DE10005863A1 - Herzschrittmacherelektrode mit Elektrodenkopf - Google Patents
Herzschrittmacherelektrode mit ElektrodenkopfInfo
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Abstract
Ein Elektrodenkopf (3) und die ihn tragende Herzschrittmacherelektrode (1) sind so gestaltet, daß eine Perforation des Herzens (2) auch bei Verwendung kleiner Elektrodenköpfe verhindert wird. Dies wird dadurch erreicht, daß möglichst unmittelbar hinter dem Elektrodenkopf (3) ein Mechanismus vorgesehen wird, der ein Eindringen des Elektrodenkopfes in den Herzmuskel verhindert, wobei dieser Mechanismus durch eine biegsame und flexible Scheibe (6) ausreichender seitlicher Ausdehnung gebildet wird, die dennoch durch ihre Biegsamkeit durch ein Einführbesteck hindurchgeschoben werden kann, so daß eine in radialer Richtung vergrößerte Elektrodenzuleitung vermieden werden kann.
Description
Die Erfindung betrifft eine Herzschrittmacherelektrode mit einem
im Inneren des Herzens zu verankernden Elektrodenkopf und mit einer
transvenös zusammen mit diesem Elektrodenkopf einführbaren
Elektrodenzuleitung sowie mit in Einführrichtung hinter dem
Elektrodenkopf angeordneten Mitteln zum Verankern im Trabekelwerk
der Herzinnenwand.
Eine derartige Herzschrittmacherelektrode ist beispielsweise aus
der US-Patentschrift 3 902 501 und der US-Patentschrift 4 437 475
bekannt. Die Mittel zum Verankern des Elektrodenkopfes sind dabei
entgegen der Einführrichtung schräg verlaufende einzelne stiftartige
Vorsprünge, sogenannte "Tines", die in der Regel aus Silikonkautschuk
bestehen und sich im Trabekelwerk der Herzinnenwand verankern lassen.
Da sie eine gewisse Länge haben, werden sie erst dann einen
Verankerungswiderstand finden, wenn sich ein Trabekelwerk proximal
zu ihren Enden befindet.
Aufgrund der Reizphysiologie werden bei permanent implantierten
Herzschrittmacherelektroden immer kleinere Elektrodenköpfe verwendet,
sogenannte High-Impedance-Elektroden, bei denen der Durchmesser
des Elektrodenkopfes kleiner als zwei Millimeter, zum Teil ca. ein
Millimeter ist.
Es wurde beobachtet, daß Herzschrittmacherelektroden mit einem
Kopfdurchmesser von weniger als zwei Millimeter aufgrund der
Steifigkeit der Elektrodenzuleitung dazu neigen, sich im Laufe der
Zeit aufgrund der dynamischen Belastungen durch die Herztätigkeit
und die Bewegungen des Patienten langsam von innen nach außen durch
die Herzwand "hindurchzuarbeiten" und somit den Herzmuskel zu
perforieren. Da man aufgrund der Reizphysiologie immer kleinere
Elektrodenköpfe anstrebt, besteht eine steigende Gefahr einer
derartigen Perforation.
Es besteht deshalb die Aufgabe, eine Herzschrittmacherelektrode
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher eine Perforation
der Herzwand auch bei Verwendung eines kleinen oder sehr kleinen
Elektrodenkopfes verhindert wird. Es sollen also die Vorteile eines
möglichst kleinen Elektrodenkopfes für die Reizphysiologie ausgenutzt
und die durch Verkleinerung des Elektrodenkopfes zu befürchtenden
Nachteile dennoch vermieden werden.
Zur Lösung dieser scheinbar widersprüchlichen Aufgabe ist die
eingangs erwähnte Herzschrittmacherelektrode dadurch gekennzeichnet,
daß in Einführrichtung hinter dem Elektrodenkopf wenigstens eine
Scheibe angeordnet ist, die den Elektrodenkopf in Gebrauchsstellung
in seitlicher oder radialer Richtung überragt und derart flexibel
oder biegsam ist, daß sie beim Durchgang durch ein Einführbesteck,
dessen Innenquerschnitt kleiner als die seitliche Ausdehnung dieser
Scheibe ist, entgegen der Einführrichtung umbiegbar und/oder faltbar
ist.
Durch diese Scheibe wird verhindert, daß der Elektrodenkopf im Laufe
der Zeit weiter in den Herzmuskel bzw. in die von ihm beaufschlagte
Herzwand eindringen und sie eventuell perforieren kann. Ein weiterer
Vorteil dieser biegsamen Scheibe besteht darin, daß sie gleichzeitig
einen effektiven Verankerungsmechanismus im Trabekelwerk bilden
kann, der zusätzlich zu vorhandenen Mitteln zum Verankern oder an
deren Stelle vorgesehen sein kann.
Besonders effektiv ist die Anordnung, wenn die Scheibe unmittelbar
hinter dem Elektrodenkopf angeordnet ist und dieser abstandslos
gegenüber der Oberfläche der Scheibe vorsteht. Die Eindringtiefe
des Elektrodenkopfes in das Gewebe des Herzens ist dann auschließlich
von der axialen Abmessung des Elektrodenkopfes abhängig und somit
von vorneherein festgelegt, da dieser Elektrodenkopf auch bei einer
Abmessung von nur zwei Millimeter oder weniger, beispielsweise bei
einer seitlichen oder radialen Abmessung von nur einem Millimeter
durch die Scheibe an einem tieferen Eindringen in das Herzgewebe
und somit an einer Perforation der Herzwand gehindert wird.
Die Scheibe kann in Gebrauchsstellung eine größere seitliche oder
radiale Ausdehnung als die Elektrodenzuleitung haben. Dadurch ergibt
sich eine entsprechend gute Anschlagwirkung an der Innenseite der
Herzwand. Dabei ist eine dartig große Scheibe möglich, weil sie
biegsam ist und dennoch durch ein entsprechendes Einführbesteck
eingeführt und implantiert werden kann.
Günstig ist es insbesondere auch für die Biegsamkeit beim Einführen,
wenn die Scheibe dünn ist und eine geringere axiale Abmessung als
der Elektrodenkopf hat.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann darin
bestehen, daß die Scheibe Schwächungen, insbesondere etwa radial
bzw. von innen nach außen verlaufende Schwächungen, insbesondere
Schlitze, aufweist, die von ihrem Außenrand bis an oder nahe an
den Elektrodenkopf reichen. Dies ermöglicht eine gute Anpassung
der Scheibe an Unebenheiten der Innenseite der beaufschlagten
Herzwand und somit eine Anlage dieser Scheibe auch an solchen
Unebenheiten.
Die Scheibe hat den zusätzlichen Vorteil, daß sie bei einer Fertigung
aus isolierendem Werkstoff gleichzeitig in Gebrauchsstellung
elektrisch isolierend wirkt und dafür sorgen kann, daß sich der
elektrische Strom, der durch den Impuls des Herzschrittmachers
erzeugt wird und durch den Elektrodenkopf in den Körper fließt,
ganz überwiegend in den Herzmuskel geleitet wird, also an einem
unkontrollierten Abfluß auch über das Blut weitestgehend verhindert
wird, wodurch die Reizschwelle in vorteilhafter Weise reduziert
werden kann.
Deshalb kann es zweckmäßig und besonders vorteilhaft sein, wenn
wenigstens einer oder alle radialen Schlitze der Scheiben zumindest
bereichsweise durch eine Membrane überbrückt sind, deren Dicke
geringer als die der Scheibe ist. Die Membrane können dabei
einstückig mit der Scheibe sein.
Somit ergibt sich eine ununterbrochene Scheibe, was deren
Isolierwirkung betrifft, die sich aber dennoch an Unebenheiten
anpassen kann, so daß sich die elektrischen Impulse des Herzschritt
machers in erster Linie in distaler Richtung, nämlich in den
Herzmuskel hinein ausbreiten und parasitäre Ströme auf ein Minimum
reduziert werden.
Die Anpaßbarkeit an Unebenheiten kann dadurch begünstigt werden,
daß wenigstens drei Schlitze, insbesondere vier bis sechs Schlitze
an der Scheibe vorgesehen sind.
Die Scheibe kann aus federelastischem Kunststoff, insbesondere aus
Silikonkautschuk bestehen, was die schon erwähnte Biegsamkeit und
dazu die elektrische Isolierfähigkeit ergibt.
Für möglichst gleichmäßige Abstützverhältnisse kann die Scheibe
im wesentlichen kreisförmig sein, was auch die Herstellung
vereinfacht.
Die Scheibe kann in Gebrauchsstellung oder Ausgangslage eben oder
zumindest bereichsweise gegenüber einer Ebene ausgelenkt, zum
Beispiel wenigstens abschnittsweise gebogen oder gewölbt, sein.
Eine ebene Ausbildung ergibt eine bestmögliche Anpassung an
unterschiedliche Oberflächenkonturen der Innenseite des Herzens,
jedoch kann eine gewisse Vorwölbung diese Anpaßbarkeit eventuell
noch erhöhen.
Insgesamt ergibt sich eine Herzschrittmacherelektrode, bei welcher
der Elektrodenkopf klein sein kann und dennoch eine Perforation
der Herzinnenwand verhindert und gleichzeitig eine gute Isolierung
der elektrischen Ströme und Impulse erzielt werden kann, ohne daß
der Durchmesser der Elektrodenzuleitung vergrößert werden muß, was
vor allem bei der Einführung durch ein Einführungsbesteck
(Introducer) wichtig und günstig ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Scheibe
kann darin bestehen, daß deren Werkstoff mit Kortison, vorzugsweise
weniger als 1 mg vermischt sein kann. Dadurch kann erreicht werden,
daß ein Reizschwellenanstieg nach der Implantation unterdrückt wird
und sich die chronische Reizschwelle auf ein Minimum einpendelt.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Scheibe ist besonders günstig
bei pipolaren Herzschrittmacherelektroden. Bei den bisher bekannten
pipolaren Elektroden befindet sich der indifferenzte Pol (Anode)
stets etwa zehn Millimeter bis vierzig Millimeter proximal vom
Elektrodenkopf (Kathode). Da sowohl die Kathode als auch die Anode
aus festem elektrischem leitfähigem Werkstoff bestehen, in der Regel
aus Metall, und die indifferente Elektrode stets eine größere
Oberfläche als die Kathode hat, in der Regel aus einem metallischem
Rohr besteht, ist nicht zu verhindern, daß der distale Teil einer
bipolaren implantierbaren Elektrode vom Elektrodenkopf aus auf eine
Länge von ca. zwanzig Millimeter bis vierzig Millimeter eine gewisse
Steifigkeit aufweist.
Steife Elektroden haben die Tendenz, nicht immer den durch die
Herzkontraktion ausgelösten Bewegungen zu folgen, und verursachen
dadurch eine gewisse Irritation der Herzinnenwand. Dies führt zu
einer vermehrten Bildung von Bindegewebe zwischen dem Elektrodenkopf
und dem reizfähigen Gewebe der Herzinnenwand. Das wiederum hat zur
Folge, daß der Elektrodenkopf von dem reizfähigen Gewebe entfernt
oder abgehoben wird. Da sich die Reizschwelle quadratisch mit dem
Abstand zwischen Elektrodenkopf und reizfähigem Gewebe vergrößert,
muß mit einer entsprechenden Reizschwellenerhöhung gerechnet werden.
Dies kann dadurch verhindert werden, daß der indifferenzte Pol,
das heißt die Anode, der Herzschrittmacherelektrode in den Bereich
der Mittel zum Verankern des Elektrodenkopfes integriert,
insbesondere kurz oder unmittelbar hinter dem Elektrodenkopf und
in Einführrichtung hinter der Scheibe angeordnet ist, wodurch
gleichzeitig die Gesamtlänge des "steifen" distalen Teiles erheblich
verkürzt und die mechanische Irritation an der Herzwand verringert
wird.
Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt in zum Teil schematisierter
Darstellung:
Fig. 1 eine in das Innere eines Herzens eingeführte erfindungs
gemäße Herzschrittmacherelektrode in Gebrauchsstellung,
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab die in Fig. 1 mit dem Kreis K
gekennzeichnete Einzelheit mit dem distalen Ende der
Herzschrittmacherelektrode, dem Elektrodenkopf und den
Mitteln zu seiner Verankerung im Trabekelwerk des Herzens
sowie mit einer in Einführrichtung unmittelbar hinter
dem Elektrodenkopf angeordneten vergrößerten Scheibe,
Fig. 3 eine Seitenansicht des distalen Endes der Herzschritt
macherelektrode mit Blick auf die Schmalseite der
unmittelbar hinter dem Elektrodenkopf angeordneten, in
diesem Ausführungsbeispiel geschlitzten Scheibe,
Fig. 4 eine Draufsicht des Elektrodenkopfes und der mit vier
radialen Schlitzen versehenen, dadurch kleeblattförmigen
Scheibe und den in Einführrichtung dahinter befindlichen
widerhakenartigen Vorsprüngen zur Verankerung,
Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung, wobei der dem
Betrachter zugewandte Schlitz in der Scheibe durch eine
dünne Membrane überbrückt ist,
Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende Ausführungsform, bei welcher
im Bereich der widerhakenartigen Verankerungsvorsprünge
ein indifferenter Pol (Anode) vorgesehen ist,
Fig. 7 eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung, wobei un
mittelbar mit geringem Abstand in Einführrichtung hinter
der Scheibe und vor den widerhakenartigen Vorsprüngen
für die Verankerung ein indifferenter Pol (Anode)
angeordnet ist sowie
Fig. 8 eine Draufsicht des Elektrodenkopfes und der Scheibe,
deren Schlitze durch Membrane bereichsweise überbrückt
sind.
Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Herzschrittmacherelektrode weist
einen im Inneren des Herzens 2 gemäß den Fig. 1 und 2 zu
verankernden Elektrodenkopf 3, eine transvenös zusammen mit diesem
Elektrodenkopf 3 einführbare Elektrodenzuleitung 4 und in
Einführrichtung hinter dem Elektrodenkopf 3 angeordnete Mittel zum
Verankern im Trabekelwerk der Herzinnenwand auf, die im Ausführungs
beispiel als schräg entgegen der Einführrichtung nach hinten
gerichtete Vorsprünge oder "tines" 5 ausgebildet sind. Die
Einführrichtung ist dabei in Fig. 1 durch den Pfeil Pf1 angedeutet
und man erkennt deutlich, wie diese Vorsprünge 5 in Gebrauchsstellung
entgegen dieser Einführrichtung schräg zurückverlaufend gegenüber
der Elektrodenzuleitung 4 überstehen.
Vor allem in den Fig. 2 bis 8 erkennt man, daß in Einführrichtung
hinter dem Elektrodenkopf 3, der also das alleräußerste Ende der
Herzschrittmacherelektrode 1 bildet, eine Scheibe 6 angeordnet ist,
die den Elektrodenkopf 3 in Gebrauchsstellung und auch in der
Anordnung vor dem Einführen in das Herz in seitlicher oder radialer
Richtung überragt. Diese Scheibe 6 ist derart flexibel oder biegsam,
daß sie beim Durchgang durch ein Einführbesteck, dessen Innenquer
schnitt zweckmäßigerweise kleiner als die seitliche Ausdehnung dieser
Scheibe 6 ist, entgegen der Einführrichtung nachgiebig, umbiegbar
und/oder faltbar ist. Praktisch kann diese Scheibe 6 bei dem
Durchgang durch ein Einführbesteck auf dessen Innenmaß verformt
werden, so daß trotz der seitlichen Ausdehnung die Scheibe 6 das
Einführen nicht behindert.
In allen Ausführungsbeispielen erkennt man, daß die Scheibe 6 in
Gebrauchsstellung eine größere seitliche oder radiale Ausdehnung
als die Elektrodenzuleitung 4 auch in ihrem Endbereich hat. Somit
kann diese Scheibe 6 sich gut an die Innenseite des Herzens 2 anlegen
und verhindern, daß durch dynamische Bewegungen der Elektrodenkopf
3, selbst wenn er nur eine sehr geringe Abmessung von beispielsweise
ein Millimeter Durchmesser hat, tiefer in die Herzinnenwand eindringt
und diese im Laufe der Zeit perforiert.
Dabei ist die Scheibe gemäß den Fig. 2 bis 7 dünn und hat eine
geringere axiale Abmessung als der Elektrodenkopf 3. Dies ergibt
die gewünschte Flexibilität, bei dennoch ausreichender Widerstands
kraft gegenüber einem zu tiefen Eindringen des Elektrodenkopfes
3 in das Gewebe der Herzens 2. Dabei erkennt man gleichzeitig, daß
die Scheibe 6 in allen Ausführungsbeispielen unmittelbar hinter
dem Elektrodenkopf angeordnet ist und dieser abstandslos gegenüber
der der Herzinnenwand in Gebrauchsstellung zugewandten Oberfläche
dieser Scheibe 6 vorsteht. Somit ist in Einführrichtung hinter dem
Elektrodenkopf 3 durch diese Scheibe 6 ein definierter Anschlag
geschaffen, der sicherstellt, daß der Elektrodenkopf 3 nur um seine
eigene axiale Abmessung in das Herzgewebe eindringen kann, weil
die in seitlicher Richtung entsprechend groß ausgebildete Scheibe
6 einen Anschlag gegenüber der Innenseite des Herzens 2 bildet und
somit ein tieferes Eindringen und ein Perforieren der Herzwand
verhindert.
Im Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 3 und 4 ist dargestellt,
daß die Scheibe 6 mit in radialer und axialer Richtung offenen
Schlitzen 7 versehen sein kann, was die Flexibilität und Biegsamkeit
vergrößert, so daß die radiale Ausdehnung der Scheibe 6 entsprechend
groß gewählt und dennoch ihr Einführen durch ein Einführbesteck
problemlos durchgeführt werden kann. Dabei sind in diesem
Ausführungsbeispiel 4 derartige Schlitze 7 vorgesehen, die vom
Außenrand der Scheibe 6, wo sie frei münden, bis an oder nahe an
den Elektrodenkopf 3 reichen. Denkbar wäre, daß dabei die Schlitze
7 im Bereich des Außenrandes der Scheibe 6 geschlossen sind, was
eine gewisse Aussteifung der Scheibe ergäbe.
In den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 5 bis 8 sind die
Schlitze 7 der Scheibe 6 bereichsweise, nämlich bis auf einen
geringfügigen Anteil am Außenumfang der Scheibe 6, durch eine
Membrane 8 überbrückt, deren Dicke geringer als die der Scheibe
7 ist. Dabei sind diese Membranen 8 mit der Scheibe 7 einstückig
verbunden.
Dies ergibt eine beim Einführen gut verformbare flexible Scheibe
6, die aber dennoch eine geschlossene Oberfläche hat, so daß sie
bei einer Fertigung aus federelastischem Kunststoff, insbesondere
aus Silokonkautschuk, also einem elektrisch isolierenden Werkstoff
im Bereich des Elektrodenkopfes 3 eine isolierende Wirkung und damit
eine zusätzliche Funktion haben kann. Das durch elektrische Impulse
des Herzschrittmachers, mit welchem die Elektrodenzuleitung 4
verbunden ist, ausgebildete elektrische Feld kann durch die Scheibe
6 in erster Linie in distaler Richtung, also in das Innere des
Herzmuskels gelenkt werden und sich dorthin ausbreiten. Parasitäre
Ströme von der Herzwand 6 können somit auf ein Minimum reduziert
werden.
Um in beliebigen Lagen möglichst gleiche Anschlag-Verhältnisse zu
ermöglichen, ist die Scheibe 6 in allen Ausführungsbeispielen im
wesentlichen kreisförmig ausgebildet, so daß sich durch die vier
Schlitze 7 - mit oder ohne Membrane 8 - etwa die Form eines
vierblättrigen Kleeblattes ergibt.
Gemäß den Fig. 3 bis 7 ist die Scheibe 6 im Ruhezustand bzw.
auch in Gebrauchsstellung im wesentlichen eben, könnte aber auch
bereichsweise gegenüber einer Ebene vorgeformt ausgelenkt, zum
Beispiel wenigstens abschnittsweise gebogen oder gewölbt sein, um
sich noch besser an die Innenseite des Herzens 2, beispielsweise
die in den Fig. 1 und 2 beaufschlagte Herzspitze anpassen zu
können.
In den beiden Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 6 und 7 ist
dargestellt, daß der indifferente Pol 9, das heißt die Anode der
in diesem Falle bipolaren Herzschrittmacherelektrode 1 in dem Bereich
der Mittel zum Verankern des Elektrodenkopfes 3, also der Kathode,
integriert sind. Der indifferente Pol 9 befindet sich dabei kurz
oder unmittelbar hinter dem Elektrodenkopf 3 und in Einführrichtung
gesehen hinter der Scheibe 6.
Dabei zeigt Fig. 6 eine Anordnung, bei welcher ein relativ langer
indifferenter Pol 9 etwa im Bereich der Verankerungsvorsprünge 5
angeordnet ist.
Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher der indifferente Pol
9 zwischen der Scheibe 6 und den Verankerungsvorsprüngen 5 angeordnet
ist, was in vorteilhafter Weise einen noch geringeren Abstand der
beiden Pole 3 und 9 bedeutet.
Schließlich sei noch erwähnt, daß die flexible und an Unebenheiten
anpaßbare, mit Schlitzen 7 versehene Scheibe 5 selbst, wie in Fig. 2
angedeutet, als Verankerungsmittel dienen kann. Die Scheibe 6 kann
also mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllen, nämlich in erster
Linie einen Anschlag bilden, um ein zu tiefes Eindringen des
Elektrodenkopfes 3 aufgrund seiner dynamischen Belastungen in das
Herzgewebe zu verhindern, in zweiter Linie eine elektrische
Isolierung bilden und schließlich zur Verankerung des Elektroden
kopfes 3 in seiner Gebrauchsstellung beitragen oder diese Verankerung
sogar zu bilden.
Der Elektrodenkopf 3 und die ihn tragende Herzschrittmacherelektrode
1 sind so gestaltet, daß eine Perforation des Herzens 2 auch bei
Verwendung kleiner Elektrodenköpfe verhindert wird. Dies wird dadurch
erreicht, daß möglichst unmittelbar hinter dem Elektrodenkopf 3
ein Mechanismus vorgesehen wird, der ein Eindringen des Elektroden
kopfes in den Herzmuskel verhindert, wobei dieser Mechanismus durch
eine biegsame und flexible Scheibe 6 ausreichender seitlicher
Ausdehnung gebildet wird, die dennoch durch ihre Biegsamkeit durch
ein Einführbesteck hindurchgeschoben werden kann, so daß eine in
radialer Richtung vergrößerte Elektrodenzuleitung vermieden werden
kann.
Claims (14)
1. Herzschrittmacherelektrode (1) mit einem im Inneren des Herzens
(2) zu verankernden Elektrodenkopf (3) und mit einer transvenös
zusammen mit diesem Elektrodenkopf (3) einführbaren Elektroden
zuleitung (4) sowie mit in Einführrichtung hinter dem
Elektrodenkopf (3) angeordneten Mitteln zum Verankern im
Trabekelwerk der Herzinnenwand, dadurch gekennzeichnet, daß
in Einführrichtung hinter dem Elektrodenkopf (3) wenigstens
eine Scheibe (6) angeordnet ist, die den Elektrodenkopf (3)
in Gebrauchsstellung in seitlicher oder radialer Richtung
überragt und derart flexibel oder biegsam ist, daß sie beim
Durchgang durch ein Einführbesteck, dessen Innenquerschnitt
kleiner als die seitliche Ausdehnung dieser Scheibe (6) ist,
entgegen der Einfürhrichtung umbiegbar und/oder faltbar ist.
2. Herzschrittmacherelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Scheibe (6) unmittelbar hinter dem Elek
trodenkopf (3) angeordnet ist und dieser gegenüber der
Oberfläche der Scheibe (6) abstandslos vorsteht.
3. Herzschrittmacherelektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Scheibe (6) in Gebrauchsstellung eine
größere seitliche oder radiale Ausdehnung als die Elektroden
zuleitung (4) hat.
4. Herzschrittmacherelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (6) dünn ist und eine
geringere axiale Abmessung als der Elektrodenkopf (3) hat.
5. Herzschrittmacherelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (6) Schwächungen,
insbesondere etwa radial bzw. von innen nach außen verlaufende
Schwächungen, vorzugsweise Schlitze (7) aufweist.
6. Herzschrittmacherelektrode nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schwächungen oder Schlitze (7) vom Außenrand
der Scheibe (6) bis an oder nahe an den Elektrodenkopf (3)
reichen.
7. Herzschrittmacherelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer oder alle Schlitze
(7) der Scheibe (6) zumindest bereichsweise durch eine Membrane
(8) überbrückt ist/sind, deren Dicke geringer als die der
Scheibe (7) ist.
8. Herzschrittmacherelektrode nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Membrane(n) (8) einstückig mit der Scheibe
(7) ist(sind).
9. Herzschrittmacherelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens drei Schwächungen oder
Schlitze (7), insbesondere vier bis sechs Schlitze (7) an der
Scheibe (6) vorgesehen sind.
10. Herzschrittmacherelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (6) aus federelasti
schem und/oder elektrisch isolierendem Kunststoff, insbesondere
aus Silikonkautschuk besteht.
11. Herzschrittmacherelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (6) im wesentlichen
kreisförmig ist.
12. Herzschrittmacherelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (6) vor Gebrauch
und/oder in Gebrauchsstellung eben oder zumindest bereichsweise
gegenüber einer Ebene ausgelenkt, zum Beispiel wenigstens
abschnittsweise gebogen oder gewölbt, ist.
13. Herzschrittmacherelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der indifferente Pol (9), das heißt
die Anode, der Herzschrittmacherelektrode (1) in den Bereich
der Mittel zum Verankern des Elektrodenkopfes (1) integriert,
insbesondere kurz oder unmittelbar hinter dem Elektrodenkopf
(3) und in Einführrichtung hinter der Scheibe (6) angeordnet
ist.
14. Herzschrittmacherelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff der Scheibe (6) mit
Kortision, vorzugsweise weniger als 1 mg, vermischt ist.
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