DE10008204C2 - Bauteilverbindung zwischen zwei Bauteilen eines Kraftfahrzeugsitzes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Bauteilverbindung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einer Bauteilverbindung der als bekannt vorausgesetzten Art (DE 43 39 508 A1) wird ein flacher, kegeliger Vorsprung eines ersten Bauteils während des Schweißvorgangs in eine Aufnahmeöffnung eines zweiten Bauteils eingepreßt. Durch den erhöhten elektrischen Widerstand zwischen der Kante der Aufnahmeöffnung und dem Vorsprung wird im wesentlichen die Kante abgeschmolzen, so daß der Vorsprung in die Aufnahme­ öffnung einsinken kann. Die Verbindung hat den Vorteil, daß nur geringe Wärmemengen in die beteiligten Bauteile einge­ bracht werden, so daß die Bauteile sich nicht verziehen. Der geschmolzene Bereich ist jedoch vergleichsweise klein und die Qualität der Schweißverbindung von Formtoleranzen und Werkstoffqualität abhängig. Die Schweißverbindung ist deshalb nicht in allen Fällen einwandfrei.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine geschweißte Bauteilverbindung der als bekannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß de­ ren Qualität verbessert wird.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Pa­ tentanspruchs 1.

Die Schweißnahtverbindung wird durch eine zusätzliche Form­ schlußverbindung erheblich verstärkt. Die Verstärkung wird ohne wesentlichen Mehraufwand erzielt. Die Bildung von Schweißverbindung und Formschlußverbindung kann zeitgleich erfolgen.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Nachstehend werden fünf bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 - eine Frontansicht eines Neigungsverstellbe­ schlages;

Fig. 2 - einen vergrößerten Schnitt durch eine Bautei­ leverbindung mit einer Aufnahmeöffnung in ei­ ner ersten Ausführungsform gemäß Schnittebene II-II in Fig. 1;

Fig. 2a - einen Schnitt durch einen Bauteilbereich mit einer Aufnahmeöffnung in einer zweiten Aus­ führungsform;

Fig. 2b - einen Schnitt durch einen Bauteilbereich mit einer Aufnahmeöffnung in einer dritten Ausführungsform;

Fig. 2c - einen Schnitt durch einen Bauteilbereich mit einer Aufnahmeöffnung in einer vierten Aus­ führungsform;

Fig. 2d - einen Schnitt durch einen Bauteilbereich mit einer Aufnahmeöffnung in einer fünften Aus­ führungsform,

Fig. 2e - einen Schnitt durch die Aufnahmeöffnung eines Bauteilbereichs mit eingeschobenem Vorsprung,

Fig. 2f - einen Teilbereich von Fig. 2e mit dem Vor­ sprung nach dessen Vernietung.

Der in Fig. 1 dargestellte Neigungsverstellbeschlag 1 eines nicht weiter dargestellten Fahrzeugsitzes weist ein als Be­ schlagoberteil ausgebildetes erstes Teil 3 auf, das mit ei­ nem als Adapterplatte ausgebildeten zweiten Teil 2 verbun­ den ist. Das zweite Teil 2 übergreift ein Beschlagunterteil 13 in einem Randbereich. Das Beschlagoberteil 3 und das Be­ schlagunterteil 13 besitzen in bekannter Weise miteinander im Eingriff befindliche Verzahnungen 14 und 15 des als Tau­ melgetriebe ausgebildeten Neigungsverstellbeschlags.

Das mit dem zweiten Teil 2 verschweißte, erste Teil 3 liegt mit seiner ebenen Frontfläche 4 an einer Gegenfläche 6 des plattenförmigen, zweiten Teils 2 an. Das zweite Teil 2 weist aus ihm ausgestülpte Vorsprünge 7 auf. Die Vorsprünge 7 sind in durchgehende Aufnahmeöffnungen 8 des ersten Teils 3 eingepreßt. Sie durchsetzen die Aufnahmeöffnungen 8.

In einer ersten Ausführungsform weist die Aufnahmeöffnung 8 einen ersten Durchmesserbereich 10 und einen zweiten Durchmesserbereich 11 auf. Der zweite Durchmesserbereich 11 grenzt an die Rückseitenfläche 5. An den zweiten Durchmes­ serbereich 11 schließt ein zur Frontfläche 4 sich konisch erweiternder, erster Durchmesserbereich 10 an. Die Durch­ messerbereiche 10 und 11 sind konzentrisch zu einer Mittel­ achse 9 angeordnet.

Da der Vorsprung 7 nahezu Kegelform aufweist, erfolgt die Berührung zwischen dem Vorsprung 7 und der Aufnahmeöffnung 8 im unverschweißten Ausgangszustand beim Zusammenfügen der beiden Teile 2 und 3 beispielsweise an der Kante, die von der Frontfläche 4 und dem angrenzenden Durchmesserbereich 10 gebildet wird. Dieser Durchmesserbereich 10 kann einen unterschiedlichen Konturverlauf aufweisen, wie dies ein Blick auf die Zeichnungsfiguren 2a bis 2e zeigt. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2e erfolgt die erste Berührung zwischen dem Vorsprung 7 und der Aufnahmeöffnung 8 im un­ verschweißten Ausgangszustand beim Zusammenfügen der Teile 2 und 3 am Übergang zwischen der Frontfläche 4 und dem an­ grenzenden Durchmesserbereich 10, der geringfügig konisch ausgebildet ist.

Es sind auch andere erste Berührungen möglich, beispiels­ weise im Übergangsbereich der beiden Durchmesserbereiche 10 und 11.

Der nachfolgende Schweißvorgang erzeugt durch den im Berüh­ rungsbereich konzentrierten Stromfluß die Verschweißung. Der die Aufnahmeöffnung 8 durchsetzende Vorsprung 7 wird beim Einpressen des Vorsprungs 7 und beim Zusammenpressen der beiden Bauteile gegen ein balliges Gegenwerkzeug ge­ drückt. Dieser Gegendruck führt zu einer Verformung des Vorsprungs 7, die genauer aus Fig. 2 und 2f ersichtlich ist. Im verformten Endzustand des Vorsprungs 7 ergeben sich an der Rückseitenfläche 5 des Beschlagteils 3 radial sich erstreckende Überstände. Zusätzlich zu der beschriebenen Schweißverbindung entsteht auf diese Weise auch eine Niet­ verbindung zwischen den Teilen 2 und 3.

Die weiteren Ausführungsformen der Bauteilverbindung unter­ scheiden sich von der vorstehend beschriebenen lediglich durch die Gestalt der Aufnahmeöffnungen. Bei der in Fig. 2a dargestellten Ausführungsform wird eine Aufnahmeöffnung 8a durch zwei kreiszylindrische Durchmesserbereiche 10a und 11a gebildet. Der an die Frontfläche 4 angrenzende, erste Durchmesserbereich 10a weist einen größeren Durchmesser auf als der zweite Durchmesserbereich 11a. Dadurch ergibt sich eine exaktere Positionierung der beim Preßschweißen entste­ henden Schweißnaht an der durch die unterschiedlichen Durchmesserbereiche 10a und 11a gebildeten Kante.

Bei der in Fig. 2b dargestellten Ausführungsform schließt sich an einen zweiten Durchmesserbereich 11b einer Aufnah­ meöffnung 8b ein weiterer, an die Rückseitenfläche 5 an­ grenzender Durchmesserbereich 12 mit gegenüber einem ersten Durchmesserbereich 10b nochmals vergrößertem Durchmesser an. Dieser Durchmesserbereich 12 nimmt den radial aufgewei­ teten Teil des Vorsprungs 7 auf. Dadurch steht der Vor­ sprung 7 nicht über die Rückseitenfläche 5 vor und der Formschluß zwischen den Teilen 3 und 2 wird verbessert.

Auch bei dieser Ausführungsform führt der gebildete Form­ schluß zwischen den Teilen 3 und 2 zu einer zusätzlichen Nietverbindung.

Eine in Fig. 2c dargestellte Ausführungsform weist eine Aufnahmeöffnung 8c mit kalottenförmigen Durchmesserberei­ chen 10c und 12a auf, die sich anschließend an einen kreis­ zylindrischen, zentralen Durchmesserbereich 11c zur Front­ fläche 4 bzw. zur Rückseitenfläche 5 erweitern. Die vergrö­ ßerten Durchmesserbereiche 10c und 12a können in Richtung der Mittelachse 9 auch mit anderen Konturen ausgebildet sein. Fig. 2d zeigt konisch sich erweiternde Durchmesserbe­ reiche 10d und 12b der Aufnahmeöffnung 8d. Die an den zen­ tralen Durchmesserbereich 11d sich anschließenden Konen er­ weitern sich zur Frontfläche 4 bzw. zur Rückseitenfläche 5. Sämtliche Durchmesserbereiche 10d, 11d und 12b verlaufen konzentrisch zur Mittelachse 9.

Claims (8)

1. Bauteilverbindung zwischen zwei Teilen, nämlich einem rahmenfesten Teil eines Kraftfahrzeugsitzes und einem Beschlagteil eines Neigungsverstellbeschlages (1), bei der ein erstes Teil (3) mit seiner Frontfläche (4) an einer ebenen Gegenfläche (6) eines zweiten Teils (2) an­ liegt, wobei das erste Teil (3) mindestens eine bis zu einer seiner Frontfläche (4) gegenüberliegenden Rücksei­ tenfläche (5) durchgehende Aufnahmeöffnung (8; 8a; 8b; 8c; 8d) und das zweite Teil (2) mindestens einen ausge­ stülpten Vorsprung (7) aufweist, der in die Aufnahmeöff­ nung (8; 8a; 8b; 8c; 8d) eingreift und wobei die Teile (3; 2) am Umfang von Vorsprung (7) und Aufnahmeöffnung (8; 8a; 8b; 8c; 8d) miteinander verschweißt sind, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Durchmesser des Vorsprungs (7) in Richtung auf die Rückseitenfläche (5) erweitert und die Teile (3; 2) zusätzlich zur Verschweißung durch einen Formschluß miteinander verbunden sind und die Durchmessererweite­ rung aus einer Materialverformung bzw. Stauchung des Vorsprungs (7) resultiert.

2. Bauteilverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeöffnung (8; 8a; 8b; 8c; 8d) bereichswei­ se kreiszylindrisch ausgebildet ist und der Vorsprung (7) zumindest bereichsweise konusförmig ist.

3. Bauteilverbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeöffnung (8; 8a; 8b,8c; 8d) unterschied­ lich große, kreiszylindrische Durchmesserbereiche auf­ weist, wobei sich ein erster Durchmesserbereich (10; 10a; 10b; 10c; 10d) mit einem ersten Durchmesser benach­ bart zur Frontfläche (4) erstreckt, dem sich ein zweiter Durchmesserbereich (11; 11a; 11b; 11c; 11d) mit einem zweiten, geringeren Durchmesser anschließt.

4. Bauteilverbindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich an den zweiten Durchmesserbereich (11b; 11c; 11d) der Aufnahmeöffnung (8b; 8c; 8d) in Richtung der Rückseitenfläche (5) ein weiterer Durchmesserbereich (12; 12a; 12b) mit vergrößertem Durchmesser anschließt, der an die Rückseitenfläche (5) angrenzt.

5. Bauteilverbindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der an die Rückseitenfläche (5) angrenzende Durch­ messerbereich (12) kreiszylindrisch ausgebildet ist.

6. Bauteilverbindung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Durchmesserbereiche (10; 10a; 10b; 10c; 10d; 11; 11a; 11b; 11c; 11d 12; 12a; 12b) miteinander fluchten.

7. Bauteilverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein zentraler, kreiszylindrischer Durchmesserbereich (11; 11d;) sich konisch zur Frontfläche (4) und zur Rückseitenfläche (5) erweitert.

8. Bauteilverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Umfangsfläche der Aufnahmeöffnung (8c) von einem zentralen, kreiszylindrischen Durchmesserbereich (11c) zur Frontfläche (4) und zur Rückseitenfläche (5) mit einer gekrümmten Kontur erweitert.