DE10021003A1 - Verfahren zum Ablängen von Rohren aus Kunststoff - Google Patents
Verfahren zum Ablängen von Rohren aus KunststoffInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ablängen von Rohren aus Kunststoff mittels spanender Werkzeuge, wobei das Werkzeug um seine Achse rotiert und Relativbewegungen zwischen Rohr und Werkzeug stattfinden, welche senkrecht zur Rohrlängsachse und in Umfangsrichtung um das Rohr herum verlaufen. Um die Entstehung ungünstiger, faserartiger, am Werkstück festhaftender Späne möglichst weitgehend zu unterbinden, wird vorgeschlagen, das Werkzeug in einem ersten um das Rohr herum geführten Schneidvorgang in einer Tiefe in die Rohrwandung einzutauchen, die geringer ist als die Wandstärke des Rohres, und in einem nachfolgenden um das Rohr herum geführten Schneidvorgang vollständig zu durchtrennen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ablängen von
Rohren aus Kunststoff mittels spanender Werkzeuge, wobei
das Werkzeug um seine Achse rotiert und Relativbewegungen
zwischen Rohr und Werkzeug stattfinden, und diese
Relativbewegungen senkrecht zur Rohrlängsachse und in
Umfangsrichtung um das Rohr herum verlaufen.
Das Ablängen, d. h. das Durchtrennen von Rohren entlang
ihrer Querschnittsflächen mittels rotierender, spanender
Werkzeuge wie z. B. Kreissägeblättern oder Scheibenfräsern
ist allgemein bekannt. Das Werkzeug kann dabei geradlinig
durch das Werkstück hindurchgeführt oder auch auf einer
Kreisbahn oder zumindest einer näherungsweise kreis
förmigen Bahn um das Werkstück herumgeführt werden.
Bei diesen Verfahren treten die Zähne oder Schneiden des
Werkzeuges nach dem Einschneiden innen oder außen aus der
Rohrwand wieder aus. An diesen Stellen kommt es bei der
Bearbeitung von Kunststoff regelmäßig zur Bildung von
Spänen in Form von mehr oder weniger langen Fasern,
begünstigt vor allem durch die Reibungswärme an den
seitlichen Nebenschneiden des Werkzeuges. Diese Späne sind
meist sehr unerwünscht. Sie erkalten rasch und sind dann
fest mit dem Werkstück verbunden. Sie müssen in
aufwendigen, zusätzlichen Arbeitsgängen entfernt werden.
Um die Bildung derartiger Späne zu unterbinden, wurde bei
einem Verfahren zum Fräsen von schlitzförmigen Durch
brechungen in die Wandungen von Kunststoffrohren mittels
eines Scheibenfräsers bereits vorgeschlagen, die Drehrich
tung des Fräsers vor Erreichen des Schlitzendes umzukehren
in der Weise, daß die Schneiden des Fräsers stets in das
Werkstück eindringen, sodaß vermieden wird, daß sie aus
dem Werkstück austreten (DE-OS (P7493Fräsen)).
Ein solches Verfahren ist in sinnvoller Weise jedoch nur
zum Fräsen von Schlitzen von begrenzter Länge anwendbar,
nicht jedoch zum Ablängen von Rohren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß
die Faserbildung weitgehend vermieden wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß das
Werkzeug in einem ersten um das Rohr herum geführten
Schneidvorgang in einer Tiefe in die Rohrwandung
eingetaucht, die geringer ist als die Wandstärke des
Rohres, und in einem nachfolgenden um das Rohr herum
geführten Schneidvorgang vollständig durchtrennt.
Das erfindungsgemäß Verfahren gliedert sich somit in
mindestens zwei Arbeitsschritte: In dem ersten Arbeits
schritt wird die Rohrwandung noch nicht vollständig durch
trennt, sondern es wird eine Nut eingeschnitten, deren
Tiefe etwa so groß sein kann wie die halbe Wandstärke des
Rohres und die vorzugsweise um den gesamten Umfang des
Rohres herum geführt ist. Erst nach Beendigung dieses
Arbeitsschrittes wird in einem weiteren Arbeitsschritt die
restliche Wandung durchstoßen und das Werkzeug bei dieser
Einschnittiefe noch einmal um das Rohr herumgeführt. Erst
mit diesem Arbeitsschritt wird das Rohr vollständig
durchtrennt.
Auf diese Weise wird erreicht, daß die Schneiden des
Werkzeuges in Bezug auf das Werkstück fast immer nur
solche Bewegungen ausführen, die auf die Werkstück
oberfläche gerichtet sind, d. h. bei denen die Schneiden in
das Material eintauchen. Lediglich dann, wenn das Werkzeug
zu Beginn eines Arbeitsschrittes in das Werkstückes
eindringt, treten die Schneiden aus dem vollen Material
aus. Diese Stellen haben jedoch im Vergleich zur gesamten
Schnittfläche nur sehr geringe Abmessungen. Die
Arbeitsweise des Werkzeuges, bei der die oben erwähnten
ungünstigen Spanformen entstehen, wird somit durch das
erfindungsgemäße Verfahren auf Ausnahmefälle beschränkt.
Durch eine vorteilhafte Ausführung des Verfahrens kann den
unerwünschten Spänen noch weiter entgegengewirkt werden.
Vorzugsweise erfolgen Schnittrichtung und Vorschub im
Gleichlauf. Während des letzten Abschnittes des Verfahrens
hat das Werkzeug die Rohrwandung vollständig durchtrennt,
seine Schneiden dringen vom Inneren des Rohres her in die
Wandung ein. Damit auch hier Gleichlauffräsen erfolgt,
kann man entweder die Vorschubrichtung oder aber die
Rotation des Werkzeuges gegenüber der Richtung, die sie zu
Beginn des Verfahrens hatten, umkehren. Vorzugsweise wird
die Vorschubrichtung geändert, da dann auch ein Werkzeug
verwendet werden kann, das in nur einer Drehrichtung
betrieben werden kann. Durch die Umkehrung der
Drehrichtung wird weiterhin begünstigt, daß die
Schnittflächen vom Werkzeug überstrichen werden und daran
eventuell doch festhängende Fasern entfernt werden.
Für den Vorschub des Werkzeuges muß ein Relativbewegung
zwischen Werkzeug und Werkstück stattfinden. Dazu kann das
Werkzeug auf das feststehende Werkstück hinzubewegt und
auf einer Kreisbahn um dieses herumgeführt werden. Es kann
jedoch auch das Werkstück bewegt werden. Insb. die
Schneidbewegung um das Rohr herum läßt sich sehr gut durch
Drehen des Rohres um seine Längsachse realisieren.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der
Zeichnung erläutert, in der ein Beispiel zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt ist. In den
Fig. 1-4 sind vier Schritte des Verfahrens schematisch
dargestellt.
Bei dem Verfahren kommt ein scheibenförmiges Werkzeug 1
zum Einsatz, das auf seinem Umfang mit Zähnen bzw.
Schneiden versehen ist, z. B. ein Scheibenfräser oder ein
Kreissägeblatt. Während der Arbeit rotiert das Werkzeug um
seine Achse 3 im Sinne des Pfeils 2. Das Werkstück bzw.
Rohr ist mit 4 bezeichnet. Alle Bewegungen, die das
Werkzeug 1 für das erfindungsgemäße verfahren ausführt,
verlaufen in einer zur Längsachse des abzulängenden Rohres
4 senkrechten Ebene.
Das Verfahren beginnt damit, daß das rotierende Werkzeug
im Sinne des Pfeils 5 in das Werkstück hineingefahren
wird, bis es die Rohrwand etwa bis zur Hälfte einge
schnitten hat. Dieser Zustand ist in Fig. 1 dargestellt.
Anschließend wird das Werkzeug 1 im Sinne das Pfeils 6 um
das Rohr 4 herumgeführt, und zwar auf einer Kreisbahn,
deren Mittelpunkt auf der Mittelachse 7 des Rohres 4
liegt, wobei das Werkzeug 1 in das Rohr 4 einschneidet,
ohne die Wandung vollständig zu durchtrennen. Die Drehung
des Werkzeuges 1 (Pfeil 2) und die zirkulierende
Vorschubbewegung (Pfeil 6) erfolgen im gleichen Drehsinn.
Das Werkzeug 1 arbeitet im Gleichlauf.
Das Werkzeug 1 wird in der beschriebenen Weise um 360° um
das Rohr 4 herumgeführt, bis die in Fig. 32 dargestellte
Position erreicht ist. Am Rohr 4 ist dabei eine Nut 8
entstanden, die sich über den gesamten Rohrumfang
erstreckt und deren Tiefe in dem vorliegenden Beispiel
etwa der halben Wandstärke entspricht.
Das Werkzeug 1 wird nunmehr weiter in das Werkstoff
hineingeführt, bis es geringfügig auf der gegenüber
liegenden Seite der Wandung austritt (Fig. 3). Das
Werkzeug 1 zirkuliert dann wiederum um das Werkstück 4,
diesmal jedoch in entgegengesetzter Richtung entsprechend
dem Pfeil 9. Da diesmal die Schneiden des Werkzeugs 1 von
der Innenfläche 12 des Rohres 4 in das Material
eindringen, liegt auch hier Gleichlauffräsen vor.
Wenn das Werkzeug 1 das Rohr 4 ganz umrundet hat, ist das
Rohr 4 vollständig durchgetrennt (Fig. 4). Aufgrund des
erfindungsgemäßen Verfahrens konnte dabei vermieden
werden, daß die Schneiden des Werkzeug aus dem Werkstück
austreten, mit Ausnahme von zwei geringfügigen Stellen,
die mit 10 und 11 bezeichnet sind. (Fig. 2 und 4). Diese
Stellen werden während des Verfahrens jedoch erneut von
dem in seine Ausgangsposition zurückkehrenden Werkzeug
überstrichen, sodaß die Faserbildungen an diesen Stellen
zum größten Teil wieder entfernt werden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Ablängen von Rohren aus Kunststoff
mittels spanender Werkzeuge, wobei das Werkzeug um seine
Achse rotiert und Relativbewegungen zwischen Rohr und
Werkzeug stattfinden, welche senkrecht zur Rohrlängsachse
und in Umfangsrichtung um das Rohr herum verlaufen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (1) in einem
ersten um das Rohr (4) herum geführten Schneidvorgang in
einer Tiefe in die Rohrwandung eingetaucht wird, die
geringer ist als die Wandstärke des Rohres (4), und in
einem nachfolgenden um das Rohr (4) herum geführten
Schneidvorgang vollständig durchtrennt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (1)
ein Kreissägeblatt oder ein Scheibenfräser ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Werkzeug (1) bei dem ersten Schneidvorgang in einer
Tiefe in die Rohrwandung eingetaucht wird, die der halben
Wandstärke des Rohres (4) entspricht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Werkzeug (1) von außen auf das Rohr (4) geführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Werkzeug (1) während der Schneidvorgänge in Umfangs
richtung um das feststehende Rohr (4) herumgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohr (4) während der Schneidvorgänge um seine
Längsachse (7) rotiert und das Werkzeug (1) in einer
Position stehenbleibt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Vorschub und Rotation des Werkzeuges (1) im Gleichlauf
erfolgen.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
entweder die Drehrichtung (2) des Werkzeuges (1) oder die
Vorschubrichtung (6, 9) gegenüber der anfänglichen
Richtung umgekehrt wird, wenn das Werkzeug die Rohrwandung
vollständig durchtrennt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorschubrichtung (6, 9) umgekehrt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000121003 DE10021003A1 (de) | 2000-04-30 | 2000-04-30 | Verfahren zum Ablängen von Rohren aus Kunststoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000121003 DE10021003A1 (de) | 2000-04-30 | 2000-04-30 | Verfahren zum Ablängen von Rohren aus Kunststoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10021003A1 true DE10021003A1 (de) | 2001-10-31 |
Family
ID=7640310
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000121003 Withdrawn DE10021003A1 (de) | 2000-04-30 | 2000-04-30 | Verfahren zum Ablängen von Rohren aus Kunststoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10021003A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1799384A1 (de) * | 2004-10-08 | 2007-06-27 | Plantool OY | Verfahren und vorrichtung zum abschneiden eines dickwandigen rohrs |
EP2021145A1 (de) * | 2005-01-26 | 2009-02-11 | Raumaster Paper Oy | Verfahren und vorrichtung zum schneiden eines kerns |
-
2000
- 2000-04-30 DE DE2000121003 patent/DE10021003A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1799384A1 (de) * | 2004-10-08 | 2007-06-27 | Plantool OY | Verfahren und vorrichtung zum abschneiden eines dickwandigen rohrs |
EP1799384A4 (de) * | 2004-10-08 | 2013-10-02 | Plantool Oy | Verfahren und vorrichtung zum abschneiden eines dickwandigen rohrs |
EP2021145A1 (de) * | 2005-01-26 | 2009-02-11 | Raumaster Paper Oy | Verfahren und vorrichtung zum schneiden eines kerns |
EP2021145A4 (de) * | 2005-01-26 | 2014-01-08 | Raumaster Paper Oy | Verfahren und vorrichtung zum schneiden eines kerns |
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