DE10009830C2 - Temporäre Herzschrittmacher-Leitung - Google Patents
Temporäre Herzschrittmacher-LeitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine temporäre Herzschrittmacher-Leitung.
Eine temporäre Herzschrittmacher-Leitung wird verwendet, um den
Herzmuskel eines Patienten zeitweise über eine externe elek
tronische Vorrichtung (insbesondere einen externen Herzschritt
macher) zu stimulieren oder mittels einer externen elektronischen
Vorrichtung (z. B. einen EKG-Monitor) zu überwachen. Der distale
Endbereich einer derartigen temporären Herzschrittmacher-Leitung
weist mindestens eine mit dem Myokard des Patienten in elek
trischen Kontakt bringbare Elektrode auf und wird in einem
chirurgischen Eingriff am Herzmuskel des Patienten befestigt, und
zwar in der Regel mit Hilfe einer chirurgischen Nadel, die am
distalen Ende der Leitung angebracht ist. Der proximale Endbe
reich wird mittels einer chirurgischen Nadel durch die Brustwand
des Patienten geführt. Im proximalen Endbereich sind elektrische
Anschlüsse vorgesehen oder anbringbar, die zur Verbindung mit der
externen elektronischen Vorrichtung dienen. Temporäre Herzschrittmacher-Leitungen
können monopolar, bipolar oder mit mehr
als zwei Polen (mit entsprechender Zahl von Elektroden im
distalen Endbereich) ausgestaltet sein. Dabei ist jede Elektrode
elektrisch leitend, aber isoliert von den übrigen Elektroden, mit
dem proximalen Endbereich der temporären Herzschrittmacher-
Leitung verbunden, z. B. mittels separater Adern.
Die US-A-4 530 368 zeigt eine bipolare temporäre Herzschritt
macher-Leitung mit zwei gegeneinander isolierten Adern. Am
distalen Ende der Leitung ist eine chirurgische Nadel angeordnet.
Ein Stück davor ist bei einer Ader die Isolierung entfernt und
ein weiteres Stück in proximaler Richtung versetzt an der zweiten
Ader ebenfalls. Zwischen den beiden abisolierten Abschnitten sind
beide Adern von einer gemeinsamen zusätzlichen Hülle umgeben. Um
diese temporäre Herzschrittmacher-Leitung am Herzmuskel eines
Patienten anzubringen, wird das Myokard mit Hilfe der Nadel
durchstoßen und die Leitung solange durchgezogen, bis die sich
weiter proximal befindende Elektrode im Myokard zu liegen kommt.
Die zusätzliche Hülle befindet sich dann außerhalb des Myokards.
Dort wird die Leitung abgeknickt, so daß das Myokard erneut von
der Nadel durchdrungen werden kann, um die weiter distal
plazierte Elektrode in das Myokard einzubringen. Bei dieser
temporären Herzschrittmacher-Leitung ist nicht immer ein
zuverlässiger Kontakt zwischen den Elektroden und dem Myokard
gewährleistet. Ein weiterer Nachteil ist, daß zum Befestigen der
Leitung am Herzen des Patienten zwei Einstiche ausgeführt werden
müssen, was den Operationsablauf verlängert.
Aus der EP 0 159 540 B1 ist eine bipolare temporäre Herzschritt
macher-Leitung bekannt, bei der eine der beiden Elektroden
hülsenförmig ausgestaltet ist. Die andere Elektrode befindet sich
in distalem Abstand davon und ist als für den Eintritt in die
Herzwand nachgiebiger Anker ausgebildet, und zwar entweder durch
Aufspleißen der abisolierten Einzeldrähte der elektrischen
Zuleitung in zwei Richtungen von der lokalen Längsachse der
Leitung weg oder durch mäanderförmiges, wellenförmiges oder
schraubenförmiges Biegen eines abisolierten Abschnitts der
elektrischen Zuleitung. Am distalen Ende der temporären Herz
schrittmacher-Leitung ist eine chirurgische Nadel befestigt. Zum
Anbringen der Elektroden im Herzmuskel genügt es, das Myokard an
einer Stelle mit dieser Nadel zu durchstechen und dann beide
Elektroden in das Myokard hineinzuziehen. Dabei soll sich die
recht sperrige ankerförmige Elektrode im Einstichkanal fest
klemmen und für einen sicheren Halt sorgen. Nachteilig ist
jedoch, daß der Einstichkanal von der ankerförmigen Elektrode
aufgeweitet wird, wodurch das Gewebe in Mitleidenschaft gezogen
wird und verstärkt Gewebsflüssigkeit in den Einstichkanal
eindringen kann, was zu einer Beeinträchtigung des elektrischen
Kontaktes führt. Auch kann der Anker Probleme hervorrufen, wenn
die temporäre Herzschrittmacher-Leitung durch Ziehen am proxima
len Endbereich aus dem Körper des Patienten entfernt werden soll.
Die DE 692 14 156 T2 zeigt eine bipolare temporäre Schritt
macherleitung, die als Koaxialleitung gestaltet ist und in ihrem
distalen Endbereich zwei in Längsrichtung beabstandete ringförmi
ge Elektroden und distal davon eine Befestigungswendel aufweist.
Die Befestigungswendel ragt in bezug auf die Längsachse der
Leitung nach außen vor und sorgt für eine temporäre Befestigung
am Herzen. Sie ist nicht als separate Elektrode ausgebildet.
Aus der US 5 431 696 ist eine Einrichtung zur Herzstimulation
bekannt, die über die Speiseröhre eingeführt wird. Dabei springt
im distalen Endbereich eines Führungsrohres ein Kathether, der
dort eine oder mehrere Elektroden trägt, seitlich in Form eines
Bogens vor. Zum Einstellen einer optimalen Position der Elek
troden kann die Form des Bogens variiert werden, indem der
Katheter im Innenraum des Führungsrohres verschoben wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine temporäre Herzschrittmacher-
Leitung zu schaffen, deren Elektrode oder Elektroden schnell und
in gewebeschonender Weise in das Myokard eines Patienten
eingesetzt werden können, dort sicher befestigt sind und einen
guten und zuverlässigen elektrischen Kontakt bilden, wobei die
temporäre Herzschrittmacher-Leitung aber auch problemlos aus dem
Patienten entfernbar sein soll.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine temporäre Herzschrittmacher-
Leitung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausge
staltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße temporäre Herzschrittmacher-Leitung hat
einen proximalen Endbereich, der außerhalb des Körpers eines
Patienten mit einer externen elektronischen Vorrichtung (z. B.
einem externen Herzschrittmacher oder einem EKG-Monitor)
verbindbar ist, und einen distalen Endbereich. Der distale
Endbereich weist mindestens eine in das Myokard des Patienten
einbringbare (und damit in elektrischen Kontakt bringbare)
Elektrode auf, die, bezogen auf die (lokale) Längsachse der
Leitung, einseitig und federnd nach außen vorragt.
Dadurch, daß die erfindungsgemäß ausgestaltete Elektrode nur auf
einer Seite der Längsachse nach außen vorragt, ist diese
Elektrode weniger sperrig gestaltet als die vorbekannten
ankerförmigen Elektroden. Der distale Endbereich der Leitung läßt
sich daher leicht in das Myokard einführen, vorzugsweise mit
Hilfe einer am distalen Ende der Leitung befestigten chir
urgischen Nadel, die danach abgetrennt wird. Das Gewebe im
Bereich des Einstichkanals wird wenig belastet, da der Ein
stichkanal sauber definiert ist. Auch läßt sich die temporäre
Herzschrittmacher-Leitung später durch Ziehen an dem aus dem
Patienten herausragenden proximalen Endbereich wieder problemlos
entfernen. Die geringe Größe des Einstichkanals verhindert, daß
größere Mengen an Gewebsflüssigkeit (Serome) eindringen oder daß
sich gar Bindegewebe zwischen der Elektrode und dem Myokardgewebe
entwickelt. Der elektrische Kontakt zwischen der Elektrode und
dem Myokardgewebe ist daher besonders gut, was in einer geringe
ren Reizschwelle und einem verbesserten Ansprechverhalten auf die
angeschlossene externe elektronische Vorrichtung resultiert. Auch
ist die Sicherheit gegen sogenannte Exit-Blocks hoch, d. h. die
Sicherheit gegen einen plötzlichen Ausfall der Übertragung der
elektrischen Signale.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die einseitig nach
außen vorragende und dabei nach außen federnde Elektrode einen
ähnlich guten Halt im Myokard eines Patienten bewirkt wie eine
vorbekannte ankerförmige Elektrode. Dies liegt möglicherweise
daran, daß der Einstichkanal im Myokard durch die Elektrode nicht
unnötig aufgeweitet wird und daher der Federkraft der Elektrode
entgegenwirken kann, so daß die resultierenden Reibungskräfte ein
unbeabsichtigtes Austreten aus dem Herzmuskel verhindern.
Die erfindungsgemäß ausgestaltete Elektrode ist zwischen zwei mit
einer elektrischen Isolierung versehenen Abschnitten der Leitung
angeordnet. Die Elektrode kann z. B. aus einem abisolierten
Abschnitt einer Ader der Leitung ausgebildet sein. Vorzugsweise
erfolgt die elektrische Leitung über eine Litze, so daß die
Elektrode in diesem Fall aus einem abisolierten Abschnitt der
Litze besteht.
Ferner ist die erfindungsgemäß ausgestaltete Elektrode bogenartig
ausgebildet. Diese Ausgestaltung ist kompakt und bewirkt relativ
hohe Federkräfte sowie einen guten elektrischen Kontakt, und es
springen keine Zacken oder Ähnliches vor, so daß es zu keinen
unerwünschten Verletzungen am Gewebe des Patienten kommt.
Wenn die Leitung mehrpolig ist und neben einer erfindungsgemäß
ausgestalteten Elektrode ein isolierter Bereich einer Ader
verläuft, der eine weitere Elektrode zugeordnet ist, kann dieser
isolierte Bereich der Ader von der erfindungsgemäß ausgestalteten
Elektrode weg nach außen weisend vorragen und dabei federnd
ausgestaltet sein, z. B. indem dieser Bereich ebenso wie die
erfindungsgemäß ausgestaltete Elektrode bogenartig geformt ist.
Dadurch ergibt sich eine insgesamt noch bessere Verankerung im
Gewebe. Trotzdem wird der Einstichkanal geschont, da die Ader
neben der erfindungsgemäß ausgestalteten Elektrode von Isolierma
terial umgeben ist, das in der Regel nicht in das Gewebe
eindringt und dabei Verletzungen hervorruft.
Ferner können mindestens zwei erfindungsgemäß ausgestaltete
Elektroden in Längsrichtung der Leitung gegeneinander versetzt
angeordnet sein. Auch eine derartige Ausführungsform gewähr
leistet eine besonders gute Verankerung im Myokard.
Bei einer mehrpoligen Leitung ist in einer bevorzugten Aus
führungsform außer mindestens einer erfindungsgemäß ausgestalte
ten Elektrode eine hülsenförmige Elektrode vorgesehen, die einen
Abschnitt der Leitung umgibt. Vorzugsweise ist die hülsenförmige
Elektrode distal von einer erfindungsgemäß ausgestalteten
Elektrode angeordnet. Dabei kann eine Ader der Leitung elektrisch
isoliert durch die hülsenförmige Elektrode hindurchgeführt sein.
Wie bereits erwähnt, ist vorzugsweise am distalen Ende der
temporären Herzschrittmacher-Leitung eine abtrennbare chir
urgische Nadel befestigt. Mit Hilfe dieser Nadel kann der distale
Endbereich der Leitung mit der Elektrode oder den Elektroden in
den Herzmuskel des Patienten eingeführt werden. Wenn die
Elektrode oder die Elektroden durch Ziehen an der Nadel oder der
Leitung im Myokard plaziert sind, ragen die Nadel sowie ein
distaler Endabschnitt der Leitung aus dem Myokard heraus und
können an einer gewünschten Stelle abgeschnitten werden. Der
proximale Endbereich der temporären Herzschrittmacher-Leitung
wird in herkömmlicher Weise, vorzugsweise mit Hilfe einer geraden
chirurgischen Nadel, durch den Thorax des Patienten geführt und
außerhalb des Körpers mit einer externen elektronischen Vor
richtung verbunden, gegebenenfalls mit Hilfe von zusätzlichen
Verbindungseinrichtungen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht (teilweise im Längs
schnitt) eines Teils des distalen Endbereichs einer
ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen temporä
ren Herzschrittmacher-Leitung,
Fig. 2 eine Ansicht wie in Fig. 1, wobei zusätzlich das
zwischen den beiden Elektroden ausgebildete elektrische
Feld veranschaulicht ist,
Fig. 3 eine Ansicht wie in Fig. 1, wobei der Bereich der
temporären Herzschrittmacher-Leitung mit den beiden
Elektroden in einem Einstichkanal im Myokard eines
Patienten eingesetzt ist,
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht (teilweise im Längs
schnitt) eines Teils des distalen Endbereichs einer
zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen tempo
rären Herzschrittmacher-Leitung und
Fig. 5 eine schematische Seitenansicht eines Teils des dista
len Endbereichs einer dritten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen temporären Herzschrittmacher-Leitung.
In Fig. 1 ist in Seitenansicht (und teilweise in schematischem
Längsschnitt) ein Teil einer temporären Herzschrittmacher-Lei
tung 1 dargestellt, und zwar der Ausschnitt des distalen Endbe
reichs 2, der die Elektroden enthält. Diese Elektroden werden bei
einem chirurgischen Eingriff mit dem Myokard eines Patienten in
elektrischen Kontakt gebracht. Die temporäre Herzschrittmacher-
Leitung 1 setzt sich in Richtung des Pfeiles 4 fort und führt zu
einem proximalen Endbereich, der in den Figuren nicht dargestellt
ist. Der proximale Endbereich befindet sich nach der Operation
außerhalb des Körpers des Patienten. Dort kann die temporäre
Herzschrittmacher-Leitung 1 mit einer externen Vorrichtung
verbunden werden, z. B. mit einem externen Herzschrittmacher zum
Anregen des Herzens oder mit einem EKG-Monitor zum Überwachen des
Herzens.
Der Pfeil 6 zeigt an, daß sich die temporäre Herzschrittmacher-
Leitung 1 auch in distaler Richtung noch ein Stück fortsetzt.
Dort ist im Ausführungsbeispiel eine chirurgische Nadel ange
bracht, die nach dem Einsetzen der Elektroden in das Myokard
abgeschnitten werden kann. Die Terminologie ist hier so gewählt,
daß die Begriff "proximal" und "distal" die Sicht des Operateurs
angeben, d. h. der proximale Endbereich der temporären Herz
schrittmacher-Leitung befindet sich näher beim Operateur, nämlich
außerhalb des Körpers des Patienten.
Die temporäre Herzschrittmacher-Leitung 1 ist bipolar und weist
eine erste Ader 10 und eine zweite Ader 12 auf, die parallel
zueinander geführt sind und deren elektrische Isolierungen
miteinander verbunden sind. Zur elektrischen Leitung dient in
beiden Adern 10, 12 eine Litze. Die Leitung 1 ist daher flexibel,
der Einfachheit halber aber in den Figuren geradlinig darge
stellt. Bei der Leitung 1 verläuft die lokale Längsachse im
distalen Endbereich 2 zwischen den Adern 10, 12 und parallel
(tangential) dazu.
Die erste Ader 10 hat einen abisolierten Abschnitt 14, der sich
zwischen zwei Abschnitten 16 und 18 befindet, die mit elek
trischer Isolierung versehen sind. Der Abschnitt 18 setzt sich
in Richtung des Pfeiles 6 fort, wobei an seinem distalen Ende die
erwähnte chirurgische Nadel befestigt ist.
Im Bereich des abisolierten Abschnitts 14 ist die Litze der
ersten Ader 10 bogenartig nach außen geformt, so daß sie federnd
vorgespannt ist und von der lokalen Längsachse der Leitung 1 weg
weist. Auf diese Weise ist eine erste Elektrode 20 ausgebildet.
Die zweite Ader 12 führt zu einer zweiten Elektrode 22, die als
etwas zugespitzt verlaufende Hülse ausgestaltet ist und den
Endbereich der zweiten Ader 12 sowie den Abschnitt 18 der ersten
Ader 10 umgibt. Während die zweite Ader 12 an ihrem Ende 24
abisoliert ist und dort in elektrischem Kontakt mit der zweiten
Elektrode 22 steht, ist der Abschnitt 18 der ersten Ader 10
elektrisch isoliert durch die hülsenförmige zweite Elektrode 22
hindurchgeführt.
Fig. 2 veranschaulicht in schematischer Weise den allgemeinen
Verlauf der Feldlinien des elektrischen Feldes 26, das sich
zwischen der ersten Elektrode 20 und der zweiten Elektrode 22
ausbildet, wenn z. B. von einem externen Herzschrittmacher
elektrische Impulse auf die Leitung 1 gelegt werden.
Um die temporäre Herzschrittmacher-Leitung 1 mit dem Herzmuskel
eines Patienten zu verbinden, wird zunächst in herkömmlicher
Weise operiert. Dann wird die obenerwähnte chirurgische Nadel
durch das Myokard geführt und die Leitung 1 solange verschoben,
bis die erste Elektrode 20 und die zweite Elektrode 22 in dem
Einstichkanal der Nadel plaziert sind. Dieser Zustand ist in
Fig. 3 dargestellt, in der der Einstichkanal mit 28 bezeichnet
ist. Die beiden Elektroden 20 und 22 weiten den Einstichkanal
lokal etwas auf, so daß das Myokardgewebe an den Elektroden 20
und 22 anliegt und dagegen drückt. Dadurch entsteht ein guter
elektrischer Kontakt. Wegen der Federwirkung der ersten Elek
trode 20 ist die Leitung 1 außerdem sicher am Myokard verankert.
Trotzdem läßt sie sich später bei abgetrennter Nadel in proxima
ler Richtung problemlos aus dem Einstichkanal 28 herausziehen.
Die Fig. 4 zeigt eine zweite Ausführungsform einer temporären
Herzschrittmacher-Leitung, die hier mit 1' bezeichnet ist. Da
diese Ausführungsform weitgehend mit der ersten Ausführungsform
übereinstimmt, sind ansonsten die gleichen Bezugszeichen
verwendet wie in den Fig. 1 bis 3. Im Unterschied zu der
ersten Ausführungsform ist bei der temporären Herzschrittmacher-
Leitung 1' neben der Elektrode 20 ein isolierter Bereich 30 der
zweiten Ader 12 bogenartig nach außen geformt, so daß er von der
lokalen Längsachse der Leitung 1' und von der Elektrode 20 weg
weist. Der isolierte Bereich 30 federt ebenso wie die erste
Elektrode 20. Dadurch ergibt sich für die temporäre Herzschritt
macher-Leitung 1' ein noch festerer Sitz als bei der Ausführungs
form gemäß den Fig. 1 bis 3.
Fig. 5 zeigt von einer weiteren Ausführungsform einer temporären
Herzschrittmacher-Leitung, die hier mit 40 bezeichnet ist, einen
Ausschnitt aus dem distalen Endbereich 42. Die temporäre
Herzschrittmacher-Leitung 40 ist ebenfalls bipolar und weist eine
erste Ader 44 und eine zweite Ader 45 auf. An der ersten Ader 44
ist eine bogenartig und federnd nach außen vorragende erste
Elektrode 46 ausgebildet und an der zweiten Ader 45 eine
entsprechende Elektrode 47. Die Elektroden 46 und 47 sind in
Längsrichtung der Leitung 40 gegeneinander versetzt und ansonsten
ähnlich ausgestaltet wie die Elektrode 20 bei den beiden ersten
Ausführungsformen. In Richtung des Pfeils 48 setzt sich die
Leitung 40 noch ein Stück in distaler Richtung fort und endet mit
einer chirurgischen Nadel.
Bei den drei beschriebenen Ausführungsformen der temporären
Herzschrittmacher-Leitung wurde jeweils die zum Herausziehen der
Leitung aus dem Myokard erforderliche Auszugskraft gemessen, und
zwar an einem explantierten Rinderherz. Dabei war der die
Elektroden enthaltende Bereich der Leitung so in das Myokard
eingesetzt, wie in Fig. 3 veranschaulicht, und der Zug erfolgte
in proximaler Richtung. Die Auszugskräfte (Verankerungsfestig
keiten) lagen zwischen 75 cN und 145 cN. Diese Werte sind mit den
Auszugskräften für marktübliche temporäre Herzschrittmacher-
Leitungen mit einer nachgiebigen Ankerelektrode aus zickzackför
miger Edelstahllitze vergleichbar, mit denen unter vergleichbaren
Bedingungen 64 cN bis 143 cN gemessen wurden.
Claims (8)
1. Temporäre Herzschrittmacher-Leitung, mit einem proximalen
Endbereich, der außerhalb des Körpers eines Patienten mit
einer externen elektronischen Vorrichtung verbindbar ist,
und mit einem distalen Endbereich (2), der mindestens eine
in das Myokard des Patienten einbringbare Elektrode (20)
aufweist, wobei die Elektrode (20) zwischen zwei mit einer
elektrischen Isolierung versehenen Abschnitten (16, 18) der
Leitung (1) angeordnet ist und bogenartig ausgebildet ist
und, bezogen auf die Längsachse der Leitung (1), einseitig
und federnd über die Peripherie der elektrischen Isolierung
der Leitung (1) nach außen vorragt.
2. Temporäre Herzschrittmacher-Leitung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektrode (20) aus einem abiso
lierten Abschnitt (14) einer Ader (10) der Leitung (1)
ausgebildet ist.
3. Temporäre Herzschrittmacher-Leitung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (1') mehrpolig ist
und neben der Elektrode (20) ein isolierter Bereich (30)
einer einer weiteren Elektrode (22) zugeordneten Ader (12)
einseitig, von der Elektrode (20) weg weisend und federnd
nach außen vorragt.
4. Temporäre Herzschrittmacher-Leitung nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (40) mehr
polig ist und mindestens zwei Elektroden (46, 47) in
Längsrichtung der Leitung (40) gegeneinander versetzt
angeordnet sind.
5. Temporäre Herzschrittmacher-Leitung nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (1) mehr
polig ist und außer mindestens einer Elektrode (20) eine
hülsenförmige Elektrode (22) vorgesehen ist, die einen
Abschnitt der Leitung (1) umgibt.
6. Temporäre Herzschrittmacher-Leitung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die hülsenförmige Elektrode (22) distal
von einer Elektrode (20) angeordnet ist.
7. Temporäre Herzschrittmacher-Leitung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Ader (10) der Leitung (1)
elektrisch isoliert durch die hülsenförmige Elektrode (22)
hindurchgeführt ist.
8. Temporäre Herzschrittmacher-Leitung nach einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß am distalen Ende der
Leitung (1) eine abtrennbare chirurgische Nadel befestigt
ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8381 | Inventor (new situation) |
Free format text: BLUME, STEFAN, 79285 EBRINGEN, DE WALTHER, CHRISTOPH, DR., 24568 KATTENDORF, DE |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: JOHNSON & JOHNSON MEDICAL GMBH, 22851 NORDERST, DE |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |