DE10005368A1 - Bildung legierter ohmscher Kontakte auf Halbleitermaterialien - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung beinhaltet einen elektrischen Kontakt auf Halbleitermaterialien, bestehend aus einer binären oder tertiären Metalllegierung mit einem auf die Prozesstemperaturen abgestimmten Schmelzpunkt zwischen 600 bis 1000 DEG C. Bevorzugt bestehen die binären Legierungsbestandteile aus Titan und Aluminium.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Kontakt nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 sowie auf ein Verfahren zur Herstellung nach dem Oberbegriff der
Patentansprüche 4 und 5 sowie auf eine Schichtenfolge nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 9.
Die Herstellung ohmscher Kontakte auf Halbleitermaterialien, bestehend aus einem
oder mehreren Elementen der Gruppe III (Ga, Al, In) und Stickstoff in Form von Nitriden
ist ein wesentlicher Schritt zur Realisierung elektronischer Bauelemente aus diesem
Materialsystem. Ein erfolgversprechender Ansatz ist die Verwendung von Metallen
niedriger Austrittsarbeit, wie beispielsweise Titan oder Aluminium, die eine kleine oder
sogar verschwindende Energiebarriere im Kontakt mit dem Halbleiter bilden (Liu et al.,
Solid State Electronics, Vol. 42, No. 5, pp. 677-91, 1998). Bei derartigen Nitriden wurde
bislang keine Eindiffusion der Kontaktmetallisierung in den Halbleiter beobachtet, die
sonst zur Bildung einer hochdotierten Oberflächenschicht führt und infolgedessen die
Zunahme von Tunnelströmen bewirkt. Herrschende Meinung ist, dass bei einem
Titankontakt sich oberflächlich ein Nitrid bildet und die dabei entstehenden Stickstoff-
Leerstellen eine leitfähige n-dotierte Oberflächenschicht ausbilden. Dabei scheint die
Entstehung der TiN-Schicht bei Temperaturen oberhalb von 600°C entscheidend für die
Realisierung ohmscher Kontakte mit geringem Kontaktwiderstand zu sein.
Sofern das binäre System Titan und Aluminium zusammen zur Herstellung eines
ohmschen Kontaktes genutzt werden, bildet sich bei der Temperaturbehandlung TiAlx-
Legierungen, die ebenfalls Stickstoff aufnehmen können. Derartige Ti- und Al-Kontakte
sind Stand der Technik. Üblicherweise bestehen die Kontakte aus mehreren Metallisie
rungsschichten, beispielsweise aus Ti/Al/Ni/Au, Ti/Al/Ti/Au, Ti/Al oder Ti/Au, wobei
die Titanschicht im unmittelbaren Kontakt mit dem Halbleiter steht (Zhifang et al., Appl.
Phys. Lett. 68 (12), 1996). Gegebenenfalls werden die Schichtdicken der einzelnen
Schichten derart gewählt, dass beim Temperprozess eine stöchiometrische TiAl-Legie
rungsphase gebildet wird (Liu et al., Appl. Phys. Lett. 71 (12), 1997).
Alle beschriebenen Kontakte haben jedoch den Nachteil, dass bei der zur Legierungs
bildung notwendigen Temperaturbehandlung die Schmelztemperatur eines Metalls,
insbesondere die des Aluminiums überschritten wird. Eine mangelnde Benetzbarkeit
des Metalls zur Unterlage verursacht dann ein Zusammenlaufen der Schmelze und eine
Tropfenbildung, die nach der Temperaturbehandlung auch nach der Bildung der Legie
rung auf der Oberfläche verbleibt. Zudem wird insbesondere bei der Verwendung von
Aluminium im geschmolzenen Zustand eine gegebenenfalls vorhandene Deckschicht
nahezu vollständig gelöst. Die Folge ist eine rauhe Kontaktoberfläche in Verbindung mit
einer ungenügenden Strukturtreue der Kanten. Der Einsatz von Diffusionsbarrieren oder
Verkapselungen mit einer hochtemperaturstabilen Anordnung kann zwar zu glatteren
Oberflächen führen, erhöht jedoch unerwünschterweise immer den elektrischen
Widerstand des Kontakts (Hilsenbeck et al., phys, stat. sol. (a), 176, pp. 183, 1999).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Herstellungsverfahren und einen elektri
schen Kontakt zur Verbesserung der ohmschen Kontaktmetallisierung in Bezug auf
Strukturtreue und Oberflächenbeschaffenheit anzugeben.
Die Erfindung wird in Bezug auf den elektrischen Kontakt durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1, in Bezug auf das Verfahren zur Herstellung durch die Merkmale der
Patentansprüche 4 und 5 sowie in Bezug auf die Schichtenfolge durch die Merkmale
des Patentanspruchs 9 wiedergegeben. Die weiteren Ansprüche enthalten vorteilhafte
Aus- und Weiterbildungen der Erfindung.
Die Erfindung beinhaltet einen elektrischen Kontakt auf Halbleitermaterialien, beste
hend aus einer binärer oder ternären Metallegierung, mit einem auf die Prozesstem
peraturen abgestimmten Schmelzpunkt zwischen 600 bis 1000°C. Bevorzugt bestehen
die binären Legierungsbestandteile aus Titan und Aluminium. Dabei besteht die
Legierung aus mindestens einem ein Nitrid bildenden Metall.
Beim Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Kontakts wird die Metallegierung aus
einem Sputterprozess oder aus einem Aufdampfprozess im Hochvakuum abgeschieden.
Im Falle des Aufdampfens wird die Metallegierung gleichzeitig aus den einzelnen Ele
mentbestandteilen oder auch aus einer Mischung der Bestandteile abgeschieden. Bei
der Abscheidung wird die Metallegierung in einer stöchiometrisch zusammengesetzten
Metallphase oder nicht stöchiometrisch aufgebracht.
Die Schichtenfolge eines elektrischen Kontakts auf Halbleitermaterialien besteht aus:
- - einer auf dem Halbleitermaterial angeordneten Ti-Al-Legierung,
- - einer nitrierten oder oxidierten oder carburisierten Ti-Al-Legierung,
- - einer Haftschicht
- - einer nicht oxidierenden metallischen Deckschicht.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht in der bei den binären und ternären
Systemen variabel einstellbaren Schmelztemperatur der metallischen Legierung.
Hierdurch bilden sich bei der darauffolgenden Temperaturbehandlung strukturtreue
Kontakte mit glatten Oberflächen aus, indem die Schmelztemperatur einer Legierung
nur geringfügig oder nicht überschritten wird. Eine mangelnde Benetzbarkeit des
Metalls zur Unterlage, insbesondere bei Temperprozessen unterhalb der Schmelz
temperatur im Temperaturbereich, bei dem Festkörperdiffusionsprozesse stattfinden,
führt dann nicht mehr zum Zusammenlaufen und Tropfenbildung der Legierung auf der
Oberfläche. Gegebenenfalls vorhandene Deckschichten werden nicht in Mitleidenschaft
gezogen.
Zudem kann auf den Einsatz von Diffusionsbarrieren oder Verkapselungen ganz verzich
tet werden, ohne Einbußen beim ohmschen Kontakt in Bezug auf dessen elektrischen
Widerstand hinnehmen zu müssen.
Insbesondere eignet sich die Erfindung für eine Verwendung von Halbleitermaterialien
der Gruppe III-V, bei denen gerade die mangelnde Benetzbarkeit der aufgebrachten
Metalle eine wesentliche Rolle spielt.
Ein weiterer Vorteil vorzüglicher Kantenschärfe derartiger Kontakte besteht darin, dass
der Betrieb elektronischer Bauelemente bei hohen Spannungen bzw. elektrischen
Feldern verbessert wird, indem elektrische Durchbrüche verhindert werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von vorteilhaften Ausführungsbeispielen näher
erläutert.
In einem Ausführungsbeispiel ist die Schichtenfolge eines elektrischen Kontakts auf
Halbleitermaterialien angegeben. Beispielsweise werden aluminiumhaltige metallische
Kontakte der Gruppe III des Periodensystems der Elemente hergestellt, die nach der
Temperaturbehandlung bei ungefähr 900°C immer noch eine glatte Oberfläche mit sehr
gut definierten Strukturkanten aufweisen. Dadurch werden nachfolgende Prozesse, die
glatte Oberflächen und scharfe Kanten erfordern, zuverlässiger und mit höherer
Reproduzierbarkeit durchgeführt.
Die Schichtenfolge besteht aus:
- - einer auf Al/Ga/In/N als Halbleitermaterial angeordneten Ti-Al-Legierung,
- - einer nitrierten oder oxidierten oder carburisierten Ti-Al-Legierung,
- - einer Haftschicht, bevorzugt aus Nickel oder Titan,
- - einer nicht oxidierenden metallischen Deckschicht, bevorzugt aus Gold.
Die Ti-Al Legierung wird durch gezieltes Zugeben von Stickstoff, Sauerstoff oder Koh
lenstoff in ihren Kontakteigenschaften variiert und die Temperaturstabilität erhöht.
Insbesondere werden dabei auch die Diffusionseigenschaften derart optimiert, dass das
Durchmischen mit einer Deckschicht verhindert wird. Die Deckschicht kann auch erst
nach einer Temperaturbehandlung aufgebracht werden.
Eine Strukturierung der elektrischen Metallisierungsschichten erfolgt mittels den
üblichen halbleitertechnologischen Verfahren der lift-off-Technik, nass- und trocken
chemischer Ätzverfahren.
Claims (9)
1. Elektrischer Kontakt auf Halbleitermaterialien, gekennzeichnet durch
eine binäre oder ternären Metallegierung mit einem auf die Prozesstemperaturen
abgestimmten Schmelzpunkt zwischen 600 bis 1000°C.
2. Elektrischer Kontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Legierung
aus mindestens einem ein Nitrid bildenden Metall besteht.
3. Elektrischer Kontakt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
binären Legierungsbestandteile Titan und Aluminium enthalten.
4. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Kontakts nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallegierung aus einem Sputterprozess
abgeschieden wird.
5. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Kontakts nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallegierung aus einem Aufdampf
prozess im Hochvakuum abgeschieden wird.
6. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Kontakts nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Metallegierung aus einem gleichzeitigen Aufdampfen der
einzelnen Bestandteile abgeschieden wird.
7. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Kontakts nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Metallegierung aus einer Mischung der Bestandteile
abgeschieden wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Metallegierung in einer stöchiometrisch zusammengesetzten Metallphase oder
nicht stöchiometrisch abgeschieden wird.
9. Schichtenfolge eines elektrischen Kontakts auf Halbleitermaterialien, bestehend
aus:
- - einer auf dem Halbleitermaterial angeordneten Ti-Al-Legierung,
- - einer nitrierten oder oxidierten oder carburisierten Ti-Al-Legierung,
- - einer Haftschicht,
- - einer nicht oxidierenden metallischen Deckschicht.
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