DE10015009A1 - Anzeige-, Steuerungs- und Überwachungssystem für ein Flurförderzeug - Google Patents

Abstract

Anzeige-, Steuerungs- und Überwachungssystem für ein Flurförderzeug, das eine Antriebsvorrichtung, eine Lenkvorrichtung, eine Hubvorrichtung, eines Bremsvorrichtung usw. aufweist sowie Steuer-, Bedien- und Anzeigevorrichtungen dafür, wobei die Kommunikation zwischen den Bedienvorrichtungen und den Steuervorrichtungen über ein fahrzeugeigenes Bussystem erfolgt und die Anzeigevorrichtungen mit einzelnen Sensoren am Fahrzeug verbunden sind, wobei ein zentraler Computer mit dem Bussystem verbunden ist, der ein Multitasking-Betriebssystem und einen erschütterungsfreien Datenspeicher aufweist und dessen Bedienoberfläche und Bildschirm in Griff- bzw. Sichtweite des Fahrers in der Kabine des Flurförderzeugs angeordnet sind, die Sensoren über eintsprechende Schnittstellen mit dem Bussystem verbunden sind und in dem zentralen Computer die Signalverarbeitung und Speicherung aller Betriebsdaten zum Betrieb des Flurförderzeugs durchgeführt wird und Bedien- und Anzeigefunktionen in einer zentralen Bedien- und Anzeigeeinheit zusammengefasst sind, wobei die Bedien- und Anzeigefunktionen in sinnfälligen Gruppen unterteilt sind, wie für den Fahrbetrieb, den Heben- und Senkenbetrieb usw. und in der Bedien- und Anzeigeeinheit jeweils bedarfsgerecht aufgerufen werden.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Anzeige-, Steuerungs- und Überwachungssystem für ein Flurförderzeug nach dem Patentanspruch 1.

Flurförderzeuge dienen bekanntlich in den unterschiedlichsten Bauformen dem Mate­ rialfluss von palettierten Stückgütern. Sie sind mit einem batterieelektrischen oder verbrennungsmotorischen Antrieb versehen. Zur Bedienung der Flurförderzeuge sind zum Einen Vorrichtungen zur Bedienung der Funktionen und zum Anderen zur Anzeige bestimmter Funktionen erforderlich. Teilweise werden Zusatzelemente wie Sprech- oder Datenfunk verwendet. Je nach Ausführungsart des Fahrzeuges und des Einsatzfalls variiert die Anzahl dieser Elemente. Für eine ergonomische Bedienung müssen sie in Reich- bzw. Sichtweite des Fahrers angeordnet sein. Da der Fahrer neben der eigentlichen Fahrzeugbedienung auch die Umgebung (Fahrweg, Hinder­ nisse, Gegenverkehr, Lastaufnahme, Lastabgabe usw.) zu beobachten hat, sollen die Bedienelemente sinnfällig und griffgünstig angeordnet und möglichst ohne "Umgrei­ fen" bedienbar sein. Die Anzeigevorrichtungen sollen möglichst in dem Blickwinkel angeordnet sein, den der Fahrer bei der Ausführung der zugehörigen Funktion ein­ nimmt. Neben den Anzeige- und Bedienelementen für die eigentlichen Fahrzeugfunk­ tionen kommen oft noch spezielle Funktionen hinzu, die den Fahrer oder einem Flot­ tenbetreiber die Arbeit mit dem Fahrzeug erleichtern.

Herkömmlich werden die zusätzlichen, mehr am Einsatzfall orientierten Vorrichtun­ gen den fahrzeugspezifischen Vorrichtungen additiv hinzugefügt. Dies sind zum Bei­ spiel Höhenmess- und Anzeigeeinheiten, Terminals für die Kommunikation zwischen den Flurförderzeugen und ortsfesten Stationen, Kamera-Monitorsysteme zur Erleich­ terung der Lastaufnahme und -abgabe, Wiegeeinrichtungen zur Ermittlung des Lastgewichtes, Betriebsdatenerfassungseinrichtungen usw. Die genannten Einheiten besitzen normalerweise getrennte Sensoren zur Datenerfassung, separate, intelligente Einheiten zur Datenverarbeitung und -speicherung und separate Einheiten zur Anzeige und Übertragung der Daten. Für eine optimale Bedienung werden die sepa­ raten Anzeigeeinheiten alle im Blickwinkel des Benutzers angeordnet. Dadurch wird das Blickfeld des Fahrers reduziert. Außerdem führt dies zu einem erheblichen Auf­ wand, da viele Bausteine doppelt vorhanden sind. Darüber hinaus wird eine höhere Komplexität und ein erhöhter Platzbedarf verursacht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Anzeige-, Steuerungs- und Über­ wachungssystem für Flurförderzeuge zu schaffen, mit dem die Bedienbarkeit des Flur­ förderzeugs verbessert und gleichzeitig der Aufwand verringert wird. Ferner soll der Platzbedarf für die Bedien- und Anzeigevorrichtungen verringert und die Kommuni­ kation zwischen der Umgebung, z. B. Lagerverwaltung oder Kundendienst und dem Fahrer verbessert werden, um eine Optimierung im Bereich der Logistik und dem Service vorzunehmen.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Das erfindungsgemäße System sieht einen zentralen Bordcomputer vor. Er ist mit dem fahrzeugeigenen Bussystem verbunden, das Bestandteil des fahrzeuginternen Infor­ mationssystems ist. Hierfür ist beispielsweise ein CAN-Bussystem vorgesehen, wie es an sich bekannt ist. Die Signalverarbeitung und Speicherung aller Daten erfolgt im Bordcomputer selbst und nicht in separaten einzelnen sogenannten "Stand alone"- Einheiten. Hierzu gehört auch die Verbindung der einzelnen Sensoren des Fahrzeugs mit dem Bussystem. Dies geschieht entweder dadurch, dass die Sensoren selbst bus­ fähig sind und somit unmittelbar mit dem Bussystem verbunden werden können oder indem Signale der Sensoren durch eine geeignete Signalverarbeitung aufgearbeitet und busfähig gemacht werden.

Der zentrale Bordcomputer ist mit einem Multitasking-Betriebssystem versehen. Dies kann ein handelsübliches Betriebssystem sein, z. B. Windows-CE, Linux, Java OS oder dergleichen. Es lässt die gleichzeitige Nutzung unterschiedlicher Funktionen mit den zugehörigen Software-Bausteinen zu. Der Fahrer bedient und nutzt nur einige Funktionen zum jeweiligen Zeitpunkt, während alle übrigen Funktionen für den Bediener unsichtbar im Hintergrund ablaufen.

Zur Anzeige wird vorzugsweise ein grafikfähiger Bildschirm vorgesehen, und die Bedienung kann vorzugsweise über einen berührungsempfindlichen Bildschirm erfol­ gen (Touch Screen) oder wahlweise über Tasten, deren Funktion in Abhängigkeit des jeweiligen Menüs variierbar ist (Soft Keys). Die Anzeige über den grafikfähigen Bild­ schirm, die auch in Farbe erfolgen kann, mit den jeweiligen Anzeigesymbolen, z. B. Balkenanzeigen, Rundinstrumenten usw., sind frei programmierbar und können der jeweils gewünschten Anzeige angepasst werden. Zur übersichtlichen Speicherung von Betriebs- und Einsatzdaten kommen vom Betriebssystem verwaltete Dateisysteme zum Einsatz, die in Verbindung mit robusten, erschütterungsfesten Speichermedien, die keine beweglichen Teile aufweisen, z. B. Halbleiterspeicher, verwendet werden.

Eine externe Kommunikation erfolgt vorzugsweise durch Ankopplung über standar­ disierte Schnittstellen unter Verwendung handelsüblicher Bausteine, die den Zugang z. B. zum öffentlichen Mobilfunknetz, zu lokalen Datenübertragungsnetzen usw. zulassen. Andererseits können standardisierte PC-Kommunikationsprotokolle, z. B. Internetnutzung, angewendet werden.

Die Menüs der Software des Bordcomputers sind sinnfällig bestimmten Betriebs­ zuständen des Flurförderzeugs zugeordnet, beispielsweise dem Fahrbetrieb, dem Heben- und Senkenbetrieb usw. Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist es mög­ lich, einzelne Menüs auch automatisch aufzurufen, wenn der Fahrer bestimmte Fahr­ zeugfunktionen bedient. So kann zum Beispiel das Fahren-Menü automatisch aktiviert werden, wenn der Fahrer für längere Zeit das Fahrpedal bedient. Gleiches gilt für das Heben- und Senken-Menü bei Bedienung der Heben- und Senkenfunktion usw.

Das erfindungsgemäße System weist eine Reihe von Vorteilen auf. So kann der Fahrer sich auf eine einzige Anzeige- und Bedienoberfläche konzentrieren. Dadurch sind auch die Sichtverhältnisse verbessert, denn die diversen Anzeigen und Bedieneinhei­ ten können entfallen. Sie werden bei Bedarf am Bordcomputer realisiert. Der Herstellungs- und Entwicklungsaufwand ist durch Synergieeffekte bei der Hardware und dem Einsatz handelsüblicher Hardware- und Software-Module reduziert. Durch die Einbindung des Bordcomputers in das fahrzeuginterne Informationssystem (CAN- Bus) und fahrzeugexternen Systemen (Intranet, Internet) stehen dem Bordcomputer und damit dem Bediener alle Informationen zur Verfügung. Kompatible Datenformate erlauben den einfachen Datenaustausch mit Standardanwendungen. Allgemein ermöglicht das erfindungsgemäße System die Kommunikation zwischen fahrzeuginternem Bussystem und externen Teilnehmern über kontaktlose Datenübertra­ gung, beispielsweise Funk, IR-Strecken oder dergleichen sowie eine zugehörige Datenverarbeitung, -speicherung und Anzeige.

Anhand von Zeichnungen sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung nachfolgend näher erläutert werden.

Fig. 1 zeigt ein Schema für die Anordnung eines Bordcomputers bei einem Gabel­ stapler.

Fig. 2 zeigt schematisch die Zuordnung verschiedener Hardware zum Bordcomputer nach Fig. 1.

Fig. 3 zeigt die Benutzeroberfläche des Bordcomputers vor der Inbetriebnahme.

Fig. 4 zeigt die Benutzeroberfläche bei dem Menü Fahrbetrieb.

Fig. 5 zeigt die Benutzeroberfläche bei dem Menü Heben- und Senkenbetrieb.

Fig. 6 zeigt die Benutzeroberfläche bei dem Menü Rechner/Service.

Fig. 7 zeigt die Benutzeroberfläche bei dem Menü Daten-/Mobilfunk mit Untermenüs.

In Fig. 1 ist ein Gabelstapler 10 dargestellt mit einem Antriebsteil 12 und einem Last­ teil 14. Auf dem Antriebsteil 12 ist eine Kabine 16 um eine vertikale Achse drehbar, um dem Fahrer unterschiedliche Blickrichtungen zu ermöglichen. So kann die Kabine auch um 180° verschwenkt werden, so dass der Fahrer nach "hinten" schaut. Auf dem Dach der Kabine ist eine Antenne 18 angedeutet, die mit einer Sende- und Empfangs­ vorrichtung im Fahrzeug verbunden ist für die Übertragung von Daten zwischen dem Fahrzeug und einer externen Station 36 per Funk.

Das Antriebsteil 12 weist eine batterie- oder verbrennungsmotorisch betriebenen Antrieb auf (nicht gezeigt), und die Lenkung wirkt auf mindesten ein hinteres Rad 20. Das Lastteil 14 weist ein Hubgerüst 22 auf, an dem eine Hubgabel 24 höhenbeweglich geführt ist. Der Antrieb für das Gerüst 12, das in seiner Neigung veränderbar ist, sowie für die Gabel 24 ist ebenfalls nicht dargestellt. Im Prinzip handelt es sich hierbei um Teile, die bei Gabelstaplern an sich bekannt sind.

Wie aus Fig. 1 ferner hervorgeht, ist in der Kabine 16 ein Bordcomputer 26 angeord­ net, dessen Benutzeroberfläche in Blickrichtung des Fahrers angeordnet ist und in Greifweite der Hand des Fahrers liegt, worauf weiter unten noch eingegangen wird. Zur fahrzeuginternen Kommunikation gehört ein CAN-Bussystem 28, das zum Bei­ spiel die Kommunikation herstellt zwischen Bedienhebeln in der Kabine 16 und Antriebssteuerungen im Antriebsteil 12.

Der Bordcomputer 26 weist außerdem eine Schnittstelle auf für die externe Kommu­ nikation mit zum Beispiel der Lagerverwaltung und dem Kundendienst über Internet oder Mobilfunk, wie bei 30 angedeutet. Lagerverwaltung und Kundendienst haben jeweils einen PC 32 bzw. 34, wobei der PC 32 unmittelbar für kontaktlose Signalübertragung empfangsfähig ist, wie durch eine Antenne 36 angedeutet, während der PC 34 über eine Schnittstelle zu einem Mobiltelefon 38 verfügt, mit dem der Bordcomputer 26 kommunizieren kann. Die PCs 32, 34 können auch z. B. über das Internet miteinander kommunizieren.

Mit dem Bordcomputer 26 sind alle Sensoren oder sonstigen Peripherieeinrichtungen verbunden, mit denen ein Gabelstapler, beispielsweise ein Gabelstapler 10 nach Fig. 1 ausgestattet werden kann. Hierzu gehören zum Beispiel Sensoren 40 für die Höhen­ anzeige, Sensoren 42 für die Anzeige der unterschiedlichen Betriebszustände des Fahrzeugs, eventuell einschließlich eines sogenannten Schocksensors und Sensoren 44 zur Messung des Gewichts einer Last auf der Gabel 24 usw. Diese Aufzählung ist nur beispielhaft und in keiner Weise vollzählig, wie die nachfolgenden Erläuterungen deutlich machen. Mit dem Bordcomputer 26 ist ferner eine Sende- und Empfangs­ vorrichtung 46 für einen Datenfunk sowie eine Kamera 48 zur Überwachung z. B. des Stapelvorgangs verbunden. Der Bordcomputer 26 enthält zum Beispiel das Betriebs­ system Windows-CE und ermöglicht eine Reihe von Anzeigen und Überwachungen, wie sich aus der umrandeten Darstellung 50 in Fig. 2 ergibt. Die Bezeichnung LISA bezeichnet ein Diagnosesystem. Über den CAN-Bus 28 ist der Bordcomputer 26 in der Lage, sämtliche Betriebsdaten des Fahrzeugs aufzunehmen, zu speichern und zu bearbeiten und im Modus Diagnose auszuwerten. Auch hierauf wird nachfolgend noch eingegangen.

Die Fig. 3 bis 7 zeigen verschiedene Anzeige- und Bediendisplays des Bord­ computers auf einem grafikfähigen Bildschirm 52, der z. B. als Touchscreen ausgebil­ det ist. Er liegt mithin in Griffweite des Fahrers des Flurförderzeugs nach Fig. 1.

In Fig. 3 ist der Zustand dargestellt, der angezeigt wird, wenn die Stromversorgung des Gabelstaplers 10 eingeschaltet aber eine Inbetriebnahme noch nicht erfolgt ist. Der Fahrer wird aufgefordert, seine PIN einzugeben. Bei akzeptierter PIN erscheint am rechten Rand des Bildschirms 52 ein Display gemäß Fig. 4, das eine Spalte mit ver­ schiedenen Tastfeldern aufweist, die nachfolgend als Tasten bezeichnet werden und von denen die oberste 54 dem Menü "Fahrbetrieb" zugeordnet ist, die Taste 56 dar­ unter ist dem Menü "Heben und Senken", die Taste 58 dem Menü "Diagnose" und die Taste 60 dem Menü "Kommunikation mit dem Lager" zugeordnet. Auf dem Bild­ schirm gemäß Fig. 4 erscheinen eine Rundanzeige 64 für die Geschwindigkeit, ein Betriebsstundenzähler 66, eine Lenkwinkelanzeige 68, eine Uhrzeitanzeige (digital) 70, eine Datumsanzeige 72 (digital), eine Batteriezustandsanzeige 74 und eine Anzeige 76 für Entlade- bzw. Ladestrom. Zu Letzterem sei vielleicht noch bemerkt, dass in vielen Gabelstaplern bereits eine Energierückgewinnung vorgesehen ist, beispielsweise beim Absenken der Last. Auch das Fließen eines Ladestroms bei Ener­ gierückgewinnung würde in 76 angezeigt werden.

Unten links ist eine Reihe von Tasten zu erkennen, von denen Taste 78 die Park­ bremse betätigt, die Taste 80 einen Langsamfahrschalter bildet. Die Tasten 82 bis 90 ermöglichen die Verschwenkung der Kabine 16 in die Grundposition gemäß Fig. 1 und in verschiedene weitere Positionen, wie sich aus den Pfeilen, die in den Tasten gezeigt sind, ergibt. Bei Betätigung der Taste 82 verschwenkt die Kabine in die Aus­ stiegs- und Parkposition. Bei Nichtbetätigung weisen die Tasten 78 bis 90 eine erste Farbe auf, z. B. grün und bei Betätigung eine zweite Farbe, z. B. rot. Dadurch erkennt der Fahrer, welche Taste er betätigt hat. Das Gleiche gilt für die Tasten 54 bis 60.

Bei der Darstellung nach Fig. 5 hat der Fahrer die Taste 56 gedrückt. Dadurch hat er das Menü "Hebenbetrieb" aktiviert, und auf dem Bildschirm 52 wird eine Vielzahl von Anzeigen hierzu vorgenommen, die nachfolgend kurz erwähnt werden sollen. Links auf dem Bildschirm findet bei 92 eine Anzeige für die Heben- bzw. Senk­ geschwindigkeit statt. Die maximale Geschwindigkeit ist hier mit ±0,6 m pro Sekunde angegeben. In dem Feld 92 erscheinen nach oben und unten fortpflanzend Balken (nicht gezeigt), welche dem Fahrer die Geschwindigkeit anzeigen. Es versteht sich, dass auch andere Anzeigesymbole vorgesehen werden können, um dem Fahrer sinn­ fällig die Geschwindigkeit für das Heben und Senken anzuzeigen. Das Gleiche gilt für die Anzeigen für das Menü "Fahrbetrieb".

Neben der Geschwindigkeitsanzeige 92 für Heben und Senken ist bei 94 ein Anzeige­ feld angedeutet auf einer Gabel 96, entsprechend der Gabel 24 nach Fig. 1. Mit 98 ist ein Fadenkreuz bezeichnet, das in horizontaler Richtung die Lage des Schwerpunktes der Last auf der Gabel wiedergibt. Der Fahrer kann mithin den jeweiligen Lastschwer­ punkt ohne weiteres erkennen. Die Höhe des Fadenkreuzes 98 gibt dabei die Hubhöhe der Last an. Unterhalb der "Gabel" 96 ist eine numerische Anzeige 104 für das Lastgewicht und eine numerische Anzeige 106 für die Hubhöhe vorgesehen. Mithin ist eine Wiegeeinrichtung vorgesehen, welche sowohl die Größe der Last als auch die Lage des Schwerpunktes zu ermitteln imstande ist. Es versteht sich, dass auch hier andere Symbole verwendet werden können, um dem Fahrer sinnfällig Lastgewicht und Lastschwerpunkt anzudeuten. Das dunkle Feld 100 innerhalb des Anzeigefeldes 94 bedeutet, dass das Lastgewicht sich in zulässigen Grenzen bewegt, wenn das Faden­ kreuz in diesem Feld bleibt. Das Feld 102 deutet an, dass sich die Größe der Last im kritischen Bereich bewegt, wenn das Fadenkreuz in diesen Bereich gelangt. Der Bereich 103 bedeutet, dass das Fahrzeug überlastet ist. Die Felder 100, 102 und 103 können mit sinnfälligen Farben versehen werden. Rechts von der symbolischen Dar­ stellung der Last sind sechs Tasten 108 vorgesehen, mit denen die Hubhöhe vor­ gewählt werden kann. Hat eine Last z. B. eine vorgegebene Höhe erreicht, z. B. um in ein Regal eingeschoben zu werden, dann kann der Fahrer durch Betätigung einer Taste 108 diese Höhe vorgeben bzw. speichern, so dass er beim nächsten Hebenvorgang die Hubhöhe nicht manuell anfahren muss, sondern der Hubvorgang bei gewählter Höhe automatisch unterbrochen wird. Gleiches gilt natürlich für eine Einstellung einer unte­ ren oder Anfangshöhe zur Lastaufnahme oder -abgabe.

Auf dem Bildschirm 52 ist ferner das Hubgerüst bei 110 symbolisch dargestellt, das in seiner Neigung zur Kabine hin veränderbar sein soll. Der Neigungsbereich ist durch die Segmente 112, 113 angedeutet. Beim Neigevorgang wird auch auf der Bildschirm­ darstellung unterschieden in einen Rückneigebereich 112 und einen Vorneigebereich 113. Eine numerische Anzeige 112a gibt den Grad der Neigung an. Mit Hilfe der Taste 114 kann eine Vorwahl der Neigung erfolgen, z. B. in die vertikale Stellung, so dass bei Betätigung des Tastschalters oder des Hebels zwecks Ansteuerung des Antriebs für die Neigung des Mastes der Neigevorgang automatisch abgebrochen wir, wenn der eingestellte Wert erreicht wird.

Durch Betätigung der Taste 58 wird das Menü "Rechner/Service" aufgerufen. Je nach Art des vorher angegebenen PIN-Codes erscheint in diesem Menü für den normalen Fahrer ein Rechner mit den Grundrechenarten. Ein Service-Mitarbeiter kann hier meh­ rere Untermenüs aufrufen, etwa durch Betätigung der Taste 114 "Parametereinstellun­ gen", durch Betätigung der Taste 116 eine Fehlerdiagnose mit hinterlegten Wartungs- und Reparaturhinweisen, durch Betätigung der Taste 118 die Betriebsdatenbank mit z. B. Schocksensorauswertung und durch Betätigung der Taste 120 eine Unfall­ diagnose (Blackbox-Funktion). Durch Verwendung eines Bordcomputers ist es mög­ lich, eine sogenannte Blackbox-Funktion einzurichten, bei der z. B. die jeweils letzten Sekunden verschiedener Betriebsdaten gespeichert werden. Kommt es zu einer Störung oder einem Unfall, kann aufgrund der Daten der Zustand des Gabelstaplers ermittelt werden, um daraus möglicherweise die Ursache der Störung oder des Unfalls abzuleiten.

Durch Betätigung der Taste 60 wird das Menü "Daten-/Mobilfunk" mit Untermenüs aktiviert. Von einem Lager wird zum Beispiel der Fahrauftrag Nr. 122 per Datenfunk auf den Gabelstapler 10 übertragen und vom Bordcomputer 26 verarbeitet. Auf dem Monitor erscheint die Auftragsnummer und der Auftrag wie auf dem Bildschirm angegeben. Durch Betätigung einer nicht weiter dargestellten Taste kann der Fahrer den Auftrag quittieren, wenn er ihn ausgeführt hat. Dadurch kann ihm nunmehr ein weiterer Auftrag erteilt werden. Bei dem Aufrufen des Menüs gemäß Fig. 7 erscheint am linken Rand des Bildschirms 12 eine Spalte weiterer Tasten mit den Bezugs­ zeichen 120 bis 126. Bei Betätigung der Taste 120 wird das dargestellte Untermenü Fahrauftrag aufgerufen. Durch Betätigung der Taste 122 kann zum Beispiel eine Bedienungs- oder Wartungsanleitung auf dem Bildschirm 12 abgebildet werden. Durch Betätigung der Taste 124 kann zum Beispiel ein firmeninternes oder auch ein externes Kommunikationssystem aufgerufen werden (Mobilfunk, Datenfunk, Internet, Intranet). Durch Betätigung der Taste 126 kann eine Ankopplung an ein Logistik­ unternehmen erfolgen, beispielsweise über Internet, Mobilfunk usw.

Claims (9)

1. Anzeige-, Steuerungs- und Überwachungssystem für ein Flurförderzeug, das eine Antriebsvorrichtung, eine Lenkvorrichtung, eine Hubvorrichtung, eine Brems­ vorrichtung usw. aufweist sowie Steuer-, Bedien- und Anzeigevorrichtungen dafür, wobei die Kommunikation zwischen den Bedienvorrichtungen und den Steuervorrichtungen über ein fahrzeugeigenes Bussystem erfolgt und die Anzeige­ vorrichtungen mit einzelnen Sensoren am Fahrzeug verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein zentraler Computer (26) mit dem Bussystem (28) ver­ bunden ist, der ein Multitasking-Betriebssystem und einen erschütterungsfreien Datenspeicher aufweist und dessen Bedienoberfläche und Bildschirm in Griff- bzw. Sichtweite des Fahrers in der Kabine (16) des Flurförderzeugs (10) angeord­ net sind, die Sensoren über entsprechende Schnittstellen mit dem Bussystem ver­ bunden sind und in dem zentralen Computer (26) die Signalverarbeitung und Speicherung aller Betriebsdaten zum Betrieb des Flurförderzeugs (10) durch­ geführt wird und Bedien- und Anzeigefunktionen in einer zentralen Bedien- und Anzeigeeinheit zusammengefasst sind, wobei die Bedien- und Anzeigefunktionen in sinnfälligen Gruppen unterteilt sind, wie für den Fahrbetrieb, den Heben- und Senkenbetrieb usw. und in der Bedien- und Anzeigeeinheit jeweils bedarfsgerecht aufgerufen werden.

2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein grafikfähiger Bild­ schirm (52) vorgesehen ist.

3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Bedienfunktionen über den als Touchscreen ausgeführten Bildschirm oder Softkeys aktiviert werden.

4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Menüs für bestimmte Fahrzeugfunktionen durch Betätigung zugehöriger Bedien­ vorrichtungen automatisch aufgerufen werden.

5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bordcomputer mindestens eine standardisierte Schnittstelle für eine externe drahtlose Kommunikation aufweist.

6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass für das Menü "Fahrbetrieb" auf dem Bildschirm eine Geschwindigkeitsanzeige und/oder ein Betriebsstundenzähler und/oder ein Lenkwinkel- bzw. eine Fahrtrichtungs­ anzeige und/oder eine Uhrzeitanzeige und/oder eine Datumsanzeige und/oder eine Batteriezustandsanzeige und/oder eine Anzeige von Entlade- bzw. Ladestrom und/oder ein Parkbremsschalter und/oder ein Langsamfahrschalter und/oder ein Schalter für unterschiedliche Schwenkmodi eines drehbaren Fahrerplatzmoduls aufgerufen werden.

7. System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass für das Menü "Heben- und Senkenbetrieb" auf dem Bildschirm (52) eine Anzeige für die Hub- und Senkgeschwindigkeit und/oder eine Überlastanzeige und/oder eine numerische Anzeige für das Lastgewicht und/oder eine numerische Anzeige für die Hubhöhe und/oder Bedienelemente für eine Höhenvorwahl mit numerischer Anzeige und/oder eine qualitative Anzeige für die Hubgerüstneigung und/oder eine numerische Anzeige für die Hubgerüstneigung und/oder ein Taster für eine spezifische Neigungsvorwahl (z. B. vertikale Maststellung) aufgerufen werden.

8. System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Menü "Rechner/Service" auf dem Bildschirm (52) Parametereinstellungen und/oder eine Fehlerdiagnose mit hinterlegten Wartungs- und Reparaturhinweisen und/oder eine Betriebsdatenbank mit z. B. Schocksensorauswertung und/oder eine Unfalldiagnose (Blackbox-Funktion) aufgerufen werden.

9. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Menü "Daten-/Mobilfunk" die Untermenüs Fahrauftrag und/oder fahrzeuginterne Information und/oder fahrzeugexterne Kommunikation aufgerufen werden.