-
Die
Erfindung betrifft ein Ausgleichsgetriebe mit einem Anlaufscheibenverbund,
insbesondere für ein
Kraftfahrzeug, mit einem Ausgleichsgehäuse, mehreren Ausgleichsrädern und
zwei Abtriebswellenrädern,
wobei der Anlaufscheibenverbund mehrere über mindestens ein Brückenbauteil
fest miteinander verbundene Anlaufscheiben umfasst.
-
Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines
Anlaufscheibenverbundes, der mehrere über mindestens ein Brückenbauteil
fest miteinander verbundene Anlaufscheiben umfasst.
-
Ausgleichsgetriebe
ermöglichen
Kraftfahrzeugen das Befahren von Kurven und ungleichmäßigen Fahrbahnoberflächen unter
Vermeidung von Verspannungen des Antriebsstranges. Dabei gleicht ein
Ausgleichsgetriebe bei einer Verwendung als Achsdifferential unterschiedliche
Drehzahlen der beiden Räder
einer angetriebenen Achse und bei einer Verwendung als Zentraldifferential
unterschiedliche mittlere Drehzahlen von zwei angetriebenen Achsen aus.
Als Bauarten von Ausgleichsgetrieben sind das Kegelrad-, das Stirnrad-
und das Schneckenradausgleichsgetriebe bekannt, wobei das Kegelradausgleichsgetriebe
in Kraftfahrzeugen am häufigsten
zur Anwendung kommt. Aufgrund steigender Antriebsdrehmomente erfahren
die Ausgleichsgetriebe eine zunehmende Leistungsverdichtung bei
weitgehend konstantem Bauvolumen. Daraus resultiert eine erhöhte Beanspruchung
einzelner Bauteile des Ausgleichsgetriebes.
-
Ein
Kegelradausgleichsgetriebe besteht im wesentlichen aus einem Antriebsrad,
einem mit diesem fest verbundenen Ausgleichsgehäuse, zwei in dem Ausgleichsgehäuse drehbar
gelagerten und mit jeweils einer Abtriebswelle verbundenen Abtriebskegelrädern, und
mehreren, zumeist zwei, ebenfalls in dem Ausgleichsgehäuse drehbar
gelagerten und mit den Abtriebskegelrädern in Eingriff befindlichen
Ausgleichskegelrädern.
Auf den Abtriebswellen und auf entsprechenden Lagerachsen der Ausgleichskegelräder werden häufig Anlaufscheiben
zwischen den Kegelrädern
und den Innenflächen
der Ausgleichsgehäuse
angeordnet, um ein Anlaufen der Kegelräder an das Ausgleichsgehäuse und
einen damit verbundenen Verschleiß zu vermeiden.
-
Aus
der
DE 18 59 919 U1 ist
ein Ausgleichsgetriebe bekannt, bei dem zur Bauraumoptimierung das
Innere der Differentialgehäuse
kugelig ausgestaltet ist, um den zur Verfügung stehenden Bauraum besser
als bisher bekannt zu nutzen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit,
die Stirnflächen
der einzelnen, aus Bronze gefertigten, Anlaufscheiben mit einer
kugelförmigen
Oberfläche
zu versehen.
-
Aus
der
DE 89 11 460 U1 ist
ein Anlaufscheibenverbund für
ein Ausgleichsgetriebe bekannt, bei dem die Anlaufscheiben, welche
sich zwischen Ausgleichsgetriebegehäuse und Abtriebswellenrädern befinden,
zweiteilig und verstellbar ausgeführt sind. Durch die zweiteilige
Ausführung
der Anlaufscheinen ist es möglich,
das Spiel zwischen Abtriebswellenrädern und Ausgleichsgetriebegehäuse nach
der Montage einzustellen, um Bauteiltoleranzen auszugleichen. Die
Einstellung erfolgt über
eine relative Verdrehung der beiden Teile der Anlaufscheibe.
-
Aus
der
DE 24 54 067 A1 ist
bekannt, mehrere Anlaufscheiben untereinander durch Stege zu verbinden
und auf diese Weise zu einem Anlaufscheibenverbund zusammenzufassen.
Durch eine derartige Verbindung mehrerer Anlaufscheiben zu einem
Anlaufscheibenverbund, der bevorzugt aus einem verschleißfesten
Kunststoff, wie beispielsweise faserhaltigem Polyamid, besteht,
wird die Montage des betreffenden Ausgleichsgetriebes wesentlich
erleichtert und ein Mitdrehen der Anlaufscheiben zuverlässig verhindert.
Nachteilig ist jedoch, dass das Material des Anlaufscheibenverbundes
aufgrund steigender Anforderungen an seine Verschleißfestigkeit
zunehmend steifer und spröder
ausgebildet wird. Daher kann es bei der Montage eines betreffenden Ausgleichsgetriebes,
speziell beim Einsetzen des Anlaufscheibenverbundes in das Ausgleichsgehäuse, zu
Schwierigkeiten kommen. Der Anlaufscheibenverbund kann bei der Montage
lokal gestaucht, gedehnt, geknickt oder in anderer Weise plastisch verformt
und beschädigt
werden. Eine exakte Positionierung der Anlaufscheiben ist dann deutlich
erschwert oder u. U. nicht mehr möglich, so dass der betreffende
Anlaufscheibenverbund gegen ein neues Exemplar ausgewechselt werden
muss.
-
Aus
der
DE 197 30 004
A1 ist ein Anlaufscheibenverbund bekannt, bei dem die einzelnen
Anlaufscheiben über
Stege zu einer Baueinheit verbunden sind. Um den Anlaufscheibenverbund
gegen mechanische und thermische Belastungen widerstandsfähig zu gestalten, wird
der Verbund aus verschleißfestem
Kunststoff hergestellt, der mit Füllstoffen wie beispielsweise
Glasfasern, verstärkt
werden kann. Nachteilig ist bei dieser Ausgestaltung jedoch, dass das
belastbare Material des Anlaufscheibenverbundes zunehmend steifer
und spröder
ausgebildet wird. Daher kann es bei der Montage des Anlaufscheibenverbundes
in das Ausgleichsgetriebegehäuse
aufgrund mangelnder Flexibilität
des Anlaufscheiben-verbundes zu Schwierigkeiten kommen.
-
Es
ergibt sich daher das Problem, ein mit einem Ausgleichsgehäuse, mehreren
Ausgleichsrädern
und zwei Abtriebswellenrädern
versehenes Ausgleichsgetriebe mit einem derart verbesserten Anlaufscheibenverbund
auszustatten, dass die bekannten Vorteile beibehalten, jedoch die
vorgenannten Nachteile vermieden werden können.
-
Ein
weiteres Problem besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung eines
derartigen Anlaufscheibenverbundes aufzuzeigen.
-
Das
das Ausgleichsgetriebe betreffende Problem wird erfindungsgemäß in Verbindung
mit dem Oberbegriff des Anspruches 1 dadurch gelöst, dass das Material des Brückenbauteils
und das Material der Anlauscheiben unterschiedlich sind.
-
Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 17 angegeben.
-
Durch
die Verwendung unterschiedlicher, den jeweiligen Anforderungen angepasster
Materialien ergibt sich ein Anlaufscheibenverbund mit optimaler
Verschleißfestigkeit
im Bereich der Anlaufscheiben und guter elastischer Verformbarkeit
im restlichen Bereich des Anlaufscheibenverbundes, d. h. im Bereich
des Brückenbauteiles.
Somit ist sowohl eine mechanische und thermische Überbeanspruchung
der Anlaufscheiben im Ausgleichsbetrieb als auch eine unerwünschte Beschädigung des
Brückenbauteiles
bei der Montage weitgehend ausgeschlossen. Die Vorteile eines Anlaufscheibenverbundes,
wie eine geringe Zahl von Einzelteilen, eine einfache Positionierung
der Anlaufscheiben bei der Montage, und eine Verdrehsicherung der
Anlaufscheiben im Ausgleichsbetrieb, bleiben aber uneingeschränkt erhalten.
Aufgrund der Flexibilität
des Brückenbauteiles
wird die Montage, d. h. das Einsetzen des Anlaufscheibenverbundes
in das Ausgleichsgehäuse,
insbesondere bei Verwendung eines kugelförmigen Ausgleichsgehäuses, sogar
wesentlich erleichtert. Die Verwendung eines verschleißfesten
Materials für
die Anlaufscheiben bedeutet nicht, dass diese zwangsläufig zu
100% und homogen aus dem betreffenden Material bestehen müssen. Vielmehr
kann es ausreichend sein, das verschleißfeste Material nur an den
mit den Ausgleichs- und Abtriebswellenrädern in Kontakt befindlichen
Oberflächen
anzuordnen oder es in Verbindung mit einem anderen Material zu verwenden.
-
Als
Material für
die Anlaufscheiben kommen besonders verschleißfeste Kunststoffe in Frage. Kunststoffe,
wie beispielsweise Polyamid PA 6.6, sind leicht verarbeitbar und
können
durch geeignete Beimengungen, wie z. B. mit 20% bis 30% Glasfaseranteil,
verschleißfest
gemacht werden.
-
Die
Anlaufscheiben können
eine poröses Kunststoffmaterial
aufweisen. Die Verwendung eines porösen Materials hat den Vorteil,
dass ein Schmiermittel, z. B. ein Anteil eines in dem Ausgleichsgehäuse befindlichen
Schmieröles,
in den Poren gespeichert wird und bedarfsweise austreten kann, wodurch
die Reibung und der Verschleiß zwischen
den Anlaufscheiben und den Ausgleichs- bzw. Abtriebswellenrädern deutlich
gemindert werden.
-
Eine ähnliche
Wirkung ist erzielbar, wenn die Anlaufscheiben an mindestens einer
Wirk- bzw. Reibfläche
Ausnehmungen zur Aufnahme und/oder Führung des Schmiermittels aufweisen.
Dabei ist u. U. durch eine geeignete Ausbildung und Anordnung der
Ausnehmungen erreichbar, dass sich im Ausgleichsbetrieb, ähnlich einem
Gleitlager, zwischen den Anlaufscheiben und den Ausgleichs- bzw.
Abtriebswellenrädern
ein tragfähiger
Gleitfilm ausbildet.
-
Zur
Vermeidung von größerem Verschleiß während des
Einlaufvorganges können
die Anlaufscheiben an mindestens einer Wirkfläche mit einer Einlaufschicht
versehen sein. Die Einlaufschicht wird während des Einlaufvorganges
abgetragen, so dass das Kernmaterial der betreffenden Anlaufscheiben mit
entsprechend höherer
Lebensdauer erst dann zur Wirkung kommt.
-
Zur
Vermeidung einer Beschädigung
des Brückenbauteiles
können
die Anlaufscheiben gegenüber
dem Brückenbauteil
erhaben ausgebildet sein. Somit ist im Rahmen der vorgesehenen Betriebsdauer
erreichbar, dass Reibung der Ausgleichs- und Abtriebswellenräder nur
mit den Anlaufscheiben und nicht mit dem Brückenbauteil auftritt.
-
Die
Anlaufscheiben können
form- und/oder kraftschlüssig
in das Brückenbauteil
eingebettet sein oder auf einer Fläche, d. h. auf einer den Ausgleichs- und
Abtriebswellenrädern
zugewandten Innenfläche oder
einer der Innenwand des Ausgleichsgehäuses zugewandten Außenfläche, des
Brückenbauteiles aufgebracht
und mit diesem form- und/oder kraftschlüssig verbunden sein.
-
Beispielsweise
können
die Anlaufscheiben ringförmig
ausgebildet sein und an ihrem äußeren Umfang
Zähne aufweisen,
die zum Eingriff in entsprechende Ausnehmungen in kreisförmigen Öffnungen
des Brückenbauteiles
vorgesehen sind. Zur Montage des Anlaufscheibenverbundes werden
die Anlaufscheiben in die entsprechenden Öffnungen eingedrückt oder
eingepresst und sind dann zuverlässig
gegen Verdrehung gesichert. Dies ist jedoch auch erreichbar, indem
vorgefertigte ringförmige
Anlaufscheiben in das Brückenbauteil
eingegossen werden. Des weiteren können vorgefertigte ringförmige Anlaufscheiben
in entsprechende Öffnungen
des Brückenbauteiles
eingeklebt bzw. scheibenförmige Anlaufscheiben
auf das Brückenbauteil
aufgeklebt werden. So können
einige der Anlaufscheiben jeweils auf einer Innenfläche des
Brückenbauteiles
angeordnet sein und weisen dann vorteilhaft einen niedrigen Reibungskoeffizienten
auf. Zur Unterstützung der
formschlüssigen
Verdrehsicherung durch das Brückenbauteil
ist es jedoch auch möglich,
einige der Anlaufscheiben jeweils auf einer Außenfläche des Brückenbauteiles anzuordnen, wobei
diese dann vorteilhaft einen hohen Reibungskoeffizienten aufweisen.
In einer weiteren Variante können
die Anlaufscheiben auf dem Brückenbauteil
aufgespritzt sein. Entscheidend ist dabei jeweils, dass die Anlaufscheiben
bei der Montage des Ausgleichsgetriebes in ihrer vorgesehenen Position
in dem Anlaufscheibenverbund fixiert und im Ausgleichsbetrieb gegen
Verdrehung gesichert sind.
-
Da
das Brückenbauteil
aus einem flexiblen Material besteht und somit in gewissen Grenzen dehnbar
und stauchbar ist, ist es von Vorteil, wenn das Brückenbauteil
zur Stabilisierung ein Matrixmaterial enthält. Durch das Matrixmaterial
erhöht
sich die Zug- und Druckfestigkeit des Brückenbauteiles ohne dass sich
seine Biegeflexibilität
wesentlich verringert. Somit können
Veränderungen
der Positionierung der Anlaufscheiben zueinander, die z. B. durch
plastische Verformungen des Brückenbauteiles
beim Einsetzen des Anlaufscheibenverbundes in das Ausgleichsgehäuse entstehen
könnten,
zuverlässig
verhindert werden. Zur Stabilisierung und Erhöhung der Verschleißfestigkeit
können
auch die Anlaufscheiben ein Matrixmaterial enthalten.
-
Als
Matrixmaterial kommen Glas-, Aramid-, und Kohlefasern in Frage,
die bei Verwendung eines gieß-
oder spritzbaren Kunststoffes diesem entsprechend konfektioniert
beigemengt oder in Form eines Fasergewebes oder eines Faservlieses
zuvor in eine Form eingelegt werden können. Bei Verwendung einer
Mehrschichtfolie kann das Matrixmaterial als eine Schicht vorhanden
sein. Im Falle des Fasergewebes werden die Fasern vorteilhaft entsprechend
den auftretenden Belastungen lokal gerichtet und entsprechend verdichtet
oder verdünnt
angeordnet.
-
Die
Kontur der Anlaufscheiben und/oder des Brückenbauteiles sollte weitgehend
der Außenkontur der
Ausgleichs- und Abtriebswellenräder
bzw. der Innenkontur des Ausgleichsgehäuses angepaßt sein. Beispielsweise sind
die Anlaufscheiben bei Verwendung eines kugelförmigen Ausgleichsgehäuses und entsprechend
kugelkalottenförmig
ausgebildeten Ausgleichs- und Abtriebswellenrädern am besten ebenfalls kugelkalottenförmig ausgebildet,
um einen optimalen Reibkontakt mit den Ausgleichs- und Abtriebswellenrädern und
eine gleichmäßige Abstützung an
der Innenwand des Ausgleichsgehäuses
zu erreichen. Eine entsprechende Konturierung des Brückenbauteiles
ist zwar nicht unbedingt erforderlich, ein enges Anliegen an den
Innenwänden
des Ausgleichsgehäuses
vermeidet jedoch eine mögliche Beschädigung des
Brückenbauteiles
durch einen Kontakt mit den Ausgleichs- und Abtriebswellenrädern und
eine Behinderung des Ölflusses
in dem Ausgleichsgetriebe. Bei Verwendung eines kastenförmigen Ausgleichsgehäuses sind
die Anlaufscheiben vorteilhaft plan ausgeführt, um eine optimale Wirkung
zu erzielen.
-
Zur
Unterstützung
der durch die Verbindung der Anlaufscheiben durch das Brückenbauteil
gegebenen Verdrehsicherung können
das Brückenbauteil und/oder
die Anlaufscheiben zusätzlich
mindestens eine formschlüssige
Verdrehsicherung aufweisen. Die formschlüssige Verdrehsicherung kann
als hervorstehende Nase ausgebildet sein, die zum Eingriff in eine Vertiefung
in der Innenwand des Ausgleichsgehäuses vorgesehen ist. Alternativ
kann sie jedoch auch als Ausnehmung ausgebildet sein, in die ein hervorstehendes
und mit dem Ausgleichsgehäuse verbundenes
Element in Eingriff bringbar ist.
-
Da
das Brückenbauteil
aufgrund einer einfacheren Herstellung und Montage zumeist eine
Lücke aufweist,
ist es für
die Stabilität
des Anlaufscheibenverbundes im montierten Zustand von Vorteil, wenn das
Brückenbauteil
zur Schließung
der Lücke
mit mindestens einem Schließelement
versehen ist. Es ergibt sich somit ein weitgehend geschlossener
Ring hoher Stabilität.
Das Schließelement
kann formschlüssig
und/oder reibschlüssig
wirksam ausgebildet sein.
-
Das
Problem betreffend das Verfahren wird erfindungsgemäß in Verbindung
mit dem Oberbegriff des Anspruches 18 dadurch gelöst, dass
als Material für
das Brückenbauteil
ein vom Material der Anlaufscheiben unterschiedliches Material verwendet
wird.
-
Im
Spritzgussverfahren sind Bauteile mit hoher Genauigkeit und in großer Stückzahl preiswert herstellbar.
Teuer ist lediglich die Herstellung der Spritzgussform, die sich
jedoch bei großen
Stückzahlen
schnell amortisiert. Durch die Verwendung eines flexiblen Kunststoffmaterials
für das
Brückenbauteil und
eines verschleißfesten
Materials für
die Anlaufscheiben ergeben sich für den Anlaufscheibenverbund
die schon erwähnten
Vorteile einer hohen Flexibilität
für die
Montage und einer hohen Verschleißfestigkeit für den Ausgleichsbetrieb
des betreffenden Ausgleichsgetriebes.
-
Zur
Stabilisierung des Brückenbauteiles kann
dem flexiblen Kunststoffmaterial vor dem Spritzgussvorgang ein spritzbares
Matrixmaterial beigemischt werden. Bei dem Matrixmaterial kann es
sich beispielsweise um Glas-, Aramid, oder Kohlefasern handeln,
die eine für
den Spritzgussvorgang geeignete Länge aufweisen.
-
Alternativ
kann das Matrixmaterial auch in Form eines Fasergewebes oder eines
Faservlieses vor dem Spritzgussvorgang in die Spritzgussform eingelegt
werden. Durch die Einbringung des Matrixmaterials wird die Zug-
und Druckfestigkeit des Brückenbauteiles
erhöht
ohne dessen Biegeflexibilität wesentlich
zu verringern.
-
Die
Anlaufscheiben können
formgebunden hergestellt werden. Dabei ist es bei der Anwendung eines
Spritzgussverfahrens für
das Brückenbauteil von
Vorteil, wenn die Anlaufscheiben unter Verwendung einer einzigen
Spritzgussform in Koinjektion hergestellt werden. In diesem Fall
wird der Anlaufscheibenverbund als ein einziges Bauteil durch ein nacheinander
erfolgendes Spritzgießen
unterschiedlicher Materialen in ein und dieselbe, mit entsprechenden
Einspritzkanälen
versehenen Spritzgussform produziert. Aufgrund eingesparter Arbeitsschritte
zur Montage und Verbindung von Bauteilen ergibt sich eine deutliche
Kosteneinsparung.
-
Durch
ein zweites Verfahren wird das Problem erfindungsgemäß in Verbindung
mit dem Oberbegriff des Anspruches 23 dadurch gelöst, dass
als Ausgangsmaterial des Brückenbauteiles
eine im wesentlichen aus einem flexiblen Material bestehende Folie
verwendet wird, dass in einem ersten Arbeitsschritt das Brückenbauteil
durch ein Konfektionieren der Folie hergestellt wird, und dass in
einem zweiten Arbeitsschritt die Anlaufscheiben mit dem Brückenbauteil
verbunden werden, wobei für
die Anlaufscheiben ein verschleißfestes Material zur Anwendung kommt.
-
Entsprechende
Folien sind ebenfalls preiswert herstellbar und von Zulieferern
beziehbar. Unter Konfektionieren wird in diesem Zusammenhang ein Ausschneiden
und/oder Ausstanzen der Außenkontur
und von Öffnungen
des Brückenbauteiles
aus der Folie verstanden.
-
Dabei
kann auch eine Mehrschichtfolie zur Herstellung des Brückenbauteiles
verwendet werden, wobei die Mehrschichtfolie zur Stabilisierung eine
Schicht aus Fasermaterial aufweisen kann.
-
Nach
dem Konfektionieren der Folie kann das Brückenbauteil vor oder nach der
Verbindung mit den Anlaufscheiben plastisch in eine der Innenkontur eines
zugeordneten Ausgleichsgehäuses
entsprechende Form gebracht werden. Je nach Ausbildung des Anlaufscheibenverbundes
kann dies in einem Pressverfahren, in einem Vakuumverfahren, oder
auf andere Weise, mit oder ohne Wärmezufuhr erfolgen. Dabei können auch
erhabene und vertiefte Bereiche, Biegelinien, sowie kugelkalottenförmige Bereiche ausgeformt
werden.
-
Die
im folgenden erläuterten
Verfahrensvarianten gemäß den Ansprüchen 23
bis 31 beziehen sich auf alle bisherigen Verfahrensvarianten mit
Ausnahme der Koinjektion nach Anspruch 22.
-
Im
Falle der Herstellung des Brückenbauteiles
in einfacher Spritzgusstechnik oder unter Nutzung einer Folie im
Flachformverfahren können
die Anlaufscheiben vorgefertigt werden und in dem zweiten Arbeitsschritt
in entsprechende Bohrungen des Brückenbauteiles eingepresst werden
oder adhäsiv mit
diesem verbunden werden, was z. B. durch ein Ein- oder Aufkleben erfolgen kann.
-
Alternativ
dazu können
die Anlaufscheiben auch auf das Brückenbauteil aufgedampft werden oder
in Pulverform auf das Brückenbauteil
aufgebracht und unter Druck- und/oder Wärmezufuhr auf dem Brückenbauteil
aufgeschmolzen werden.
-
Die
letztgenannten Verfahrensvarianten sind besonders für die Verwendung
metallischer Werkstoffe geeignet. Durch die entsprechenden Verfahrensschritte
ist eine hohe Verschleißfestigkeit
der Anlaufscheiben und eine feste Verbindung mit dem Material des
Brückenbauteiles
erreichbar.
-
Schließlich ist
noch erwähnenswert,
dass entweder schon in dem ersten Arbeitsschritt oder in einem weiteren
separaten Arbeitsschritt eine Verdrehsicherung und/oder ein Schließelement
ausgeformt bzw. angeformt werden können. Die Verdrehsicherung
besteht vorteilhaft aus mindestens einer Öffnung, Vertiefung oder hervorstehenden
Nase, die mit einer entsprechenden Kontur des Ausgleichsgehäuses zusammenwirkt.
Das Schließelement
kann form- und oder reibschlüssig
ausgebildet sein, beispielsweise als eine Laschenverbindung, und
sorgt für
einen geschlossenen ringförmigen
Anlaufscheibenverbund hoher Stabilität.
-
Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung und den beigefügten
Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
beispielsweise veranschaulicht sind.
-
In
den Zeichnungen zeigen:
-
1:
Eine Draufsicht eines Anlaufscheibenverbundes entlang der Linie
I–I von 3 geschnitten,
-
2:
eine Seitenansicht des Anlaufscheibenverbundes von 1 aus
Richtung II,
-
3:
eine Seitenansicht des Anlaufscheibenverbundes von 1 aus
Richtung III, und
-
4:
ein Ausgleichsgetriebe mit einem Anlaufscheibenverbund nach den 1 bis 3.
-
In
der 4 ist ein als Kegelradausgleichsgetriebe ausgebildetes
Ausgleichsgetriebe 1 abgebildet. Das Ausgleichsgetriebe 1 besteht
im wesentlichen aus einem Antriebsrad 2, einem mit diesem über Befestigungselemente 3 (Schrauben)
fest verbundenen Ausgleichsgehäuse 4,
zwei in dem Ausgleichsgehäuse 4 drehbar
gelagerten und mit jeweils einer Abtriebswelle 5 verbundenen
Abtriebswellenkegelrädern 6,
und zwei ebenfalls in dem Ausgleichsgehäuse 4 auf einer gemeinsamen
Ausgleichsachse 7 drehbar gelagerten und mit den Abtriebswellenkegelrädern 6 in
Eingriff befindlichen Ausgleichskegelrädern 8. Zwischen der
kugelförmig
ausgebildeten Innenwand 9 des Ausgleichsgehäuses 4 einerseits
und den Ausgleichs- und Abtriebswellenkegelrädern 8, 6 andererseits
ist ein Anlaufscheibenverbund 10 angeordnet.
-
Bei
einer Verwendung des Ausgleichsgetriebes 1 als Achsdifferential
eines Kraftfahrzeuges wird ein von einem Antriebsmotor erzeugtes
und von einem nachgeschalteten Getriebe entsprechend dem dort eingestellten Übersetzungsverhältnis gewandelt über ein
Abtriebsritzel in das Antriebsrad 2 eingeleitet. Fährt das
Kraftfahrzeug auf einer ebenen Fahrbahn geradeaus, so wird das wirksame
Drehmoment über
das Ausgleichsgehäuse 4,
die Ausgleichsachse 7, die Ausgleichskegelräder 8,
und die Abtriebswellenkegelräder 6 in
die Abtriebswellen 5 eingeleitet und von diesen an die
zugeordneten Antriebsräder übertragen.
In diesem Fall drehen sich beide Abtriebswellen 5 mit gleicher
Drehzahl, d. h. die Ausgleichskegelräder 8 stehen gegenüber dem
Ausgleichsgehäuse 4 still
und sind als Mitnehmer wirksam. Befährt das Kraftfahrzeug dagegen
eine Kurve, werden die unterschiedlichen Drehzahlen zwischen dem
inneren und dem äußeren Antriebsrad
bzw. der jeweils zugeordneten Abtriebswelle 5 dadurch ausgeglichen,
dass die Abtriebswellenkegelräder 6 gegenüber dem
Ausgleichsgehäuse 4 gegensinnig über die
Ausgleichskegelräder 8 abrollen.
Infolgedessen dreht sich die kurvenäußere Abtriebswelle 5 um
dieselbe Drehzahldifferenz schneller als das Ausgleichsgehäuse 4 wie
sich die kurveninnere Abtriebswelle 5 langsamer dreht.
Dabei sorgt der Anlaufscheibenverbund 10 dafür, dass
die Ausgleichs- und Abtriebswellenkegelräder 8, 6 nicht
an der Innenwand 9 des Ausgleichsgehäuses 4 anlaufen und
die auftretenden Relativbewegungen verschleißarm aufgenommen werden.
-
Der
Anlaufscheibenverbund 10 ist detailliert in der 1 in
einer geschnittenen Draufsicht nach Schnitt I–I, in der 2 in
einer Seitenansicht gemäß Blickrichtung
II, und in der
-
3 in
einer Seitenansicht gemäß Blickrichtung
III dargestellt. Der Anlaufscheibenverbund ist einteilig ausgebildet
und besteht aus einem Brückenbauteil 11,
zwei Anlaufscheiben 12 für die Abtriebswellenkegelräder 6 und
zwei Anlaufscheiben 12' für die Ausgleichskegelräder 8.
Während
das Brückenbauteil 11 weitgehend
aus einem flexiblen Material 13 besteht, weisen die Anlaufscheiben 12, 12' ein verschleißfestes
Material 14 auf. Entsprechend den Abmessungen der Abtriebswellen 5 und der
Abtriebswellenkegelräder 6 weisen
die Anlaufscheiben 12 größere Innen- und Außendurchmesser di, da auf als die
Anlaufscheiben 12',
deren Innen- und Außendurchmesser
di',
da' an
die Abmessungen der Ausgleichsachse 7 und der Ausgleichskegelräder 8 angepaßt sind.
Aufgrund der kugelförmigen
Ausbildung der Innenwand 9 des Ausgleichsgehäuses 4 und
einer entsprechenden Gestaltung der Kegelräder 6, 8 sind
auch das Brückenbauteil 11 kugelförmig und
die Anlaufscheiben 12, 12' kugelkalottenförmig ausgebildet. Der Anlaufscheibenverbund
weist somit einen Innendurchmesser Di und
eine Materialstärke dM auf. Aufgrund eines nicht vollständig geschlossenen
Querschnitts ergibt sich eine Lücke 15.
-
Durch
die Verwendung des flexiblen Materials 13 für das Brückenbauteil 11 und
des verschleißfesten
Materials 14 für
die Anlaufscheiben 12, 12' ergeben sich für den Anlaufscheibenverbund 10 die Vorteile
einer hohen Flexibilität
für die
Montage und einer hohen Verschleißfestigkeit für den Ausgleichsbetrieb
des Ausgleichsgetriebes 1. Durch die kugelkalottenförmige Ausbildung
der Anlaufscheiben 12, 12' wird ein optimaler Reibkontakt
mit den Ausgleichs- und Abtriebswellenkegelrädern 8, 6 und
eine gleichmäßige Abstützung an
der Innenwand 9 des Ausgleichsgehäuses 4 erreicht.
-
- 1
- Ausgleichsgetriebe
- 2
- Antriebsrad
- 3
- Befestigungselement
- 4
- Ausgleichsgehäuse
- 5
- Abtriebswelle
- 6
- Abtriebswellenkegelrad
- 7
- Ausgleichsachse
- 8
- Ausgleichskegelrad
- 9
- Innenwand
- 10
- Anlaufscheibenverbund
- 11
- Brückenbauteil
- 12
- Anlaufscheibe
- 12'
- Anlaufscheibe
- 13
- flexibles
Material
- 14
- verschleißfestes
Material
- 15
- Lücke
- da
- Außendurchmesser
- da'
- Außendurchmesser
- di
- Innendurchmesser
- di'
- Innendurchmesser
- dM
- Materialstärke
- Di
- Innendurchmesser