DE10004596A1 - Verstärkte Glaslinse mit einem Brechungsindex von 1,7 - Google Patents
Verstärkte Glaslinse mit einem Brechungsindex von 1,7Info
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Abstract
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein neues anorganisches Glas, das sich durch Ionenaustausch verstärken lässt und einen Brechungsindex zwischen 1,67 und 1,72 hat, wobei das neue Glas auf seiner Oberfläche verstärkt ist, sein Verstärkungsverfahren, und die entsprechenden ophthalmischen Linsen. Das neue Glas hat die nachstehende Zusammensetzung, ausgedrückt in Gew.% der Oxide. DOLLAR A SiO¶2¶ 33-37 DOLLAR A B¶2¶O¶3¶ 7,5-13 DOLLAR A mit Si0¶2¶ + B¶2¶O¶3¶ 44-48 DOLLAR A Li¶2¶O 5-8Na¶2¶O > 2,5-7,5 DOLLAR A K¶2¶O 0-2 DOLLAR A mit Li¶2¶O + Na¶2¶O + K¶2¶O < 14 DOLLAR A CaO 0-< 8 DOLLAR A Al¶2¶O¶3¶ 0-6 DOLLAR A Nb¶2¶O¶5¶ 8-13 DOLLAR A ZrO¶2¶ 4-6 DOLLAR A TiO¶2¶ 5-10 DOLLAR A La¶2¶O¶3¶ 12-19 DOLLAR A SrO 2-4 DOLLAR A As¶2¶O¶3¶ und/oder Sb¶2¶O¶3¶ 0-0,8 DOLLAR A (Läuterungsmittel).
Description
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein anorgani
sches Glas mit einem Brechungsindex von etwa 1,7, das durch
Ionenaustausch vorteilhaft verstärkt wird, sowie ophthalmi
sche Linsen aus diesem Glas.
Die vorliegende Erfindung schlägt in der Tat ein neues
Glas vor, das eine Verbesserung des Glases gemäß dem Patent
US-A-4 839 314 (Boudot et al.) darstellt. Man kann dieses
neue Glas chemisch härten, um sehr dünne ophthalmische Linsen
(von etwa 1,5 mm Dicke) herzustellen.
Die verschiedenen Aspekte der Erfindung - neues Glas,
neues verstärktes Glas, ophthalmische Linsen - sind im vor
liegenden Text eingehender beschrieben.
Das anorganische Glas hat als Baumaterial ophthalmischer
Linsen offensichtlich den Nachteil, dass es viel schwerer als
Kunststoff ist. Folglich wird seit vielen Jahren die Ge
wichtsminimierung ophthalmischer Linsen aus anorganischem
Glas angestrebt.
Ein erster Ansatz besteht in der Dichtereduktion des an
organischen Glases. Eine solche Reduktion ist jedoch dadurch
eingeschränkt, dass Elemente im Glas zugegen sein müssen, die
den Erhalt des erforderlichen Brechungsindexes ermöglichen.
Ein weiterer logischer Ansatz besteht in der Herstellung
von dünneren Linsen aus anorganischem Glas, wobei dünnere
Linsen ästhetischer sind. Um jedoch die Anforderungen an die
mechanische Festigkeit und Stoßfestigkeit dieser dünnen Lin
sen zu befriedigen, müssen diese Linsen verstärkt werden. Die
Verstärkung durch Ionenaustausch dieser Linsen ist besonders
ausgiebig untersucht worden. Während dieser Verstärkung durch
Tonenaustausch - die durch chemisches Härten (chemical tempe
ring) erfolgt - werden Ionen, gewöhnlich Alkaliionen, auf der
Glasoberfläche ausgetauscht. Dies ermöglicht die Verstärkung
des Kompressionsdrucks auf die Oberfläche und dadurch der me
chanischen Festigkeit der Linse aus diesem Glas.
Ein solches Verstärkungsverfahren ist erfolgreich an her
kömmlichen ophthalmischen Linsen durchgeführt worden, die einen
Brechungsindex von 1,523 oder 1,6 aufweisen. Diese herkömmli
chen dünnen Linsen aus Glas mit relativ geringem Brechungsindex
ermöglichen jedoch keine zufriedenstellenden Körrekturen.
Das gleiche Verstärkungsverfahren hat keine zufriedenstel
lenden Ergebnisse bei anorganischen Gläsern mit höherem Bre
chungsindex (wodurch sich signifikante Korrekturen erzielen
lassen), insbesondere bei Gläsern mit einem Brechungsindex von
etwa 1,7, wie beschrieben im Patent US-A-4 839 314, erzielt.
Dieses Patent beschreibt anorganische Gläser, die beson
ders an die Herstellung ophthalmischer Linsen angepasst sind.
Die Zusammensetzung dieser Gläser ist, ausgedrückt als Gew.-%,
bezogen auf die Oxide, nachstehend angegeben:
SiO2: 33-37
B2O3: 7,5-13
mit SiO2 + B2O3: 44-48
Nb2O5: 8-10,5
ZrO2: 4-6
TiO2: 5-7
La2O3: 12,3-14,5
Li2O: 5-8
Na2O: 0-2,5
K2O: 0-2
mit Li2O + Na2O + K2O: 5-8
CaO: 8-9,5
SrO: 2-4
As2O3: 0-0,8
SiO2: 33-37
B2O3: 7,5-13
mit SiO2 + B2O3: 44-48
Nb2O5: 8-10,5
ZrO2: 4-6
TiO2: 5-7
La2O3: 12,3-14,5
Li2O: 5-8
Na2O: 0-2,5
K2O: 0-2
mit Li2O + Na2O + K2O: 5-8
CaO: 8-9,5
SrO: 2-4
As2O3: 0-0,8
Diese Gläser sind gekennzeichnet durch:
- - einen Brechungsindex (n) von etwa 1,7: dieser hohe Zahlen wert ist insofern interessant, als er signifikante Korrektu ren unter geringeren Dicken zulässt. Der Krümmungsradius der Linsen lässt sich bei diesen Gläsern vergrößern;
- - eine Abbe-Zahl (vd) von mindestens 41: dieser hohe Abbe- Zahlenwert ist ebenfalls interessant. Er steht für geringe Dispersion und daher für eine geringfügige chromatische Aber ration am Linsenrand;
- - eine Dichte unter 3,25;
- - eine gute Säurebeständigkeit.
Die aus diesen Gläsern hergestellten ophthalmischen Lin
sen sind daher hinsichtlich ihrer optischen Eigenschaften
insgesamt zufriedenstellend. Ihre Verwendung bleibt jedoch
insofern eingeschränkt, als sie unter geringen Dicken nicht
die erforderlichen mechanischen Eigenschaften aufweisen kön
nen. Es scheint, wie vorstehend gezeigt, unmöglich zu sein,
die fraglichen Gläser durch Tonenaustausch zu verstärken.
Die ophthalmischen Linsen aus dem Glas mit hohem Bre
chungsindex müssen eine Mindestdicke von 2,0 mm aufweisen, um
den in den Vereinigten Staaten in Kraft befindlichen Kugel
fall-Test zu bestehen, auch wenn Linsen mit geringerem Bre
chungsindex, die durch Ionenaustausch (siehe oben) verstärkt
worden sind, bei auf etwa 1,5 mm reduzierten Dicken diesen
Test bestehen.
Der Anmelder, der mit diesem technischen Problem des
Konzepts eines anorganischen Glases mit hohem Brechungsindex
(von etwa 1,7), das durch Tonenaustausch (chemisches Härten)
verstärkbar ist, konfrontiert wurde, schlägt hier eine Lösung
vor, welche die Erfindung ausmacht, wobei es insgesamt mög
lich ist, dass die Erfindung als Verbesserung der Erfindung
gemäß US-A-4 839 314 anzusehen ist.
Der Anmelder schlägt hier neue anorganische Gläser vor,
deren Zusammensetzungen und Eigenschaften denen der Gläser
gemäß US-A-4 839 314 ähneln, die sich jedoch überraschender
weise durch Ionenaustausch (chemisches Härten) verstärken
lassen.
Diese neuen anorganischen Gläser sind die erste Aufgabe
der vorliegenden beanspruchten Erfindung. Sie besitzen cha
rakteristischerweise die nachstehende Zusammensetzung, ausge
drückt als Gew.% bezogen auf die Oxide:
SiO2: 33-37
B2O3: 7,5-13
mit SiO2 + B2O3: 44-48
Li2O: 5-8
Na2O: 0-2,5
K2O: 0-2
mit Li2O + Na2O + K2O: 5-8
CaO: 8-9,5
Al2O3: 0-6
Nb2O5: 8-13
ZrO2: 4-6
TiO2: 5-10
La2O3: 12-19
SrO: 2-4
As2O3 und/oder Sb2O3: 0-0,8
(Läuterungsmittel)
SiO2: 33-37
B2O3: 7,5-13
mit SiO2 + B2O3: 44-48
Li2O: 5-8
Na2O: 0-2,5
K2O: 0-2
mit Li2O + Na2O + K2O: 5-8
CaO: 8-9,5
Al2O3: 0-6
Nb2O5: 8-13
ZrO2: 4-6
TiO2: 5-10
La2O3: 12-19
SrO: 2-4
As2O3 und/oder Sb2O3: 0-0,8
(Läuterungsmittel)
Die erfindungsgemäßen Gläser mit der vorstehend genann
ten Zusammensetzung (die Zusammensetzung ist ungefähr wie
diejenige der Gläser gemäß US-A-4 839 314) haben verglichen
mit den Gläsern des Standes der Technik sehr interessante Ei
genschaften:
- - einen Brechungsindex von etwa 1,7: zwischen 1,67 und 1,72;
- - eine Abbe-Zahl von etwa 40: mindestens 38;
- - eine Dichte unter 3, 3;
- - eine gute Säurebeständigkeit;
und zudem lassen sie sich durch Ionenaustausch verstär
ken. Sie sihd überraschenderweise chemisch härtbar (im Gegen
satz zu denen gemäß US-A-4 839 314).
Das gesuchte Ziel ist prinzipiell dadurch erreichtvwor
den, dass die Menge an Natrium (Na2O) im Glas signifikant er
höht und zugleich die Menge an Calcium (CaO) signifikant ver
ringert wurde. Zur Kompensierung der Modifikationen der opti
schen Eigenschaften, die durch diese Modifikationen der Zu
sammensetzung induziert wurden, wurden die akzeptierbaren
Mengen an La2O3, Nb2O5 und TiO2 erhöht. Das durch diese Modi
fikationen erzeugte Ergebnis - die Möglichkeit, dass das Glas
durch Ionenaustausch durch chemisches Härten (chemical
tempering) verstärkbar ist - war für den Fachmann nicht vor
hersehbar, der nicht ignorieren kann, dass der Ionenaustausch
prinzipiell Lithiumionen beinhaltet. Die erfindungsgemäßen
Gläser enthalten nicht mehr Lithium als die Gläser gemäß US-
A-4 839 314. Im nachhinein lässt sich sagen, dass die Calciu
mionen hinsichtlich der vorteilhaften Wirkung der Verringe
rung des Calciumgehaltes eine negative Auswirkung auf die Mo
bilität der Lithiumionen haben.
Es ist jetzt vorgeschlagen worden, die oben genannte Zu
sammensetzung der erfindungsgemäßen Gläser gewissermaßen wie
der aufzugreifen. Diese Gläser sind insofern besonders wirk
sam, als sie interessante optische Eigenschaften und die Fä
higkeit, dass sie sich durch Ionenaustausch verstärken las
sen, miteinander kombinieren.
Diese Gläser enthalten Komponenten, die als wesentliche
Komponenten (SiO2, B2O3, Li2O, Na2O, Nb2O, ZrO2, TiO2, La2O3 und
SrO) und als wahlfreie Komponenten (K2O, CaO, Al2O3, As2O3,
Sb2O3) bewertet werden können. Hierdurch wird spezifiziert,
dass für sämtlich Absichten und Zwecke hinsichtlich der wahl
freien Komponenten die minimale Zugabemenge, in der sie eine
signifikante Wirkung ausüben, gewöhnlich in der Größenordnung
von 0,5% liegt. Die erfindungsgemäßen Gläser können keine
wahlfreien Komponenten enthalten oder, wenn sie diese enthal
ten, in einer minimalen Menge von 0,5 Gew.-%.
Die erfindungsgemäßen Gläser bestehen im Wesentlichen
natürlich aus den vorstehend beschriebenen Komponenten. Es
wird jedoch nicht ausgeschlossen, dass sie daneben andere Be
standteile enthalten. Diese anderen Bestandteile - d. h. Fär
be- oder Entfärbe-Elemente (zur Verbesserung der Vergilbungs
zahl) oder andere Läuterungsmittel als die in der vorstehend
beschriebenen Zusammensetzung aufgeführten - können in jedem
Fall nur in geringen Mengen eingefügt werden und haben keinen
signifikanten Einfluss auf die gewünschten Eigenschaften.
SiO2 und WO; sind die Oxide, die die erfindungsgemäßen
Gläser bilden. WCs erleichtert das Schmelzen, jedoch ist
sein Gehalt eingeschränkt, da es die chemische Haltbarkeit,
insbesondere die Säurebeständigkeit, beeinträchtigt.
Al2O3 hat eine vorteilhafte Wirkung auf das chemische
Härten, jedoch eine ungünstige Wirkung auf die Haltbarkeit.
Es wird in Mengen, bezogen auf das Gewicht, unter oder gleich
6% toleriert. Vorzugsweise sollte es jedoch nicht eingebracht
werden. Gemäß einer bevorzugten Variante sind die erfindungs
gemäßen anorganischen Gläser frei von Al2O3.
La2O3, Nb2O5 und TiO2 sind die Elemente, die dem Glas op
tische Eigenschaften verleihen. Ihr jeweiliger Gehalt ist auf
ein striktes Minimum beschränkt, und zwar weil:
- - La2O3 ein schweres Element ist,
- - Nb2O5 ebenfalls ein relativ schweres Element ist und über dies teuer ist,
- - TiO2 dem Glas eine gelbe Färbung verleiht.
Der Gehalt von mindestens einem dieser drei Elemente
muss trotzdem erhöht werden (hinsichtlich seines Gehaltes in
den Gläsern gemäß US-A-4 839 314), damit die Verringerung des
Wertes des Brechungsindexes, die mit dem Anstieg des Na2O-
Gehaltes und dem Absenken des CaO-Gehaltes einher geht, kom
pensiert wird.
Mindestens 4% ZrO2 sind nötig, um zum Brechungsindexwert
beizutragen und um die Haltbarkeit des Glases zu verbessern.
Der ZrO2-Gehalt ist jedoch auf 6% eingeschränkt, da ZrO2 die
Tendenz zum Entglasen steigert.
Bezüglich der Komponenten Li2O, K2O, SrO und As2O3
und/oder Sb2O3 (Läuterungsmittel) sollte bedacht werden, dass
die erfindungsgemäßen Gläser diese Komponenten enthalten oder
dass sie die Komponenten in Mengen enthalten können, die den
Gläsern gemäß US-A-4 839 314 entsprechen.
Wie bereits spezifiziert sind die Modifikationen, die
bezüglich der Zusammensetzung der Gläser gemäß US-A-4 839 314
entscheidend sind, das Erhöhen von Na2O und das Absenken von
CaO. Der Anmelder hat gezeigt, dass diese Modifikationen not
wendig sind, um ein signifikantes Ausmaß an Ionenaustausch zu
erhalten und folglich das Glas hinreichend zu verstärken. Der
Na2O-Gehalt muss über 2,5 und unter oder gleich 7,5% gehalten
werden, der CaO-Gehalt muss unter 8% gehalten werden. Das
Vorliegen von CaO ist nicht entbehrlich, und vorteilhafter
weise ist es in einer Menge unter 5% zugegen.
Bei einem besonders bevorzugten Weg enthalten die erfin
dungsgemäßen Gläser kein Al2O3 und können CaO nur in einer
Menge unter 5 Gew.-% enthalten. Die bevorzugten anorganischen
Gläser haben die nachstehende Zusammensetzung:
SiO2: 33-37
B2O3: 7,5-13
mit SiO2 + B2O3: 44-48
Li2O: 5-8
Na2O: <2,5-7,5
K2O: 0-2
mit Li2O + Na2O + K2O: <14
CaO: 0-<5
Nb2O5: 8-13
ZrO2: 4-6
TiO2: 5-10
La2O3: 12-19
SrO: 2-4
As2O3 und/oder Sb2O3: 0-0,8 (Läuterungsmittel)
SiO2: 33-37
B2O3: 7,5-13
mit SiO2 + B2O3: 44-48
Li2O: 5-8
Na2O: <2,5-7,5
K2O: 0-2
mit Li2O + Na2O + K2O: <14
CaO: 0-<5
Nb2O5: 8-13
ZrO2: 4-6
TiO2: 5-10
La2O3: 12-19
SrO: 2-4
As2O3 und/oder Sb2O3: 0-0,8 (Läuterungsmittel)
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Gläser ergeben
sich keine Schwierigkeiten: die Herstellung erfordert keine
unüblichen Bedingungen oder Maßnahmen. Dies lässt sich vom
Fachmann bewerkstelligen. Klassische Ausgangsmaterialien, wie
Oxide, Carbonate und Nitrate können zur Herstellung der zu
schmelzenden Füllstoffe verwendet werden. Die üblichen Vor
sichtsmaßnahmen bezüglich der Reinheit der beteiligten Aus
gangsmaterialien genügen zur Herstellung von Gläsern opti
scher Qualität.
Es ist bereits vorstehend erwähnt worden, dass die er
findungsgemäßen Gläser so formuliert worden sind, dass sie
sich vorteilhafterweise durch Tonenaustausch verstärken las
sen. Man ist daher der Auffassung, dass die zweite Aufgabe
der Erfindung in Gläsern besteht, die durch Ionenaustausch
verstärkt werden, d. h. aus anorganischen Gläsern besteht, die
in ihrer Masse die vorstehend definierte Zusammensetzung ha
ben und auf ihrer Oberfläche eine Kompressionsschicht haben.
Die Kompressionsschicht der Gläser hat vorteilhafterweise
eine Dicke von mindestens 60 µm und weist eine Doppelbrechung
von mindestens 2500 nm/cm auf ihrer Oberfläche auf. Der Anmel
der hat diese Daten für Gläser entwickelt, die sich als dünne
ophthalmische Gläser, ophthalmische Gläser, deren mechanische
Festigkeit für den in der Einleitung der vorliegenden Beschrei
bung angegebenen Kugelfalltest geeignet ist, eignen.
Die erfindungsgemäßen Gläser, die vorteilhaft verstärkt
sind (d. h. gemäß der ersten und vorteilhafterweise gemäß der
zweiten Aufgabe der Erfindung) können, wie der Fachmann bereits
verstanden hat, sehr wirksame ophthalmische Linsen ausmachen.
Diese Linsen machen eine weitere Aufgabe der Erfindung aus.
Diese erfindungsgemäßen Linsen bestehen vorteilhafter
weise aus einem verstärkten anorganischen Glas, wie vorste
hend definiert und können verschiedene Dicken aufweisen. Die
Linsen können insbesondere eine Dicke unter 2 mm, vorteil
hafterweise etwa oder gleich 1,5 mm, aufweisen.
Es wird für möglich gehalten, mit Hilfe der Erfindung dün
ne ophthalmische Linsen zu erhalten, deren Brechungsindex etwa
1,7 beträgt und die geeignete mechanische Eigenschaften aufwei
sen.
Nachstehend wird noch die letzte Eigenschaft (Aufgabe) der
Erfindung erläutert, nämlich das Verfahren, das zur Verstärkung
der anorganischen Gläser, die die erste Aufgabe der Erfindung
ausmachen, durch Ionenaustausch, verwendet wird. Dieses Verfah
ren ist an sich nicht erfinderisch. Es ist ein klassisches che
misches Härten. Es ist insofern erfinderisch, als es mit einem
neuen erfindungsgemäßen Glas durchgeführt wird.
Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen verstärkten Gla
ses wird zuerst ein erfindungsgemäßes Glas aus geeigneten
Ausgangsmaterialien hergestellt und dieses Glas anschließend
einem chemischen Härten unterworfen.
Während dieses chemischen Härtens werden Ionen in einem
Bad aus schmelzflüssigem/n Salz(en) zwischen dem Bad und der
Glasoberfläche ausgetauscht. Mindestens ein kleines Ion des
Glases wird gegen mindestens ein größeres Ion aus dem Salz
schmelze-Bad ausgetauscht, das bei einer Temperatur unter
(vorzugsweise unter etwa 50°C) dem Glas-Strainpunkt (die Tem
peratur, bei der die Viskosität des Glases 1013,5 Pa.s
(1014,5 p) beträgt) gehalten wird. Das Verfahren besteht ge
wöhnlich aus dem Austausch von Lithium- oder Natriumionen des
Glases gegen Natrium- oder Kaliumionen aus dem Bad. Nach dem
Abkühlen wird die Oberfläche des behandelten Glases in Bezug
auf den Glaskern unter Druck gesetzt, so dass das Glas durch
Vergrößerung der Bruchfestigkeit verstärkt wird. Die so er
haltene komprimierte Schicht ist einheitlich. Wie bereits er
wähnt ist das Verstärken eines Glases durch Ionenaustausch,
welches durch chemisches Härten erfolgt, ein Verfahren, das
dem Fachmann an sich bekannt ist. Es wird empfohlen, dieses
Verfahren im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung un
ter den nachstehenden Bedingungen durchzuführen:
- - in einem Bad aus schmelzflüssigem/n Salz(en), das Natriumionen enthält, bei einer Temperatur von mindestens 400°C, für einen Zeitraum von 10 bis 20 Std. und vorteilhafterweise:
- - in einem Bad aus Natriumnitrat (NaNO3) oder einem Ge misch aus Natriumnitrat (NaNO; ) und Kaliumnitrat (KNO3), das mindestens 30 Gew.-% Natriumnitrat (NaNO3) enthält, bei einer Temperatur von mindestens 400°C, für einen Zeitraum von 10 bis 20 Std.
Die Erfindung wird nachstehend durch die Beispiele 1 bis
6 veranschaulicht. Die Technologie aus US-A-4 839 314 wird
durch das Vergleichsbeispiel 7 veranschaulicht.
Die Gläser werden auf ähnliche Weise, wie in US-A-4 839 314
beschrieben, aus üblichen Ausgangsmaterialien (Oxiden,
Carbonaten, Nitraten) bei Glasherstellungsvorgängen entwi
ckelt. In jedem Fall wurden 3 kg Ausgangsmaterialien in einem
Platintiegel 2 Std. bei 1350°C geschmolzen. Das resultierende
Glas wurde in Barrenform gegossen und gemäß seiner Zusammen
setzung mit einer Kühlgeschwindigkeit von 60°C/Std. zwischen
etwa 550 und 600°C abgekühlt.
Die nachstehende Tabelle 1 zeigt die Zusammensetzungen
in Gew.-% sowie bestimmte Eigenschaften von 6 erfindungsgemä
ßen Gläsern (Beispiele 1 bis 6) und vom Glas des Standes der
Technik (Beispiel 7).
Die Messungen der Dichte und der optischen Eigenschaften
wurden gemäß herkömmlicher Verfahren, wie beschrieben in US-A-4 839 314
beschrieben, durchgeführt. Für sämtliche Absichten und
Zwecke gilt hier, dass: Tc der Strain-Punkt ist, Tr die Annea
lingtemperatur ist und Tl die Erweichungstemperatur ist.
Die Säurebeständigkeit wurde durch Messen des Masseverlus
tes einer polierten Probe bestimmt, die 3 Std. in eine kochende
wässrige 20 Vol.%ige HCl-Lösung getaucht wurde. Die Neigung
zum chemischen Härten wurde bestimmt durch Untertauchen von
Glasproben für 16 Std. in Bädern mit 450°C. Es wurden zwei Bä
der verwendet: ein Bad hatte die nachstehende Zusammensetzung,
bezogen auf das Gewicht: 60% KNO3-40% NaNO3 und das andere
bestand aus Natriumnitrat (100% NaNO3). Die gehärteten Gläser
wurden dann so ausgeschnitten, dass sie 200 µm dicke Quer
schnitte aufwiesen. Die Dicke der ausgetauschten Schicht und
die Doppelbrechung der Oberfläche wurden dann optisch auf die
sen Bereichen bestimmt. Es wird hier daran erinnert, dass der
Anmelder in Betracht zieht, dass das ausgetauschte Glas (mit
erfolgtem Ionenaustausch) eine mechanische Festigkeit besitzt,
die zur Verwendung als ophthalmische Linse hinreicht, wenn die
Doppelbrechung an ihrer Oberfläche mindestens 2500 nm/cm und
die vom Austausch betroffene Dicke mindestens 60 µm beträgt.
Aus dieser Tabelle geht hervor, wie interessant die er
findungsgemäßen Gläser sind. Beim Glas des Standes der Tech
nik (Beispiel 7) ist die Tiefe des Austausches so gering,
dass dieser keine Stärkung hervorruft.
Die experimentellen Bedingungen des vorstehend angegebe
nen chemischen Härtens sind keineswegs einschränkend. Es wird
hier daran erinnert, dass es gewöhnlich erlaubt ist, dass die
optimale Temperatur des Härtens etwa 50°C unter dem Strain-
Punkt (Tc) des Glases liegt. Temperaturen unter 450°C können
sich somit bei Gläsern mit relativ geringen Strain-Punkten,
wie das erfindungsgemäße Glas von Beispiel 5, als wirksam er
weisen (siehe Tabelle 1 oben).
Der Anmelder hat insbesondere die Bedingungen des chemi
schen Härtens des Glases von Beispiel 1 (Tabelle 1) unter
sucht. Die Tabellen 2 und 3 nachstehend zeigen die Ergebnis
se, die mit diesem Glas erhalten werden, das in Bädern ver
schiedener Zusammensetzungen bei 400°C für Tabelle 2 und bei
450°C für Tabelle 3 verstärkt wurden.
Aus diesen Zahlen geht hervor, dass die besten Ergebnis
se für das Härten bei 450°C (der Strain-Punkt des untersuch
ten Glases ist 496°C) erhalten werden und wenn das Bad Natri
umionen enthält. Die Überlegenheit der Bäder mit Natriumionen
wird a priori durch die signifikante Menge an Lithiumionen in
den Gläsern erklärt. Der Austausch von Lithium gegen Natrium
ist leichter als der Austausch von Lithium gegen Kalium.
Die vorstehend angegebenen Beispiele spiegeln zwar nur
Laborexperimente wider, die erfindungsgemäßen Gläser und Lin
sen lassen sich jedoch ohne Schwierigkeiten durch klassische
Verfahren (Schmelzen) in der Glasindustrie herstellen.
Claims (10)
1. Anorganisches Glas, das sich durch Ionenaustausch ver
stärken lässt und einen Brechungsindex zwischen 1,67 und 1,72
sowie die nachstehende Zusammensetzung hat, ausgedrückt als
Gew.-%, bezogen auf die Oxide:
SiO2: 33-37
B2O3: 7,5-13
mit SiO2 + B2O3: 44-48
Li2O: 5-8
Na2O: <2,5-7,5
K2O: 0-2
mit Li2O + Na2O + K2O: <14
CaO: 0-<8
Al2O3: 0-6
Nb2O5: 8-13
ZrO2: 4-6
TiO2: 5-10
La2O3: 12-19
SrO: 2-4
As2O3 und/oder Sb2O3: 0-0,8
(Läuterungsmittel)
SiO2: 33-37
B2O3: 7,5-13
mit SiO2 + B2O3: 44-48
Li2O: 5-8
Na2O: <2,5-7,5
K2O: 0-2
mit Li2O + Na2O + K2O: <14
CaO: 0-<8
Al2O3: 0-6
Nb2O5: 8-13
ZrO2: 4-6
TiO2: 5-10
La2O3: 12-19
SrO: 2-4
As2O3 und/oder Sb2O3: 0-0,8
(Läuterungsmittel)
2. Anorganisches Glas nach Anspruch 1 ohne Al2O3.
3. Anorganisches Glas nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gewichtsgehalt von CaO <5
ist.
4. Oberflächenverstärktes anorganisches Glas, dadurch ge
kennzeichnet, dass es innerhalb seiner Masse die Glaszusam
mensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 hat und auf sei
ner Oberfläche eine Kompressionsschicht aufweist.
5. Verstärktes anorganisches Glas nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kompressionsschicht eine Dicke von
mindestens 60 µm aufweist und eine Doppelbrechung auf ihrer
Oberfläche von mindestens 2500 nm/cm hat.
6. Ophthalmische Linsen aus einem anorganischen Glas nach
einem der Ansprüche 1 bis 5, vorteilhafterweise aus einem
verstärkten anorganischen Glas nach einem der Ansprüche 4 o
der 5.
7. Ophthalmische Linsen aus einem verstärkten anorganischen
Glas nach einem der Ansprüche 4 oder 5 mit einer Dicke von
weniger als 2 mm, vorteilhafterweise etwa oder gleich 1,5 mm.
8. Verfahren zur Herstellung eines oberflächenverstärkten
anorganischen Glases nach einem der Ansprüche 4 oder 5, da
durch gekennzeichnet, dass es umfasst:
- - das Herstellen eines anorganischen Glases nach einem der Ansprüche 1 bis 3; und
- - das chemische Härten des anorganischen Glases.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
das chemische Härten in einem Bad aus schmelzflüssigem/n
Salz(en) mit Natriumionen bei einer Temperatur von mindestens
400°C für einen Zeitraum von 10 bis 20 Std. erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
das Salzschmelze-Bad ein Bad aus Natriumnitrat (NaNO3) oder
ein Bad aus einem Gemisch von Natriumnitrat (NaNO3) und Kali
umnitrat (KNO3) ist, das mindestens 30 Gew.-% Natriumnitrat
(NaNO3) enthält.
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