DE10006457A1 - Hochwasserrückstauverschluß zum nachträglichen Einbau in Revisionsschächte - Google Patents
Hochwasserrückstauverschluß zum nachträglichen Einbau in RevisionsschächteInfo
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Abstract
Hochwasserrückstauverschluß zum nachträglichen Einbau in Revisionsschächte, wobei als Verschlußorgan ein hydraulisch oder pneumatisch aufblasbarer Ballon (41) dient und das Aufblasen vorzugsweise schwimmergesteuert (46, 47) automatisch und motorisch über eine hydraulische oder pneumatische Fülleinrichtung (44, 45, 48) erfolgt.
Description
Bei starken Regenfällen, beispielsweise starken Gewitterre
gen, oder bei stärkerem andauerndem Regen bei gleichzeitiger
Schneeschmelze, kann durch die starke Belastung der Kanal
systeme mit Oberflächenwasser aus Dach- und Straßenentwässe
rungen eine Überlastung der Abwasserkanäle mit Vollfüllung
und Rückstau auftreten, insbesondere, wenn ein Abwasserkanal
schwach dimensioniert ist oder im Vorfluter Rückstau und
Überschwemmung auftritt. Dann können Kellerüberflutungen
durch Rückstau im Entwässerungskanal verursacht werden, indem
Rückstauwasser durch Hausentwässerungssysteme, nämlich insbe
sondere Kellerbodenabläufe, aber auch Ausguß- oder Wasch
becken oder WC-Becken in Kellerräumen herausgedrückt und so
Kellerräume überflutet werden. Nur selten sind Rückstauver
schlüsse in Hausentwässerungsanlagen eingebaut, um solche
Rückstauprobleme zu verhindern.
Oftmals besteht der Wunsch, Rückstauverschlüsse nachträglich
einzubauen, was aber, wenn es überhaupt technisch machbar
ist, übermäßigen Aufwand und Unannehmlichkeiten bedeutet.
Dies gilt umsomehr, als in neueren Häusern meist überhaupt
kein Kellerbodenablauf mehr vorgesehen wird, weil ein solcher
aufgrund der heutigen Waschmaschinen überflüssig geworden
ist, und deshalb auch gar kein verfügbarer Abwasserkanalbe
reich hausintern mehr verfügbar oder zugänglich ist, um einen
Rückstauverschluß nachträglich einbauen zu können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dennoch eine Mög
lichkeit zum nachträglichen Herstellen eines Rückstauver
schlusses zum Schutz gegen Überschwemmung durch Rückstau im
Kanal zu schaffen, wobei vorzugsweise dieser bei Auftreten
eines Rückstaus auch automatisch schließen soll.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch den im Anspruch
1 angegebenen Hochwasserrückstauverschluß zum nachträglichen
Einbau in einen Revisionsschacht gelöst. Vorteilhafte Ausge
staltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die an
liegende schematische Zeichnung mehr im einzelnen beschrie
ben.
Die Zeichnung zeigt in schematischer Schnittdarstellung einen
Hausentwässerungskanal mit einem Revisionsschacht 1, einem
vom Haus zum Revisionsschacht führenden Abwasserkanalab
schnitt 2 und einen vom Revisionsschacht zum Hauptkanal
führenden Abwasserkanalabschnitt 3.
In den Revisionsschacht ist eine Rückstauverschlußvorrichtung
4 angeordnet, die bei Auftreten eines Rückstaus aus dem zum
Hauptkanal führenden Kanalabschnitt das Verschließen des vom
Haus kommenden Kanalabschnitts 2 auslöst.
Die Rückstauverschlußvorrichtung besteht aus einem hydrau
lisch oder pneumatisch aufblasbaren elastischen Ballon 41 und
einem hydraulischen oder pneumatischen Aufblasgerät 42.
Welche konkrete Form der Ballon 1 hat, ist von untergeordne
ter Bedeutung. Es kann ein einfacher, im Ruhezustand zu
sammengezogen über der Mündung des vom Haus kommenden Kanal
abschnitts 2 befindlicher dehnbarer Körper, beispielsweise
aus Gummi, sein, der so ausgebildet ist, daß er im aufge
blasenen Zustand den Kanalabschnitt 2 an seiner Ausmündung
vollständig verschließt. Um den Ballon 41 herum ist ein Füh
rungsgehäuse 43 angeordnet, das den Ballon im zusammenge
zogenen Zustand aufnimmt und beim Aufblasen so führt und
positioniert, daß die Verschlußwirkung eintritt.
Das Aufblasen des Ballons 41 kann hydraulisch durch Verdrän
gen einer in einem Vorratszylinder 44 gespeicherten Flüssig
keit mittels eines Hydraulikkolbens 45 in den Ballon 41
hinein erfolgen, wobei dann die Entleerung des Ballons 41 zum
Öffnen des Hausabwasserkanals in umgekehrter Weise stattfin
det. Als Hydraulikmedium kann Hydrauliköl oder eine sonstige
Flüssigkeit dienen, die in ausreichendem Maße frostsicher ist
und deren spezifisches Gewicht vorzugsweise möglichst dem
jenigen von Wasser nahe kommt.
Die Betätigung der Rückstauverschlußvorrichtung erfolgt vor
zugsweise automatisch und motorisch.
Dazu ist ein Schwimmer 46 vorgesehen, der auf einen Schalter
47 wirkt und, wenn Rückstauwasser im Revisionsschacht den
Schwimmer entsprechend anhebt, schließt und damit einen
Elektromotor 48 betätigt, der beispielsweise über ein Ritzel
und eine als Kolbenstange dienende Zahnstange den Hydraulik
kolben 45 antreibt und das Aufblasen des Ballons 41 bewirkt.
Der Schalter 47 kann so ausgelegt und die Anordnung so ge
troffen sein, daß bei entsprechendem Absinken des Schwimmers
46 die Rückführung des Hydraulikkolbens 45 und entsprechendes
Rücksaugen des Hydraulikmediums aus dem Ballon 41 erfolgt, um
den Kanalabschnitt 2 auch automatisch wieder zu öffnen.
Alternativ zu der dargestellten hydraulischen Version kann
die Betätigung auch pneumatisch erfolgen, indem der Elektro
motor 48 eine Luftpumpe zum Aufpumpen des Ballons 41 an
treibt. In diesem Falle müßte der Schwimmerschalter 47 so
ausgelegt sein, daß bei absinkendem Schwimmer 46 ein Ent
lüfteventil geöffnet wird, das Luft aus dem Ballon 41 austre
ten und diesen sich wieder zusammenziehen läßt.
Wo keine elektrische Anschlußmöglichkeit besteht oder aus
irgendwelchen Gründen nicht gewünscht wird, beispielsweise in
Sonderanwendungsfällen, wo Explosionsgefahr besteht, könnte
eine pneumatische Version auch mit einer Druckgasflasche be
tätigt werden, wobei der Schwimmer 46 dann Ventile betätigt,
die ein Aufblasen des Ballons 41 aus einer Druckgasflasche
bzw. das Entlüften des Ballons steuern. Die Druckgasflasche
kann nach Bedarf ausgetauscht werden.
Claims (9)
1. Hochwasserrückstauverschluß zum nachträglichen Einbau in
Revisionsschächte, bestehend aus einem hydraulisch oder pneu
matisch aufblasbaren elastischen Verschlußkörper 41 zum Ver
schließen des in den Revisionsschacht mündenden Abwasser
kanals (2), und einer hydraulischen oder pneumatischen Füll
einrichtung (44, 45, 48) zum Aufblasen des Verschlußkörpers
(41) aus einer zusammengezogenen, die Abwasserkanalausmündung
nicht verschließenden Ruheposition in eine aufgeblasene, die
Kanalausmündung verschließende Arbeitsstellung.
2. Rückstauverschluß nach Anspruch 1, wobei die Fülleinrich
tung einen Hydraulikmittelbehälter (44) aufweist, aus welchem
zum Aufblasen des Verschlußkörpers (41) Hydraulikmittel in
den Verschlußkörper verdrängbar ist.
3. Rückstauverschluß nach Anspruch 2, wobei der Hydraulik
mittelbehälter (44) ein Zylinder ist, aus dem das Hydraulik
mittel mittels eines verschiebbaren Kolbens (45) verdrängbar
ist.
4. Rückstauverschluß nach Anspruch 1, wobei die Fülleinrich
tung eine Gaspumpe zum Aufblasen des Verschlußkörpers auf
weist.
5. Rückstauverschluß nach Anspruch 1, wobei die Fülleinrich
tung einen Druckgasbehälter zum Aufblasen des Verschlußkör
pers aufweist.
6. Rückstauverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit
einem auf einen Wasserspielgeanstieg im Revisionsschacht (1)
ansprechenden Schwimmer (46), der ein Steuerorgan (47) zum
Auslösen des Aufblasens des Verschlußkörpers (41) betätigt.
7. Rückstauverschluß nach Anspruch 6, wobei der Schwimmer
(46) ein als elektrischer Schalter ausgebildetes Steuerorgan
(47) zum Steuern eines elektromotorischen Antriebs der Füll
einrichtung betätigt.
8. Rückstauverschluß nach Anspruch 6, wobei der Schwimmer
(46) ein als Steuerventilanordnung ausgebildetes Steuerorgan
betätigt.
9. Rückstauverschluß nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei
der Schwimmer über das Steuerorgan auch das Entleeren des
Verschlußkörpers (41) steuert.
Priority Applications (2)
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DE2000106457 DE10006457A1 (de) | 2000-02-14 | 2000-02-14 | Hochwasserrückstauverschluß zum nachträglichen Einbau in Revisionsschächte |
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Family Applications (1)
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DE2000106457 Withdrawn DE10006457A1 (de) | 2000-02-14 | 2000-02-14 | Hochwasserrückstauverschluß zum nachträglichen Einbau in Revisionsschächte |
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Country | Link |
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DE (1) | DE10006457A1 (de) |
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Also Published As
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EP1132532A2 (de) | 2001-09-12 |
EP1132532A3 (de) | 2002-07-17 |
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