DE10002726A1 - Verwendung von Polyoxyalkylen-modifizierten Polyhydrogenmethylorganosiloxanen - Google Patents
Verwendung von Polyoxyalkylen-modifizierten PolyhydrogenmethylorganosiloxanenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Polyoxyalkylen-modifizierten Polyhydrogenmethylorganosiloxanen (nachfolgend auch als Polyethersiloxan bezeichnet) zur Bildung und Stabilisierung von Epoxidharzschäumen.
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Polyoxyalkylen
modifizierten Polyhydrogenmethylorganosiloxanen (nachfol
gend auch als Polyethersiloxan bezeichnet) zur Bildung und
Stabilisierung von Epoxidharzschäumen.
Epoxidharze finden in technischen Bereichen eine vielfältige
Anwendung als kalthärtende Beschichtungsmittel für beispiels
weise Industriefußböden, als Formmassen zur Herstellung von
Formteilen in der Automobilindustrie, Korrosionsschutz, In
genieurbau oder Elektronikindustrie.
Solche Epoxidharzsysteme setzen sich aus einer Harzkomponente
mit einer oder mehreren Epoxidgruppen, beispielsweise Bisphe
nol-A-Harz, und einem Basisamin als Härter zusammen. Bei den
zur Vernetzung geeigneten Härtern handelt es sich üblicherweise
um polyaminohaltige Komponenten, beispielsweise Dipropylen
triamin, Isophorondiamin oder Xylylendiamin. Zur Erreichung
optimaler Eigenschaften des gehärteten Epoxidharzes ist es er
forderlich, dass die reaktiven Gruppen vollständig zur Reaktion
kommen, d. h. dass einer vorgegebenen Anzahl an Epoxidgruppen
die gleiche Anzahl an Amingruppen entsprechen.
Ein wesentliches Element der Erfindung ist die Zudosierung von
Polyethersiloxanen, die in der Molekülstruktur noch nicht ab
reagierte Si-H-Gruppen tragen. Die erfindungsgemäß einzusetzen
den Verbindungen haben die allgemeine Formel I:
wobei
a = 5 bis 500 und
b = 1 bis 100 und
und die Reste
R1 = gleiche oder verschiedene aliphatische oder aromati sche Kohlenwasserstoffreste mit bis zu 8 C-Atomen sind,
R2 = R1 oder ein Rest R2a oder R2b, mit der Maßgabe, dass mindestens je ein Rest R2a und R2b am Siloxangerüst enthalten ist,
wobei der Rest R2a für Wasserstoff und
der Rest R2b für eine Polyoxyalkylengruppe der allgemeinen For mel
a = 5 bis 500 und
b = 1 bis 100 und
und die Reste
R1 = gleiche oder verschiedene aliphatische oder aromati sche Kohlenwasserstoffreste mit bis zu 8 C-Atomen sind,
R2 = R1 oder ein Rest R2a oder R2b, mit der Maßgabe, dass mindestens je ein Rest R2a und R2b am Siloxangerüst enthalten ist,
wobei der Rest R2a für Wasserstoff und
der Rest R2b für eine Polyoxyalkylengruppe der allgemeinen For mel
-(CH2)c(OC2H4)d(OC3H6)eOR3
mit der Bedeutung
C = 2 bis 10,
d = 0 bis 20 und
e = 0 bis 10 steht,
wobei mindestens eines der Indizes d oder e ≠ 0 ist und
R3 = ein Wasserstoffrest, ein einwertiger, gegebenenfalls substituierter oder unsubstituierter, aliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 C-Atomen ist.
C = 2 bis 10,
d = 0 bis 20 und
e = 0 bis 10 steht,
wobei mindestens eines der Indizes d oder e ≠ 0 ist und
R3 = ein Wasserstoffrest, ein einwertiger, gegebenenfalls substituierter oder unsubstituierter, aliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 C-Atomen ist.
Erfindungsgemäß werden die vorgenannten Verbindungen bei
der Herstellung und Stabilisierung von Epoxidharzschäumen
eingesetzt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Er
findung werden die Polyethersiloxane dergestalt herge
stellt, dass das Gewichtsverhältnis von Wasserstoffsiloxan
resten zu Polyoxyalkylenresten 95 zu 5 bis 5 zu 95, insbe
sondere etwa 50 zu 50 beträgt.
Durch Zugabe der vorgenannten Verbindungen, insbesondere in
Mengenanteilen von 1 bis 20 Gew.-% zu an sich bekannten
Epoxidharzen erzielt man folgende überraschende Effekte:
Durch Reaktion von freien Wasserstoffvalenzen an Silicium atomen in den Verbindungen mit Hydroxylgruppen der oligome ren Epoxidharze und/oder den Aminogruppen der üblichen Här terkomponente erfolgt die Entwicklung und Abspaltung von Wasserstoff nach den Gleichungen:
Durch Reaktion von freien Wasserstoffvalenzen an Silicium atomen in den Verbindungen mit Hydroxylgruppen der oligome ren Epoxidharze und/oder den Aminogruppen der üblichen Här terkomponente erfolgt die Entwicklung und Abspaltung von Wasserstoff nach den Gleichungen:
Si-H + HO-R → Si-OR + H2
Si-H + H2N-R → Si-NHR + H2
Dieser gebildete Wasserstoff kann nun als Treibmittel die
nen und dadurch zu einer Schaumbildung innerhalb der
Epoxidharzmischung führen. Gleichzeitig wirken die Poly
ethersiloxananteile der Verbindung durch ihre hervorragen
den Oberflächeneigenschaften als Stabilisatoren für die
gebildeten Schaumzellen, so dass der Aushärtungsprozess des
Epoxidharzes abgeschlossen wird, bevor es zu einer Zerset
zung des Schaumes kommt.
Üblicherweise werden Epoxidharz und Polyamin der Härterkompo
nente in einem definierten Mischungsverhältnis abgemischt. Die
Aushärtung der Masse erfolgt beispielsweise nach Mischung bei
Raumtemperatur oder im Trockenschrank bei 50°C. Erfindungsgemäß
wird in gleicher Weise verfahren.
Nach Zugabe des Wasserstoffsiloxans (1 bis 10 Gew.-%) kommt es
zur Schaumbildung.
Mit Wasserstoffsiloxan und Polyethersiloxan kommt es ebenfalls
zur Schaumbildung, dabei wird der Schaum besser stabilisiert.
Durch Zugabe der Polyethersiloxane, d. h. Polyethersiloxane,
die in der Molekülstruktur noch nicht abreagierte Si-H-Gruppen
tragen, werden beste Stabilisierung der Schäume, großes
Schaumvolumen, gute Schaumhöhe und kleine Poren erreicht.
Allgemeine Herstellvorschrift für die erfindungsgemäßen Bei
spiele:
In einem 1000-ml-Dreihalskolben, der mit einem Rührer, Inten
sivkühler, Thermometer und Tropftrichter ausgerüstet war, wur
den 0,19 val eines Allylpolyethers, hier der allgemeinen Formel
H2C=CH-CH2-(OCH2CH2)12-(OCH2CH(CH3))5-OCH3 in 200 ml Toluol auf
100°C erhitzt. Nach Zugabe von 10 ppm H2PtCl6 wurden 1,6 val
eines seitenständig Si-H-funktionalisierten Wasserstoff
siloxans, beispielsweise der allgemeinen Formel
Me3SiO(SiHMeO)40SiMe3 (I) zugegeben. Anschließend wurde ca.
2 Stunden bei der Temperatur gerührt bis der Umsatz nach
Si-H-Verbrauch ca. 12% betrug. Das Lösemittel wurde
abdestilliert und das Produkt wurde nach Abkühlen auf
Raumtemperatur filtriert. Man erhielt eine trübe Flüssigkeit
mit einer Viskosität von ca. 60 mPas [25°C], der laut 1H- und
29Si-NMR-Spektren die nachstehende Formel (II) zukam:
Zur Herstellung einer härtenden Epoxidharzmasse wurde folgendes
Gemisch hergestellt. 30 g Epoxidharz Eurepox® 730 und 6,8 g
Euredur® 42 (Xylylendiamin) wurden in einer Glasschale homogen
vermengt. Anschließend wurde das jeweilige Additiv gemäß der
allgemeinen Herstellungsvorschrift in einer Menge von 3 Gew.-%,
bezogen auf die Harzkomponenten zugegeben und nochmals gerührt.
Die Härtung war nach zwei Stunden bei 25°C abgeschlossen.
Zur Beurteilung der Güte der Schaumbildung wurde der gehärtete
Schaum entlang seines Durchmessers geschnitten und die Höhe in
der Mitte gemessen. Dabei wurde einerseits die Höhe der nicht-
geschäumten Masse sowie die Höhe der geschäumten Masse gemes
sen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 wiedergegeben.
Bei dem Vergleichsbeispiel 1 handelte es sich um das reine Was
serstoffsiloxan Me3Si(SiHMeO)40SiMe3 (I).
Bei den Vergleichsbeispielen 2 bis 5 handelte es sich um Ab
mischungen (2 : 1) aus Wasserstoffsiloxan (I) und einem Poly
ether. Die jeweils eingesetzten Polyether wurden anhand ihres
Trübungspunktes charakterisiert.
Die eingesetzten Polyether können durch die allgemeine Struktur
H2C=CH-(CH2)c-2(OC2H4)d(OC3H6)eOR3 beschrieben werden.
Claims (10)
1. Verwendung von Polyhydrogenorganosiloxanen mit Polyoxy
alkylengruppen der allgemeinen Formel I
wobei
a = 5 bis 500 und
b = 1 bis 100 und
und die Reste
R1 = gleiche oder verschiedene aliphatische oder aromati sche Kohlenwasserstoffreste mit bis zu 8 C-Atomen sind,
R2 = R1 oder ein Rest R2a oder R2b, mit der Maßgabe, dass mindestens je ein Rest R2a und R2b am Siloxangerüst enthalten ist,
wobei der Rest R2a für Wasserstoff und
der Rest R2b für eine Polyoxyalkylengruppe der allgemeinen Formel
-(CH2)c(OC2H4)d(OC3H6)eOR3
mit der Bedeutung
c = 2 bis 10,
d = 0 bis 20 und
e = 0 bis 10 steht,
wobei wenigstens einer der Indizes d oder e ≠ 0 ist
und
R3 = ein Wasserstoffrest, ein einwertiger, gegebenenfalls substituierter oder unsubstituierter, aliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 C-Atomen
bei der Herstellung und Stabilisierung von Epoxidharzschäu men.
wobei
a = 5 bis 500 und
b = 1 bis 100 und
und die Reste
R1 = gleiche oder verschiedene aliphatische oder aromati sche Kohlenwasserstoffreste mit bis zu 8 C-Atomen sind,
R2 = R1 oder ein Rest R2a oder R2b, mit der Maßgabe, dass mindestens je ein Rest R2a und R2b am Siloxangerüst enthalten ist,
wobei der Rest R2a für Wasserstoff und
der Rest R2b für eine Polyoxyalkylengruppe der allgemeinen Formel
-(CH2)c(OC2H4)d(OC3H6)eOR3
mit der Bedeutung
c = 2 bis 10,
d = 0 bis 20 und
e = 0 bis 10 steht,
wobei wenigstens einer der Indizes d oder e ≠ 0 ist
und
R3 = ein Wasserstoffrest, ein einwertiger, gegebenenfalls substituierter oder unsubstituierter, aliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 C-Atomen
bei der Herstellung und Stabilisierung von Epoxidharzschäu men.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei das Gewichtsverhältnis
des Wasserstoffsiloxanrestes zum Polyoxyalkylenrest 95 zu 5
bis 5 zu 95 beträgt.
3. Verwendung nach Anspruch 1, wobei das Gewichtsverhältnis
des Wasserstoffsiloxanrestes zum Polyoxyalkylenrest
50 zu 50 beträgt.
4. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, wobei man Polyethersi
loxan in einer Menge von 1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das
Epoxidharz einsetzt.
5. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, wobei man Polyethersi
loxan in einer Menge von 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das
Epoxidharz einsetzt.
6. Verwendung nach Anspruch 1, wobei das Verhältnis der Anzahl
der Gruppen R2a zu R2b 20 : 1 bis 1 : 3 beträgt.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Index a für eine Zahl von 5 bis 100
steht.
8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Index a für eine Zahl von 10 bis 50
steht.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Index b für eine Zahl von 3 bis 50
steht.
10. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Index b für eine Zahl von 10 bis 30
steht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000102726 DE10002726A1 (de) | 2000-01-22 | 2000-01-22 | Verwendung von Polyoxyalkylen-modifizierten Polyhydrogenmethylorganosiloxanen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000102726 DE10002726A1 (de) | 2000-01-22 | 2000-01-22 | Verwendung von Polyoxyalkylen-modifizierten Polyhydrogenmethylorganosiloxanen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10002726A1 true DE10002726A1 (de) | 2001-08-02 |
Family
ID=7628422
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000102726 Withdrawn DE10002726A1 (de) | 2000-01-22 | 2000-01-22 | Verwendung von Polyoxyalkylen-modifizierten Polyhydrogenmethylorganosiloxanen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10002726A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2009079205A1 (en) * | 2007-12-18 | 2009-06-25 | Dow Global Technologies Inc. | Thermosetting compositions comprising silicone polyethers, their manufacture, and uses |
CN101891935A (zh) * | 2010-07-06 | 2010-11-24 | 天津市合成材料工业研究所 | 室温发泡环氧树脂组合物及其制备方法 |
-
2000
- 2000-01-22 DE DE2000102726 patent/DE10002726A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2009079205A1 (en) * | 2007-12-18 | 2009-06-25 | Dow Global Technologies Inc. | Thermosetting compositions comprising silicone polyethers, their manufacture, and uses |
JP2011506750A (ja) * | 2007-12-18 | 2011-03-03 | ダウ グローバル テクノロジーズ インコーポレイティド | シリコーンポリエーテルを含む熱硬化性組成物、それらの製造及び用途 |
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CN101891935A (zh) * | 2010-07-06 | 2010-11-24 | 天津市合成材料工业研究所 | 室温发泡环氧树脂组合物及其制备方法 |
CN101891935B (zh) * | 2010-07-06 | 2013-04-03 | 天津市合成材料工业研究所 | 室温发泡环氧树脂组合物及其制备方法 |
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