DE10022382C2 - Vorrichtung zum Verlagern einer laufenden Warenbahn - Google Patents
Vorrichtung zum Verlagern einer laufenden WarenbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verlagern ei
ner laufenden Warenbahn, insbesondere einer Textil- oder
Folienbahn gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der SU 1 442 490 A1 ist eine Vorrichtung zum Führen
von Gummibändern bekannt, bei der das Gummiband in jedem
Kantenbereich von je zwei einander gegenüberliegenden
Rollen erfaßt wird. Diese Rollen sind in Bahnlaufrichtung
frei drehbar an Scheiben abgestützt, deren Achsen paral
lel zur Bahnlaufrichtung verlaufen. Die Scheiben stehen
mit Drehantrieben in Wirkverbindung, die eine Verdrehung
der Scheiben um ihre Achsen hervorrufen. Bei dieser Dre
hung werden die an den Scheiben abgestützten Rollen quer
zur Bandlaufrichtung verstellt, so daß auf das Gummiband
eine quer zur Bandlaufrichtung ausgerichtete Kraft ein
wirkt. Diese Kraft ist proportional zur Scheibenverdre
hung und kann unmittelbar zum Führen des Gummibandes eingesetzt
werden. Das Gummiband wird dabei von den radial
gegeneinander drückenden Rollen nur punktweise erfaßt.
Dies ist insbesondere bei Bahnen aus Gummi aufgrund der
sehr hohen Haftreibung der Walzen ausreichend, führt je
doch insbesondere bei Textilbahnen zu einer unzureichen
den Führung der Warenbahn.
Eine ähnliche Vorrichtung ist aus der DE-PS 212 789 be
kannt. Diese Vorrichtung weist einander gegenüberliegende
Scheiben auf, an denen Rollen frei drehbar abgestützt
sind. Zwischen diesen Rollen sind Gleitteile vorgesehen,
die mit schraubenartigen Gewindegängen ausgerüstet sind.
Diese Gleitteile sollen die Wirkung der Rollen unterstüt
zen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung zum Verlagern einer laufenden Warenbahn der ein
gangs genannten Art zu schaffen, die insbesondere auch
bei Textil- und Folienbahnen einsetzbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1 weist eine Anzahl von
Walzen auf, die um in etwa senkrecht zur Bahnlaufrichtung
ausgerichtete Walzenachsen drehbar sind. Diese Walzen er
fassen die Warenbahn, wobei sie auf diese in Bahnlauf
richtung praktisch keinen Widerstand ausüben. Grundsätz
lich könnten die Walzen frei drehbar gehalten sein, wobei
es auch vorstellbar ist, die Walzen mittels eines Motors
zur Drehung anzutreiben, wobei sie in letzterem Fall die
Bahnbewegung unterstützen. Die Walzen sind in einem Hal
ter abgestützt, der um eine in etwa parallel zur Bahn
laufrichtung ausgerichtete Drehachse verdrehbar gehalten
ist. Eine oder mehrere der Walzen erfassen dabei die Wa
renbahn, so daß die Verstellung der Walzen aufgrund der
Drehbewegung des Halters unmittelbar auf die Warenbahn
übertragen wird. Damit kann die Warenbahn selbst dann
verlagert werden, wenn sich diese nur sehr langsam bewegt,
was insbesondere im Bereich von Schautischen zur
visuellen Überprüfung der Warenbahn oder beim Einfädeln
einer neuen Warenbahn wichtig ist. Um eine möglichst gün
stige Erfassung der Warenbahn durch die Walzen zu erzie
len, sind die Walzen vorzugsweise faßartig ausgebildet,
wobei die Außenkonturen der Walzen einen konstanten Ab
stand vom Drehzentrum des Halters aufweisen. Dadurch ist
sichergestellt, daß die Warenbahn von den Walzen in jeder
Winkellage des Halters erfaßt wird. Um insbesondere bei
Textil- und Folienbahnen eine gute Kopplung zwischen der
Warenbahn und den Walzen zu erzielen, liegt den Walzen
ein Widerlager gegenüber, wobei die Warenbahn zwischen
den Walzen und dem Widerlager hindurchgeführt ist. Dieses
Widerlager ist dabei derart ausgebildet, daß die Waren
bahn an wenigstens einer der Walzen umgelenkt wird, so
daß eine flächige Anlage der Warenbahn an der Walze gege
ben ist. Damit können selbst Warenbahnen mit sehr glatter
Oberfläche, wie beispielsweise Seide, sicher von den Wal
zen erfaßt werden, so daß die Vorrichtung für eine Viel
zahl von Warenbahnen eingesetzt werden kann. Damit das
Widerlager der von den Walzen hervorgerufenen Bahnlauf
korrektur nicht entgegenwirkt, erfaßt es die Warenbahn
ausschließlich gleitend. Damit ist sichergestellt, daß
die Bewegung des Halters unmittelbar auf die Warenbahn
übertragen wird, so daß die Größe der erzielten Bahnver
lagerung proportional zum Drehwinkel des Halters ist.
Dies führt insbesondere bei der Verwendung der Vorrich
tung in einer Bahnlaufregelung zu dem besonderen Vorteil,
daß die Regelung einen sehr hohen Proportionalanteil auf
weisen kann, ohne Schwingneigungen zu zeigen. Die Bahn
laufregelung erfolgt daher besonders rasch, so daß diese
Vorrichtung auch bei sehr hohen Bahnlaufgeschwindigkeiten
zuverlässig arbeitet.
Ist das Widerlager und der Halter stationär in einem Rah
men abgestützt, so ergibt sich ein einfacher Aufbau der
Vorrichtung, der sich durch eine besonders niedrige
Störanfälligkeit auszeichnet. Ein stationär gehaltenes
Widerlager reicht zum Umlenken der Warenbahn um die Wal
zen völlig aus, wobei das Widerlager im allgemeinen kei
nerlei Seitenkräfte auf die Bahn ausübt.
Insbesondere bei Warenbahnen mit glatter Oberfläche ist
eine besonders große Erfassungsfläche mit den Walzen an
zustreben, damit die Drehbewegung des Halters optimal auf
die Warenbahn übertragen werden kann. Dies wird gemäß An
spruch 3 sehr einfach dadurch erreicht, daß das Widerla
ger den Walzen in Bahnlaufrichtung vor- und nachgeordnet
ist, wodurch sich die Umschlingung der Warenbahn um die
Walze entsprechend erhöht.
Ein besonders einfacher und wirkungsvoller Aufbau eines
Widerlagers in Form zweier Stäbe, zwischen die die Walzen
eingreifen, ergibt sich aus Anspruch 4. Wenigstens im Er
fassungsbereich der Warenbahn sind diese Stäbe gerundet
ausgebildet, so daß er der Warenbahn nur einen geringen
Widerstand entgegensetzt. Vorzugsweise erstrecken sich
die Stäbe über die gesamte Breite der Warenbahn, so daß
keine Gefahr besteht, daß sich diese an den Stabenden
verfangen könnte. Außerdem wird dadurch die Warenbahn ge
schont.
Alternativ ist es gemäß Anspruch 5 günstig, einen U-
förmig gebogenen Stab vorzusehen, wobei die Walzen zwi
schen beiden Schenkeln des Stabes eingreifen. Damit er
gibt sich ein besonders einfacher und trotzdem wirkungs
voller Aufbau des Widerlagers, wobei ein großer Umschlin
gungswinkel der Warenbahn um die Walzen erzielt wird.
Grundsätzlich können die Walzen die Warenbahn nur in ei
nem begrenzten Bereich erfassen, der üblicherweise nahe
einer Bahnkante vorgesehen ist. Im Bereich der gegenüber
liegenden Bahnkante ist dabei im allgemeinen eine im we
sentlichen gleich ausgebildete, weitere erfindungsgemäße
Vorrichtung vorgesehen, um die Warenbahn auch zur gegen
überliegenden Seite verlagern zu können. Aufgrund der im
Verhältnis zur Warenbahnbreite im allgemeinen geringen
Erfassungsbreite der Warenbahn durch die Walzen reicht es
gemäß Anspruch 6 völlig aus, auch das Widerlager nur über
einen Teilbereich der Warenbahn zu erstrecken. Um zu ver
hindern, daß sich die Warenbahn am Ende des Widerlagers
verfängt, ist das Widerlager in diesem Bereich von der
Warenbahn weggebogen. Insbesondere bei einem als U-
förmiger Stab ausgebildeten Widerlager ist es vorteil
haft, die miteinander verbundenen Schenkelenden zur Wa
renbahnmitte zu richten, so daß ein Verfangen der Waren
bahn am Widerlager zuverlässig ausgeschlossen ist.
Die Walzen rufen eine sehr präzis einstellbare Bahnverla
gerung hervor, sie können jedoch die Warenbahn nicht un
mittelbar an der Bahnkante erfassen, da sonst die Gefahr
bestünde, daß die Warenbahn bei Auftreten einer großen
Bahnlaufabweichung nicht mehr von den Walzen erfaßt wer
den könnte. Insbesondere bei dünnen Warenbahnen mit prak
tisch fehlender Querstabilität führt dies jedoch in der
Regel zu Faltenbildungen der Warenbahn im Bereich zwi
schen den Walzen und den zugeordneten Bahnkanten. Um dies
zu vermeiden, ist es gemäß Anspruch 7 vorteilhaft, das
Widerlager zusätzlich als Kantenausstreifvorrichtung aus
zubilden. Diese Kantenausstreifvorrichtung übt zwar auf
die Warenbahn eine zur Bahnkante gerichtete Kraft aus,
die der gleichgerichteten Kraft der Walzen überlagert
wird, durch Vorsehen einer Kantenausstreifvorrichtung an
jedem der beiden Kantenbereiche ist jedoch die Gesamtwir
kung beider Kantenausstreifvorrichtungen auf die Lage der
Warenbahn vernachlässigbar gering.
Im einfachsten Fall ist das Widerlager gemäß Anspruch 8
im Erfassungsbereich der Warenbahn mit Rippen oder Gewin
degängen ausgebildet. Diese sind dabei im spitzen Winkel
zur Bahnlaufrichtung angestellt, so daß diese Rippen oder
Gewindegänge während des Bahnlaufs aufgrund der Reibung
eine zur Bahnkante gerichtete Kraft auf die Warenbahn
ausüben. Diese Kantenausstreifvorrichtung benötigt daher
keinerlei beweglichen Teile, sondern sie wird ausschließ
lich von der Formgebung des Widerlagers bestimmt. Vor
zugsweise sind die Rippen bzw. Gewindegänge stationär ge
halten, so daß sich ein besonders einfacher Aufbau er
gibt.
Schließlich ist es gemäß Anspruch 9 vorteilhaft, wenn das
Widerlager mindestens eine zur Drehung angetriebene Ge
windespindel aufweist. Diese Gewindespindel sorgt für eine
von der Bahnlaufgeschwindigkeit unabhängige Ausbrei
tung der Warenbahn, wobei sie vorzugsweise auch die Um
lenkung der Warenbahn um die Walzen bewirkt. Insbesondere
ist es günstig, jeweils eine Gewindespindel in Bahnlauf
richtung vor und nach den Walzen vorzusehen, damit die
Warenbahn in der Umgebung der Walzen ausreichend ausge
breitet wird. Zur Erzielung einer möglichst guten Aus
breitwirkung wird die Gewindespindel vorzugsweise derart
zur Drehung angetrieben, daß sich die Gewindegänge im Er
fassungsbereich der Warenbahn entgegen der Warenbahnlauf
richtung bewegen.
Der Erfindungsgegenstand wird beispielhaft anhand der
Zeichnung erläutert, ohne den Schutzumfang zu beschrän
ken.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Verlagern einer laufen
den Warenbahn im wesentlichen in Bahnlauf
richtung gesehen,
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß der Fig. 1 von
oben und
Fig. 3 eine alternative Ausführungsform der Vorrich
tung gemäß Fig. 2.
Eine Vorrichtung 1 gemäß den Fig. 1 und 2 zum Verla
gern einer in Richtung 2 laufenden Warenbahn 3 weist ei
nen stationär gehaltenen Rahmen 4 auf. An diesem Rahmen 4
ist ein Arm 5 abgestützt, an dessen freiem Ende 6 eine
Halterung 7 drehbar abgestützt ist. Diese Halterung 7
wird von einer Scheibe gebildet, die mit einem Drehan
trieb 8 in Wirkverbindung steht. Der Drehantrieb 8 ist
vorzugsweise ein Getriebemotor, der sich durch seine ein
fache Ansteuerbarkeit auszeichnet.
Am Außenumfang weist die Halterung 7 trapezförmig geboge
ne Haltesiege 9 auf, an deren freien Enden 10 Drehlager
11 vorgesehen sind. Diese Drehlager 11 sind vorzugsweise
als Gleitlager ausgebildet, wobei es auch vorstellbar
ist, alternativ Wälzlager einzusetzen, um die Reibung zu
reduzieren. In diesen Drehlagern 11 sind Walzen 12 frei
drehbar abgestützt, die faßförmig ausgebildet sind. Die
Außenkonturen 13 dieser Walzen 12 sind dabei derart aus
gebildet, daß sie einen konstanten Abstand von der Dreh
achse 14 der Halterung 7 aufweisen. Die Außenkonturen 13
der Walzen 12 ergänzen sich demnach bis auf die jeweili
gen Abstände zwischen den Walzen 12 zu einem Kreis.
Am Rahmen 4 ist außerdem ein Widerlager 15 in Form eines
U-förmig gebogenen Stabes 16 abgestützt. Beide Schenkel
17 des Stabes 16 sind am Rahmen 4 abgestützt, wobei der
U-förmige Verbindungsbereich 18 von der Warenbahn 3 weg
gebogen ist. Auf diese Weise wird verhindert, daß sich
die Warenbahn 3 am Stab 16 verfangen kann.
Die Walzen 12 sind derart angeordnet, daß sie zwischen
den beiden Schenkeln 17 des Widerlagers 15 eintauchen, so
daß die Warenbahn 3 um die beiden Schenkel 17 und um die
Walzen 12 umgelenkt wird. Dadurch ergibt sich eine flä
chige Anlage der Warenbahn 3 an den Walzen 12, was insbe
sondere bei Warenbahnen 3 mit glatter Oberfläche wichtig
ist. Zur Veranschaulichung der Umlenkung der Warenbahn 3
ist auf dieser ein Streifenmuster 19 dargestellt, das
sich im Bereich der Walze 12 mit der Warenbahn 3 ver
formt.
Soll die Warenbahn 3 beispielsweise nach rechts verlagert
werden, so wird die Halterung 7 entgegen dem Uhrzeiger
sinn verdreht. Die Walzen 12 sind um ihre Walzenachse 20
frei drehbar abgestützt, so daß sie auf die Warenbahn 3 -
in Bahnlaufrichtung 2 gesehen - praktisch keine Kraft
ausüben. Aufgrund der Verdrehung der Halterung 7 entgegen
dem Uhrzeigersinn wird die unterste Walze 12 nach rechts
verschoben, so daß die Warenbahn 3 entsprechend nach
rechts verschoben wird. Durch die flächige Anlage der Wa
renbahn 3 an der Walze 12 wird erreicht, daß die Verlage
rung der Warenbahn 3 im wesentlichen der Querbewegung der
Walzen 12 entspricht. Diese Bahnverlagerung ist selbst
dann erzielbar, wenn sich die Warenbahn 3 nur sehr lang
sam in Richtung 2 bewegt oder sogar stillsteht.
Da die Warenbahn 3 von den Walzen 12 grundsätzlich nicht
genau im Bereich der Bahnkante 21 erfaßt werden kann,
wird die Warenbahn 3 im Bereich zwischen der Bahnkante 21
und der Walze 12 gestaucht. Insbesondere bei besonders
dünnen Warenbahnen 3 führt dies zu einer unerwünschten
Faltenbildung. Deshalb ist das Widerlager 17 mit einer
Kantenausstreifvorrichtung 22 ausgerüstet, die in Fig. 2
von einer Anzahl Rippen 23 gebildet ist. Diese Rippen 23
sind im spitzen Winkel α zur Bahnlaufrichtung 2 ange
stellt, so daß auf die Warenbahn 3 eine zur Bahnkante 21
gerichtete Ausbreitkraft wirkt. Diese Rippen 23 sind in
Fig. 2 nur an dem den Walzen 12 nachgeordneten Schenkel
17 des Stabes 16 eingezeichnet. Alternativ oder zusätz
lich könnte auch der vorgeordnete Schenkel 17 des Stabes
16 mit entsprechenden Rippen 23 ausgebildet sein. Ebenso
ist es vorstellbar, anstatt der Rippen 23 den Stab 16 mit
entsprechenden Gewindegängen auszubilden, wobei auch in
diesem Fall eine ausreichende Kantenausbreitwirkung gege
ben ist.
Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform der Vor
richtung gemäß Fig. 2, wobei gleiche Bezugszeichen glei
che Teile benennen. Diese Ausführungsform unterscheidet
sich von der Ausführungsform gemäß Fig. 2 durch eine an
dere Ausbildung des Widerlagers 15 in Form von zwei Ge
windespindeln 24. Diese Gewindespindeln 24 sind in Rich
tung 25 zur Drehung angetrieben, so daß sie sich im Er
fassungsbereich der Warenbahn 3 entgegen der Bahnlauf
richtung 2 bewegen. Damit ergibt sich eine von der Bahn
laufgeschwindigkeit im wesentlichen unabhängige Ausbreit
wirkung der Warenbahn 3, so daß eine ausreichende Aus
breitung der Warenbahn 3 auch beim Stillstand gegeben
ist. Die freien Enden 26 der Gewindespindeln 24 sind ge
rundet, um ein Verfangen der Warenbahn 3 an den freien
Enden 26 zu verhindern. Alternativ könnten die Gewinde
spindeln 24 im Bereich ihrer freien Enden 26 auch konisch
zulaufend ausgebildet und/oder mit einem Schutzblech ab
gedeckt sein. Die Gewindespindeln 24 weisen Gewindegänge
27 auf, die ebenfalls in einem spitzen Winkel α zur Bahn
laufrichtung 2 angestellt sind, um die erforderliche Aus
breitwirkung zu erzielen.
Die Vorrichtung 1 gemäß den Fig. 1 bis 3 läßt sich zum
Verlagern von Warenbahnen 3 unterschiedlichster Beschaf
fenheit, insbesondere von Textil- und Folienbahnen ein
setzen. Durch die flächige Anlage der Warenbahn 3 an den
Walzen 12 ergibt sich eine zuverlässige und sichere Er
fassung der Warenbahn 3, so daß die Querbewegung der Wal
zen 12 unmittelbar auf die Warenbahn 3 übertragen wird.
Damit läßt sich diese Vorrichtung vorteilhaft in Bahn
laufregelungen mit schneller Ansprechwirkung sowie zum
bewußten Verlagern einer Warenbahn 3 einsetzen.
Die von der Vorrichtung 1 erzielte Bahnverlagerung ist im
wesentlichen proportional zum Stellweg des Stellantriebs
8, so daß zwischen der Ansteuerung des Stellantriebs 8
und der Bahnverlagerung praktisch keine Phasenverschie
bung entsteht. Dies ist insbesondere im Zusammenhang mit
einer Bahnlaufregelung vorteilhaft, bei der eine Bahnkan
te 21 oder eine auf der Warenbahn 3 aufgedruckte Markie
rung von einem Fühler erfaßt und einer Regeleinrichtung
zugeführt wird, die ausgangsseitig mit dem Stellantrieb 8
in Wirkverbindung steht.
Aufgrund der sehr geringen Phasenverschiebung, die durch
die Vorrichtung 1 hervorgerufen wird, kann die Regelein
richtung mit überraschend hohem Proportionalanteil be
trieben werden, ohne daß die Regelung zu Schwingungen
führt. Dies ergibt ein sehr rasches Ansprechverhalten der
Regelung, so daß Bahnlaufschwankungen schnell ausgegli
chen werden.
Eine Bahnlauf-Regelung versucht bei großen Regelabwei
chungen, wie sie beispielsweise bei versetzt aneinander
gefügten Bahnen auftreten, entsprechend stärker gegenzu
steuern. Dies führt bei herkömmlichen Stelleinrichtungen,
wie Schwenkwalzen, zu dem Problem, daß diese an einen den
Schwenkwinkel begrenzenden Anschlag gelangen. In diesem
Fall wird das Ausgangssignal des Reglers begrenzt, was zu
einer beträchtlichen Schwingneigung der Regelung führen
kann. Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1
kann der Regler in diesem Fall den Stellmotor 8 auf eine
entsprechend höhere Drehzahl bringen, so daß in der Pra
xis keinerlei Begrenzung des Ausgangssignals des Reglers
auftritt. Damit wird die Gefahr von Schwingungen einer
Bahnlaufregelung entsprechend reduziert.
1
Vorrichtung
2
Bahnlaufrichtung
3
Warenbahn
4
Rahmen
5
Arm
6
freies Ende des Armes
7
Halterung
8
Drehantrieb
9
Haltesteg
10
freies Ende des Haltesteges
11
Drehlager
12
Walze
13
Außenkontur
14
Drehachse
15
Widerlager
16
Stab
17
Schenkel
18
U-förmiger Verbindungsbereich
19
Streifenmuster
20
Walzenachse
21
Bahnkante
22
Kantenausstreifvorrichtung
23
Rippe
24
Gewindespindel
25
Drehrichtung
26
freies Ende der Gewindespindel
27
Gewindegang
α Anstellwinkel
α Anstellwinkel
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Verlagern einer laufenden Warenbahn
(3), insbesondere einer Textil- oder Folienbahn, quer zur
Bahnlaufrichtung (2), wobei die Vorrichtung (1) eine An
zahl von die Warenbahn (3) erfassenden Walzen (12) auf
weist, die um in etwa senkrecht zur Bahnlaufrichtung (2)
ausgerichtete Walzenachsen (20) drehbar in einer Halte
rung (7) abgestützt sind, die um eine in etwa parallel
zur Bahnlaufrichtung (2) ausgerichtete Drehachse (14)
verdrehbar gehalten ist, wobei den Walzen (12) ein die
Warenbahn (3) gleitend erfassendes Widerlager (15) zuge
ordnet ist und die Warenbahn (3) zwischen diesem und den
Walzen (12) hindurchgeführt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Warenbahn (3) vom Widerlager (15) zur Bildung ei
ner flächigen Anlage an mindestens einer der Walzen (12)
umgelenkt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Widerlager (15) und die Halterung (7) stationär
in einem Rahmen (4) abgestützt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich das Widerlager (15) über einen Bereich
erstreckt, der den Walzen (12) in Bahnlaufrichtung (2)
vor- und nachgeordnet ist.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager (15) Stäbe
(16) aufweist, die im Erfassungsbereich der Warenbahn (3)
gerundet sind und zwischen denen die Walzen (12) vorgese
hen sind.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager einen im
Erfassungsbereich der Warenbahn (3) gerundeten Stab (16)
aufweist, der U-förmig gebogen ist, wobei die Walzen (12)
zwischen beiden Schenkeln (17) des Stabes (16) vorgesehen
sind.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Widerlager (15)
nur über einen Teilbereich der Warenbahnbreite erstreckt
und im Bereich des zur Warenbahnmitte gerichteten Endes
(18) von der Warenbahn (3) weggerichtet ist.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager (15) als
Kantenausstreifvorrichtung ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Widerlager (15) im Erfassungsbereich der Waren
bahn (3) im spitzen Winkel (α) zur Bahnlaufrichtung (2)
angestellte Rippen (23) oder Gewindegänge (27) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Widerlager (15) mindestens eine zur
Drehung angetriebene Gewindespindel (24) aufweist.
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---|---|---|---|
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE10022382A1 DE10022382A1 (de) | 2001-11-29 |
DE10022382C2 true DE10022382C2 (de) | 2002-06-13 |
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DE (1) | DE10022382C2 (de) |
Families Citing this family (1)
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Citations (2)
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---|---|---|---|---|
DE212789C (de) * | ||||
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2000
- 2000-05-10 DE DE2000122382 patent/DE10022382C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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