DE10025466A1 - Verfahren zur Herstellung von Reibbelägen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ReibbelägenInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Herstellung von Reibbelägen wird in einem Mischreaktor (1) Reibmasse in Form eines Granulatmaterials hergestellt, wird dieses Granulatmaterial mit Trägermasse und/oder Belagträgern in Preßformen (3) zu Reibbelägen verpreßt, werden die fertig gepreßten Reibbeläge nach dem Verlassen der Preßformen (3) auf eine Temperatur von ca. 70 Grad C vorgewärmt, werden die auf ca. 70 Grad C vorgewärmten Reibbeläge in einen Durchlaufofen (5) eingebracht und für einen Zeitraum von 30 bis 180 Minuten im Durchlaufofen (5) ausgehärtet, wobei die Reibbeläge zwischen den Preßformen (3) und dem Durchlaufofen (5) auf einem kontinuierlichen Fördermittel (4) transportiert werden und die ausgehärteten Reibbeläge stromab des Durchlaufofens (5) in hintereinander angeordneten Scorch-Preßstationen (9) in einem vorgebbaren Zeitzyklus vorgebbaren Druck- und Temperaturbedingungen unterworfen werden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von Reibbelägen, beispielsweise von Scheibenbremsbelägen für
Personen- und Lastkraftwagen, Trommelbremsbelägen für Perso
nen- und Lastkraftwagen, Kupplungsbelägen, Industriebelägen,
Eisenbahnbelägen usw.
Aus der WO 67/19277 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Reibbelägen bekannt, bei dem in einem Mischreaktor Reibmasse
in Form eines Granulatmaterials hergestellt wird, dieses Gra
nulatmaterial mit Trägermasse und/oder Belagträgern in Preß
formen zu Reibbelägen verpreßt wird, die fertig gepreßten
Reibbeläge nach dem Verlassen der Preßformen in einem Durch
laufofen ausgehärtet werden, wobei die Reibbeläge zwischen
den Preßformen und dem Durchlaufofen auf einem kontinuierli
chen Fördermittel transportiert werden, und die ausgehärteten
Reibbeläge stromab des Durchlaufofens in hintereinander ange
ordneten Scorch-Preßstationen in einem vorgebbaren Zeitzyklus
vorgebbaren Druck- und Temperaturbedingungen unterworfen wer
den. Bei dem aus der WO 97/19277 bekannten Verfahren wird mit
an sich bekannten und speziell konzipierten Vorrichtungen und
Anlagen eine kontinuierliche Fertigungslinie geschaffen, wo
durch die bisher übliche Durchlaufzeit eines Reibbelags we
sentlich verkürzt wird. Darüber hinaus ist es bei den bekannten
Verfahren möglich, die in den Scorch-Preßstationen herr
schenden Druck- und Temperaturbedingungen unter Berücksichti
gung bereits bekannter Qualitäten und Eigenschaften der fer
tig gepreßten Reibbeläge zu variieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem
vorstehenden geschilderten gattungsbildenden Verfahren zur
Herstellung von Reibbelägen ein modifiziertes und weiter ver
bessertes derartiges Verfahren zu schaffen, bei dem die im
Zusammenhang mit der Aushärtung im Durchlaufofen stehenden
Verfahrensschritte weiter verbessert sind, um hinsichtlich
der mittels des Verfahrens hergestellten Reibeläge noch bes
sere Ergebnisse zu erzielen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur
Herstellung von Reibbelägen gelöst, bei dem in einem Mischre
aktor Reibmasse in Form eines Granulatmaterials hergestellt
wird, dieses Granulatmaterial mit Trägermasse und/oder Belag
trägern in Preßformen zu Reibbelägen verpreßt wird, die fer
tig gepreßten Reibbeläge nach dem Verlassen der Preßformen
auf eine Temperatur von ca. 70 Grad C vorgewärmt werden, die
auf ca. 70 Grad C vorgewärmten Reibbeläge in einen Durch
laufofen eingebracht und für einen Zeitraum von 30 bis 180
Minuten im Durchlaufofen ausgehärtet werden, wobei die Reib
beläge zwischen den Preßformen und dem Durchlaufofen auf ei
nem kontinuierlichen Fördermittel transportiert werden, und
die ausgehärteten Reibbeläge stromab des Durchlaufofens in
hintereinander angeordneten Scorch-Preßstationen in einem
vorgebbaren Zeitzyklus vorgebbaren Druck- und Temperaturbe
dingungen unterworfen werden.
Durch die Erwärmung der fertig gepreßten Reibbeläge auf eine
exakt vorgebbare Vorerwärmungstemperatur noch stromauf des
Durchlaufofens können die innerhalb des Durchlaufofens statt
findenden Aushärtungsvorgänge noch besser eingestellt werden,
mit dem Ergebnis, daß die Qualitätseigenschaften der ausge
härteten Reibbeläge besser steuer- und einstellbar sind.
Als besonders vorteilhafte Zeitspanne für den Verbleib der
Reibbeläge innerhalb des Durchlaufofens hat sich ein Zeitraum
von 30 bis 60 Minuten, vorzugsweise von 40 bis 60 Minuten,
erwiesen.
Für den Fall, daß vergleichsweise großvolumige und dicke
Reibbeläge hergestellt werden sollen, ist es gemäß einer wei
teren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zweckmäßig, wenn das Granulatmaterial mit Träger
masse und/oder Belagträgern in den Preßformen während eines
vergleichsweise langen Zeitraums von mehr als 120 Sekunden zu
Reibbelägen verpreßt wird.
Bei der Herstellung des Granulatmaterials können Lösungsmit
tel, flüssige Harze, andere Bindemittel oder sonstige Zusätze
eingesetzt werden. Alternativ ist es möglich, bei der Her
stellung des Granulatmaterials dessen bereits bestehende Be
standteile mit einer erhöhten Temperatur zu beaufschlagen ung
so anzuschmelzen.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbei
spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, in
der der Ablauf einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung von Reibbelägen im Prinzip darge
stellt ist.
Zu Beginn des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Reib
masse in Form eines Granulatmaterials in einem Schrägteller
mischer 1 hergestellt. Die Herstellung dieses Granulatma
terlals erfolgt aus einem einstellbaren Anteil Kautschukbe
standteile, einem einstellbaren Anteil Faserbestandteile und
einem einstellbaren Anteil Reibwertbeeinflussungsstoffen. Das
derart hergestellte Granulatmaterial ist nahezu staubfrei und
rieselfähig.
Bei der Herstellung des Granulatmaterials können Lösungsmit
tel, flüssige Harze, andere Bindemittel oder sonstige Zusätz
eingesetzt werden.
Alternativ ist es möglich, bei der Herstellung des Granulat
materials dessen bereits bestehende Bestandteile mit einer
erhöhten Temperatur zu beaufschlagen und anzuschmelzen.
Dieses Granulatmaterial wird mittels geeigneter Beschickungs
vorrichtungen, zu denen an der als Rundtischpresse 2 ausge
bildeten Presse vorgesehene Silos gehören können, automatisch
in Preßformen 3 der Rundtischpresse 3 eindosiert. Das gleich
gilt für die für den Reibbelag erforderliche Trägermasse.
Auch die Belagträger werden automatisch den Preßformen 3 zu
geführt.
Die Preßzeit in den Preßformen 3 kann bis zu 120 Sekunden be
tragen, je nachdem, wie die Trägermasse und die Reibmasse zu
sammengesetzt sind. Bei extrem großvolumigen bzw. dicken zu
pressenden Reibbelägen kann die Preßzeit - ggf. auch deutlich
- über 120 Sekunden liegen.
Der Maschinentakt der Rundtischpresse 2 beträgt beispielswei
se 7,5 Sekunden, die Anzahl der benötigen Preßformen wird
durch die vorzusehende Preßzeit bestimmt.
Aus den Preßformen 3 geraten die fertig gepreßten Reibbeläge
auf ein erstes kontinuierliches Fördermittel 4. Diesem ersten
kontinuierlichen Fördermittel 4 ist eine Vorerwärmungsein
richtung 21 zugeordnet, mittels der die auf dem ersten konti
nuierlichen Fördermittel 4 transportierten fertig gepreßten
Reibbeläge vorgewärmt werden, und zwar auf eine Temperatur
von ca. 70 Grad C.
Mit dieser Vorerwärmungstemperatur von ca. 70 Grad C gelangen
die fertig gepreßten Reibbeläge auf dem ersten kontinuierli
chen Fördermittel 4 zum Eingang eines Durchlaufofens 5. In
diesem Durchlaufofen 5 verbleiben die fertig gepreßten Reib
beläge ca. 30 bis 180, vorzugsweise 40 bis 60 Minuten, wobei
sie frei und nicht eingespannt durch den Durchlaufofen 5 ge
fördert und dabei ausgehärtet werden.
Dem Ausgang des Durchlaufofens 5 ist ein zweites kontinuier
liches Fördermittel 6 zugeordnet, welches die im Durchlauf
ofen 5 ausgehärteten Reibbeläge an eine Schleifvorrichtung 7
übergibt, an der die ausgehärteten Reibbeläge mittels geeig
neter Schleifwerkzeuge auf Stärkenendmaß geschliffen werden.
Sofern das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von
Trommelbremsbelägen eingesetzt werden soll, weist die
Schleifvorrichtung sieben geeignete Schleifwerkzeuge und eine
Bohrvorrichtung auf, mittels denen die Trommelbremsbeläge
fertig bearbeitet werden.
Nach dem Schleifvorgang werden die entsprechend bearbeiteten
Reibbeläge von einem dritten kontinuierlichen Fördermittel 8
übernommen, welches die Reibbeläge einer Anzahl von hinter
einander in Reihe angeordneten Scorch-Preßstationen 9 über
gibt. Die Reibbeläge durchlaufen die hintereinander angeord
neten Scorch-Preßstationen 9 nacheinander und werden, je nach
gewünschten Qualitäten und Bremscharakteristiken, in einem
bestimmten Zeitzyklus definierten Druck- und Temperaturbedin
gungen unterworfen.
Ein viertes kontinuierliches Fördermittel 10 nimmt die Reib
beläge aus der in Flußrichtung gesehen letzten Scorch-
Preßstation 9 auf und übergibt die entsprechend behandelten
Reibbeläge einer weiteren Schleifvorrichtung 11, in der in
die Reibbeläge gewünschte Nuten und/oder Schrägen einge
schliffen werden.
Ein fünftes kontinuierliches Fördermittel 12 übernimmt die
geschliffenen Reibbeläge aus der Schleifvorrichtung 11 und
übergibt sie an eine Sandstrahlanlage 13, die stromauf einer
Lackieranlage 16 angeordnet ist. In der Lackieranlage 16 wer
den die Reibbeläge beschichtet. Hierzu ist der Lackieranlage
16 die Sandstrahlanlage 13 vorgeschaltet, in der eventuelle
Preß- und Schleifgrate entfernt und die Oberflächen der Be
lagträger für die Aufbringung des Lacks vorbereitet werden.
Auf die Sandstrahlanlage 13 folgt eine Kühlstrecke 15, in der
die entsprechend vorbehandelten Reibbeläge auf einem sechsten
kontinuierlichen Fördermittel 14 auf die korrekte Lackiertem
peratur abgekühlt werden.
Hierauf folgt die eigentliche Lackieranlage 16, in der der
Lack auf die Belagträgeroberflächen aufgebracht wird.
Aus der Lackieranlage 16 geraten die Reibbeläge mittels eine
siebten kontinuierlichen Fördermittels 17 in einen Troc
kenofen 18, in dem der Lack auf den Belägen ausgehärtet bzw.
getrocknet wird.
Auf den Trockenofen 18 folgt ein Kühlmodul 19, in dem die
Reibbeläge zur weiteren Handhabung abgekühlt werden.
Zweckmäßigerweise ist eine Schleifstaubsammeleinrichtung 20
vorgesehen, in der der Schleifstaub sortenrein gesammelt und
zur Wiederverwertung aufbereitet werden kann. Damit ist es
möglich, auch bei Erstausrüstungsqualitäten einen Teil des
Materials wieder aufzubereiten.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Reibbelägen, bei dem in ei
nem Mischreaktor (1) Reibmasse in Form eines Granulatma
terials hergestellt wird, dieses Granulatmaterial mit
Trägermasse und/oder Belagträgern in Preßformen (3) zu
Reibbelägen verpreßt wird, die fertig gepreßten Reibbelä
ge nach dem Verlassen der Preßformen (3) auf eine Tempe
ratur von ca. 70 Grad C vorgewärmt werden, die auf ca. 70 Grad
C vorgewärmten Reibbeläge in einen Durchlaufofen (5)
eingebracht und für einen Zeitraum von 30 bis 180 Minuten
im Durchlaufofen (5) ausgehärtet werden, wobei die Reib
beläge zwischen den Preßformen (3) und dem Durchlaufofen
(5) auf einem kontinuierlichen Fördermittel (4) transpor
tiert werden, und die ausgehärteten Reibbeläge stromab
des Durchlaufofens (5) in hintereinander angeordneten
Scorch-Preßstationen (9) in einem vorgebbaren Zeitzyklus
vorgebbaren Druck- und Temperaturbedingungen unterworfen
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die vorgewärmten Reib
beläge für einen Zeitraum von 30 bis 60 Minuten, vorzugs
weise 40 bis 60 Minuten, im Durchlaufofen (5) ausgehärtet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Granulatma
terial mit Trägermasse und/oder Belagträgern in den Preß
formen (3) während eines vergleichsweise langen Zeitraums
von mehr als 120 Sekunden zu Reibbelägen verpreßt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem bei
der Herstellung des Granulatmaterials Lösungsmittel,
flüssige Harze, andere Bindemittel oder sonstige Zusätze
eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem bei
der Herstellung des Granulatmaterials dessen bereits be
stehende Bestandteile mit einer erhöhten Temperatur be
aufschlagt und angeschmolzen werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000125466 DE10025466A1 (de) | 2000-05-24 | 2000-05-24 | Verfahren zur Herstellung von Reibbelägen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000125466 DE10025466A1 (de) | 2000-05-24 | 2000-05-24 | Verfahren zur Herstellung von Reibbelägen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10025466A1 true DE10025466A1 (de) | 2001-12-06 |
Family
ID=7643221
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000125466 Ceased DE10025466A1 (de) | 2000-05-24 | 2000-05-24 | Verfahren zur Herstellung von Reibbelägen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10025466A1 (de) |
Cited By (3)
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WO2002050448A2 (de) * | 2000-12-19 | 2002-06-27 | Advanced Photonics Technologies Ag | Bremsbelagscorching |
DE102006049997A1 (de) * | 2006-10-24 | 2008-04-30 | Zf Friedrichshafen Ag | Verfahren zur Bearbeitung von Reiblamellen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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-
2000
- 2000-05-24 DE DE2000125466 patent/DE10025466A1/de not_active Ceased
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Legal Events
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