DE10001503C1 - ÜB-Munition auf der Basis eines unterklaibrigen Wuchtgeschosses - Google Patents
ÜB-Munition auf der Basis eines unterklaibrigen WuchtgeschossesInfo
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Abstract
Eine kostengünstige ÜB-Munition (1) weist auf der Basis eines unterkalibrigen Wuchtgeschosses mit einem aus Schwermetall bestehenden Penetrator eine mit dem Penetrator direkt oder indirekt verbundene Bremsogive (3) auf. Die Bremsogive (3) erhöht den natürlichen Luftwiderstand des Original-Geschosses (2, 10) wesentlich.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine ÜB-Munition auf der Basis eines
unterkalibrigen Wuchtgeschosses nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Erfindung geht von einem Übungsgeschoß entsprechend der DE 40 28 410
C2 aus. Bei diesem Übungsgeschoß wird ein aus einem Schwermetall bestehender
Penetrator durch einen aus Stahl bestehenden, unterkalbrigen Penetrator ersetzt,
so daß eine Belastung der Umwelt durch den Werkstoff des Penetrators
weitgehend entfällt. Hierzu ist es erforderlich, daß neben der separaten
Herstellung des Übungspenetrators verschiedene Arbeitsschritte am
Originalgeschoß durchgeführt werden müssen. Diese sind kostenintensiv.
Eine ÜB-Munition mit einer reichweitenverkürzende, aerodynamisch wirkende
Bremsogive ist aus der DE-OS 21 55 467 bekannt. Ein vorderer Teil der
strömungsgünstigen Geschoßspitze besteht aus einem durch den Luftwiderstand
schmelzenden Material. Beim Eintritt des Geschosses in die Bremszone platzt der
vordere Teil nach dem Schmelzen und wird vom Geschoßkörper abgetrennt. Die
anströmende Luft bewirkt dann am Geschoßkörper eine turbulente Strömung, die
den Luftwiderstand des Geschosses stark vergrößert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wesentlich kostengünstigeres
Übungsgeschoß auf der Basis des unterkalibrigen Wuchtgeschosses entsprechend
der DE 40 28 410 C2 anzugeben.
Die Erfindung löst diese Aufgabe entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Wesentlich für die Erfindung ist, daß für die Umarbeitung der Kampfmunition zu
einer ÜB-Munition der Gesamtverband nicht bearbeitet werden muß. Es sind also
daher keinerlei Arbeitsschritte an der Munition notwendig. Der Gesamtverband
besteht aus Hülse, Treibladung, Treibspiegel und Geschoß und bleibt daher
erhalten. Bei der Umarbeitung sind daher keine Sicherungsmaßnahmen im Bezug
auf die verbrennbare Hülse der Originalmunition notwendig, da diese im
Originalzustand bleibt. Der einzige Arbeitsschritt besteht entweder darin, die
Original-Ogive durch die Bremsogive zu ersetzen oder auf die Original-Ogive ein
Bremsstück aus Kunststoff oder Metall aufzusetzen und fest zu verbinden.
Beim Austausch der Original-Ogive gegenüber der Bremsogive wird im Falle
einer Gewindeverbindung die Bremsogive auf das Geschoß aufgeschraubt. Bei
einer nicht mehr lösbaren Verbindung zwischen der Original-Ogive und dem
Geschoßkörper ist ein Arbeitsgang in der Form erforderlich, daß die Original-
Ogive durch einen Arbeitsvorgang abgelöst oder abgetrennt wird. Auf die
freigelegte Führungsfläche des Geschoßkörpers ist dann die Bremsogive, die eine
entsprechende Führungsfläche aufweist, aufzuschieben und über bekannte
Verbindungsverfahren mit dem Geschoßkörper zu verbinden.
Erfindungsgemäß wird der physikalische Effekt der Erhöhung des
Luftwiderstandes ausgenützt, der unter allen Umständen wirkt. Weiterhin ist diese
erfindungsgemäß Lösung extrem billig, da alle Teile der Originalmunition
beibehalten werden.
Wesentlicher Kern der Erfindung ist die Vergrößerung der Stirnfläche des
Geschosses gegenüber der im Original vorhandenen aerodynamisch wirksamen,
effektiven Stirnfläche, wobei die Gesamtmasse des Geschosses und die
Schwerpunktlage gleich bleibt oder im Falle des zusätzlichen, aufgesetzten
Bremsstückes nur unwesentlich verändert wird.. Die geforderten maximalen
Schußweiten werden eingehalten, wobei im Falle weiterer Verringerung von
Sicherheitsbereichen eine entsprechende Anpassung problemlos durchführbar ist.
Die Treffgenauigkeit des erfindungsgemäßen Geschosses ist gegenüber dem
Originalgeschoß mindestens gleichwertig.
Die maximale Flugweite wird nicht überschritten.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 ein umgearbeitetes unterkalibriges Wuchtgeschoß als Übungsgeschoß
im Teillängsschnitt,
Fig. 2-4 Variationen eines Übungsgeschosses
Fig. 5-7 Variationen des Stirnbereichs der Bremsogive nach den Fig. 1-4.
Ein Übungsgeschoß 1 besteht aus einem aus Schwermetall bestehenden Penetrator
2 und aus einer Bremsogive 3 sowie aus einem nur zum Teil dargestellten
Treibkäfig 4. Die Bremsogive 3 ist mit einer mehrstufigen Bohrung 5 zur
Aufnahme des entsprechend gestalteten Penetrators 2 versehen. Diesbezüglich
liegt ein Formschluß vor, der durch einen Kleber 6 gesichert ist.
Auf einem, im Durchmesser verminderten Abschnitt 7 des Penetrators 2 liegt eine
sogenannte Resthülse 8 einer strichpunktiert gezeichneten Original-Ogive 10 auf.
Die Bremsogive 3 ist im wesentlichen als Kegel mit einem, sich in Flugrichtung
erweiternden Kegelabschnitt 15, einem endseitigen Zylinderabschnitt 16 mit einer
ebenen Stirnfläche 17 ausgebildet. Der Zylinderabschnitt weist einen
Durchmesser 18 auf, der 60% größer ist als der maximale Durchmesser 19 des
Penetrators 2.
Zur Umarbeitung des Originalwuchtgeschosses zu dem Übungsgeschoß 1 ist es
nur notwendig, die Original-Ogive 10 entsprechend der Aufschiebelänge der
Bremsogive zu entfernen. Hierzu wird entsprechend dem Pfeil 20 die Orignal-
Ogive aufgetrennt, so daß die Resthülse 8 am Abschnitt 7 des Penetrators 2
verbleibt und das vordere Endstück 11 der Original-Ogive 10 vom Penetrator 2
entfernt wird. Anschließend wird die mit einem Kleber versehende Bremsogive 3
auf den Penetrator 2 aufgesteckt. Damit liegt das gebrauchsfertige ÜB-Geschoß 1
mit einer gegenüber der scharfen Munition verkürzten Reichweite vor.
Die geforderte maximale Schußweite ist gewährleistet. Soll eine Anpassung der
maximalen Schußweite bei geänderten Bedingungen erfolgen, so ist in einfacher
Weise eine Anpassung möglich. Hierzu stehen drei Variable zur Verfügung,
nämlich die Länge des Kegelabschnittes 15, die Länge des Zylinderabschnittes 16
und der Durchmesser 18.
Nach Fig. 2 ist ein Bremsstück 30 auf die Original-Ogive 10 aufgesetzt. Das
Bremsstück 31 entspricht bezüglich seiner äußeren Kontur der Bremsogive 3 nach
Fig. 1. Die Stirnfläche 17 überragt die Ogive 10 um die Länge 32.
Nach Fig. 3 ist auf die Ogive 10 ein - gegenüber dem Bremsstück 30 nach Fig. 2
- wesentlich verkürztes Bremsstück 41 aufgebracht. Seine Stirnfläche 17 liegt um
den Abstand 42 hinter der Spitze 12 der Original-Ogive 10.
Ein Bremsstück 51 ist entsprechend Fig. 4 als kreisförmige Platte 52 mit einem
zentralen Dorn 53 ausgebildet. Der Dorn 53 ist in einer entsprechenden Bohrung
54 der Original-Ogive 10 befestigt.
Das Wirkprinzip der vorbeschriebenen Bremsstücke 31, 41, 51 entspricht der zu
Fig. 1 beschriebenen Bremsogive.
Entsprechend den Fig. 5-7 sind die Stirnflächen 17 der Bremsogive 3 oder auch
Bremsstücke 31, 41, 51 entweder mit einer zylindrischen Ausnehmung 60, mit
einer konischen Ausnehmung 61 oder mit einem gewölbten Ansatz 62 versehen.
Diese Ausbildungen beeinflussen nicht das Flugverhalten der Übungsgeschosse
31, 41, 51.
Der Zylinderabschnitt 16 mit seiner Stirnfläche 17 ist gegenüber der
Luftanströmung nicht auf die Kreisfläche beschränkt. Diese kann jede andere
Form haben, wie sternförmig oder eine andere geeignete Form. Wesentlich ist nur,
daß durch die Form eine wesentliche Luftwiderstandserhöhung beim Flug
vorliegt.
Die Erfindung ist anwendbar für die Kaliber 35 bis 140 mm und größer.
Claims (9)
1. UB-Munition auf der Basis eines unterkalibrigen Wuchtgeschosses mit einem
aus Schwermetall bestehenden Penetrator (2) und einer damit verbundenen
Ogive (10),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ogive als reichweitenverkürzende, aerodynamisch wirkende Bremsogive (3, 31, 41, 51) ausgebildet ist, die den natürlichen Luftwiderstand des originalen Wuchtgeschosses wesentlich erhöht und
der aerodynamisch wirksame Durchmesser (18) einer Stirnfläche (17) der Bremsogive (3, 31, 41, 51) größer ist als der maximale Durchmesser (19) des Geschosses.
daß die Ogive als reichweitenverkürzende, aerodynamisch wirkende Bremsogive (3, 31, 41, 51) ausgebildet ist, die den natürlichen Luftwiderstand des originalen Wuchtgeschosses wesentlich erhöht und
der aerodynamisch wirksame Durchmesser (18) einer Stirnfläche (17) der Bremsogive (3, 31, 41, 51) größer ist als der maximale Durchmesser (19) des Geschosses.
2. ÜB-Munition nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Original-Ogive (10) ausgetauscht ist gegen die Bremsogive (3).
3. ÜB-Munition nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsogive (3, 31, 41, 51) aus der Original-Ogive (10) und einem
Bremsstück (31, 41, 51) besteht.
4. ÜB-Geschoß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsogive (3) oder das Bremsstück (31, 41, 51) aus einem sich in
Flugrichtung erweiternden Kegelabschnitt (15) mit endseitigem
Zylinderabschnitt (16) besteht.
5. ÜB-Munition nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinderabschnitt (16) eine ebene Stirnfläche (17) oder eine
Vertiefung in Form einer Ausnehmung (60, 61) aufweist oder mit einem
gewölbten Ansatz (62) versehen ist.
6. ÜB-Munition nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bremsstück (31, 41) eine der Original-Ogive (10) entsprechende
Bohrung (33) aufweist und mit der Original-Ogive (10) verbunden ist.
7. ÜB-Munition nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bremsstück (51) mit einer zylindrischen Platte (52) und einem
zentralen Dorn (53) versehen ist, wobei der Dom (53) in einer
entsprechenden Bohrung (54) der Original-Ogive (10) befestigt ist.
8. ÜB-Munition nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnfläche (17) des Bremsstücks (31, 41, 51) mit der Spitze (12) der
Orignal-Ogive (10) abschließt oder gegenüber dieser vorsteht (Abstand 32)
oder zurückversetzt ist (Abstand 42).
9. ÜB-Munition nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsogive (3), die Bremsstücke (31, 41, 51) aus einem
abschußfesten und widerstandsfähigen, jedoch leichten Werkstoff, wie
Kunststoff oder Aluminium oder aus einem Mischwerkstoff besteht.
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