DE10006094C2 - Gerüsttreppensystem - Google Patents
GerüsttreppensystemInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerüsttreppensystem,
insbesondere für montierbare beziehungsweise demontierbare
Gerüsttreppenturmvorrichtungen, mit zumindest einer
bildbaren Treppeneinrichtung, die zumindest zwei an beiden
Längsseiten der Treppeneinrichtung anordenbare, an
Vertikalstiele lösbar anschließbare Treppenwangen aufweist
und die zumindest zwei an beiden Längseiten der Treppenein
richtung anordenbare, an die Vertikalstiele anschließbare
Geländereinheiten aufweist, wobei zwischen den Treppen
wangen Belageinheiten lösbar an diese anschließbar
sind.
Die aus derartigen Bauteilen zusammengesetzten Gerüsttrep
penvorrichtungen oder Gerüsttreppenturmvorrichtungen müssen
den unterschiedlichsten Anforderungen hinsichtlich
aufnehmbarer Lasten und Sicherheitsanforderungen erfüllen.
Um eine wirtschaftliche Herstellung und wirtschaftliche
Montage beziehungsweise Demontage zu gewährleisten, ist man
bestrebt, möglichst viele Serienbauteile einzusetzen.
Gleichzeitig sollen derartige Gerüsttreppenvorrichtungen
flexibel an die jeweils vorhandene Geometrie anpassbar sein.
Wird eine derartige Gerüsttreppenvorrichtung als
Bautreppenturm eingesetzt, so ist eine Verkehrsbelastung von
2 kN/m2 aufzunehmen. Die erhöhten Anforderungen an das
Geländer hinsichtlich Kindersicherheit sind nicht allzu hoch
anzusetzen. Gemäß der Landesbauordnung sind jedoch erhöhte
Anforderungen für öffentliche Bereiche bei derartigen
Treppentürmen, beispielsweise für Straßenübergänge während
Baumaßnahmen, für Treppen in öffentlichen Gebäuden über die
Dauer der Bauzeit oder für Fluchttreppentürme einzuhalten.
Hier ist eine Verkehrsbelastung von 5 kN/m2 aufzunehmen.
Gleichzeitig wird eine erhöhte Anforderung an die Kindersi
cherheit des Geländers gestellt.
Sollen Treppen in Verbindung mit Veranstaltungen aufgebaut
werden, so müssen die Anforderungen der Versammlungsstätten-
Verordnung erfüllt werden. Dies trifft beispielsweise zu bei
Zugängen zu Tribünen, bei Treppen für Konzertveranstaltungen
oder sonstigen Festen. Neben einer verminderten Steigung der
Treppen müssen diese einen breiteren Auftritt aufweisen.
Auch die Belastung ist mit 7,5 kN/m2 höher anzusetzen als
die beiden vorher genannten Ausgangskonstellationen.
Es ist bekannt, für den jeweiligen Belastungsfall bei
Gerüsttreppenvorrichtungen Treppenwangen mit
unterschiedlicher Tragfähigkeit einzusetzen. Ein separat
anzuordendes Geländer erfüllt die hinsichtlich einer
Absturzsicherungfestgelegten Anforderungen. Zusätzliche
Kindersicherungen und Belagabhebesicherungen sind
erforderlich.
Als Stand der Technik ist bekannt, bestimmte Teile mit
statischer Funktion einzusetzen, wie beispielsweise die
Wange einer Treppe. Andere Bauteile werden mit nur
konstruktiver Funktion oder mit untergeordneter statischer
Funktion eingesetzt. So zum Beispiel wird das Geländer
lediglich als Absturzsicherung eingesetzt.
Aus der DE 25 35 532 A1 ist eine Bautreppe aus Leichtmetall
bekannt zum Einsatz bei Baugerüsten, die U-förmige Treppen
holme und parallelogrammförmige Stufen aufweist, wobei das U
des Treppenholmes sowohl innen als auch außen liegend
verwendbar ist. Das Geländer für eine derartige Bautreppe
ist außenseitig im unteren und oberen Endbereich der
Treppenholme angeschlossen.
Der vorliegenden Erfindung liegt das technische Problem
beziehungsweise die Aufgabe zugrunde, ein Gerüsttrep
pensystem anzugeben, das eine wirtschaftliche Herstellung
gewährleistet, einfach montiert und demontiert werden kann,
bei dem eine große Anzahl an Serienbauteilen eingesetzt
werden kann und das unter Minimierung der eingesetzten
Bauteile trotzdem eine problemlose Anpassung der zu
errichtenden Gerüsttreppenvorrichtung an die jeweils
aufzunehmende Verkehrsbelastung ermöglicht. Weiterhin liegt
der vorliegenden Erfindung das technische Problem
beziehungsweise die Aufgabe zugrunde, zu einer Reduktion der
Einzelgewichte der Bauteile beizutragen.
Das erfindungsgemäße Gerüsttreppensystem ist durch die
Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gegeben. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche.
Das erfindungsgemäße Gerüsttreppensystem zeichnet sich
demgemäß dadurch aus, dass jede Geländereinheit lösbar mit
der entsprechenden Treppenwange statisch wirksam verbindbar
ist, das heißt eine statisch mittragende Wirkung der
Geländereinheit zum Abtragen der auftretenden Verkehrslasten
möglich ist.
Dadurch, dass das Geländer als statisch tragend anschließbar
ist, können bei gleicher Treppenwange unterschiedliche
Belastungen aufgenommen werden. So kann im Bereich der
Erstellung von Bautreppentürmen lediglich die
standardisierte Treppenwange eingesetzt werden und die
übrigen Treppenaufbauten können aus den unterschiedlichsten
bekannten Serienbauteilen hinzugefügt werden. Insbesondere
hohe Sicherungsanforderungen an das Geländer sind nicht
einzuhalten.
Ein ganz wesentlicher Aspekt der Erfindung ist das Verbinden
des Geländers mit der Treppenwange zu einem gemeinsamen
statischen System. Bei den bisher bekannten Gerüsttreppen
systemen wird das Geländer aus konstruktiven Gründen als
Absturzsicherung eingesetzt. Durch die Einbeziehung des
Geländers als statisch mitwirkendes Teil kann eine Reduktion
der Einzelgewichte der Bauteile erzielt werden, was den
wirtschaftlichen Einsatz eines derartigen Systems wesentlich
erhöht.
Anders sieht es aus bei Fluchttreppentürmen. Hier sind sehr
hohe Belastungen aufzunehmen und gleichzeitig müssen die
erhöhten Anforderungen an eine Absturzsicherung eingehalten
werden. Dies kann mit dem erfindungsgemäßen Gerüsttrep
pensystem problemlos umgesetzt werden. Es wird wiederum
dieselbe Treppenwange als Serienteil eingesetzt und die
Tragwirkung dadurch erhöht, dass das Geländer als statisch
mittragend angeschlossen wird.
Mit dieser Maßnahme ist ein variabler Einsatz des
Gerüsttreppensystems je nach gegebener Einbausituation
problemlos möglich.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung, die einen geringen
Montageaufwand erfordert und eine erhöhte Belastbarkeit mit
sich bringt, zeichnet sich dadurch aus, dass die statisch
mittragende Wirkung der Geländereinheit über zumindest eine,
bevorzugt zwei in Treppenlängsrichtung beabstandet
vorhandene Verbindungseinheiten umsetzbar ist. Die zwei
Verbindungseinheiten sind bevorzugt in Längsrichtung in den
Drittelspunkten der Treppeneinrichtung angeordnet.
Eine besonders konstruktiv einfache Umsetzung zeichnet sich
dadurch aus, dass die Treppenwange einen Obergurt und die
Geländereinheit einen Untergurt aufweist und beide Gurte
über die Verbindungseinheit lösbar miteinander verbindbar
sind, wobei sich ein besonders bevorzugtes Ausführungs
beispiel dadurch auszeichnet, dass die Verbindungseinheit
zwei außenseitig an den Gurten gegenüberliegend anordenbare
Laschen aufweist und die Verbindung der Laschen mit den
Gurten jeweils über eine obere und untere Schraubeinheit
herstellbar ist.
Mit der Anzahl der Verbindungseinheiten zwischen der
Treppenwange und dem Geländer steigt auch die Höhe der
aufnehmbaren Belastung an. Daher zeichnet sich eine
besonders bevorzugte Weiterbildung dadurch aus, dass der
Untergurt der Geländereinheit Ausnehmungen für die obere
Schraubeinheit aufweist, die in Gurtlängsrichtung in einem
vorgegebenen Raster angeordnet sind, so dass die jeweils
erforderliche Anzahl an Verbindungseinheiten angeschlossen
werden kann.
Ein besonderes Problem bei der Erstellung von den in der
Rede stehenden Treppentürmen stellt der Ausgleich von
Toleranzen und die aus wirtschaftlichen Gründen
erforderliche einfache Montage dar. Die nachfolgenden
bevorzugten Weiterbildungen und Ausführungsvarianten
ermöglichen einen problemlosen Auf- und Abbau und
erleichtern damit die Montage vor Ort sehr wesentlich.
So zeichnet sich eine bevorzugte Weiterbildung dadurch aus,
dass die obere Schraubeinheit jeweils durch eine in
Längsrichtung der Laschen verlaufenden Langlochausnehmung
führbar ist. Dies erleichtert die Montage der innenliegenden
Laschen.
In einer weiteren Ausführungsvariante untergreift die untere
Schraubeinheit den Obergurt der Treppenwange, so dass dieser
praktisch auf dem Schaft der Schraubeinheit lediglich
aufliegt.
Eine ebenfalls dem Toleranzausgleich dienende vorteilhafte
Ausbildung zeichnet sich dadurch aus, dass unter Einsatz der
bekannten Keilschlosstechnik ein Keilkopf zum Einsatz kommt,
dessen Schlitzdicke gegenüber der Dicke der Rosette
vergrößert ausgebildet ist.
Es hat sich als sehr vorteilhaft herausgestellt, die
Verbindungseinheit so auszubilden, dass bei angeschlossener
Geländereinheit der Abstand zwischen dem Obergurt der
Treppenwange und dem Untergurt der Geländereinheit so
einstellbar ist, dass der Untergurt der Geländereinheit auf
die vorspringende Treppenstufenkante der Belageinheit
anliegt oder sich in deren unmittelbarer Nähe befindet.
Entsprechend, wobei bevorzugt eine weitere konstruktive
Maßnahme ergriffen wird, nämlich, dass an dem vertikalen
Profil des Obergurts der Treppenwange eine als
Abhebesicherung für die Belageinheit ausgebildetes
L-förmiges Winkelstück angeschlossen ist.
Dadurch, dass der Untergurt der Geländereinheit praktisch
direkt auf der Kante der Beläge anliegt wird einerseits eine
Abhebesicherung der Beläge gewährleistet, ohne das
zusätzliche Abhebesicherungsmaßnahmen an dieser Stelle
montiert werden müssen und andererseits werden die Abstände
zwischen dem Untergurt der Geländereinheit und dem Obergurt
der Treppenwange verringert, so dass die erhöhten
Anforderungen an die Kindersicherheit problemlos erfüllt
werden können. Weitere Kindersicherungsmaßnahmen sind nicht
erforderlich. Ebenso sind zu diesem Zwecke keine weiteren
Bauteile zu montieren.
Mit dem dargestellten Gerüsttreppensystem steht ein System
zur Verfügung, das hinsichtlich der jeweils gestellten
Anforderungen äußerst flexibel ist und dennoch eine einfache
und zuverlässige Montage beziehungsweise Demontage
gewährleistet, wobei die bauaufsichtlichen gestellten
Anforderungen im Ernstfall problemlos erfüllt werden können.
Dabei kommt lediglich eine Art von Treppenwange zum Einsatz,
die gegebenenfalls mit der Geländereinheit statisch
mitwirkend kombiniert wird.
Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben
sich durch die in den Ansprüchen ferner aufgeführten Merkma
le sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbei
spiele. Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger
Weise miteinander kombiniert werden, insoweit sie sich nicht
offensichtlich gegenseitig ausschließen.
Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und
Weiterbildungen derselben werden im folgenden anhand der in
der Zeichnung dargestellten Beispiele näher beschrieben und
erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entneh
menden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in
beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es
zeigen:
Fig. 1 Schematische Perspektivdarstellung einer Gerüsttrep
penturmvorrichtung für den öffentlichen Bereich,
aufgebaut aus Gerüststandardserienteilen und
Treppenwangen mit statisch mitwirkenden Geländer
einheiten,
Fig. 2 schematische Seitenansicht einer in der Gerüsttrep
penturmvorrichtung gemäß Fig. 1 enthaltenen montierten
Treppeneinrichtung,
Fig. 3 schematische Seitenansicht des Details A von Fig. 2,
Fig. 4 schematischer Schnitt durch die Verbindungsein
richtung zwischen Obergurt der Wange und Untergurt
der Geländereinheit gemäß Schnittführung I/I in Fig.
3,
Fig. 5 schematische Seitenansicht der Verbindungseinrichtung
gemäß Fig. 4 beziehungsweise 3.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Gerüsttreppenturm
vorrichtung 10 besitzt insgesamt 5 abwechselnd gegenläufig
angeordnete Treppeneinrichtungen 12, die über Podeste 11
miteinander verbunden sind. Die Vorrichtung 10 ist im
Wesentlichen aus standardisierten Gerüstbauteilen aufgebaut.
Die Vertikallastabtragung übernehmen Vertikalstiele 14, an
denen die Podeste 11 und die Treppeneinrichtungen 12 lösbar
angeschlossen sind. Als Übersichtlichkeitsgründen sind in
Fig. 1 nicht sämtliche Vertikalstiele und die zur
Aussteifung erforderlichen Diagonalen dargestellt.
In Fig. 2 ist eine Treppeneinrichtung 12 als Ausschnitt
einer Gerüsttreppenturmvorrichtung in einer Ansicht näher
dargestellt. Die Vertikalstiele 14, an denen die Treppenein
richtung 12 zu beiden Endseiten angeschlossen ist stammen
aus dem bekannten Layher-Gerüstbausystem "Allround" der
Anmelderin. Bei diesem Gerüstsystem werden die einzelnen
Bauteile untereinander mittels der sogenannten bekannten
Keilschlosstechnik angeschlossen. Hierzu weisen die
Vertikalstiele 14 in Längsrichtung rastermäßig vorhandene
Rosetten 36 auf, auf die anschließende Bauteile mit
Keilschlossanschluss aufgeschoben und verkeilt werden
können.
Die Treppeneinrichtung 12 besitzt an ihren beiden
Längsseiten eine Treppenwange 16 mit einem Obergurt 22 und
einem Untergurt 20. Der Untergurt 20 ist als durchgehendes
Rechteckhohlprofil ausgebildet. Der Obergurt 22 weist ein
kaskadenförmiger Lauf auf, wobei die horizontalen
angeordneten Bereiche durch ein nach oben offenes U-Profil
22.1 gebildet werden und die vertikal angeordneten Bereiche
durch Rechteckhohlprofile 22.2 gebildet werden. Im
jeweiligen Stirnendbereich der Treppenwange 16 ist jeweils
eine Keilschlossverbindung 32 mit einem Keilkopf 34 mit Keil
vorhanden, der auch die entsprechende Rosette 36 des
jeweiligen Vertikalstiels 14 aufgeschoben und verkeilt
werden kann. Damit ist ein dauerhaft zuverlässiger
tragfähiger Anschluss geschaffen, der jedoch einer einfachen
Lösbarkeit zugänglich ist.
Nach dem Anschluss der Treppenwange 16 an die Vertikalstiele
14 können in die U-Profile 22.1 des Obergurts 22 der
Treppenwange 16 Belageinheiten 24 über Einhängekrallen 42
(siehe Fig. 3) eingehängt werden. Die Belageinheiten 24
sind als solche aus dem Gerüstbau bekannt.
Oberseitig ist an jede Treppenwange 16 eine Geländereinheit
18 über zwei, jeweils in den Drittelspunkten angeordneten
Verbindungseinheiten 40 angeschlossen, derart, dass eine
statisch mitwirkende Tragwirkung der Geländereinheit 18 bei
auftretender vertikaler Verkehrsbelastung gewährleistet ist.
Die Verbindungseinheit 40 wird weiter unten beschrieben
werden.
Die Geländereinheit 18 ist von ihrer Außenkontur her gesehen
parallelogrammartig aufgebaut. Oberseitig ist ein geneigt
angeordneter Obergurt 28 vorhanden, dem gegenüber parallel
beabstandet unterhalb ein geneigter Untergurt 26 vorhanden
ist, an dem die Verbindungseinheit 40 angeschlossen ist. Im
Stirnendbereich der Geländereinheit 18 ist jeweils ein
vertikaler Endstab 56 vorhanden, so dass sich insgesamt die
parallelogrammartige Umfangsstruktur ergibt. Zwischen den
Gurten 28, 26 sind in Längsrichtung in einem rasterförmigen
Abstand Geländerstäbe 30 parallel zu den Endstäben 56
vorhanden, die hinsichtlich ihres jeweiligen Abstandes die
Erfordernisse an eine ausreichende Kindersicherung erfüllen.
Der Obergurt 28, der Untergurt 26, die Endstäbe 56 und die
Geländerstäbe 30 bilden eine Geländereinheit 18.
Die Geländereinheit 18 ist wie gesagt über die Verbindungs
einheiten 40 an die Treppenwange 16 angeschlossen. Weiterhin
ist zur Stabilisierung die Geländereinheit 18 an die
angrenzenden Vertikalstiele 14 angeschlossen. Hierzu besitzt
der obere Endstab 56 an seinem unteren Bereich eine
Keilschlossverbindung 32, die in die entsprechende Rosette
36 des Vertikalstiels eingreift. Der Schlitz der sich im
Keilkopf befindet, und in den die Rosette geschoben wird
weist bei der vorliegenden Geländereinheit 18 eine größere
Dicke auf als die Dicke der Rosette 36, so dass ein gewisses
Spiel in Höhenrichtung besteht. Am oberen Endbereich des
oberen Endstabes 56 ist die Geländereinheit 18 über eine
Einhängeeinheit 38 in der Rosette 36 des Vertikalstiels 14
eingehängt. Dieselbe Einhängeeinheit 38 befindet sich auch
im oberen Endbereich des unteren Endstabes 56.
In etwa der Mitte des unteren Endstabes 56 befindet sich
ebenfalls eine Keilschlossverbindung 32 die den selben
Aufbau aufweist wie die bereits beschriebene Keilschloss
verbindung 32.
Die Montage der Geländereinheit 18 erfolgt dadurch, dass
zunächst diese über die Einhängeeinheiten 38 an den
Vertikalstielen 14 eingehängt werden. Durch seitliches
Einschwenken in die jeweilige Keilschlossverbindung 32 wird
die Lage arretiert und gesichert. Die vergrößerte
Schlitzbreite des Schlitzes als Keilkopf 34 ist hier
montagetechnisch von Vorteil und ermöglicht das problemlose
Einschwenken der Geländereinheiten 18.
Die Fig. 3 bis 5 zeigen die Verbindungseinheit 40 im
Detail und die im vorliegenden Ausführungsbeispiel gewählte
Abhebesicherung der eingelegten Belageinheiten 24.
Die Verbindungseinheiten 40 verbinden den Untergurt 26 und
die Geländereinheit 18 mit dem Obergurt 22 der Treppenwange
16, das heißt dem horizontal angeordneten U-Profil 22.1.
Hierzu kommen im Ausführungsbeispiel zwei Laschen 46 zum
Einsatz, die als schlanke Rechteckprofile ausgebildet sind.
Die beiden Laschen sind jeweils auf der Außenseite
beziehungsweise Innenseite des Untergurts 26 der
Geländereinheit 18 beziehungsweise der Profileinheit 22.1
der Treppenwange 16 angeordnet, wobei beide genannten Gurte
im Wesentlichen dieselbe Breite aufweisen. Die eigentliche
Verbindung erfolgt über eine obere Schraubverbindung 52 und
einer unteren Schraubverbindung 54. Zum Anschluss der oberen
Schraubverbindung 52 besitzt der Untergurt 26 der
Geländereinheit 18 eine durchgehende Ausnehmung 58, durch
die die obere Schraubverbindung 52 geführt ist. Gleichzeitig
weisen die Laschen 46 ein sich in ihrer Längsrichtung
erstreckendes Langloch 48 auf, das zum Ausgleich von Metall
Toleranzen dient und durch das hindurch ebenfalls die obere
Schraubverbindung 52 geführt ist. Das Langloch 48
erleichtert die Montage der innenseitigen Laschen 46.
Die zweite Ausnehmung 59 im Untergurt 26 dient dazu die
Laschen 46 im Transportzustand der Geländereinheit 18
parallel zum Untergurt 26 zu fixieren. Bei der unteren
Schraubverbindung 54 ist es so, dass diese durch
Ausnehmungen 60 in der Lasche 46 geführt sind, wobei der
Schraubenschaft das nach oben offene U-Profil 22.1 des
Obergurts 22 der Treppenwange 16 untergreift. Das U-Profil
22.1 liegt praktisch auf dem Schaft der unteren Schraub
verbindung 54 auf. Durch das Vorsehen des Langlochs 48
in Verbindung mit dem Schlitz in der Keilschlossverbindung
mit erhöhter Dicke ist ein gewisser Toleranzausgleich
infolge Herstellung problemlos möglich. Insgesamt ist die
Geometrie der Laschen 46 beziehungsweise die Anschluss
geometrie überhaupt so gewählt, dass bei angeschlossener
Geländereinheit 18 der Untergurt 26 derart geneigt verläuft,
dass er praktisch die vordere Kante der in das U-Profil 22.1
eingesetzten Belageinheit 24 berührt oder zumindest sich in
deren unmittelbarer Nähe befindet. Damit ist diese Kante
gegen Abheben gesichert. Gleichzeitig ist im gegenüber
liegenden Kantenbereich der Belageinheit 24 an dem vertikal
verlaufenden Viereckrohr 22.2 des Obergurtes 22 der
Treppenwange 16 ein L-Winkelstück 44 angeformt, das in eine
entsprechende Ausnehmung der Belageinheit 24 im eingesetzten
Zustand eingreift, so dass auch diese Kante gegen Abheben
gesichert ist.
Das Ausführungsbeispiel zeigt eine Variante einer
Verbindungseinheit 40. Daneben können noch weitere nicht
dargestellte Verbindungseinheiten eingesetzt werden, die der
Fachmann allein aus der konstruktiven Vorgabe, dass der
Anschluss der Geländereinheit 18 an die Treppenwange 16
statisch wirksam sein muss, konstruktiv ausführen kann. So
kann beispielsweise auch eine Gewindestangenlösung umgesetzt
werden. Die Verbindungseinheiten 40 können auch in einem
engerem Raster angeschlossen sein und Profile aufweisen, die
eine seitliche Stabilisierung der Geländereinheit 18
zusätzlich bewirken, was voraussetzt, dass die Treppenwange
16 so ausgebildet ist, dass sie Torsionsmomente aufnehmen
und weiterleiten kann.
Mit dem dargestellen Gerüstsystem wird ein besonders
wirtschaftlicher Einsatz möglich. Mit nur einer Treppenwange
können unterschiedliche Verkehrslasten abgedeckt werden, je
nach dem, ob die Geländereinheit als mitwirkend herangezogen
wird oder nicht. Die Montage gestaltet sich äußerst einfach
und ein Toleranzausgleich ist problemlos möglich. Die
Wirtschaftlichkeit wird weiterhin dadurch erhöht, dass
insbesondere Serienbauteile eingesetzt werden.
Claims (18)
1. Gerüsttreppensystem, insbesondere für montierbare
beziehungsweise demontierbare Gerüsttreppenturmvor
richtungen (10), mit zumindest einer bildbaren
Treppeneinrichtung (12), die zumindest zwei an beiden
Längsseiten der Treppeneinrichtung (10) anordenbare, an
Vertikalstiele (14) lösbar anschließbare Treppenwangen
(16) aufweist und die zumindest zwei an beiden Längseiten
der Treppeneinrichtung (10) anordenbare, an die
Vertikalstiele (14) anschließbare Geländereinheiten (18)
aufweist, wobei zwischen den Treppenwangen (12)
Belageinheiten (20) lösbar an diese anschließbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede Geländereinheit (18) lösbar mit der entsprechenden
Treppenwange (16) statisch wirksam verbindbar ist, das
heißt eine statisch mittragende Wirkung der
Geländereinheit (18) zum Abtragen der auftretenden
Verkehrslasten möglich ist.
2. Gerüsttreppensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die statisch mittragende Wirkung der Geländereinheit
(18) über zumindest eine, insbesondere zwei in
Treppenlängsrichtung beabstandet vorhandene Verbindungs
einheiten (40) umsetzbar ist.
3. Gerüsttreppensystem nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Treppenwange (16) einen Obergurt (22) und die
Geländereinheit (18) einen Untergurt (26) aufweist und
beide Gurte (22, 26) über die Verbindungseinheit (14)
lösbar miteinander verbindbar sind.
4. Gerüsttreppensystem nach einem oder mehreren der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindungseinheit (40) zwei außenseitig an den
Gurten gegenüberliegend anordenbare Profileinheiten,
insbesondere Laschen (46), aufweist und die Verbindung
der Profileinheiten beziehungsweise Laschen (46) mit den
Gurten (22, 26) jeweils über eine obere und untere
Schraubeinheit (52, 54) herstellbar ist.
5. Gerüsttreppensystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Untergurt (26) der Geländereinheit (18)
Ausnehmungen für die obere Schraubeinheit (52) aufweist,
die in Gurtlängsrichtung in einem vorgegebenen Raster
angeordnet sind.
6. Gerüsttreppensystem nach Anspruch 4 und/oder 5,
dadurch gekennzeichnet, das
die obere Schraubeinheit (52) jeweils durch eine in
Längsrichtung der Laschen (46) verlaufenden Langloch
ausnehmung (48) führbar ist.
7. Gerüsttreppensystem nach einem oder mehreren der
vorstehenden Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die untere Schraubeinheit (54) den Obergurt (22) der
Treppenwange (16) untergreift.
8. Gerüsttreppensystem nach einem oder mehreren der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Treppenwange (16) einen kaskadenförmig verlaufenden
Obergurt (22) mit im montierten Zustand horizontal
angeordneten Profilen (22.1) und vertikal angeordneten
Profilen (22.2) aufweist.
9. Gerüsttreppensystem nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das horizontale Profil (22.1) als nach oben offenes
U-Profil ausgebildet ist, in das zumindest eine
Belageinheit (24) eingehängt werden kann.
10. Gerüsttreppensystem nach einem oder mehreren der
vorstehenden Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindungseinheit (40) so ausgebildet ist, dass
bei angeschlossener Geländereinheit (18) der Abstand
zwischen dem Obergurt (22) der Treppenwange (16) und dem
Untergurt (26) der Geländereinheit (18) so einstellbar
ist, dass der Untergurt (26) der Geländereinheit (18) auf
die vorspringende Treppenstufenkante der Belageinheit
(24) anliegt oder sich in deren unmittelbarer Nähe
befindet.
11. Gerüsttreppensystem nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
an dem vertikalen Profil (22.2) des Obergurts (22) der
Treppenwange (16) ein als Abhebesicherung für die
Belageinheit (20) ausgebildetes L-förmiges Winkelstück
(44) angeschlossen ist.
12. Gerüsttreppensystem nach einem oder mehreren der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Geländereinheit (18) die Form eines Parallelogramms
mit geneigtem Obergurt (22) und geneigtem, parallel
verlaufenden Untergurt (20) und in montiertem Zustand
vertikal angeordneten Endstäben (56) aufweist und
zwischen den Gurten (20, 22) parallel zu den Endstäben
(26) verlaufende Geländerstäbe (30) angeordnet sind.
13. Gerüsttreppensystem nach einem oder mehreren der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die vertikalen Stiele (14) in Längsrichtung in einem
vorgegebenen Rastermaß beabstandet angeordnete Rosetten
(36) aufweisen, wobei die Geländereinheit (18) und die
Treppenwange (16) Keilschlossverbindungen (32) mit einem
Keilkopf (34) mit Keil und Schlitz zum Anschluss an diese
Rosetten (36) aufweist.
14. Gerüsttreppensystem nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die an der Geländereinheit (18) vorhandenen
Keilschlossverbindungen (32) einen Schlitz des Keilkopfes
(34) aufweisen, dessen Schlitzdicke gegenüber der Dicke
der Rosette (36) vergrößert ausgebildet ist.
15. Gerüsttreppensystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindungseinheit (40) über die gesamte Höhe der
Geländereinheit (18) verläuft.
16. Gerüsttreppensystem nach Anspruch 2, 3 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindungseinheit (40) die Geländereinheit (18)
seitlich stabilisiert.
17. Gerüsttreppensystem nach Anspruch 2 und/oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindungseinheit (40) nur außenseitig vorhanden
ist.
18. Gerüsttreppensystem nach Anspruch 2 und/oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindungseinheit (40) als Gewindestange
ausgebildet ist.
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