DE10022228A1 - Werkstück-Spannsystem, insbesondere Maschinenschraubstock, sowie Spannantrieb hierfür - Google Patents
Werkstück-Spannsystem, insbesondere Maschinenschraubstock, sowie Spannantrieb hierfürInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung schlägt erstmalig ein Werkstück-Spannsystem (150), insbesondere einen Maschinenschraubstock, mit einem Grundkörper (2, 2', 2'') und wenigstens einem, relativ zur Längsachse (X) des Grundkörpers (2, 2', 2'') verschieblichen, beweglichen Backen (40, 154) und wenigstens einem relativ zum Grundkörper (2, 2', 2'') feststehenden Backen (40, 152), sowie einem sich gegen den Grundkörper (2, 2', 2'') abstützenden, auf den beweglichen Backen (40, 154) einwirkenden Spannantrieb (60) vor. Dabei ist der Grundkörper (2, 2', 2'') im Querschnitt in der Art eines U-Profils mit einer Basis (6) und mit zwei sich daran anschließenden aufrechten Schenkeln (10), insbesondere einstückig, ausgebildet. Im sich zwischen den Schenkeln (10) oberhalb der Basis (6) in Längsrichtung des Grundkörpers (2, 2', 2'') erstreckenden Freiraum (12) ist ein sich ebenfalls in Längsrichtung (X) erstreckender Schlitten (20, 20', 20'') angeordnet, der relativ zum Grundkörper (2, 2', 2'') verschieblich gelagert ist, wobei die obere, dem Werkstück zugewandte Oberfläche des Schlittens (20, 20', 20'') bündig mit der oberen Oberfläche des Grundkörpers (2, 2', 2'') bzw. dessen Schenkel (10) abschließt. Der Spannantieb (60) als auch der feststehende Backen (40, 152) sind an der dem Bediener zugewandten Seite am Grundkörper (2, 2', 2'') befestigt, wobei der Spannantrieb (60) zum Spannen eines Werkstücks (158) eine Spannkraft über den beweglichen Schlitten (20, 20', 20'') auf den darauf gegenüber ...
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Werkstück-Spannsystem, insbesondere
einen Maschinenschraubstock mit einem Grundkörper und wenigstens einem bewegli
chen und wenigstens einem feststehenden Backen nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, sowie einen Spannantrieb hierfür nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
In der Praxis sind die verschiedenartigsten Ausführungsformen von Werkstück-
Spannsystemen und insbesondere von Maschinenschraubstöcken zum Aufspannen von
auf CNC-Fräsmaschinen zu bearbeitenden Werkstücken bekannt.
Bei diesen bekannten Maschinenschraubstöcken ist deren fester Backen am vom
Bediener abgewandten Ende des von einer Spindel angetriebenen Schraubstocks ange
ordnet. Demzufolge verläuft die Zuspannrichtung des beweglichen Backens vom
Bedienpersonal weg zum vom Bediener abgewandten Ende des Schraubstockes hin.
Dies bedeutet, daß das Bedienpersonal ein aufzuspannendes Werkstück in vom überge
beugter Haltung - und bei großen Werkstücken sogar mit nach vorne von sich
gestreckten Armen - gegen den vom Bedienpersonal entfernten festen Klemmbacken in
Anlage bringen muß, bevor die Handkurbel betätigt werden kann, zum Zuspannen
vermittels der sich vom Bedienpersonal weg zum einspannenden Werkstück hinbewe
genden, frei beweglichen Klemmbacke. Dies führt zweifelsohne zu Bandscheibenpro
blemen und bei schweren Werkstücken über die Zeit zu dauerhaften Schädigungen des
Rückgrates des Bedienpersonals.
Der Antrieb dieser bekannten Maschinenschraubstöcke erfolgt generell über eine
Gewindespindel, die im Normalfall mittels einer Kurbel drehend angetrieben wird.
Verbesserte Ausführungsformen verfügen zum drehenden Antreiben der Spindel über
eine Art Getriebe, das einen sog. Schnell- oder Eilgang zur Verfügung stellt, um die
bewegliche Klemmbacke zügig von ihrer Ausgangsposition zur Anlage am zu bearbei
tenden Werkstück zu bringen.
Ferner weisen diese Getriebe einen sog. Spanngang auf, der nach Anlage der
Spannbacke am Werkstück automatisch wirksam wird und zum Aufbringen von Spann
kräften dient. Verschiedentlich sind in der Praxis auch gewindespindelgetriebene
Maschienenschraubstöcke mit einem pneumatischen oder hydraulischen Spindelantrieb
bekannt geworden.
Eine beispielhafte Ausführungsform eines schraubspindelgetriebenen Maschinen
schraubstocks mit einer feststehenden und einer beweglichen Backe ist beispielsweise in
der EP 0 324 057 beschrieben. Eine weitere beispielhafte Ausführungsform bekannter
spindelgetriebener Maschinenschraubstöcke ist in der DE 197 39 270 erläutert.
Ein wesentlicher Nachteil aller spindelgetriebenen Schraubstöcke ist, daß die bei
der spanenden Bearbeitung des Werkstücks anfallenden Späne in den Arbeitsbereich des
Schraubstocks fallen, sich dabei in den Gewindegängen der Spindel festsetzen und
damit einen reibungslosen Betrieb des spindelgetriebenen Schraubstocks massiv stören,
weshalb eine andauernde Reinigung der Gewindespindel und der Führungsnuten erfor
derlich ist. Die hierzu in der Praxis teilweise vorgeschlagenen Abdeckbleche können nur
unzulänglich Abhilfe schaffen.
Ein weiterer Nachteil dieser bekannten, spindelgetriebenen Aufspanneinrichtun
gen ist, daß sie entweder mechanisch oder ausschließlich hydraulisch bzw. pneumatisch
betrieben sind. Darüberhinaus weist keine der in der Praxis bekannten Spannvorrichtun
gen eine korrekte Anzeige der tatsächlich wirksamen Spannkraft auf. Die Spannkraftan
zeigen bekannter Werkstück-Spannsysteme folgen proportional dem Spannhub, der
insbesondere bei duktilen Werkstoffen die plastische Deformation des einzuspannenden
Werkstücks mit umfaßt. Dies führt zu einer Anzeige einer scheinbar vorliegenden,
hohen Spannkraft, selbst wenn das einzuspannende Werkstück längst deformiert ist und
aufgrund dessen ohne real wirksame Klemmung zwischen den Spannbacken ruht, so
daß es trotz der angezeigten, vermeintlich wirksamen Spannkraft mühelos aus dem
Schraubstock entnommen werden kann.
Die aus der Praxis bekannten Werkstück-Spannsysteme bzw. Maschinenschraub
stöcke spannen zudem nur gegen den festen Backen, können ferner nicht als Lochra
stertisch verwendet werden, und sind außerdem pflegeintensiv und störanfällig.
Demzufolge ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Werkstück-Spannsy
stem, insbesondere einen Maschinenschraubstock vorzuschlagen, der bandscheiben
schonend mit einem zu bearbeitenden Werkstück bestückt werden kann. Ferner soll das
neue Werkstück-Spannsystem einen möglichst störungsfreien Betrieb ohne ständige
Reinigung der Antriebseinheit gewährleisteten.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
sowie durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 10.
Das neuentwickelte Werkstück-Spannsystem mit einem Grundkörper und wenig
stens einem, relativ zur Längsachse des Grundkörpers verschieblichen, beweglichen
Backen und wenigstens einem, relativ zum Grundkörper feststehenden Backen, sowie
einem sich gegen den Grundkörper abstützenden, auf den beweglichen Backen einwir
kenden Spannantrieb, ist so ausgebildet, daß der wenigstens eine feststehende Backen
nahe beim Bedienpersonal angeordnet ist, und daß der wenigstens eine bewegliche
Backen auf der vom Bedienpersonal entfernten Seite zu liegen kommt. Ferner ist der
Grundkörper im Querschnitt mit einer Basis mit zwei sich daran anschließenden
aufrechten Schenkeln in der Art eines U-Profils, insbesondere einstückig ausgebildet.
Im sich zwischen den Schenkeln oberhalb der Basis in Längsrichtung des Grundkörpers
erstreckenden Freiraum ist ein sich ebenfalls in Längsrichtung erstreckender Schlitten
angeordnet, der relativ zum Grundkörper verschieblich gelagert ist, wobei die obere,
dem Werkstück zugewandte Oberfläche des Schlittens bündig mit der oberen Oberflä
che des Grundkörpers bzw. dessen Schenkel abschließt. Ferner ist der Spannantrieb als
auch der feststehende Backen an der dem Bediener zugewandten Seite am Grundkörper
befestigt, wobei der Spannantrieb zum Spannen eines Werkstücks eine Spannkraft über
den beweglichen Schlitten auf den darauf gegenüber dem Bediener befestigten bewegli
chen Backen aufprägt.
Auf diese Weise wird der erfindungsgemäße Maschinenschraubstock bzw. das
erfindungsgemäße Werkstück-Spannsystem erstmals nicht nur einlege- und bediener
freundlich, sondern gewährleistet in vorteilhafter Weise beim Bedienpersonal eine
bandscheibenschonende Arbeitsweise, da ein aufzuspannendes Werkstück nicht mehr in
vorn übergebeugter Haltung - und bei großen Werkstücken erst recht nicht mehr mit
nach vorne von sich gestreckten Armen - aufgespannt werden muß, was in der Vergan
genheit zum Teil zu massiven dauerhaften Schädigungen des Rückgrates des Bedienper
sonals führte. Beim erfindungsgemäßen Werkstück-Spannsystem kann erstmalig ein
einzuspannendes Werkstück in aufrechter Haltung gegen den, dem Anwender zuge
wandten Spannbacken direkt in Anlage gebracht und abgelegt werden. Danach kann der
bewegliche Backen durch eine Bewegung zum Bedienpersonal hin, und damit zum
anderen Ende des Werkstück hin, in Anlage zum Spannen gebracht werden, so daß das
zu bearbeitende Werkstück dann in seiner Lage relativ zum Werkstück-Spannsystem
festgelegt ist. Zudem ist mit dem erfindungsgemäßen Werkstück-Spannsystem erstma
lig ein Auseinanderspannen und damit ein sogenanntes Topfspannen von innen möglich.
Weiterhin eröffnet dieser erfindungsgemäße Maschinenschraubstock die Option einer
Mehrfachaufspannung von mehreren Werkstücken durch Einsetzen mehrerer Backen,
die in einem Spannvorgang miteinander in Linie verspannt werden können. Zudem
können mehrere solcher Linien auch nebeneinander angeordnet werden. Ebenso ermög
licht es das erfindungsgemäße Werkstück-Spannsystem eine Mehrzahl solcher Maschi
nenschraubstöcke nebeneinander, über Kreuz oder sternförmig in einer Ebene anzuord
nen. Ferner ist es damit möglich, eine Mehrzahl von Werkstück-Spannsystemen mit
einer senkrechten Orientierung deren Längsachsen um einen ebenfalls senkrecht stehen
den Zentralköper mit beispielsweise mehreckigem Querschnitt herum an dessen
Umfangsflächen anzubringen, wobei der Zentralkörper wiederum gegebenenfalls
drehend angetrieben werden kann. Somit kann insbesondere bei sogenannten Bearbeitungszentren
der von diesen bzw. vom Maschinentisch beanspruchte Raum optimal
ausgenutzt werden, was die Gesamtkosten senken hilft.
Die dem zu bearbeitenden Werkstück zugewandte Oberfläche ist beim erfin
dungsgemäßen Werkstück-Spannsystem erstmalig in vorteilhafter Weise sowohl bereits
beim Bestücken des Werkstück-Spannsystems mit dem zu bearbeitenden Werkstück als
auch im sich daran anschließenden Betriebszustand dauerhaft eben und bündig
geschlossen sowie weitestgehend abgedichtet, so daß Späne, die beim spanenden Bear
beiten des Werkstücks zwangsläufig anfallen, nicht in das erfindungsgemäße Werk
stück-Spannsystem eindringen und damit auch nicht zu aus der Praxis insbesondere bei
den spindelgetriebenen Maschinenschraubstöcken bekannten Funktionsstörungen oder
gar Ausfällen führen können.
Weitere vorteilhafte Aspekte, Varianten und Weiterbildungen der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
So kann beispielsweise bei einer bevorzugten Ausführungsform der Grundkörper
und/oder der Schlitten aus Aluminium hergestellt sein. Dies bietet in vorteilhafter Weise
eine kostengünstige Herstellung, indem der Grundkörper und/oder der Schlitten aus dem
Vollen spanabhebend hergestellt wird. Ferner ergibt dies eine erhebliche Reduzierung
des Gewichts des erfindungsgemäßen Werkstück-Spannsystems, ohne sich dabei Pro
bleme mit dessen Festigkeit einzuhandeln. Denn die Kombination aus U-förmigem
Grundkörper mit darauf befestigten, feststehenden Backen mit im Grundkörper gleiten
dem Schlitten mit darauf befestigten, beweglichen Backen ergibt eine deutlich verbes
serte Krafteinleitung als auch einen gleichmäßigeren Kraftfluß, als dies bei herkömmli
chen, spindelgetriebenen Maschinenschraubstöcken der Fall ist.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind der Grundkörper und/oder
der Schlitten aus einem gezogenen, geschmiedeten oder gegossenen Material herge
stellt. Damit kann je nach Anwendungsfall der erfindungsgemäße Maschinenschraub
stock in Bezug auf dessen Festigkeit bzw. Belastbarkeit für Spezialfälle optimiert
werden, um den unterschiedlichen Anforderungen an verschiedene Bearbeitungspro
zesse, in denen Werkstück-Spannsysteme einzusetzen sind, optimal gerecht werden zu
können.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist als Gleitfläche auf dem
Schlitten und/oder auf dem Grundkörper eine abriebfeste, vorzugsweise gehärtete,
dünne Platte oder ein dünnes Blech montiert. Dies bietet in vorteilhafter Weise eine
absolut plane, bündig schließende Oberfläche zum zu bearbeitenden Werkstück hin, die
nicht nur ein Eindringen von beim spanenden Bearbeiten des Werkstücks anfallender
Späne verhindert, sondern bei der auch erstmalig das Eindringen beispielsweise von
Schleifstäuben weitestgehend ausgeschlossen ist, so daß ein im Prinzip absolut
störungsfreies Arbeiten gewährleistet und zudem ein ständiges Reinigen nicht mehr
notwendig ist. Ferner können auf einer solchen abriebfesten Oberfläche auch zu bear
beitende Werkstücke gespannt werden, die bei herkömmlichen Maschinenschraubstöc
ken zu Kratzern bzw. Beschädigung der Spannbacken oder der Oberfläche führen, und
damit im schlimmsten Fall eine dauerhafte Schädigung des Werkstück-Spannsystems
hervorrufen, so daß dieses in der Vergangenheit kostspielig gegen ein neues ausge
tauscht werden mußte.
In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist der Spannantrieb als mecha
nisch-/hydraulischer oder hydraulisch-/hydraulischer Spannantrieb ausgebildet. Die
hydraulische Komponente des Spannantriebs bzw. der Antrieb der beweglichen Spann
backe kann dabei mittels eines glatten Zugzylinders erfolgen. Die im Stand der Technik
als besonders nachteilig empfundene Gewindespindel zum Antrieb des beweglichen
Backens kann auf diese Weise gänzlich entfallen. Die mit der Verwendung einer
solchen Gewindespindel bislang einhergehenden massiven Nachteile entfallen damit
ebenfalls.
Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Aspekte oder Details des erfindungsgemäßen
Spannantriebs und dessen weitere Ausgestaltungen wird auf die parallele Patentanmeldung
derselben Anmelderin (internes Aktenzeichen SM41K05) verwiesen, auf deren
diesbezüglichen Offenbarungsgehalt hiermit vollinhaltlich Bezug genommen wird.
Zudem kann der Spannantrieb mit einer am Grundkörper entsprechend ausgebil
deten Aufnahme, beispielsweise einem senkrechten, nach oben offenen, an dessen
Ränder ggf. mit Führungshilfen ausgebildeten Längsschlitz, problemlos am Grundkör
per angebracht und ggf. vermittels entsprechender Öffnungen zusätzlich verschraubt
werden, so daß die zum Antrieb dienende Hydraulikeinheit - die ihrerseits in sich
komplett abgedichtet ausgebildet sein kann - leicht zu demontieren bzw. zu montieren
ist. Diese ist damit, sofern sie überhaupt gewartet werden muß, jederzeit zur Wartung
gegen eine baugleiche Hydraulikeinheit in kürzester Zeit austauschbar, ohne daß das
Werkstück-Spannsystem als solches vom Arbeitstisch entfernt oder verändert werden
müßte. Eine komplette Demontage mit Einbau eines Ersatzspannantriebs kann somit
innerhalb von wenigen Minuten durchgeführt werden. Gleiches gilt für ein Umrüsten,
wenn beispielsweise ein beim zuletzt ausgeführten Bearbeitungsvorgang verwendeter
Spannantrieb gegen einen leistungsstärkeren, -schwächeren oder über eine andere
Hubcharakteristik verfügenden Spannantrieb für einen anderen Arbeitsgang ersetzt
werden müßte.
Daneben kann der Antrieb des erfindungsgemäßen Werkstück-Spannsystems auch
mechanisch-/hydraulisch über eine auf die Hydraulikeinheit einwirkende Mechanik, wie
beispielsweise eine Kurbel, erfolgen. Ebenso ist ein hydraulisch-/hydraulischer Betrieb
denkbar, bei dem durch eine Fremdpumpe über entsprechende Schalter oder Regler
bzw. Ventile, die zum Spannen eingesetzte Hydraulikeinheit mittels eines hydraulischen
Fluids angesprochen wird. Ein Umbau des erfindungsgemäßen Spannantriebs für den
erfindungsgemäßen Maschinenschraubstock ist dabei nicht erforderlich, da dieser
sowohl über einen Anschluß für eine externe Hydraulik als auch über eine mechanische
Antriebskurbel bzw. einen Flansch hierfür verfügt.
Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Aspekte oder Details des erfindungsgemäßen
Spannantriebs in Bezug auf dessen mechanisch- oder hydraulisch-/hydraulische Ausbildung
oder hinsichtlich der Befestigung des Spannantriebs am Werkstück-Spannsystem
und deren weitere Ausgestaltungen wird auf die parallele Patentanmeldung derselben
Anmelderin (internes Aktenzeichen SM41K05) verwiesen, auf deren diesbezüglichen
Offenbarungsgehalt hiermit vollinhaltlich Bezug genommen wird.
Der Grundkörper des erfindungsgemäßen Werkstück-Spannsystems weist in einer
weiter vorteilhaften Ausführungsform in den Innenseiten der Schenkel des U-förmigen
Grundkörpers ausgebildete Führungsnuten bzw. Führungselemente auf, in die entspre
chende, am Schlitten ausgebildete, korrespondierende Schlitten-Führungselemente
eingreifen können, was eine optimale Führung des Schlittens im Grundkörper gewähr
leistet. Damit wird in vorteilhafter Weise nicht nur eine optimale Führung, sondern auch
eine besonders präzise Verschiebung des Schlittens im Grundkörper und damit ein
besonders präzises Bewegen des beweglichen Spannbackens gegen den feststehenden
Spannbacken ermöglicht, was in einer sehr genauen Spannung des zu bearbeitenden
Werkstückes resultiert. Zudem ermöglicht dies nicht nur eine sehr genaue sondern auch
eine sehr enge Führung des Schlittens im Grundkörper, was sich wiederum in einer
Verbesserung der Krafteinleitung und des durch den Schitten bzw. den Grundkörper
hindurchlaufenden Kraftflußes auswirkt.
Der Grundkörper kann in einer weiter vorteilhaften Ausführungsform in dessen
Oberseiten über Ausnehmungen verfügen, die einem Raster, insbesondere einem vorge
gebenen, äquidistanten Raster folgen, sowie in besonders vorteilhafter Weise über Paß
senkungen mit zugehörigen Gewindelöchern verfügen, so daß der wenigstens eine fest
stehende Backen an beliebigen Stellen des Grundkörpers in dessen Oberseite befestigt
und, insbesondere in vorgegebenen minimalen Abständen, rasterweise versetzt werden
kann. Damit ist eine optimal Anpassung an jeden Anwendungsfall möglich. Ähnliches
gilt für den wenigstens einen beweglichen Backen. Indem der Schlitten über in dessen
Oberseite vorgesehene Ausnehmungen verfügt, die vorzugsweise einem Raster, insbe
sondere einem vorgegebenen, äquidistanten Raster folgen, und die vorzugsweise über
Paßsenkungen mit zugehörigen Gewindelöchern verfügen, kann auch der wenigstens
eine bewegliche Backen an jeder beliebigen Stelle des Schlittens befestigt und in beliebigen
Abständen, insbesondere rasterweise, versetzt werden. Dies ermöglicht eine opti
male Einstellung des Grundabstandes zwischen den beweglichen und den feststehenden
Backen in Abhängigkeit der Abmaße des aufzuspannenden Werkstückes, so daß für eine
optimale Nutzung ein Grundabstand zwischen beweglichen und feststehenden Backen
entsprechend dem äußeren Abmaß des aufzuspannenden Werkstückes plus einer kleinen
Zugabe von wenigen Millimetern gewählt werden kann, was zu einem besonders effizi
enten Bestücken des Werkstück-Spannsystems führt, und ein möglichst schnelles
Einspannen des zu bearbeitenden Werkstückes ermöglicht.
In einer weiter vorteilhaften Ausführungsform ist der Schlitten, vorzugsweise
federvorgespannt, in seine Ausgangslage zurückbringbar, wobei dies in vorteilhafter
Weise mittels einer in der Basis des Grundkörpers angebrachten Feder, die mit einem
am Schlitten bzw. in dessen Unterseite angebrachten Mitnehmerbolzen zusammenwirkt,
erfolgen kann. Dies bietet den weiteren Vorteil, daß bei einem fertig bearbeiteten Werk
stück nach Wegnahme der Spannkraft der wenigstens eine bewegliche Backen auto
matisch in seine Ursprungsausgangslage zurückfährt, so daß der bei bekannten Werk
stück-Spannsystemen notwendige Arbeitsgang des Lösens und Öffnens vollständig
entfallen kann, was zum einen Arbeitszeit sparen hilft, und zum anderen ein angeneh
meres Arbeiten bietet sowie ihm übrigen die Umrüstzeiten senkt.
Wie bereits vorstehend diskutiert, kann der wenigstens eine freie Backen bei dem
erfindungsgemäßen Werkstück-Spannsystem mit einem mechanisch-/hydraulisch oder
hydraulisch-/hydraulisch angetriebenen Spannantrieb bewegt und mit einer Spannkraft
beaufschlagt werden. Hierbei kann der Spannantrieb einen Arbeitskolben aufweisen, der
vorzugsweise am Werkstück zugewandten Ende mit dem Schlitten des Werkstück-
Spannsystems koppelbar ist, so daß eine Spannkraft, vorzugsweise eine Zugkraft, über
den mit dem Schlitten gekoppelten, beweglichen Backen dem zu spannenden Werkstück
aufgeprägt werden kann, was in einer besonders exakten Verspannung und einer biege
momentenfreien Kraftübertragung resultiert. Hierbei kann der Arbeitskolben des
Spannantriebs direkt mit dem Schlitten gekoppelt werden, z. B. indem eine entspre
chende, ringförmige Nut am Ende des Arbeitskolbens in eine entsprechende, beispielsweise
als einseitig nach unten offener Längsschlitz ausgebildete, Ausnehmung im
Schlitten eingreift und dort in der Endlage festgelegt bzw. gesichert werden kann. Dabei
kann der Arbeitskolben im Bereich außerhalb des Spannantriebs als glatter Zug- bzw.
Schubzylinder ausgebildet sein und/oder mit einem Zug- bzw. Schubzylinder verbunden
werden, der seinerseits sowohl rund als auch mehreckig im Querschnitt ausgebildet sein
kann. Hierbei kann der Arbeitskolben hinsichtlich der hydraulischen Randbedingungen
und der sich daran anschließende Zug- bzw. Schubzylinder in Bezug auf die zum Teil
mehrere Tonnen großen, zu übertragenden Kräfte optimiert werden. Zudem kann sich
der Zug- bzw. Schubzylinder, insbesondere zur Erstellung eines sehr langen Werkstück-
Spannsystems, auch über mehrere Meter erstrecken, wobei dann eine Abstützung des
mehrere Meter langen Zugzylinders mittels einiger weniger, einfach ausgebildeter
Gleitlager gegen den, ggf. aus einer Mehrzahl von aneinandergereihten, modular ausge
bildeten Grundkörpern aufgebauten, Gesamtgrundkörper erfolgen kann. Dies ermöglicht
erstmals Werkstück-Spannsysteme zum Aufspannen von besonders großen, insbeson
dere meterlangen Werkstücken, ohne daß hierfür bei den bekannten spindelgetriebenen
Maschinenschraubstöcken zuvor aufwendige Maßnahmen zur Lagerung der dann eben
falls mehrere Meter langen Gewindespindel ersonnen werden müßten, sofern diese
überhaupt in derartige Größenordnungen verlängerbar sind.
Der erfindungsgemäße Spannantrieb kann in einer weiter vorteilhaften Ausfüh
rungsform einen Eilgang- und einen Vorschubkolben aufweisen. Damit kann ein
möglichst schnelles Zufahren des beweglichen Backen gegen das zu spannende Werk
stück gewährleistet werden, was schlußendlich in kurzen Rüstzeiten resultiert.
Ferner kann der Vorschubkolben eine innenliegende Druckanzeige aufweisen, so
daß ein innerer Abgriff bzw. eine Erfassung des vorherrschenden Druckes bzw. der
anliegenden Kraft bereits damit vor von außen erfolgenden Beschädigungsgefahren aller
Art wirksam geschützt ist. Mit einer solchen innenliegenden Druckanzeige ist bei dem
erfindungsgemäßen Werkstück-Spannsystem bzw. Maschinenschraubstock erstmals
eine exakte, aktive Anzeige des real wirksamen Spanndrucks möglich. Hierbei kann
eine Visualisierung z. B. durch eine relativ einfach aufgebaute Mechanik, beispielsweise
mittels eines sich aus einer zentralen Ausnehmung in axialer Richtung herausbewegen
den zylindrischen Stabes mit Anzeigeringen erfolgen, oder über einen herkömmlichen
Manometer oder eine andere geeignete Anzeigeeinrichtung, die dann an einem, vor
Beschädigungen sicheren Ort angebracht werden können. Da eine solche Druckanzeige
auf den Druck im Spannantrieb, insbesondere in der hydraulischen Druckkammer refe
renziert, welcher wiederum nur so lange ansteigt, wie vom einzuspannenden Werkstück
eine wirksame Gegenkraft gegen die Spannkraft erzeugt wird, kann erstmals in beson
ders vorteilhafter Weise der real vorherrschende Spanndruck und damit erstmals die real
vorherrschende Spannkraft erfaßt und angezeigt werden. Damit unterbleibt erstmals
eine, bei aus der Praxis bekannten Spannanzeigen regelmäßig insbesondere bei duktilen
Werkstücken vorkommende, Anzeige einer längst nicht mehr herrschenden Spannkraft.
Demzufolge steigt insbesondere beim Spannen eines duktilen Werkstoffes die Spann
kraftanzeige mit zunehmender Spann- und Gegenkraft des Werkstückes an, bis jener
Punkt erreicht wird, an dem eine Deformation des einzuspannenden Werkstückes
beginnt, was zu einem Abfall der Gegenkraft und damit zu einem Rückgang der
Anzeige führt. Dies zeigt dem Benutzer erstmals an, daß eine zulässige Spannkraft über
schritten worden ist. Hier würde eine aus der Praxis bekannte Spannkraftanzeige bei
dem zuletzt angezeigten maximalen Wert stehenbleiben oder sogar noch weiter anstei
gen und dem Bedienpersonal eine völlig falsche, viel zu große Spannkraft suggerieren.
Ferner hilft diese fluiddruckbezogene Spannkraftanzeige in vorteilhafter Weise dem
Bedienpersonal festzustellen, ob ein Werkstück, das seit mehreren Tagen eingespannt
ist, immer noch mit der gleichen Spannkraft vorgespannt wird, oder ob die Spannkraft
vor dem Fortführen des unterbrochenen Arbeitsganges korrigiert werden muß, was eine
deutliche Verbesserung der Arbeitssicherheit bedeutet.
In einer weiter vorteilhaften Ausführungsform verfügt der Vorschubkolben über
eine Aufnahme bzw. über einen Flansch für eine Kurbel zum mechanischen Antreiben
desselben bzw. des Spannatriebes. Ferner ist der erfindungsgemäße Spannantrieb am
bedienerseitigen Ende des Grundkörpers befestigbar und als abgeschlossene, in sich
komplett abgedichtete Einheit rasch austauschbar. Das erfindungsgemäße Werkstück-
Spannsystem, dessen erfindungsgemäßer Spannantrieb als auch der Maschinenschraubstock
mit diesem Spannantrieb sind nahezu wartungsfrei, die gesamte Einheit ist bis auf
mehrere Meter verlängerbar, was erstmals die Bearbeitung von extrem großen Werk
stücken möglich macht, und das gesamte System ist sowohl in der Ebene als auch in der
Höhe erweiterbar und ausbaufähig.
Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Aspekte oder Details des erfindungsgemäßen
Spannantriebs in Bezug auf den Eilgang- und/oder den Vorschubkolben als auch die
innenliegende Duruckanzeige und deren weitere Ausgestaltungen wird auf die parallele
Patentanmeldung derselben Anmelderin (internes Aktenzeichen SM41K05; "Mecha
nisch- oder hydraulisch-/hydraulischer Spannantrieb") verwiesen, auf deren diesbezüg
lichen Offenbarungsgehalt hiermit vollinhaltlich Bezug genommen wird.
Der Maschinenschraubstock besteht beispielsweise aus einem vorzugsweise U-
förmigen Grundprofil, das insbesondere einstückig ausgebildet ist, und das an bzw. in
seiner Oberseite längs der sich in Längsrichtung erstreckenden Oberfläche der beiden
Schenkel des U ein Lochraster aufweist. Innerhalb dieses U-Profils ist ein ein- oder
mehrteiliger, verschieblich geführter Schlitten mit in seiner Oberfläche eingebrachten
Lochraster gelagert. An dem einen, dem Bedienpersonal zugewandten Ende dieses
Schlittens bzw. Schub-/Zugelements greift die Schubstange bzw. der Zugzylinder des
Spannantriebs bzw. der Hydraulikeinheit an. Beim Einspannen eines Werkstücks ruht
der feststehende Backen auf den Außenkanten bzw. den oberen Flanken des U-Profils
mittels dessen Lochrasters in der Nähe des Endes, das dem Bedienpersonal zugewandt
ist, und die bewegliche Klemmbacke wird entsprechend den Abmaßen des einzuspan
nenden Werkstückes demgegenüberliegend an der geeignetsten Stelle des Lochrasters
des Schlittens fixiert. In offenem Zustand weist das Maß zwischen feststehender und
beweglicher Spannbacke einen Abstand auf, der der Länge des einzuspannenden Werk
stückes entspricht, plus ein geringes Übermaß zum leichten Einlegen des Werkstücks,
wobei das geringe Übermaß mittels des Lochrasters kleiner als der maximale Hub des
Spannantriebes bzw. der Hydraulikeinheit gehalten wird. In einer beispielshaften Aus
führungsform weist der maximale Hub des Zylinders beispielsweise 25 mm und das
Lochraster beispielsweise einer Rasterteilung von 10 oder 20 mm auf, bei einer anderen
Ausführungsform kann der maximale Hub des Zylinders des Spannantriebs bei 50 mm
liegen und das Lochraster z. B. eine Rasterteilung von 5, 10, 20 oder 25 mm aufweisen.
Nähere Details, Aspekte und vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsge
mäßen Werkstück-Spannsystems sowie eines hierfür geeigneten Spannantriebs werden
nachstehend anhand der Figuren näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer beispielhaften Ausführungsform
eines Grundkörpers eines erfindungsgemäßen Werkstück-Spannsys
tems,
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf den in Fig. 1 gezeigten Grundkörper,
Fig. 3 einen schematischen Querschnitt durch den in Fig. 1 und Fig. 2 darge
stellten Grundkörper,
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht einer beispielhaften Ausführungsform
eines Schlittens eines erfindungsgemäßen Werkstück-Spannsystems,
Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf den in Fig. 4 gezeigten Schlitten,
Fig. 6 einen schematischen Querschnitt durch den in Fig. 4 und Fig. 5 darge
stellten Schlitten,
Fig. 7 eine schematische Frontansicht einer an dem benutzerseitigen Endab
schnitt des Grundkörpers montierten Endplatte mit Montageöffnungen
zur Befestigung eines Spannantriebs,
Fig. 5 die in Fig. 7 gezeigte Endplatte schematisch im Querschnitt,
Fig. 9 eine schematische Draufsicht auf den Grundkörper eines Backens,
Fig. 10 eine schematische Seitenansicht des in Fig. 9 gezeigten Backens,
Fig. 11a einen Schnitt des in Fig. 9 gezeigten Backens entlang der Linie A-A,
Fig. 11b einen Schnitt des in Fig. 9 gezeigten Backens entlang der Linie B-B,
Fig. 11c einen Schnitt des in Fig. 9 gezeigten Backens entlang der Linie C-C,
Fig. 12a eine schematische Draufsicht einer beispielhaften Ausführungsform
einer Klemmleiste zum z. B. in Fig. 9 bis Fig. 11c veranschaulichten
Backen,
Fig. 12b eine schematische Seitenansicht auf die in Fig. 12a gezeigte Klemm
leiste,
Fig. 12c eine schematische Rückansicht der in Fig. 12a und Fig. 12b darge
stellten Klemmleiste,
Fig. 13a eine schematische Seitenansicht eines Klemmelements zum Verbinden
des in Fig. 9 bis 11c gezeigten Grundkörper eines Backens mit dessen
in Fig. 12a und 12b gezeigten Klemmleiste,
Fig. 13b eine schematische Draufsicht auf das in Fig. 13a gezeigte Klemmele
ment,
Fig. 14 einen schematischen Querschnitt durch eine beispielhafte Ausfüh
rungsform eines erfindungsgemäßen Spannantriebes bei maximalem
Hub mit ausgefahrenem Arbeitskolben,
Fig. 15 einen weiteren schematischen Querschnitt durch den in Fig. 14 veran
schaulichten Spannantriebes bei minimalem Hub mit eingezogenem
Arbeitskolben,
Fig. 16a eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Werk
stück-Spannsystems mit Spannantrieb in einer schematischen Seiten
ansicht,
Fig. 16b das in Fig. 16a gezeigte Werkstück-Spannsystems mit Spannantrieb in
einer schematischen Frontansicht,
Fig. 16c das in Fig. 16a und 16b gezeigte Werkstück-Spannsystems mit
Spannantrieb in einer schematischen Draufsicht,
Fig. 17a eine beispielhafte Ausführungsform eines in Längsrichtung axial ver
längerten erfindungsgemäßen Werkstück-Spannsystems mit Spannan
trieb und aufgespanntem Werkstück in einer schematischen Seitenan
sicht,
Fig. 176 das in Fig. 17a gezeigte, verlängerte Werkstück-Spannsystems mit
Spannantrieb in einer schematischen Draufsicht,
Fig. 17c das in Fig. 17a und 17b gezeigte, verlängerte Werkstück-Spannsy
stems mit Spannantrieb in einer schematischen Frontansicht,
Fig. 18a eine beispielhafte Ausführungsform einer Mehrzahl um einen senk
recht orientierten Zentralkörper herum angeordneter, erfindungsgemä
ßer Werkstück-Spannsysteme jeweils mit Spannantrieb in einer sche
matischen Seitenansicht,
Fig. 18b die in Fig. 18a gezeigten acht, um einen senkrecht orientierten Zen
tralkörper herum angeordneten, Werkstück-Spannsysteme jeweils mit
Spannantrieb in einer schematischen Draufsicht von oben, und
Fig. 19 eine beispielhafte Ausführungsform einer Mehrzahl in einem senk
recht orientierten, im Querschnitt mehreckigen Zentralkörper inte
grierter, erfindungsgemäßer Werkstück-Spannsysteme jeweils mit
Spannantrieb in einer schematischen Draufsicht von oben.
Die in Fig. 1 dargestellte, schematische Seitenansicht einer beispielhaften Ausfüh
rungsform eines Grundkörpers eines erfindungsgemäßen Werkstück-Spannsystems
weist eine aufgesetzte, gehärtete, dünne Platte 1 auf. Diese Platte 1 bildet eine abriebfe
ste Gleitfläche auf dem Grundkörper 2 aus. Ferner verfügt der Grundkörper 2 über in
dessen Oberseite entsprechend einem vorgegebenen Raster ausgebildete Ausnehmungen
4, die insbesondere als Paßsenkungen mit zugehörigen Gewindelöchern ausgebildet sind
und zur rasterweisen Befestigung eines hier nicht näher dargestellten Backens dienen.
Ferner weist der Grundkörper 2, wie in Fig. 2 dargestellt, eine in dessen Basis 6
enthaltene Ausnehmung 8 auf, die beispielsweise in Form einer länglichen Nut ausge
bildet sein kann und zur Abstützung einer dort angebrachten, hier nicht näher darge
stellten Feder dient, mit der ein nicht näher dargestellter Schlitten federvorgespannt in
seine Ausgangslage zurückbringbar ist.
Wie in Fig. 3 erkennbar schließen sich beim Grundkörper 2 an dessen Basis 6
jeweils zwei aufrechte Schenkel 10 an, so daß der Grundkörper 2 im Querschnitt eine
Art U-Profil aufweist, wobei der Grundkörper 2 in dieser Ausführungsform einteilig
ausgebildet ist. Der Grundkörper 2 kann aber auch mehrteilig ausgebildet sein.
Zwischen den Schenkeln 10 erstreckt sich im Grundkörper 2 in dessen Längsrichtung X
ein sich ebenfalls in Längsrichtung X erstreckender Freiraum 12, in dem ein nicht näher
dargestellter Schlitten angeordnet ist, der relativ zum Grundkörper 2 verschoben werden
kann. In den Innenseiten 14 der Schenkel 10 sind Führungsnuten 16 ausgebildet, in die
entsprechende, am nicht näher dargestellten Schlitten ausgebildete bzw. mit diesem in
Eingriff befindliche, korrespondierende Schlitten-Führungselemente eingreifen können.
Der Grundkörper 2 kann aus Stahl, Guß, Alu oder als Schmiedeteil ausgebildet
sein. Ähnliches gilt in analoger Weise für den in Fig. 4 näher dargestellten Schlitten 20.
Der Schlitten 20 verfügt ebenfalls über eine aufgesetzte, gehärtete, dünne Platte 22, die
eine abriebfeste Gleitfläche auf dem Schlitten 20 ausbildet. Die nach oben, dem zu
bearbeitenden Werkstück zugewandte Oberfläche des Schlittens 20 bzw. des Grundkör
pers 2, bilden miteinander eine bündige, gegenseitig sauber abschließende Oberfläche
aus. Der Schlitten 20 verfügt ebenfalls über in dessen Oberseite entsprechend einem
vorgegebenen Raster eingebrachte Ausnehmungen 24, die beispielsweise als Paßsen
kungen mit zugehörigen Gewindelöchern ausgebildet sein können und zur rasterweisen
Befestigung eines nicht näher dargestellten beweglichen Backens dienen.
In Fig. 4 und 5 ist im linken Bildabschnitt jeweils gestrichelt eine Ausnehmung 26
im Schlitten 20 erkennbar, die zur Koppelung des Schlittens 20 an einen nicht näher
dargestellten Spannantrieb, insbesondere dort an dessen Arbeitskolben bzw. an einen
daran befestigten Zug-/Schubzylinder dient. Weiterhin weist der Schlitten 20, wie in
Fig. 6 erkennbar, in dessen Seitenflanken Schlitten-Führungselemente 28 auf, die in
nicht näher dargestellte im Grundkörper ausgebildete korrespondierende Führungsnuten
eingreifen bzw. mit diesen mittels geeigneter Führungsmittel in Eingriff bringbar sind.
Bei den in den Fig. 1 bis 6 dargestellten Ausführungsformen weisen sowohl der Grund
körper 2 als auch der Schlitten 20 Führungsnuten 16 bzw. 28 auf, so daß hier zur Aus
bildung eines Führungseingriffs ein nicht näher dargestelltes Element, wie z. B. ein
länglicher Führungsstab mit einem geeigneten Querschnitt Verwendung finden kann.
Fig. 7 zeigt eine schematische Frontansicht einer an dem benutzerseitigen Endab
schnitt des Grundkörpers 2 montierten Endplatte 30 mit einer Montageöffnung 32 und
ringförmig angeordneten, beispielsweise als Gewindebohrungen ausgebildete Bohrun
gen 34 zur wiederlösbaren Befestigung eines nicht näher dargestellten Spannantriebs.
Als Paßsenkungen ausgebildete Bohrungen 36 dienen zur Befestigung der Endplatte 30
am nicht näher dargestellten Grundkörper 2. Fig. 8 zeigt die Endplatte 30 schematisch
im Querschnitt.
In Fig. 9 ist in einer schematischen Draufsicht der Hauptteil bzw. der Hauptkörper
eines sowohl als beweglichen als auch als feststehenden Backen verwendbaren Backens
40 gezeigt. Die mit den Buchstaben A-A, B-B oder C-C bezeichneten gestrichelten
Linien kennzeichnen unterschiedliche Schnittebenen, die in den Fig. 11a bis 11c näher
dargestellt sind. Wie in Fig. 10 oder Fig. 11b erkennbar, erstrecken sich durch den Auf
setzbacken 40 Durchgangsöffnungen 42 mit entsprechenden Paßsenkungen zur Auf
nahme nicht näher dargestellter Befestigungsmittel zum Verbinden der entweder als
beweglichen oder feststehenden Backen genutzten Aufsetzbacken 40 mit dem Grund
körper bzw. mit dem Schlitten. Wie beispielsweise in Fig. 10 oder 11a bis 11c
ersichtlich, verfügt der Backen 40 über eine Ausnehmung 44, die zur Aufnahme einer
korrespondierenden Flanke 46 der in den Fig. 12a bis 12c gezeigten Klemmleiste 48
dient. Die Klemmleiste 48 bildet das mit dem zu bearbeitenden Werkstück beim
Zuspannen in Kontakt kommende Bindeglied zwischen Werkstück und beweglichem
bzw. feststehendem Backen. Die Klemmleiste 48 wird mittels des in Fig. 13a und 13b
näher dargestellten Klemmelements 50 mit dem Grundkörper des Backens 40 verbun
den. Hierfür kann sich das Klemmelement 50 gegen eine entsprechende Ausnehmung
52 im Backen 40 abstützen. Die Klemmleiste 48 kann dabei zusätzlich beispielsweise
mit einem geeigneten Befestigungsmittel durch die Ausnehmung 54 hindurch mit einer
korrespondierenden Gewindebohrung 56 im Backen 40 verschraubt werden.
In Fig. 14 ist ein schematischer Querschnitt durch eine beispielhafte Ausführungs
form eines erfindungsgemäßen Spannantriebs 60 bei maximalem Hub mit ausgefahre
nem Arbeitskolben 62 gezeigt. Der Spannantrieb 60 weist neben dem Arbeitskolben 62
weiterhin einen Eilgangkolben 64 und einen Vorschubkolben 66 auf. Der Vorschubkol
ben 66 verfügt seinerseits über eine innenliegende Druckanzeige 68. Ferner weist der
Vorschubkolben 66 eine Aufnahme 70 für eine Kurbel zum mechanischen Antreiben
auf. Mit dem Spannantrieb 60 kann ein hier nicht näher dargestellter beweglicher
Backen eines nicht näher dargestellten Werkstück-Spannsystems, insbesondere eines
Maschinenschraubstocks, entlang dessen Längsachse X angetrieben werden. Der
Spannantrieb 60 ist hierbei als mechanisch-/hydraulischer und/oder als hydraulisch-
/hydraulischer Spannantrieb ausgebildet. Der Spannantrieb 60 wird nicht-drehend
mittels einer weitestgehend axial in Richtung der Längsachse X gerichteten Zug- oder
Schubkraft F auf den beweglichen Backen ein. Der Spannantrieb 60 bildet eine in sich
komplett abgedichtete Einheit aus, die als abgeschlossene Einheit rasch ausgetauscht
werden kann. Der Arbeitskolben 62 ist koaxial zur Längsrichtung X des Spannantriebs
60 ausgerichtet und gegen das Gehäuse 70 abgedichtet. Der Arbeitskolben 62 definiert
zwischen dem Gehäuse 70 und sich selbst eine erste Druckkammer 72. Diese erste
Druckkammer 72 ist in Fig. 14 bei vollständig eingefahrenem Arbeitskolben 62 darge
stellt, so daß das dabei definierte Volumen der ersten Druckkammer 72 in dieser darge
stellten Stellung im Prinzip am kleinsten ist.
Dementsprechend ist das in Fig. 15 dargestellte Volumen der ersten Druckkam
mer 72 am größten bei vollständig eingefahrenem Arbeitskolben 62. Der Arbeitskolben
62 ist mittels einer Kombination aus Dichtung 74, Führungsband 76 und Schmutzab
streifer 78 gegen das Gehäuse 70 sowohl abgedichtet als auch darin sauber axial geführt.
Das Gehäuse 70 weist einen mittels eines Stopfens 80 verschlossenen Anschluß 82 für
ein externes Druckmedium auf. Weiterhin sind am Gehäuse 70 Befestigungselemente,
wie z. B. Zapfensenkungen 84 vorhanden, für eine Verschraubung des Gehäuses 70 bzw.
des Spannantriebs 60 gegen einen Grundkörper eines hier nicht näher dargestellten
Werkstück-Spannsystems. Eine Kappe 86 ist zur Vervollständigung des Gehäuses 70
koaxial in Verlängerung des Gehäuses 70 vor diesem befestigt und umschließt den
Eilgangkolben 64 und den Vorschubkolben 66.
Der Arbeitskolben 62 kann, wie in Fig. 14 bzw. 15 dargestellt, über eine sich in
Richtung der Längsachse X erstreckende Durchgangsbohrung 88 verfügen, die in dieser
beispielhaften Ausführungsform mit einem Blindstopfen 90 verschlossen ist. Über die
Durchgangsbohrung 88 kann der Spannantrieb 60 nach Entfernung des Blindstopfens 90
im Bedarfsfalle u. a. entlüftet werden. Ferner weist der Arbeitskolben 62 an seinem, dem
nicht weiter dargestellten Schlitten bzw. dem Werkstück-Spannsystem zugewandten
Ende in der hier dargestellten Ausführungsform eine Nut 92 auf, die zur Fixierung bzw.
Verbindung mit dem Schlitten bzw. mit einem sich am Arbeitskolben anschließenden,
nicht weiter dargestellten Zug-/Schubelement dient. Die Nut 92 kann gleichzeitig als
Verdrehsicherung des Arbeitskolbens 62 gegenüber dem Schlitten bzw. einem sich
daran anschließenden Zug- und Schubelement dienen.
Der Arbeitskolben 62 weist im dem Werkstück-Spannsystem zugewandten Teil
abschnitt 94 einen geringeren Durchmesser auf, als in dem dem Bediener zugewandten
Teilabschnitt 96. Der Teilabschnitt 96 des Arbeitskolben 62 ist seinerseits gegenüber
dem Gehäuse 70 mittels einer Dichtung 98 abgedichtet und mittels eines Führungsban
des 100 sauber im Gehäuse 70 in axialer Richtung geführt. Ferner weist der Arbeitskol
ben 62 im Übergangsbereich vom Abschnitt 94 mit dem geringeren Außendurchmesser
zum Abschnitt 96 mit dem größeren Außendurchmesser nahezu rechtwinkelig zur
Längsachse X, radial verlaufende Überströmkanäle 102 auf.
Der Eilgangkolben 64 ist seinerseits in einer entsprechenden Ausnehmung 104 im
Arbeitskolben längsverschieblich drehbar geführt und bildet auf diese Weise eine zweite
Druckkammer 106 aus. Der Eilgangkolben 64 ist dabei gegenüber dem Arbeitskolben
62 mittels einer Nutringmanschette 108 abgedichtet. Ein am benutzerseitigen Ende im
Arbeitskolben 62 in dessen rechten Abschnitt 96 angebrachter Sicherungsring 110
verhindert ein Herausgleiten des Eilgangkolbens 64 aus dem Arbeitskolben 62. Der
Eilgangkolben 64 weist an einer dem Benutzer zugewandten Schulter 112 eine Gleit
scheibe 1 14 für eine Rückstellfeder 116 auf. Die Rückstellfeder 116 stützt sich gegen
die Gleitscheibe 114 ab und umfaßt dabei die Schulter 112 des Eilgangkolbens 64.
Ferner stützt sich die Rückstellfeder I16 mit ihrem, dem Benutzer zugewandten Ende
gegen die Kappe 86 ab. Die Rückstellfeder 116 dient zur federkraftbeaufschlagten
Vorspannung des Eilgangkolbens 64.
Der Vorschubkolben 66 ist im Eilgangkolben 64 längsverschieblich drehbar gela
gert und gegenüber dem Eilgangkolben 64 mittels einer Nutringmanschette 118 abge
dichtet und mit einem Führungsband 120 sauber koaxial in axialer Richtung geführt
sowie gegenüber dem Gehäuse 70 bzw. gegenüber dem Deckel 86 mittels eines
Schmutzabstreifers 121 abgedichtet und geführt. Die erste Druckkammer 72 und die
zweite Druckkammer 106 sind mittels Überströmkanäle 88 und 102 miteinander
kommunizierend verbunden.
Der Vorschubkolben 66 ist im Eilgangkolben axial verschieblich drehbar gelagert
und weist Mitnehmerkugeln 122 auf, die in Durchgangsbohrungen 124 im Vorschub
kolben 66 in radialer Richtung, eine sogenannte Kugelrampe ausbildend gelagert sind.
Im Eilgangkolben 64 ist eine hierzu korrespondierende Ausnehmung 126 vorgesehen, in
die die Kugeln 122 zur Fixierung des Eilgangkolbens 64 gegenüber dem Vorschubkol
ben 66 einrasten können. Ein solcher Einrastvorgang der Kugeln 122 in den Ausneh
mungen 126 hängt vom im Spannantrieb vorherrschenden Druck und von der Stellung
des Eilgangkolbens 64 zum Vorschubkolben 66 ab. Die Druckabhängigkeit ergibt sich
aus einem im Vorschubkolben 66 koaxial angeordneten Stab bzw. einer sogenannten
Vorschubstange 128. Diese weist in ihrem mittleren, den radialen Bohrungen 124 zeit
weilig gegenüberliegenden Bereich eine Einschnürung 130 auf, in welche die Kugeln
122 radial nach innen gleiten können. Ein Sperren der damit gebildeten Kugelrampe
erfolgt also dann, wenn der Innendruck ausreichend groß ist, um in dem Moment, wo
die Ausnehmungen 126 den radialen Bohrungen 124 gegenüber zu liegen kommen, die
Vorschubstange 128 in Längsrichtung X in der hier dargestellten Ausführungsform
soweit nach links zu verschieben, daß die Vorschubstange 128 mit ihrem äußeren
Umfang die Kugeln 122 radial nach außen in die Ausnehmungen 126 hineindrückt.
Anstelle einer hier dargestellten Kugelrampe können auch andere, geeignete Synchroni
sations- und/oder Sperrmittel zum Synchronisieren und/oder automatischen Sperren bei
Vorliegen entsprechender Geometrie- und/oder Druckverhältnisse des Eilgangkolbens
64 mit dem Vorschubkolben 66 Verwendung finden.
Die Vorschubstange 128 ist vermittels einer Nutringmanschette 132 gegenüber
dem Vorschubkolben 66 abgedichtet und in diesem in Längsrichtung gleitend geführt.
Die Vorschubstange 128 ist in der hier dargestellten Ausführungsform mittels einer
Stützscheibe 134 gegen das linke Ende des Eilgangkolbens 64 koaxial abgestützt und
mit einer Druckfeder 136, die sich ihrerseits an der Stützscheibe 134 abstützt, gegen
eine am linken Ende der Vorschubstange 128 befestigte, beispielsweise als Mutter
ausgebildete Stützscheibe 138 federvorgespannt. Am rechten Ende ist die Vorschub
stange 128 im Endabschnitt verjüngt und weist eine, diesen Endabschnitt umfassende
Druckfeder 138 auf, die sich in einer Bohrung 140 in einem Verschluß 142 des
Vorschubkolbens 66 abstützt. Der Verschluß 142 ist zweiteilig aufgebaut und weist eine
mittels eines O-Ringes 144 abgedichtete und vermittels einer Druckfeder 146 federvor
gespannte Hülse 148 auf, die in der hier dargestellten Ausführungsform die sichtbare
Anzeigeeinheit der Anzeigevorrichtung 68 ausbildet. Zum exterenen Anzeigen des
intern erfaßten Druckes können auch andere, geeignete Anzeigemittel für die Visualisie
rung der Spannkraft Verwendung finden.
Wie vorstehend diskutiert, weist der Vorschubkolben 66 eine aus mehreren Teilen
aufgebaute innenliegende Druckanzeige 68 auf, so daß der im Spannantrieb 60 herr
schende Druck bzw. die damit erzeugte Spannkraft F außerhalb des Gehäuses 70 bzw.
86 des Spannantriebs 60 anzeigbar ist. Ferner verfügt der Vorschubkolben 66 außerhalb
des Spannantriebgehäuses 70 bzw. 86 eine entsprechend ausgebildete Aufnahme 70
bzw. einen Flansch für eine Kurbel zum mechanischen Antreiben. Weiterhin verfügt das
Spannantriebsgehäuse 60 über einen, mit der ersten Druckkammer 72 kommunizieren
den Anschluß 82, zur hydraulischen Druckbeaufschlagung mit einem geeigneten
Druckmittel bzw. Fluid.
Wie bereits in der Beschreibung der Fig. 14 und 15 vorstehend diskutiert, kann
das komplette Spannsystem am Maschinenschraubstock über die Aufnahmenut 92 mit
dem Schlitten kratschlüssig verbunden werden. Alternativ kann über diese Nut 92 auch
eine Verlängerung oder ein anderes Gegenstück verbunden werden.
Durch Aufsetzen einer Kurbel am Vorschubkolben 66 und eine Drehung im Uhr
zeigersinn wird bei der hier diskutierten Ausführungsform im System ein Druck aufge
baut. Dies wird dadurch erreicht, daß bei entsprechenden Druckverhältnissen die
Mitnehmerkugeln 122 zwischen der Vorschubstange 128 und der Nut 126 im Eilgangkolben
64 eingeklemmt werden. Durch diesen Vorgang wird bei einer Drehung am
Vorschubkolben 66 der Eilgangkolben 64 mitgedreht. Stößt der Arbeitskolben 62 auf
Widerstand, steigt der Druck im System und die Vorschubstange 128 wird aus dem
System gedrückt. Dadurch gelangen die Mitnehmerkugeln 122 in die Vertiefungen 130
der Vorschubstange 128. Nun ist der Vorschubkolben 66 freigegeben und es dreht sich
nur noch dieser in das System hinein. Dadurch steigt der Druck noch höher, wodurch
die Vorschubstange 128 noch weiter aus dem System gedrückt wird und dabei auf den
Anzeigebolzen bzw. die Anzeigehülse 148 stößt und diese mitführt und gegebenenfalls
nach außen drückt. Die Druckfeder 146 setzt nun einen Widerstand gegen die
Vorschubstange 128, wodurch diese dann nur durch Erhöhung des Innendrucks weiter
aus dem System kommt und dadurch den Druck nach außen anzuzeigen beginnt, so daß
eine vorherrschende Spannkraft F visualisiert wird. Durch Drehen der Kurbel am
Flansch 70 des Vorschubkolbens 66 entgegen dem Uhrzeigersinn, wird Druck im
System abgebaut, die Druckfeder 146 drückt den Anzeigebolzen bzw. die Anzeigehülse
148 und dadurch auch die Vorschubstange 128 nach innen. Je weiter der Vorschubkol
ben 66 aus dem System gedreht wird, je geringer wird der Innendruck. Über die Stütz
scheibe 134, die Druckfeder 136 und die als Mutter ausgebildete weitere Stützscheibe
138 wird die Vorschubstange 128 ins System zurückgezogen, und die Mitnehmerkugeln
122 können bei entsprechender Lage in die Nut 126 im Eilgangkolben 64 einrasten und
diesen dadurch mitnehmen. Dasselbe Kräftespiel und Verhalten dieses vorbeschriebe
nen Systems ergibt sich bei einem hydraulischen Antrieb beispielsweise durch eine
externe Druckquelle, anstelle eines mechanischen Antriebs wie z. B. über eine Kurbel.
Eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Werkstück-Spann
systems 150 ist in Fig. 16a bis 16c schematisch in einer Seitenansicht, einer Frontan
sicht und einer Draufsicht dargestellt. Oberhalb des Grundkörpers 2 sind ein feststehen
der Backen 152 mit Backengrundkörper 40 und Klemmleiste 48 erkennbar. Ferner ist
oberhalb des Grundkörpers 2 ein beweglicher Backen 154, ebenfalls zumindest mit
einem Grundbacken 40 und einer Klemmleiste 48 gegenüber dem feststehenden Backen
152 befindlich dargestellt. Das dem Bediener zugewandte Ende eines Spannantriebs 60
ragt aus dem Grundkörper 2 heraus. Die Endplatte 30 zur Montage des Spannantriebs 60
am Grundkörper 2 ist ebenso erkennbar. Die sowohl im Schlitten 20 als auch im Grund
körper 2 befindlichen, nicht belegten Ausnehmungen zur Befestigung des feststehenden
bzw. des beweglichen Backens sind mit Stopfen 156 verschlossen, so daß die dem zu
spannenden Werkstück zugewandte Oberseite des Werkstück-Spannsystems 150 voll
ständig verschlossen ist.
In Fig. 17a bis 17c ist eine weitere beispielhafte Ausführungsform eines in Längs
richtung axial verlängerten erfindungsgemäßen Spannsystems 150 mit einem Spannan
trieb 60 und einem aufgespannten Werkstück 158 in einer schematischen Seitenansicht,
Draufsicht und Frontansicht dargestellt. Das zu bearbeitende Werkstück 158 ist
zwischen dem feststehenden Backen 152 und dem beweglichen Backen 154 festge
spannt. Um ein Werkstück dieser besonderen Größe bzw. Länge spannen zu können, ist
das erfindungsgemäße Werkstück-Spannsystem 150 in der in Fig. 17a und 17b gezeig
ten Ansicht axial in Längsrichtung nach rechts vermittels weiterer Grundkörper 2' und
2" sowie der darin gleitend gelagerten Schlitten 20' bzw. 20" verlängert. Die Schlitten
20, 20' und 20" sind hier miteinander in Linie geschaltet und jeweils über Verbindungs
elemente 160' und 160" miteinander kraftübertragend gekoppelt. Der Spannantrieb 60
wirkt seinerseits am, in dieser Darstellung linken Ende des Schlittens über eine entspre
chende Koppelung auf diesen krafteinleitend ein. Alternativ ist ein am nicht näher
dargestellten Arbeitskolben des Spannantriebs 60 anschließendes Zug- und Schubele
ment denkbar, das über die gesamte Länge bis unter den beweglichen Backen 154 durch
die Schlitten 20, 20' und 20" hindurch verläuft und eine Krafteinleitung auf den beweg
lichen Backen 154 über den Schlitten 20" ermöglicht.
Eine beispielhafte Ausführungsform einer Mehrzahl, um einen senkrecht orien
tierten Zentralkörper 162 herum angeordneter, erfindungsgemäßer Werkstück-Spannsy
steme 150, die jeweils mit einem Spannantrieb 60 ausgestattet sind, ist in einer schema
tischen Seitenansicht und in einer schematischen Draufsicht von oben in Fig. 18a und
18b gezeigt. Der bei diesem Beispiel senkrecht orientierte Zentralkörper 162 weist einen
quadratischen Querschnitt auf, dessen Kantenlänge so bemessen ist, daß jeweils zwei
Werkstück-Spannsysteme 150 parallel nebeneinander angeordnet werden können. Auf
diese Weise finden um den Zentralkörper 162 herum acht Werkstück-Spannsysteme 150
Platz.
In Fig. 19 ist eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer Mehrzahl in einem
senkrecht orientierten, im Querschnitt mehreckigen Zentralkörper 164 integrierter,
Werkstück-Spannsysteme 150, die jeweils mit einem Spannantrieb 60 versehen sind, in
einer schematischen Draufsicht von oben dargestellt. Bei dieser besonders platzsparen
den Ausführungsform fallen die üblicherweise einzeln ausgebildeten Grundkörper 2 zu
dem gemeinsamen Zentralkörper 164 zusammen.
Die vorliegende Erfindung schafft somit erstmals ein Werkstück-Spannsystem,
insbesondere einen Maschinenschraubstock mit einem Grundkörper und wenigstens
einem, relativ zur Längsachse des Grundkörpers verschieblichen beweglichen Backen
und wenigstens einem relativ zum Grundkörper feststehenden Backen, sowie einem sich
gegen den Grundkörper abstützenden, auf dem beweglichen Backen einwirkenden
Spannantrieb. Dabei ist der Grundkörper im Querschnitt in der Art eines U-Profils mit
einer Basis und zwei sich daran anschließender aufrechter Schenkel ausgebildet. Im sich
zwischen den Schenkeln oberhalb der Basis in Längsrichtung des Grundkörpers erstrec
kenden Freiraum ist ein sich ebenfalls in Längsrichtung erstreckender Schlitten ange
ordnet, der relativ zum Grundkörper verschieblich gelagert ist, wobei die obere, dem
Werkstück zugewandte Oberfläche des Schlittens bündig mit der oberen Oberfläche des
Grundkörpers bzw. dessen Schenkel abschließt. Dabei sind der Spannantrieb als auch
der feststehende Backen an der dem Bediener zugewandten Seite am Grundkörper befe
stigt, wobei der Spannantrieb zum Spannen eines Werkstücks eine Spannkraft über den
beweglichen Schlitten auf dem darauf gegenüber dem Bediener befestigten beweglichen
Backen aufprägt. Ebenso schafft die vorliegende Erfindung erstmals einen Spannan
trieb, der zum Antreiben wenigstens eines freien Backens bei einem vorstehend
beschriebenen Werkstück-Spannsystem verwendbar ist und der als mechanisch-
/hydraulischer oder als hydraulisch-/hydraulischer Spannantrieb ausgebildet sein kann.
Claims (15)
1. Werkstück-Spannsystem (150), insbesondere Maschinenschraubstock, mit einem
Grundkörper (2, 2', 2") und wenigstens einem, relativ zur Längsachse (X) des
Grundkörpers (2, 2', 2") verschieblichen, beweglichen Backen (40, 154) und
wenigstens einem relativ zum Grundkörper (2, 2', 2") feststehenden Backen (40,
152), sowie einem sich gegen den Grundkörper (2, 2', 2") abstützenden, auf den
beweglichen Backen (40, 154) einwirkenden Spannantrieb (60),
dadurch gekennzeichnet, daß
der Grundkörper (2, 2', 2") im Querschnitt in der Art eines U-Profils mit einer sasis (6) mit zwei sich daran anschließenden, aufrechten Schenkeln (10), insbe sondere einstückig, ausgebildet ist,
daß im sich zwischen den Schenkeln (10) oberhalb der Basis (6) in Längsrichtung des Grundkörpers (2, 2', 2") erstreckenden Freiraum (12) ein sich ebenfalls in Längsrichtung (X) erstreckender Schlitten (20, 20', 20") angeordnet ist, der rela tiv zum Grundkörper (2, 2', 2") verschieblich gelagert ist, wobei die obere, dem Werkstück zugewandte Oberfläche des Schlittens (20, 20', 20") bündig mit der oberen Oberfläche des Grundkörpers (2, 2', 2") bzw. dessen Schenkel (10) abschließt,
und daß der Spannantrieb (60) als auch der feststehende Backen (40, 152) an der dem Bediener zugewandten Seite am Grundkörper (2, 2', 2") befestigt sind, wobei der Spannantrieb (60) zum Spannen eines Werkstücks (158) eine Spann kraft (F) über den beweglichen Schlitten (20, 20', 20") auf den darauf, dem Bediener gegenüberliegend befestigten, beweglichen Backen (40, 154) aufprägt.
der Grundkörper (2, 2', 2") im Querschnitt in der Art eines U-Profils mit einer sasis (6) mit zwei sich daran anschließenden, aufrechten Schenkeln (10), insbe sondere einstückig, ausgebildet ist,
daß im sich zwischen den Schenkeln (10) oberhalb der Basis (6) in Längsrichtung des Grundkörpers (2, 2', 2") erstreckenden Freiraum (12) ein sich ebenfalls in Längsrichtung (X) erstreckender Schlitten (20, 20', 20") angeordnet ist, der rela tiv zum Grundkörper (2, 2', 2") verschieblich gelagert ist, wobei die obere, dem Werkstück zugewandte Oberfläche des Schlittens (20, 20', 20") bündig mit der oberen Oberfläche des Grundkörpers (2, 2', 2") bzw. dessen Schenkel (10) abschließt,
und daß der Spannantrieb (60) als auch der feststehende Backen (40, 152) an der dem Bediener zugewandten Seite am Grundkörper (2, 2', 2") befestigt sind, wobei der Spannantrieb (60) zum Spannen eines Werkstücks (158) eine Spann kraft (F) über den beweglichen Schlitten (20, 20', 20") auf den darauf, dem Bediener gegenüberliegend befestigten, beweglichen Backen (40, 154) aufprägt.
2. Werkstück-Spannsystem (150) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Grundkörper (2, 2', 2") und/oder der Schlitten (20, 20', 20") aus Aluminium her
gestellt ist.
3. Werkstück-Spannsystem (150) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper (2, 2', 2") und/oder der Schlitten (20, 20', 20") aus einem
gezogenen, geschmiedeten oder gegossenen Material hergestellt ist.
4. Werkstück-Spannsystem (150) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als Gleitfläche auf dem Schlitten (20, 20', 20")
und/oder auf dem Grundkörper (2, 2', 2") eine abriebfeste, vorzugsweise gehär
tete, dünne Platte (1, 22) oder ein dünnes Blech montiert ist.
5. Werkstück-Spannsystem (150) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spannantrieb (60) als mechanisch-/hydraulischer
oder als hydraulisch-/hydraulischer Spannantrieb (60) ausgebildet ist.
6. Werkstück-Spannsystem (150) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörprer (2, 2', 2") zur Führung des
Schlittens (20, 20', 20") in den Innenseiten (14) der Schenkel (10) ausgebildete
Führungsnuten (16) aufweist, in die entsprechende, am Schlitten (20, 20', 20")
ausgebildete bzw. mit diesem in Eingriff befindliche, korrespondiere Schlitten-
Führungselemente (28) eingreifen.
7. Werkstück-Spannsystem (150) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (2, 2', 2") in dessen Oberseiten
entsprechend einem vorgegebenen Raster Ausnehmungen (4) aufweist, insbeson
dere Paßsenkungen mit zugehörigen Gewindelöchern, zur rasterweisen Befesti
gung des wenigstens einen feststehenden Backen (40, 152).
8. Werkstück-Spannsystem (150) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (20, 20', 20") in dessen Oberseite ent
sprechend einem vorgegebenen Raster Ausnehmungen (24) aufweist, insbeson
dere Paßsenkungen mit zugehörigen Gewindelöchern, zur rasterweisen Befesti
gung des wenigstens einen beweglichen Backen (40, 154).
9. Werkstück-Spannsystem (150) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (20, 20', 20") federvorgespannt in
seine Ausgangslage zurückbringbar ist, vorzugsweise mittels einer in der Basis (6)
des Grundkörpers angebrachten Feder, die mit einem am Schlitten (20, 20', 20")
an bzw. in dessen Unterseite angebrachten Mitnehmerbolzen zusammenwirkt.
10. Spannantrieb (60) verwendbar zum Antreiben wenigstens eines freien Backens
(40, 154) bei einem Werkstück-Spannsystem (150) nach wenigstens einem der
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannantrieb (60) als mecha
nisch-/hydraulischer oder als hydraulisch-/hydraulischer Spannantrieb (60) ausge
bildet ist.
11. Spannantrieb (60) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannan
trieb (60) einen Arbeitskolben aufweist, der vorzugsweise am werkstückzuge
wandten Ende mit dem Schlitten (20, 20', 20") des Werkstück-Spannsystems
koppelbar ist, so daß eine Spannkraft (F), vorzugsweise eine Zugkraft, über den
mit dem Schlitten (20, 20', 20") gekoppelten, beweglichen Backen (40, 154) dem
zu spannenden Werkstück (158) aufgeprägt werden kann.
12. Spannantrieb (60) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß er
einen Eilgang- (64) und einen Vorschubkolben (66) aufweist.
13. Spannantrieb (60) nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Vorschubkolben (66) eine innenliegende Druckanzeige
(68) aufweist.
14. Spannantrieb (60) nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Vorschubkolben (66) eine Aufnahme (70) für eine Kurbel
zum mechanischen Antreiben aufweist.
15. Spannantrieb (60) nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß er am bedienerseitigen Ende des Grundkörpers (2, 2', 2"),
vorzugsweise mittels einer daran montierbaren Endplatte (30), befestigbar und als
abgeschlossene, in sich komplett abgedichtete Einheit rasch austauschbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000122228 DE10022228A1 (de) | 2000-05-08 | 2000-05-08 | Werkstück-Spannsystem, insbesondere Maschinenschraubstock, sowie Spannantrieb hierfür |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000122228 DE10022228A1 (de) | 2000-05-08 | 2000-05-08 | Werkstück-Spannsystem, insbesondere Maschinenschraubstock, sowie Spannantrieb hierfür |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10022228A1 true DE10022228A1 (de) | 2001-11-22 |
Family
ID=7641094
Family Applications (1)
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DE2000122228 Withdrawn DE10022228A1 (de) | 2000-05-08 | 2000-05-08 | Werkstück-Spannsystem, insbesondere Maschinenschraubstock, sowie Spannantrieb hierfür |
Country Status (1)
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DE (1) | DE10022228A1 (de) |
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