-
Die
Erfindung betrifft eine Stellvorrichtung zum Einstellen oder Nachstellen
des Arbeitsluftspaltes einer elektromagnetisch betätigbaren
Bremse.
-
Bei
Elektromotoren werden oft elektromagnetisch betätigbare Bremsen zum schnellen
Stillsetzen der Elektromotoren eingesetzt. Aus der Reihe 'Praxis der Antriebstechnik', Band 4, SEW-Scheibenbremsen der
Firma SEW EURODRIVE GmbH & Co aus
dem Jahre 1998 sind elektromagnetisch betätigbare Federdruckbremsen bekannt.
-
Die
zu bremsende Welle oder Achse trägt
einen Mitnehmer mit Verzahnung. Ein Belagträger mit Bremsbelag ist mit
dem Mitnehmer drehspielfrei oder drehspielarm verbunden. Eine nicht
rotierende, verdrehsicher eingebrachte Ankerscheibe kann eine Bremskraft
erzeugen, wenn der Belagträger
zwischen der Ankerscheibe und einer Gegenbremsfläche, wie beispielsweise ein
Bremslagerschild, mittels Federkraft eingespannt wird.
-
Zusätzlich befindet
sich ein Elektromagnet im Spulenkörper. Durch die Bestromung
des Elektromagneten wird die Ankerscheibe gelüftet, also vom Elektromagneten
angezogen. Dabei stellt sich der Belagträger mit Bremsbelag vom Bremslagerschild frei,
so dass die Welle oder Achse sich ohne Bremskraft drehen kann.
-
Die
Ankerscheibe hat ein Bewegungsspiel, welches als Arbeitsluftspalt
bezeichnet wird. Dieser Arbeitsluftspalt muß bei Montage der Bremse einen für das sichere
Funktionieren der Bremse notwendigen Wert besitzen, wobei ein gewisser
Toleranzbereich um diesen Wert herum erlaubt ist.
-
Der
Arbeitsluftspalt kann durch Fertigung hoch präziser Teile auf diesen Wert
gebracht werden. Dabei sind jedoch die hohen Kosten für solche
hoch präzise
gefertigten Teile von Nachteil. Außerdem nutzt sich der Bremsbelag
während
der Standzeit der Bremse ab, so dass der Arbeitsluftspalt sich verändert und
bei Verlassen des Toleranzbereiches nachgestellt werden muß.
-
Um
Montage, Fertigung und Wartung zu vereinfachen sind aus den oben
genannten Schriften verschiedene Mechanismen bekannt, die ein Einstellen
bzw. Nachstellen des Arbeitsluftspaltes ermöglichen.
-
Das
Nachstellen des Arbeitsluftspaltes kann durch Stiftschrauben und
Gewindebuchsen erfolgen, wie aus der obengenannten SEW-Schrift bekannt
ist. Dabei muß meist
mit drei Schrauben der Arbeitsluftspalt möglichst gleichmäßig eingestellt
werden. Das Ergebnis hängt
auch sehr vom Geschick des Bedieners ab.
-
Aus
der
DE 2853801 A1 ist
bekannt, dass ein Distanzring ein Gewinde aufweist und mit dem Spulenkörper verschraubbar
ist. Beim Einstellen des Arbeitsluftspaltes kann also durch Drehen
bzw. Schrauben des Distanzringes der gewünschte Abstand eingestellt
werden. Nachteilig sind jedoch der hohe Fertigungsaufwand und die
hohen Kosten für
die Fertigung des Gewindes.
-
Aus
der
DD 111 969 ist eine
Nachstelleinrichtung bekannt, die mehrere Stufenringe verwendet zum
Einstellen oder Nachstellen des Arbeitsluftspaltes. Von Nachteil
ist dabei allerdings, dass das Nachstellen aufwendig ist, da an
mehreren Stellen Schrauben gelöst
und die Stufenscheiben jeweils verdreht werden müssen.
-
Aus
der DE-PS 734 932 ist eine Kupplung bekannt, bei der ebenfalls mehrere
Schrauben gelöst werden
müssen
um eine Distanzänderung
zu bewerkstelligen. Die verwendeten Gewindehülsen sind dabei zusätzlich kostspielig
zu fertigen. Außerdem
ist weiter nachteilig, dass das Eindringen von Fremdkörpern oder
Verunreinigungen durch ein separates und kostspieliges Gehäuse verhindert
werden muss.
-
Aus
der deutschen Anmeldung
DE
2853801 A1 und dem Katalog 'ROBA-stop
®' der Firma Mayr aus
Mauerstetten ist ein Nachstellen mittels eines Distanzringes mit
Gewinde bekannt. Allerdings muss dabei in den Distanzring und den
Spulenträger
ein Gewinde geschnitten werden. Dies erfordert nicht nur jeweils
zusätzliche
Arbeitsgänge
bei der Fertigung sondern ist auch kostspielig.
-
Bei
Bestromung der Bremse fließt
der nach Anziehen dreier Befestigungsschrauben (ROBA-stop®, Seite
4) erzeugte Kraftfluss von der nicht gezeigten Anbaufläche über die
drei Befestigungsschrauben (ROBA-stop®, Seite
4) zum Spulenkörper (ROBA-stop®,
Seite 4, Spulenträger
(2)). Von dort fließt
der Kraftfluss über
das Gewinde des Distanzrings, also den gesamten Umfang des Distanzrings, in
den Distanzring und von diesem in die Anbaufläche. Die genannten Teile oder
Komponenten bilden die Übertragungskette
für den
Kraftfluss. Nachteilig ist dabei, dass der Kraftfluss im wesentlichen
den gesamten Distanzring durchströmt und somit dieses Teil insgesamt
belastet.
-
Aus
der
DE 734 932 C ist
eine elektromagnetische Kupplung gezeigt, die einen drehbaren Ringkörper (
1, Bezugszeichen
17)
zum Einstellen einer Distanz aufweist. Dazu sind Langlöcher (
3, Bezugszeichen
18)
notwendig. Außerdem
weist der drehbare Ringkörper
(
1, Bezugszeichen
17) Schrägflächen (
2, Bezugszeichen
29)
auf und Stützbolzen
(
2, Bezugszeichen
16)
mit gleichartig abgeschrägten
Stirnflächen
(
2, Bezugszeichen
28 und
auch Anspruch 3 dieser Schrift). Nachteilig ist dabei, dass der
drehbare Ringkörper
(
1, Bezugszeichen
17)
kein gehäusebildendes
Teil ist. Somit muss das Eindringen von Fremdkörpern oder Schmutzkörpern durch
andere weitere Teile verhindert werden, wodurch sich die Anzahl
der Teile erhöht und
somit auch die Lager- und Fertigungskosten. Außerdem sind die Langlöcher (Bezugszeichen
18)
aufwendig und kostspielig zu fertigen. Ebenso müssen die Schrägflächen (
2, Bezugszeichen
29)
und die Stirnflächen
(
2, Bezugszeichen
28)
gleichartig gefertigt werden. Dies ist besonders aufwendig und kostspielig.
Wegen der gleichartig zu fertigenden Schrägflächen und Stirnflächen führen Fertigungsungenauigkeiten
zu einer instabilen Abstützung.
Außerdem
ist ein genauer Zusammenhang zwischen Drehwinkel und dadurch erzeugter
Distanz sehr ungenau oder unmöglich
bei solchen Fertigungsungenauigkeiten. Außerdem führen diese Fertigungsungenauigkeiten
bei Verwendung von mehreren Langlöchern zu Verspannungen.
-
Aus
der
DE 37 26 032 A1 ist
eine elektromagnetische Scheibenbremse bekannt, bei der ein Distanzring
mit abgestuften Bereichen zum Einstellen von Abstand eingesetzt
wird.
-
Nachteilig
ist dabei, dass der Distanzring keine gehäusebildende Funktion hat.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stellvorrichtung zum
Einstellen des Arbeitsluftspaltes einer elektromagnetisch betätigbaren Bremse
weiterzubilden unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile. Insbesondere
soll eine einfache kostengünstige
Fertigung und eine einfache Bedienung ermöglicht werden.
-
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe bei der Stellvorrichtung zum Einstellen des Arbeitsluftspaltes einer
elektromagnetisch betätigbaren
Bremse gelöst nach
den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
-
Wesentliche
Merkmale der Erfindung sind, dass die Stellvorrichtung zum Einstellen
oder Nachstellen des Arbeitsluftspaltes einer elektromagnetisch
betätigbaren
Bremse vorgesehen ist,
mit einem konzentrisch zu einer Welle
angeordneten, feststehenden Elektromagneten, der eine Spule und einen
Spulenkörper
umfasst,
mit einem mit der zu abzubremsenden Welle drehfest verbundenen
Belagträger
mit einem Bremsbelag,
mit einer sich radial erstreckenden,
verdrehsicher zwischen Spule und Belagträger angeordneten Ankerscheibe,
die
von in dem Spulenkörper
angeordneten Druckfedern gegen den Belagträger beaufschlagbar ist, um bei
stromlosen Elektromagneten den Belagträger gegen ein Bremslagerschild
/ eine Gegenbremsfläche zu
drücken,
gegen das der Spulenkörper
mit Hilfe von Gewindestiften und Befestigungsmuttern verspannt ist,
mit
einem zwischen Spulenkörper
und Bremslagerschild / Gegenbremsfläche konzentrisch um die Drehachse
der Welle angeordneten Distanzring,
der entlang seines Umfangs
mindestens abschnittsweise verschiedene Höhenwerte in axialer Richtung aufweist
und
mittels der lösbaren
Gewindestifte mit Befestigungsmuttern in verschiedenen Drehstellungen
festsetzbar ist,
wobei
der Spulenkörper und/oder das Bremslagerschild
/ die Gegenbremsfläche
diskret und einstückig
angeformte, radial vorstehende Nocken aufweist, die mit den in axialer
Richtung abschnittsweise verschiedene Höhenwerten des Distanzrings
zusammenwirken.
-
Der
Distanzring weist Höhenwerte
in axialer Richtung auf, wobei die zu bremsende Welle diese Raumrichtung
definiert. In radialer Richtung weist der Distanzring Dickenwerte
auf. In einer beispielhaften Ausführungsform ist diese Dicke
konstant.
-
Zu
jedem Wert am Umfang des Distanzrings gehört ein Höhenwert, wenn die Dicke konstant
ist. Bogenlänge
des Umfangs und zugehöriger
Höhenwert
können
dabei durch einen funktionalen Zusammenhang beschrieben werden.
-
Ein
wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass der Distanzring entlang
seines Umfangs mindestens abschnittsweise verschiedene Höhenwerte aufweist.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung werden am Bremslagerschild und
/ oder Spulenkörper
Nocken angebracht, an denen sich der Distanzring abstützt. Vorteilhaft
ist dabei, dass bei Drehen des Distanzrings die Nocken bei einem
anderen Höhenwert berühren und
somit der Arbeitsluftspalt einstellbar ist.
-
Bei
einer weiteren Ausgestaltung können
die Nocken dabei derart gestaltet sein, dass die Berührung der
Nocken und des Distanzringes eindimensional ist. Von Vorteil ist
dabei die einfache Fertigung der Teile.
-
Bei
einer weiteren Ausgestaltung können
die Nocken dabei derart gestaltet sein, dass die Berührung der
Nocken und des Distanzringes zweidimensional ist. Von Vorteil ist
dabei die geringe Kraftdichte auf der Berührfläche, so dass die Belastung
gering ist.
-
Bei
einer weiteren Ausgestaltung weist der Distanzring linear abnehmende
Höhenwerte
auf. Von Vorteil ist dabei, dass Drehwinkel und Arbeitsluftspalt in
einem linearen Zusammenhang stehen.
-
In
bevorzugter Ausführungsform
wird eine Funktion von Höhenwerten
gewählt,
die abschnittsweise von großen
Höhenwerten
zu kleineren Höhenwerten
abfällt.
Bei periodischer Anordnung der Nocken, beispielsweise drei am Umfang,
ist es besonders vorteilhaft, wenn die Funktion die gleiche Periodizität aufweist.
Durch Drehen des Ringes stellt sich nach Fixierung der Gewindestifte
mit Befestigungsmuttern ein anderer Berührpunkt ein und somit ein andere
Arbeitsluftspalt.
-
Bei
einer weiteren Ausgestaltung sind die Nocken derart gestaltet, dass
die Berührflächen der Nocken
und des Distanzrings zweidimensional sind, wobei der Distanzring
entlang des Umfangs des Distanzrings linear abnehmende Höhenwerte
aufweist. Von Vorteil ist dabei die geringere Abnutzung, die einfachere
Fertigung und die bessere Abdichtung.
-
Bei
einer weiteren Ausgestaltung weist der Distanzring stufenförmig abnehmende
Höhenwerte auf.
Von Vorteil ist dabei, dass der Distanzring bei gewissen Werten
des Drehwinkels einrastet und daher der Bediener die Anzahl der
Stufen abzählen
kann und somit auf den Wert des Arbeitsluftspaltes oder der relativen Änderung
desselben schließen
kann.
-
Bei
einer weiteren Ausgestaltung weist der Distanzring bremslagerschildseitig
oder spulenkörperseitig
eine Verzahnung oder Rasterung derart auf. Von Vorteil ist dabei,
dass der Distanzring bei gewissen Werten des Drehwinkels einrastet
und daher der Bediener die Anzahl der Stufen abzählen kann und somit auf den
Wert des Arbeitsluftspaltes oder der relativen Änderung desselben schließen kann
-
Die
weiteren Ausführungsformen
und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe bei einem Verfahren zur Herstellung eines Spulenkörpers und/oder
Bremslagerschilds einer elektromagnetisch betätigbaren Bremse gelöst nach
den in Anspruch 20 angegebenen Merkmalen. Ein wesentliches Merkmal des
erfindungsgsgemäßen Verfahrens
ist, dass schon beim Gießen
des Werkstücks,
also des Spulenkörpers
und/oder Bremslagerschildes, die Gießform derart gestaltet wird,
dass die Nocken in einem Arbeitsgang herausgearbeitet werden können. Insbesondere
muß das
Werkstück
nicht mehrmals auf eine Bearbeitungsmaschine aufgespannt werden oder
ein Werkzeugwechsel erfolgen. Daher sinkt die Bearbeitungszeit bei
der Herstellung des Werkstücks.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung weist schon die Form für das Gussstück Rohnocken,
also unbearbeitete Nocken, und eine zylindrische Struktur auf, wobei
die Rohnocken und die zylindrische Struktur auf einer Höhe liegen
und ineinander übergehen. Dabei
ist die zu bremsende Welle Zylinderachse der zylindrischen Struktur.
-
Die
Rohnocken sind dabei senkrecht zur zylindrischen Struktur in Zylinderachsen-Richtung
angeordnet. Die zylindrische Struktur wird in einem Arbeitsgang,
wie Drehen, Rundfräsen
oder dergleichen, abgetragen. Als Ergebnis des Arbeitsgangs werden
aus den Rohnocken Nocken.
-
Von
Vorteil ist dabei die einfache, kostengünstige und schnelle Fertigung
der Nocken.
-
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe gelöst, indem
bei gelüfteter
Bremse, also bei Bestromung des Elektromagneten, ein durch Mittel
zum lösbaren Verspannen
generierter Kraftfluss, durch eine Übertragungskette fließt, umfassend
Bremslagerschild / Gegenbremsfläche,
Mittel zum lösbaren
Verspannen, Spulenkörper
und ein Teil, wobei der Kraftfluss vom Bremslagerschild oder der
Gegenbremsfläche mindestens über Mittel
zum lösbaren
Verspannen zum Spulenkörper
fließt
und mindestens von diesem zum Bremslagerschild oder der Gegenbremsfläche fließt, und
dass der Kraftfluss als mindestens zwei Teil-Kraftflüsse in das
Teil der Übertragungskette
hineinfließt
oder aus dem Teil der Übertragungskette
herausfließt,
und wobei das Einstellen oder Nachstellen des Arbeitsluftspaltes
die Schritte 'Lösen der
Mittel zum lösbaren
Verspannen', 'einmaliges Verdrehen des
einen Teiles um einen Winkelwert' und 'Anziehen der Mittel
zum lösbaren
Verspannen' umfasst.
Dabei wird der Kraftfluss durch das Anziehen der Mittel zum lösbaren Verspannen
generiert. Zu beachten ist auch, dass bei Bestromung der vom Magnetfluss
des Elektromagneten erzeugte Kraftfluss den von den Druckfedern
erzeugten Kraftfluss kompensiert und daher nicht durch die Mittel
zum lösbaren
Verspannen fließt.
Als Mittel zum lösbaren
Verspannen sind Gewindestifte mit Befestigungsmuttern verwendbar. Es
sind aber auch Befestigungsschrauben verwendbar.
-
Von
Vorteil ist dabei, dass durch einfaches und schnell zu bewerkstelligendes
Verdrehen dieses Teiles der Arbeitsluftspalt einstellbar ist. Besonders wesentlich
ist dabei, dass der Kraftfluss als mindestens zwei Teil-Kraftflüsse in dieses
Teil der Übertragungskette
hinein- oder aus diesem Teil herausfließt. Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
bleiben die Ein- bzw. Austrittsstellen nach der Verdrehung des Teils
an derselben Stelle. Auch das Kraftfeld oder Spannungsfeld in diesem
Teil, also die Druck- und Zugspannungsverteilung des Teils, ändert sich
nicht wesentlich. Ein Kraftfluss in ein Teil hinein in mehreren
Teil-Kraftflüssen
benötigt
dabei mehrere Ein- bzw. Austrittsstellen, die durch erhabene Stellen,
wie Nocken oder dergleichen, kostengünstig herstellbar sind.
-
Bei
unbestromter Bremse ist nach einer gewissen Abklingzeit auch kein
wesentlicher Magnetfluss vorhanden. Daher wird natürlich auch
kein Kraftfluss vom Magneten mehr erzeugt. Somit wird der von Druckfedern
generierte Kraftfluss nicht mehr kompensiert und die Ankerscheibe
zum Bremsbelag hin beschleunigt und auf diesen gedrückt. Dies
bewirkt dann, dass der von den Druckfedern generierte Kraftfluss
auch durch den Spulenkörper
fließt
und somit zu den oben beschriebenen Teil-Kraftflüssen zusätzliche hinzutreten und die
Kraftflüsse
wesentlich komplexer sind. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die
Erfindung wird anhand von Abbildungen näher erläutert.
-
1 zeigt
einen ersten erfindungsgemäßen Distanzring
mit Markierungen auf Nocken des Spulenkörpers aufliegend.
-
2 zeigt
einen weiteren erfindungsgemäßen Distanzring
mit Markierungen auf Nocken des Spulenkörpers mit Zeiger aufliegend.
-
3 zeigt
einen weiteren erfindungsgemäßen Distanzring.
-
4 zeigt
einen Spulenkörper
mit Nocken ohne Distanzring.
-
5 zeigt
einen Verlauf der Höhe
eines erfindungsgemäßen Distanzrings
als Funktion des Umfangswinkels.
-
5a zeigt
eine abgerollte Mantelflächen eines
weiteren erfindungsgemäßen Distanzrings.
-
5b zeigt
eine abgerollte Mantelflächen eines
weiteren erfindungsgemäßen Distanzrings.
-
6 zeigt
einen weiteren Verlauf der Höhe eines
weiteren erfindungsgemäßen Distanzrings
als Funktion des Umfangswinkels.
-
7 zeigt
einen weiteren erfindungsgemäßen Distanzring
mit Rändelung
auf Nocken des Spulenkörpers
aufliegend.
-
8 zeigt
einen weiteren erfindungsgemäßen Distanzring
mit Kerbungen auf Nocken des Spulenkörpers aufliegend, wobei am
Spulenkörper
einkrallende Befestigungsmittel befestigt sind.
-
9 zeigt
eine Bremse mit Spulenkörper, Gehäuseunterteil
und einem weiteren erfindungsgemäßen Distanzring.
-
10 skizziert
symbolisch die Bearbeitung eines aus Rohguss-Teils zur spanenden
Fertigung des Spulenkörpers
mit Nocken.
-
In
der 1 ist eine erfindungsgemäße Bremse mit Distanzring gezeigt.
Die Spule 4 bildet mit ihrem Spulenkörper 6 einen Elektromagneten, der
die Ankerscheibe 3 bei Bestromung der Spule 4 anzieht
und die entgegenwirkende Druckkraft der Druckfedern 5 überwindet.
-
Wenn
die Ankerscheibe 3 vom Elektromagneten angezogen wird,
kann der Belagträger 1 mit Bremsbelag 12 sich
frei drehen. D.h., dass die über den
Mitnehmer 2 an den Belagträger 1 ankoppelbare, nicht
eingezeichneten Welle nicht abgebremst wird. Bei unbestromtem Elektromagneten
drücken
die Druckfedern 5 die Ankerscheibe 3 auf den Belagträger 1 mit
Bremsbelägen 12.
Da der Belagträger 1 axial
beweglich ist, wird er somit gegen das nicht eingezeichneten Bremslagerschild
gedrückt.
-
Der
Spulenkörper 6 stützt sich über den
Distanzring 7 am nicht eingezeichneten Bremslagerschild
ab. Der Distanzring 7 ist bremslagerschildseitig mit glatter
und ebener Abstützfläche 13 des
Distanzrings 7 ausgeführt.
Die Abstützfläche 13 des
Distanzrings 7 liegt in einer Ebene, die die nicht eingezeichneten
Welle zur Normalen hat. Die Gewindestifte mit Befestigungsmuttern 10 halten
das nicht eingezeichnete Bremslagerschild und den Spulenkörper 6 zusammen.
-
Der
Distanzring 7 weist eine variable Höhe auf und wird von Nocken 11 berührt, insbesondere nur
von einer Nockenkante der Nockenflächen 43, also einer
Linie auf der Nockenfläche 43.
In der 1 ist das zugehörige Berührgebiet bei idealer Fertigung mathematisch
gesehen nulldimensional, d.h. punktförmig, im Wesentlichen in Dickenrichtung 31 mit
Dicke d des Distanzrings 7 bzw. radialer Richtung. Bei einem
anderen erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
sind die Nocken derart geformt, dass die Nockenkanten der Nockenflächen 43 in
radialer Richtung verlaufen; das zugehörige Berührgebiet ist bei idealer Fertigung
mathematisch gesehen eindimensional, d.h. linienförmig.
-
In
der 1 sind Markierungen 18 gezeigt. Der Bediener
kann somit in einfacher Weise erkennen, um welche Winkeldifferenz
er drehen muß zur Einstellung
bzw. zum Nachstellen des Arbeitsluftspaltes. Die Markierungen werden
in derartigen Abständen
auf den Distanzring 7 aufgebracht, dass das Weiterdrehen
um einen Strich der Änderung
des Arbeitsluftspaltes um beispielsweise 0,01 mm oder 0,1 mm bewirkt.
-
Bei
der Neueinstellung der Bremse bringt der Bediener bei gelösten Gewindestiften
mit Befestigungsmuttern 10 beispielsweise durch Drehen
des Distanzrings auf Arbeitsluftspalt Null, also auf Kontakt zwischen
Spulenkörper 6,
Ankerscheibe 3, Belagträger 1 mit
Bremsbelägen 12 und
Bremslagerschild 6. Danach dreht er den Distanzring 7 um
eine vorgeschriebene oder geeignete Anzahl von Markierungsstrichen 18 weiter.
Danach werden die Gewindestifte mit Befestigungsmuttern 10 wieder
angezogen. Nach dem Anziehen der Befestigungsmuttern wird der Spulenkörper 6 über den
Distanzring 7 verspannt gegen das Bremslagerschild 6 und
es ist ein über
den Umfang gleichmäßiger Luftspalt
vorhanden.
-
In
der 2 ist eine deutlich sichtbare Anzeigevorrichtung,
der Zeiger 9, gezeigt, deren Wirkungsweise der der in der 1 gezeigten
Markierungen 18 gleicht.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
ist der Distanzring 7 derart gefertigt, dass sein niedrigster Höhenwert
mit dem minimal zulässigen
Arbeitsluftspalt übereinstimmt.
-
In
der 3 ist wiederum ein erfindungsgemäßer Distanzring 7 alleine
gezeigt. Er hat eine Höhenrichtung 32 mit
Höhe h
und eine Dickenrichtung 31 mit Dicke d. Die Dickenrichtung 31 mit Dicke
d liegt dabei in radialer Richtung, die Höhenrichtung 32 mit
Höhe h
in axialer Richtung. Die Umfangsrichtung liegt entlang des Kreisumfangs
des Distanzrings 7. Die Höhenwerte h 32 nehmen
linear mit dem Kreisumfang abschnittsweise ab. Der in der 3 gezeigte
Distanzring weist drei Abschnitte auf.
-
In
der 5 sind Höhenwerte
für einen
erfindungsgemäßen Distanzring
gezeigt. Der die Umfangsrichtung parametrisierende Umfangswinkel läuft dabei
von 0° bis
360°. Die
Höhenwerte
nehmen in 3 Abschnitten linear ab. Die Höhenwerte sind periodisch mit
der Periodenlänge
von 120°.
-
In
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsformen
ist die Abnahme nichtlinear. Es sind jeweils verschiedene Verläufe von
Höhenwerten
ausführbar.
-
In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist keine periodische Wiederholung gegeben. Je nach Anzahl der Nocken
und deren geeigneter Auslegung und Anbringung sind verschiedenste
Verläufe
von Höhenwerten
ausführbar.
-
In
der 5a ist die abgerollte Mantelfläche eines erfindungsgemäßen Distanzrings 7 gezeigt. Die
axiale Richtung weist dabei vom Bremslagerschild zum Spulenkörper hin.
Die Mantelfläche
des Distanzrings weist dabei bremslagerschildseitig und spulenkörperseitig
mit dem Umfang linear abnehmende Abschnitte derart auf, dass die
Höhe des
Distanzrings ebenfalls abschnittsweise linear abnimmt.
-
In
der 5b ist eine abgerollte Mantelfläche eines
weiteren erfindungsgemäßen Distanzrings 7 gezeigt,
wobei dieser bremslagerschildseitig eben ausgebildet ist. Die Mantelfläche des
Distanzrings weist auch hier abschnittsweise eine mit dem Umfang
linear abnehmende Höhe
auf. Bei geeigneter Auslegung der Abschnitte lässt sich derselbe Verlauf von
Höhenwerten
herstellen wie bei 5a. Die 5a und 5b sind
sozusagen Realisierungen eines der 5 entsprechenden
Verlaufs von Höhenwerten,
wobei die 5, 5a und 5b nur qualitativ
und nicht quantitativ zu interpretieren sind.
-
In
der 6 ist für
eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
ein stufenförmiger
Verlauf von Höhenwerten
gezeigt. Bei geeigneter Auslegung der Stufen ist eine Rasterung
der Drehwinkelwerte des Distanzringes 7 ausführbar.
-
In
der 7 ist als weitere Ausführungsform ein erfindungsgemäßer Distanzring 7 mit
Verzahnung oder Rändelung 71 gezeigt.
Das Bremslagerschild besitzt bei dieser Ausführungsform eine dazu passende
Gegenverzahnung. Somit sind wiederum nur diskrete Werte des Drehwinkels
am Umfang fixierbar. Der Bediener kann durch Abzählen der Zähne den Drehwinkel bestimmen.
Außerdem
ist der Distanzring 7 zusätzlich durch diese Verzahnung
oder Rasterung 71 fixiert.
-
In
der 8 sind bei einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
statt Markierungen Kerbungen 81 gezeigt. Einkrallende Befestigungsmittel 82 sind
lösbar
verbunden mit dem Spulenkörper 6 und
krallen sich in die Kerbungen 81 ein. Von Vorteil ist dabei,
dass eine zusätzliche
Fixierhilfe für den
Distanzring 7 geschaffen wird. Die weiteren Vorteile entsprechen
den zuvor genannten Vorteilen einer Fixierung diskreter Drehwinkel
am Umfang.
-
In
der 4 ist ein erfindungsgemäße hergestellter Spulenkörper 6 gezeigt.
Er weist Nocken 11, Löcher
für Druckfedern 5 und
Schrauben 41 auf. Die Nockenflächen 44 sind durch
einen Bearbeitungsvorgang hergestellt. Das Anschlußkabel für die Spule 42 ist
ebenfalls gezeigt.
-
Die
letzte Bearbeitungsschritt bei der Herstellung der Nockenflächen ist
in 10 skizziert. Der Spulenkörper wird durch ein Gießverfahren
hergestellt. Nach dem Gießen
liegt ein Rohgussteil vor. In der 10 sind
die unbearbeiteten und daher rauhen Flächen des Rohgussteils punktiert
gekennzeichnet. Der Rohguss weist eine zylindrische Struktur 101 auf,
die einem Wulst ähnlich
ist. Diese zylindrische Struktur 101 geht an drei Stellen
in die drei Nocken 11 über,
die senkrecht zum Verlauf der zylindrischen Struktur 101 angeordnet
sind. Rohnocken 102 und zylindrische Struktur 101 liegen
auf einer Höhe. Die
zu bremsende Welle ist Zylinderachse der zylindrischen Struktur.
Die Rohnocken sind also senkrecht zur zylindrischen Struktur in
Zylinderachsen-Richtung angeordnet.
-
Die
Rohnocken 102 und diese zylindrischen Struktur 101 werden
nun spanend bearbeitet. Dies ist mit einem von der Halterung 105 gehaltenen
Werkzeug 104 angedeutet, das gerade im Eingriff ist und einen
Span 103 erzeugt. Bei diesem Bearbeitungsgang des Spulenkörpers 6 wird
die zylindrische Struktur 101 abgetragen und es verbleibt
die gedrehte Zylinderfläche 43.
Gleichzeitig werden auch die Nocken 11 mit Nockenflächen 43 herausgearbeitet.
-
Dieses
Fertigungsverfahren ist schnell durchführbar und kostengünstig, da
das Werkstück, also
der Spulenkörper 6,
in einer Aufspannung bearbeitbar ist. Ein Aufspannen auf eine weitere
Bearbeitungsmaschine wäre
kostspieliger.
-
Eine
beispielhaft verwendbare spanende Bearbeitung ist eine Bearbeitung
durch Drehen, wobei das Werkzeug 104 eine Hartmetall-Schneidplatte, wie
Widia-Plättchen
oder dergleichen, ist und die Halterung 105 ein Drehmeißel.
-
Auch
eine Fräsbearbeitung
oder eine Bearbeitung durch Schleifen ist statt des Drehens verwendbar.
-
Der
Distanzring 7 kann nach der Bearbeitung auf den bearbeiteten
Nocken 11 aufliegen und berührt die Zylinderfläche 43.
Bei der so hergestellten glatten Oberfläche ist das Einstellen des
Arbeitsluftspaltes in genügender
Genauigkeit möglich.
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
wird das Bremslagerschild in derselben beschriebenen Weise bearbeitet
und weist dann den Nocken 11 entsprechende Nocken auf.
-
Dem
Fachmann ist klar, dass als Bremslagerschild weitere Gegenbremsflächen entsprechender
Ausgestaltung verwendbar sind. Die Erfindung bezieht sich auch auf
deren Verwendung.
-
9 zeigt
ein weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
in einer Bremse mit Spulenkörper 6,
Distanzring 7 und Gehäuseunterteil 91.
Der Distanzring ist gemäß 3 und
beispielsweise 5a ausgelegt. Die Nocken 11 berühren die
spulenkörperseitigen
Schrägen
des Distanzrings 7 an der Berührlinie 92, deren
Position auf der Nockenfläche 43 liegt
und daher in der 9 nur angedeutet ist. Das Gehäuseunterteil 91 umgibt
die Gegenbremsfläche.
An seinem Ende zur Gegenbremsfläche
hin ist der Distanzring 7 plan, wie auch bei der Auslegung
des Distanzrings entsprechend 3 und 5a,
und liegt auf einer ebenfalls planen Fläche auf.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein allgemeines Verfahren zum Einstellen
des Arbeitsluftspaltes einer elektromagnetisch betätigbaren
Bremse. Die von der Erfindung betroffenen Bremsen weisen zumindest
einen Elektromagneten, Befestigungsschrauben oder Gewindestifte
mit Befestigungsmuttern, Bremslagerschild oder Gegenbremsfläche, einen
Spulenkörper auf,
wobei bei gelüfteter
Bremse, also bei Bestromung des Elektromagneten, ein durch das Anziehen der
Befestigungsmuttern der Gewindestifte ein Kraftfluss generiert wird,
der durch eine Übertragungskette
fließt,
die zumindest Bremslagerschild oder Gegenbremsfläche, Gewindestifte mit Befestigungsmuttern,
Spulenkörper
und ein Teil umfasst. Dabei fließt der Kraftfluss vom Bremslagerschild
oder der Gegenbremsfläche
mindestens über
Gewindestifte mit Befestigungsmuttern zum Spulenkörper und
mindestens von diesem zum Bremslagerschild oder der Gegenbremsfläche. Außerdem fließt der Kraftfluss
als mindestens zwei Teil-Kraftflüsse
in das Teil der Übertragungskette
hinein oder aus dem Teil der Übertragungskette
heraus. Bei einer solchen Bremse umfasst das Einstellen oder Nachstellen
des Arbeitsluftspaltes folgende Schritte:
- – Lösen der
Gewindestifte mit Befestigungsmuttern,
- – einmaliges
Verdrehen des einen Teiles um einen Winkelwert,
- – Anziehen
der Gewindestifte mit Befestigungsmuttern.
-
Als
solches Teil ist der erfindungsgemäße Distanzring verwendbar.
Ein besonderer Vorteil liegt bei diesem Verfahren für solche
Bremsen darin, dass dieses eine Teil zumindest zwei wichtige Funktionen durchführt. Die
erste der beiden Funktionen ist dabei, dass der genannte Kraftfluss
durch das Teil fließt aber
entweder beim Eintritt in das Teil aus Teil-Kraftflüssen zusammengeführt wird
oder beim Austritt in Teil-Kraftflüsse aufgespalten wird. Gleichzeitig
wird eine lineare Distanzänderung
bewirkt bei Verdrehen des Teils.
-
Die
Stärke
des Kraftflusses ist vom Anzugsmoment der Gewindestifte mit Befestigungsmuttern 10 beeinflussbar.
-
Bei
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das Teil mit Gehäusefunktion
ausführbar.
Dies ist dann sogar eine weitere vorteilhafte Funktion des Teils,
wobei die Anzahl der verwendeten Gehäuseteile sinkt.
-
Bei
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
können
die Ein- und Austrittsstellen durch eine Anzahl von Nocken vorteilhafterweise kostengünstig fertigbar
gebildet werden.
-
Bei
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
werden Winkel oder Verdrehungen angezeigt.
-
- 1
- Belagträger
- 2
- Mitnehmer
- 3
- Ankerscheibe
- 4
- Spule
- 5
- Druckfeder
- 6
- Spulenkörper
- 7
- Distanzring
- 8
- Beschriftung
- 9
- Zeiger
- 10
- Gewindestifte
mit Befestigungsmuttern
- 11
- Nocke
mit Nockenfläche
- 12
- Bremsbelag
- 13
- bremslagerschildseitige
Abstützfläche des Distanzrings 7
- 18
- Markierungen
- 31
- Dickenrichtung
- 32
- Höhenrichtung
- 41
- Löcher für Federn
und Schrauben
- 42
- Anschlußkabel für die Spule
- 43
- Nockenfläche
- 44
- Zylinderfläche
- 71
- Verzahnung
oder Rändelung
- 81
- Kerbungen
- 82
- einkrallende
Befestigungsmittel
- 91
- Gehäuseunterteil
- 92
- Berührlinie
- 101
- zylindrischen
Struktur
- 102
- Rohnocken
- 103
- Span
- 104
- Werkzeug
- 105
- Halterung