DE10002241C2 - Integrierte bipolare Transistorstruktur zum Begrenzen von Überspannung - Google Patents
Integrierte bipolare Transistorstruktur zum Begrenzen von ÜberspannungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine monolithisch integrierbare vertikale
bipolare Transistorstruktur zum Begrenzen von Überspannungen gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei der Handhabung von integrierten Schaltkreisen besteht die Notwendigkeit
die Bauelemente oder Baugruppen der integrierten Schaltkreise vor Einwir
kung von Überspannungen zu schützen. Überspannungen sind dabei Signale
wie sie beispielsweise im Fall von ESD (elektrostatic discharge auftreten und ei
ne dem Nutzsignal entgegensetzte oder gleiche Polarität aufweisen. Werden
solche Signale den Anschlüssen von integrierten Schaltkreisen zugeführt, kön
nen irreversible Veränderungen an den Bauelementen oder Baugruppen ent
stehen oder sogar eine Zerstörung der Schaltkreise stattfinden. Unter dem Be
griff Anschlüsse sind dabei die Anschlußpins der integrierten Schaltkreise zu
verstehen. Diese werden vor dem Vergießen der integrierten Schaltkreise mit
deren Anschlußpads verbunden. Mindestens ein Anschluß ist als Massepin aus
geführt d. h. intern direkt mit den Substrat der integrierten Schaltung ver
bunden. Ist die integrierte Schaltung beispielsweise für die Verarbeitung von
positiven Signalen ausgelegt, wie dies bei Automobilanwendungen im Allge
meinen der Fall ist, stellt das Substratpotential bzw. Massepotential grundsätz
lich das niedrigste Potential der integrierten Schaltung dar. Treten jedoch, wie
beispielsweise beim Fluß großer Ströme oder bei ESD-Einwirkungen der Fall,
unkontrollierte negative Spannungen auf, ist es kurzzeitig möglich, daß das
Substratpotential nicht mehr das tiefste Potential der integrierten Schaltung
darstellt. Damit besteht jedoch die Gefahr, daß beispielsweise Diodenstrecken
von Bauelementen in Flußrichtung gepolt werden und dies zu undefinierten
Schädigungen (latch up) bei den entsprechenden Bauelementen oder Baugruppen füh
ren kann. Des weiteren ist es gerade bei Automobilanwendungen wünschens
wert, daß bestimmte Anschlüsse auch kurzfristig mit Spannungen, die kleiner
als das Substratpotential sind, belastet werden können, ohne daß diese negati
ve Spannung durch eine ESD- bzw Überspannungsschutzschaltung auf die Höhe
einer Diodenflußspannung begrenzt wird.
Aus der Veröffentlichungsreihe IBM, Technical, Disclosure Bulletin, Vol. 14 No. 8
vom Januar 1972 ist eine gattungsbildende vertikale Transistorstruktur be
kannt, die einen Überspannungsschutz für integrierte Schaltkreise darstellt.
Das darin vorgestellte Konzept zeigt eine vertikale bipolare Transistorstruktur
vom Typ NPN mit den zugehörigen Substratanschlußbereichen. Der kollektor
seitige Anschluß des NPN-Transistors wird von einer hochdotierten vergrabe
nen n+-Schicht gebildet. Direkt an den Substratanschlußbereichen befinden
sich ebenfalls vergrabene hochdotierte n+-Gebiete. Diese sind durch einen
Substratbereich von den kollektorseitigen Gebieten getrennt. Zum Schutz der
Überspannungen, die die gleiche Polarität wie das Nutzsignal aufweisen, wird
der Effekt des Durchgriffs der Raumladungszonen (punch through) zwischen
den beiden vergrabenen n+-Gebieten ausgenutzt. Sofern die Überspannung
eine negative Polarität aufweist, wird diese durch die Substratdiode auf die
Größe einer Flußspannung begrenzt.
Ferner ist aus der Druckschrift EP 387 798 B1 ist eine Schaltungsanordnung zum
Begrenzen von negativen Überspannungen bekannt. Diese besteht aus einem
NPN-Transistor und einer Substratdiode. Dabei wird Substratdiode mit Hilfe ei
ner separaten Epitaxiewanne gebildet. Des weiteren ist der Emitteranschluß
des Transistors an den zu schützenden Leiter, der Kollektoranschluß des Transi
stors an das positive Versorgungspotential und der Basisanschluß an die Anode
der separaten Substratdiode angeschlossen. Der Kathodenanschluß liegt dabei
auf Substrat- bzw Massepotential.
Aus DE 197 46 410 C2 sind ebenfalls verschiedene Ausführungsformen einer
Schutzvorrichtung für elektronische Schaltungen gegen elektrostatische Aufladungen
bekannt. Zwar kann über einen Abstand von zwei Raumladungszo
nen die Höhe der zu begrenzenden Überspannung für eine Polarität eingestellt
werden, gleichzeitig ist jedoch die jeweilige andere Polarität von Überspan
nung auf die Höhe einer Diodenflußspannung begrenzt.
Bei den bisher bekannten ESD- bzw Überspannungschutzschaltungen ist die
Begrenzung von Überspannungen in mindestens einer Polarität entweder auf
die Höhe von maximal einer Diodenflußspannung unter Substratpotential fest
gelegt, oder die angegebene Lösung besteht aus mehreren Bauelementen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine monolithisch integrierbare
Schaltungsanordnung, der eingangs genannten Art, mit verringertem Platzbe
darf und somit einem geringerem Kostenaufwand anzugeben, die neben der
Begrenzung von Überspannungen mit gleicher Polarität wie die Signalspan
nung, auch Überspannungen, mit einer der Nutzspannung entgegengerichte
ten Polarität erst oberhalb einer Diodenflußspannung begrenzt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine vertikale Transistorstruktur
gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Zum Begrenzen auf die genannten Überspannungen nämlich werden hierzu
die integrierten Schaltkreise um die erfindungsgemäße integrierte Halblei
teranordnung erweitert. Die Untersuchungen der Patentinhaberin haben gezeigt,
daß sich zur Begrenzung von Überspannungen mit einer der Signalspannung
entgegengerichteten Polarität eine einzelne vertikale, bipolare Transistor
struktur zusammen mit dessen Substratanschluß in einer Weise vorteilhaft aus
führen läßt, sodaß die vertikale Transistorstruktur einer Reihenschaltung von
zwei in Flußrichtung gepolten Dioden entspricht. Somit liegt die Höhe der
Überspannungsbegrenzung bei zwei Diodenflußspannungen. Wesentlicher Vor
teil der erfindungsgemäßen Schutzstruktur ist es, daß sich ein einzelner verti
kaler Bipolartransistor sehr flächensparend und damit kostengünstig herstel
len läßt. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Schutzeinrichtungen werden
damit im Bereich zwischen einer und zwei Diodenflußspannungen noch keine
Ladungsträger in das Substrat injiziert. Des Weiteren ist eine Realisierung so
wohl in rein bipolar als auch in CMOS Technologien ohne zusätzliche Prozeßschritte
möglich. Günstige Ausgestaltungsformen sind Gegenstand von Un
teransprüchen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand den Zeichnungen näher erläutert und
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine vertikale Transistorstruktur
mit zugehörigem Substratanschluß gemäß der Erfindung, und
Fig. 2: das Ersatzschaltbild der vertikalen bipolaren Transistorstruktur gemäß
Fig. 1.
In Fig. 1 und Fig. 2 ist der Fall dargestellt, daß eine positive Signalspannung
vorliegt und eine negative Überspannung begrenzt werden soll. Es ist offen
sichtlich, daß sich im Fall der negativen Signalspannung die Polarität der dar
gestellten Schichtdotierung ändert.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 wird zunächst der Aufbau der vertikalen,
bipolaren Transistorstruktur anhand eines Querschnittes erläutert. Demnach
besteht die Struktur aus einem p-Substrat 5, einer vergrabenen n+ dotierten
Kollektorschicht 10, als Kollektor, einer n+-dotierten Epitaxieschicht 15, einer p-
dotierten Basisschicht 20, als Basis, einer n+-dotierten Emitterschicht (30), als
Emitter, und einer ebenfalls n+-dotierten Kollektoranschlußschicht 40. Des
weiteren ist für den niederohmigen Anschluß der Kollektorschicht 10 an die
Kollektoranschlußschicht 40 eine weitere n+-Schicht als Kollektortiefschicht 35
eingeführt. Bei geringen Epitaxiedicken ist diese optional. Der zum vertikalen
Transistor zugehörige Substratanschluß 5 ist über eine p-dotierte Schicht 25
mit dem p-Substrat 5 verbunden. Die Dotierung des p-Substrates 5 und der n-
Epitaxieschicht 15 liegen typischerweise im Bereich von 1015-1016 N/cm3, wäh
rend die Dotierung des Basisschicht 20 im Bereich von 1017 N/cm3 liegt. Die Do
tierung der hochdotierten n+ und p+ Schichten 30 bzw. 25 liegt typischer
weise im Bereich 10 19 N/cm3. Die Dotierung der Kollektortiefschicht 35 liegt vor
zugsweise im Bereich von 1017 N/cm3. Des weiteren ist aus Fig. 1 ersichtlich,
daß die Basisschicht 20 des bipolaren Transistors mit der Kollektorschicht 10
des bipolaren Transistors verbunden ist. Diese Verbindung wird vorzugsweise
während des Herstellungsprozesses erzeugt, in dem durch das Abscheiden ei
ner Leiterbahn der Basiskontakt B mit dem Kollektorkontakt K verbunden wird.
Aus dem Vergleich von Fig. 1 mit dem in Fig. 2 dargestellten Ersatzschaltbild
der vertikalen Bipolartransistorstruktur zeigt sich, daß die Kollektorschicht 10
des vertikalen Transistors gleichzeitig die Kathode der Substratdiode D bildet.
Die Anode dieser Substratdiode D wird durch die p-Substratschicht 5 und dem
zugehörigen Substratanschlußkontakt 5 gebildet und weist durch die Bauform
bedingt eine verhältnismäßig große Fläche auf. Des weiteren ist aus Fig. 2 er
sichtlich, daß der Emitterkontakt E des bipolaren Transistors an die Signallei
tung zwischen Schaltung und Anschlußpad angebunden wird. Damit liegen
zwischen Signalleitung und Massepotential zwei Dioden (Basis/Emitter und
Kollektor/Substrat) in Reihe. In dieser Ausführungsform werden negative Über
spannungen auf die Größe von zwei Diodenflußspannungen gegenüber Sub
stratpotential begrenzt. In Verbindung mit der erwähnten großen Fläche der
Substratdiode D und dem niederohmigen Anschluß des Substratkontaktes S
wird damit im Begrenzungsfall ein sehr geringer differentieller Widerstand
wirksam. Die Kontaktierung des Substrates sollte möglichst niederohmig und
vorzugsweise an mehreren Seiten der Struktur erfolgen, damit die in das Sub
strat injizierten Ladungsträger weitestgehend abfließen können. Des weiteren
ist es bei sehr hochohmigen Substratmaterialien von Vorteil, wenn zusätzlich
ein n-dotierter Schutzring (Guardring) um die vertikale bipolare Transistor
struktur eingefügt wird. Im Fall von positiven Überspannungen werden diese
in der vorliegenden Ausführung auf die Höhe der Durchbruchspannungen der
in Reihe liegenden Emitter/Basis- und Kollektor/Substrat Diode begrenzt.
Im Fall von negativen Signalspannungen wird die vertikale bipolare Transistor
struktur aus komplementären Schichtdotierungen aufgebaut. In diesem Fall
muß n-Substratmaterial verwendet werden.
Claims (9)
1. Monolithisch integrierbare vertikale bipolare Transistorstruktur zum Be
grenzen von Überspannungen, die eine dem Nutzsignal entgegengesetzte
Polarität aufweisen, auf einer Anschlußleitung einer integrierten Schaltung
(IS), bestehend aus
einem vertikalen bipolaren Transistor mit einer ersten Schicht (30) eines er sten Leitfähigkeitstyps, die den Emitter darstellt, und einer zweiten Schicht (20) eines zweiten Leitfähigkeitstyps, die die Basis darstellt, und einer drit ten Schicht (10) des ersten Leitfähigkeitstyps, die den Kollektor darstellt,
und einer Substratdiode (D), bestehend aus der ersten Schicht (10) des er sten Leitfähigkeitstyps, und einer Substratschicht (5) als zweiter Schicht des zweiten Leitfähigkeitstyps,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Emitter mit mindestens einer Anschlußleitung der integrierten Schaltung verbunden ist, der Kollektor sowohl mit der Basis als auch mit der ersten Schicht (10) der Substratdiode (D) verbunden ist und die zweite Schicht (5) der Substratdiode (D) auf Substratpotential liegt.
einem vertikalen bipolaren Transistor mit einer ersten Schicht (30) eines er sten Leitfähigkeitstyps, die den Emitter darstellt, und einer zweiten Schicht (20) eines zweiten Leitfähigkeitstyps, die die Basis darstellt, und einer drit ten Schicht (10) des ersten Leitfähigkeitstyps, die den Kollektor darstellt,
und einer Substratdiode (D), bestehend aus der ersten Schicht (10) des er sten Leitfähigkeitstyps, und einer Substratschicht (5) als zweiter Schicht des zweiten Leitfähigkeitstyps,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Emitter mit mindestens einer Anschlußleitung der integrierten Schaltung verbunden ist, der Kollektor sowohl mit der Basis als auch mit der ersten Schicht (10) der Substratdiode (D) verbunden ist und die zweite Schicht (5) der Substratdiode (D) auf Substratpotential liegt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei negati
ven Überspannungen der vertikale Transistor ein NPN Transistor ist, dessen
Kollektorschicht (10) mit der Kathode der Substratdiode (D) verbunden ist
und die Anode der Substratdiode (D) auf Substratpotential liegt.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei positiven
Überspannungen der vertikale Transistor ein PNP Transistor ist, dessen Kollektor
schicht (10) mit der Anode der Substratdiode (D) verbunden ist und die Ka
thode der Substratdiode (D) auf Substratpotential liegt.
4. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüchen, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kollektor des bipolaren Transistors als vergrabene
Schicht (10) ausgebildet ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der erste An
schluß (S) der Substratdiode (D) und der Kollektor des bipolaren Transistors
aus der gleichen Schicht (10) aufgebaut sind.
6. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zweite Schicht (5) der Substratdiode (D) gleichzeitig
den Substratanschluß (S) des bipolaren Transistors bildet.
7. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Substratanschluß (S) an mindestens zwei gegen
überliegenden Seiten des dazwischenliegenden vertikalen bipolaren Transi
stors angeordnet ist.
8. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Substratanschluß (S) den vertikalen bipolaren Tran
sistor vollständig umschließt.
9. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die vertikale bipolare Transistorstruktur von einem
Schutzring umschlossen wird, dessen Dotierung eine der Substratdotierung
entgegengesetzte Polarität aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000102241 DE10002241C2 (de) | 2000-01-20 | 2000-01-20 | Integrierte bipolare Transistorstruktur zum Begrenzen von Überspannung |
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