DE10018417A1 - Pferdegebiss mit einem Gebissstück und mit Seitenteilen - Google Patents
Pferdegebiss mit einem Gebissstück und mit SeitenteilenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Pferdegebiss mit einem Gebissstück (20) und mit einem linken und einem rechten Seitenteil (24), die jeweils an einem Endbereich des Gebissstücks (20) angesetzt sind und jeweils einen Oberbaum (221 bzw. 241) und einen Unterbaum aufweisen. In unmittelbarer Nähe des Gebissstücks (20) gemessen ist der lichte Abstand zwischen den beiden Oberbäumen (221 bzw. 241) um mindestens 5 mm größer als der in unmittelbarer Nähe des Gebissstücks (20) gemessene lichte Abstand zwischen den beiden Unterbäumen (222 bzw. 242).
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Pferdegebiss mit einen Gebissstück und
mit einem linken und einem rechten Seitenteil, die jeweils an einem Endbe
reich des Gebissstücks angesetzt sind und jeweils einen Oberbaum und ei
nen Unterbaum aufweisen.
Derartige Pferdegebisse sind aus dem Stand der Technik in unterschiedli
cher Ausbildung bekannt, beispielsweise als Reit- und Fahrkandaren, als
sonstige Kandaren wie z. B. Postkandaren, als Pelhams, als Knebeltrensen,
als Schenkeltrensen und als Westerngebisse. Üblicherweise bilden die bei
den Seitenteile zusammen mit dem Gebissstück im wesentlichen die Konfi
guration des Grossbuchstabens H. Das Gebissstück ist zumeist permanent
mit den beiden Seitenteilen verbunden, es gibt aber auch beispielsweise von
der Anmelderin eine Kandare, bei der jedes Seitenteil mit dem Gebissstück
lösbar verbunden ist, die Verbindung geschieht über Schrauben. Die Ausbil
dung des Gebissstücks ist dabei beliebig, es kann metallisch sein, es kann
aber ebenso aus Leder, Gummi, Kunststoff oder dergleichen gefertigt sein.
Bei den Pferdegebissen nach dem Stand der Technik treten bei einigen Pfer
den Probleme auf. Die Pferdegebisse nach dem Stand der Technik sind so
ausgebildet, dass in unmittelbarer Nähe des Gebissstücks gemessen der
lichte Abstand zwischen den beiden Oberbäumen sich nicht von dem in un
mittelbarer Nähe des Gebissstücks gemessenen lichten Abstand zwischen
den beiden Unterbäumen unterscheidet. Diese Ausbildung führt bei ver
schiedenen Pferden zu mangelhafter Passung. Auch bei den zusammensetz
baren Pferdegebissen nach dem Stand der Technik sind die lichten Abstände
zwischen einerseits den Oberbäumen und andererseits den Unterbäumen
gleich und treten die erwähnten Probleme auf. Sie liegen insbesondere darin,
dass der Unterkiefer seitlich größere Bewegungsmöglichkeiten hat als der
Oberkiefer, wenn ein Pferdegebiss nach dem Stand der Technik verwendet
wird. Dies gilt zwar nicht für alle Pferde, es lässt sich aber feststellen, dass
bei manchen Pferden das Pferdegebiss nach dem Stand der Technik deutlich
besser gegenüber dem Oberkiefer als gegenüber dem Unterkiefer des Pferdes
positioniert ist. Es treten zudem Probleme beim Einsetzen der Pferdegebisse
nach dem Stand der Technik auf.
Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung nun die Aufgabe gestellt, das
Pferdegebiss nach dem Stand der Technik dahingehend weiterzubilden, das
auch für Pferde, die Probleme mit dem Pferdegebiss nach dem Stand der
Technik haben, ein passendes Pferdegebiss angegeben werden kann und die
Passung des Pferdegebisses relativ zum Oberkiefer sich nicht wesentlich
unterscheidet von der Passung gegenüber dem Unterkiefer.
Ausgehend von dem Pferdegebiss der eingangs genannten Art wird diese
Aufgabe dadurch gelöst, dass in unmittelbarer Nähe des Gebissstücks ge
messen der lichte Abstand zwischen den beiden Oberbäumen um mindes
tens 5 mm größer ist als der in unmittelbarer Nähe des Gebissstücks gemes
sene lichte Abstand zwischen den beiden Unterbäumen.
Aufgrund des größeren Relativabstandes zwischen den beiden Oberbäumen
ist für den Oberkiefer mehr Platz als im Stand der Technik. Dies führt zu ei
ner verbesserten Passung des Gebisses im Maul von Pferden, insbesondere
solcher Pferde, bei denen der Unterkiefer gegenüber dem Oberkiefer kleinere
Querabmessungen hat.
Bei praktisch durchgeführten Versuchen hat es sich gezeigt, dass das Pfer
degebiss nach dem Patentanspruch 1 für eine große Anzahl von Pferden eine
deutlich bessere Passung zeigt und dementsprechend auch von Pferden be
vorzugt angenommen wird im Vergleich zu Pferdegebissen nach dem Stand
der Technik. Das Pferdegebiss nach dem Patentanspruch 1 liegt deutlich
besser bei diesen Pferden im Maul als Pferdegebisse nach dem Stand der
Technik.
In einer bevorzugten Ausbildung ist die Differenz zwischen den beiden lich
ten Abständen zwischen den Bäumen mindestens 10 mm.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung sind die beiden Seitenteile jeweils
permanent mit dem Gebissstück verbunden. Dies hat den Vorteil einer ein
facheren Anwendbarkeit für den Nutzer. Die beschriebene permanente Ver
bindung schließt aber Pferdegebisse nach dem Patentanspruch 1, die aus
unterschiedlichen Teilen entsprechend einem Baukasten zusammengesetzt
sind, nicht aus. Bei derartigen individuell zusammensetzbaren Pferdegebis
sen ergibt sich zudem die Möglichkeit, den lichten Abstand besser variieren
zu können, indem unterschiedliche Seitenteile verwendet werden. Es besteht
sogar die Möglichkeit, ein unsymmetrisches Pferdegebiss zu erstellen, also
einen Oberbaum stärker nach außen auszuformen als den anderen. Da
durch ergibt sich gemessen von der Mitte des Gebissstücks zu einer Seite
hin eine größere Differenz zwischen Oberbaum und Unterbaum als zur an
deren Seite hin.
Es hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, das Gebissstück mit einem mittle
ren, leicht gebogenen Bereich auszurüsten, der von den Unterbäumen weg
weist und vorzugsweise einen Radius von etwa 27 bis 35 mm hat, insbesondere
einen Radius von etwa 20 bis 50 mm hat. Aufgrund dieser Biegung im
mittleren Bereich liegt das erfindungsgemäße Gebiss besser im Pferdemaul,
es wird auch besser orientiert.
Die Ausbildung des Gebissstücks selbst ist beliebig. Die Erfindung zeigt al
lerdings größere Vorteile bei starren Gebissstücken, beispielsweise einem
Stangengebiss. Sie macht sich aber auch positiv bei einfach gebrochenen
Gebissen oder zweifach gebrochenen Gebissen bemerkbar.
In einer besonders bevorzugten Ausbildung sind Gebissstück und die beiden
Seitenteile aus einer Kupferlegierung gefertigt, die einen relativ hohen Kup
fergehalt und dennoch eine gewisse, für den hohen Kupferanteil relativ hohe
Härte hat, eine derartige Kupferlegierung ist in der DE 43 26 550 C1 be
schrieben.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen
Ansprüchen sowie der nun folgenden Beschreibung eines nicht einschrän
kend zu verstehenden Ausführungsbeispiels der Erfindung, das unter Be
zugnahme auf die Zeichnung im folgenden näher erläutert wird. In dieser
zeigen:
Fig. 1: eine Draufsicht auf ein Pferdegebiss nach der Erfindung und
Fig. 2: ein Schnittbild entlang der Schnittlinie II-II in Fig. 1.
Wie aus den Figuren ersichtlich ist, hat das Pferdegebiss ein Gebissstück 20,
das hier als Stangengebiss mit einem mittleren, leicht gebogenen Bereich
ausgebildet ist. Es hat weiterhin ein linkes Seitenteil 22 und ein rechtes
Seitenteil 24, die in der gezeigten Ausführung baugleich sind. Wie noch wei
ter unten erläutert werden wird, ist es aber möglich, auch unterschiedlich
ausgebildete Seitenteile zu verwenden, um entsprechend den obigen Ausführungen
einen unterschiedlichen Freiraum zu geben.
In der gezeigten Ausführung sind Gebissstück 20 und die beiden Seitenteile
22, 24 permanent miteinander verbunden. Alle Teile 20 bis 24 sind aus der
oben erwähnten Kupferlegierung, die mit der Marke Aurigan bezeichnet wird,
hergestellt.
Jedes Seitenteil 22, 24 hat einen Oberbaum 221 bzw. 241 und einen Unter
baum 222 bzw. 242. Die Unterbäume sind länger als die Oberbäume, im ge
zeigten Ausführungsbeispiel sind die Oberbäume etwa nur halb so lang wie
die Unterbäume. In bekannter Weise befinden sich sowohl in den Unter
bäumen als auch in den Oberbäumen Ösen bzw. Augen für die Aufnahme
von Ringen, Haken und dergleichen. Im konkreten Ausführungsbeispiel hat
jeder Oberbaum 221 bzw. 241 eine Ringöse 28 für einen Kinnkettenhaken
30. Jeder Unterbaum 222 bzw. 242 hat eine Zügelringöse 30 mit einem Zü
gelring 32 und ein Scherriemenöse 34.
Das Gebissstück 20 hat im wesentlichen einen runden Querschnitt, der
Durchmesser beträgt im Übergangsbereich zu den Seitenteilen 22, 24 etwa
16 mm und verjüngt sich zur geometrischen Mitte des Gebissstücks 20 hin
auf etwa 11 mm. Die Gesamtlänge des Gebissstücks 20 beträgt etwa 135 mm.
Der mittlere Bereich 26 von etwa 60 mm Länge ist gebogen, der Radius
der Biegung beträgt etwa 30 mm. Die Biegung weist dabei auf die Oberbäu
me 221 und 241 zu. Sie liegt in einer Ebene, die durch die Achse des Ge
bissstücks 20 verläuft und etwa im Winkel von 30 Grad zu der Ebene steht,
in der sich Gebissstück 20 und die beiden Seitenteile 22, 24 befinden.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist der lichte Abstand 10 zwischen den beiden
Oberbäumen 221 und 241 um mindestens 5 mm größer als der vergleichbar
gemessene lichte Abstand 10 zwischen den beiden Unterbäumen 222 und
242. Dieser Abstand wird parallel zum Gebissstück 20 und in geringer Entfernung
von diesem, beispielsweise in einer Entfernung von 10 bis 15 mm
von diesem gemessen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt der lichte
Abstand 10 etwa 145 mm, während der lichte Abstand der beiden Unterbäu
me 10 etwa 136 mm ist.
Wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich ist, verlaufen die beiden Oberbäu
me leicht schräg zueinander, nach außen, vom Gebissstück 20 gesehen di
vergierend. Der Divergenzwinkel liegt bei wenigen Grad, beispielsweise 10 Grad.
In der Ebene, in der sich Gebissstück 20 und die beiden Seitenteile 22, 24
befinden, sind die Übergänge zwischen Gebissstück 20 und den beiden Sei
tenteilen 22, 24 gerundet, wie dies insbesondere Fig. 1 zeigt. Der Radius
der Rundung liegt bei etwa 15 mm.
Die Gesamtlänge der Seitenteile liegt bei etwa 140 mm, die freie Länge der
Oberbäume liegt bei 50 mm. Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, sind die Sei
tenteile in dem Bereich, in dem sie an das Gebissstück 20 angesetzt sind,
verdickt zu einer Linsenform. Dadurch haben die Seitenteile 22, 24 quer zur
Ebene des Pferdegebisses gemessen eine Abmessung von 29 mm, die den
Durchmesser des Gebissstücks im Übergangsbereich zum Seitenteil 22 bzw.
24 deutlich übersteigt.
Claims (7)
1. Pferdegebiss mit einen Gebissstück (20) und mit einem linken und einem
rechten Seitenteil (24), die jeweils an einem Endbereich des Gebissstücks
(20) angesetzt sind und jeweils einen Oberbaum (221 bzw. 241) und ei
nen Unterbaum aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass in unmittelba
rer Nähe des Gebissstücks (20) gemessen der lichte Abstand zwischen
den beiden Oberbäumen (221 bzw. 241) um mindestens 5 mm größer ist
als der in unmittelbarer Nähe des Gebissstücks (20) gemessene lichte
Abstand zwischen den beiden Unterbäumen (222 bzw. 242).
2. Pferdegebiss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Unter
schied zwischen den beiden lichten Abständen mindestens 10 mm be
trägt.
3. Pferdegebiss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden
Seitenteile (22, 24) jeweils permanent mit dem Gebissstück (20) verbun
den sind.
4. Pferdegebiss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ge
bissstück (20) einen mittleren, leicht gebogenen Bereich (26) hat, der von
den Oberbäumen (221 bzw. 241) wegweist und vorzugsweise einen Radi
us von 250 bis 300 mm hat.
5. Pferdegebiss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der lichte
Abstand zwischen den beiden Oberbäumen (221 bzw. 241) und/oder
zwischen den beiden Unterbäumen (222 bzw. 242) ausgehend vom Ge
bissstück (20) zu ihren jeweiligen freien Enden hin zunehmend größer
wird, vorzugsweise einen Öffnungswinkel von 3 bis 20° aufweist.
6. Pferdegebiss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ge
bissstück (20) ein Stangengebiss, ein einfach gebrochenes Gebiss oder
ein zweifach gebrochenes Gebiss ist.
7. Pferdegebiss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der vom
Gebissstück (20) und den beiden Seitenteilen (22, 24) aufgespannten E
bene der Übergang zwischen Gebissstück (20) und jedem Seitenteil (22,
24) abgerundet verläuft, insbesondere einen Krümmungsradius von 30 mm,
insbesondere 20 mm nicht überschreitet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000118417 DE10018417A1 (de) | 2000-04-13 | 2000-04-13 | Pferdegebiss mit einem Gebissstück und mit Seitenteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000118417 DE10018417A1 (de) | 2000-04-13 | 2000-04-13 | Pferdegebiss mit einem Gebissstück und mit Seitenteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10018417A1 true DE10018417A1 (de) | 2001-10-25 |
Family
ID=7638663
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000118417 Withdrawn DE10018417A1 (de) | 2000-04-13 | 2000-04-13 | Pferdegebiss mit einem Gebissstück und mit Seitenteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10018417A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6834482B2 (en) | 2003-04-10 | 2004-12-28 | Collins, Iii Thomas L. | Swivel cheeked bridle bit |
-
2000
- 2000-04-13 DE DE2000118417 patent/DE10018417A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6834482B2 (en) | 2003-04-10 | 2004-12-28 | Collins, Iii Thomas L. | Swivel cheeked bridle bit |
US6983581B2 (en) | 2003-04-10 | 2006-01-10 | Collins Iii Thomas L | Swivel cheeked bridle bit |
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