DE19500083A1 - Verfahren zum Ablängen von Profilstäben durch Sägen - Google Patents
Verfahren zum Ablängen von Profilstäben durch SägenInfo
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ablängen von Profilstäben
durch Sägen. Das Ablängen durch Sägen ist ein sehr häufig vorkommen
der Vorgang. Dabei wird stangenförmiges Material in eine Spannvor
richtung eingespannt und die mit mäßiger Geschwindigkeit umlaufende
Säge gegen das Material gedrückt. Bei schwierigem Material, z. B.
festen bzw. zähen Stählen, muß das Sägeblatt gekühlt werden. Ferner
ist eine Kühlung bei höherer Sägegeschwindigkeit erforderlich.
Insgesamt sind übliche Vorrichtungen jedoch relativ langsam. Für
größere Teilserien wird üblicherweise das Sägen verlassen und statt
dessen ein Drehautomat verwendet, in dem die Stangen abgestochen
werden. Drehautomaten sind selbständig arbeitende Drehmaschinen mit
einer oder mehreren Arbeitsspindeln, bei denen Schaltung und Vor
schub von Kurven oder anderen mechanischen, plasmatischen, hydrauli
schen oder elektrischen Elementen gesteuert wird. Drehautomaten
eignen sich vor allem für Massen- und Großserienfertigungen. Früher
besaßen die Drehautomaten ausschließlich eine Kurvensteuerung.
Zeitgemäße Drehautomaten besitzen eine CNC-Technologie. Die CNC-
Technik soll zusammen mit dem gleichzeitigen Einsatz mehrerer
Werkzeuge für kurze Bearbeitungszeiten und niedrige Stückkosten
sorgen. Ferner soll eine gleichbleibend hohe Werkstückqualität,
optimale Korrekturmöglichkeit, schnelle Inbetriebnahme bei Wieder
holaufträgen und hohe Flexibilität durch schnelles Umrüsten mit
voreingestellten Werkzeugen gesichert sein.
Derartige Fertigungen sind besonders auf die Automobilindustrie
zugeschnitten. Dort kommen überdimensionale Stückzahlen vor. Für
jedes Automobil sind z. B. eine Vielzahl von Hülsen zu fertigen. Die
Hülsen kommen vor als Abstandshülsen in Getrieben und als Teile in
Rohrgestängen.
Die Erfindung hat sich auch die Aufgabe gestellt, Massenteile für
die Automobilindustrie zu fertigen. Dabei will die Erfindung am
Ablängen der Stangen durch Sägen festhalten. Dazu bietet sich an,
die Sägegeschwindigkeit zu erhöhen und die Stangen mit einem automa
tischen Vorschub zu bewegen. Gleichwohl sind auf diesem Wege kaum
die Geschwindigkeiten und Bearbeitungszeiten von automatischen
Drehmaschinen zu erreichen. Hinzu kommt, daß die hohen
Sägegeschwindigkeiten vor allem bei widerstandsfähigem Material zu
einem starken Verschleiß des Sägeblattes führen. Es ist auch zu
beachten, daß die Säge bei übermäßigem Andruck zu einem Verwinden
und regelmäßigen Schnitten neigt.
Schließlich sind Grate zu berücksichtigen, die beim Sägen entstehen.
Es ist zwischen unterschiedlichen Ursachen zur Gratbildung zu
unterscheiden. Die eine Ursache ist das unvollständige Abreißen von
Materialspänen. Kurz vor dem vollständigen Durchtrennen des Stangen
materials besteht ein Steg, der einseitig abreißen kann, wenn er von
der Säge erfaßt wird. Der am anderen Teil verbleibende Steg bildet
einen mehr oder weniger scharfen Grat, der aus verschiedenen Gründen
unerwünscht ist. Neben der Unfallgefahr hindert der Grat nachfolgen
de Überarbeitungs- und Verarbeitungsschritte.
Eine andere Gratbildung entsteht bei stumpfen Sägezähnen und hoher
Anpreßkraft. Der Grat kann als Quetschgrad bezeichnet werden. Seine
Abmessungen sind regelmäßig kleiner als der vorher erläuterte Grat.
Die Erfindung hält trotz dieser erläuterten Probleme am Ablängen
durch Sägen fest. Nach der Erfindung wird eine ausreichend kurze
Bearbeitungsdauer beim Ablängen dadurch erreicht, daß gleichzeitig
mehrere Sägeblätter eingesetzt werden, die einen der gewünschten
Teilelänge entsprechenden Abstand voneinander haben. Mit jeder
Verdoppelung der Anzahl der Sägeblätter halbiert sich die auf ein
einzelnes Teil entfallende anteilige Bearbeitungszeit der Maschine,
ohne daß die Sägegeschwindigkeit erhöht werden muß.
Wahlweise wird die Gratbildung dabei dadurch verhindert, daß das
Werkstück am Anfang des Sägens in eine langsame Drehung versetzt
wird. Langsame Drehung heißt im Sinne der Erfindung eine Umdrehungs
zahl von 10-100 Umdrehung/min. Durch die langsame Umdrehung des
Werkstückes wird in das Werkstück eine umlaufende Nut eingesägt,
bevor es zu einem Durchsägen kommt. Die Nut hat vorzugsweise eine
Tiefe von 0,1-2 mm. Die Drehung wird mittels geeigneter, drehbe
weglicher Spannfutter erzeugt, in die das Werkstück an den Enden
eingespannt wird. Nach dem Einarbeiten der Nut wird das Werkstück
vorzugsweise in einer Ruhelage durchtrennt.
Die verschiedenen Sägeblätter sind vorzugsweise auf einer gemeinsa
men Welle angeordnet. Zwischen den Sägeblättern befinden sich
Abstandshülsen, die den Abstand der Sägeblätter bestimmen. Die Länge
der Abstandshülsen entspricht der Länge der gewünschten Teile.
Einem ggf. erforderlichen seitlichen Überstand der Sägezähne kann
dadurch Rechnung getragen werden, daß die Sägeblätter an der Berüh
rungsfläche mit den Abstandshülsen einen Bund aufweisen, der eine
dem Überstand entsprechende Dicke besitzt. Wahlweise können für den
Überstand auch zusätzliche Abstandsringe verwendet werden.
Die gemeinsame Welle ist zugleich als Antriebswelle ausgebildet.
Dazu eignet sich eine Keilverbindung zwischen den Sägeblättern und
der Welle. Im übrigen ist es von Vorteil, die Sägeblätter auf der
Welle zu verspannen. Dazu ist an mindestens einem Wellenende ein
Schraubgewinde und ein geeigneter Gewindering vorgesehen.
Je größer die Anzahl der Sägeblätter ist, desto länger ist die
Welle. Dann, wenn die Wellenlänge beim notwendigen Andruck der
Sägeblätter zu einer unerwünschten Biegung führt, ist zwischen den
Sägeblättern ein zusätzlicher Andruck vorgesehen. Der Andruck wird
vorzugsweise mittels geeigneter Hebel erreicht, die zwischen den
Sägeblättern auf die Welle bzw. die Abstandshülsen drücken. Durch
geeignete Gleitmaterialien wird die dabei auftretende Reibung auf
ein erträgliches Maß reduziert.
Die Andruckhebel sind entsprechend dem Maß der Biegung der die
Sägeblätter tragenden Welle wahlweise unterschiedlich einstellbar.
Vorzugsweise sitzen die Andruckhebel auf einer gemeinsame Welle mit
weiteren Hebeln, in denen die die Sägeblätter tragende gemeinsame
Welle gehalten ist.
Während des eigentlichen Sägevorganges erleichtern Andruckfinger,
welche das Stangenmaterial einspannen, den Sägevorgang.
Das Widerlager für die Einspannung des Stangenmateriales bildet mit
besonderem Vorteil eine Einrichtung, die im Querschnitt ein Winkel
profil aufweist. Das Winkelprofil bildet die Werkstückauflage und
besitzt vorzugsweise eine Ablaufschräge, von der die abgelängten
Teile nach Lösen der Finger selbständig herunterrollen oder
heruntergleiten. Als Neigungswinkel der Ablaufschräge reicht in der
Regel ein Winkel von wenigen Grad bis 30 Grad aus.
Es ist auch von Vorteil, wenn der die Werkstückauflage bildende
Winkel ein stumpfer Winkel ist. Dann ist die Werkstückauflage
besonders gut zugänglich.
Im Sinne der Zugänglichkeit sind die Finger zur Werkstückhalterung
vorzugsweise oberhalb der Werkstückauflage mit einer gemeinsamen
Welle schwenkbeweglich gehalten.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darge
stellt.
Fig. 1 zeigt ein Rohr 1 als abzulängendes Stangenmaterial. Das Rohr
1 liegt in einer Werkstückauflage 2 auf. Die Werkstückauflage 2 ist
in Abständen mit Schlitzen 3 versehen, die sicherstellen, daß
Sägeblätter 4 trotz großen Umfanges das Rohr 1 durchtrennen können.
Die Sägeblätter 4 sind auf einer gemeinsamen Welle 5 gelagert. Die
Welle 5 ist zugleich Antriebswelle. Die Antriebsbewegung wird in
nicht dargestellter Weise über einem Getriebemotor erzeugt. Die
Sägeblätter 4 haben einen durch Abstandshülsen 8 bestimmten Abstand
voneinander. Im Ausführungsbeispiel sind vier Sägeblätter über der
Länge der Rohre 1 vorgesehen. Die gemeinsame Welle 5 wird in Hebeln
6 schwenkbeweglich gehalten. Zur Schwenklagerung gehört eine Welle
7. Das Rohr 1 ist im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 zugleich an
beiden Enden in Spannfuttern 11 mit Spannbacken 12 drehbeweglich
gehalten. Die Spannfutter 11 werden zu Beginn des Sägevorganges in
langsame Umdrehung, im Ausführungsbeispiel 20 UpM, versetzt. Dadurch
wird beim Beginn des Sägevorganges zunächst umlaufend eine Nut in
das Rohr 1 gesägt. Die Nuttiefe ist im Ausführungsbeispiel bei einer
Wandstärke von 2 mm des Rohres 0,5 mm. Nach Einsägen der Nut werden
die Spannfutter stillgesetzt und zwischen den Sägeblättern 4 mit
Andruckfingern 9 gegen das Rohr 1 gedrückt. Die Andruckfinger 9
sitzen auf gemeinsamer Welle 10 und gewährleisten eine ausreichende
Einspannung des Rohres und der abzulängenden Teile während des
weiteren Sägevorganges.
Bei dem gesamten Sägevorgang wird eine Durchbiegung der Welle 5
mittels Druckhebel 13 verhindert, die mit den Hebeln 6 auf der Welle
7 sitzen und zwischen den Sägeblättern 4 auf die Welle 5 bzw. die
Distanzhülsen 8 drücken. Zur Verminderung der Reibung sind die
Druckhebel 13 mit geeigneten Gleitschalen versehen.
Nach dem Sägen und Lösen der Andruckfinger 9 können die entstandenen
Einzelteile auf dem nach unten geneigten Schenkel der winkelförmigen
Werkstückauflage abrollen. Der nach oben hinweisende andere Schenkel
der Werkstückauflage bildet zusammen mit dem unteren Schenkel einen
stumpfen Winkel und bietet eine max. Zugänglichkeit. Für die Zugäng
lichkeit ist auch die in Fig. 1 dargestellte Anordnung der Andruck
finger 9 mit oben gelagerter Welle 10 von Vorteil.
Aufgrund der vier vorgesehenen Sägeblätter fallen aus der erfin
dungsgemäßen Säge gegenüber einer herkömmlichen Säge viermal so
viele abgelängte Teile an. Zugleich verhindert die Einarbeitung der
umlaufenden Nut eine Gratbildung.
Claims (14)
1. Verfahren zum Ablängen von Profilstäben durch Sägen, gekenn
zeichnet durch gleichzeitigen Einsatz mehrerer Sägeblätter (4),
die einen der gewünschten Teillänge entsprechenden Abstand
voneinander aufweisen und/oder eine langsame Drehung des
Profilstabes (1) am Anfang des Sägens.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Vorrich
tung, bei der die Sägeblätter (4) auf einer gemeinsamen Welle
sitzen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch die Verwendung
einer Vorrichtung mit Abstandshülsen (8) zwischen den Sä
geblättern (4).
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch die
Verwendung einer Vorrichtung mit einer Andruckeinrichtung
zwischen den Sägeblättern (4).
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch die Verwendung
von Hebeln (13) als Andruckeinrichtung.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch eine
gemeinsame Welle (7) für die Hebel (13).
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-6, gekenn
zeichnet durch die Verwendung einer Werkstückauflage mit einer
Ablaufschräge.
8. Verfahren nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch die Verwendung
eines Winkels als Werkstückauflage.
9. Verfahren nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch die Verwendung
eines Winkels mit eingearbeiteten Schlitzen für die Säge (4).
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch die
Verwendung eines stumpfen Winkels.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-10,
gekennzeichnet durch die Verwendung von Andruckfingern (9).
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-11,
gekennzeichnet durch eine Drehzahl von 10-100 UpM für das
Werkstück (1) am Anfang des Sägens.
13. Verfahren nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine Eindring
tiefe von 0,1-2 mm während der Werkstückdrehung.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-13,
gekennzeichnet durch die Verwendung von Spannfuttern (11) für
die Werkstückdrehung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995100083 DE19500083A1 (de) | 1995-01-04 | 1995-01-04 | Verfahren zum Ablängen von Profilstäben durch Sägen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995100083 DE19500083A1 (de) | 1995-01-04 | 1995-01-04 | Verfahren zum Ablängen von Profilstäben durch Sägen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19500083A1 true DE19500083A1 (de) | 1996-07-11 |
Family
ID=7750962
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995100083 Withdrawn DE19500083A1 (de) | 1995-01-04 | 1995-01-04 | Verfahren zum Ablängen von Profilstäben durch Sägen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19500083A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202006012508U1 (de) * | 2006-08-16 | 2007-12-27 | Schmidt, Fritz | Sägeeinheit |
DE102006050618A1 (de) * | 2006-10-27 | 2008-04-30 | Elket-Rolladensysteme Besler Gmbh | Mehrschnittsägeaggregat |
CN106392171A (zh) * | 2016-10-15 | 2017-02-15 | 湖北喵喵智能物联网科技有限公司 | 一种钢管精准切段设备 |
DE102018004651A1 (de) * | 2018-06-12 | 2019-12-12 | Gerhard Ihle | Trennmaschine |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2050856A1 (de) * | 1970-10-16 | 1972-04-20 | Muehlenhoff H | Trennen von Metall-Profilstangen auf Sägemaschinen |
DE3024132A1 (de) * | 1980-06-27 | 1982-01-21 | Goetze Ag, 5093 Burscheid | Vorrichtung zum radialen trennen von unrunden buechsenfoermigen werkstuecken |
-
1995
- 1995-01-04 DE DE1995100083 patent/DE19500083A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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