DE10007568A1 - Vorrichtung zum Be- und Entladen einer Werkstückbearbeitungseinrichtung - Google Patents
Vorrichtung zum Be- und Entladen einer WerkstückbearbeitungseinrichtungInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zum Be- und Entladen einer Werkstückbearbeitungseinrichtung, insbesondere einer Druckmaschine für Dosen, Flaschen und dergleichen, mit einem einen Antrieb aufweisenden Greifmittel vorgeschlagen, das von einer ersten Antriebseinheit des Antriebs in eine erste Funktionsstellung, in der das Werkstück erfasst oder abgegeben wird, und in eine zweite Funktionsstellung verlagerbar ist, in der das Werkstück einer Aufnahme der Werkzeugbearbeitungseinrichtung zugeführt oder aus dieser entnommen wird. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass der Antrieb (7) eine zweite Antriebseinheit (13) aufweist, die auch eine translatorische Bewegung des Greifmittels bewirkt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Be- und
Entladen einer Werkstückbearbeitungseinrichtung,
insbesondere einer Druckmaschine für Dosen, Fla
schen und dergleichen, gemäss Oberbegriff des An
spruchs 1.
Vorrichtungen der hier angesprochenen Art weisen
ein Greifmittel auf, das so angetrieben wird, dass
das Werkstück, also beispielsweise eine zu be
druckende Dose oder Flasche, in einer ersten Funk
tionsstellung erfasst und in einer zweiten Funk
tionsstellung an eine Aufnahme abgegeben wird, die
das Werkstück für den Bearbeitungsschritt sicher
fixiert.
Die Vorrichtung dient außerdem dazu, das bearbei
tete Werkstück, also beispielsweise eine bedruckte
Flasche oder Dose, aus der Aufnahme zu entnehmen
und so abzugeben, dass es weiterbearbeitet werden
kann. Das Greifmittel ist so mit einem Antrieb ge
koppelt, dass eine erste Antriebseinheit das Werk
stück mittels einer Schwenkbewegung aus der ersten
Funktionsstellung in die zweite Funktionsstellung,
verlagert und nach der Bearbeitung ebenfalls mit
tels einer Schwenkbewegung aus der zweiten Funk
tionsstellung in eine erste Funktionsstellung zu
rückverlagert, so dass eine Weiterbearbeitung des
Werkstücks möglich ist. Es ist üblich, dass Greifmittel
der hier angesprochenen Art die Werkstücke
um zirka 90° verschwenken, beispielsweise Dosen
oder Flaschen senkrecht stehend ergreifen und in
horizontaler Lage an die Aufnahme der Werkzeugbear
beitungseinrichtung abgeben.
Vorrichtungen der hier hier angesprochenen Art,
werden insbesondere mit Rundschalttischmaschinen
kombiniert, auf denen eine Anzahl von Aufnahmen um
laufen, an denen die zu bearbeitenden Werkstücke
festgespannt werden. Herkömmliche Anlagen zeichnen
sich dadurch aus, dass das Festspannen der Werk
stücke aufwendig ist, weil einerseits die Aufnahmen
beweglich ausgestaltet werden müssen und anderer
seits ein relativ großer Einspannweg erforderlich
ist. Daher sind derartige Anlagen teuer und relativ
störanfällig.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrich
tung zum Be- und Entladen einer Werkstückbearbei
tungseinrichtung zu schaffen, die sich dadurch aus
zeichnet, dass das Festspannen des zu bearbeitenden
Werkstücks einfach und rasch möglich ist und die
genannten Nachteile vermieden werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung
vorgeschlagen, die die in Anspruch 1 genannten
Merkmale aufweist. Sie zeichnet sich dadurch aus,
dass der Antrieb des Greifmittels so ausgebildet
ist, dass dieser neben der oben angesprochenen
Schwenkbewegung auch eine translatorische Bewegung
durchführt. Es ist daher möglich, die zu bearbei
tenden Werkstücke so an die Aufnahme der Werkstück
bearbeitungseinrichtung heranzuführen, dass der
Einspannvorgang einfach durchführbar ist, und dass
die Aufnahmen feststehend ausgebildet sein können.
Dadurch vereinfacht sich der Aufbau der Werkstück
bearbeitungseinrichtungen wesentlich. Auch lässt
sich deren Gewicht deutlich reduzieren. Überdies
werden sonst erforderliche Servicearbeiten redu
ziert.
Bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel der Vorrich
tung, das sich dadurch auszeichnet, dass die die
translatorische Bewegung des Greifmittels bewir
kende Antriebseinheit so ausgelegt ist, dass das
Werkstück möglichst nahe an der Aufnahme entlang
bewegt wird. Dadurch werden die Einspannwege und
die Einspannzeiten reduziert. Die Werkstückbearbei
tungseinrichtung kann daher mit kürzeren Taktzeiten
arbeiten, so dass die Bearbeitungszeiten insgesamt
reduziert sind.
Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den übri
gen Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeich
nung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht auf eine Vorrichtung
zum Be- und Entladen einer Werkstückbear
beitungseinrichtung;
Fig. 2 eine Seitenansicht der in Fig. 1 darge
stellten Vorrichtung gemäss dem Pfeil II;
Fig. 3 eine Draufsicht der Vorrichtung gemäss dem
in Fig. 1 wiedergegebenen Pfeil III und
Fig. 4 eine Detaildarstellung des Greifmittels,
der in den Figuren dargestellten Vorrich
tung.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Be- und Entla
den einer Werkzeugbearbeitungseinrichtung in Vor
deransicht. Die Vorrichtung 1 umfasst ein Greifmit
tel 3, das bei der hier gewählten Darstellung ein
Werkstück 5 erfasst hat, das hier eine zylindrische
Außenfläche aufweist. Das Greifmittel 3 arbeitet
mit einem Antrieb 7 zusammen, der letztlich, wie
unten näher erläutert wird, eine Schwenk- und eine
überlagerte translatorische Bewegung des Greifmit
tels 3 ermöglicht. Eine erste Antriebseinheit 9 ist
so mit einem Getriebe 11 des Antriebs 7 gekoppelt,
dass eine Schwenkbewegung des Greifmittels 3 reali
siert ist. Bei der Darstellung gemäss Fig. 1 be
findet sich das von dem Greifmittel 3 erfasste
Werkstück 5 in einer ersten Funktionsstellung. In
dieser wird das Werkstück 3 zum Beladen der Werk
stückbearbeitungseinrichtung erfasst. Andererseits
wird das fertig bearbeitete Werkstück auch in diese
in Fig. 1 wiedergegebene Position verlagert, um
die Werkstückbearbeitungseinrichrichtung zu entla
den und um das Werkstück 5 einer weiteren Bearbei
tung zuführen zu können.
Der Antrieb 7 weist eine zweite Antriebseinheit 13
auf, die dazu dient, eine translatorische Bewegung
des Greifmittels 3 - und damit des von diesem gehal
tenen Werkstücks 5 - zu ermöglichen.
Schließlich ist noch eine dritte Antriebseinheit 15
des Antriebs 7 dargestellt, die mit dem Greifmittel
3 zusammenwirkt. Dieses umfasst zwei Greifarme 17
und 19, die mittels der dritten Antriebseinheit 15
in die in Fig. 1 wiedergegebene Funktionsstellung
verlagert werden können, in der ein Werkstück 5
gehalten wird. Es ist außerdem möglich, die Greif
arme 17 und 19 so auseinander zu bewegen, dass das
Werkstück 5 freigegeben wird.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, dass das Greifmittel 3
schwenkbar an einer Achse 21 befestigt ist und um
eine Schwenkachse 23 eine oszillierende Schwenkbe
wegung durchführen kann, also aus der in Fig. 1
dargestellten Position in eine unten näher be
schriebene Funktionsstellung verlagerbar ist. Die
Achse 21 wird von geeigneten Lagern 25, 27 und 29
beweglich gehalten. An ihrem über das Lager 29 hin
ausragenden Ende greift die erste Antriebseinheit 9
an einem gegenüber der Schwenkachse 23 exzentrisch
gelagerten Betätigungsstift 31 an.
Die erste Antriebseinheit 9 umfasst einen vorzugs
weisen längeneinstellbaren Betätigungsarm 33, der
mit seinem einen, in Fig. 1 oberen Ende, mit dem
Betätigungsstift 31 gekoppelt ist und der mit sei
nem unteren gegenüberliegenden Ende über einen
Stift 35 mit einem Exzenter 37 gekoppelt ist. Die
ser wird über das Getriebe 11 des Antriebs 7 verla
gert. Das Getriebe 11, das vorzugsweise als Schalt
getriebe ausgebildet ist, ist über einen Wellen
stummel 39 mit einem hier nicht dargestellten An
triebsmotor koppelbar.
Das Getriebe 11 ist auch der dritten Antriebsein
heit 15 zugeordnet, die über eine Kardanwelle 41
angetrieben wird und ein Umlenkgetriebe 43 sowie
eine erste und zweite Riemenscheibe 45 und 47 um
fasst. Die erste Riemenscheibe 45 ist am Umlenkge
triebe 43, die zweite Riemenscheibe 47 an der Achse
21 angebracht, wobei die zweite Riemenscheibe 47
gegenüber der Achse 21 drehbar gelagert ist. Die
beiden Riemenscheiben 45 und 47 sind über ein ge
eignetes Triebmittel, beispielsweise über einen
Zahnriemen 49 miteinander gekoppelt, so dass eine
Drehbewegung der Kardanwelle 41 eine Drehbewegung
der ersten Riemenscheibe 45 und damit eine Drehung
der zweiten Riemenscheibe 47 bewirkt. Mit der zwei
ten Riemenscheibe 47 ist eine gegenüber der Achse
21 drehbar gelagerte Steuerkurve 51 drehfest ver
bunden. Diese wirkt über Steuermittel 53 mit den
über ein Kopplungselement 55 miteinander verbun
denen Greifarmen 17 und 19 des Greifmittels 3 zu
sammen. Das Kopplungselement ist gegenüber den
Drehachsen der Greifarme so angeordnet, dass diese
eine entgegengesetzte Öffnen- und Schließbewegung
ausführen.
Die Greifarme 17 und 19 sind in dem Werkstück 5 zu
geordneten Bereichen mit Greifbacken 57 und 59 ver
sehen, die in Größe und Kontur an das Werkstück 5
angepasst sind. An einem Ende sind die Greifarme 17
und 19 an Greiferachsen 61 und 63 drehfest ange
bracht, die beweglich an der Achse 21 befestigt
sind. Die Beweglichkeit der Greiferachsen 61 und 63
ist hier durch eine Dreh- beziehungsweise Schwenk
bewegung definiert, wobei die Dreh-/Schwenk
achsen der Greifarme 61 und 63 senkrecht auf der
Schwenkachse 23 beziehungsweise der Bildebene von
Fig. 1 stehen.
Fig. 2 zeigt die in Fig. 1 wiedergegebene Vor
richtung in einer Seitenansicht, wobei die Blick
richtung dem in Fig. 1 wiedergegebenen Pfeil II
folgt. Fig. 2 gibt also die linke Seite der in
Fig. 1 dargestellten Vorrichtung 1 wieder. Gleiche
Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen, so
dass insoweit auf die Erläuterungen zu Fig. 1 ver
wiesen wird.
Fig. 2 zeigt, dass die Achse 21 und deren zugehö
rige Lager 25, 27 und 29 auf einem Gleitschlitten
65 angebracht sind, der als Verlagerungseinrichtung
dient und mit der zweiten Antriebseinheit 13 zusam
menwirkt. Der Gleitschlitten 65 ist gegenüber einer
Basis 67 verlagerbar, was durch die Pfeile 69 und
71 angedeutet ist. Der Gleitschlitten 65 ist dazu
mit Hilfe von Gleitlagern 73, 75 und 77 gegenüber
der Basis 67 verschieblich gelagert.
Aus der Darstellung gemäss Fig. 2 ist außerdem er
sichtlich, dass die zweite Antriebseinheit 13 des
Antriebs 7 eine Getriebeeinheit 79 aufweist, über
die ein an einem Antriebsstummel 81 drehfest ange
brachter Exzenter 83 antreibbar ist. Dieser greift,
mit seinem dem Antriebsstummel 81 in einem Abstand
zugeordneten Ende über ein Kopplungselement 85 und
über eine Befestigungslasche 87 an dem Gleitschlit
ten 65 an. Die Getriebeeinheit 79 ist starr mit der
Basis 67 verbunden, so dass bei einer Betätigung
des Exzenters 63 der Gleitschlitten 65 entsprechend
den Pfeilen 69 und 71 hin und her bewegt werden
kann.
Die vorzugsweise als Schaltgetriebe ausgebildete
Getriebeeinheit 79 der zweiten Antriebseinheit 13
kann mit einem separaten Elektromotor versehen
sein. Es ist aber auch möglich, ihn über geeignete
Kopplungsmittel mit dem Getriebe 11 zu verbinden.
Fig. 2 zeigt gestrichelt auch den Exzenter 37 der
ersten Antriebseinheit 9, der über den Betätigungs
arm 33 und den Betätigungsstift 31 so auf die Achse
21 wirkt, dass diese bei einer Schwenkbewegung des
Exzenters 37 eine Drehbewegung ausführt, so dass
die Greiferachsen 61 und 63, von denen hier ledig
lich die Greifachse 61 sichtbar ist, aus ihrer hier
horizontalen Position im Uhrzeigersinn nach oben
verschwenkt werden, damit auch das hier in Fig. 2
nicht wiedergegebene Werkstück 5.
Aus Fig. 2 ist erkennbar, dass unterhalb des in
Fig. 1 dargestellten Greifarms 17 ein weiterer
Greifarm 17' in einem Abstand an der Greiferachse
61 angebracht ist. Entsprechend ist auch eine wei
tere Greifbacke 57' vorgesehen. An der Greiferachse
63 ist ebenfalls ein weiterer Greifarm mit einer
Greifbacke angebracht, um das Werkstück 5 sicher
halten zu können. Die Anzahl der Greifarme und
Greifbacken richtet sich nach dem zu bearbeiteten
Werkstück.
Fig. 3 zeigt entsprechend dem Pfeil III in Fig. 1
eine Draufsicht der Vorrichtung 1. Hier sind die
beiden nebeneinanderliegenden Greiferachsen 61 und
63 des Greifmittels 3 deutlich erkennbar, ebenso
die übereinanderliegenden Greifarme 17, 17' und 19
sowie 19'. Die Figur zeigt außerdem die Greifbacken
57 und 57' sowie 59 und 59'.
Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern wie
in den Fig. 1 und 2 versehen, so dass auf deren
Beschreibung hier verzichtet wird. Es ist erkenn
bar, dass aus Gründen der Vereinfachung der am Be
tätigungsstift 31 angreifende Betätigungsarm 33 der
ersten Antriebseinheit 9 weggelassen wurde.
Fig. 4 zeigt schließlich einen Ausschnitt der an
hand der Fig. 1 bis 3 erläuterten Vorrichtung 1,
nämlich die Greiferachse 61 des Greifmittels 3 mit
den Greifarmen 17 und 17' sowie den zugehörigen
Greifbacken 57 und 57'. Außerdem ist ein Werkstück
5, hier eine Flasche, dargestellt, die von dem
Greifmittel 3 gehalten wird.
Die Greiferachse 61 ist, wie die hier nicht darge
stellte Greiferachse 63, mit Hilfe der ersten An
triebs 9 verschwenkbar im Bereich der Achse 21 ge
lagert, was durch einen Doppelpfeil 89 angedeutet
wird. Der Schwenkbewegung wird, wie durch die
Pfeile 69 und 71 angedeutet, eine Translationsbewe
gung überlagert.
In ihrer ersten Funktionsstellung sind die Greif
achsen 61 und 63, wie in Fig. 1 angedeutet, gegen
über einer gedachten Unterlage senkrecht angeord
net, was hier durch eine gestrichelte Linie 91 an
gedeutet ist. Bei Betätigung der ersten Antriebs
einheit 9 werden die Greiferachsen 61 und 63 aus
der ersten Funktionsstellung im Uhrzeigersinn nach
oben verschwenkt, bis der von den Greifarmen 17,
17' und 19, 19' gehaltene Gegenstand beziehungs
weise das Werkstück 5, in einer im wesentlichen ho
rizontalen Position angeordnet ist, was hier durch
die Bezugsziffer 5' angedeutet wird. In dieser
Funktionsstellung des Greifmittels 3 wird das Werk
stück 5 einer Aufnahme 93 der Vorrichtung 1 zuge
führt, von der hier lediglich eine Grundplatte 95
angedeutet ist.
Wird das Greifmittel 3 mittels des als Verlage
rungseinrichtung dienenden Gleitschlittens 65 ent
sprechend dem Pfeil 69 nach rechts verlagert, so
wird bei einer reinen Schwenkbewegung der Greifarme
61 und 63 das Werkstück in die mit 5' bezeichnete
Position verlagert. Es befindet sich damit in einem
Abstand a zur Grundplatte 95 der Aufnahme 93. Die
Verlagerung des Greifmittels 3 beziehungsweise des
Werkstücks in Richtung des Pfeils 69 ist notwendig,
um eine Kollision der oberen Begrenzungskante des
Werkstücks mit der Grundplatte 95 zu vermeiden.
Fig. 4 zeigt, dass das Werkstück 5 in seiner fast
in die Endposition 5' verlagerten Position mit sei
ner oberen Kante gerade noch an der Grundplatte 95
vorbeibewegt werden kann. Während der weiteren
Schwenkbewegung nach oben wird das Greifmittel 3
mittels der Verlagerungseinrichtung entlang dem
Pfeil 71 nach links verlagert, wodurch das Werk
stück 5 eine entsprechende Bewegung ausführt. Wäh
rend der weiteren Schwenkbewegung kann also er
reicht werden, dass die obere Kante des Werkstücks
5 nach Passieren der unteren Kante der Grundplatte
95 nach links entsprechend dem Pfeil 71 (trans
latorisch) verlagert wird, so dass bei Erreichen
der horizontalen Position das Werkstück praktisch
auf der Grundplatte 95 aufliegt.
Wesentlich ist folgendes: Die Aufnahme 93 kann ge
genüber der Vorrichtung 1 in Richtung der Horizon
talen unbeweglich ausgebildet sein. Insbesondere
ist es nicht erforderlich, dass die Grundplatte 95
nach links zurückverlagert wird, um eine Kollision
mit der oberen Kante des Werkstücks 5 zu vermeiden.
Vielmehr wird die Ausweichbewegung durch die Vor
richtung 1 durchgeführt, insbesondere dadurch, dass
das Greifmittel 3 mit einem Antrieb 7 versehen ist,
dessen zweite Antriebseinheit 13 eine Translations
bewegung des Greifmittels und damit des Werkstücks
5 bewirkt. Durch die Überlagerung der Schwenk- und
Translationsbewegung wird nicht nur erreicht, dass
die äußere obere Kante des Werkstücks 5 nicht gegen
die untere Kante der Grundplatte 95 schlägt. Es ist
auch möglich, das Werkstück 5 so zu führen, dass es
immer in einem geringen Abstand zur Grundplatte 5
verlagert wird. Das Werkstück wird in der mit der
Bezugsziffer 5' gekennzeichneten horizontalen Ori
entierung auf die Grundplatte 95 festgespannt, also
gegen diese angedrückt. Die Festspannbewegung ist
äußerst klein und kann daher sehr rasch ausgeführt
werden, wenn während der Schwenkbewegung der Grei
ferachsen 61 und 63 das Werkstück 5 so geführt
wird, dass es dicht an der Grundplatte 95 entlang
verlagert wird.
Es wird deutlich, dass die Vorrichtung 1 sowohl
beim Be- als auch beim Entladen einer Werkstückbe
arbeitungseinrichtung eingesetzt werden kann.
Beim Beladen der Werkstückbearbeitungseinrichtung
werden die zu bearbeiteten Werkstücke 5 von dem
Greifmittel 3 in einer ersten Funktionsstellung er
fasst, in der die Werkstücke 5 auf einer Unterlage
stehen. Zum Erfassen der Werkstücke 5 wird die
dritte Antriebseinheit 15 betätigt, die die zu
nächst auseinandergespreizten Greifarme 17, 17' und
19, 19' in Richtung auf das Werkstück 5 ver
schwenkt, bis dieses sicher von den Greifbacken 57,
57' und 59, 59' gehalten wird. Durch Betätigen der
ersten Antriebseinheit 9 werden die Greiferachsen
61 und 63 aus ihrer in Fig. 4 mit der gestrichel
ten Linie 91 angedeuteten Lage im Uhrzeigersinn
etwa um 90° nach oben geschwenkt, was durch den
Pfeil 89 angedeutet ist. Der Schwenkbewegung wird
durch Aktivierung der zweiten Antriebseinheit 13
entsprechend den Pfeilen 69 und 71 eine Transla
tionsbewegung überlagert. Diese ermöglicht es, dass
das Werkstück 5 zurückverlagert wird, um eine Kol
lision mit der Grundplatte 95 der Aufnahme 93 zu
vermeiden und nach Passieren der unteren Kante der
Aufnahmeplatte 95 dicht an deren Oberfläche geführt
wird. Schließlich befindet sich das Greifmittel 3
in seiner zweiten Funktionsstellung, in der das
Werkstück 5' etwa horizontal angeordnet ist und auf
der Grundplatte 95 festgespannt werden kann. Das
Greifmittel 3 wird durch Betätigung der ersten An
triebseinheit 9 des Antriebs 7 zurückverschwenkt,
so dass das Werkstück 5 in der Werkstückbearbei
tungseinrichtung einer entsprechenden Bearbeitung
unterzogen werden kann.
Zum Entladen der Werkstückbearbeitungseinrichtung
wird ein fertig bearbeitetes Werkstück in horizontaler
Position der Vorrichtung 1 zugeführt. Das
Greifmittel 3 wird durch Aktivierung der ersten An
triebseinheit 9 an das Werkstück 5 herangefahren,
so dass dieses von den Greifbacken 57, 57' und 59,
59' der Greiferachsen 61 und 63 sicher erfasst wer
den kann. Nun muss das Werkstück 5 durch Betätigen
der Greifmittel 3 aus dem Bereich der Aufnahme 93
wegbewegt werden. Bei einer reinen Schwenkbewegung
würde das Werkstück 5 auf der Grundplatte 95 fest
klemmen. Es ist daher erforderlich, dass bei einer
nach unten gerichteten, gegen den Uhrzeigersinn
verlaufenden Schwenkbewegung entlang dem Pfeil 89
eine Translationsbewegung entlang dem Pfeil 69 er
folgt, so dass die obere Begrenzungskante des Werk
stücks 5 an der unteren Begrenzungskante der Grund
platte 95 ohne Kollision vorbeigeführt werden kann.
Schließlich wird das fertig bearbeitete Werkstück
auf einer Unterlage abgestellt, was wiederum durch
die gestrichelte Linie 91 in Fig. 4 angedeutet
ist.
Nach allem wird deutlich, dass durch die Überlage
rung der Schwenk- und Translationsbewegung mit
Hilfe des Antriebs 7 das Greifmittel 3 Werkstücke 5
auf einfache Weise einer Werkstückbearbeitungsein
richtung zuführen und aus dieser entladen kann.
Es wird deutlich, dass die Werkstückbearbeitungs
einrichtung gegenüber der Vorrichtung 1 festste
hende Aufnahmen 93 aufweisen kann. Betätigungsmit
tel für die Aufnahme 93 können entfallen. Dies ist
besonders dann relevant, wenn eine Rundschalttisch
maschine mit mehreren Aufnahmen 93 versehen ist und
daher auch eine entsprechende Anzahl von Betätigungseinrichtungen
eingespart werden kann. Dadurch
kann überdies die Arbeitsgeschwindigkeit deutlich
erhöht werden. Außerdem werden aufgrund des ein
fachen Aufbaus der Vorrichtung 1 die Störanfällig
keit sowie die Servicekosten reduziert.
Für das Erfassen beziehungsweise Freigeben des
Werkstücks 5 ist es nicht von Bedeutung, ob beide
Greifarme 17, 17' und 19, 19' gegeneinander bewegt
werden, wie dies bei dem hier dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel der Fall ist. Es wäre ausreichend,
wenn jeweils ein Greifarmpaar, das einer Greifer
achse zugeordnet ist, feststehend ist und wenn das
andere Greifarmpaar mittels der Greiferachse
schwenkbar gelagert wäre.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Be- und Entladen einer Werk
stückbearbeitungseinrichtung, insbesondere einer
Druckmaschine für Dosen, Flaschen und dergleichen,
mit einem einen Antrieb aufweisenden Greifmittel,
das von einer ersten Antriebseinheit des Antriebs
in eine erste Funktionsstellung, in der das Werk
stück erfasst oder abgegeben wird, und in eine
zweite Funktionsstellung verlagerbar ist, in der
das Werkstück einer Aufnahme der Werkzeugbearbei
tungseinrichtung zugeführt oder aus dieser entnom
men wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb
(7) eine zweite Antriebseinheit (13) aufweist, die
auch eine translatorische Bewegung des Greifmittels
(3) bewirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die zweite Antriebseinheit (13) so
ausgelegt ist, dass das Werkstück (5) möglichst
nahe an der Aufnahme (93) entlang bewegt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass das Greifmittel (3) zwei mit je
mindestens einer, vorzugsweise zwei, Greifbacken
(57, 59; 57',59') versehene Greifarme (61, 63) umfasst
und dass der Antrieb (7) eine dritte Antriebsein
heit (15) aufweist, die eine Schwenkbewegung min
destens eines Greifarms bewirkt.
4. Vorrichtung bei einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (7)
ein mindestens einer Antriebseinheit zugeordnetes
Getriebe (11) aufweist.
5. Vorrichtung bei Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, dass das Getriebe (11) der ersten Antriebsein
heit (9) und der dritten Antriebseinheit (15) zuge
ordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite
Antriebseinheit (13) unabhängig von den übrigen An
triebseinheiten (9, 15) antreibbar ist.
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