DE10013331A1 - Haltevorrichtung - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung (1, 20), insbesondere für Körperteile wie ein Kniegelenk oder für den Körperteilen entsprechende Prothesen (101), mit zwei Klemmelementen (3, 4, 29, 30) und einem Druckelement (11.5, 22.1), welche derart zueinander angeordnet sind, daß sie zwischen sich einen Zwischenraum (100) von drei Seiten einschließen und über eine Antriebseinrichtung (7, 8, 9, 10, 14, 15, 16, 17, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28) derart miteinander verbunden sind, daß beim Bewegen der Klemmelemente (3, 4, 29, 30) in Richtung des Zwischenraums eine auf ein im Zwischenraum befindliches Objekt (101) einwirkende Klemmkraft erzeugt wird. Die Antriebseinrichtung (14, 15, 23, 24) umfaßt einen Hebelantrieb derart, daß jedes Klemmelement (3, 4, 29, 30) mit einem Antriebshebel (16, 17, 25, 26, 27, 28) gelenkig verbunden ist, so daß die Klemmelemente (3, 4, 29, 30) unter Verringerung ihres relativen Abstands in Richtung des Zwischenraums (100) sowie relativ zu dem Druckelement (11.5, 22.1) bewegbar sind, und daß die Antriebseinrichtung einen Druckantrieb (11, 14 bzw. 22, 23) für das Druckelement (11.5, 22.1) aufweist, welcher eine Bewegung des Druckelements (11.5, 22.1) in Richtung des Zwischenraums (100) erzeugt.

Description

Die Erfindung betrifft eine bei der chirurgischen Behandlung eines Gelenks oder einer Gelenkprothese, insbesondere beim Implantieren einer Kniegelenkprothese, einsetzbare Haltevorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der deutschen Patentanmeldung DE-OS 197 00 474 A1 ist ein zangenartiges chirurgisches Instrument bekannt, mit welchem ein Fixierungselement zum Halten von Knochenelementen gespannt werden kann. Dazu sind zwei als Branchen bezeichnete Schwenkarme vorgesehen, die an einem Grundkörper gelagert sind. Zum Spannen des Fixierungselements wird durch Verschwenken der Branchen ein Arbeitsglied relativ zum Grundkörper bewegt.

Das Arbeitsglied weist zwei an das Fixierungselement anlegbare Spannbacken auf, welche beim Schwenken der Branchen mit einer axialen Zugkraft beaufschlagbar sind. Das Fixierungselement besteht aus zwei relativ kleinen Fixierplatten, welche durch die axiale Zugkraft gegeneinander bewegt werden und dadurch einzelne Knochenelemente festhalten können.

Ein derartiges Instrument kann jedoch in nachteiliger Weise nicht für die chirurgi­ sche Behandlung eines Gelenks oder einer Gelenkprothese, insbesondere Kniege­ lenkprothese, eingesetzt werden, da hier Fixierungselemente erforderlich sind, welche - bezogen auf die Längsachse des Instruments - im wesentlichen in radialer Richtung wirkende Haltekräfte erzeugen können. Zur Sicherung einer ausreichenden Fixierung zwischen der Haltevorrichtung und den Außenseiten der Prothese müssen die Haltekräfte darüberhinaus gegeneinander gerichtet sein.

Es ist bei dem bekannten chirurgischen Instrument des weiteren von Nachteil, daß die vorgesehenen Halteelemente kleinflächig ausgebildet sind und dadurch ein relativ hoher Kraftaufwand erforderlich ist, um die gewünschte Fixierung der entsprechenden Elemente zu erreichen.

Ausgehend von den Mängeln des Standes der Technik liegt der Erfindung deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung der eingangs genannten Gattung anzugeben, mit welcher bei relativ geringem Kraftaufwand auf einfache Weise gegeneinander und/oder quer zueinander gerichtete Kraftkomponenten erzeugt werden können. Die Kraftkomponenten sollen im wesentlichen gleichgroß sein, um ein sicheres, außenseitiges Verspannen der Haltevorrichtung an einem Gelenk oder an einer Gelenkprothese, insbesondere einer Kniegelenkprothese, zu erreichen.

Die Aufgabe wird durch eine Haltevorrichtung gelöst, deren Merkmale im kenn­ zeichnenden Teil des Anspruchs 1 beschrieben sind.

Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß mit einem parallelogrammartigen Gestänge an Eckpunkten dieses Parallelogramms gegeneinander gerichtete, im wesentlichen gleichgroße Kräfte erzeugt und von diesen Eckpunkten übertragen werden können, wenn diese Punkte durch eine Krafteinwirkung von außen auf das Parallelogramm gleichartig bewegt werden. Derartig Kräfte können durch die in einem Parallelogramm verfügbare Hebelwirkung in vorteilhafter Weise bei relativ kleinem Krafteinsatz von außen in der zum Fixieren von Gegenständen erforderli­ chen Größe erzeugt werden.

Entsprechend der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Haltevor­ richtung zum bei einer chirurgischen Behandlung notwendigen Fixieren von zu­ mindest Teilen eines Gelenks oder einer Gelenkprothese, insbesondere eines Kniegelenks bzw. einer Kniegelenkprothese, eine Führungseinrichtung und mit an der Führungsvorrichtung angeordneten Klemmelemente auf. Dabei sind mindestens zwei Klemmelemente, ein Druckelement und ein die Klemmelemente mit der Führungseinrichtung verbindende Antriebseinrichtung vorgesehen und derart zueinander angeordnet, daß sie zwischen sich einen Zwischenraum von drei Seiten einschließen und über die Antriebseinrichtung derart miteinander verbunden sind, daß eine Bewegung des Druckelements in Richtung des Zwischenraums mit einer Bewegung der Klemmelemente in Richtung dieses Zwischenraums zur Erzeugung einer auf ein im Zwischenraum befindliches Objekt einwirkende Klemmkraft einher­ geht.

Die Antriebseinrichtung umfaßt einen Hebelantrieb derart, daß jedes Klemmelement mit mindestens einem Antriebshebel gelenkig verbunden ist. Der Antriebshebel weist eine Verbindung mit einem Druckantrieb für das Druckelement erfindungs­ gemäß derart auf, daß sich das Klemmelement in Richtung des Zwischenraums bewegt, wobei durch den Druckantrieb eine Kraftkomponente über das Druckele­ ments in Richtung des Zwischenraums erzeugt wird. Gleichzeitig verringert sich der relative seitliche Abstand der Klemmelemente, wenn diese durch den Hebelantrieb gleichzeitig in Richtung des sich in dem Zwischenraum befindlichen Gelenks bzw. Gelenk- oder Prothesenteils bewegt werden.

Um zwischen den Enden der Klemmelemente einen zum Aufnehmen der zu fixieren­ den Gelenk- oder Gelenkprothesenteile erforderlichen Freiraum zu sichern, sind zueinander beabstandet angeordnete strebenförmige Antriebshebel vorgesehen. Diese Streben sind einerseits mit dem das Druckelement tragenden Druckantrieb, welches an dem dem chirurgisch zu behandelnden Gelenk bzw. Gelenk- oder Prothesenteil zugewandten Ende der Führungseinrichtung angeordnet ist, und andererseits mit dem Klemmelement gelenkig verbunden. Zwei Antriebshebel, ein Abschnitt des Druckantriebs und ein Klemmelement bilden dabei jeweils die Seiten­ teile eines im wesentlichen parallelogramm- oder trapezförmigen Viergelenks, welches mit seiner durch den Druckantrieb gebildeten Seite an der Führungsein­ richtung befestigt ist.

Entsprechend der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zwei Klemme­ lemente jeweils als Seite eines der parallelogrammförmigen Viergelenks vorgese­ hen. Die beiden Viergelenke sind spiegelsymmetrisch zueinander an der Führungs­ einrichtung angeordnet. In diesen parallelogrammförmigen Viergelenken kann das jeweilige Klemmelement bei Krafteinwirkung auf einen der Parallelogrammeckpunk­ te, an denen die Antriebshebel mit dem Klemmelement gelenkig verbunden sind, eine Bewegung parallel zu dem Zentralkörper ausführen. Zum Erzeugen dieser Krafteinwirkung dient der an der Führungseinrichtung vorgesehene Hebelantrieb, welcher nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine drehbar gelagerte, mit einem Gewinde versehenen Antriebsspindel und ein auf der Antriebs­ spindel axial bewegbares Schiebestück aufweist. Zur Übertragung der Bewegung des Schiebestücks auf das jeweilige parallelogrammförmige Viergelenk sind zwei Schubstangen vorgesehen. Die Verbindung zwischen der Schubstange und dem Schiebestück bzw. dem durch Antriebshebel und Klemmelement gebildeten Paral­ lelogrammeckpunkt ist gelenkig ausgebildet.

Die Schubstangen sind symmetrisch zur Antriebsspindel angeordnet und weisen im wesentlichen die gleiche Länge auf, damit eine gleichartige und zu der Antriebs­ spindel spiegelsymmetrische Bewegung der Halteelemente aufeinander zu erfolgen kann, um die gewünschte Kraftwirkung zum Fixieren eines Gelenks oder eines Gelenk- bzw. Prothesenteils zu erzeugen.

Nach einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist vorgesehen, daß sich die Schub­ stangen in zueinander parallelen Ebenen erstrecken.

Entsprechend einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Haltevorrichtung eine Antriebseinrichtung mit lediglich einem Druckantrieb auf, in welchem eine durch die Antriebsspindel axial verschiebliche Zahnstange angeord­ net ist, in welche die Enden der die Halteelemente mit dem Zentralkörper verbin­ denden Streben eingreifen. Diese im Zentralkörper gelenkig gelagerten Eden der Halteelemente sind gleichermaßen mit einer Zahnung versehen, welche zur Kraf­ tübertragung von dem Druckantrieb auf die Halteelemente in die Zahnstange eingreift. Dadurch vereinfacht sich einerseits in günstiger Weise der konstruktive Aufbau der Haltevorrichtung, da die Schubstangen zur Kraftübertragung nicht mehr erforderlich sind, andererseits läßt sich durch den Direkteingriff die Veränderung der Zahnung sehr einfach das Übersetzungsverhältnis der einzelnen Bewegungen den jeweiligen Erfordernissen anpassen.

Zum Positionieren der Haltevorrichtung an dem Gelenk- oder Gelenkprothesenteil wird die Haltevorrichtung mit einem Ende ihres Druckantriebs auf das Gelenk- oder Gelenkprothesenteil bei gleichzeitiger Schubbewegung aufgesetzt. Wegen der Zahnstangenkopplung erfolgt dadurch eine seitliche Klammerbewegung der Klemm­ elemente in Richtung des Gelenk- oder Gelenkprothesenteils. Durch eine Drehung der Antriebsspindel der Antriebseinrichtung kann das sich mit dem Gelenk- oder Gelenkprothesenteil in Kontakt befindliche Ende des Druckantriebs zusätzlich axial bewegt werden. Somit ist die Haltevorrichtung auf einfache Weise durch drei Kraftkomponenten fest an dem Gelenk- oder Gelenkprothesenteil fixierbar.

Nach einer günstigen Variante der Erfindung weisen die Zahnstange und die in dem Zentralkörper gelagerten Enden der Streben eine Trapez-Verzahnung auf, da hier das Gleichmaß der relativen Bewegung der beiden Halteelemente besonders einfach zu sichern ist.

Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Variante der Erfindung sind die Klemme­ lemente als im wesentlichen klauenförmige Spannbacken ausgebildet, um günstige Bedingungen für die Krafteinleitung in die zu fixierenden Gelenk- oder Gelenk­ prothesenteile zu schaffen.

Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zum Betätigen der Antriebs­ despindel des Antriebs ein Handrad vorgesehen. In Abhängigkeit vom Durchmesser des Handrades läßt sich die Größe des Kraftaufwandes verändern, welche erforder­ lich ist, um die gewünschte Haltekraft beim Fixieren eines Gelenk- oder Gelenk­ prothesenteils zu erzeugen.

Nach einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung trägt der Druckbildner an seiner dem zu fixierenden Gelenk bzw. Gelenk- oder Prothesenteil zugewandten Seite ein als Anschlag ausgebildetes Druckelement, mit welchem sich die Haltevor­ richtung auf dem zu fixierenden Teil abstützt, wenn die Klemmelemente durch den Hebelantrieb bewegt werden. Dieser Anschlag ist insbesondere für eine bequeme Handhabbarkeit der Haltevorrichtung günstig, wenn diese während eines operati­ ven Eingriffs im entsprechenden Gelenkbereich positioniert werden muß.

In einer vorteilhaften Variante der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung ist zwi­ schen Zentralkörper und Schiebestück ein Federelement angeordnet, um auf ein­ fache Weise das Zurückgleiten des Schiebestück beim Entspannen der Haltevor­ richtung zu erleichtern.

Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in perspektivi­ scher Darstellung,

Fig. 2a und 2b die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform der Erfindung in Ansicht von oben und in Seitenansicht,

Fig. 3a und 3b die in den Fig. 1, 2a und 2b gezeigte Ausführungsform der Erfindung in geöffnetem Zustand sowie

Fig. 4a und 4b eine andere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung in An­ sicht von oben und in Seitenansicht.

Die in den Fig. 1, 2a, 2b, 3a und 3b gezeigte Haltevorrichtung 1 zum Fixieren von zumindest Teilen eines Kniegelenks bzw. einer Kniegelenkprothese bei einer chirurgischer Behandlung weist eine Führungseinrichtung 2 und zwei an der Füh­ rungseinrichtung angeordnete Spannbacken 3, 4 auf, welche durch einen Hebel­ antrieb 16, 17 bewegbar sind. Um zwischen den Enden 3.1 und 4.1 der Spann­ backen 3, 4 einen zum Aufnehmen der zu fixierenden Gelenk- oder Gelenk­ prothesenteile erforderlichen Freiraum 100 zu sichern, sind zueinander beabstandet angeordnete, strebenförmige Führungshebel 7, 8, 9, 10 vorgesehen. Die Streben 7, 8, 9, 10 sind einerseits mit einem Zentralkörper 11 des Druckantriebs, der an einem chirurgisch zu behandelnden Gelenk bzw. Gelenk- oder Prothesenteil 101 zu­ gewandten Ende der Führungseinrichtung 2 - durch die Antriebsspindel 14 ver­ schieblich - angeordnet ist, und andererseits jeweils mit einer Spannbacke 3 bzw. 4 mittels eines Gelenks 7.1, 8.1 bzw. 9.1, 10.1 sowie 11.1, 11.2, 11.3 und 11.4 verbunden.

Zwei Streben 7, 8 bzw. 9, 10, der Zentralkörper 11 des Druckantriebs und eine Spannbacke 3 bzw. 4 bilden dabei jeweils die Seitenteile eines im wesentlichen parallelogrammförmigen Viergelenks 12 bzw. 13, welches mit seiner durch den Zentralkörper 11 gebildeten Seite an der Führungseinrichtung 2 befestigt ist. Die beiden Parallelogramme 12, 13 sind spiegelsymmetrisch zueinander an der Füh­ rungseinrichtung angeordnet.

In diesen Viergelenken 12, 13 kann die jeweilige Spannbacke 3, 4 bei Kraftein­ wirkung auf einen der Viergelenkeckpunkte 12.1 bzw. 13.1, an denen die Strebe 7 und 9 mit der Spannbacke 3 bzw. 4 gelenkig verbunden sind, eine im wesentli­ chen parallel zu dem Zentralkörper 11 gerichtete Bewegung ausführen, wobei sich der relative Abstand der Spannbacken gleichzeitig verringert. Dabei entsteht eine Klemmkraft, durch welche das im Freiraum 100 befindliche Prothesenteil 101 fixiert wird. Zum Erzeugen dieser Krafteinwirkung dient der Hebelantrieb 16, 17, der mit einem Schiebstück 15 verbunden ist. Das Schiebestück 15 ist entlang der Führungseinrichtung 2 axial verschieblich geführt. Außerdem schließt das Schiebestück 15 eine in der Führungseinrichtung 2 drehbar gelagerte Gewindespin­ del 14 ein. Zur Übertragung der Bewegung des Schiebestücks 15 auf die parallelo­ grammförmigen Viergelenke 12, 13 ist jeweils eine Schubstange 16, 17 vorgese­ hen.

Das Schiebestück 15 kann bezüglich der Gewindespindel 14 auch frei beweglich angeordnet sein, so daß die Spannbacken 3 und 4 durch Schieben des Schiebes­ tücks 15 in Richtung des Zentralkörpers 11 aufeinander zu bewegt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsvariante befinden sich Schiebestück 15 und Gewindespindel 14 in derartigen Eingriff miteinander, daß das Schiebestück durch Drehen der Gewindespindel 14 auf dieser axial verschoben wird. Die Gewindespin­ del 14 ist dabei in dem Zentralkörper 11 axial unverschieblich gelagert. Durch den Spindelantrieb können über das Schiebestück 15 und die als Schubstangen wirken­ den Antriebshebel 16 und 17 größere Kräfte in das Hebelparallelogramm 7, 8, 9, 10, 3 und 4 eingeleitet werden, so daß die Spannbacken 3 und 4 größe Klemmkräfte ausüben können.

In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsvariante sind das Schiebeelement 15 und die Gewindespindel 14 derart miteinander verbunden, daß sich die Gewindespindel 14 in dem Schiebstück 15 frei drehen kann, das Schiebstück in Richtung der Längsachse der Gewindespindel 14 aber unverschieblich ist. Bei dieser Ausfüh­ rungsvariante greift das Gewinde der Gewindespindel 14 derart in den Zentralkör­ per 11 ein, daß dieser sich bei rotierender Gewindespindel 14 bezüglich der Gewin­ despindel 14 axial verschiebt. Gleichzeitig wird der Zentralkörper 11 von der Führungseinrichtung 2 axial verschieblich geführt. Indem der Zentralkörper durch Drehen der Gewinde- oder Antriebsspindel 14 axial verschoben wird, wird ein Anschlag 11.5 am Ende der Gewindespindel 14 bezüglich des Zentralkörpers 11 in Richtung des zu behandelnden Gelenks bzw. Gelenk- oder Prothesenteils 101 bewegt, während gleichzeitig die Spannbacken 3 und 4 seitlich auf das zu behan­ delnden Gelenk bzw. Gelenk- oder Prothesenteil 101 zu bewegt werden. Somit wird bei Erzeugen der Klemmkraft durch die Spannbacken wird gleichzeitig eine quer zu der von den Spannbacken erzeugten Klemmkraft gerichtete Druckkraft in das Prothesenteil eingeleitet, so daß das Prothesenteil 101 dreiseitig eingespannt ist.

Auf diese Weise ist durch Kopplung des Hebelantriebs 16, 17 für die Spannbacken 3, 4 mit dem Druckantrieb 11, 14 eine Antriebseinrichtung verwirklicht, bei der sich der relative seitliche Abstand der Spannbacken 3, 4 verringert, wenn diese durch den Hebelantrieb in Richtung des zu behandelnden Gelenks bzw. Gelenk- oder Prothesenteils 101 bewegt werden und gleichzeitig eine Bewegung des Zentralkörpers 11 des Druckantriebs in der gleichen Richtung erfolgt.

Die Spindel 14 trägt zum Einleiten dieser Druckkraft an seiner dem zu fixierenden Kniegelenk- oder Prothesenteil zugewandten Seite einen Anschlag 11.5 als Druck­ element, mit welchem sich die Haltevorrichtung 1 auf dem zu fixierenden Kniegelenkteil 101 abstützt, wenn die Spannbacken 3, 4 durch den Antrieb 14, 15 bewegt werden. Der Anschlag 11.5 ist mittels eines Kugelgelenkes schwenkbar an dem Ende der Spindel 14 befestigt. Der Anschlag 11.5 ist darüberhinaus auch für eine bequeme Handhabbarkeit der Haltevorrichtung 1 günstig, da diese während eines operativen Eingriffs in dem entsprechenden Gelenkbereich ohne besondere Mühe positioniert werden kann.

Bei axial unverschieblich im Zentralkörper 11 gelagerter Spindel 14 kann der Anschlag 11.5 auch mittels eines Kugelgelenkes schwenkbar an dem Zentralkörper 11 befestigt sein.

Die Verbindung zwischen der Schubstange 16 bzw. 17 und dem Schiebestück 15 ist als Gelenk 18.1 bzw. 18.2 ausgebildet. Das andere Ende der Schubstangen 16, 17 bildet einen Teil der Gelenkverbindung 7.1 bzw. 9.1 zwischen dem durch eine Strebe 7, 9 und dem Spannbacke 3, 4 gebildeten Parallelogrammeckpunkt 12.1, 13.1.

Die sich in zueinander parallelen Ebenen erstreckenden Schubstangen 16, 17 sind symmetrisch zur Gewindespindel 14 angeordnet und weisen im wesentlichen die gleiche Länge auf, damit eine gleichartige und zu der Gewindespindel 14 spiegel­ symmetrische Bewegung der Spannbacken 3, 4 aufeinander zu erfolgen kann, um die gewünschte Kraftwirkung zum Fixieren des Kniegelenk- bzw. Prothesenteils 101 zu erzeugen. Zur weiteren Synchronisation der Bewegung der Führungshebel oder Streben 7 und 9 bzw. 8 und 10 können diese an ihren inneren Enden zahnradartig ausgebildet und so zueinander angeordnet sein, daß die zahnradartig ausgebildeten Enden der einander zugeordneten Streben 7 und 9 bzw. 8 und 10 miteinander kämmen.

Die zwischen Zentralkörper 11 und Schiebestück 15 angeordnete gerade Schraubenfeder 15.1 unterstützt auf einfache Weise das Zurückgleiten des Schie­ bestücks 15, wenn die Spannbacken 3, 4 beim Entspannen der Haltevorrichtung 1 in ihre Ausgangsposition zurückgeführt werden müssen.

Zum Betätigen der Antriebe dient ein Handrad 19, welches an dem dem Zentralkör­ per 11 des Druckantriebs abgewandten Ende der Gewindespindel 14 verschraubt ist.

In den Fig. 4a und 4b ist eine Haltevorrichtung 20 mit einer Führungseinrich­ tung 21 und mit einem Druckantrieb, welcher ein ortsfest angeordnetes Zentralkör­ per 22 aufweist, in geöffnetem Zustand dargestellt. In dem Zentralkörper ist eine durch eine Gewindespindel 23 axial verschiebliche Zahnstange 24 angeordnet. In diese Zahnstange 24 greifen die Enden der Streben 25, 26 bzw. 27, 28 ein, welche die klauenförmigen Spannbacken 29 bzw. 30 mit dem Zentralkörper 22 verbinden. Diese im Zentralkörper 22 in Gelenken 31, 32 bzw. 33, 34 gelagerten Enden der Streben 25, 26 bzw. 27, 28 sind gleichermaßen mit einer Zahnung 35 versehen, welche zur Kraftübertragung auf die Spannbacken in die Zahnung der Zahnstange 24 eingreift.

Der Druckantrieb der Haltevorrichtung 20 besteht aus der Gewindespindel 23 und der auf ihr innerhalb des Zentralkörpers 22 axial verschieblichen Zahnstange 24. Wird die Haltevorrichtung 20 unter Nutzung der Führungseinrichtung 21 mit dem Anschlag 22.1 unter gleichzeitiger axialer Druckauflastung auf das Prothesenteil aufgesetzt, bewegen sich die Spannbacken 29, 30 in Richtung des Prothesenteils und pressen sich von der Seite her an. Durch ein geringfügiges Drehen des Handra­ des (vergleiche Position 19 in Fig. 1) kann die über den Anschlag 22,1 in das Prothesenteil eingeleitete Druckkraft noch etwas erhöht werden, wodurch das Prothesenteil mühelos äußerst fest in der Haltevorrichtung 20 fixierbar ist.

Da keine Schubstangen zur Kraftübertragung auf die Spannbacken 29, 30 mehr erforderlich sind, vereinfacht sich einerseits in günstiger Weise der konstruktive Aufbau der Haltevorrichtung 20, andererseits läßt sich durch den Direkteingriff die Veränderung der Zahnung 35 sehr einfach das Übersetzungsverhältnis der einzel­ nen Bewegungen den jeweiligen Erfordernissen anpassen.

Als besonders günstig hat sich eine trapezförmige Zahnung 35 an der Zahnstange 24 und an den Enden der Streben 25, 26, 27, 28 im praktischen Einsatz erwiesen.

Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angege­ benen bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten möglich, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.

Claims (15)

1. Haltevorrichtung (1, 20), insbesondere für Körperteile wie ein Kniegelenk oder für den Körperteilen entsprechende Prothesen (101), mit zwei Klemm­ elementen (3, 4, 29, 30) und einem Druckelement (11.5, 22.1), welche derart zueinander angeordnet sind, daß sie zwischen sich einen Zwischen­ raum (100) von drei Seiten einschließen und über eine Antriebseinrichtung (7, 8, 9, 10, 14, 15, 16, 17, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28) derart mitein­ ander verbunden sind, daß beim Bewegen der Klemmelemente (3, 4, 29, 30) in Richtung des Zwischenraums eine auf ein im Zwischenraum befindli­ ches Objekt (101) einwirkende Klemmkraft erzeugt wird, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Antriebseinrichtung einen Hebelantrieb umfaßt, derart, daß jedes Klemmelement (3, 4, 29, 30) mit einem Antriebshebel (16, 17, 25, 26, 27, 28) gelenkig verbunden ist, so daß die Klemmelemente (3, 4, 29, 30) unter Verringerung ihres relativen Abstands in Richtung des Zwi­ schenraums (100) sowie relativ zu dem Druckelement (11.5, 22.1) beweg­ bar sind, und daß die Antriebseinrichtung einen Druckantrieb (11, 14 bzw. 22, 23) für das Druckelement (11.5, 22.1) aufweist, welcher eine Bewe­ gung des Druckelements (11.5, 22.1) in Richtung des Zwischenraums (100) erzeugt.

2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck­ antrieb (11, 14 bzw. 22, 23) für das Druckelement (11.5, 22.1) mit dem Hebelantrieb für die Klemmelemente (3, 4, 29, 30) derart gekoppelt ist, daß das Druckelement und die Klemmelemente (3, 4, 29, 30) gleichzeitig unter Verringerung ihres relativen Abstands in Richtung des Zwischenraums bewegt werden.

3. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für den Druckantrieb eine Antriebsspindel (14, 23) vorgesehen ist, welche zu­ mindest mittelbar mit dem oder mit den Antriebshebeln (7, 8, 9, 10, 16, 17, 24, 25, 26, 27, 28) im Eingriff steht.

4. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebelantrieb je ein Viergelenk (7, 8, 9, 10, 11 bzw. 22, 25, 26, 27, 28) zur parallelogramm- oder trapezartigen Führung der Klemmelemente (3, 4, 29, 30) umfaßt, wobei das Viergelenk durch den Antriebshebel (16, 17) zum Bewegen der Klemmelemente verformbar ist.

5. Haltevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vierge­ lenke (7, 8, 9, 10, 11 bzw. 22, 25, 26, 27, 28) im wesentlichen spiegel­ symmetrisch zu der Antriebsspindel (14, 23) angeordnet sind.

6. Haltevorrichtung nach Anspruch 3, 4, oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsspindel (14) in einer Führungseinrichtung (2) gelagert ist und ein auf der Antriebsspindel axial bewegbares Verschiebestück (15) vorgesehen ist, welches durch mindestens zwei Schubstangen (16, 17) als Antriebs­ hebel jeweils mit einem der Viergelenke (7, 8, 9, 10, 11 bzw. 22, 25, 26, 27, 28) an einem Punkt verbunden sind, wo das jeweilige Klemmelement (3, 4) angreift.

7. Haltevorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichent, daß die Schub­ stangen (16, 17) symmetrisch zu der Antriebsspindel (14) angeordnet sind und im wesentlichen die gleiche Länge aufweisen.

8. Haltevorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Schubstangen (16, 17) in zueinander parallelen Ebenen erstrecken.

9. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, für den Druckantrieb und den Hebelantrieb die gleiche Antriebsspindel (14, 23) vorgesehen ist.

10. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Druckantrieb (11) und dem Schiebe­ stück (15) ein, bevorzugt als Schraubenfeder ausgebildetes, Federelement (15.1) angeordnet ist, um das Zurückgleiten des Schiebestücks (15) beim Entspannen der Haltevorrichtung zu erleichtern.

11. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, gekennzeichnet durch einen Druckantrieb (22), welcher eine durch die Antriebsspindel (23) axial verschiebliche Zahnstange (24) aufweist, die in abschnittsweise zahnradartig ausgebildete Enden der die Klemmelemente (29, 30) mit dem Druckantrieb (22) verbindenden Antriebshebel (25, 26, 27, 28) eingreift.

12. Haltevorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahn­ stange (24) und die in dem Druckantrieb (22) gelagerten Enden der An­ triebshebel (25, 26, 27, 28) eine Trapez-Verzahnung (35) aufweisen.

13. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmelemente als im wesentlichen klauenförmige Spannbacken (3, 4, 29, 30) ausgebildet sind.

14. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Betätigen der Antriebsspindel (14, 23) ein Hand­ rad (19) vorgesehen ist.

15. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckelement (11.5, 22.1) auswechselbar an dem Druckantrieb (11, 22) befestigt ist.