalen aus Keramik
schnell rissig, es kommt zu Ausbrechungen und zur Zerstörung der Schafe.
Schalenmaterialien aus höherschmelzendem Metall, z. B. Stahl, haben den Nachteil,
dass sie mit einer Beschichtung (Schlichte) versehen werden müssen, welche
regelmäßig nach wenigen Prozessdurchläufen erneuert werden muss. Außerdem
wird die Energiebilanz der induktiven Bolzenerwärmung durch die hohe Einkopplung
und Erwärmung des Schalenmaterials bei Metallschalen erheblich verschlechtert.
Aufgabe der Erfindung ist es, das gattungsgemäße Verfahren so weiterzubilden,
dass die oben beschriebenen Nachteile vermieden werden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen dar.
Gemäß der Erfindung werden die aufzuheizenden Bolzen in eine Hülle aus einem
höherschmelzenden Werkstoff vollständig oder teilweise eingehüllt. Der
Hüllenwerkstoff kann Metall oder eine metallische Legierung sein. Die Bolzen
bleiben in dieser Umhüllung während des gesamten Prozesses des Aufheizens und
Haltens bei hohen Temperaturen und werden so in die Gießkammer einer
Gießanlage oder in das Gesenk einer Presse gegeben. Auf diese Weise wird das
Austreten und Abtropfen von schmelzflüssiger Phase aus dem Bolzen verhindert.
Ferner wird der Bolzen durch die Umhüllung mechanisch stabilisiert. In der
Gießkammer der Druckgießanlage erfolgt durch den Druck des Gießkolbens ein
Herauspressen des thixotropen Bolzenmaterials aus der Umhüllung. Das
Umhüllungsmaterial verbleibt im Pressrest und wird vom Bauteil abgetrennt.
Aufgrund der geringen Dicke des Umhüllungsmaterials, insbesondere bei
Verwendung von Folien, sind die Energieverluste bei der induktiven Erwärmung des
Bolzens sehr gering.
Teilweise Umhüllung des Bolzens eignet sich insbesondere für vertikale
Aufheizverfahren.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Umhüllungsmaterial, insbesondere eine
Umhüllungsfolie, ein- oder beidseitig mit einer Beschichtung versehen wird, welche
eventuell stattfindende Diffusionsprozesse (zu denen es bei hohen
Presstemperaturen kommen kann, wodurch die Schmelztemperatur der Folie
verringert wird) einschränkt oder ganz verhindert. Hierfür sind insbesondere
Oxidschichten, aber auch Nitrid- oder Karbidschichten, geeignet. Diese sind auch
bei hohen Prozesstemperaturen beständig und können bei einem späteren
Wiedereinschmelzen des Pressrestes einfach aus der Schmelze entfernt werden.
Durch die Verwendung von Folien auf Aluminiumbasis für Bolzen aus
Aluminiumlegierungen und Magnesiumlegierungen bleibt das anfallende
Kreislaufmaterial sortenrein bzw. enthält keine metallurgisch bedenklichen
Legierungsbestandteile. Durch die Schutzschicht und die Aluminiumfolie wird der
Kontakt des teilflüssigen thixotropen Materials mit der Gießkammer stark reduziert,
wodurch eine Verminderung des Trennmittelauftrages in der Gießkammer möglich
wird. Durch die Folienhülle wird der Bolzen von der Umgebungsatmosphäre
abgeschlossen, brennbare Materialien können sich nicht entzünden. Bei einer
Kombination von mehreren beschichteten bzw. unbeschichteten
Umhüllungsmaterialien ist es vorteilhaft, wenn die dem Bolzen zugewandte Seite
mit einer Schicht versehen ist, welche Diffusionsprozesse unterbindet oder
verlangsamt, und die außenliegende Seite mit einer Schicht versehen ist, welche
die Reibung mit der Gießkammerwand oder der entsprechenden Gesenkwand
verringern soll.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung endformnaher Bauteile mittels Thixoforming-
Prozesses, bei dem ein Bolzen aus einem metallischen Werkstoffen oder aus
einem Verbundwerkstoffen erwärmt wird, so dass das Material thixotrop
wird und anschließend vergossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die
aufzuheizenden Bolzen durch eine Hülle aus einem Metall oder einer
metallischen Legierung mit einer höheren Schmelztemperatur als die
Verarbeitungstemperatur des aufzuheizenden Bolzens mindestens teilweise
umhüllt werden und dass der Bolzen nach Erreichen der thixotropen Struktur
mit der Umhüllung in eine Gießkammer eingebracht und das Bolzenmaterial
aus der Umhüllung herausgedrückt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle eine
Folie, Dose oder ein Blech ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Folien
oder Bleche ein- oder beidseitig mit einer Schutzschicht versehen werden.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass als Umhüllung eine Kombination aus beschichteten
Folien oder Blechen, oder aus unbeschichteten und beschichteten Materialien
verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Folien oder Bleche aus Aluminium bestehen.
6. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schutzschicht eine Oxid-, Nitrid- oder Karbidschicht ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schutzschicht durch Oxidation erzeugt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schutzschicht durch anodische Oxidation erzeugt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht durch
Sol-Gel-Reaktion erzeugt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die aufzuheizenden Bolzen durch die Hülle aus einem
Metall oder einer metallischen Legierung vollständig umhüllt werden.
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DE2000126795 DE10026795C2 (de) | 2000-05-31 | 2000-05-31 | Verfahren zur Herstellung endformnaher Bauteile aus metallischen Werkstoffen und aus Verbundwerkstoffen |
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Publications (2)
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DE10026795C2 true DE10026795C2 (de) | 2002-05-08 |
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DE2000126795 Expired - Fee Related DE10026795C2 (de) | 2000-05-31 | 2000-05-31 | Verfahren zur Herstellung endformnaher Bauteile aus metallischen Werkstoffen und aus Verbundwerkstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10026795C2 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19605839A1 (de) * | 1996-02-16 | 1997-08-21 | Gut Gieserei Umwelt Technik Gm | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Körpern auf metallischer Basis in teilflüssigem Zustand |
EP0903193A1 (de) * | 1996-11-28 | 1999-03-24 | Ube Industries, Ltd. | Vorrichtung zum herstellen von metal zum halbflüssigen verarbeiten |
DE19800593A1 (de) * | 1998-01-09 | 1999-07-15 | Gut Gieserei Umwelt Technik Gm | Verfahren zum Herstellen eines Gradientenbauteils im teilflüssigen Zustand |
US6068043A (en) * | 1995-12-26 | 2000-05-30 | Hot Metal Technologies, Inc. | Method and apparatus for nucleated forming of semi-solid metallic alloys from molten metals |
-
2000
- 2000-05-31 DE DE2000126795 patent/DE10026795C2/de not_active Expired - Fee Related
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Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
Prof. Dr.rer.nat. R. TELLE: Keramische Werkzeugma-teralien für das Thixoforming, Werkblatt der RWTH Aachen, verteilt auf der Messe, Materialica am 30.09.99 in München * |
R. MOSCHINI: Serienfertgigung von Treibstoffverteilschienen nach dem Thixocasting-Verfahren ... in: Giesserei-Praxis Nr. 9/10, 1997, S. 209-211 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE10026795A1 (de) | 2002-01-03 |
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Legal Events
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