DE10017050A1 - Verfahren zum Wenden von Blas-Vorformlingen und Einlaufstern - Google Patents
Verfahren zum Wenden von Blas-Vorformlingen und EinlaufsternInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Wenden von Vorformlingen in einem Einlaufstern um radiale Wendeachsen aus einer Hängelage in eine Überkopflage wird im Einlaufstern während dessen Rotation der in Rotationsrichtung gesehene Abstand zwischen benachbarten Wendeachsen verändert. Ein Einlaufstern zum Durchführen des Verfahrens weist in Wirkverbindung mit den Haltern eine Verstellvorrichtung auf, mit der der in Drehrichtung um die Drehachse gesehene Abstand zwischen benachbarten Wendeachsen 4 veränderbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und einem Einlaufstern gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 4.
Bei der Streckblasformung beispielsweise von
Getränkebehältern, typischerweise PET-Flaschen, werden die
Vorformlinge aus einem ungeordneten Massenstrom vereinzelt
an einen Einlaufstern übergeben und von diesem
beispielsweise zu einer Heizstation und/oder einer
Streckblasstation überführt. Der Einlaufstern trägt die
Vorformlinge zunächst in Hängelange und wendet sie für die
nachfolgenden Bearbeitungsschritte in eine Überkopflage. In
der Praxis ist es bekannt, jeden Vorformling mit einem Arm
zu wenden, der um eine zur Drehachse des Einlaufsterns
senkrechte, horizontale Achse schwenkt. Dies bedingt einen
in Richtung der Drehachse hohen Bewegungsraum für die Arme
und die Vorformlinge und eine maschinentechnisch schwierig
zu beherrschende Höhenversetzung zwischen dem
Übernahmebereich und dem Übergabebereich der Vorformlinge.
Aus DE-A-29 53 570 ist es bekannt, die in Hängelage
übernommenen Vorformlinge in einem vier Halter aufweisenden
Einlaufstern in die Überkopflage zu wenden und einen
weiteren Stern nachzuordnen, der die Vorformlinge in
Überkopflage übernimmt und an eine Zuführeinrichtung zu
Heiz- und Blasvorrichtungen übergibt. Dieses Konzept
bedingt maschinentechnisch hohen Aufwand und beschränkt die
Durchlaufrate der Vorformlinge.
Aus DE-C-38 37 118 ist es bekannt, die Vorformlinge in
Hängelange zu übernehmen und in derselben Hängelage mit
einem Einlaufstern zu diesen tangierenden
Bearbeitungsstationen zu fördern, wobei der Einlaufstern
aufwendige Mechanismen enthält, um die Vorformlinge
zumindest bereichsweise in Förderwegabschnitten zu bewegen,
die keiner Kreisbahn um die Drehachse des Einlaufsterns
folgen. Dabei wird auch der in Drehrichtung gesehene
Abstand zwischen benachbarten Vorformlingen verändert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art sowie einen Einlaufstern zum
Durchführen des Verfahrens anzugeben, mit den
maschinentechnisch einfach eine hohe Förderrate für die
Vorformlinge erzielbar ist.
Die gestellte Aufgabe wird verfahrensgemäß mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 und vorrichtungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruchs 4 gelöst.
Da verfahrensgemäß im Einlaufstern nicht nur jeder
Vorformling um die im wesentlichen radiale Wendeachse
gewendet wird und für den Wendevorgang in Richtung der
Drehachse relativ niedriger Bewegungsraum ausreicht, und
auch der Abstand Drehrichtung so verändert wird, dass jeder
Wendevorgang problemlos durchführbar ist, sondern auch den
Abstandsgegebenheiten im Übernahmebereich und im
Übergabebereich individuell Rechnung getragen wird, lässt
sich der Einlaufstern mit einer großen Zahl von
Vorformlingen bestücken. Die Durchsatzrate an Vorformlingen
ist hoch. Es sind keine extrem hohen Geschwindigkeiten oder
krasse Geschwindigkeitsänderungen erforderlich, so dass für
die zeitlich aufeinander abgestimmten unterschiedlichen
Bewegungsvorgänge jeweils genügend Zeit bzw. ein genügend
großer Drehwinkel des Einlaufsterns nutzbar ist. Der
Einlaufstern erfüllt sogar eine Mehrfachfunktion, weil er
die Vorformlinge direkt übernimmt, wendet und auch direkt
an eine nachfolgende Bearbeitungsstation übergibt, ohne
dazu platzbeanspruchende, maschinentechnisch aufwendige
oder zusätzliche Hilfsvorrichtungen einsetzen zu müssen. Da
trotz hoher Durchsatzrate für die Bewegungsabläufe bei der
Übernahme, beim Wenden und bei der Übergabe jeweils relativ
viel Zeit zur Verfügung steht, ist eine sehr exakte
Bewegungssteuerung mit maschinentechnisch vertretbarem
Aufwand möglich. Selbst bei Dauerbetrieb treten keine
lokalen Extrembelastungen auf, die zu frühzeitigen
Verschleißerscheinungen führen. Die Behandlung der
Vorformlinge ist schonend. Besonders zweckmäßig lässt sich
der Übergabebereich im wesentlichen auf derselben Höhe
anordnen wie der Übergabebereich, was eine bauliche
Vereinfachung der Gesamtanlage ermöglicht, in welche der
Einlaufstern integriert ist.
In dem Einlaufstern werden die Vorformlinge um die im
wesentlichen zur Drehachse radialen Wendeachsen gewendet.
Ferner lässt sich der Einlaufstern durch die
Verstellvorrichtung an die zwischen den Vorformlingen
gegebenen Abstände im Übernahmebereich anpassen. Dies
bedeutet, dass jeder Halter trotz gegebener Drehzahl des
Einlaufsterns vorübergehend mit einer Umlaufgeschwindigkeit
bewegt werden kann, die der Umfangsgeschwindigkeit der
Vorformlinge im Übernahmebereich entspricht. Ähnlich lässt
sich auch die Bewegung jedes Halters im Übergabebereich
unabhängig von der Drehzahl des Einlaufsterns Vorübergehend
an die erforderliche Geschwindigkeit in der nachfolgenden
Arbeitsstation anpassen. Dadurch ergeben sich korrekte
Übernahme- und Übergabeverhältnisse für die Vorformlinge,
wodurch sich die Fehler- oder Beschädigungsquote bei der
Übernahme und bei der Übergabe reduzieren lässt. Die
Vorformlinge bleiben im gesamten Förderweg vom
Übernahmebereich bis in den Übergabebereich zu keiner Zeit
sich selbst überlassen. Die unterschiedlichen
Bewegungsabläufe beim Verändern der Abstände und beim
Wenden lassen sich in dem rotierenden Einlaufstern
maschinentechnisch günstig kombinieren und führen zu einem
zweckmäßig geringen oder zu gar keinem Höhenversatz
zwischen dem Übernahmebereich und dem Übergabebereich.
Wird verfahrensgemäß zusätzlich auch der Radialabstand
jedes Vorformlings von der Drehachse verändert, dann kann
die Bewegungsbahn jedes Vorformlings vorübergehend von der
Kreisbahn im Einlaufstern abweichen. Auf diese Weise lassen
sich die Übergabe und die Übernahme korrekt steuern und für
die Vorformlinge schonend durchführen.
Zweckmäßig wird der Abstand vom Übernahme-Abstandswert auf
den Wendeabstandswert vergrößert und anschließend wieder
auf den Übergabe-Abstandswert verkleinert. Daraus ergeben
sich vorübergehende Verzögerungen bzw. Beschleunigungen.
Im Einlaufstern steht genügend Platz zur Verfügung, die
Verstellvorrichtung als eine Kombination eines
Schwenksteuerverstellmechanismus und eines
Radialverstellmechanismus für die Halter auszubilden. An
dem stationären Steuerkurvenpaar werden über die
Folgeglieder aus der Rotationsbewegung des Einlaufsterns
die Schwenksteuer- und die Radialverstell-Bewegungen
abgeleitet. Diese Bewegungen laufen ohne krasse
Geschwindigkeitsänderungen oder Schläge ab, was einerseits
eine schonende Behandlung für die Vorformlinge bedeutet und
andererseits frühzeitigen Verschleiß zwischen den relativ
zueinander bewegten Komponenten vermeidet.
Auch der Wendesteuermechanismus mit seinem stationären
Wendesteuer-Kurvenpaar und den Folgegliedern, vorzugsweise
Rollensternen, führt die Wendebewegungen harmonisch und
ohne krasse Geschwindigkeitsänderungen aus, wobei diese
Bewegungen aus der Rotationsbewegung des Einlaufsterns
abgeleitet werden.
Bei einer maschinentechnisch einfachen und
funktionssicheren Ausführungsform wird die
Rotationsbewegung der Trägerscheibe des Einlaufsterns auf
Geradführungen übertragen, in denen die Halter tragende
Arme verschiebbar sind. Zum Ändern der Abstände zwischen
den Vorformlingen werden die Geradführungen um ihre
Schwenkachsen verschwenkt. Radiale Verstellbewegungen für
jeden der Halter werden über das Radialkurvenfolgeglied auf
den Arm übertragen. Die Steuerkurven des Wende-
Steuerkurvenpaares besitzen Gleitflächen, die die für die
Abstandsänderung und/oder Radialverstellung erforderlichen
Bewegungen der Arme ohne Einflussnahme der
Wendesteuerkurvenpaare gestatten. Auf diese Weise wird jede
Umdrehung des Einlaufsterns in aufeinanderfolgende
Sektionen unterteilt, in denen voneinander unabhängig die
Übernahme, das Wenden und schließlich die Übergabe
gesteuert werden. Diese individuellen Bewegungsabläufe
stören einander nicht und lassen sich sehr feinfühlig und
präzise steuern.
Ein kompakter Aufbau wird mit der zwischen den
Gehäusewänden liegenden Trägerscheibe erreicht, wobei die
Gehäusewände die stationären Steuerkurven enthalten können.
Zweckmäßigerweise umfasst der Wendesteuermechanismus eine
Art Triebstockverzahnung, bei der die Rollenpaare des
Rollensterns auf den Steuerkurven des Wende-
Steuerkurvenpaares laufen. Die Bewegungssteuerung erfolgt
mit einem exakt vorbestimmbaren Verlauf, wobei wiederum die
Drehbewegung des Einlaufsterns benutzt wird. Jeder Halter
kann bei einem Umlauf des Einlaufsterns um 180°
verschwenkt, über 360° durchgedreht oder, falls zweckmäßig,
nach Übergabe seines Vorformlings in leerem Zustand wieder
in die Ausgangsposition zurückgedreht werden. Zum Wenden
wird eine 180° Drehbewegung um die Wendeachse bewirkt. Es
liegt auf der Hand, dass die Steuerkurven des Wende-
Steuerkurvenpaares nur dort am Einlaufstern vorgesehen
sind, wo tatsächlich eine Drehbewegung des Halters zu
veranlassen oder zu steuern ist. Um unkontrollierbare
Eigenbewegungen der Halter zu vermeiden, könnten die Wende-
Steuerkurven über den gesamten Umfang des Einlaufsterns
verlaufen.
Eine Drehlagerung des Rollensterns im Arm sichert die
einwandfreie Position des Halters und ermöglicht seine
leichtgängige Verdrehung um die Wendeachse. Der Ausleger am
Rollenstern trägt den Halter, wobei der Halter und/oder der
Ausleger zum Umrüsten des Einlaufsterns abnehmbar und/oder
verstellbar ausgebildet sein kann (können).
Eine sichere Positionierung jedes Vorformlings wird mit
einem Halter erzielt, der als symmetrische oder
asymmetrische Greifzange ausgebildet ist, deren Greifarme
an dem Ausleger gehaltert und durch eine Feder
beispielsweise in Schließrichtung beaufschlagt sind. Auf
diese Weise lässt sich jeder Vorformling bereits durch die
Überschneidung der jeweiligen Bewegungsbahnen in die
Greifzange einbringen und daraus lösen. Alternativ könnten
die Greifzangen aber auch individuell gesteuert werden.
Um vor allem radiale Verstellbewegungen der Halter so wenig
wie möglich durch den Wendesteuermechanismus zu
beeinflussen, sollten in den Drehbereichen des
Einlaufsterns, in denen keine Wendedrehbewegungen des
Halters eingesteuert zu werden brauchen, ebene Gleitflächen
vorgesehen sein, an denen der Rollenstern in
Führungsrichtung der Geradführung leichtgängig verschoben
werden kann. Diese Gleitflächen bilden auch zusätzliche
Führungen gegen Vibrationen der Halter.
Anhand der Zeichnung wird eine Ausführungsform des
Erfindungsgegenstandes erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Abschnitt einer
Blas-Vorformlings-Förderstrecke mit einem
Einlaufstern, in schematischer Draufsicht
und unter Weglassung einer oberen
Gehäusewand des Einlaufsterns,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt des Einlaufsterns von
Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht zu Fig. 2,
Fig. 4 eine vergrößerte Axialschnittansicht des
Einlaufsterns, und
Fig. 5 eine weitere, vergrößerte
Axialteilschnittsansicht des Einlaufsterns.
In Fig. 1 ist ein Einlaufstern E vorgesehen, der Blas-
Vorformlinge V aufeinanderfolgend von einem Zuführstern 1
mit vorbestimmten Übernahmeabständen a übernimmt, diese
wendet, und nachfolgend an eine Bearbeitungsstation 2, z. B.
ein Heizrad, mit ebenfalls festgelegten Übernahmeabständen
c übergibt. Die jeweiligen Drehrichtungen sind durch Pfeile
angedeutet.
Der Einlaufstern E ist um eine beispielsweise vertikal
angeordnete Drehachse 3 drehantreibbar und mit einer
Vielzahl von Haltern H für die Vorformlinge V bestückt.
Jeder Halter H ist am freien Ende eines Arms A um eine im
wesentlichen zur Drehachse 3 radiale Wendeachse 4 drehbar
gelagert. Der Arm A ist in einer Geradführung G
verschiebbar geführt. Die Geradführung G ist um eine zur
Drehachse 3 im wesentlichen parallele Schwenkachse 5
relativ zu einer radialen Orientierung hin- und her
schwenkbar. Die Wendedrehbewegung des Halters H ist mit
einem Pfeil 6 angedeutet. Die radiale Verstellbewegung des
Arms A ist mit einem Doppelpfeil 7 angedeutet. Die
Verschwenkbarkeit der Geradführung G ist mit einem
Doppelpfeil 8 angedeutet.
Zur Schwenkverstellung der Geradeführung G um die
Schwenkachse 5 dient ein Kurvenfolgeglied 10 am Hebelarm
11. Zur Radialverstellung des Arms A in der Geradführung G
dient ein Kurvenfolgeglied 9 am Arm A.
Bei einer Rotation des Einlaufsterns E werden die Abstände
zwischen den Haltern H zwischen dem Übernahmeabstandswert
a, einem Wendeabstandswert b und dem Übergabeabstandswert c
verändert. Die Umlaufbahn der Halter H ist mit 12
angedeutet. Kurz vor dem Übernahmebereich wird jeder Halter
H zunächst entlang einem Kreisbahnabschnitt 15 bewegt, ehe
er einem Abschnitt 14 folgend nach außen verstellt wird, um
einen Vorformling V zu übernehmen. Anschließend bewegt sich
der Halter H entlang einer äußeren Kreisbahn, ehe er in
einem Abschnitt 13 geringfügig noch weiter nach außen
verstellt wird und der Bewegungsbahn in der
Bearbeitungsstation 2 vorübergehend folgt. Danach wird der
Halter wieder nach innen verstellt um entlang des
Kreisbahnbabschnittes 15 zu laufen.
Nach der Übernahme wird in etwa über eine halbe Umdrehung
des Einlaufsterns E jeder Halter um seine Wendeachse 4 über
180° gedreht, um den Vorformling V aus der Hängelage mit
nach unten weisendem Boden in eine Überkopflage mit nach
oben weisenden Boden zu überführen. Dabei stehen die Arme A
im wesentlichen radial zur Drehachse 3. Nachdem der
Wendevorgang abgeschlossen ist, wird jeder Arm A vor dem
Erreichen des Übergabebereiches um die Schwenkachse 5 im
Uhrzeigersinn verschwenkt und gleichzeitig in der
Geradführung G nach außen verstellt, bis der Vorformling V
schließlich übergeben ist. Anschließend an den
Übergabebereich wird jeder Arm wieder im wesentlichen
radial zur Drehachse 3 ausgerichtet und in der Geradführung
G nach innen verschoben. Kurz vor erreichen des
Übernahmebereichs wird der Arm A erneut im Uhrzeigersinn um
die Schwenkachse 5 verschwenkt und nach außen gefahren, bis
er einen Vorformling übernommen hat. Diese
unterschiedlichen, zusätzlich zur Drehung des Einlaufsterns
E stattfindenden Bewegungsabläufe werden aus der
Drehbewegung des Einlaufsterns E abgeleitet, und zwar aus
der Drehbewegung einer die Geradführungen G tragenden
Trägerscheibe T relativ zu einem stationären Gehäuse B
(Fig. 2, 3).
Gemäß den Fig. 2 und 3 ist die Trägerscheibe T an einer
im Gehäuse B drehgelagerten, von einem nicht dargestellten
Antrieb angetriebenen Welle 18 angeordnet. Das Gehäuse B
weist obere und untere Gehäusewände 16, 17 auf, die die
Trägerscheibe T zwischen sich einschließen.
Zur Schwenksteuerung und Radialverstellung der Halter H mit
den diesen tragenden Armen A ist eine Verstellvorrichtung D
vorgesehen, die einen kombinierten Schwenksteuer- und
Radialverstellmechanismus umfasst. In den Gehäusewänden 16,
17 sind stationäre Steuerkurven K1 und K2 vorgesehen, in
die die Folgeglieder 9, 10 eingreifen. Der Verlauf der
Steuerkurven K1, K2 ist so gestaltet, dass die vorerwähnten
Bewegungsabläufe zum Verschwenken der Geradführungen G um
ihre Schwenkachsen 5 und zum Radialverstellen der Arme A in
gegenseitiger Überlagerung erzwungen werden, sobald sich
die Trägerscheibe T in Relation zum stationären Gehäuse B
dreht.
Der Wendesteuermechanismus W umfasst ein stationäres
Kurvenpaar K3 für um die Wendeachse 4 drehbare Folgeglieder
F, beispielsweise einen Rollenstern 19, der im Detail aus
den Fig. 4 und 5 hervorgeht. Im Verlauf dieser
Steuerkurven K3 kann ein einstückiger, ebener
Führungsabschnitt 20 (Fig. 2) vorgesehen sein, an dem das
Folgeglied F mit dem Arm A radial zur Drehachse 3
verschiebbar anliegt. In Fig. 3 ist gestrichelt der
unrunde Verlauf der Steuerkurven K1, K2 und der im
wesentlichen konzentrische Verlauf der Steuerkurven K3
angedeutet.
In Fig. 4 ist der Hebelarm 11 für das Folgeglied 10 in der
Steuerkurve K1 mit der die Schwenkachse 5 definierenden, in
einer Drehlagerung 21 der Trägerscheibe T gelagerten Welle
der Geradführung G verschraubt. Der in der Geradführung G
in Fig. 4 parallel zur Zeichenebene verschiebbar geführte
Arm A enthält eine Drehlagerung 22, die die horizontale
Wendeachse 4 definiert und den das Folgeglied F bildenden
Rollenstern 19 lagert. Der Rollenstern 19 weist zwei Paare
von Kurvenfolgegliedern 23a, b; 24a, b auf, die
beispielsweise um 90° zueinander versetzt sind und auf
Steuerkurven 25, 26 des Steuerkurvenpaares K3 abrollen. Die
zahnartigen Steuerkurven 25, 26 sind an der Gehäusewand 16
stationär und hochkant angebracht. Die beiden Paare 23a, b
und 24a, b der Rollen des Rollensterns 19 sind in Richtung
der Wendeachse 4 mit dem Abstand der Steuerkurven 25, 26
beabstandet. Innerhalb der Drehbereiche des Einlaufsterns
E, in denen eine exakte Positionierung oder Drehung des
Halters H um die Wendeachse 4 erforderlich ist, stehen
mindestens zwei der Rollen 23a, b; 24a, b mit den
Steuerkurven 25, 26 in Kontakt. Am Rollenstern 19 ist ein
Ausleger 27 befestigt, der in Greifarmlagern 28 schwenkbare
Greifarme 29 trägt, die durch eine Feder 30 in
Schließrichtung vorgespannt sind.
Abhängig vom Verlauf der Steuerkurve K1 wird über das
Folgeglied 10 die Schwenkbewegung der Geradführung G um die
Schwenkachse 5 gesteuert. Abhängig vom Verlauf der
Steuerkurve K2 wird über das Folgeglied 9 die radiale
Stellung des Arms A eingestellt. Abhängig vom Verlauf der
Steuerkurven 25, 26 wird über das Folgeglied F die
Drehstellung oder Drehbewegung des Halters H um die
Wendeachse 4 gesteuert.
In Fig. 5 ist der Führungsabschnitt 20 vergrößert
hervorgehoben, der in einer Unterbrechung der Steuerkurven
25, 26 vorgesehen ist, um das Folgeglied F in einer
bestimmten Drehposition um die Wendeachse 4 zu
positionieren und gleichzeitig zumindest die radiale
Verstellung des Arms A, veranlasst durch das Folgeglied 9
in der Steuerkurve K2, über den gewünschten radialen
Verstellbereich zuzulassen. Bei einer solchen Verstellung,
gegebenenfalls bei gleichzeitiger Verstellung der
Geradführung G um die Schwenkachse 5, gleiten die Rollen
23b, 24b an einer ebenen Gleitfläche 31 des
Führungsabschnittes 20, ohne dass sich die Drehposition des
Halters H bzw. des Vorformlings V um die Wendeachse 4
ändert.
Die Steuerkurven 25, 26, einschließlich des
Führungsabschnittes 20, brauchen sich nicht über die
gesamte Umfangslänge zu erstrecken. Falls Bewegungsbereiche
vorgesehen sind, in denen keine Positionierung des Halters
H um die Wendeachse 4 notwendig ist, können die
Steuerkurven 25, 26 bzw. die Gleitfläche 31 ausgespart
sein.
Die Greifarme 29 fassen den Vorformling V mit Haltebacken
32 im Bereich eines Kragens 33 unterhalb eines ein Gewinde
aufweisenden Mündungsbereiches 35. Je nachdem welche
Drehposition das Folgeglied F um die Wendeachse 4 für den
Halter H eingestellt hat, weist der Boden 34 des
Vorformlings V nach unten (wie in den Fig. 2 und 5
gezeigt) oder wird der Vorformling V um die Wendeachse 4 in
die Überkopflage mit dem Boden 34 nach oben gewendet, oder
wird der Vorformling V in der Überkopflage übergeben.
Die Greifarme 29 können einen symmetrischen oder
asymmetrischen Halter H definieren. Die Haltebacken 32
lassen sich in der durch die Feder 30 eingestellten
Schließstellung auseinander drücken, entweder direkt durch
den ankommenden Vorformling V oder mittels einer nicht
gezeigten Steuervorrichtung. Handelt es sich um
symmetrische Halter, dann können diese nach der Übergabe in
der Übergabeposition um die Wendeachse 4 verbleiben.
Alternativ ist es möglich, zwischen der Übergabe und der
Übernahme die Halter H wieder in die Ausgangsposition um
die Wendeachse 4 zurück oder vorwärts zu drehen.
Asymmetrische Halter sollten bei der Übernahme jeweils in
derselben Position stehen.
Claims (12)
1. Verfahren zum Wenden von aufeinanderfolgend zu
Bearbeitungsstationen geförderten Blas-Vorformlingen
in einem rotierenden Einlaufstern um zumindest in
etwa zur Drehachse des Einlaufsterns radiale
Wendeachsen aus einer Hängelage mit nach unten
weisendem Boden in eine Überkopflage mit nach oben
weisendem Boden, dadurch gekennzeichnet, dass im
Einlaufstern während dessen Rotation der in
Drehrichtung um die Drehachse gesehene Abstand
zwischen benachbarten Wendeachsen verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens einmal pro Rotation des Einlaufsterns
zusätzlich der Radialabstand jedes Vorformlings von
der Drehachse verändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der in Drehrichtung gesehene Abstand
benachbarter Wendeachsen zwischen einem Übernahme-
Abstandswert, einem Übergabe-Abstandswert und einem
Wende-Abstandswert verändert wird.
4. Einlaufstern (E) für Blas-Vorformlinge (V), mit um
die Einlaufstern-Drehachse (3) bewegbaren und um
zumindest im Wesentlichen zur Drehachse (3) radiale
Wendeachsen (4) drehbaren Haltern (H), denen die
Vorformlinge (V) mit Übernahmeabständen (a) und in
Hängelage mit nach unten weisendem Boden (34) einzeln
zuteilbar, mit denen die Vorformlinge (V) um die
Wendeachsen (4) wendbar, und mit denen die gewendeten
Vorformlinge (V) in Überkopflage mit nach oben
weisendem Boden (34) mit Abgabeabständen (c) abgebbar
sind, sowie mit einem den Haltern (H) zugeordneten
Wendesteuermechanismus (W), dadurch gekennzeichnet,
dass am Einlaufstern (E) in Wirkverbindung mit den
Haltern (H) eine Verstellvorrichtung (D) angeordnet
ist, mit der der in Drehrichtung um die Drehachse
gesehene Abstand zwischen benachbarten Wendeachsen
(4) zwischen dem Übernahme-Abstandswert (a), dem
Abgabe-Abstandswert (c) und wenigstens einem Wende-
Abstandswert (b) der Halter (H) veränderbar ist.
5. Einlaufstern nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstellvorrichtung (D) einen kombinierten
Schwenksteuer- und Radialverstellmechanismus für die
Halter (H) an ihren Wendeachsen (4) tragende Arme (A)
aufweist, der ein stationäres Steuerkurvenpaar (K1,
K2) und pro Arm (A) wenigstens ein Schwenk- und
wenigstens ein Radial-Kurvenfolgeglied (9, 10)
umfasst.
6. Einlaufstern nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Wendesteuermechanismus (W) ein stationäres
Wendesteuer-Kurvenpaar (K3; 25, 26) und mit den
Haltern (H) um die Wendeachsen (4) drehbare Wende-
Kurvenfolgeglieder (F), vorzugsweise Rollensterne
(19), umfasst.
7. Einlaufstern nach wenigstens einem der Ansprüche 4
bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine um die
Drehachse (3) drehbare Trägerscheibe (T) in
regelmäßigen Umfangsabständen Geradführungen (G)
trägt, die relativ zu einer radialen Ausrichtung um
zu der Drehachse (3) parallele Schwenkachsen (5)
schwenkbar sind, dass in jeder Geradführung (G) ein
Arm (A) verschiebbar geführt ist, dass ein mit der
Geradführung (G) verbundener Hebelarm (11) das
Schwenkkurvenfolgeglied (10) trägt, dass das
Radialkurvenfolgeglied (9) am Arm (A) angeordnet ist,
und dass die Steuerkurven (K3; 25, 26) des Wende-
Steuerkurvenpaares zumindest bereichsweise mit zur
Führungsrichtung der Geradführung (G) parallelen,
Abstandsverstellbereiche definierenden Gleitflächen
(31) für die Wende-Kurvenfolgeglieder (F) ausgebildet
sind.
8. Einlaufstern nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerscheibe (T) mit ihrer Antriebswelle
(18) in einem stationären, seitlich offenen Gehäuse
(B) gelagert ist, und dass das Wende-Steuerkurvenpaar
(K3) und das Steuerkurvenpaar (K1, K2) in oberhalb
und unterhalb der Trägerscheibe liegenden
Gehäusewänden (16, 17) angeordnet sind.
9. Einlaufstern nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Rollenstern (19) auf einem gemeinsamen
Teilkreisdurchmesser zwei Rollenpaare (23a, b; 24a,
b) aufweist, die zueinander um 90° versetzt und in
zwei mit dem Radialabstand der Steuerkurven (25, 26)
des Wende-Steuerkurvenpaares (k3) beabstandeten
parallelen Ebenen angeordnet sind.
10. Einlaufstern nach wenigstens einem der Ansprüche 6
bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollenstern
(19) im Arm (A) um die Wendeachse (4) drehbar
gelagert ist und den Halter (H) an einem Ausleger
(27) trägt.
11. Einlaufstern nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass der Halter (H) eine symmetrische
oder asymmetrische Greifzange mit zwei relativ
zueinander verschwenkbaren Greifarmen (29) ist, die
in Greifarmlagern (28) an dem Ausleger (27) gehaltert
und durch eine Feder (30) in Schließrichtung
beaufschlagt sind.
12. Einlaufstern nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleitfläche (31) an einem Führungsabschnitt
(20) geformt ist, der übergangslos eine in
Drehrichtung der Trägerscheibe (T) vorgesehene
Unterbrechung des Wende-Steuerkurvenpaares (K3)
ausfüllt, und dass, vorzugsweise, die Gleitfläche
(31) radial zur Drehachse (3) eine größere Ausdehnung
besitzt als die Steuerkurven (25, 26) des Wende-
Steuerkurvenpaares (K3).
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