DE10010459C1 - Verfahren zur Aussetzererkennung bei Verbrennungsmotoren - Google Patents
Verfahren zur Aussetzererkennung bei VerbrennungsmotorenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbrennungsaussetzererkennung bei mehrzylindrigen Verbrennungsmotoren, bei dem bei jeder Kurbelwellenumdrehung Laufunruhewerte für jeden Zylinder der Brennkraftmaschine durch Messung von Segmentzeiten einzeln ermittelt werden, wobei die Segmentzeiten die der Kolbenbewegung jedes zu messenden Zylinders entsprechenden Zeiten umfassen, in der die Kurbelwelle einen zugehörigen Kreissegmentwinkelbereich überstreicht, und auf der Basis der gefilterten Laufunruhewerte in einer Auswerteeinheit zylinderindividuell Gleichstellungs- bzw. Korrekturfaktoren für die Beeinflussung von Einspritzzeiten oder Zündzeitpunktzeiten der einzelnen Zylinder errechnet werden. DOLLAR A Es ist vorgesehen, die ermittelten Laufunruhewerte (LUT) oder gefilterten Laufunruhewerte (FLUT) in einem Sollwertvergleich mit einem Schwellwert (SW¶2¶), der wertmäßig wesentlich kleiner als der Schwellwert (SW¶1¶) zur Aussetzererkennung vorgegeben ist, verglichen werden, wobei die regelmäßige Unterschreitung des zweiten Schwellwertes (SW¶2¶) innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls (DELTAt) oder während einer bestimmten Anzahl von Motorumdrehungen (DELTAu) eine Herabsetzung des Schwellwertes (SW¶1¶) zur Aussetzererkennung auf ein kleineres Niveau bewirkt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbren
nungsaussetzererkennung bei mehrzylindrigen Ver
brennungsmotoren mit den im Oberbegriff des An
spruchs 1 genannten Merkmalen.
Verfahren zur Verbrennungsaussetzererkennung werden
bei Ottomotoren eingesetzt, um einerseits einen
unrunden Motorlauf, der beispielsweise durch
Ventilverkokungen oder bei direkt einspritzenden
Motoren durch Qualitätsstreuungen der Kennwerte von
Einspritzventilen hervorgerufen werden kann, zu
erkennen und durch geeignete Regelvorrichtungen zu
minimieren, andererseits vor allem, um durch
Aussetzer bedingte Verschlechterungen der Abgas
werte zu vermeiden und den Abgaskatalysator zu
schützen.
Derartige Verfahren nutzen die Erkenntnis, dass
eine nicht erfolgende Verbrennung innerhalb eines
Zylinders eines Verbrennungsmotors charakteristi
sche Änderungen des Drehmomentverlaufes des Motors
gegenüber dem Normalbetrieb nach sich zieht. Durch
den Vergleich von Drehmomentverläufen kann somit
zwischen Normalbetrieb des Motors ohne Aussetzer
und einem Betrieb mit Aussetzern unterschieden
werden. Ein Betrieb mit Aussetzern in einem oder
mehrerem Zylindern trägt zum Gesamtdrehmoment
verlauf des Motors mit einem geringeren Beitrag
bei, wobei sich dieser Beitrag durch eine Erfassung
der Istmomente der Zylinder über eine Auswertung
des zeitlichen Verlaufes der Kurbel- oder Noc
kenwellendrehung bestimmen lässt. Gemäß dem
gattungsgemäßen Verfahren ist einem bestimmten
Bereich der Kolbenbewegung jedes Zylinders ein als
Segment bezeichneter Kurbelwellenwinkelbereich
zugeordnet. Die zu jedem Zylinder gehörenden
Segmente werden beispielsweise durch Markierungen
auf einem mit der Kurbelwelle gekoppelten Geberrad
realisiert. Die Segmentzeit, d. h. die Zeit, in der
die Kurbelwelle den entsprechenden Winkelbereich
des Segmentes überstreicht, hängt wesentlich vom
der im Verbrennungstakt umgesetzten Energie ab.
Aussetzer führen infolge des mangelnden
Momentenbeitrages zu einem Anstieg der
zündungssynchron erfassten Segmentzeiten, die für
jeden Zylinder durch Abtastung der Markierungen am
Geberrad durch einen geeigneten Sensor ermittelt
werden. Je gleichmäßiger der Motor läuft, desto
geringer fallen die Unterschiede zwischen den
Segmentzeiten der einzelnen Zylinder aus. Nach
bereits aus dem Stand der Technik bekannten
Verfahren, beispielsweise der DE-OS 41 38 765, wird
aus Differenzen der Segmentzeiten ein Maß für die
Laufunruhe des Motors berechnet, wobei zusätzliche
Rahmenbedingungen, wie beispielsweise der Anstieg
der Motordrehzahl bei einer Fahrzeugbeschleunigung,
rechnerisch kompensiert werden. Der so für jede
Zündung berechnete Laufunruhewert wird in einem
anschließenden Verfahrensschritt zündungssynchron
in einem Sollwertvergleich mit einem Schwellwert
verglichen. Überschreitet der ermittelte
Laufunruhewert den ggf. von Betriebsparametern wie
Last und Drehzahl abhängigen Schwellwert, so wird
dies als Aussetzer des betreffenden Zylinders
gewertet. Sind Aussetzer ermittelt worden, so kann
bei Überschreitung einer gewissen Aussetzerrate
eine geeignete Warneinrichtung auf diese
Unregelmäßigkeit hinweisen.
Alternativ kann in einem weiteren Verfahrensschritt
nach Erkennung des Aussetzerbetriebes eine Zylin
dergleichstellung erfolgen. Hierzu werden zylinder
individuell in einer Auswerteeinheit Gleichstel
lungs- bzw. Korrekturfaktoren gebildet, mit deren
Hilfe Einspritzzeiten oder Zündzeitpunktzeiten der
einzelnen von Aussetzern betroffenen Zylinder
beeinflusst werden können. So kann beispielsweise
eine Veränderung des Zündzeitpunktes die unvoll
ständige Verbrennung des Gasgemisches innerhalb
eines Zylinders beseitigen, so dass dieser wieder
den vollen Beitrag zum Gesamtdrehmoment des Ver
brennungsmotors leisten kann. Darüberhinaus können
durch Beeinflussung von Einspritzzeiten und Ein
spritzdauer die Unterschiede in Einspritzverhalten
von Einspritzventilen ausgeglichen werden.
Aus den obigen Ausführungen wird deutlich, dass
mitentscheidend für die Erfüllung gesetzlicher
Vorgaben und Erkennung von Motordefekten eine zu
verlässige Erkennung von Motoraussetzern ist. Die
Erkennung hängt u. a. wesentlich vom Sollwertver
gleich der ermittelten Laufunruhewerte mit dem
vorgegebenen Schwellwert ab. Je nach Vorgabe dieses
Schwellwertes erfolgt somit eine sichere Erkennung
von Aussetzern oder es werden einzelne Aussetzer
nicht erkannt. Es ist somit die Festlegung der
Schwellwerte für die ermittelten Laufunruhewerte
durch den Motorentwickler von großer Bedeutung, da
nur bei Erkennung des Aussetzerbetriebes eine ent
sprechende Anpassung von Einspritzzeiten und Zünd
zeitpunktzeiten erfolgen kann und daraus resultie
rend die Laufunruhewerte herabgesetzt werden können
oder der Fahrzeugbenutzer auf einen Motordefekt
aufmerksam gemacht werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verbrennungs
aussetzererkennung bei mehrzylindrigen Verbren
nungsmotoren mit den im Anspruch 1 genannten Merk
malen bietet gegenüber dem vorbenannten Stand der
Technik den Vorteil, dass die Erkennungsqualität
von Verbrennungsaussetzern wesentlich verbessert
wird, so dass sich eine erheblich bessere Absiche
rung gegenüber Fehlerkennungen von Aussetzern, d. h.
dass normale Verbrennungen als Verbrennungs
aussetzer gewertet werden, ergibt. Diese Vorteile
werden dadurch erreicht, dass die ermittelten Lauf
unruhewerte (LUT) oder gefilterten Laufunruhewerte
(FLUT) in einem Sollwertvergleich mit einem
Schwellwert (SW2), der wertmäßig wesentlich kleiner
als der Schwellwert (SW1) zur Aussetzererkennung
vorgegeben ist, verglichen werden, wobei die
regelmäßige Unterschreitung des zweiten Schwellwer
tes (SW2) innerhalb eines vorgegebenen Zeitinter
valls (Δt) oder während einer bestimmten Anzahl von
Motorumdrehungen (Δu) eine Herabsetzung des
Schwellwertes (SW1) zur Aussetzererkennung auf ein
kleineres Niveau bewirkt.
Durch diese Erfindungsmerkmal wird der so genannte
Gleichstellungserfolg bei der Zylindergleichstel
lung, d. h. der gleichmäßige Motorlauf, infolge der
Beeinflussung der Verbrennungsvorgänge in einzelnen
Zylindern durch für diese Zylinder geänderte
Einspritz- und Zündzeitpunktzeiten dazu genutzt,
den Störabstand der Aussetzererkennung zu vergrö
ßern. Der relevante Schwellwert, welcher zur Erken
nung von Aussetzern herangezogen wird, kann auf
grund der über einen längeren Zeitraum ermittelten
kleineren Laufunruhewerte so empfindlich einge
stellt werden, dass möglichst viele Aussetzer
erkannt werden. Der Schwellwert braucht somit bei
relativ großer Laufruhe des Motors, d. h. bei nied
rigen Laufunruhewerten, nicht wie im Stand der
Technik üblich relativ unempfindlich vorgehalten zu
werden, was eine schlechte Erkennungsqualität von
Verbrennungsaussetzern zur Folge hat.
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens ergeben sich in Zusammen
schau mit der technischen Lehre des Anspruches 1
aus den Merkmalen der Unteransprüche.
Es hat sich im Zusammenhang mit der Änderung des
zur Aussetzererkennung notwendigen Schwellwertes
als besonderes praktikabel herausgestellt, diesen
auf den Wert eines im Steuersystem eingespeicherten
vorhandenen niedrigeren Schwellwertes zu setzen.
Dies hat insbesondere für die Programmierung der
elektronischen Auswerteschaltungen Vorteile.
Es hat sich darüber hinaus als vorteilhaft erwie
sen, dass die Überschreitung des Schwellwertes SW2.
eine Anhebung des Schwellwertes SW1. bewirkt. Da
nicht auszuschließen ist, dass trotz einer perma
nent durchgeführten Zylindergleichstellung aus
besonderen Gründen einzelne Zylinder vorübergehend
einen geänderten Beitrag zum Gesamtdrehmoment des
Verbrennungsmotors leisten, wird durch die
beschriebene Maßnahme eine Fehleinschätzung von
Verbrennungsaussetzern vermieden. Die Rücksetzung
bewirkt im Wesentlichen eine Wiederherstellung der
Verfahrensparameter auf den Beginn des
"Lerneffektes" des erfindungsgemäßen Verfahrens und
führt prinzipiell dazu, dass durch einen erneuten
über eine gewisse Zeitspanne durchgeführten Ver
gleich der Laufunruhewerte mit dem niedrigeren
Schwellwert eine Herabsetzung des Schwellwertes zur
Verbrennungsaussetzererkennung dann erfolgen kann,
wenn die Zylindergleichstellung wieder eine erhöhte
Motorlaufruhe herbeigeführt hat.
Das Rücksetzen des Schwellwertes erfolgt hierbei
zweckmäßigerweise auf den bereits zu Verfahrensbe
ginn festgelegten Ursprungswert.
Für bestimmte Anwendungsgebiete kann es zweckmäßig
sein, die Herabsetzung des Schwellwertes zur Ver
brennungsaussetzererkennung auf ein kleineres
Niveau in mehreren Abstufungen durchzuführen, wobei
die einzelnen Schwellwerte zwischen der Höhe des
Schwellwertes zur Verbrennungsaussetzererkennung
und des abgesenkten Schwellwertes liegen. Auf diese
Weise kann eine Herantastung der Verbren
nungsaussetzererkennung an ein besonders niedriges
Schwellwertniveau erfolgen und gleichzeitig die
Gefahr vermieden werden, auch eine im Wesentlichen
ordnungsgemäße Verbrennung schon als Verbrennungs
aussetzer zu werten, weil der entsprechende als
Sollwertvergleich herangezogene Schwellwert als zu
empfindlich anzusehen ist.
Für die praktische Realisierung des Verfahrens so
wie einen kompakten Aufbau der notwendigen Bauele
mente kann es vorteilhaft sein, die aus den Laufun
ruhewerten zylinderindividuell ermittelten Gleich
stellungs- bzw. Korrekturfaktoren nach jedem Soll-
Ist-Vergleich der Laufunruhewerte in einem Vorsteu
erkennfeld zu speichern und nach Herabsetzung des
ersten Schwellwertes auf ein kleineres Niveau die
zuletzt gespeicherten Gleichstellungs- oder Korrekturfaktoren
dann erst unverändert zu lassen. Auf
diese Weise enthält das Vorsteuerkennfeld erst nach
einer entsprechenden Lernphase, d. h. nach einem
Zeitintervall, in dem die Laufunruhewerte auf einem
so niedrigen Niveau liegen, dass von einem prinzi
piell aussetzerfreien Betrieb ausgegangen werden
kann, die zur optimalen Gleichstellung der einzel
nen Zylinder notwendigen Gleichstellungs- bzw. Kor
rekturfaktoren.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend an
hand der beigefügten Figur, welche den schemati
schen Verfahrensablauf anhand einer Funktionsblock
darstellung zeigt, näher erläutert.
In der Figur ist aus Übersichtlichkeitsgründen das
Verfahren für einen Zylinder einer mehrzylindrigen
Brennkraftmaschine exemplarisch dargestellt. Der
Ablauf der Verfahrensschritte für die zugehörigen
übrigen Zylinder erfolgt analog dem dargestellten
Blockschaltbild.
Zunächst wird in dem als Block dargestellten Ver
brennungsmotor M mittels eines mit der Nockenwelle
oder der Kurbelwelle verbundenen Geberrades, auf
dem einzelne Segmente aufgetragen sind, eine zylin
derindividuelle Segmentzeit ts ermittelt. Diese
Segmentzeit ts kann gegenüber einem Motornormalbe
trieb verlängert sein, falls in dem zugehörigen
Zylinder eine unvollständige Verbrennung oder ein
Verbrennungsaussetzer erfolgt. Die über geeignete
Sensoren mittels des Geberrades ermittelte Segment
zeit ts wird anschließend einem Block 1.1 zuge
führt. Der Block 1.1 berechnet aus den Segmentzei
ten zylinderindividuelle Laufunruhewerte LUT, wobei
dem Block 1.1 ein weiterer Filterblock 1.2 nachge
schaltet werden kann, in dem die ermittelten Lauf
unruhewerte LUT einer Filterung unterzogen werden.
Die Laufunruhewerte LUT werden in einem Block 2.1
einen Sollwertvergleich mit einem Schwellwert SW1
unterzogen. Ergibt der Sollwertvergleich, dass der
Laufunruhewert LUT größer ist als der Schwellwert
SW1, dann werden Aussetzer erkannt. Die gefilterten
Laufunruhewerte FLUT, die im Block 1.2 durch Filte
rung des Laufunruhewertes LUT berechnet werden,
sind ein direktes Maß für die Regelabweichung der
Zylindergleichstellung. Zur Zylindergleichstellung
werden die FLUT-Werte an einen PI-Regler 3.1
weitergeleitet. Der PI-Regler 3.1 bestimmt im
geschichteten Betrieb aus der Regelabweichung
Gleichstellungs- oder Korrekturwerte GL für den be
treffenden Zylinder, die als Ausgangsgrößen des
Blockes 3.1 einen weiteren Block 3.2 zugeführt wer
den, der eine Anpassung der Einspritzzeit und/oder
des Zündzeitpunktes der Zylinder, deren FLUT-Werte
eine Regelabweichung anzeigen, vornimmt, um eine
Rückkehr des Zylinderbetriebes in den Normalzustand
zu bewirken. Insoweit entsprechen die erläuterten
Verfahrensschritte bereits aus dem Stand der Tech
nik bekannten Verfahren zur Zylindergleichstellung.
Ergibt der Sollwertvergleich des Laufunruhewertes
LUT mit dem Schwellwert SW1, dass dieser unterhalb
des Schwellwertniveaus liegt, so wird dieses als
aussetzerfreier Betrieb gewertet. Das erfindungsge
mäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass nach
Durchführung des Sollwertvergleiches von LUT mit
SW1 ein Sollwertvergleich in einer Auswerteein
richtung 2.2 vorgenommen wird. In der Auswerteein
heit 2.2 erfolgt die Abfrage, ob der zylinderindi
viduell ermittelte Laufunruhewert LUT kleiner ist
als ein vorgegebener Schwellwert SW2. Ist der Lauf
unruhewert LUT kleiner als der vorgegebene Schwell
wert SW2, so wird das Ergebnis einer
Speichereinheit 2.3 zugeführt. Diese Speicherein
heit ist mit einem Zeitspannenzählwert ΔT ausge
stattet. Neben der Speicherung der Soll-Istwertver
gleichsergebnisse E1, E2 usw. hat der Blockbaustein
2.3 die Aufgabe zu entscheiden, ob während der
Zeitspanne Δt oder während einer bestimmten Anzahl
von Umdrehungen Δu alle Laufunruhewerte LUT unter
halb des Schwellwertes SW2 gelegen haben und ob
sich gleichzeitig der Motor in einem Betriebsbe
reich befand, in dem Aussetzer mittels des Schwell
wertes SW1 mit Sicherheit erkannt werden können.
Ist diese Abfrage positiv, dann gelten die abgege
benen Momente der einzelnen Zylinder als gleichge
stellt. In diesem Fall wird innerhalb des Blockes
2.1 der ursprünglich festgesetzte Schwellwert SW1
auf einen neuen Wert festgelegt, der vom Niveau her
einen kleineren Wert SW1neu besitzt als der ur
sprünglich festgesetzte Wert SW1. Aufgrund des neu
festgesetzten Schwellwertes SW1Neu erfolgt die Ab
frage innerhalb des Blockes 2.1, ob die Laufunruhe
werte LUT unterhalb des Schwellwertes SW1 liegen,
auf einem sehr viel empfindlicheren Niveau als vor
der Herabsetzung des Schwellwertes SW1, so dass
eine sehr viel genauere Aussetzererkennung erfolgen
kann. Sollte sich im Rahmen des Motorbetriebes er
geben, dass aufgrund besonderer Umstände die Lauf
unruhewerte LUT das Niveau des Schwellwertes SW2
überschreiten sollte und sich gleichzeitig der
Motor in einem Betriebsbereich befindet, in dem
Aussetzer mittels des ursprünglichen Schwellwertes
SW1 mit Sicherheit erkannt werden können, so wird
der sich auf niedrigem Niveau befindende Schwell
wert SW1Neu zurückgesetzt auf seinen ursprünglichen
Wert SW1. Somit läuft der erfindungsgemäße Verfah
rensablauf mit den ursprünglich festgesetzten
Werten solange ab, bis erneut wiederum nach Ablauf
einer Zeitspanne ΔT, in der die berechneten Laufun
ruhewerte LUT unter dem Niveau des zweiten Schwell
wertes SW2 liegen und sich gleichzeitig der Motor
in einem Betriebsbereich befindet, in dem Aussetzer
mittels des ursprünglichen Schwellwertes SW1. mit
Sicherheit erkannt werden können, eine Herabsetzung
des Schwellwertes SW1 erfolgt.
Die Herabsetzung des Schwellwertes SW1 kann wie
oben bereits beschrieben, natürlich auch in mehre
ren Stufen erfolgen, wobei die einzelnen Stufenwerte
zweckmäßigerweise zwischen dem Weltniveau des
Schwellwertes SW1 und des Schwellwertes SW2 liegen.
Darüber hinaus kann es zweckmäßig sein, dass der
PI-Regler 3.1 ein Vorsteuerkennfeld 4.1 aufweist,
welches mit Werten zu optimalen Zylindergleich
stellung adaptiv versorgt wird. Innerhalb des Vor
steuerkennfeldes spiegeln sich die zylinderindi
viduellen Unterschiede in den Hochdruckeinspritz
ventilen wieder. Nach Herabsetzung des Schwellwer
tes SW1 weist das Vorsteuerkennfeld die von den
einzelnen Hochdruckeinspritzventilen abhängigen und
zur optimalen Gleichstellung notwendigen Werte GL
auf.
Claims (6)
1. Verfahren zur Verbrennungsaussetzererken
nung bei mehrzylindrigen Brennkraftmotoren,
bei dem bei jeder Kurbelwellenumdrehung
- - Laufunruhewerte für jeden Zylinder der Brennkraftmaschine durch Messung von Seg mentzeiten einzeln ermittelt werden, wobei die Segmentzeiten die der Kolbenbewegung jedes zu messenden Zylinders entsprechenden Zeiten umfassen, in der die Kurbelwelle ei nen zugehörigen Kreissegmentwinkelbereich überstreicht,
- - auf der Basis der Laufunruhewerte und/ oder der gefilterten Laufunruhewerte FLUT eine Erkennung von Verbrennungsaussetzern durchgeführt wird
- - auf der Basis der gefilterten Laufun ruhewerte FLUT in einer Auswerteeinheit zylinderindividuell Gleichstellungs- bzw Korrekturfaktoren für die Beeinflussung von Einspritzzeiten oder Zündzeitpunktzeiten der einzelnen Zylinder errechnet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die ermittel ten Laufunruhewerte (LUT) oder gefilterte Laufunruhewerte (FLUT) in einem Sollwert vergleich mit einem zweiten Schwellwert (SW2), der wertmäßig wesentlich kleiner als ein erster Schwellwert (SW1) zur Aussetzererkennung vorgegeben ist, verglichen werden, wobei die regelmäßige Unterschreitung des zweiten Schwellwertes (SW2) innerhalb eines vorge gebenen Zeitintervalls (Δt) oder während einer bestimmten Anzahl von Motorumdrehun gen (Δu) eine Herabsetzung des ersten Schwellwer tes (SW1) zur Aussetzererkennung auf ein kleineres Niveau bewirkt.
2. Verfahren zur Verbrennungsaussetzererken
nung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Herabsetzung des Schwellwer
tes (SW1) zur Aussetzererkennung auf den
Wert des niedrigeren Schwellwertes (SW2)
erfolgt.
3. Verfahren zur Verbrennungsaussetzererken
nung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Überschreitung des
Schwellwertes (SW2) nach der Herabsetzung des
Schwellwertes zur Erkennung von Ausset
zern auf ein kleineres Niveau durch die
ermittelten Laufunruhewerte (LUT, FLUT) ein
Anheben des Schwellwertes (SW1) zur Ausset
zererkennung bewirkt.
4. Verfahren zur Verbrennungsaussetzererken
nung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, dass das Anheben des Schwellwertes
(SW1) zur Aussetzererkennung auf seinen
Ursprungswert bei Verfahrensablaufbeginn
erfolgt.
5. Verfahren zur Verbrennungsaussetzererken
nung nach einem der Ansprüche 1, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Herabset
zung des Schwellwertes (SW1) zur Ausset
zererkennung auf ein kleineres Niveau in
mehreren Abstufungen erfolgt, wobei die
einzelnen Schwellwerte zwischen der Höhe
des Schwellwertes zur Aussetzererkennung
(SW1) und des Schwellwertes (SW2) liegen.
6. Verfahren zur Verbrennungsaussetzererken
nung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass die zylinderin
dividuell ermittelten Gleichstellungs- bzw.
Korrekturfaktoren (GL) nach jedem Soll-Ist-
Vergleich der Laufunruhewerte (LUT) in ei
nem Vorsteuerkennfeld gespeichert werden
und dass nach Herabsetzung des
Schwellwertes zur Aussetzererkennung (SW1)
auf ein kleineres, Niveau die gespeicherten
Gleichstellungs- oder Korrekturfaktoren
(GL) unverändert bleiben.
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