DE10004911A1 - Verfahren zur Herstellung von Sorbinsäure und Sorbinsäureestern oder deren Derivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Sorbinsäure und Sorbinsäureestern oder deren DerivatenInfo
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- C07C51/347—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups
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Abstract
Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I DOLLAR F1 in der R·1· = H, C¶1¶-C¶6¶-Alkyl, C¶1¶-C¶6¶-Alkenyl, C¶3¶-C¶6¶-Cycloalkyl oder Phenyl und R·2· = H oder C¶1¶-C¶3¶-Alkyl sind, DOLLAR A dadurch gekennzeichnet, daß Propin mit einer Verbindung der Formel II DOLLAR F2 in der R·1· und R·2· die oben angegebenen Bedeutungen haben, in Gegenwart eines Ruthenium enthaltenden Übergangsmetallkatalysatorsystems umgesetzt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Sorbin
säure und Sorbinsäureestern oder deren Derivaten. Sorbinsäure
wird derzeit großtechnisch durch Umsetzung von Crotonaldehyd und
Keten hergestellt (DE 10 42 573, DE 10 59 899). Die Herstellung
und das Handling von Keten ist jedoch aufwendig und erfordert
eine komplizierte Verfahrenstechnik.
In der Literatur sind auch andere Verfahren zur Herstellung von
Sorbinsäure und ihrer Ester beschrieben.
So offenbart DE-OS 25 54 403 (US 3 966 798) ein Verfahren zur
katalytischen Kupplung von Allylverbindungen an substituierte
Olefine, womit auch Sorbinsäureester aus Allylalkohol und Acryl
säureester oder Acrylat und Propen (allerdings nur "in Spuren",
siehe Beispiel 5) herstellbar sind.
Aus der EP 55 936 ist ein Verfahren bekannt, nach dem Sorbinsäure
aus Butadien und Essigsäure über ein Zwischenprodukt (Acetoxy
hexensäure) herstellbar ist.
In JACS 1952, 74, 5636-5640, ist die Umsetzung von Acetylen
mit Acrylverbindungen beschrieben, wobei ausdrücklich darauf hin
gewiesen wird, daß pro Reaktionsschritt 2 Mole Acetylen umgesetzt
werden.
Aus J. of. Organometallic Chemistry, 394 (1990), 569-581,
ist bekannt, daß 1-Alkine mit 3-Butencarbonsäure an Rhodium
katalysatoren umgesetzt werden können, wobei im Falle der
1-Alkyl-acetylene eine Reihe verzweigter Produkte, nicht jedoch
Sorbinsäure, entstehen.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zur Herstellung von Sorbinsäure und ihren Estern oder
deren Derivaten aus leicht zugänglichen Ausgangsprodukten zur
Verfügung zu stellen, das die Nachteile des Standes der Technik
nicht aufweist und in hohen Ausbeuten in Bezug auf die umgesetzte
Acrylverbindung das Endprodukt liefert.
Diese Aufgabe wurde durch ein Verfahren gelöst, bei dem Propin
(Methylacetylen) in Gegenwart eines Ruthenium enthaltenden Über
gangsmetallkatalysatorsystems mit einer Verbindung der Formel II
in der R1 = H, C1-C6-Alkyl, C1-C6-Alkenyl, C3-C6-Cycloalkyl oder
Phenyl, das gegebenenfalls substituiert sein kann, und R2 = H oder
C1-C3-Alkyl sind, umgesetzt wird.
Das Verfahrensprodukt ist eine Verbindung der Formel I
in der R1 und R2 die oben angegebenen Bedeutungen haben können.
Die Alkyl- oder Alkylengruppen R1 und R2 können geradkettig oder
verzweigt sein.
Bevorzugt ist R1 = H oder C1-C4-Alkyl und R2 = H, d. h. die
Verbindung der Formel I ist bevorzugt Sorbinsäure oder ihr
C1-C4-Alkylester, bevorzugt der Methyl-, Ethyl- oder Butylester.
Das Ruthenium enthaltende Übergangsmetallkatalysatorsystem be
steht bevorzugt aus der Übergangsmetallverbindung und einem
Phosphinliganden und/oder Carbonyl-Liganden.
Das Übergangsmetallkatalysatorsystem kann aus ein- und mehr
kernigen Systemen bestehen. Als mehrkernige Komplexe werden
zweikernige Systeme bevorzugt eingesetzt.
Geeignete Katalysatoren sind z. B. Rutheniumkomplexe mit Phosphin-
und/oder Carbonylliganden in einem Bereich von 0,1 bis 10,0 mol-%
(Die angegebenen Molprozente beziehen sich jeweils auf die einge
setzte Verbindung der Formel II.). Bevorzugt sind u. a. H2Ru(PR3),
wobei R = Aryl bzw. Alkyl, insbesondere aber Butyl bzw. Phenyl
oder CpRu(PR3)X, wobei R = Aryl bzw. Alkyl, insbesondere aber
Butyl bzw. Phenyl und X = F, Cl, Br, J oder Cp(COD)RuX mit X = F,
Cl, Br. J ist, ganz besonders bevorzugt [Ru(µ-O2CR)(CO)2(PR'3)]2,
wobei R = H,, Alkyl und R' = Alkyl, Cycloalkyl, Aryl und/oder
Alkoxy ist oder [Ru(µ-O2CR)(CO)2R)]2, wobei R = Acetonitril,
Pyridin ist) in einem Bereich von 1,0 bis 5,0 mol-%.
Mit "Alkyl" sind hierbei jeweils verzweigte oder unverzweigte
C1-C8-Alkylgruppen, bevorzugt C1-C4-Alkylgruppen, bezeichnet, mit
"Cycloalkyl" C3-C6-Cycloalkylgruppen, die mit C1-C3-Alkylgruppen
substituiert sein können, mit "Aryl" gegebenenfalls substituierte
Phenylgruppen.
Einige dieser Katalysatoren sind an sich aus Tetrahedron 55
(1999), 3937-3948 bekannt.
Als Phosphinliganden werden die in den Komplexen auftretenden
Liganden der Reaktionslösung im Bereich von 0,4 bis 40 mol-%,
besonders bevorzugt 1 bis 10 mol-%, zugesetzt. Es können auch
Mischungen von den in den Komplexen auftretenden Liganden (0,4
bis 40 mol-%, besonders bevorzugt 1 bis 10 mol-%) und weiteren
ein- bzw. zweizähnigen Phosphinliganden im Bereich von 0,1 bis
10,0 mol-%, ganz besonders bevorzugt 1 bis 10 mol-%, zum Einsatz
kommen. Als Liganden kommen z. B. Triphenylphosphin, Tributyl
phosphin, Tricyclohexylphosphin, Tris(o-methoxyphenyl)phosphin,
Tris(2,4,6-trimethylphenyl)phosphin, Tri-o-tolylphosphin,
Tris(3-chlorophenyl)phosphin, Bis(2-diphenylphosphinoethyl)-
phenylphosphin (Triphos) und Tris(2-diphenylphosphinoethyl)-
phosphin (Tetraphos) in Frage. Als mehrzähnige Liganden werden
z. B. Bis(diphenylphosphino)methan, -ethan oder -propan oder
1,1,1-Tris(diphenylphosphinomethyl)ethan verwendet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt in einem
organischen Lösungsmittel durchgeführt.
Als geeignete Lösungsmittel kommen Ether, Kohlenwasserstoffe,
Nitrile, Cyclische Amide, Lactone oder Alkohole in Betracht.
Besonders bevorzugt sind Tetrahydrofuran, Dioxan, Acetonitril,
Pyridin, Ethylenglykoldiethylether, Benzol, Toluol, Xylol,
Benzine, Cyclohexan, N-Methylpyrrolidon, γ-Butyrolacton, Methanol,
Ethanol, Propanol oder Butanol.
Weiterhin können die eingesetzten Acrylate selbst, Propin in
kondensierter Form oder Mischungen hiervon als Lösungsmittel
verwendet werden.
Die Umsetzung kann zunächst zu einer Verbindung gemäß Formel III
führen,
in der R1 = H, C1-C6-Alkyl, C1-C6-Alkenyl, C3-C6-Cycloalkyl oder
Phenyl und R2 = H oder C1-C3-Alkyl sind, die in einem weiteren
Schritt zu der Verbindung der Formel I umgelagert werden kann,
in der R1 = H, C1-C6-Alkyl, C1-C6-Alkenyl, C3-C6-Cycloalkyl oder
Phenyl und R2 = H oder C1-C3-Alkyl sind.
Das Verfahren wird bevorzugt bei 20 bis 200°C, besonders bevorzugt
bei 40 bis 120°C, und einem Druck von 1 bis 60 bar, bevorzugt
1 bis 20 bar, besonders bevorzugt 1 bis 5 bar, zur Reaktion
gebracht. Die Sorbinsäure bzw. die Sorbinsäureester oder deren
Derivate fallen als trans-trans- und cis-trans-Isomerengemisch
an.
Das Propin kann im erfindungsgemäßen Verfahren im Gemisch mit
anderen Kohlenwasserstoffen eingesetzt werden. Dieses Gemisch
kann z. B. die, propinhaltige Fraktion der Spaltgasaufbereitung
eines Steamcrackers oder eine Propin-Propadien-Mischung (MAPD)
sein.
Es ist ein besonderer Vorteil dieses Verfahrens, daß derartige
Gemische auch eingesetzt werden können, weil diese Gemische
eine günstige Ausgangsproduktbasis darstellen und ohne Weiter
veredlungsschritt zum gewünschten Produkt führen.
8,61 g (0,1 mol) Methylacrylat, 0,5 mmol des in der Tabelle ange
gebenen Ruthenium-Katalysators und 50 ml Acetonitril werden unter
Argon in einen 300-ml-Titanautoklaven gefüllt. Der Autoklav wird
verschlossen. Mittels einer HPLC-Pumpe werden 0,1 bis 0,3 mol
Propin unter Kühlung mit Aceton-CO2 in den Autoklaven gepumpt.
Nach beendeter Propin-Dosierung wird der Autoklav zuerst auf
Raumtemperatur auftauen lassen und anschließend auf 100°C erhitzt
(p = 8 bis 15 bar). Nach einer Reaktionszeit von 20 h wird das
Reaktionsgefäß nach Abkühlen entspannt und der Reaktionsaustrag
entnommen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I
in der R1 = H, C1-C6-Alkyl, C1-C6-Alkenyl, C3-C6-Cycloalkyl oder Phenyl und R2 = H oder C1-C3-Alkyl sind,
dadurch gekennzeichnet, daß Propin mit einer Verbindung der Formel II
in der R1 und R2 die oben angegebenen Bedeutungen haben, in Gegenwart eines Ruthenium enthaltenden Übergangsmetall katalysatorsystems umgesetzt wird.
in der R1 = H, C1-C6-Alkyl, C1-C6-Alkenyl, C3-C6-Cycloalkyl oder Phenyl und R2 = H oder C1-C3-Alkyl sind,
dadurch gekennzeichnet, daß Propin mit einer Verbindung der Formel II
in der R1 und R2 die oben angegebenen Bedeutungen haben, in Gegenwart eines Ruthenium enthaltenden Übergangsmetall katalysatorsystems umgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R1 = H
oder C1-C4-Alkyl ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R2 = H
ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Übergangsmetallkatalysatorsystem aus einer Übergangsmetall
verbindung und einem Phosphinliganden und/oder Carbonyl-
Liganden besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
in einem organischen Lösungsmittel durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
organische Lösungsmittel ein Ether, ein Kohlenwasserstoff,
ein Nitril, ein Pyridin, ein cyclisches Amid, ein Lacton,
ein Alkohol oder ein Gemisch dieser Lösungsmittel ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es bei
Temperaturen von 20 bis 200°C durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Propin als Gemisch mit anderen Kohlenwasserstoffen vorliegt.
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Legal Events
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