DE10007990A1 - Elektrode und Membran-Elektrode-Anordnung für elektrochemische Zellen - Google Patents
Elektrode und Membran-Elektrode-Anordnung für elektrochemische ZellenInfo
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Abstract
Ein Elektrodenaufbau für eine elektrochemische Zelle wird hergestellt, indem eine Mischung gebildet wird, die Protonenleitungsmaterial und Kohlenstoffteilchen umfaßt, die Mischung auf eine Stromkollektorplatte aufgebracht wird, um einen Film zu bilden, und ein Katalysator in der Form von Metallpolykristallen in einer dünnen Schicht auf der freiliegenden Oberfläche des Films verteilt wird. Dieses Verfahren erzeugt eine Elektrode mit einer wesentlich erhöhten Katalysatorausnutzung, einer drastischen Verringerung der aufgebrachten Katalysatormenge, die folglich weniger teuer herzustellen ist als Elektroden, die durch Verfahren nach dem Stand der Technik erzeugt werden. Ein kombinierter Elektrolyt- und Elektrode-Aufbau für eine elektrochemische Zelle wird erzeugt, indem eine Elektrode mit der oben beschriebenen Zusammensetzung in Kontakt mit einer protonenleitenden Polymerelektrolytmembran heißgepreßt wird.
Description
Diese Erfindung betrifft Elektroden und kombinierte Membran- und Elek
trode-Anordnungen zur Verwendung mit elektrochemischen Zellen.
Elektrochemische Zellen sind für verschiedene Anwendungen erwünscht,
insbesondere wenn sie als Brennstoffzellen betrieben werden. Brennstoff
zellen sind für viele Anwendungen vorgeschlagen worden, die elektrische
Fahrzeugenergieanlagen umfassen, um Verbrennungsmotoren zu erset
zen. Eine Brennstoffzellenkonstruktion verwendet eine Festpolymerelek
trolytmembran (SPE-Membran = solid polymer electrolyte membrane) oder
Protonenaustauschmembran (PEM = proton exchange membrane), um ei
nen Ionenaustausch zwischen der Anode und der Kathode zu schaffen. In
den Brennstoffzellen sind gasförmige und flüssige Brennstoffe verwendbar.
Beispiele umfassen Wasserstoff und Methanol, wobei Wasserstoff bevor
zugt ist. Wasserstoff wird der Anode der Brennstoffzelle zugeführt. Sauer
stoff (als Luft) ist das Zellenoxidationsmittel und wird der Kathode der
Zelle zugeführt. Die Elektroden sind aus porösen, leitfähigen Materialien,
wie Gewebegraphit, graphitierte Platten oder Kohlepapier, gebildet, damit
sich der Brennstoff über die Oberfläche der Membran, die der Brennstoff
zufuhrelektrode zugewandt ist, verteilen kann. Eine typische Brennstoff
zelle ist in USPN 5 272 017 und USPN 5 316 871 (Swathirajan et al.) be
schrieben.
Wichtige Aspekte einer Brennstoffzelle umfassen Reaktionsoberflächen, an
denen elektrochemische Reaktionen stattfinden, Katalysatoren, die eine
derartige Reaktion katalysieren, Ionenleitungsmedien und Massentrans
portmedien. Die Kosten der durch eine Brennstoffzelle erzeugten Energie
hängen zum Teil von den Kosten des Katalysators ab. Die Kosten der
durch eine Brennstoffzelle erzeugten Energie sind wesentlich größer als
bei konkurrierenden Energieerzeugungsalternativen zum Teil wegen einer
relativ schlechten Ausnutzung von kostbaren Metallkatalysatoren bei her
kömmlichen Elektroden. Jedoch ist aus Brennstoffzellen auf Wasserstoff
basis erzeugte Energie erwünscht, weil Wasserstoff umweltverträglich ist
und Wasserstoff-Brennstoffzellen leistungsfähig sind. Es ist deshalb er
wünscht, die Katalysatorausnutzung in Brennstoffzellenanordnungen zu
verbessern, um Brennstoffzellen zur Energieerzeugung attraktiver zu ma
chen.
In einer Hinsicht ist ein Elektrodenaufbau vorgesehen, der eine Stromkol
lektorplatte, einen Film, der eine Mischung aus Protonenleitungsmaterial
und Kohlenstoffteilchen umfaßt, wobei der Film eine erste Oberfläche
aufweist, die an der Stromkollektorplatte haftet, und Metallpolykristalle
umfaßt, die auf einer zweiten Oberfläche des Films getragen und verteilt
sind.
In einer weiteren Hinsicht ist ein kombinierter Elektrolyt- und Elektroden
aufbau für eine elektrochemische Zelle vorgesehen, der eine protonenlei
tende Polymerelektrolytmembran und erste und zweite Elektroden umfaßt,
die auf entgegengesetzte Oberflächen der Membran geklebt sind. Zumin
dest eine der Elektroden weist eine Schicht auf, die aus Kohlenstoffteil
chen hergestellt ist, die in einem Protonenleitungsmaterial verteilt sind,
und Metallpolykristalle sind auf der Schicht derart verteilt, daß sie der
Membran zugewandt und zumindest teilweise in diese eingebettet sind.
Bei der bevorzugten Ausführungsform weisen die Kohlenstoffteilchen eine
mittlere Teilchengröße in Bereich von etwa 35 bis etwa 50 Nanometern
auf, und die Metallpolykristalle bestehen aus Platin. Die Elektrolytmem
bran und das Protonenleitungsmaterial umfassen jeweils vorzugsweise ein
Copolymer aus Tetrafluorethylen und perfluorierten Monomeren, die Sul
fonsäuregruppen enthalten.
Bei einer Ausführungsform ist ein Verfahren zum Herstellen des oben be
schriebenen, verbesserten Elektrodenaufbaus zur Verwendung bei einer
elektrochemischen Zelle vorgesehen. Die Elektrode wird hergestellt, indem
eine Mischung gebildet wird, die Protonenleitungsmaterial und Kohlen
stoffteilchen umfaßt, die Mischung auf eine Stromkollektorplatte aufge
bracht wird, um einen Film zu bilden, und ein Katalysator in der Form
von Metallpolykristallen auf der freiliegenden Oberfläche des Films verteilt
wird. Dieses Verfahren erzeugt eine Elektrode, die eine wesentlich erhöhte
Katalysatorausnutzung und eine drastische Verringerung der aufgebrach
ten Katalysatormenge aufweist, und die folglich weniger teuer herzustellen
ist als Elektroden, die durch Verfahren nach dem Stand der Technik er
zeugt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der Film vorzugsweise herge
stellt, indem das Protonenleitungsmaterial und die Kohlenstoffteilchen mit
einem Lösungsmittel gemischt werden, die Mischung auf der Stromkol
lektorplatte ausgebreitet wird, und anschließend das Lösungsmittel ver
dampft wird. Die Polykristalle werden dann auf dem Film über einen phy
sikalischen Dampfabscheidungsprozess, wie Elektronenstrahlverdamp
fung (electron beam evaporation) abgeschieden. Der physikalische Damp
fabscheidungsprozess gestattet es, daß der Katalysator auf dem Film ab
geschieden werden kann, ohne den Film hohen Temperaturen auszuset
zen, die das Protonenleitungsmaterial zersetzen oder zerstören würden.
Das Endergebnis ist, daß der Katalysator in einer ultradünnen Schicht in
engem Kontakt mit dem Film angeordnet ist. Der resultierende Film wird
vorzugsweise auf die Stromkollektorplatte heißgepreßt, um eine richtige
Anhaftung sicherzustellen.
Es ist auch ein Verfahren zum Herstellen eines kombinierten Elektrolyt-
und Elektrode-Aufbaus für eine elektrochemische Zelle vorgesehen, die
eine Elektrolytmembran aus festem Polymerprotonenleitungsmaterial und
erste und zweite Elektroden aufweist, die auf jeder Seite der Elektrolyt
membran angeordnet sind, wobei zumindest eine der Elektroden gebildet
wird, indem eine Mischung, die Protonenleitungsmaterial und Kohlen
stoffteilchen umfaßt, auf eine Stromkollektorplatte aufgebracht wird, um
einen Film zu bilden, der an der Platte haftet, und verteilte Metallpolykri
stalle auf der Oberfläche des Films gebildet werden. Die bei diesem Ver
fahren erzeugte Elektrode wird dann auf eine erste Oberfläche der Elek
trolytmembran gesetzt, so daß die Metallpolykristalle der Membran zuge
wandt sind. Die zweite Elektrode wird auf die entgegengesetzte Oberfläche
der Membran gesetzt, und der resultierende Aufbau wird erwärmt und zu
sammengedrückt, um die Elektroden anhaften oder kleben zu lassen. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung werden
die Elektroden an der Membran anhaften gelassen oder an diese geklebt,
indem die Anordnung einer Druckbelastung von etwa 1,72 bis etwa
6,89 MPa (etwa 250 bis etwa 1000 Pfund pro Quadratzoll) und einer Tem
peratur von etwa 138°C bis etwa 160°C (etwa 280°F bis etwa 320°F) aus
gesetzt wird und diese Bedingungen etwa 1 bis etwa 5 Minuten aufrecht
erhalten werden. Es ist herausgefunden worden, daß diese Bedingungen
dazu führen, daß die Metallpolykristalle zumindest teilweise in die Mem
bran eingebettet werden, wodurch ein durchgehender Weg für Protonen
zur Katalysatorstelle, an der die Reaktion auftritt, geschaffen wird.
Wie es aus der obigen Beschreibung der Elektrode, der Membran-Elek
trode-Anordnung und dem Brennstoffzellensystem zu sehen ist, schafft
die Erfindung eine verbesserte Katalysatorausnutzung und eine verrin
gerte aufgebrachte Katalysatormenge.
Es ist ein Ziel der Erfindung, neue Elektroden und neue Membran-Elek
trode-Anordnungen zu schaffen. Es ist ein weiteres Ziel, ein Verfahren zur
Herstellung der Elektroden und Anordnungen, die verbesserte Elektroden
enthalten, zu schaffen. Die Membran/Elektrode-Anordnung der Erfindung
liefert vorteilhaft eine relativ hohe Ausgangsleistung mit einer unerwartet
niedrigen aufgebrachten Katalysatormenge.
Die Erfindung wird im folgenden beispielhaft anhand der Zeichnung be
schrieben, in dieser ist
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer nicht zusammengebauten
elektrochemischen Brennstoffzelle mit einer Elektrode und ei
ner kombinierten Membran- und Elektrode-Anordnung gemäß
der Erfindung,
Fig. 2 eine bildliche Darstellung eines Querschnitts einer Membran-
Elektrode-Anordnung gemäß der Erfindung,
Fig. 3 eine bildliche Darstellung einer Membran-Elektrode-Anord
nung wie in Fig. 2, die Graphitplatten aufweist,
Fig. 4 eine bildliche Darstellung, die eine vergrößerte Ansicht eines
Teils der Kathodenseite von Fig. 2 zeigt,
Fig. 5 eine bildliche Darstellung, die eine vergrößerte Ansicht eines
Teils der Anodenseite von Fig. 2 zeigt,
Fig. 6 ein Schema eines experimentellen Elektronenstrahlsystems
zur physikalischen Dampfabscheidung eines Katalysators auf
eine Elektrode,
Fig. 7 eine Transmissionselektronenmikrofotografie der Kathode, die
die Verteilung eines Pt-Katalysators durch die ganze aktive
Materialschicht der Elektrode hindurch zeigt,
Fig. 8 eine Transmissionselektronenmikrofotografie der Anode, die
die Lage von Pt-Katalysatorteilchen an der Grenzfläche mit der
Elektrolyt-Nafion®-Membran zeigt,
Fig. 9 eine graphische Darstellung, die Ergebnisse der Zellenleistung
nach 24 Stunden Benutzung zeigt, wobei es vier Niveaus Pt
gibt, für die die Zellenspannung über die Stromdichte gezeigt
ist.
In Fig. 1 ist eine elektrochemische Zelle 10 mit einer in diese eingearbei
tete kombinierten Membranelektrolyt- und Elektrode-Anordnung (MEA) 12
in einer bildlichen nicht zusammengebauten Form gezeigt. Die elektro
chemische Zelle 10 ist als eine Brennstoffzelle aufgebaut. Jedoch ist die
hierin beschriebene Erfindung auf elektrochemische Zellen im allgemeinen
anwendbar. Die elektrochemische Zelle 10 umfaßt Endplatten aus rost
freiem Stahl 14, 16, Graphitblöcke 18, 20 mit Öffnungen 22, 24, um eine
Gasverteilung zu erleichtern, Dichtungen 26, 28, Kohlenstoffplatten-
Stromkollektoren 30, 32 mit jeweiligen Anschlüssen 31, 33 und die Mem
branelektrolyt- und Elektrode-Anordnung (MEA) 12. Die beiden Sätze von
Graphiblöcken, Dichtungen und Stromkollektoren, nämlich 18, 26, 30
und 20, 28, 32 werden jeweils als Gas- und Stromtransportmittel 36, 38
bezeichnet. Der Anodenanschluß 31 und der Kathodenanschluß 33 wer
den zum Anschluß an eine externe Schaltung verwendet, die weitere
Brennstoffzellen umfassen kann.
Die elektrochemische Brennstoffzelle 10 arbeitet mit gasförmigen Reakti
onspartnern, von denen einer ein Brennstoff ist, der von einer Brennstoff
quelle 37 zugeführt wird, und der andere ein Oxidationsmittel ist, das von
einer Quelle 39 zugeführt wird. Die Gase von den Quellen 37, 39 verbrei
ten sich durch jeweilige Gas- und Stromtransportmittel 36 und 38 zu ent
gegengesetzten bzw. voneinander abgewandten Seiten des MEA 12.
Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht der Anordnung 12 gemäß der vor
liegenden Erfindung. Nach Fig. 2 bilden poröse Elektroden 40 eine Anode
42 auf der Brennstoffseite und eine Kathode 44 auf der Sauerstoffseite.
Die Anode 42 ist von der Kathode 44 durch eine Festpolymerelektrolyt
membran (SPE-Membran) 46 getrennt. Die SPE-Membran 46 sorgt für ei
nen Ionentransport, um Reaktionen in der Brennstoffzelle 10 zu erleich
tern. Die Elektroden der Erfindung schaffen einen effektiveren Protonen
transport durch Einbetten der Elektrode in die Ionomermembran, um ei
nen in wesentlichen kontinuierlichen Polymerkontakt für einen derartigen
Protonentransport zu schaffen. Dementsprechend weist die MEA 12 der
Zelle 10 eine Membran 46 mit voneinander beabstandeten ersten und
zweiten entgegengesetzten Oberflächen 50, 52 und einen Dicken- oder
Zwischenmembranbereich 53 zwischen den Oberflächen 50, 52 auf. Je
weilige Elektroden 40, nämlich Anode 42 und Kathode 44, sind an die
Membran 46 an einer entsprechenden Oberfläche der Oberflächen 50, 52
geklebt oder haften an dieser.
Bei einer Ausführungsform umfassen die Elektroden 40 (Anode 42, Ka
thode 44) jeweils erste bzw. zweite mit Teflon beschichtete (mit Polyte
trafluorethylen beschichtete, imprägenierte) Graphitplatten 80, 82 auf je
weiligen Seiten der Membran 46. (Fig. 3) Das aktive Anodenmaterial ist
zwischen der ersten Oberfläche 50 der Membran und ersten Platte 80 an
geordnet und das aktive Kathodenmaterial ist zwischen der zweiten Ober
fläche 52 und zweiten Platte 82 angeordnet. Jede mit Teflon beschichtete
Platte 80, 82 ist etwa 0,19 mm bis 0,33 mm (7,5 bis 13 mils) dick.
Die Festpolymerelektrolytmembran (SPE-Membran) 46 der vorliegenden
Erfindung ist in der Technik allgemein als ein Ionenleitungsmaterial be
kannt. Derartige SPE-Membranen werden auch als Protonenaustausch
membranen (PEM) bezeichnet. Typische SPE-Membranen sind in den
U.S.-Patenten Nr. 4 272 353, 3 134 697 und 5 211 984 beschrieben.
Die SPE-Membranen oder Platten sind Ionenaustauschharzmembranen.
Die Harze umfassen ionische Gruppen in ihrem Polymeraufbau, von de
nen eine ionische Komponente durch die Polymermatrix fixiert oder ge
halten ist und zumindest eine andere ionische Komponente ein mobiles
austauschbares Ion ist, das elektrostatisch der festen Komponente zuge
ordnet oder zugehörig ist. Die Fähigkeit des mobilen Ions, unter geeigne
ten Bedingungen durch andere Ionen ersetzt zu werden, verleiht diesen
Materialien Ionenaustauscheigenschaften.
Die Ionenaustauschharze können hergestellt werden, indem eine Mi
schung aus Bestandteilen, von denen einer einen ionischen Inhaltsstoff
enthält, polymerisiert wird. Eine breite Klasse von Kationenaustausch-
und Protonenleitungsharzen ist das sogenannte Sulfonsäure-Kationen
austauschharz. In den Sulfonsäuremembranen sind die Kationen-Ionen-
Austauschgruppen hydratisierte Sulfonsäureradikale, die an der Polymer
hauptkette durch Sulfonierung angebracht sind.
Die Ausbildung dieser Ionenaustauschharze zu Membranen oder Platten
ist in der Technik auch allgemein bekannt. Der bevorzugte Typ ist ein per
fluorierter Sulfonsäure-Polymerelektrolyt, bei dem der gesamte Membran
aufbau Ionenaustauscheigenschaften aufweist. Diese Membranen sind im
Handel erhältlich, und ein typisches Beispiel einer handelsüblichen sulfo
nierten Perfluorkohlenstoff-Protonenleitungsmembran wird von E. I. Du
pont de Nemours & Co. unter der Handelsbezeichnung Nafion® verkauft.
Eine andere wurde von Dow Chemical entwickelt. Derartige Protonenlei
tungsmembranen können gekennzeichnet sein durch Monomere der
Strukturen CF2=CFOCF2CF2SO3H, CF2=CFOCF2CF(CF3)OCF2SO3H, und
-CF2CF2CF(ORX)CF2CF2-, wobei x SO3H oder CO2H ist. Nafion® ist ein
Fluorpolymer und insbesondere ein Copolymer, das perfluorierte Car
boxyl- oder Sulfonsäure-Monomereinheiten umfaßt. Nafion®-Polymere und
Polymermembranen sind Nafion®-Polymere, die aus Copolymeren aus Te
trafluorethylen und perfluorierten Monomeren, die Sulfon- oder Carboxyl
säuregruppen enthalten, hergestellt sind. Das perfluorierte Sulfoncopoly
mer ist für die Erfindung bevorzugt.
Bei der elektrochemischen Brennstoffzelle 10, die durch die Erfindung
beispielhaft ausgeführt ist, ist die Membran 46 eine für Kationen permea
ble Protonenleitungsmembran, die H+-Ionen als das mobile Ion aufweist,
wobei das Brenngas Wasserstoff (oder Reformat) ist und das Oxidations
mittel Sauerstoff oder Luft ist. Die Gesamtzellenreaktion ist die Oxidation
von Wasserstoff zu Wasser und die jeweiligen Reaktionen an der Anode 42
und der Kathode 44 sind H2 = 2H+ + 2e (Anode) und
½O2 + 2H+ + 2e = H2O (Kathode).
Da Wasserstoff als das Brenngas verwendet wird, ist das Produkt der Ge
samtzellenreaktion Wasser. Typischerweise wird das Produktwasser an
der Kathode 44, die die Elektrode 40 auf der Sauerstoffseite ist, abgewie
sen. Typischerweise entweicht dann Wasser durch einfaches Abfließen
oder durch Verdampfung. Falls es gewünscht ist, kann jedoch ein Mittel
vorgesehen sein, um das Wasser, wenn es gebildet wird, zu sammeln und
es aus der Zelle fortzutragen.
Das Wassermanagement in der Zelle ist für den erfolgreichen Langzeitbe
trieb der elektrochemischen Brennstoffzelle wichtig. Wassermanagement
techniken und damit in Beziehung stehende Zellenkonstruktionen sind in
den U.S.-Patenten Nr. 5 272 017 ('017) und 5 316 871 ('871) beschrieben,
deren Offenbarungsgehalt jeweils vollständig durch Bezugnahme hierin
mit eingeschlossen ist. Obwohl das Wassermanagement ein wichtiger
Aspekt für den Brennstoffzellenbetrieb ist, ist die vorliegende Erfindung
auf die kritische Eigenschaft der effektiven Elektrodenausnutzung gerich
tet. Ein anderer wichtiger Aspekt für einen erfolgreichen Langzeitbetrieb
der Brennstoffzelle umfaßt den effektiven Protonentransport zwischen
Elektroden und der Membran. Dieser Aspekt ist auch in den '017- und
'871-Patenten beschrieben, deren Offenbarungsgehalt jeweils vollständig
durch Bezugnahme hierin mit eingeschlossen ist. Wie es in diesen be
schrieben ist, wird ein effektiver Protonentransport zumindest zum Teil
erreicht, indem ein im wesentlichen durchgehender Weg von Polymerpro
tonenleitungsmaterial zwischen den Elektroden und der Membran durch
in diesen beschriebene Mittel geschaffen wird.
Die Elektroden der Erfindung umfassen einen Stromkollektor und aktives
Elektrodenmaterial, das in Zellenreaktionen eingreift. Elektrochemische
Reaktionen in einer Brennstoffzelle treten an einem Grenzflächenbereich
zwischen dem Protonenleitungsionomer, dem Katalysator, dem elektro
nenleitenden Kohlenstoff und dem gasförmigen Reaktionspartner auf. So
mit sollte für eine gute Katalysatorausnutzung die Elektrode derart kon
struiert sein, daß die Katalysatorstellen in engem Kontakt mit der Proto
nenaustauschmembran, dem gasförmigen Reaktionspartner und dem
elektronenleitenden Kohlenstoff stehen.
Die Kathode der Erfindung ist durch herkömmliche Verfahren hergestellt,
die in den U.S.-Patenten Nr. 5 272 017 und 5 316 871 beschrieben sind,
deren Offenbarungsgehalt oben durch Bezugnahme hierin mit einge
schlossen wurde. Bei derartigen Ausgestaltungen werden mit einem Kata
lysator versehene Kohlenstoffteilchen vorbereitet und dann mit dem Pro
tonenleitungsbindemittel in Lösung mit einem Gußlösemittel kombiniert.
Die Lösung wird auf eine mit Teflon beschichtete Graphitplatte 82 aufge
bracht, das Gußlösungsmittel wird verdampft, und die verbleibende
Schicht, die mit einem Katalysator versehenen Kohlenstoffteilchen und
Bindemittel umfaßt, wird dann in Kontakt mit der Membran gebracht und
an diese heißgepreßt. Hier stehen die mit einem Katalysator versehenen
Kohlenstoffteilchen 60 in engem Kontakt mit der Membran 46 und haften
an dieser. Wie es hierin beschrieben ist, ist vorzugsweise ein gewisser Teil
der mit einem Katalysator versehenen Kohlenstoffteilchen zumindest teil
weise in die Membran 46 eingebettet. Fig. 4 ist eine bildliche Darstellung,
die die vergrößerte Ansicht der Kathode 44 mit den mit einem Katalysator
versehenen Kohlenstoffteilchen 60 zeigt. Es ist hier klar gezeigt, daß die
Kathode fein verteilte Kohlenstoffteilchen 60 enthält, auf denen sehr fein
aufgeteilte Katalysatorteilchen 62 getragen sind. Ein Protonenleitungs
material 64 ist mit Teilchen vermischt.
Die neue Elektrodengestalt der Erfindung ist hierin zur Verwendung als
eine Anode beschrieben, jedoch nicht dadurch begrenzt. Man geht davon
aus, daß sie sowohl für eine Anode als auch für eine Kathode verwendbar
ist, und es ist hier gezeigt, daß sie besonders vorteilhaft ist, wenn sie als
eine Anode verwendet wird. Die Elektrode der Erfindung umfaßt den Ka
talysator 70, der in einer ultradünnen Schicht in engem Kontakt mit den
Kohlenstoffteilchen 71 angeordnet ist, die Kohlenstoffstromkollektorplatte
80 und das Protonenleitungsmaterial der Elektrode. Die angeordnete
Schicht aus einem Katalysator 70 steht auch in engem Kontakt mit dem
Protonenleitungsmaterial der Membran (Fig. 5). Der Elektrodenaufbau der
Erfindung umfaßt eine Stromkollektorplatte 80 und einen Film 72, der an
der Platte 80 haftet. Der Film umfaßt das Ionomer (Protonenleitungsmate
rial) und Kohlenstoffteilchen 71, die mit dem Protonenleitungsmaterial
vermischt sind. Die erste Oberfläche 73 des Films ist an eine Oberfläche
der Stromkollektorplatte 80 geklebt. Katalysatorpolykristalle 70 sind auf
der zweiten Oberfläche 74 des Films getragen und verteilt. Die Polykri
stalle 70 sind vorzugsweise metallisch, Metalle oder Legierungen. Insbe
sondere bevorzugt sind Edelmetallkatalysatoren, wie Platin (Pt) und Palla
dium (Pd). Zusätzlich können andere relativ stabile Metalle zum Legieren
verwendet werden, wie Titan, Ruthenium, Rhodium, Wolfram, Zinn oder
Molybdän. Die legierenden Stoffe werden hauptsächlich hinzugefügt, um
die CO-Toleranz der Anode zu verbessern, wenn die Brennstoffzelle mit
Reformatbrennstoffen betrieben wird.
Die Erfindung stellt ein neues Verfahren zum Bilden verteilter, mikrosko
pischer, katalytischer Teilchen auf einem Träger mit einer großen Oberflä
che bereit. Es werden physikalische Mittel zur Dampfabscheidung dazu
verwendet, die gewünschte Teilchengröße zu schaffen und das katalyti
sche Material auf eine Oberfläche des Films abzuscheiden, ohne die we
sentlichen Eigenschaften des katalytischen Materials während der Ab
scheidung zu verändern. Die physikalische Dampfabscheidung steht im
Gegensatz zu Prozessen, wie chemische Dampfabscheidung, bei denen ein
Zersetzungsprodukt einer Verbindung den Katalysatorstoff liefert. Bei der
vorliegenden Erfindung sind Mittel zur chemischen Dampfabscheidung
nicht erwünscht, da die relativ hohe Temperatur zur Zersetzung die phy
sikalischen Eigenschaften des Protonenleitungsionomers zerstören oder
dieses zersetzen würde. Deshalb werden Abscheidungsmittel verwendet,
die ein Material abscheiden, ohne dessen physikalische Eigenschaften zu
verändern, und bei einer Temperatur, die die Komponenten des Elektro
denfilms 72 nicht zersetzt. Verfahren zur physikalischen Dampfabschei
dung umfassen beispielsweise Verdampfung, Zersteuben (Sputtern), Sub
limation oder andere äquivalente Mittel. Die physikalische Dampfabschei
dung ist ein bevorzugtes Verfahren, um den Katalysator in der ultradün
nen Schicht anzuordnen und den Katalysator auf der Kohlenstoff/Iono
mer-Schicht mit der großen Oberfläche zu verteilen. Die Kohlenstoffteil
chen/Ionomer-Schicht wird auf die Stromkollektorplatte durch herkömm
liche Mittel, wie Sprühen, Pinseln, Aufbringen durch Streichmesser (doc
tor blading), oder andere herkömmliche Beschichtungsmittel auf den
Stromkollektor aufgebracht. Dann wird der Katalysator vorzugsweise
durch physikalische Dampfabscheidung auf die aufgebrachte Kohlen
stoff/Ionomer-Schicht abgeschieden. Das Endergebnis ist, daß der Kataly
sator in einer ultradünnen Schicht in engem Kontakt mit dem auf der
Stromkollektorplatte getragenen Kohlenstoff/Ionomer und in engem Kon
takt mit der Oberfläche der Membran angeordnet ist, wenn die Membran-
Elektrode-Anordnung hergestellt wird. Die Membran-Elektrode-Anord
nung wird hergestellt, indem jede Elektrode auf eine jeweilige Oberfläche
der Membran aufgebracht und dann bei einer Temperatur und Drucklast
heißgepreßt wird, die ausreichen, damit die Elektroden an der Membran
kleben oder haften. Es wird vorzugsweise zumindest ein Teil der Polykri
stalle zumindest teilweise in die Membran eingebettet, die während des
Hochtemperatur-Heißpressens erweicht wird.
Im besonderen wird das aktive Material der Anode 42 auf die mit Teflon
beschichtete Graphitplatte 80 aufgebracht. Dann wird die Seite des akti
ven Anodenmaterials, die auf der Platte 80 getragen ist, in Kontakt mit der
ersten Oberfläche 50 der Membran 46 gebracht. Das aktive Material der
Kathode 44 auf der Platte 82 wird mit einer zweiten Oberfläche 52 der
Membran 46 in Kontakt gebracht. Die aufgebrachten Platten 80, 82 wer
den an die Membran heißgepreßt, während sie für eine Zeit und bei einer
Temperatur und Drucklast erwärmt werden, die ausreichen, um die Mem
bran 46 zu erweichen und zumindest einen Teil der Teilchen 60, 70 in die
Membran zumindest teilweise einzubetten und dadurch die ersten und
zweiten Elektroden 42, 44 zu bilden. Die eingebetteten oder eingesetzten
Teilchen 60, 70 sind zumindest teilweise in jeweilige Oberflächen der
Membran gesetzt, obwohl sie nicht vollständig von der Membran umgeben
oder unter ihrer Oberfläche angeordnet sind.
Der Schritt des Erwärmens, während gepreßt wird, wird bei etwa 1,72 bis
etwa 6,89 MPa (etwa 250 bis etwa 1000 Pfund pro Quadratzoll) Drucklast
etwa eine bis etwa fünf Minuten und bei einer Temperatur von etwa 130°C
(280°F) bis etwa 160°C (320°F) durchgeführt. Es ist herausgefunden wor
den, daß eine Drucklast von etwa 3,45 MPa (etwa 500 Pfund pro Quadrat
zoll) etwa eine bis etwa zwei Minuten bei einer Temperatur von etwa 150°C
(300°F) effektiv ist. Die Drucklast kann sich mit der Zeit verändern. Das
heißt, es können weniger Last und längere Zeiten verwendet werden, und
das umgekehrte gilt ebenfalls.
Das Einbetten von Elektroden in die Membran unter Druck sorgt für einen
durchgehenden Weg des Protonenleitungsmaterials von einer Seite der
Membran-Elekrode-Anordnung zur anderen. Das enge Vermischen des
Protonenleitungsmaterials mit dem Katalysator und den Kohlenstoffteil
chen sorgt für einen durchgehenden Weg für Protonen zu der Katalysator
stelle, an der die Reaktion auftritt. Das Verfahren erreicht auch eine rela
tive Spitzenverteilung der katalytischen Teilchen neben der Membran an
jeder Elektrode.
Das Protonenleitungsmaterial und die katalytischen Teilchen und Kohlen
stoffteilchen, die die Elektrode bilden, sind vorzugsweise in einem Anteil in
bezug auf 100 Teile von 30 bis etwa 70 Teile Protonenleitungsmaterial
vorhanden, wobei der Rest katalytische Kohlenstoffteilchen ist. Die Platin-
und Kohlenstoffteilchen sind in einem Anteil in bezug auf 100 Gewichts
teile von bis zu etwa 20 Teilen Platin vorhanden, wobei der Rest Kohlen
stoffteilchen ist. Durch das Verfahren der Erfindung werden weniger als 2
Teile Katalysator verwendet, wobei der Rest Kohlenstoff ist.
Die Membran-Elektrode-Anordnung der Erfindung erzeugt vorteilhaft die
erforderliche Ausgangsleistung mit einer sehr niedrigen aufgebrachten
Katalysatormenge von weniger als etwa 0,015 Milligramm pro cm2 Elek
trodenoberfläche. Ferner sind gute Ergebnisse möglich, wenn die aufge
brachte Pt-Menge von einer Elektrode kleiner als die der anderen ist, so
daß die gesamte aufgebrachte Zellenkatalysatormenge kleiner als etwa
0,15 Milligramm der Platinteilchen pro cm2 der Oberfläche von jeder der
Elektroden sein kann. Somit schafft die neue Membran-Elektrode-An
ordnung der Erfindung einer relativ hohen Ausgangsleistung mit einer
unerwartet geringen aufgebrachten Katalysatormenge.
Wie es oben beschrieben ist, weist die Anodenseite eine Konstruktion auf,
die von der Kathodenseite verschieden ist und von der herkömmlichen
Anodenkonstruktion verschieden ist, wie diese in dem '017-Patent be
schrieben sind. Fig. 4 zeigt eine vergrößerte Ansicht eines Teils einer porö
sen Gasdiffusionselektrode gemäß der '017-Erfindung. Es sind Kohlen
stoffteilchen 60 vorgesehen, um Katalysatorteilchen 62, vorzugsweise aus
Platin zu tragen, die vorzugsweise auf Innen- und Außenflächen der Koh
lenstoffteilchen 60 getragen sind. Bei dieser Gestalt sind katalytische Teil
chen durch die gesamte Dicke der Elektrode hindurch ausgelegt. Im Ge
gensatz dazu weist die Elektrode der Erfindung (Fig. 5) ein katalytisches
Elektrodenmaterial auf der Oberfläche der Protonen- und Elektronenlei
tungsschicht der Elektrode auf.
Bei diesem Beispiel wurde eine Membran-Elektrode-Anordnung (MEA) 12
hergestellt. Die Kathode wurde durch herkömmliche Mittel hergestellt,
und die Anodenelektrode wurde durch das verbesserte Verfahren der Er
findung hergestellt. In beiden Fällen wurde Kohlepapier für den Strom
kollektor verwendet und trug die aktiven Materialkomponenten der Elek
trode. Bei diesem Beispiel wurde Nafion® sowie Teflon® verwendet. Die Na
fion®-Membran und die Nafion®-Lösung wurden von Dupont bzw. Solution
Technology beschafft. Nafion® ist eine eingetragene Marke von Dupont.
Teflon® ist eine Marke von Dupont.
Es wurde Kohlepapier von SpectraCorp Inc. in den USA für den Strom
kollektor verwendet. Das Kohlepapier war etwa 280 Mikron (11 mil) dick
mit einer Dichte von 0,36 gm/cc. Dieses Papier wies Abmessungen von
5 cm × 5 cm auf, um eine Elektrode mit einer Fläche von 25 cm2 herzu
stellen. Es wurde mit Teflon® beschichtet, indem es in eine Lösung mit 4%
Teflon® eingetaucht wurde. Das Papier wurde 2 Minuten luftgetrocknet,
bei 100°C 10 Minuten gebrannt, bei 320°C 15 Minuten wärmebehandelt
und schließlich bei 380°C 15 Minuten gesintert. Das Sintern wird vorge
nommen, um eine gute Anhaftung des Teflons® an dem Kohlepapier zu er
zielen. Es ist anzumerken, daß das Kohlepapier auch als Graphitpapier,
-platten oder -gitter bezeichnet wird und zur Verwendung bei Gasdiffusi
onselektroden porös ist. Die Teflon®-Aufnahme auf der Oberseite und der
Unterseite des Papiers wurde unter Verwendung von Röntgenfluoreszenz
analysiert. Die aufgebrachte Teflon©-Menge wurde als 7,25% auf der Ober
seite und 5% auf der Unterseite berechnet. Die Oberseite wurde dazu ver
wendet, die Elektrode zu beschichten.
Nun wird der Prozeß zum Bilden der negativen Elektrode (Wasserstoff
anode) beschrieben. Acetylenruß, elektrisch leitende Kohlenstoffteilchen
(in Pulverform), wurden von Alfa Aesar, Inc. beschafft. Die Acetylenruß-
Kohlenstoffteilchen wiesen physikalische Eigenschaften auf, wie sie in der
Tabelle I des U.S.-Patents Nr. 5 272 017 beschrieben sind. Die Teilchen,
wie empfangen, wiesen eine mittlere Teilchengröße von 42,5 nm (Nano
meter) mit einer Standardabweichung von 25 nm auf. Das Kohlenstoffpul
ver wurde mit einer 5%-Nafion®-Lösung gemischt, die von Solution Tech
nology, Inc. beschafft wurde. Sie wurden über Ultraschall gemischt, und
der erhaltene Schlamm wurde auf die mit Teflon® beschichtete Oberseite
der Kohlenstoffplatte aufgebracht. Das Kohlenstoffpulver/Nafion®-Ver
hältnis betrug 60/40 in bezug auf das Trockengewicht. Die Elektrode
wurde bei 100°C 30 Minuten getrocknet. Nach dem Trocknen wurde die
Elektrodenprobe 84 in die Beschickungsschleuse einer Elektronenstrahl-
Verdampfungskammer in ultrahohem Vakuum gesetzt. Nachdem der Be
schickungsschleusendruck 10-7 Torr erreicht hatte, wurde die Probe zur
Hauptabscheidungskammer 86 übertragen (Fig. 6). Der Basisdruck der
Kammer betrug 5,5 × 10-9 Torr. Ein Tiegel 88 in der Kammer hielt das ab
zuscheidende Pt. Wenn das Pt zusammen mit einem zweiten Metall abge
schieden werden soll, wird das zweite Metall von einem zweiten Tiegel 90
gehalten. Der Strahl der Elektroden wurde dazu verwendet, daß Pt zu
schmelzen und zu verdampfen. Platin (Pt) wurde auf der Elektrode 84 mit
einer Rate von 0,05 Nanometern pro Sekunde (nm/s) unter Verwendung
der Elektronenstrahlverdampfung aus der Dampfphase abgeschieden. Die
Rate dieser physikalischen Abscheidung aus der Dampfphase oder
Dampfabscheidung (PVD = physical vapor deposition) wurde durch eine
Quarzkristallfeinwaage überwacht und unter Verwendung von Elektro
nensonden-Feinanalyse (electron probe microanalyis = EPMA) kalibriert.
Hier wies der Quarz der Feinwaage eine Resonanzfrequenz auf, die sich in
Ansprechen auf das Gewicht des hinzugefügten Pt verschob. Die Abschei
dungstemperatur betrug etwa 25 bis 30°C. Dies stellt die Temperatur der
Elektrodenoberfläche dar, auf die das Pt abgeschieden wurde. Die Oberflä
che lag bei etwa Umgebungstemperatur (Raumtemperatur). Die Tempera
tur veränderte sich während des Abscheidungsprozesses sehr wenig. In
mehreren Fällen wurde Pt auch gleichzeitig auf atomar ebene Einkristalle
aus Silizium abgeschieden und die Menge des Pt wurde unter Verwendung
von EPMA überprüft. Die Dicke dieser zusammengesetzten Anode wurde
durch Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) als etwa 10 bis 13 Mi
kron (µm) bestimmt. Es wurden mehrere Elektroden mit verschiedenen
aufgebrachten Pt-Mengen durch den Prozeß dieses Beispiels hergestellt.
Die aufgebrachten Pt-Mengen betrugen 0,007 mg/cm2, 0,015 mg/cm2,
0,03 mg/cm2 und 0,07 mg/cm2.
Der Prozeß zum Bilden der positiven Elektrode (Luftkathode) verwendete
die zuvor mit einem Katalysator versehenen Kohlenstoffteilchen. Bei die
sem Prozeß wurden platinierter Kohlenstoff und eine Nafion®-Lösung in
einer Menge gemischt, die ein Äquivalenztrockenmassenverhältnis von mit
einem Katalysator versehenem (platiniertem) Kohlenstoff zu Nafion® von
etwa 70/30 lieferte. Die Mischung von mit Katalysator versehenem Koh
lenstoff und Nafion® in Lösung wurde auf den Kohlepapierstromkollektor
aufgebracht und getrocknet. Die aufgebrachte Pt-Menge der Elektrode be
trug etwa 0,265 mg/cm2 bis etwa 0,320 mg/cm2. Die mit einem Kataly
sator versehenen Kohlenstoffteilchen waren im wesentlichen platinierter
Vulkan, wie er in dem U.S.-Patent Nr. 5 272 017 beschrieben ist. Die Ei
genschaften einer Vielfalt von Kohlenstoffteilchen, die als Katalysatorträ
ger verwendbar sind, sind in Tabelle I des U.S.-Patents Nr. 5 272 017 be
schrieben. Es wurde durch Transmissionselektronenmikroskopie heraus
gefunden, daß die Dicke dieser zusammengesetzten Kathode 50 Mikron
betrug.
Die Wasserstoffanode und Luftkathode wurden dann auf eine Nafion®-
112-Membran mit etwa 3,45 MPa (etwa 500 lbs/Zoll2) Drucklast etwa 1
bis 1,5 Minuten bei 148°C (300°F) heißgepreßt, um die Membran- und
Elektrode-Anordnung (MEA) zu bilden (Fig. 3). Die Nafion®-112-Membran
wies die oben beschriebenen Eigenschaften und eine Dicke von etwa 50
Mikron auf. Die gesamte Anordnung wies eine Gesamtdicke von etwa 660
bis 665 Mikron auf. Das abgeschiedene Pt an der Anodenoberfläche ist
innerhalb von weniger als einem Mikron von der Nafion®-112-Membran
oberfläche angeordnet. Während des Heißpressens wird etwas von dem Pt
in die durch Wärme erweichte Membran eingepreßt. Die Membran haftet
an dem abgeschiedenen Pt an der Oberfläche.
Die auf die Spectracorp-Kohlenstoffplatte aufgebrachte Menge an Teflon®
wurde experimentell durch Messen des Massegewinns bestimmt. Diese
Werte wurden durch Röntgenfluoreszenz bestätigt und waren in guter
Übereinstimmung. Die Verteilung und Menge von auf der Elektrode in der
Vakuumkammer abgeschiedenem Pt wurde unter Verwendung von EPMA,
Elektronensonden-Feinanalyse untersucht. Die Pt-Teilchengröße wurde
durch Röntgenbeugung und unter Verwendung der Scherrer-Gleichung
abgeschätzt. Die Pt-Teilchengröße wurde für die über den Elektronen
strahl verdampfte Anode auf 8 nm und für die chemisch beschichtete
Kathode auf 4 nm abgeschätzt.
Die Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) deckte auf, daß die che
misch abgeschiedene Kathode Pt-Teilchen aufwies, die gleichmäßig durch
die ganze Kohlenstoffbeschichtung hindurch verteilt waren. Die Pt-Teil
chen waren gleichachsige Einkristalle mit Teilchendurchmessern, die im
Bereich von 1,5-5 nm lagen (Fig. 7). Das Beugungsmuster (nicht gezeigt)
war ein diffuser Ring, der kleinere Pt-Körner anzeigt. Im Gegensatz dazu
war das Pt, das auf der Anode durch PVD abgeschieden war, ein stark
diskontinuierlicher Film (Fig. 8) an der AB-Kohlenstoff/Nafion®-Membran-
Grenzfläche. Der diskontinuierliche Pt-Film wies Teilchen in der Form von
Schuppen oder Plättchen auf, die etwa 100-200 nm lang und 10-40 nm
dick waren. Die Pt-Teilchen waren polykristallin und wiesen ein schärferes
Elektronenbeugungsmuster (nicht gezeigt) auf, das eine größere Korngrö
ße (Teilchengröße) anzeigte.
Die MEA wurde in eine Graphitzelle (Electrochem Inc.) gesetzt. Die Gra
phitplatten weisen Strömungsfelder (flow-fields) auf, um eine gleichmäßige
Verteilung der Reaktionspartnergase zu unterstützen. Die aktive Fläche
der MEA betrug 25 cm2 (5 cm × 5 cm). Die Zelle wurde unter Verwendung
eines Brennstoffzellenprüfstandes von GlobeTech, GT 120, geprüft. Sowohl
Wasserstoff als auch Luft wurden befeuchtet, und die Gase wurden mit
Stöchiometrie 1,4/2,5 (H2/Luft) strömen gelassen. Die MEA-Zelle wurde
bei 80°C betrieben, wobei ein Gegendruck von 172 kPa (25 psig) auf beide
Elektroden aufgebracht wurde. Die MEA-Zelle wurde unter diesen Bedin
gungen 24 Stunden geprüft, und die Zellenspannung und -stromdichte
wurden aufgezeichnet. Um die Zellenleistung zu messen, wurde die Zel
lenspannung zwischen der Leerlaufspannung, etwa 0,9-1,0 V, bis 0,0 V
mit einer Abtastrate von 5 mV/sec. abgetastet. Das oben erwähnte stö
chiometrische Verhältnis (1,4 H2/2,5 Luft) kann ferner hinsichtlich der
Ausnutzung verstanden werden. Die Menge an eingeleitetem Gas (Anzahl
Mole) wäre gleich der Menge an herauskommendem Gas, wenn die Brenn
stoffzelle nicht im Betrieb ist. Während des Betriebes wird beobachtet, daß
die Menge an herauskommendem Gas kleiner als die des hineingehenden
Gases ist, weil die Reaktionspartnerausnutzung in der Zelle aufgrund ver
schiedener Erwägungen immer kleiner als eins ist. Um die gewünschte
Reaktionskinetik aufrechtzuerhalten, wird mehr Gas zugeführt, als bei der
Reaktion verwendet wird. Die Ausnutzung wäre
([H2, ein] - [H2, aus])/[H2, ein].
Stöchiometrie wäre deshalb
Stöchiometrie = 1/Ausnutzung.
Stöchiometrie = 1/Ausnutzung.
Beispielsweise ist die Ausnutzung von H2 0,71 Mol, wenn 1 Mol eingeleitet
wird, so daß die Stöchiometrie gleich 1/0,71 ist, was gleich 1,4 H2 ist.
Die Strom-Spannung-Kurven wurden unter Verwendung eines Datener
fassungssystems auf IBM-PC/XT-Basis aufgezeichnet, das eine GPIB-
PCIIA-Schnittstellenkarte und eine Datenerfassungssoftware von Globe
Tech (Keithley DASCON-1) enthielt. Das Softwarepaket legte die System
parameter, die Prüfabfolge zur Datenerfassung und das Ausdrucken der
erfaßten Daten fest. Eine Strom-Spannung-Kurve, die mit ultraniedrig
beladenen Pt-Anoden erhalten wird, ist in Fig. 9 gezeigt. Es zeigte sich
klar, daß der Ansatz bei der Verringerung von aufgebrachten Pt-Mengen
bis zu 0,015 mg/cm2 an der Anode erfolgreich war, ohne jeglich Preisgabe
von Leistungsfähigkeit im Vergleich mit aufgebrachten Mengen von
0,03 mg/cm2 und 0,07 mg/cm2.
Diese Technik zeigte im Labormaßstab mit H2/Luft eine gute Leistung.
Man nimmt an, daß eine ähnliche Abnahme der aufgebrachten Pt-Menge
an der Kathode möglich ist. Es gab zusätzliche Überlegungen zur Katho
denoptimierung, weil die Ratenparameter zur O2-Reduktion um mehrere
Größenordnungen geringer als diejenigen der Wasserstoffoxidationsreakti
on sind. Der Luftelektrodenaufbau muß zum optimalen Wassermanage
ment auch geeignet hydrophob sein.
Der Prozeß zum Bilden der herkömmlichen negativen Vergleichselektrode
war im wesentlichen gleich wie der früher für die positive Elektrode be
schriebene. Der Prozeß zum Bilden der negativen Vergleichselektrode ver
wendete zuvor mit einem Katalysator versehene Kohlenstoffteilchen. Bei
diesem Prozeß wurden platinierter Kohlenstoff und Nafion®-Lösung in ei
ner Menge gemischt, die ein Aquivalenztrockenmassenverhältnis von mit
einem Katalysator versehenem (platiniertem) Kohlenstoff zu Nafion® von
etwa 70/30 lieferte. Die Mischung von mit einem Katalysator versehenem
Kohlenstoff und Nafion® in Lösung wurde auf einen Kohlepapierstrom
kollektor aufgebracht und getrocknet. Die aufgebrachte Pt-Menge der
Elektrode betrug etwa 0,3 mg/cm2. Die mit einem Katalysator versehenen
Kohlenstoffteilchen waren Kohlenstoff von der im wesentlichen platinier
ten Art, wie dies in dem U.S.-Patent Nr. 5 272 017 beschrieben ist. Die Ei
genschaften einer Vielfalt von Kohlenstoffteilchen, die als Katalysatorträ
ger verwendbar sind, sind in Tabelle I des U.S.-Patents Nr. 5 272 017 be
schrieben. Durch Transmissionselektronenmikroskopie wurde herausge
funden, daß die Dicke dieser Anode etwa 50 Mikron betrug.
Diese negative Vergleichselektrode und die Luftkathode, wie im obigen
Beispiel beschrieben, wurden an eine Nafion®-112-Membran mit etwa
3,45 MPa (etwa 500 lbs/Zoll2) Drucklast etwa 1 bis 1,5 Minuten bei 148°C
(300°F) heißgepreßt, um eine Membran- und Elektrode-Anordnung (MEA)
zu bilden.
aufgebrachte Pt-Menge (mg/cm2) | Stromdichte (mA/cm2) |
0,3 (Vergleichsbeispiel) | 850-900 |
0,07 (PVD-Beispiel) | 820-850 |
0,03 (PVD-Beispiel) | 820-850 |
0,007 (PVD-Beispiel) | 590-610 |
Tabelle 1 zeigt Ergebnisse des Leistungsvermögens, die durch das Verfah
ren der physikalischen Dampfabscheidung (PVD) der Erfindung zur Her
stellung von Anoden im Vergleich mit dem chemischen Ausfällungsverfah
ren zum Bilden von Anoden erreicht werden. Bei herkömmlichen chemi
schen Ausfällungsverfahren werden sehr feine Teilchen aus Katalysatoren
auf feine Kohlenstoffteilchen abgeschieden. Dies erfolgt, wie es in den
U.S.-Patenten Nr. 5 272 017 und 5 316 871 beschrieben ist. Die Menge an
Platin, die gewöhnlich bei herkömmlichen Elektroden verwendet wird, liegt
in einem Bereich von 0,3 bis 3 mg/cm2 pro Zelle, was zu teuer ist. Der
PVD-Ansatz, wie er in Tabelle 1 gezeigt ist, liefert eine Leistung, die äqui
valent zu derjenigen der teureren Elektroden mit hoher aufgebrachter Pt-
Menge ist. Gleichzeitig liefert der PVD-Ansatz eine aufgebrachte Pt-Menge,
die eine Größenordnung kleiner als die der herkömmlichen Elektroden ist.
Deshalb sind die aufgebrachten Pt-Mengen um zumindest einen Faktor
von 10 an der Wasserstoffanode verringert worden, ohne irgendeine merk
liche Abnahme des Leistungsvermögens der Brennstoffzelle, wie dies
durch die Datentabelle 1 gezeigt ist.
Die Erfindung schafft eine wesentlich erhöhte Katalysatorausnutzung und
eine drastische Verringerung von aufgebrachten Katalysatormengen in
PEM-Brennstoffzellen. Dies wird bewerkstelligt, indem die Katalysator
schicht in einer dünnen Schicht neben der Membran/Elektrode-Grenz
fläche angeordnet wird. Dies liefert die ultrageringen aufgebrachten Pla
tinmengen von weniger als etwa 0,10 mg/cm2/Zelle, die notwendig ist, um
eine kommerzielle Realisierbarkeit der PEM-Brennstoffzellen für Trans
portanwendungen zu zeigen. Die durch den Prozeß der Erfindung abge
schiedenen Pt-Teilchen sind an der Elektrode/Nafion®-Membran-Grenz
fläche angeordnet, wodurch eine effektive Ausnützung der Pt-Teilchen ge
schaffen wird. Das Verfahren der Erfindung liefert auch geeignet ein di
rektes Abscheiden von Pt auf die Elektrodenoberfläche. Dies wird bei einer
Ausführungsform durch physikalische Dampfabscheidung (PVD) bewerk
stelligt, obwohl andere Abscheidungsmittel verwendbar sind. Der PVD-
Prozeß der Erfindung umfaßt das Verdampfen von Quellmaterialien in ei
ner Vakuumkammer unter etwa 1 × 10-6 Torr und das Kondensieren der
verdampften Teilchen auf dem Substrat. Der Vakuumzustand liefert eine
Abscheidung in einer äußerst reinen Umgebung. Man nimmt an, daß zur
kommerziellen Verwendung ein Vakuum in der Größenordnung von nur
10-5 Torr angemessen wäre und eine angemessen reine Umgebung zur Ab
scheidung schaffen würde. Man geht davon aus, daß der Grad des Vaku
ums zur Platinabscheidung unkritisch ist, weil Platin relativ inert ist und
nicht in Anwesenheit von Luft oxidieren würde. Obwohl Bedingungen un
ter Atmosphärendruck zur Abscheidung bevorzugt sind, wird deshalb die
Auswahl des Metalls die Bedingungen bestimmen. Es ist bekannt, daß
andere Metalle, wie Titan, mit Sauerstoff reagieren. In diesem Fall muß
das Vakuum innerhalb der Kammer angemessen sein, um die Oxidation
von Titan in dem System zu verhindern, bevor sich das Titan von der Ab
scheidungsquelle zum Substrat bewegt. Es ist durch das Verfahren der
Erfindung auch möglich, zwei oder mehr Metalle gemeinsam abzuschei
den.
Wegen des vorkommenden Heißpressens schmilzt die Membran und haftet
oder klebt deshalb sehr direkt an den Platinteilchen. Das Platin liegt in
der Größenordnung von etwa 9 bis etwa 30 Nanometern von der Nafion®-
Membran an der Membran/Elektrode-Grenzfläche. Das abgeschiedene
Platin bildet Aggregate aus Platinteilchen oder -polykristallen. Bei einer
Analyse, die entlang einer Richtung vorgenommen wird, erschienen sie als
Schuppen oder Plättchen mit einer relativ langen Achse in bezug auf ihre
Breite und einer gewissen minimalen Dicke. Es ist wichtig, daß das abge
schiedene Platin verteilt oder diskontinuierlich ist. Das abgeschiedene
Platin bildet keinen kontinuierlichen Film. Vielmehr werden Gruppen aus
Platinatomen gebildet. Deshalb bilden die Aggregate aus Pt-Teilchen Be
reiche, wobei innerhalb eines gegebenen Bereiches das Aggregat von meh
reren Platinteilchen kontinuierlich sein kann. Das abgeschiedene Platin ist
ein Kristall, und man kann sich die Erfindung als Aggregate aus Platinkri
stallen mit sehr kleiner Größe vorstellen.
Wenn die durch das Verfahren der Erfindung hergestellte Anode (Fig. 8)
mit der durch herkömmliche Mittel hergestellten Kathode (Fig. 7) vergli
chen wird, kann man klar sehen, daß die PVD-Pt-Schicht stark an der
Membran/Kohlenstoff-Grenze lokalisiert oder angeordnet ist. Im Gegen
satz dazu zeigt die Kathode mit den mit einem Katalysator versehenen
Kohlenstoffteilchen eine geringere Lokalisierung des Katalysators. Durch
das Verfahren der Erfindung ist es möglich, im wesentlichen alle Kataly
satorteilchen innerhalb von etwa 0,5 Mikron der Membran/Elektrode-
Grenzfläche anzuordnen (Fig. 8). Dies steht im wesentlichen Gegensatz zu
herkömmlichen Elektroden, bei denen der Katalysator im wesentlichen
durch die gesamte aktive Materialschicht der Kathode hindurch verteilt ist
(Fig. 7). Es ist klar ersichtlich, daß die PVD-Elektroden mit aufgebrachten
Pt-Mengen, die so gering wie 0,015 mg/cm2 sind, als eine ähnliche Lei
stung zeigend befunden werden, wie Elektroden mit 0,3 mg/cm2, die
durch herkömmliche Verfahren hergestellt werden. Erfindungsgemäß sind
die Platinkatalysatorteilchen selektiv in Bereichen mit ionischer oder
elektronischer Leitfähigkeit angeordnet. Der durch die vorliegende Erfin
dung geschaffene Vorteil ist klar und deutlich.
Zusammengefaßt wird ein Elektrodenaufbau für eine elektrochemische
Zelle hergestellt, indem eine Mischung gebildet wird, die Protonenlei
tungsmaterial und Kohlenstoffteilchen umfaßt, die Mischung auf eine
Stromkollektorplatte aufgebracht wird, um einen Film zu bilden, und ein
Katalysator in der Form von Metallpolykristallen in einer dünnen Schicht
auf der freiliegenden Oberfläche des Films verteilt wird. Dieses Verfahren
erzeugt eine Elektrode mit einer wesentlich erhöhten Katalysatorausnut
zung, einer drastischen Verringerung der aufgebrachten Katalysatormen
ge, die folglich weniger teuer herzustellen ist als Elektroden, die durch
Verfahren nach dem Stand der Technik erzeugt werden. Ein kombinierter
Elektrolyt- und Elektrode-Aufbau für eine elektrochemische Zelle wird er
zeugt, indem eine Elektrode mit der oben beschriebenen Zusammenset
zung in Kontakt mit einer protonenleitenden Polymerelektrolytmembran
heißgepreßt wird.
Claims (16)
1. Verfahren zum Herstellen eines Elektrodenaufbaus mit den Schrit
ten, daß:
- a) eine Stromkollektorplatte vorgesehen wird,
- b) eine Mischung gebildet wird, die Protonenleitungsmaterial und Kohlenstoffteilchen umfaßt,
- c) die Mischung auf die Stromkollektorplatte aufgebracht wird und ein Film aus der Mischung gebildet wird, wobei der Film eine erste und eine zweite Oberfläche aufweist, wobei die erste Oberfläche an der Platte haftet, und dann
- d) ein Fluß aus Metallatomen erzeugt wird und die Atome an der zweiten Oberfläche des Films gesammelt werden, um auf der zwei ten Oberfläche des Films verteilte Metallpolykristalle zu bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Fluß aus Metallatomen durch Verdampfung erzeugt wird, die
Metallatome auf der zweiten Oberfläche des Films kondensiert wer
den, und der Film auf einer Temperatur in einem Bereich gehalten
wird, der ausreicht, um die kondensierten Atome abzukühlen und
die Metallpolykristalle zu bilden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Fluß aus Metallatomen durch physikalische Dampfabscheidung
erzeugt wird, die aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus Elektro
nenstrahlverdampfung, Zerstäuben (Sputtern) und plasmaunter
stützter Verdampfung besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischung von Schritt (b) ferner ein Lösungsmittel umfaßt, und
Schritt (c) ferner umfaßt, daß das Lösungsmittel aus der aufge
brachten Mischung entfernt wird, wodurch der an der Platte haften
de Film gebildet wird.
5. Verfahren zum Herstellen eines kombinierten Elektrolyt- und Elek
trode-Aufbaus für eine elektrochemische Zelle mit einer Elektrolyt
membran aus einem festen Polymerprotonenleitungsmaterial mit er
sten und zweiten voneinander beabstandeten, entgegengesetzten
Oberflächen und ersten und zweiten Elektroden an den jeweiligen
ersten und zweiten Oberflächen, das umfaßt, daß:
- a) eine erste Stromkollektorplatte vorgesehen wird,
- b) eine Mischung gebildet wird, die Protonenleitungsmaterial und Kohlenstoffteilchen umfaßt,
- c) die Mischung auf die Stromkollektorplatte aufgebracht wird und ein Film aus der Mischung gebildet wird, wobei der Film eine erste und eine zweite Oberfläche aufweist, wobei die erste Oberfläche an der Platte haftet,
- d) ein Fluß aus Metallatomen erzeugt wird, und die Atome auf der zweiten Oberfläche des Films gesammelt werden, um verteilte Me tallpolykristalle auf der zweiten Oberfläche des Films zu bilden und dadurch eine erste Elektrode zu bilden,
- e) eine zweite Elektrode vorgesehen wird, die eine zweite Stromkol lektorplatte und aktives Elektrodenmaterial umfaßt, das auf der zweiten Stromkollektorplatte getragen ist,
- f) die erste Elektrode auf die erste Oberfläche der Membran gesetzt wird, wobei die zweite Oberfläche des Films der ersten Membran oberfläche zugewandt ist,
- g) die zweite Elektrode auf die zweite Oberfläche der Membran ge setzt wird, wobei das aktive Elektrodenmaterial der zweiten Mem branoberfläche zugewandt ist,
- h) während die ersten und zweiten Elektroden an die jeweiligen er sten und zweiten Oberflächen der Membran gepreßt werden, für ei ne Zeit und bei einer Temperatur und Drucklast ausreichend er wärmt wird, damit die Elektroden an der Membran haften.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur und Drucklast ausreichen, um zumindest einen Teil
der Metallpolykristalle in die erste Oberfläche der Membran zumin
dest teilweise einzubetten.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Drucklast in einem Bereich von etwa 1, 72 bis etwa 6,89 MPa
(etwa 250 bis etwa 1000 Pfund pro Quadratzoll) liegt.
8. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zeit im Bereich von etwa einer bis etwa fünf Minuten liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur im Bereich von etwa 138°C bis etwa 160°C (etwa
280°F bis etwa 320°F) liegt.
10. Kombinierter Elektrolyt- und Elektrode-Aufbau für eine elektroche
mische Zelle mit einer protonenleitenden Polymerelektrolytmembran
mit ersten und zweiten voneinander beabstandeten, entgegenge
setzten Oberflächen und einem Zwischenbereich, ersten und zwei
ten Elektroden, die jeweils an einer der ersten bzw. zweiten Oberflä
chen der Membran haften, wobei zumindest eine der Elektroden ei
ne Schicht aufweist, die in einem Protonenleitungsmaterial verteilte
Kohlenstoffteilchen umfaßt, und Metallpolykristallen, die auf der
Schicht, die der ersten Oberfläche der Membran zugewandt ist, ge
tragen und verteilt sind, wobei zumindest ein Teil der Metallpolykri
stalle zumindest teilweise in die erste Oberfläche der Membran ein
gebettet ist, wobei die Menge an Polykristallen eine aufgebrachte
Metallmenge liefert, die kleiner als etwa 0,1 mg pro Quadratzenti
meter Elektrodenoberfläche ist.
11. Aufbau nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kohlenstoffteilchen fein aufgeteilte Teilchen mit einer mittleren
Teilchengröße in einem Bereich von etwa 35 bis etwa 50 Nanome
tern sind.
12. Aufbau nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Menge an Polykristallen eine aufgebrachte Metallmenge liefert,
die kleiner als etwa 0,015 mg pro Quadratzentimeter Elektroden
oberfläche ist.
13. Aufbau nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Metall Platin ist.
14. Aufbau nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektrolytmembran und das Protonenleitungsmaterial jeweils ein
Copolymer aus Tetrafluorethylen und perfluorierten Monomeren, die
Sulfonsäuregruppen enthalten, umfassen.
15. Elektrodenaufbau mit einer Stromkollektorplatte, einem Film mit
einer ersten und einer zweiten Oberfläche, wobei der Film ein Proto
nenleitungsmaterial und mit dem Protonenleitungsmaterial ver
mischte Kohlenstoffteilchen umfaßt, wobei die erste Oberfläche des
Films an der Stromkollektorplatte haftet, und Metallpolykristallen,
die auf der zweiten Oberfläche des Films getragen und verteilt sind,
wobei die Polykristalle in der Form von Plättchen vorliegen.
16. Elektrodenaufbau nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Menge an Polykristallen eine aufgebrachte Metallmenge von we
niger als etwa 0,1 mg pro Quadratzentimeter Elektrodenoberfläche
liefert.
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