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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einem Steuerventil für strömende Medien nach der Gattung
des Hauptanspruchs. Derartige Steuerventile, die als Rückschlagventile
arbeiten werden in vielfältiger Weise
verwendet, wobei die Hauptzielsetzung derartiger Ventile, außer der
Zuverlässigkeit
vor allem darin besteht, bei einem möglichst geringen Ventilgehäusedurchmesser
einen möglichst
großen
Durchströmquerschnitt
aufzuweisen und möglichst
wenig Bauteile aufzuweisen, die jeweils für sich voll automatisch herstellbar
sind und mindestens teilweise automatisch montierbar sind. Durch
die Verwendung eines Ventilgliedes mit kugeliger Ventilfläche kann von
einer Kugel als Halbzeug ausgegangen werden, wie sie in Grösstserien
und dadurch äußerst preiswert
herstellbar ist. Auch die nachträgliche
Bearbeitung einer solchen Kugel zu einem beweglichen Ventilglied
mit kugeliger Ventilfläche
ist voll automatisierbar und damit preisgünstig. Der Vorteil einer kugeligen
Ventilfläche
besteht vor allem auch in der Dichtqualität beim Zusammenwirken mit einem
kreisförmigen
Ventilsitz, welcher sehr genau und mit wenig Aufwand durch spanabhebende
Bearbeitung gewonnen werden kann.
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Bei
einem bekannten Steuerventil (
DE 198 09 143 A1 ) verläuft die Teilung des Ventilgehäuses für den ersten
Gehäuseteil
und den zweiten Gehäuseteil,
d. h. die Teilungsebene quer durch den Federraum, was insbesondere
bei einer automatischen Montage Nachteile hat. Außerdem dienen
als Abströmöffnungen
radial im zweiten Gehäuseteil
angeordnete Bohrungen, die von der Führungsbohrung abzweigen, wobei
die Führungsbohrung
möglichst kurz
sein muss, wenn das Ventil klein bauen soll. Zudem besteht der Nachteil,
dass derartige Querbohrungen an einem Drehteil und - dann noch um
entsprechend der Anzahl der Bohrungen versetzt, fertigungstechnisch
aufwendig sind.
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Bekannt
ist auch ein Absperrventil für
flüssige
oder gasförmige
Medien mit einem Ventilgehäuse, das
in eine in einem Bauteil vorgesehene Förderleitung einschraubbar ist,
sowie einem an dem Ventilgehäuse
abstützbaren
und mit einem Ventilsitz zusammenwirkenden als Kugel ausgebildeten
Ventilkörper. Das
Ventilgehäuse
ist auf der dem Ventilsitz zugekehrten Seite mit mindestens drei
axial abstehenden Stegen versehen, zwischen denen der Ventilkörper entgegen
der Kraft einer Ventilfeder verschiebbar geführt ist. Auf den freien Enden
der Stege ist eine im Querschnitt U-förmige und zentrisch mit einer
Durchgangsöffnung
versehene Abschlusskappe aufgesetzt, in der der als Ring ausgebildete
Ventilsitz angeordnet ist (
DE
296 04 196 U1 ).
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Ferner
ist ein Rückschlagventil
mit einem kugeligen Ventilkörper
bekannt, der durch eine Feder auf einen Ventilsitz eines Ventilgehäuses gedrückt wird.
In dem Ventilgehäuse
ist ein zentraler Druckmitteleinlass und mindesten ein etwa rechtwinklig
zum Einlass angeordneter Druckmittelauslass ausgebildet. Die Feder
stützt
sich an einem bügelartigen
Teil ab, das außen
am Ventilgehäuse
befestigt ist (
DE 7225979
U ).
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Die Erfindung und ihre Vorteile
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Das
erfindungsgemäße Steuerventil
mit den Merkmalen des Hauptanspruchs erfüllt die Aufgabe, dass die Produktion
nahezu vollständig
automatisierbar ist, dass der Querschnitt der Abströmöffnung im Verhältnis zum
Hub des beweglichen Ventilgliedes sehr groß gehalten werden kann und
dass die Montage sehr einfach und automatisierbar ist.
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Der
Federraum ist durch das Ventilglied begrenzt, wobei zwischen Ventilglied
und Führungsbohrung
eine Drosselstelle vorhanden ist zur Bewegungsdämpfung des Ventilgliedes. Hierdurch
wird insbesondere ein Schnarren des Ventilgliedes vermieden, aber
auch eine nicht unerhebliche Geräuschdämpfung beim Öffnen und
Schließen.
Nicht zuletzt wird durch eine solche Bewegungsdämpfung des Ventilgliedes dessen
Abnutzung verringert.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Ventilglied
als Kugelkalotte ausgebildet, an deren Stirnfläche mindestens mittelbar die Schließfeder angreift.
Hierdurch ergeben sich gleich mehrere Vorteile. Vor allem kann der
Durchmesser des beweglichen Ventilgliedes stark vergrößert werden,
da die Stirnfläche
die Funktion des Federtellers übernimmt,
wobei sich das Ventilglied in seiner axialen Drehlage einstellt
und ein besonders gutes Dichtverhältnis zwischen Kugelfläche und
Ventilsitz erreicht wird. Außerdem
besteht der Vorteil, dass die Zuströmbohrung und der Ventilsitz
im Durchmesser optimiert werden können und damit der gesamte Durchströmquerschnitt
des Steuerventils.
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Nach
einer diesbezüglichen
Ausgestaltung der Erfindung entspricht der Durchmesser der Kugelkalotte
dem Durchmesser des Federraums an dessen zylindrischer Wand das
Ventilglied geführt
ist, so dass die Wand des Federraums als Führungsbohrung des Ventilgliedes
dient. Besonders hier sind die erfinderischen Vorteile offensichtlich.
Es ist zwar bekannt, ein bewegliches Ventilglied in Form einer Kugelkalotte
in einem Federraum zu führen
(
DE 40 25 488 C2 )
nur handelt es sich dabei nicht um ein Ventil mit radialen Abströmöffnungen
und den oben genannten erfinderischen Merkmalen, sondern um ein Rückschlagventil,
bei dem in der Kugelkalotte stromab des Ventilsitzes Ausnehmungen
vorgesehen sind, so dass das Medium quasi durch das Ventilglied
und koaxial zum Federraum durchströmt.
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Nach
einer diesbezüglichen
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dient als Drosselstelle
eine Bohrung in der Kugelkalotte, die einen Abschnitt der kugeligen
Ventilfläche
stromab des Ventilsitzes mit der Stirnfläche des beweglichen Ventilgliedes
verbindet. Statt einer solchen Bohrung kann auch ein radialer Anschliff
im Führungsbereich
der Kugelkalotte dienen.
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Nach
einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das
Ventilglied als Kugel ausgebildet mit den oben genannten Vorteilen
einer reinen Kugel.
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Nach
einer diesbezüglichen
Ausgestaltung der Erfindung ist die Kugel in einer die Führungsbohrung
aufweisenden Buchse geführt,
welche in der Teilung zwischen erstem und zweitem Gehäuseteil eingesetzt
ist. Diese Buchse kann entweder bezüglich der Passungsverbindung
lediglich eine Einsatzfunktion haben, kann aber auch eine Verbindungsfunktion
haben, je nach konstruktiver Gestaltung.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen
Kugel und Feder ein Federteller angeordnet, der ggf. in Verbindung
mit dem stirnseitigen Ende des Federraums als Hubbegrenzung des Öffnungshubs
des Ventils dienen kann.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung stütz sich
die Schließfeder
auf der dem Ventilglied abgewandten Seite, an einem in seiner axialen
Lage in Bezug auf die Längsachse
der Schließfeder
und des Gehäuseteils
verstellbaren Auflage ab, wobei als Auflager ein innerhalb des Gehäuseteils
axial verstellbarer, den Federraum verschließender Stopfen dienen kann.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Passungsverbindung
als Presssitz zwischen Vaterstück
und Mutterstück
der Gehäuseteile ausgebildet.
Dadurch, dass die Abströmöffnung als zur
Teilung hin offene Ausnehmung ausgebildet ist, entsteht zudem eine
gewisse Elastizität
von Vaterstück
und/oder Mutterstück,
so dass der Presssitz aufgrund einer Restelastizität zwischen
Vaterstück und
Mutterstück
besonders haltbar ist.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die Ausnehmung durch
von der Teilungsseite her vorgenommene Ausfräsung gewonnen. Die Abströmöffnung kann
somit einen rechteckigen Querschnitt aufweisen, in jedem Fall aber
einen optimalen Querschnitt. Die überlappenden Teile von Vaterstück und Mutterstück müssen lediglich
ausreichen, um die beiden Gehäuseteile
ausreichend zusammenzuhalten. Bei der Erfindung wird somit der maximale
Durchströmquerschnitt
weniger durch die Abströmöffnung wie
beim Stand der Technik bestimmt, sondern vielmehr durch die Zuströmöffnung.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist an dem ersten Gehäuseteil
ein dem Ventileinbau dienendes Außengewinde angeordnet. Diese
erfindungsgemäße Steuerventile
werden überwiegend in
Steuerblocks verwendet mit entsprechenden Kanälen, in welche diese Steuerventile
eingeschraubt werden, um mit dem zweiten Gehäuseteil und dem Steuerblock
eine Dichtung einzugehen – ganz
abgesehen von der Dichtung zwischen dem ersten Steuerteil und dem
Gehäuseblock
bzw. der das Steuerventil aufnehmenden Bohrung.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist in der Mantelfläche von
mindestens einem der Gehäuseteile
aus diesem Grund eine Ringnut zur Aufnahme eines Rundschnurdichtrings
vorgesehen.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
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Zeichnung
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Ein
Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 das
Ausführungsbeispiel
im Längsschnitt,
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2 einen
Ausschnitt einer Variante dieses Ausführungsbeispiels und
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3 ein
anderes Ausführungsbeispiel
zum Teil im Längsschnitt
zum Teil in der Außenansicht.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Wie
in der Zeichnung dargestellt, besteht das Ventilgehäuse 1 aus
zwei Teilen, nämlich
einem ersten Gehäuseteil 2,
in den in einen Federraum 3 eine Schließfeder 4 angeordnet
ist und einem zweiten Gehäuseteil 5,
in dem eine Zuströmöffnung 6 für das strömende Medium
angeordnet ist sowie ein kreisförmiger
Ventilsitz 7, der mit einem beweglichen Ventilglied 8 zusammenwirkt,
welches das strömende
Medium steuert und durch die Schließfeder 4 belastet ist.
Auf dem ersten Gehäuseteil 2 ist
ein Außengewinde 9 vorhanden,
mit dem das Ventilgehäuse 1 zur Ausübung der
Funktion des Steuerventils in eine entsprechende Bohrung eines Gehäuses odgl.
einschraubbar ist. Zwischen dem ersten Gehäuseteil 2 und dem
zweiten Gehäuseteil 5 ist
in radialer Richtung mindestens eine Abströmöffnung 11 vorhanden, über die
das strömende
Medium aus der Zuströmöffnung 6 und
zwischen Ventilsitz 7 und Ventilglied 8 hindurch
abströmen
kann.
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Bei
dem in 1 und 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel
dient der zylindrisch ausgebildete Federraum 3 als radiale
und axiale Führungsbohrung
für das
bewegliche Ventilglied 8, welches als Kugelkalotte ausgebildet
ist, mit einer kugeligen Ventilfläche 12 und einer dieser
abgewandten Stirnfläche 13,
an welcher die Schließfeder 4 angreift und
gleichzeitig die Kipplage des Ventilglieds sichert. Im ersten Gehäuseteil 2 und
im zweiten Gehäuseteil 5 sind
Ringnuten 14 zur Aufnahme von Rundschnurringen 15 angeordnet,
um die radiale Dichtung des Ventilgehäuses 1 in eingebautem
Zustand zu bewirken und auch für
das strömende
Medium die Zuströmöffnung 6 von
der Abströmöffnung 11 dichtend zu
trennen.
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Die
Verbindung der beiden Gehäuseteile 2 und 5 erfolgt über eine
Steckverbindung 16, die ein Mutterstück 17 aufweist, welches
am ersten Gehäuseteil 2 angeordnet
ist und in welches ein Vaterstück 18 steckbar
ist, welches am zweiten Gehäuseteil 5 angeordnet
ist. Mutterstück 17 und
Vaterstück 187 sind
in den Toleranzen so ausgebildet, dass nach dem Zusammenstecken
der beiden Teile 2 und 5 eine radiale Pressverbindung
entsteht, die die beiden Teile 2 und 5 zusammenhält. Vor
der Montage werden somit erst die Schließfeder 4 und das Ventilglied 8 eingesetzt,
wonach dann die beiden Gehäuseteile 2 und 5 zusammengepresst
werden. Das Abströmen des
Mediums wird durch Ausnehmungen 19 im Mutterstück 17 erreicht,
die beispielsweise durch Querfräsen
von der Stirnseite des Mutterstücks 17 erfolgen
kann, wobei mehrere solche Querfräsungen über den Umfang verteilt vorhanden
sein können. Vorteilhafterweise
entsteht hierdurch in radialer Richtung eine gewisse Elastizität der verbleibenden
Enden des Mutterstücks 17,
was einer Pressverbindung entgegenkommt.
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Zwischen
dem Ventilglied 8 und der Wand des Federraums 3,
ist ein gewisses Spiel 21 vorhanden, welches als Drossel
dient für
das zu steuernde Medium, welches in der dargestellten, geschlossenen
Stellung des Steuerventils auch im Federraum 3 vorhanden
ist, so dass beim axialen Verschieben des Ventilglieds 8 in Öffnungsrichtung
aus diesem Federraum 3 Medium über dieses Spiel 21 hin
zur Abströmöffnung 11 verdrängt wird,
mit der Folge einer gewissen Dämpfung
der Öffnungsbewegung
des Ventilgliedes 8. Der Federraum 3 ist zudem
durch einen axial verstellbaren Stopfen 28 verschlossen, dessen
Durchmesser dem des Federraums 3 entspricht und der als
Widerlager für
die Schließfeder 4 dient.
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Bei
der in 2 dargestellten Variante des ersten Ausführungsbeispieles
ist das ebenfalls als Kugelkalotte ausgebildete, bewegliche Ventilglied 8' weitgehend
dichtend im Federraum 3' geführt, wobei der
Dämpfungseffekt über eine
Drosselbohrung 22 erzielt wird, die den Federraum 3' mit der Abströmöffnung 11 verbindet,
jedenfalls stromab des Ventilsitzes 7.
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Bei
dem in 3 dargestellten anderen Ausführungsbeispiel dient als bewegliches
Ventilglied eine Kugel 23, die radial weitgehend dichtend
in einer Führungsbohrung 24 einer
Pressbuchse 25 axial und radial geführt ist und über einen
Federteller 26 von der Schließfeder 4'' belastet ist. Zur Bewegungsdämpfung der
Kugel 23 kann entweder das Spiel in der Führungsbohrung 24 dienen
oder aber ein radiales Spiel zwischen der Pressbuchse 25 und
dem Federteller 26. Die Pressbuchse 25 ist ebenfalls
axial aufgesteckt und dabei radial verpresst und so mit dem ersten
Gehäuseteil 2'' verbunden, und zwar nachdem die
Schließfeder 4'' und der Federteller 26 in
den ersten Gehäuseteil 2'' eingesetzt wurden. Das zweite
Gehäuseteil 5'' weist einen Mutterstückabschnitt 27 auf,
der auf die Pressbuchse 25 aufgesteckt und radial verpresst
wird, wobei auch hier die Ausnehmungen 19'' für die Abströmöffnung durch Querfräsen erfolgt,
diesmal am zweiten Gehäuseteil 5''.
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Alle
in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
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- 1
- Ventilgehäuse
- 2
- erster
Gehäuseteil
- 3
- Federraum
- 4
- Schließfeder
- 5
- zweiter
Gehäuseteil
- 6
- Zuströmöffnung
- 7
- Ventilsitz
- 8
- Ventilglied
- 9
- Außengewinde
- 10
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- 11
- Abströmöffnung
- 12
- Ventilfläche
- 13
- Stirnfläche
- 14
- Ringnut
- 15
- Rundschnurring
- 16
- Steckverbindung
- 17
- Mutterstück
- 18
- Vaterstück
- 19
- Ausnehmung
- 20
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- 21
- Spiel
- 22
- Drosselbohrung
- 23
- Kugel
- 24
- Führungsbohrung
- 25
- Preßbuchse
- 26
- Federteller
- 27
- Mutterstück
- 28
- Stopfen