DE10024099A1 - Trocknervorrichtung - Google Patents

Trocknervorrichtung

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Abstract

Um eine Trocknervorrichtung zum Trocknen von Druckfarbe, Lacken oder dergleichen Beschichtungen, mit mindestens einer in eine Druckmaschine oder dergleichen einbaubaren elektrischen Strahlereinheit (1) zum Bestrahlen von bedruckten Bögen (2) oder Bahnmaterial, mit hoher Trocknungsleistung bei möglichst geringer Erwärmung der umgebenden Maschinenteile betreiben zu können, wird vorgeschlagen, dass die Strahlereinheit (1) einen oder mehrere schnellstartende IR-Mittelwellenstrahler (12) aufweist, vorzugsweise IR-Carbonstrahler (12), bei denen die Wellenlänge der Strahlung im Wesentlichen zwischen 2 mum und 3 mum liegt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Trocknervorrichtung zum Trocknen von Druckfarbe, Lacken oder dergleichen Beschichtungen, mit mindestens einer in eine Druckmaschine oder dergleichen einbaubaren elektrischen Strahlereinheit zum Bestrahlen von bedruckten Bögen oder Bahnmaterial.
Es sind bereits eine Vielzahl von Trocknervorrichtungen zum schnellen Trocknen von Druckfarbe oder dergleichen bekannt, die je nach der Art der zu trocknenden Substanz entweder die photochemische Wirkung von UV-Strahlern oder die Wärmestrahlung von IR-Strahlern oder eine Kombination aus beiden nutzen. In jedem Fall erzeugen die Trocknervorrichtungen Wärme, auch die UV-Strahler. Da die Druckmaschinen immer kompakter gebaut werden, müssen auch die in die Druckmaschinen einzubauenden Trocknervorrichtungen kompakter werden, was zunehmend Probleme in Bezug auf die Abfuhr der anfallenden Wärme bereitet. Aus der DE 42 44 003 A1 ist daher eine Strahlungstrocknerleiste bekannt, bei der die stabförmigen IR-Strahlerelemente von der Rückseite her mit Kühlluft gekühlt werden, die aus parallelen Reihen von Luftabgabedüsen ausströmt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Trocknervorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die bei hoher Trocknungsleistung eine möglichst geringe Erwärmung der umgebenden Maschinenteile verursacht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Strahlereinheit einen oder mehrere schnellstartende IR-Mittelwellenstrahler aufweist.
Da die Absorptionsbereiche gebräuchlicher Druckfarben im mittelwelligen IR-Bereich liegen, ergibt sich ein relativ guter Wirkungsgrad der Strahlereinheit, denn die Trocknungswirkung der mittelwelligen Strahlung ist im Verhältnis zur insgesamt abgegebenen Wärmemenge relativ hoch. Auf diese Weise erhält man bei hoher Trocknungsleistung eine relativ geringe Erwärmung der umgebenden Maschinenteile.
Gewöhnliche mittelwellige IR-Strahler benötigen beim Starten vom kalten Zustand bis zum Erreichen der für den Trocknungsvorgang erforderlichen Betriebstemperatur Zeitspannen in der Größenordnung von Minuten. Bei dem erfindungsgemäßen schellen Start des Strahlers verkürzt sich der ineffektive Zeitraum, während er bereits Wärme an die Umgebung abgibt, aber noch nicht die für den Trocknungsvorgang erforderliche Temperatur erreicht hat, auf Sekunden. Bei einem kurzen Startvorgang wird insgesamt weniger unnötige Wärme an die Umgebung abgegeben. Im zeitlichen Mittel erhält man so bei vorgegebener Trocknungsleistung eine relativ geringere Erwärmung der umgebenden Maschinenteile.
Die erfindungsgemäße Trocknervorrichtung ist daher zum Einbau in sehr kompakte Druckmaschinen geeignet, in denen sich die Maschinenkomponenten gegenseitig thermisch stark beeinflussen. Sie eignet sich auch für Druckmaschinen, die wegen der verwendeten Farben, etwa beim wasserlosen Offsetdruck, sehr temperaturempfindlich sind. Weiterhin kann sie auch in Druckmaschinen eingebaut werden, bei denen wegen der Verwendung bestimmter Waschmittel (z. B. Typ A2) mit geringem Flammpunkt der Lösemitteldämpfe nur erheblich geringere Temperaturen als in Standardmaschinen erlaubt sind.
Die Trocknungsleistung wird im Verhältnis zu der an die Umgebung abgegebene Wärmemenge optimiert, wenn das Strahlungsmaximum des Mittelwellenstrahlers im Wellenlängenbereich zwischen 2 µm und 3 µm liegt.
Durch die Verwendung von IR-Carbonstrahlern in der Strahlereinheit erhält man auf einfache Weise eine mittelwellige Strahlungscharakteristik, mit der sich schon ein sehr guter Wirkungsgrad erzielen lässt.
Der Wirkungsgrad der Strahlereinheit mit Carbonstrahlern kann aber noch verbessert werden, indem die Strahlereinheit während des Bestrahlungsvorgangs mit einer gegenüber der üblichen elektrischen Leistung geringfügig reduzierten elektrischen Leistung betrieben wird. Durch diese Maßnahme wird das Maximum der Intensitätsverteilung noch weiter in den maximalen Absorptionsbereich der Druckfarben verschoben und damit die Trocknungswirkung im Verhältnis zur insgesamt abgegebenen Wärmemenge weiter verbessert.
Um beim Einschalten der Strahlereinheit oder beim Hochfahren der Strahlungsleistung den Bereich der für die Trocknungswirkung weniger effektiven langwelligen Wärmestrahlung schneller zu durchlaufen, wird empfohlen, dass die Strahlereinheit zum schnellen Anheben der Strahlungsleistung kurzzeitig mit erhöhter elektrischer Leistung betreibbar ist. Auf diese Weise wird der Wirkungsgrad der Trocknereinheit im zeitlichen Mittel verbessert, da die Zeiträume der weniger effektiven Betriebszustände verkürzt werden.
Durch die Maßnahme, dass die Trocknervorrichtung einen Leistungsregler zur Regelung der Strahlungsleistung der Strahlereinheit mit mindestens einem Sensor zur Erfassung mindestens eines vom Bedarf oder der Auswirkung der Strahlungsleistung abhängenden Betriebsparameters umfasst, und dass der Leistungsregler die Strahlungsleistung in Abhängigkeit von dem oder den Betriebsparametern bei Bedarf auf den jeweils erforderlichen Wert anhebend und in der übrigen Zeit zumindest teilweise absenkend ausgebildet ist., kann die Strahlungsleistung der Strahlereinheit und/oder deren Einwirkungsdauer auf den jeweils minimal erforderlichen Wert reduziert werden, so dass das Produkt der genannten Größen, nämlich die an die Umgebung abgegebene Wärmemenge von vornherein auf das geringstmögliche Maß beschränkt bleibt. Somit kann die Wärmeabgabe an die Umgebung ohne Verringerung der Trocknungsleistung reduziert werden.
In einer einfachen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass ein anderweitig, insbesondere durch vorherige Versuche, als optimal ermittelter Wert für die während der Bestrahlung einzustellende Strahlungsleistung dem Leistungsregler fest vorgegeben ist. Schon diese Begrenzung der Strahlungsleistung auf den für den Einzelfall in der Regel als ausreichend ermittelten minimalen Wert begrenzt die insgesamt abgegebene Wärmemenge.
Die Erfindung wird jedoch noch verbessert durch die Maßnahme, dass mindestens ein mit dem Leistungsregler verbundener Temperatursensor zur Erfassung der Temperatur des bestrahlten Bogen- oder Bahnmaterials vorgesehen ist und dass der Leistungsregler die Strahlungsleistung derart regelnd ausgebildet ist, dass ein vorgegebener Temperaturwert zumindest näherungsweise einstellbar ist. Auf diese Weise kann die jeweils erforderliche Strahlungsleistung automatisch an wechselnde Bedingungen, insbesondere unterschiedliche Absorptionseigenschaften des zu trocknenden Materials oder wechselnde Umgebungstemperaturen angepasst werden.
In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens wird empfohlen, dass mindestens ein mit dem Leistungsregler verbundener Temperatursensor zur Erfassung der Temperatur bestimmter Bereiche der Druckmaschine vorgesehen ist und dass der Leistungsregler die Strahlungsleistung bei Überschreiten eines vorgegebenen Temperaturwerts absenkend ausgebildet ist. Diese Maßnahme verhindert Beeinträchtigungen des Betriebs der Druckmaschine durch Überhitzung.
Die unnötige Abgabe von Wärme an die Umgebung kann während der Zeitabschnitte, in denen im Bereich der Strahlereinheit kein zu trocknendes Material vorhanden ist, dadurch reduziert werden, dass ein mit dem Leistungsregler verbundener Materialsensor zur direkten oder indirekten Erfassung des Vorhandenseins von Bogen- oder Bahnmaterial im Bereich der Strahlereinheit vorgesehen ist und dass der Leistungsregler die Strahlungsleistung bei Anwesenheit von Bogen- oder Bahnmaterial im Bereich der Strahlereinheit auf den jeweils erforderlichen Wert anhebend und bei Abwesenheit zumindest teilweise absenkend ausgebildet ist.
Wenn die Strahlereinheit ein hinter den Strahlern angeordnetes, im wesentlichen ebenes Reflektorblech aufweist, wird die von dem zu trocknenden Material reflektierte Wärmestrahlung nochmals reflektiert und auf das zu bestrahlende Material zurückgeworfen. Dadurch erhöht sich wiederum der Wirkungsgrad der Strahlereinheit, da auch die vom Material reflektierte Strahlung nicht verloren ist, sondern den in Bezug auf den Trocknungsprozess wirksamen Strahlungsanteil vergrößert.
In einer kostengünstigen und einfach herstellbaren Ausführungsform besteht das Reflektorblech aus Aluminium.
Eine bevorzugte Weiterbildung Erfindung sieht vor, dass eine Luftkühlung für die Strahler vorgesehen ist, dass das Reflektorblech als Abdeckblech einer Kühlluftverteilungsleiste ausgebildet und mit Lochdüsen zum Durchtritt der Kühlluft zu den Strahlern ausgestattet ist. Somit dient das Reflektorblech neben seiner Funktion als Reflektor gleichzeitig noch als Abdeckblech des Kühlluftverteilungsschachtes, wodurch mit Vorteil neben der Einsparung von Material und Herstellungskosten auch der erforderliche Einbauraum verkleinert und eine kompaktere Bauform ermöglicht wird. Durch die Luftkühlung wird die Abfuhr der in der Strahlereinheit entstehenden Wärme verbessert und somit ebenfalls eine kompaktere Bauform ermöglicht.
Die Maßnahme, dass die Abstände zwischen benachbarten Lochdüsen und/oder die Lochdurchmesser der Lochdüsen in etwa an die ortsabhängige Luftdruckverteilung in der Kühlluftverteilungsleiste angepasst sind, so dass die Strahler überall möglichst gleichmäßig kühlbar sind, ermöglicht eine effektive Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Kühlluft.
Wenn eine Absaugung der erwärmten Luft aus dem Bereich der Strahlereinheit vorgesehen ist, wird die von der Strahlereinheit an die umgebende Luft abgegebene Wärmemenge zusammen mit der erhitzten Luft weitgehend aus dem Inneren der Druckmaschine entfernt, so dass eine noch kompaktere Bauform ohne Nachteile realisierbar ist.
In Weiterbildung dieses Gedankens sind in Bewegungsrichtung des zu trocknenden Bogen- oder Bahnmaterials vor und nach der Strahlereinheit jeweils sich quer zur Bewegungsrichtung über die gesamte Abmessung der Strahlereinheit erstreckende Luftspalte in der Kühlluftverteilungsleiste angeordnet. Die aus den genannten Luftspalten strömende Luft erzeugt zu beiden Seiten der Strahlereinheit eine Barriere für die erhitzte Luft, die somit nicht in benachbarte Bereiche der Druckmaschine eindringen kann und vollständig abgesaugt wird.
Außerdem hat diese Maßnahme den Vorteil, dass Luft aus den anderen Bereichen der Druckmaschine, die in der Regel staubbeladen ist, nicht in den Bereich der Strahlereinheit eindringen kann. Damit wird die Verschmutzung der Strahlereinheit durch Schmutzpartikel, insbesondere durch Puder aus einer Pudereinrichtung der Druckmaschine, verhindert.
Wenn zwischen der Strahlereinheit und benachbarten Teilen der Druckmaschine ein Abschirmblech angeordnet ist, kann die von der Strahlereinheit nach hinten abgegebene Wärmestrahlung nicht bis zu den Maschinenteilen gelangen, so dass diese kühler bleiben. Zusätzlich kann das Abschirmblech auf seiner der Strahlereinheit zugewandten Seite mit einer Wärmeisolierung versehen sein, um die Wärmeübertragung vom Abschirmblech auf die Maschinenteile zu verringern.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Die Figuren zeigen im einzelnen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Trocknervorrichtung in teilweise perspektivischer Ansicht schräg von oben, teilweise schematischer Darstellung;
Fig. 2 eine Strahlereinheit der Trocknervorrichtung in einer perspektivischen Ansicht schräg von unten;
Fig. 3 eine Ansicht der Unterseite derselben Strahlereinheit.
In den Figuren erkennt man insbesondere eine Strahlereinheit 1 einer erfindungsgemäßen Trocknervorrichtung, die zum Einbau in eine nicht gezeigte Druckmaschine vorgesehen ist.
Es handelt sich dabei um eine für den wasserlosen Offsetdruck vorgesehene Druckmaschine, die selbst relativ klein und kompakt aufgebaut ist. Da die Einbauverhältnisse in der Druckmaschine sehr eng sind, ist die Strahlereinheit 1 sehr kompakt ausgestaltet und an den zur Verfügung stehenden geringen Einbauraum genau angepasst. Die Druckmaschine ist aufgrund ihres kompakten Aufbaus und der wasserlosen Offsetdrucktechnik an sich schon sehr temperaturempfindlich. Hinzu kommt der Umstand, dass sie nur mit einem Waschmittel Typ A2 gereinigt werden kann, welches einen geringen Flammpunkt aufweist. Wegen der daraus resultierenden Empfindlichkeit bezüglich Emissionen von Lösemitteldämpfen sind nur erheblich niedrigere Temperaturen als in üblichen Standarddruckmaschinen erlaubt.
Unter den genannten Umständen ist es besonders wichtig, dass die Trocknervorrichtung so wenig Wärme wie möglich an die Druckmaschine abgibt. Dieses Problem wird durch die Erfindung einerseits dadurch gelöst, dass so wenig Wärme wie möglich erzeugt wird, und andererseits dadurch, dass ein Eindringen der von der Strahlereinheit 1 erzeugten Wärme in andere Bereiche der Druckmaschine verhindert und die Wärme schnell und wirkungsvoll abgeführt wird.
Die Strahlereinheit 1 ist zum Bestrahlen von bedruckten Bögen 2 vorgesehen, die durch die Druckmaschine laufen und unterhalb der Strahlereinheit 1 an dieser vorbeigeführt werden. Wie man in der schematischen Darstellung von Fig. 1 erkennt, gehören zur Trocknervorrichtung weiterhin ein Leistungsregler 3, ein Temperatursensor 4 zur Erfassung der auf dem Bogen 2 herrschenden Temperatur und ein Temperatursensor 5 zur Messung der Temperatur der Druckmaschine an einer bezüglich Überhitzung besonders empfindlichen Stelle. Die Temperatursensoren 4, 5 sind über Signalleitungen 6, 7 mit dem Leistungsregler 3 verbunden, welcher seinerseits die über eine Versorgungsleitung 8 und eine Steckverbindung 9 zur Strahlereinheit 1 gelangende elektrische Leistung regelt. Mit dem Leistungsregler 3 ist außerdem ein Materialsensor 10 über eine Signalleitung 11 verbunden, mit Hilfe des Materialsensors 10 kann erkannt werden, ob sich im Bereich der Strahlereinheit 1 zu bestrahlende Bögen 2 befinden oder nicht. Der Materialsensor 10 kann beispielsweise als Lichtschranke, Bewegungsmelder oder einfacher elektrischer Kontakt ausgebildet sein oder das erforderliche Signal wird aus ohnehin vorhandenen Sensoren der Druckmaschine oder aus deren Betriebszuständen abgeleitet, beispielsweise aus der Versorgungsspannung von Motoren oder anderen elektrischen Bauteilen.
Durch die Sensoren 4, 5, 10 werden also Parameter der Druckmaschine erfasst. Dabei meldet der Materialsensor 11 den Bestrahlungsbedarf, wenn das zu bestrahlende Material in den Bereich der Strahlereinheit 1 gelangt. Der Temperatursensor 4 kann je nach Temperatur des zu bestrahlenden Materials einen höheren oder niedrigeren Bestrahlungsbedarf signalisieren. Der Temperatursensor 5 zeigt an wenn die Bestrahlungsleistung zu einer unzulässigen Erwärmung empfindlicher Druckmaschinenteile geführt hat. In jedem Fall besteht Regelungsbedarf und der Leistungsregler regelt dann entsprechend vorgegebener Regelungsmechanismen, vorzugsweise mittels eines programmierbaren Mikroprozessors, die in die Strahlereinheit 1 fließende elektrische Leistung und damit die abgegebene Strahlungsleistung herauf oder herunter. Auf diese Weise kann die von der Strahlereinheit 1 abgegebene Wärmemenge zumindest im zeitlichen Mittel reduziert werden, ohne dass die zur Bestrahlung mindestens erforderliche Strahlungsleistung unterschritten wird. Damit wird zumindest im zeitlichen Mittel das Verhältnis von nutzbarer Strahlungsmenge zu insgesamt abgegebener Wärmemenge erhöht und der so definierte Wirkungsgrad der Trocknervorrichtung verbessert.
Wie man am besten in den Fig. 2 und 3 erkennt, ist die Strahlereinheit 1 mit vier Carbonstrahlerröhren 12 ausgestattet, die in Fig. 3 nur gestrichelt angedeutet sind. Es handelt sich dabei um Quarzröhren, in denen jeweils ein etwa 1 cm breites Carbonband angeordnet ist. Die Röhrenenden sind geschlossen und mit elektrischen Kontakten versehen, über die ein Stromfluss durch das Carbonband herstellbar ist. In der Regel sind die Quarzröhren auf einer Seite, die im Betrieb als Rückseite angeordnet ist, mit einer Goldbedampfung versehen, die den Austritt von IR-Strahlung nach hinten verringert.
Carbonstrahler sind für die IR-Trocknung der hier verwendeten Druckfarben besonders gut geeignet, weil das Maximum ihres Strahlungsspektrums im mittelwelligen Infrarotbereich liegt und somit die wesentlichen Absorptionsbereiche der zu trocknenden Druckfarben abdeckt. Daher ist der oben definierte Wirkungsgrad von Carbonstrahlern für die beschriebenen Zwecke höher als der von anderen IR-Strahlern mit Glühdraht. Der genannte Wirkungsgrad kann noch verbessert werden, wenn die Carbonstrahler beim Bestrahlungsvorgang mit gegenüber ihrer Nennleistung etwas reduzierter Leistung betrieben werden. Hingegen lässt sich durch kurzzeitig erhöhte Leistung während des für den Trocknungsvorgang nicht nutzbaren Aufheizvorgangs eine weitere Steigerung des Wirkungsgrades im zeitlichen Mittel erzielen, weil der Aufheizvorgang damit verkürzt und die Wärmeabgabe während der nicht für den Trocknungsvorgang verfügbaren Zeit verringert wird.
Die Carbonstrahler 12 sind in speziellen Halterungen 13, 14 an einer Kühlluftverteilungsleiste 16 befestigt und quer zur Förderrichtung des zu bestrahlenden Materials 2 angeordnet. In der Halterung 14 sind die Carbonstrahler 12 mit einem Anschlusskabel 15 verbunden, welches in einer mit der Versorgungsleitung 8 verbindbaren Steckverbindung 9 endet.
Die Kühlluftverteilungsleiste 16 besteht im wesentlichen aus einem etwa quaderförmigen Metallkasten, der oberhalb der Carbonstrahler 12 angeordnet und mit einer etwas kleineren, ebenfalls kastenförmigen Vorkammer 17 verbunden ist. Zwischen der Vorkammer 17 und der Kühlluftverteilungsleiste 16 sind nicht gezeigte Löcher für den Durchtritt von Kühlluft vorgesehen. Die Kühlluft kommt von einem nicht gezeigten Gebläse und gelangt über zwei an verschiedenen Stellen in die Vorkammer 17 mündenden Zuführungsrohre 18, 19 in die Vorkammer 17, wo sie sich verteilt und über die nicht gezeigten Löcher in die Kühlluftverteilungsleiste 16 strömt.
Die Unterseite der Kühlluftverteilungsleiste 16 ist mit einem Abdeckblech 20 aus Aluminium verschlossen, das einerseits als Reflektor für die von dem bestrahlten Material 2 zurückgeworfenen IR-Strahlung und andererseits als Träger für eine Vielzahl von Lochdüsen 21 dient, die zum Durchtritt der Kühlluft bestimmt sind. Die Kühlluft tritt aus den Lochdüsen 21 aus und trifft auf die Carbonstrahler 12 die somit gekühlt werden.
Um eine möglichst gleichmäßige Kühlung der Carbonstrahler 12 zu erreichen, sind die Lochdüsen 21 in vier Reihen entlang der Carbonstrahler 12 angeordnet. Innerhalb einer Reihe sind die Abstände der Lochdüsen 21 in den Bereichen am kleinsten, wo innerhalb der Kühlluftverteilungsleiste 16 der geringste Luftdruck herrscht. In Bereichen mit höherem Luftdruck haben die Lochdüsen 21 größere Abstände. Dadurch wird ein Ausgleich hergestellt, so dass die Carbonstrahler 12 über ihre gesamte Länge im wesentlichen von gleich großen Luftmengen umströmt und gleichmäßig gekühlt werden.
Um die erhitzte Luft aus dem Bereich der Strahlereinheit 1 möglichst effektiv zu entfernen, ohne dass sie in benachbarte Bereiche der Druckmaschine gelangen und diese aufheizen könnte, ist eine nicht gezeigte Absaugung vorgesehen, die von ebenfalls nicht gezeigten Luftleitblechen unterstützt wird. Weiterhin ist oberhalb der Strahlereinheit 1 ein nicht gezeigtes Abschirmblech zur Abschirmung der benachbarten Maschinenteile von der Wärmestrahlung vorgesehen, welches auf seiner der Wärmestrahlung abgewandten Seite zusätzlich mit einer Wärmeisolation versehen ist.
An der Kühlluftverteilungsleiste 16 sind bezüglich der Bewegungsrichtung 24 des bestrahlten Materials 2 vor und nach der Strahlereinheit 1 jeweils ein Luftspalt 22, 23 angeordnet. Die Luftspalte 22, 23 erstrecken sich quer über die gesamte Abmessung der Strahlereinheit 1 und erzeugen somit jeweils einen geschlossenen Luftvorhang, durch den der Bereich der Strahlereinheit 1 derart abgeschottet wird, dass weder heiße Luft in andere Bereiche der Druckmaschine noch Verunreinigungen, insbesondere Puder aus einer Puderstation, oder brennbare Lösemitteldämpfe aus anderen Bereichen der Druckmaschine in den Bereich der Strahlereinheit 1 gelangen können.
Aufgrund der beschriebenen Automatisierung des Trocknungsprozesses können stets optimale Produktionsbedingungen aufrecht erhalten werden. Durch die kompakte Bauform der erfindungsgemäßen Strahlereinheit 1 ergeben sich zahlreiche Vorteile, insbesondere ein einfaches Handling für Service und Wartung, ein geringer Platzbedarf, Langlebigkeit, einfache Installation und gute Nachrüstbarkeit.
Bezugszeichenliste
1
Strahlereinheit
2
Bogen
3
Leistungsregler
4
Temperatursensor
5
Temperatursensor
6
Signalleitung
7
Signalleitung
8
Versorgungsleitung
9
Steckverbindung
10
Materialsensor
11
Signalleitung
12
Carbonstrahler
13
Halterung
14
Halterung
15
Anschlusskabel
16
Kühlluftverteilungsleiste
17
Vorkammer
18
Zuführungsrohr
19
Zuführungsrohr
20
Abdeckblech/Reflektorblech
21
Lochdüsen
22
Luftspalt
23
Luftspalt
24
Bewegungsrichtung

Claims (18)

1. Trocknervorrichtung zum Trocknen von Druckfarbe, Lacken oder dergleichen Beschichtungen, mit mindestens einer in eine Druckmaschine oder dergleichen einbaubaren elektrischen Strahlereinheit (1) zum Bestrahlen von bedruckten Bögen (2) oder Bahnmaterial, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die Strahlereinheit (1) einen oder mehrere schnellstartende IR- Mittelwellenstrahler (12) aufweist.
2. Trocknervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Strahlungsmaximum des Mittelwellenstrahlers (12) im Wellenlängenbereich zwischen 2 µm und 3 µm liegt.
3. Trocknervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, dass die Strahlereinheit (1) mit IR-Carbonstrahlern (12) bestückt ist.
4. Trocknervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Strahlereinheit (1) während des Bestrahlungsvorgangs mit einer gegenüber der üblichen elektrischen Leistung geringfügig reduzierten elektrischen Leistung betrieben wird.
5. Trocknervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlereinheit (1) zum schnellen Anheben der Strahlungsleistung kurzzeitig mit erhöhter elektrischer Leistung betreibbar ist.
6. Trocknervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Trocknervorrichtung einen Leistungsregler (3) zur Regelung der Strahlungsleistung der Strahlereinheit (1) mit mindestens einem Sensor (4, 5, 10) zur Erfassung mindestens eines vom Bedarf oder der Auswirkung der Strahlungsleistung abhängenden Betriebsparameters umfaßt, und dass der Leistungsregler (3) die Strahlungsleistung in Abhängigkeit von dem oder den Betriebsparametern bei Bedarf auf den jeweils erforderlichen Wert anhebend und in der übrigen Zeit zumindest teilweise absenkend ausgebildet ist.
7. Trocknervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein anderweitig, insbesondere durch vorherige Versuche, als optimal ermittelter Wert für die während der Bestrahlung einzustellenden Strahlungsleistung dem Leistungsregler (3) fest vorgegeben ist.
8. Trocknervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein mit dem Leistungsregler (3) verbundener Temperatursensor (4) zur Erfassung der Temperatur des bestrahlten Bogen- (2) oder Bahnmaterials vorgesehen ist und daß der Leistungsregler (3) die Strahlungsleistung derart regelnd ausgebildet ist, dass ein vorgegebener Temperaturwert zumindest näherungsweise einstellbar ist.
9. Trocknervorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein mit dem Leistungsregler (3) verbundener Temperatursensor (5) zur Erfassung der Temperatur bestimmter Bereiche der Druckmaschine vorgesehen ist und dass der Leistungsregler (3) die Strahlungsleistung bei Überschreiten eines vorgegebenen Temperaturwerts absenkend ausgebildet ist.
10. Trocknervorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit dem Leistungsregler (3) verbundener Materialsensor (10) zur direkten oder indirekten Erfassung des Vorhandenseins von Bogen- (2) oder Bahnmaterial im Bereich der Strahlereinheit (1) vorgesehen ist und dass der Leistungsregler (3) die Strahlungsleistung bei Anwesenheit von Bogen- (2) oder Bahnmaterial im Bereich der Strahlereinheit (1) auf den jeweils erforderlichen Wert anhebend und bei Abwesenheit zumindest teilweise absenkend ausgebildet ist.
11. Trocknervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Strahlereinheit (1) ein hinter den Strahlern (12) angeordnetes, im wesentlichen ebenes Reflektorblech (20) aufweist.
12. Trocknervorrichtung nach Anspruch 11, da­ durch gekennzeichnet, dass das Reflektorblech (20) aus Aluminium besteht.
13. Trocknervorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Luftkühlung für die Strahler (12) vorgesehen ist, dass das Reflektorblech als Abdeckblech (20) einer Kühlluftverteilungsleiste (16) ausgebildet und mit Lochdüsen (21) zum Durchtritt der Kühlluft zu den Strahlern (12) ausgestattet ist.
14. Trocknervorrichtung nach Anspruch 13, da­ durch gekennzeichnet, dass die Abstände zwischen benachbarten Lochdüsen (21) und/oder die Lochdurchmesser der Lochdüsen (21)in etwa an die ortsabhängige Luftdruckverteilung in der Kühlluftverteilungsleiste (16) angepasst sind, so dass die Strahler (12) überall möglichst gleichmäßig kühlbar sind.
15. Trocknervorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Absaugung der erwärmten Luft aus dem Bereich der Strahlereinheit (1) vorgesehen ist.
16. Trocknervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, dass in Bewegungsrichtung (24) des zu trocknenden Bogen- (2) oder Bahnmaterials vor und nach der Strahlereinheit (1) jeweils sich quer zur Bewegungsrichtung (24) im wesentlichen über die gesamte Abmessung der Strahlereinheit (1) erstreckende Luftspalte (22, 23) in der Kühlluftverteilungsleiste (16) angeordnet sind.
17. Trocknervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, dass zwischen der Strahlereinheit (1) und benachbarten Teilen der Druckmaschine ein Abschirmblech angeordnet ist.
18. Trocknervorrichtung nach Anspruch 17, da­ durch gekennzeichnet, dass das Abschirmblech auf seiner der Strahlereinheit (1) zugewandten Seite mit einer Wärmeisolierung versehen ist.
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