DE10000997A1 - Elektronisches Steuersystem - Google Patents
Elektronisches SteuersystemInfo
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Abstract
Es wird ein elektronisches Steuersystem zur Steuerung der Funktion eines Verarbeitungssystems zur Verfügung gestellt, insbesondere für die Verwendung in einem Auto, wobei das Steuersystem eine Vielzahl logischer Steuerelemente enthält, von denen jedes so beschaffen ist, dass es spezielle Aufgaben ausführt, wobei jedes der Steuerelemente mit jedem anderen Steuerelement kommunizieren kann.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein
elektronisches Steuersystem zur Steuerung der Funktion eines
Verarbeitungssystems. Im Besonderen bezieht sich die
Erfindung auf solch ein Steuersystem, das in einem
Kraftfahrzeug genutzt werden kann.
Das Erscheinen elektronisch gesteuerter Fahrzeuge, die durch
sogenannte "elektronische Steuereinheiten" (electronic
control units (ECU)) gesteuert werden, die einen
Mikrocomputer enthalten, hat in den letzten Jahren drastisch
zugenommen. Zusätzlich zur Steuerung der Drehzahl des
Verbrennungsmotors, zur Steuerung des Gangwechsels in einem
Getriebe und zur Steuerung der Kupplung haben diese
Fahrzeuge auch verschiedene Zusatzvorrichtungen, die von
einer ECU gesteuert werden. Auf der Grundlage von Signalen
von verschiedenen Sensoren, die an einer Vielzahl von
Stellgliedern bereitgestellt werden, die die zu steuernden
Einheiten betätigen, berechnet die ECU Steuervariable für
die verschiedenen Stellglieder, die gesteuert werden, und
gibt dann die entsprechenden Signale an diese Stellglieder
aus, um die Arbeitsweise jeder Einheit zu steuern.
Steuersysteme dieses Typs werden zum Beispiel in
Kraftfahrzeugen zum Ausführen von Steuerungsfunktionen
benutzt, die typischerweise in Fahrzeugen vorkommen. In
herkömmlichen Systemen sind die Steuerungseinheiten speziell
für eine oder mehrere Anwendungsfunktionen konstruiert. Die
Realisierung einer neuen Fahrzeugfunktion erfordert die
Entwicklung einer neuen geeigneten Steuerungseinheit.
Zusammen mit einer neuen Sensor- und Stellglied-
Konfiguration muss diese Steuerungseinheit dann in das
Fahrzeug eingebaut werden.
Obgleich die Steuerungseinheiten in modernen Konfigurationen
vernetzt sind, zum Beispiel über einen CAN-Bus, ist keine
definierte Schnittstelle als Zugang zu einzelnen
Funktionsbestandteilen vorhanden. Infolgedessen erscheint
der Steuerungseinheit die gesamte jeweilige
Anwendungsfunktion. Zur Realisierung neuer, sogenannter
rekombinierter Funktionen, die aus vorhandenen Funktionen
zusammengesetzt sind, muss die besondere Schnittstelle
deshalb manuell mit bestehenden Funktionen verbunden werden,
was zu hohen Kosten führt. Dies wird zum Beispiel durch
Definieren oder Ändern entsprechender CAN-Nachrichten
(messages) erreicht. Weiterhin unvorteilhaft ist, dass
manchmal das Ändern aller anderen Steuerungseinheiten
erforderlich ist, um eine einzige neue Funktion
hinzuzufügen.
Mit dem Trend zu immer mehr elektronisch ausgeführten
Funktionen in Kraftfahrzeugen und ihrer zunehmenden
gegenseitigen Verknüpfung geht ein deutlicher Anstieg in der
Komplexität und den damit verbundenen Schwierigkeiten in der
Entwicklung und Beherrschung des gesamten elektronischen
Systems des Fahrzeuges einher. Zusätzlich führt das zu einer
steigenden Nachfrage nach Rechnerleistung und Speicherplatz.
Mehr noch wird verlangt, dass, infolge der steigenden
Komplexität - und weil es gleichzeitig immer mehr Serien
sowie kürzere Entwicklungszeiten für diese Serien gibt - die
Bestandteile immer mehr serienübergreifendend verwendbar
sein müssen.
Elektronische Steuerungseinheiten (ECU), die eingebettete
Steuerungen und Verarbeitungssysteme nutzen, zeigen
typischerweise eine verteilte Hardware-Gestaltung (HW-
Layout). Das bedeutet, die Systemtopologie der Mehrheit der
eingebetteten ECUs - und die sich ergebende funktionelle HW-
Gestaltung sowie die erforderlichen Bestandteile - werden
"anwendungsspezifisch" definiert. Das heißt, dass
Standardverarbeitungs-Systemlösungen, wie sie in der
Mehrzahl der eingebetteten Systeme genutzt werden, eine
typische Systemarchitektur mit einer Topologie zeigen, die
eine zentrale Verarbeitungseinheit (CPU) aufweist, die mit
den verschiedenen Untersystemen verbunden ist, die durch die
Zielanwendung des Gesamtsystems definiert sind. Die
einzelnen Untersysteme sind so gestaltet, dass sie
"spezialisierte" Anwendungssegmente unterstützen, die alle
zusammen die Zielanwendung(en) des Gesamtsystems ausführen.
Unter diesen Voraussetzungen spiegeln sich die Lösungen
entsprechend den Grundregeln der typischen Systemarchitektur
in sehr unterschiedlichen HW-Realisierungen wider, die
einzelne HW-Baugruppen für die verschiedenen Untersysteme
benutzen.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild eines solchen typischen
Systemlayouts, wie es für eine große Zahl eingebetteter
Systeme gemäß dem Stand der Technik genutzt und umgesetzt
wird. Es ist zu sehen, dass die ECU-Funktionalität über das
ganze System verteilt ist, wodurch Redundanzen und eine
Menge einzelner Kommunikationspfade geschaffen werden.
Demzufolge sind die Funktionen nicht fehlertolerant, weil
die vorhandenen verbundenen Teile wegen der aktuellen
Topographie nicht zum vollen Vorteil ausgenutzt werden
können. Zusätzlich sind diese Systeme nicht kostengünstig,
weil sie einen Hardwaremehraufwand benötigen, um die
jeweiligen Funktionen zu realisieren. Die vielfältige
Umsetzung identischer Funktionalität in diversen
Untersystemen - als Beispiel sei "Energiemanagement" erwähnt
- führt zu erhöhter physischer Größe der Einheit und erhöht
als weitere negative Konsequenz den Gesamtenergieverbrauch
des Systems und hat einen abträglichen Effekt auf die
Systemzuverlässigkeit (eine größere Zahl eingebundener
elektronischer Teile reduziert das MTBF des Systems).
Typische mit der CPU verbundene kooperierende Elemente sind
Einheiten wie: eine Echtzeituhr (Real Time Clock (RTC)),
Schaltungen für das Rücksetzen beim Einschalten der
Stromversorgung (power-up-reset) und die Hochlaufsteuerung
(boot control), Systemumweltsensoren (zum Beispiel
Temparatursensoren, Luftfeuchtigkeitssensor usw.) und von
der CPU unabhängige Systemüberwachungsfunktionen und -
zeitgeber.
Hauptsächliche funktionelle Anwendungs-/Lösungs-Gebiete
werden gewöhnlich durch ganze Untersysteme repräsentiert:
- - Stromversorgungs-Untersystem (für alle ECU- Stromversorgungseinheiten und externe, allgemeine Stromversorgungssysteme)
- - Speicher-Untersystem (Speichereinheiten in Siliziumtechnik und gegebenenfalls externe Massenspeichergeräte wie Festplatten und optische Geräte)
- - Echtzeit-Untersystem(e) für direkt verbundene Echtzeitgeräte (DIO) und Echtzeit-Busschnittstellen, die mit externen Echtzeiteinheiten verbunden sind
- - Telematische Untersystem(e) wie Radiosender und - empfänger, Radarsensoren, Modem und Telefon und andere Geräte, die drahtlose Kommunikation und Zugang zu Fern- (WAN) Netzwerken erlauben
- - das Schnittstellensystem für den Menschen (oder "Mensch-Maschine-Schnittstelle", MMI) - mechanische E/A-Einheiten wie Schalter, Drehknöpfe, Joysticks; graphische Schnittstellen wie einfache Anzeiger, alphanumerische Anzeigen, LCD-Anzeigen usw.; akustische Einheiten wie einfache Signalgeräte, zum Beispiel Pieper, Hupen oder Plattenspieler - die zu komplexen SprachSteuersystemen mit Spracherkennung und Sprachausgabe führen.
Zusätzlich zu der Bereichsfunktion des jeweiligen
Untersystems deckt jedes der angegebenen Untersysteme
normalerweise die Funktionalität des
Stromversorgungsmanagements, die Initialisierungsroutinen,
das Speichermanagement, die spezielle Kommunikation zwischen
CPU und Untersystemen sowie das Fehlermanagement ab - die
Funktionalität wird redundant abgedeckt - ein Umstand, der
von der Standardsystemarchitektur vorgegeben ist.
Als ein Zugeständnis an das verteilte HW-Layout und die
verschiedenen einzelnen, internen Untersystemlösungen gibt
es keine nützliche HW/SW-Gemeinsamkeiten unter den diversen
ECU-Vorrichtungen - auch wenn einer "ähnlichen" Umsetzung
der Standardarchitektur gefolgt wird.
Als weitere Konsequenz werden die grundlegenden
Systemsteuerfunktionen, das Stromversorgungsmanagement, die
Systemunterstützungsfunktionen und die
Systemschnittstellenfunktionen sowie die spezifischen
systeminternen Kommunikationsverbindungen wiederholt durch
identische Hardwaregeräte dargestellt, die sich in den
Untersystemen befinden oder in die Haupt-CPU oder den
unterstützenden Chipsatz integriert sind.
Charakteristisch für die betrachteten Standard-HW-
Architekturen und -Systeme ist die vollständig
unterschiedliche Art der ECU-Kommunikation und der
entsprechenden Untersystem-Kommunikation.
Fig. 1 ist repräsentativ für eine große Auswahl von
eingebetteten Systemen, beispielhaft beginnend mit einfachen
Steuerungen, die wohl in Konsumprodukten wie
Geschirrspülern, Mikrowellenherden, Waschmaschinen
eingesetzt werden - bis hin zu komplexeren Systemen, wie sie
zum Beispiel genutzt werden für die große Palette von
Produkten, die durch die Welt der allgegenwärtigen
Computertechnik (pervasive computing) abgedeckt werden, wie
Set-Top-Boxen und Multimediageräte. Ein ganzes neues Feld
des "pervasive computing" eröffnet sich durch das massive
Eindringen von vielerlei Verarbeitungssystemen in die
heutigen Automobile. Die Verarbeitungsplattformen werden als
Erweiterung genutzt, um neue Anwendungen für Client- und
entfernte Serverdienste (server service) zu unterstützen,
und konzentrieren sich nicht nur auf Fahrzeugfunktionen.
Bereits heute bzw. in der nahen Zukunft greifen moderne
Fahrzeuge auf externe Netzwerke zu, die es erlauben, Dienste
wie Ferndiagnose und Wartung, intelligente Navigation unter
Nutzung von Verkehrsinformationen, Fax, Email und nicht
zuletzt Internetzugang und -dienste bereitzustellen, wobei
diese Aufzählung nicht vollständig ist und in den kommenden
Jahren dramatisch ausgeweitet werden wird.
Bemerkenswert bei allen behandelten Systemen ist die
Tatsache, dass die Mehrheit der Anwendungen, die das System
nutzen, selbst wenn sie hauptsächlich durch die einzelnen
Untersysteme innerhalb der ECU ausgeführt werden, den
Hauptprozessor in einem gewissen Maße - oder in einigen
Fällen beträchtlich - belasten. Um nur ein Beispiel zu
nennen - alle Echtzeitfunktionen und ebenso die
Nichtechtzeitfunktionen, wie die vom MMI bewirkten Routinen
und die Untersystem-Stromversorgungsmanagement-Funktionen,
belasten den Hauptprozessor. Zusätzlich sind die
verschiedenen ECU-internen und systemexternen
Kommunikationsverbindungen (wie die vom Bus ausgelösten
Echtzeit-Unterbrechungen, die LAN- und die WAN-
Anschlussmöglickeiten), die direkt an den Hauptprozessor
"melden", weitere Nachfrager für mehr Prozessorleistung.
Als Konsequenz muss der Entwickler ausreichende
Verarbeitungsleistung (CPU MIPS) sicherstellen - überhöht im
Vergleich zu der erforderlichen MIPS-Rate, die durch die
Systemanwendungen vorgegeben wird - um eine ordnungsgemäße
Arbeit des Systems zu gewährleisten, die die meisten der
möglichen erwarteten Belastungsspitzen abdeckt.
Fig. 2 zeigt ein Systembus-Kommunikationsschema, wie es
normalerweise in der Mehrheit der Verarbeitungssysteme
genutzt wird (zum Beispiel auf Intel basierende
Personalcomputer). Die Busstruktur ist hierarchieorientiert.
Der lokale Bus der CPU stellt normalerweise den Bus mit der
höchsten Bandbreitenleistung dar. Die CPU und eng verbundene
Einheiten und Untersysteme sind mit diesem Bus verbunden.
Eine Busbrücke stellt die Verbindung (gateway) zum Bussystem
der nächstniedrigeren Ebene her. In Personalcomputersystemen
ist dies normalerweise der PCI-Bus.
Die Vorteile, die durch diese Architektur erhalten werden,
sind simultane, ungestörte Kommunikation der Einheiten auf
ihrer Busebene.
Jedoch müssen alle Kommunikationen, die fordern, dass
Einheiten von der höheren Busebene auf Einheiten zugreifen,
die sich auf anderen Busebenen befinden (oder umgekehrt),
einen "Pfad" über die Verbindung passieren, die von der
jeweiligen Brückeneinheit gebildet wird.
Der Nachteil dieses Engpasses, auf den die Standard-
Busstruktur trifft, ist offensichtlich und braucht nicht
erklärt zu werden. Ein weiterer Nachteil entsteht durch die
"einzelne zeitliche Nutzung" für diese Busstruktur. Zum
Beispiel wird, wenn zwei Bus-Teilnehmer auf der gleichen
Ebene kommunizieren, nicht nur die Kommunikation für andere
Einheiten dieses Busses behindert, sondern es ist in dieser
Zeit für andere Einheiten, die auf anderen Busebenen
angeordnet sind, unmöglich, irgendeine Einheit dieses Busses
zu kontaktieren.
Spezielle SW- und HW-Module werden genutzt, um erweiterte
Bus-Protokolle zu erlauben, die erforderlich sind, um die
verschiedenen Kommunikationstypen wie M/S-(Master/Slave-)
Methoden und DMA (Direct Memory Access) zu verwalten und zu
steuern.
In der japanischen Anmeldung Nr. 60-217471 ist ein
Steuersystem dargestellt, in dem das beschriebene
elektronisch gesteuerte Fahrzeug nicht nur eine ECU
(Hauptsteuerungseinheit) zur Steuerung der verschiedenen
Stellglieder umfasst, es ist auch mit Notfall-Stellgliedern
für Reservezwecke in dem Fall, dass an irgendeinem
Stellglied oder der Hauptsteuerungseinheit selbst eine
Abnormalität, wie Drahtbruch oder Kurzschluss, auftritt, mit
einer Notfall-ECU zur Steuerung der Notfall-Stellglieder
ausgerüstet.
Die US-Patentschrift A-4 910 494 zeigt ein Steuersystem für
ein Kraftfahrzeug mit Fehlererkennungmitteln, die in der
Haupt-ECU bereitgestellt werden, zur Diagnose von Fehlern
bei der Überwachung der Notfall-ECU.
In EP-A-0 862 296 wird ein Datenkommunikationssystem
beschrieben, das eine Vielzahl von dort genutzten ECUs
umfasst, wobei jede einen Hauptprozessor zur Steuerung einer
elektronischen Einheit besitzt und jede der ECUs mit anderen
ECUs unter einem vorher bestimmten
Datenübertragungsprotokoll kommuniziert.
Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
elektronisches Steuersystem bereitzustellen, das es erlaubt,
ein außerordentlich leistungsfähiges eingebettetes
Verarbeitungssystem mit hoher Zuverlässigkeit und
Fehlertoleranz aufzubauen.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
solch ein System bereitzustellen, das vorteilhaft in
Verarbeitungsplattformen ist, die die Ausführung von
Echtzeitanwendungen zusammen mit Nicht-Echtzeitanwendungen
erfordern.
Es ist noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Steuersystemarchitektur zu liefern, die vorteilhaft für
eine Anzahl von Anwendungen der Art "pervasive computing"
ist.
Diese und andere Aufgaben werden durch ein elektronisches
Steuersystem zur Steuerung der Funktion eines
Verarbeitungssystems gelöst, das eine Vielzahl von logischen
Steuerelementen umfasst, wobei jedes speziell für die
Ausführung von Spezialaufgaben geeignet ist und wobei jedes
der Steuerelemente in der Lage ist, mit jedem anderen
Steuerelement zu kommunizieren.
Die vorliegende Erfindung, genannt Tetrahedron Control
Element Topology (TCET) (Tetraeder-Steuerelement-Topologie),
beschreibt ein Prinzip und eine Systemtopologie für
computergestützte Verarbeitungssysteme, die es vorteilhaft
ermöglichen, Elektronische Steuereinheiten (ECU) zu bauen,
die sich durch erstklassige Systemleistung und
Systemverfügbarkeit auszeichnen. Das vorgeschlagene System
umfasst die Eigenschaften der Bereitstellung eines
grundlegenden Fehlertoleranzverhaltens, der Unterstützung
des wirksamen Aufbaus von ausgedehnten fehlertoleranten
Systemen, der Fehlerbeseitigung oder von Mechanismen zum
Rückgängigmachen von Fehlern.
Das TCET-Prinzip benötigt einen minimalen Systemaufwand
(system overhead) bezüglich der Hardware- und der
Softwareressourcen, um eine Grundfehlertoleranz zu
gewährleisten. Das Prinzip nutzt die Systemhardware-
Ressourcen mit maximaler Effizienz und erlaubt somit
grundlegend Systemrealisierungen mit minimalen Kosten.
Die vorgeschlagene Architektur reduziert die
Gesamtsystemkomponenten und Untersysteme auf eine Kernmenge
von vier einzelnen logischen Hauptsteuerelementen, die in
einer einzigartigen Verarbeitungstopologie organisiert sind.
Jedes der Steuerelemente ist einzeln definiert, um scharf
umrissene funktionelle Verantwortungsbereiche abzudecken -
Vorbedingung für spezielle Lösungen, um optimal die
spezifizierte Gruppe von Aufgaben zu lösen. Die
Steuerelemente arbeiten in einem einzigartigen
Kommunikationsschema zusammen, vermeiden dabei funktionales
"Überlappen" in HW-Gebieten oder SW-Modulen innerhalb des
Gesamtsystems, wie sie normalerweise von Ausführungen
angeboten werden, die Standardlösungen für die System-
/Untersystem-Architektur nutzen.
Ein wichtiger Schlüssel zu der vorgeschlagenen Idee ist, die
gekennzeichneten Steuerelemente in einer zusammenwirkenden
Tetraeder-Geometrie zu organisieren, was zur Verfügung
stellt:
- a) simultane Multipfad-Kommunikation der jeweiligen Elemente
- b) Echtzeitvermögen aller hardwarenahen Komponenten, Untersysteme und Netzwerke der ECU
- c) sicherer Zugang zu systemexternen Einheiten (die sich in LAN und WAN befinden oder drahtlos).
Das TCET-Prinzip für die Kombination von elektronischer
Schaltkreisanordnung und Softwareaufteilung erlaubt es, sehr
leistungsfähige eingebettete Verarbeitungssysteme mit hoher
Systemzuverlässigkeit und Systemverarbeitungsfähigkeit
aufzubauen. Leistungsfähigkeit durch - in direktem Vergleich
zu Lösungen mit "Standard"-Verarbeitungsystemlösungen - eine
deutlich reduzierte Menge an elektronischen Schaltkreisen
und an Systemkomplexität, die erforderlich ist, um die
Zielanwendung(en) der jeweiligen Systeme zu erreichen.
Weiterhin liefert das Prinzip eine optimale Basisstruktur,
die den Aufbau von fehlertoleranten Systemen mit minimalem
Aufwand unterstützt.
TCET wird vorteilhaft bei Verarbeitungsplattformen
eingesetzt, die die Ausführung von Echtzeitanwendungen in
Übereinstimmung mit Nichtechtzeitanwendungen erfordern.
Weiterhin ist die Architektur vorteilhaft für eine Vielzahl
von Anwendungen der Art "pervasive Computing".
Zusätzlich kann diese Lösung für große Rechnersysteme
genutzt werden, aber auch für Standard-Bürorechnersysteme,
z. B. "Personalcomputer", für eingebettete Systeme mit
geringer Leistung und geringen Kosten sowie für
Spielcomputer. Diese Liste ist nur beispielhaft und nicht
begrenzt.
Es ist von wesentlicher Bedeutung, die Systemtopologie neu
zu definieren und eine neue Systemorganisation sowie eine
neue interne Struktur mit reduzierten Überschneidungen und
redundanter Funktionalität in der Zentraleinheit und den
entsprechenden Untersystemen zu finden, um die angestrebten
Merkmale der Erfindung zu erreichen. Als eine
Orientierungslinie muss jedes Untersystem so definiert
werden, dass es ein spezifisches, scharf umrissenes
Aufgabenspektrum abdeckt. Auf diese Weise ist es möglich,
optimierte funktionale Unterelemente zu bauen, die perfekt
die Anforderungen der speziellen Aufgabenteile erfüllen. Um
schließlich die Ziele zu erreichen, ist es unerlässlich, die
Unterelemente in einer Topologie anzuordnen, die eine sehr
leistungsfähige Kommunikation zwischen den kooperierenden
Elementen erlaubt.
Drei Hauptregeln werden genutzt, um zu dem vorgeschlagenen
neuen ECU-Prinzip und der neuen Architektur zu gelangen.
- 1. Organisiere die HW-Untersysteme und die funktionalen HW-Elemente und kennzeichne neue logische Elemente neu, die auf spezielle und miteinander verbundene Aufgaben konzentriert sind. An dieser Stelle ist es wichtig zu verstehen, dass logische Elemente nicht notwendigerweise durch HW repräsentiert sein müssen, die besagte Aufgaben und Anwendungen ausführt. Aufgabe ist es, eine funktionale Überschneidung der neu definierten logischen Elemente - nachfolgend Steuerelemente (C1 . . . Cn) genannt - und eine redundante Funktionalität zu vermeiden, die sich über die Steuerelemente Cn ausbreitet.
- 2. Definiere eine neue Hardware- und Software- Systemtopologie, die auf den gekennzeichneten logischen Steuerelementen aufbaut. Jedes Steuerelement muss einzigartig sein und unabhängig arbeitende Software mit Hilfe von einzeln maßgeschneiderten Betriebssystemen, SW-Ebenen (layers) und Treibern und gegebenenfalls spezifischen Steuerelement-Anwendungen, erlauben und unterstützen.
- 3. Definiere ein Schema der Kommunikation zwischen Steuerelementen, das wirksam, sicher und verlässlich für die Kommunikation des ECU-Systems intern und auch für alle jeweiligen externen Kommunikationsverbindungen ist. Aufgabe ist, Einschränkungen, wie sie von Standard-Architekturanwendungen bekannt sind (wie oben beschrieben), zu vermeiden. Der Kommunikationspfad von jedem Steuerelement zu jedem anderen Steuerelement muss für die Gesamt-ECU-Anwenderprogramme unsichtbar sein. Als eine Grundregel gilt, dass es wichtig ist, spezielle, auf eine Aufgabe zugeschnittene Kommunikationsverbindungen, die die einzelnen Steuerelemente verbinden, zu vermeiden.
Zusätzlich zu dem ECU-internen Kommunikationsschema muss
eine sichere Lösung geliefert werden, die den Zugang zu den
ECU-bezogenen Echtzeitnetzwerken und -untersystemen sowie
die Kommunikation mit systemexternen Erweiterungen, auf die
Standardnetzwerke (LAN, WAN und Funk) zugreifen, erlaubt.
Typisch für diese externe Netzwerkverbindung ist die "Plug-
and-play"-Fähigkeit (Anschließen und Spielen) und die
Möglichkeit für externe Nutzer und Systeme, unautorisiert
zuzugreifen.
Die drei oben erwähnten Hauptregeln sollen nun ausführlicher
beschrieben werden.
Fig. 1 wird genutzt, um die verteilte Funktionalität in
einem System zu analysieren, das gemäß der
Standardsystemarchitektur ausgeführt ist, und um die neuen
Steuerelemente, wie in Regel 1 gefordert, zu definieren.
Die erste Aufgabe ist, Funktionen in Kategorien einzuteilen
und hiernach direkt verbundene Funktionen einem spezifischen
logischen Steuerelement zuzuordnen. Diese konzentrierte
Sammlung von verbundenen und möglicherweise direkt
kommunizierenden Funktionen innerhalb eines logischen
Steuerelementes erlaubt es, eine sehr leistungsfähige Lösung
anzugeben.
Eine detaillierte Untersuchung des "Standardsystems" legte
eine minimale Anzahl von vier Hauptfunktionsgebieten offen.
Jedes deckt ein spezielles Feld von Anwendungen und Diensten
ab. Die Grundidee ist, einzelne, maßgeschneiderte
zugeschnittene Steuerelemente (C1, C2, C3 und C4) zu
bestimmen, die genau die von jedem Feld geforderte
Funktionalität liefern.
Im nächsten Schritt werden die vier gekennzeichneten Felder
als Steuerelemente C1 bis C4 definiert. An diesem Punkt ist
es wichtig festzustellen, dass die gekennzeichneten
Steuerelemente die logischen Funktionen, die den einzelnen
Steuerelementen zugeordnet sind, definieren, und nicht
notwendigerweise durch Hardware darzustellen sind.
Im Folgenden werden die funktionalen Aufgaben von jedem der
vier Steuerelemente behandelt.
- - Stromversorgungsmanagement (Abschalten ungenutzter Stromquellen, Steuerspannungen)
- - Steuerung des Einschaltens der Systemstromversorgung (Stromversorgungsfolge, Stromversorgung in Ordnung (power good))
- - Erzeugung der Systembootfolge und Überwachung (Fehlerüberwachung und Steuerung einer Reservelösung (fallback solution control))
- - Überwachung der Systemvitalität (Temperatur und Feuchtigkeit erfassen, die Anzeigeelemente für die funktionale Vitalität der anderen Steuerelemente abfragen)
- - Systembereitschaft und Ruhesteuerung
- - Systemfehlerbehandlung
- - Echtzeitanwendungen
- - Echtzeitnetzwerkzugang und -steuerung
- - Verbindung zu Nichtechtzeit-Untersystemen und - Netzwerken
- - Systemfehlerbehandlung
- - Hauptanwendungen des ECU-Systems
- - Schnittstellenanwendungen zum Menschen und E/A- Funktionen (mechanische E/A, visuelle E/A, Sprach- /Ton-E/A)
- - Multimedia-Anwendungen (Video- und Audio- Verarbeitung)
- - Systemfehlerbehandlung
- - Konzentrierter Zugangspunkt für systeminterne Kommunikation
- - Systemerweiterungsverbindung für externe Kommunikation
- - Systemfehlerbehandlung
Aus der Definition des TCET-Prinzips heraus ist jedes
Steuerelement dazu bestimmt, unabhängig zu arbeiten und sein
eigenes, spezielles Feld von Anwendungen auszuführen. Um
sich an die unterschiedliche Art von Anwendungen anzupassen
und um die bezeichneten Systemziele zu erreichen, muss es
die Steuerelemente unter Verwendung individueller Lösungen
realisieren, die durch Hardware (HW) und/oder Software (SW)
dargestellt werden, die genau definiert sind, um die
speziellen Anforderungen am besten zu erfüllen.
Wie schon vorher erklärt wurde, müssen die logischen
Steuerelemente nicht notwendigerweise durch getrennte
Prozessoren und/oder Hardwareeinheiten dargestellt werden.
In Abhängigkeit von der Funktionalität des Gesamtsystems ist
es genauso möglich, die vorgeschlagene TCET-Architektur
durch die Ausführung der logischen Steuerelemente auf einem
einzelnen Prozessor zu realisieren. In diesem Fall können
die funktionalen Steuerelemente durch integrierte HW-
Erweiterungen gelöst werden oder sogar durch gleichwertige
Software ersetzt werden.
Das Konzentrieren auf ein gekennzeichnetes, einzelnes
Spektrum von Funktionalität für jedes Steuerelement führt zu
einer speziell zugeschnittenen Lösung, die perfekt dem
speziellen Operationsgebiet dient. Redundante Elemente, wie
sie beim Stand der Technik bekannt sind, werden auf ein
Minimum beschränkt. Der Vorteil für das gesamte TCET-System
ist ein minimaler Aufwand an Hardware und Software - ein
wichtiger Faktor bei der Erreichung der Kosten-, Leistungs-
und Funktionsziele des Gesamtsystems.
HW/SW-Lösungen für typische, eingebettete Systeme können wie
folgt beschaffen sein:
Ein typischer Aufbau wäre ein
einfaches 8-Bit-Steuerelement
(controller) oder in einigen Fällen
eine spezielle Abfolge-Steuerung in
einem ASIC. Eine Lösung, die
perfekt den Anforderungen der
Mehrzahl der Systeme genügt, könnte
zum Beispiel ein einfacher
µControllerchip aus der "PIC"-
Controller-Familie von Microchip
sein.
Die bevorzugte Lösung erfordert kein
Betriebssystem. Die Anwendung wird in
einer HW-Sprache der niedrigsten Ebene
programmiert. Dies führt zu einem sehr
kompakten und leistungsfähigen Code, der
direkt von der HW ausgeführt wird. Die
SysMon-Algorithmen, programmiert in µ-
Code, werden als "Firmware" in einem ROM
oder einem EEPROM gespeichert und sind
normalerweise in die SysMon-Komponente
integriert.
Die SysMon-Funktionen werden durch
SW-Module dargestellt, die entweder
durch C2 oder C3 ausgeführt werden.
Diese Lösung würde normalerweise
für sehr kleine eingebettete
Systeme gewählt werden.
Die Betonung für den ComPro liegt
auf minimaler Unterbrechungslatenz
und auf minimaler Ausführungszeit
der Unterbrechungsroutine
(interrupt handler). Das ist
wichtig für die Hardware
(Microcontroller und beteiligtes
Speichersystem) und auch für die
Software, die durch die SW
ausgeführt wird
(Unterbrechungshandler-Stack).
Abhängig vom Umfang und der
Komplexität der bereitzustellenden
Echtzeitanwendungen kann der ComPro
bei Billigprodukten durch eine
spezielle programmierbare
Ablaufsteuereinheit realisiert
werden, bei anspruchsvollen
Ausführungen durch einen Standard-
32-Bit-Microcontroller. Für die
Mehrzahl der Systeme würde man
einen 8- oder 16-Bit-Controller
benutzen.
- a) Echtzeitbetriebssystem (RTOS), mikrocontroller-spezifisch (zum Beispiel OSEK, QNX und andere)
- b) Kostengünstige Lösung: Direkt programmierte Echtzeit- Abfolgesteuerung (als Hardware oder Firmware).
- c) Das Betriebssystem OSEK - ein neuer Standard in Europa - wird vorgeblich von der Mehrheit der Fahrzeughersteller genutzt. Eine sehr leistungsfähige OSEK-Lösung, entwickelt von IBM und AR/OS (Automotive Real-time Operating System) genannt, wurde entwickelt, die PowerPC-Architektur auszunutzen. AR/OS ist konfigurierbar und umfasst eine voll ausgestattete Echtzeitausführung und eine reiche Sammlung optionaler Bibliotheken, die offene Netzwerkschnittstellen liefern sowie eine Erweiterung, die ANSI-C- und POSIX-Standards unterstützt. Die Echtzeit- Ausführung liefert die Basisdienste, die in dem Entwurf POSIX Echtzeit definiert sind und erfüllt die Bedürfnisse von speicherbeschränkten, tief eingebetteten Systemen. Die Kombination, die einen PowerPC und AR/OS nutzt, versetzt den ComPro in die Lage, eine großes Spektrum von Anwendungen zu unterstützen.
Da TCET ECU-Realisierungen
- a) eine sehr hohe Leistung erfordern, die für die Anwendungen des Steuerelementes C3 bereitzustellen ist und
- b) nur geringe Nachfrage nach
Echtzeit-Funktionen und
-Schnittstellen besteht, ist es
wichtig, die ComPro Funktionen
in SW-Modulen zu realisieren,
die von dem C3-Mikroprozessor
ausgeführt werden. Bei dieser
Art von Umsetzung muss der C3-
Mikrocontroller eine Speicher-
Management-Einheit (MMU)
bereitstellen, die es erlaubt,
den C2-Code vom C3-Code und
den Anwendungen zu trennen.
Dies ist grundlegend, um die Realisierung von Softwaremodellen zu erlauben, die einen sicheren Betrieb garantieren (Trennen der Echtzeitwelt von den "unsicheren" Plug-and-play- Systemen, die möglicherweise an das C3-Element angeschlossen sind).
C3 ist das Steuerelement, das
typischerweise mit Komponenten der
Schnittstellen zum Menschen und
Multimedia-Einheiten arbeitet und
höchste Arbeitsleistung (hohe MIPS-
Rate) innerhalb der TCET ECU
erfordert. Unterbrechungslatenz und
minimale Ausführungszeit für die
Unterbrechungsverarbeitung sind
normalerweise nicht kritisch. Aus
diesem Grund wird C3 für die
Mehrzahl der Systeme durch
Standard-32-Bit-Mikroprozessoren
umgesetzt. Jedoch kann eine 16-
Bit- oder 8-Bit-Microcontroller-
Lösung für einfache Systeme, die
nur einfache MMI-Unterstützung
erfordern, ausreichend sein.
Das Steuerelement C3 läuft normalerweise
auf Standard-Betriebssystemen (wie zum
Beispiel QNX, WIN-CE und andere), die
Grafikunterstützung geben. Im Falle von
Anwendungen, die mit Internetzugang und
Email-Funktionen verbunden sind, kann
die bevorzugte Lösung ein RTOS mit einer
integrierten JVM (Java Virtual Machine)
sein. Bei dieser Lösung würden die C3-
Anwendungen in Javaprogrammen und
Applets ausgeführt sein.
Normalerweise nicht anwendbar -
sehr anspruchslose Systeme mit nur wenigen Schnittstellenfunktionen zum Menschen und einer höheren Betonung von Echtzeitverbindung und -anwendungen können jedoch durch eine leistungsfähigere C2-Lösung umgesetzt werden, die es erlaubt, auch C3- Softwareanwendungen auszuführen. Aus dem gleichen Grund, wie für die normalen Softwarelösungen für C2 erklärt wurde, sollte der gewählte Mikrocontroller für diesen Typ der logischen C3-Lösung eine MMU bereitstellen.
sehr anspruchslose Systeme mit nur wenigen Schnittstellenfunktionen zum Menschen und einer höheren Betonung von Echtzeitverbindung und -anwendungen können jedoch durch eine leistungsfähigere C2-Lösung umgesetzt werden, die es erlaubt, auch C3- Softwareanwendungen auszuführen. Aus dem gleichen Grund, wie für die normalen Softwarelösungen für C2 erklärt wurde, sollte der gewählte Mikrocontroller für diesen Typ der logischen C3-Lösung eine MMU bereitstellen.
Das Steuerelement C4 wird
typischerweise als reine
Hardwarelösung ausgeführt. In den
meisten Fällen kann ein Standard-
Netzwerkcontroller genutzt werden.
In ASIC-Lösungen für die TCET ECU
führt eine spezielle Lösung für C4
zur besten und kostengünstigsten
Umsetzung. Für billige Lösungen
kann ein Field Programmable Gate
Array (FPGA) von Vorteil sein, der
kleinere Standard-Bus-Controller
ergänzt, um die C4-Funktionalität
aufzubauen.
Da der C4 normalerweise eine reine
Hardwarelösung ist, werden C4-
Algorithmen durch spezielle
Mikroprogramme bereitgestellt, die von
der Hardware ausgeführt werden. Der in
der Firmware realisierte Code wird in
ROM oder EEPROM gespeichert -
normalerweise in der C4-Einheit
integriert.
Das C4-Element liefert keine TCET- ECU-Anwendungsfunktionen und ist aus diesem Grund "unsichtbar" für die Systemanwendungssoftware. Die Treibersoftware, die für einen Netzwerkzugang möglicherweise erforderlich ist, wird zu den jeweiligen für C2 und/oder C3 genutzten Betriebssystemen hinzugefügt.
Das C4-Element liefert keine TCET- ECU-Anwendungsfunktionen und ist aus diesem Grund "unsichtbar" für die Systemanwendungssoftware. Die Treibersoftware, die für einen Netzwerkzugang möglicherweise erforderlich ist, wird zu den jeweiligen für C2 und/oder C3 genutzten Betriebssystemen hinzugefügt.
Diese Art von Umsetzung würde als
untypische TCET Realisierung
'betrachtet' werden - jedoch kann
das, wenn nützlich, getan werden.
Die C4-Funktionalität würde in
diesen Fällen von SW-Modulen und
Hardwareerweiterungen auf entweder
C2 oder C3 bereitgestellt werden.
Im allgemeinen kann zwischen zwei verschiedenen
Kommunikationsarten des TCET-Systems und der
Gesamtsystemumgebung unterschieden werden. Um mit der TCET-
ECU-internen Kommunikation zu beginnen: dort müssen
Verbindungen bereitgestellt werden, die es den
Steuerelementen C1 bis C4 erlauben, miteinander zu
kommunizieren. Die zweite Kommunikationsart zieht alle
Wechselwirkungsverbindungen, die zur Welt außerhalb von TCET
ECU führen, in Betracht.
Als Konsequenz aus dem TCET-Prinzip, wie in Regel 1 und 2
definiert, werden die TCET-ECU-externen
Kommunikationsverbindungen dem jeweiligen auf diesen
Kommunikationstyp spezialisierten Steuerelement zugeordnet.
Das ist ein wichtiger Umstand, der zu den angestrebten TCET-
Eigenschaften von Systemsicherheit und -zuverlässigkeit
führt, und er ist vernünftig nach dem Verstehen der
Eigenheiten der TCET-"Außen-Verbindungen".
Die Verbindungen zur echtzeitbezogenen Welt (Fig. 3
Kommunikationspfad i) wird durch ComPro (C2) bereitgestellt.
Alle Anwendungen, die mit Echtzeitfunktionalität zu tun
haben, werden von diesem Steuerelement ausgeführt.
Das SysMon (C1) ist mit dem externen Stromversorgungs-
Untersystem und allgemeinen systemunterstützenden Einheiten
verbunden (Fig. 3, Pfad k). Beide Verbindungen i) und k)
behandeln stark ECU-bezogene und
Hardwareunterstützungsfunktionen. Ein Beispiel, um das Wesen
dieses Kommunikationstyps zu veranschaulichen: in Autos ist
dieses System mit sicherheitsrelevanten und kritischen
System-Funktionselementen wie dem Bremssystem, dem Getriebe,
der Lichtsteuerung und anderen verbunden.
Das in die sogenannte "unsichere" Welt reichende CAP (C4)
liefert die Kommunikationsverbindung zu Systemerweiterungen
und führt Zugang zu LAN, WAN und drahtlos herbei (Fig. 3,
Pfad m und p). "Unsichere Welt" mit Hilfe von Netzwerken
ermöglicht es dem Systemnutzer (z. B. Fahrzeugführer oder
Passagier), neue Geräte anzuschließen ("Plug-and-play"-
Geräte wie ein PDA, CD-Spieler, Modem und andere) und
liefert auch den Eintritt in weit entfernte Systeme,
inklusive Internetzugang.
Diese Trennung, die echtzeitbezogene Anwendungen auf den
ComPro beschränkt und die "unsichere" Plug-and-play-Welt auf
den MMI/A (C3) und den CAP (C4) konzentriert, liefert die
perfekte Vorbedingung, die die Realisierung von sicheren
Verbindungen (gateways) unterstützt und demzufolge die
kritischen Anwendungen isoliert.
Die TCET-internen Verbindungen (Fig. 3, Pfade a, b, c, d, g
und f) verbinden die Steuerelemente C1 bis C4 miteinander.
Alle diese Verbindungen werden genutzt, um verschieden Arten
von Kommunikationsaufgaben zu unterstützen. Eine Art von
Aufgabe, die alle internen Verbindungen betrachtet, kann als
"systeminterne Management- und Steuer"-Funktion
zusammengefasst werden. Typische interne
Managementfunktionen sind: Stromversorgungsmanagement, Boot-
Steuerung, Systemtest und Vitalitätsprüfung, und nicht
zuletzt das Bereitstellen von Kommunikationsfähigkeit, um
fehlertolerante Strategien zu unterstützen.
Die Kommunikationsverbindung b) wird hauptsächlich genutzt,
um Datenaustausch zwischen den ComPro und den MMI/A-
Steuerelementen zu erlauben. Abhängig vom Umfang der
Anwendungen, die von den beiden erwähnten Steuerelementen
ausgeführt werden müssen, hat diese Verbindung eine
Übertragungsbandbreite bereitzustellen, die bei 1 MB/s für
normale Systeme beginnt, und falls zum Beispiel grafische
Informationen ausgetauscht werden müssen, kann die
erforderliche Bandbreite leicht bis zu 20 oder mehr MB/s
ansteigen.
Die Verbindungen d), f) und g) verbinden die Steuerelemente
C1 bis C3 mit dem CAP (C4) und erlauben demzufolge den
Zugang zu ECU-Systemerweiterungen. Die Bandbreite, die für
diese Verbindungen bereitgestellt werden muss, ist
hauptsächlich durch anzuschließende externe Einheiten
definiert und typischerweise wenigstens so hoch wie die für
Pfad b) erforderliche Bandbreite.
Als eine Richtlinie für die Umsetzung des TCET-Prinzips ist
es vorteilhaft, alle TCET-"internen Verbindungen" mit
gleicher Leistung und Entscheidungsfähigkeit zu realisieren.
Dies liefert vielfältige Wahlmöglichkeiten für die
verschiedenen Kommunikationsarten, die ausgeführt werden
müssen, und führt demzufolge zu den Zielen hoher
Systemverfügbarkeit und -leistungsfähigkeit. Weiterhin
stellt die Fähigkeit einer Verbindung mit mehreren Pfaden,
die durch "Fehlerbehebungsalgorithmen" - optional von C1 bis
C4 geliefert - unterstützt und genutzt wird, ein
grundlegendes fehlertolerantes Verhalten dar und ermöglicht
leistungsfähige Realisierungen für weiteres
Fehlermanagement.
Die TCET-ECU-interne Kommunikation kann weiter unterteilt
werden in Verbindungen, die ECU-intern bleiben, mit Hilfe
von Informationsaustausch ausschließlich innerhalb der TCET-
Elemente, und in Verbindungen, die ein Teil eines größeren
Kommunikationspfades sind und das ECU durch ein externes
Netzwerk verlassen.
Zur weiteren Erklärung sind diese Verbindungen mit iL
(immediate link, direkte Verbindung) für die internen
Verbindungen und aL (arbitrated link -
Entscheidungsverbindung) für die ECU-externen Verbindungen
bezeichnet.
Die Steuerelemente C1, C2 und C3 sind durch die Verbindungen
a, b und c verbunden. Entsprechend dem TCET-Prinzip sind
diese Verbindungen als bidirektionale Punkt-Punkt-
Verbindungen definiert. Jede dieser Verbindungen bedeutet
ein Maximum von zwei Kommunikationsteilnehmern.
Als Richtlinie für die Umsetzung des TCET-Prinzips ist es
erforderlich, unabhängige Zugangspunkte an jedem Ende der
aufgezählten Kommunikationspfade einzurichten - ungeachtet
des Modells der Gesamtsystemlösung (HW- und SW-Aufteilung).
Im Falle der physischen Darstellung für ein Steuerelement
(HW-Lösung) würde dies einzelne, unabhängige
Sender/Empfänger-Einheiten für jede Verbindung bedeuten - in
SW-Lösungen entsprechende unabhängige Treiberelemente.
Die Realisierung dieses Typs von Kommunikationspfad(en) ist
sehr einfach - für beide Arten, SW und/oder HW.
Unterbrechungsgesteuerte Lösungen werden normalerweise
bevorzugt, jedoch können, abhängig vom Gesamtsystem,
Abfragetechniken ebenfalls nützlich sein. Da nur zwei Punkte
angewählt werden müssen, beeinflusst höhere Nachfrage nach
Übertragungsgeschwindigkeit (für die typische
interessierende Bandbreite) die HW-Kosten nur unwesentlich.
Die Kommunikationspfade d, f und g verbinden den CAP (C4)
und sind über C4 in der Lage, sich in externe Netzwerke
einzubinden. Externe Netzwerke können durch LAN und WAN
dargestellt sein - und für beide Netzwerktypen ist drahtlose
Anschlussmöglichkeit eine gültige Lösung. Normalerweise
werden diese externen Kommunikationspfade als Multidrop-
Netzwerke dargestellt, die eine Entscheidung erfordern, die
es erlaubt, Buszugangs- und Kommunikationsrechte zu erlangen
und zu steuern.
Für die betrachteten ECUs, zum Beispiel in allgemeinen
eingebetteten Systemen und Einheiten des "pervasive
computing", ist es offensichtlich, dezentralisierte Bus-
Zugangsschemata anzuwenden. Standard-Bus-Zugangstechniken
wie CSMA/CD (Carrier Sense Multiple Access/Collision
Avoidance) oder CSMA/CD (Carrier Sense Multiple Access-
/Collision Detect) und zugehörige Prozeduren repräsentieren
die typischerweise benutzten Bus-Zugangsmethoden.
Abhängig von dem Gebiet der TCET-ECU-Anwendung muss
Transportvermögen für IP-Rahmen-basierte Kommunikation,
asynchronen, synchronen und isosynchronen Datentransfer
geschaffen werden.
Das Folgende trifft im Allgemeinen auf alle TCET-internen
Verbindungen zu:
Aus Gründen der Kompatibilität und Einfachheit der Umsetzung
wird die Transportfähigkeit des IP-Rahmen-basierten
Informationsaustauschs bevorzugt und ist vorteilhaft für die
Mehrheit der Systeme, die Zugang zu Standard-LAN, -WAN und
Internet erfordern - das gilt für alle TCET-ECU-internen
Verbindungen.
a), b), d) | SysMon-aufgabenbezogene Kommunikation Anforderung: Daten geringer Menge, geringe Geschwindigkeit |
c) | Anwendungsgesteuerte Kommunikation/Firewall-Datenaustausch (d. h. IP-Rahmen) Anforderung: Daten mittleren bis hohen Umfangs und mittlerer bis hoher Geschwindigkeit |
g), f), | Kommunikation zu externen Erweiterungseinheiten |
a) | SysMon-aufgabenbezogen (Stromversorgungsmanagement, Vitalitätsüberwachung, Test) Anforderung: Daten geringer Menge, geringe Geschwindigkeit |
i) | Echtzeit-'nahe' HW-Kommunikation (d. h. CAN-VAN-Netzwerke) Anforderung: 10 KB/s bis 1 MB/s, deterministisches Verhalten |
k) | SysMon/ Kommunikation des Stromversorgungsuntersystems/Stromversorgungsmanagement (IIC-Bus, SPI und andere) Anforderung: Daten geringer Menge, geringe Geschwindigkeit (typischerweise 100 KB/s) |
l) | Kommunikation des MMI/Anwendungs-Untersystems (lokale Einheiten) Anforderung: anwendungsabhängig, E/A graphischer Daten, beispielsweise 10 MB/s |
m) | Systemerweiterungsbus (LAN; entfernte Einheiten) Anforderung: anwendungsabhängig, typischerweise 10 . . 100 MB/s (und mehr) |
Die Verwendung der folgenden zusammengefassten Grundregeln
als eine Richtlinie wird zu vorteilhaften Eigenschaften bei
den Lösungen entsprechend dem TCET-Prinzip führen.
Nichtsdestoweniger könnte auf Abweichungen, die nicht allen
Punkten folgen, getroffen werden, abhängig von den
Forderungen eines zu entwickelnden Systems. Wenn man aber
die Kompromisse und Beschränkungen versteht, wird die TCET-
Ausführung immer noch ihre allgemeinen vorteilhaften
Eigenschaften bereitstellen.
- - Einzelne Zugangsanschlüsse (access ports) für jede Verbindung, die für jedes Steuerelement bereitzustellen ist
- - Keine direkte elektrische Verbindung (oder optische, im Falle einer optischen Verbindung) zwischen den internen Kommunikationsanschlüssen eines Steuerelementes
- - Einzelne SW-Treibermodule für jeden Verbindungsanschluss von jedem Steuerelement
- - Bereitstellung identischer Bandbreite für alle TCET- inneren Verbindungen (spezifiziert durch die höchste erforderliche Datenrate)
- - Fähigkeit zu simultaner bidirektionaler Kommunikation für jede innere Verbindung
- - Bereitstellung der Eigenschaft von asynchronem, synchronem und isochronem Datentransport
- - Bereitstellung einer programmierbaren Nachrichtenrahmen-Struktur (z. B. Unterstützen des IP- Rahmen-basierten Informationsaustauschs)
- - Bereitstellung programmierbarer Prioritätstabellen für alle Arten der TCET-Kommunikation (bevorzugt zugänglich für alle Steuerelemente) - inklusive eine Leitung (routing) und Behandlung von Ausnahmenachrichten, zum Beispiel für Notfallkommunikation.
Fig. 4 zeigt die Funktion von Steuerelement C1 (SysMon).
Der SysMon wird den ECU-internen Funktionen zugeordnet und
ist eine wichtige Komponente, die das
Fehlertoleranzverhalten des Gesamtsystems möglich macht.
Hauptpflichten sind Stromversorgungs-Management, inklusive
Ruhe-(sleep) und Aktivier-(wakeup) Steuerung,
Zeitüberwachungs-(watchdog) Funktionen und Beobachten der
Vitalität der CSE-Systemkomponenten. Die
Kommunikationsverbindung, die erforderlich ist, um das
Stromversorgungs-Management zu ermöglichen, kann durch eine
langsame Standard-SIO-Verbindung zum Hauptstromversorgungs-
Untersystem hergestellt werden, wie zum Beispiel SPI oder
I2C.
Die Steuerung der Fehlerbehebungs-(fault recovery) Elemente
kann die Hauptaufgabe für SysMon werden, in Abhängigkeit von
einzeln festgelegten Systemanforderungen für
Fehlerbehebungsmechanismen. Die Leistung, die durch dieses
Steuerelement geliefert werden muss, wird in einem großen
Umfang durch die Umsetzung dieser Aufgabe definiert.
Die Kommunikationsverbindungen, die an die übrigen
Steuerelementen angeschlossen sind, und die Algorithmen zum
Festlegen des Fehlerverhaltens und der
Fehlerbehebungsfunktionen sind in Übereinstimmung mit der
TCET-Architektur vorteilhafterweise identisch für alle
Steuerelemente umgesetzt.
Genau wie C2 und C3 beobachtet der SysMon die
internen/externen 3-Wege-Kommunikationsverbindungen. Er ist
in der Lage, automatisch den ECU-internen Pfad des
Informationstransports bei Fehlerverhalten neu zu
organisieren.
Fig. 5 zeigt die Funktion des Steuerelementes C2 (ComPro).
Die Hauptaufgabe des ComPro ist das Bearbeiten aller
Echtzeitanwendungen der TCET ECU. Aus diesem Grund ist
ComPro das zentrale Kommunikationselement, verbunden mit
allen TCET-ECU-internen und ECU-erweiternden Echtzeit-
Netzwerken. Zusätzlich verbindet die TCET-ECU mit "nahe
verwandten" Hardwareeinheiten. Diese Art von Einheiten wird
durch spezielle E/A-Ausgänge unterstützt wie: digitale E/A
(DIO), analoge E/A (AIO), Infrarot-
Kommunikationsverbindungen (IrDA), Chipkarten und andere
Schnittstellen. Einige dieser Funktionen, sofern nicht stark
echtzeit-betroffen, können immer noch durch das
Steuerelement C3 geliefert werden - demzufolge immer noch in
Übereinstimmung mit der TCET-Architektur.
Der konzentrierte Zugang zu allen Echtzeitnetzwerken in
Verbindung mit der Kommunikationsmöglichkeit innerhalb
dieses Steuerelementes macht den ComPro zum "Element der
Wahl", um Brücken-, Leitungs- und Verbindungs-(gateway-)
Funktionen bereitzustellen. In diesem Anwendungsszenario
kann der ComPro aufgebaut werden, um komplexes
Nachrichtenfiltern und Nachrichten-Morphing zu unterstützen,
was dementsprechend beträchtliche Verarbeitungslast vom
Steuerelement 4 nimmt.
Weiterhin hat der ComPro Zugang, bereitgestellt von der
TCET-internen Kommunikationsarchitektur, zu allen
zusätzlichen Kommunikationspfaden wie Multimedia-
Verbindungen und alle Arten von LAN- und WAN-Verbindungen.
Typische Vertreter dieser Echtzeit-Verbindungen sind
Feldbusse wie CAN, J1939, VAN und andere. Die Hardwarelösung
für den ComPro muss echtzeitfähige Elektronik mit
Konzentration auf minimale Unterbrechungslatenz und
Unterstützung einer Unterbrechungsbehandlung mit hoher
Geschwindigkeit bereitstellen. Die Wichtigkeit allgemeiner
Verarbeitungsleistung ist zweitrangig.
Beispielsweise kann die Verbindung zu drei einzelnen CAN-
Netzwerken und zusätzlich das Einbinden in
Funktionsverbindungen und E/A-Einheiten von
Substeuerungselementen Unterbrechungsraten von mehr als
15000 Unterbrechungen/Sekunde verursachen, die von dem
ComPro-Verarbeitungssystem bearbeitet werden müssen.
Das Kommunikationsverbindungs-Untersystem und die
Fehlerverhaltensalgorithmen und -funktionen sind, in
Übereinstimmung mit der TCET-Architektur, vorteilhaft
identisch umgesetzt für alle Steuerelemente.
Genau wie C2 und C3 beachtet der SysMon interne/externen 3-
Wege-Kommunikationsverbindungen. Er ist in der Lage, bei
Fehlverhalten den ECU-internen Pfad der
Informationsübertragung automatisch neu zu organisieren.
Die Funktion von Steuerelement C3 ist in Fig. 6 gezeigt.
Das Steuerelement C3 deckt die anspruchsvollsten TCET-ECU-
Systemanwendungen ab. Zusätzlich sind die Operationen der
Schnittstelle zu Menschen und damit verbundene E/A-
Unterstützung wesentliche Funktionen, die von diesem Element
ausgeführt werden müssen. Die MMI-Schnittstellen decken
mechanische E/As (wie Sensoren und Stellglieder), visuelle
E/A (wie Kameras und Anzeigen) und nicht zuletzt
Sprache/Audio-E/A (wie Mikrophone und Lausprecher) ab. Die
konzentrierte Sammlung dieser Arten von E/A-Geräten zeichnet
das MMI/A als das dominierende Element zum Ausführen des
steigenden Spektrums an Multi-Media-Anwendungen und
Telematik-Anwendungen aus, inklusive Video und Audio-
Verarbeitung.
Zukünftige MMI-Systeme erfordern sehr hohe Rechnerleistung,
mehr noch als Multi-Media- und Telematik-Systeme:
Dreidimensionales Anzeigen und ergonomisches Sichtbarsein in Situationen mit dynamischem Licht, wie sie zum Beispiel bei Fahrzeugen in Bewegung auftreten, verstärkt sehr hohe 2D/3D- Grafikleistung. Insbesondere neue E/A-Einheiten, wie innovative "einhändig" bedienbare Steuerungen, geeignete "tolerante" Bildschirmberührungs-Oberflächen für Kraftfahrzeuge, oder Einheiten, die nicht mit der Hand bedient werden, sondern Spracherkennung und -generierung nutzen, bestimmen die Nachfrage nach hoher Computerleistung für dieses Steuerelement.
Dreidimensionales Anzeigen und ergonomisches Sichtbarsein in Situationen mit dynamischem Licht, wie sie zum Beispiel bei Fahrzeugen in Bewegung auftreten, verstärkt sehr hohe 2D/3D- Grafikleistung. Insbesondere neue E/A-Einheiten, wie innovative "einhändig" bedienbare Steuerungen, geeignete "tolerante" Bildschirmberührungs-Oberflächen für Kraftfahrzeuge, oder Einheiten, die nicht mit der Hand bedient werden, sondern Spracherkennung und -generierung nutzen, bestimmen die Nachfrage nach hoher Computerleistung für dieses Steuerelement.
Typische 300 MIPS, die für Standard-MMI/MM-Systeme
bereitgestellt werden müssen, lassen sich schon heute
vorhersehen. Die unterste Grenze für "stark
kostenbeschränkte Eingabesysteme" (highly cost constrained
entry-systems) wird auf 100 MIPS geschätzt.
Zahlreiche Prozessoren auf dem Markt sind in der Lage, die
Nachfrage nach Rechnerleistung zu befriedigen. Jedoch
reduzieren Systemkostenbeschränkungen in der eingebetteten
Welt und hohe Zuverlässigkeit, wie sie zum Beispiel für in
Autos genutzte ECU erforderlich ist, die Anzahl der
Wahlmöglichkeiten beträchtlich.
Das Untersystem der Kommunikationsverbindung und die
Fehlerverhaltensalgorithmen und -funktionen sind, in
Übereinstimmung mit der TCET-Architektur, vorteilhafterweise
für alle Steuerelemente identisch umgesetzt.
Genau wie C2 und C3 beachtet der SysMon die
internen/externen Drei-Wege-Kommunikationsverbindungen. Er
ist in der Lage, bei Fehlerverhalten automatisch den ECU-
internen Pfad des Informationstransportes neu zu
organisieren.
Fig. 7 zeigt die Funktion des Steuerelementes C4.
Das Steuerelement C4 konzentriert sich auf die
Kommunikationsverbindungen, die die innere ECU-Welt mit der
Außenwelt verbinden. Indem er als Allgemeiner Zugangspunkt
fungiert, ist der CAP der einzige Punkt, der externe Systeme
befähigt, die TCET ECU zu betreten und mit ihr zu
kommunizieren. Dieser einzige Zugangspunkt, der externen
"ungeschützten" Geräten erlaubt, mit der TCET ECU zu
kommunizieren, ist ein wichtiges Merkmal für die
vorgeschlagene Architektur, das es unterstützt,
fehlertolerante Systeme und, in Verbindung mit der bei C2
und C3 beschriebenen Aufgabenzuordnung, kostengünstige,
sichere Verbindungen (gateways) aufzubauen. Das
Zusammenwirken aller Steuerelemente ist der Schlüssel zu den
vorteilhaften Eigenschaften des TCET-Prinzips.
Drei Kommunikationsanschlüsse d), g) und f) werden an der
Primärseite des CAP bereitgestellt, die die
Kommunikationsverbindungen mit den ECU-internen
Steuerelementen aufbauen. Die internen
Kommunikationsanschlüsse sind vorzugsweise gegeneinander
elektrisch isoliert durch einzelne physische Sender-
Empfänger-Einheiten, die sie mit den anderen TCET-
Steuerelementen verbinden.
Der sekundäre Kommunikationsanschluss m) verbindet die TCET
ECU über LAN und/oder WAN mit der 'Außenwelt'. Der
Kommunikationspfad m) ist normalerweise ausgelegt für "Plug-
and-play"-Operationen, um dem Systemnutzer oder -bediener zu
erlauben, neue Geräte zur Erweiterung der Systemfunktionen
hinzuzufügen. Aus Gründen der Fehlertoleranz kann dieser
Anschluss durch eine Vielzahl physischer Sender-Empfänger-
Einheiten dargestellt werden.
Die externen Netzwerke (LAN, WAN) sind gewöhnlich Multi
drop-Netzwerke, die es erfordern, dass C4
Entscheidungsfähigkeit (arbitration capability)
bereitstellt, um Busrechte für C1/C2/C3-Kommunikation mit
dem externen Netz zu erlangen.
Der CAP isoliert die externen Einheiten von den "inneren
CSE"-Elementen. Aus der Sicht der Software ist die CAP-
Funktion vergleichbar mit einem Leistungsverstärker, und sie
ist deshalb unsichtbar.
Im Folgenden werden die Regeln definiert, wie gemäß den
obigen Erläuterungen einzelne maßgeschneiderte logische
Steuerelemente bestimmt und definiert werden, so dass sie
genau die Funktionalität bereitstellen, die von jedem
Anwendungs-/Aufgabengebiet erforderlich ist.
In Abhängigkeit von den Anforderungen des Zielsystems bilden
die Steuerelemente C1, C2 und C3 die Funktionalität des
Kernsystems. Diese Elemente werden typischerweise durch
spezielle einzelne Prozessoren und/oder spezielle HW-
Elemente und/oder Softwaremodule dargestellt. Das
Steuerelement C4 funktioniert als 'Gemeinsamer Zugangspunkt'
(CAP). C4 ist mit allen TCET-ECU-internen Steuerelementen
auf der internen (primären) Seite verbunden und stellt
Kommunikationsverbindungen zu ECU-externen Systemen und
Erweiterungseinheiten auf der Sekundärseite zur Verfügung.
In dieser Ausführung konzentriert das Steuerelement C4 die
gesamte externe Systemkommunikation auf diesen einzelnen
Zugangspunkt, was die möglicherweise unsichere Plug-and-
play-Welt und die Risiken des Internetzuganges mit sich
bringt.
Fig. 8 zeigt eine Zusammenfassung der vier
Hauptsteuerelemente C1 bis C4 für die logische Darstellung
und die physische Realisierung der speziellen Aufgaben, die
zur Verfügung zu stellen sind.
Der SysMon (C1), der ComPro (C2) und der MMI/A (C3), die die
allgemeine ECU-Funktionalität bereitstellen, sind in einem
Kommunikationsdreieck angeordnet. Jedes Steuerelement ist
einzeln mit den beiden jeweiligen Nachbarsteuerelementen
verbunden.
Wenn man die externe ECU-Anschlussmöglichkeit herstellt,
verbindet eine einzelne Kommunikationsverbindung, die
jeweils für C1, C2 und C3 vorhanden ist, die TCET-internen
Elemente über das CAP (C4) mit der Außenwelt, wodurch ein
miteinander verbundenes Steuerelementsystem aufgebaut wird,
das die Geometrie eines Tetraeders aufweist.
Diese Struktur ist wesentlich für die vorteilhaften
Eigenschaften des TCET-Prinzips. Die Systemarchitektur
konzentriert verwandte Aufgaben und Anwendungen auf
spezifische optimierte Steuerelemente. Diese Aussage ist ein
wichtiger Schlüssel, der es erlaubt, kostengünstige,
außerordentlich leistungsfähige Systeme aufzubauen und
funktionellen Aufwand zu vermeiden, was zu redundantem Code
und Schaltungsaufbau führt. Weiterhin ist die TCET-
Organisation für die ECU-interne und -externe Kommunikation
wesentlich, die den Aufbau von Hochleistungssystemen
unterstützt. Die TCET-Topologie ergibt die Möglichkeit einer
simultanen Multipfad-Verbindung und überwindet somit
Kommunikationsengpässe und liefert grundlegendes
Fehlerbeseitigungspotential.
Zusätzlich ist diese Systemtopologie eine fundamentale
Voraussetzung, die Ausführungsvarianten mit fehlertolerantem
Systemverhalten bei Bedarf unterstützt.
Das Steuerelement C1 (SysMon) überwacht im Allgemeinen die
Systemvitalität und steuert das Fehlerbeseitigungsverhalten
des Systems. Die TCET-Systemarchitektur ist eine ideale
Voraussetzung, die es erlaubt, eine umfassende Logistik für
das Fehlerbeseitigungsverhalten zu realisieren. Da es
bereits mit einer fehlertoleranten Kommunikationsstruktur
ausgestattet ist, kann das Fehlerverhalten des Gesamtsystems
sehr wirkungsvoll erweitert werden.
In einem weiten Bereich kann dies erreicht werden, indem
möglicherweise kleine "Systemfehlerbehandlungs"-Testroutinen
und Fehlerbeseitigungsroutinen zu jedem Steuerelement
hinzugefügt werden, was es erlaubt, eine sehr wirksame
Strategie für die Systemfehlerbeseitigung zu realisieren.
Techniken wie das Hinzufügen von redundanten Elementen und
Untersystemen, wie sie ganz allgemein in Standard-
Systemausführungen benutzt werden, werden durch das TCET-
Prinzip auch unterstützt. Bei dieser Art fehlertoleranter
Realisierungen ist die TCET-Topologie für kostengünstige
Realisierungen noch vorteilhaft.
Ein Beispielszenario, das eine grundlegende fehlertolerante
TCET-Ausführung zeigt, stellt sich wie folgt dar:
Der Kommunikationspfad iL_3, der ComPro mit MMI/A verbindet, ist aus irgendeinem Grund für einen gewissen Zeitraum unterbrochen oder blockiert.
Der Kommunikationspfad iL_3, der ComPro mit MMI/A verbindet, ist aus irgendeinem Grund für einen gewissen Zeitraum unterbrochen oder blockiert.
Um diese Systemausfall-Situation zu überwinden, kann ein
Algorithmus definiert werden, der alternative
Kommunikationspfade benutzt, die vom TCET-Prinzip
bereitgestellt werden. Dieses nachfolgende Bestimmen eines
neuen Weges wird automatisch im Hintergrund eingeleitet und
ist somit unsichtbar für die Grundanwendung, die zu diesem
Zeitpunkt von dem ComPro und dem MMI/A ausgeführt wird.
Die alternativen Kommunikationspfade für dieses Beispiel
sind:
iL_1 - iL_2 (1) oder iL_1 - aL3 - aL2 (2)
Bei dieser Art der Ausführung ist es am günstigsten, die
Logistik für diese Routinen für alle einbezogenen
Steuerelemente identisch zu realisieren.
Die Hauptvorteile sind ein sehr kostengünstiger
Systemrahmen, der unterstützt und ermöglicht:
- - Kostenvorteil bei reduzierter Menge von Gesamthardware- Komponenten,
- - Reduzierte physikalische Größe,
- - Minimaler Leistungsverbrauch,
- - Grundlegende fehlertolerante Systemstruktur als Vorbedingung für die Unterstützung der Realisierung und von Fehlerbeseitigungsmechanismen,
- - Hohe Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems durch reduzierte 'unkoordinierte' Systemredundanz,
- - Hohe Systemverfügbarkeit, kein typischer Systembus- Engpass blockiert das System,
- - Hohe Systemzuverlässigkeit,
- - Perfekte Hardware-Voraussetzung, die "Firewall"- Realisierungen unterstützt.
Im Allgemeinen kann die TCET-Architektur auch in den
nachfolgend aufgelisteten Anwendungen benutzt werden, aber
das System ist nicht sofort kompatibel zu de-facto-
Standards, wie sie zum Beispiel aus der heutigen
Personalcomputerwelt bekannt sind, da sie eine neue Art
Systemarchitektur darstellt. Demzufolge müssten bestehende
Betriebssysteme und Anwendungen (Software) portiert und
übersetzt werden:
- - Hochleistungs-Computersysteme
- - Standard-Bürocomputersysteme (z. B. "Personal Computer")
- - sehr einfache/billige eingebettete Systeme
- - Spielcomputer
Fig. 9 zeigt als ein Beispiel ein Gesamtelektroniksystem,
wie es typischerweise in heutigen Autos der oberen Klasse
realisiert wird. Das Blockschaltbild zeigt eine TCET ECU,
vernetzt/verbunden mit acht externen ECUs.
Die durch dieses Beispielsystem gelieferten Anwendungen sind
Funktionen der Schnittstelle zum Menschen, Multimedia-
Unterstützung sowie Funktionalität aus dem Fahrzeugbereich
wie Fahrgastraum-Steuerfunktionen (Lichtsteuerung,
Klimasteuerung, Motor- und Bremsenüberwachung und andere).
Die TCET ECU, gekennzeichnet als Kern-ECU (Core ECU), stellt
dementsprechend typischerweise die
Hauptverarbeitungsfunktionalität in diesem Systemszenario
bereit.
An den Echtzeit-Zugriffsanschlüssen ist die TCET ECU (über
ComPro, C2) mit den Echtzeitnetzwerken des Fahrzeugs
verbunden, wie CAN_1 (z. B. Netzwerk im Fahrgastraum), CAN_2
(z. B. Diagnosenetzwerk), CAN_3 (z. B. Motornetzwerk) und
anderen Bussen. Die von diesen Netzwerken gesammelten und
gesteuerten Informationen sind beispielsweise die
Motortemperatur, der Öldruck, der Ausfall des Bremslichtes
und andere, die von HW-nahen ECU-Einheiten geliefert werden.
An der 'ungeschützten' Seite greift die TCET ECU auf die
Systemkommunikationsverbindung über CAP (C4) zu. In diesem
Beispiel ist die Verbindung durch zwei Bereiche
gekennzeichnet. Der Bereich der 'lokalen Einheiten' sind
ECUs in direkter physikalischer Nachbarschaft der Kern-ECU
miteinander verbunden. Aus Kostengründen benutzt diese
Netzwerkart billiges Kupfermaterial. Die Einheiten 1 bis 3
sind zum Beispiel Anzeigen, das Radiosystem oder ein
Telefon.
Durch die 'sys-link Xtender'-Einheit wird dieses lokale
System durch Verbindungen zu entfernten Systemeinheiten (wie
CD-ROM-Player oder anderen, die sich beispielsweise im
Kofferraum des Fahrzeugs befinden) erweitert. Die
Netzwerkmedien, die die lokalen und die entfernten Einheiten
verbinden, würden typischerweise eine optische Verbindung
sein.
Claims (16)
1. Elektronisches Steuersystem für die Steuerung der
Funktion eines Verarbeitungssystems, speziell in einem
Automobil,
dadurch gekennzeichnet, dass
das elektronische Steuersystem eine Vielzahl von
logischen Steuerelementen enthält, von denen jedes
speziell so beschaffen ist, dass es spezielle Aufgaben
erfüllt, wobei jedes Steuerelement mit jedem anderen
Steuerelement kommunizieren kann.
2. Steuersystem nach Anspruch 1, worin vier logische
Steuerelemente verwendet werden.
3. Steuersystem nach Anspruch 1, worin die Steuerelemente
durch einzelne Prozessoren dargestellt sind.
4. Steuersystem nach Anspruch 1, worin die Steuerelemente
durch spezifische Hardware-Elemente, nämlich Standard-
µController, programmierbare oder firmware-gesteuerte
Ablaufsteuerungen und Folgesteuereinheiten oder
kombinatorische oder sequenzielle Boolesche logische
Schaltkreise dargestellt sind.
5. Steuersystem nach Anspruch 1, worin die Steuerelemente
durch eine einzelne CPU dargestellt sind.
6. Steuersystem nach Anspruch 1, worin die Steuerelemente
durch Software dargestellt sind.
7. Steuersystem nach Anspruch 1, worin eines der logischen
Steuerelemente als ein gemeinsamer Zugangspunkt
funktioniert.
8. Steuersystem nach Anspruch 2, worin die Steuerelemente
in einer Tetraedergeometrie angeordnet sind.
9. Steuersystem nach Anspruch 7, worin drei Steuerelemente
direkte Verbindungsanschlüssen und einen Entscheidungs-
Verbindungsanschluss besitzen, die mit dem
Steuerelement verbunden sind, das als gemeinsamer
Zugangspunkt funktioniert.
10. Steuersystem nach Anspruch 9, worin die
Verbindungsanschlüsse vorzugsweise ein identisches
Datenverbindungsprotokoll und/oder dessen physische
Darstellung benutzen.
11. Steuersystem nach Anspruch 1, worin das Steuerelement 1
die spezifische Funktionalität von
Systemunterstützungsanwendungen darstellt, Element 2
alle Anwendungen mit Echtzeitnetzwerken und direkten
Hardwaresteuerungen abdeckt, Element 3 alle Anwendungen
der Schnittstelle zum Menschen und die ECU-spezifischen
Funktionalitäten ausführt und Element 4 als ein
Netzwerkzugangspunkt zu ECU-externen
Erweiterungseinheiten und zu lokalen Netzwerken (LAN)
oder Weitnetzen (WAN) funktioniert.
12. Steuersystem nach Anspruch 11, worin die
Systemunterstützungs-Anwendungen aus der Gruppe
ausgewählt werden, die aus Stromversorgungs-Management,
Aktivier- und Ruhesteuerung,
Systemvitalitätsüberwachung und Systemfehlerbehandlung
besteht.
13. Steuersystem nach Anspruch 11, worin die direkte
Hardware aus der Gruppe gewählt ist, die aus Motoren,
Relais und anderen Echtzeit-ECUs besteht.
14. Steuersystem nach Anspruch 11, worin die Anwendungen
mit Schnittstelle zum Menschen aus der Gruppe gewählt
sind, die aus physischer E/A, visueller E/A und Sprach-
E/A besteht.
15. Steuersystem nach Anspruch 9, wobei die
Entscheidungsverbindung die Standard-Buszugriffstechnik
'Collision Sense Multiple Access (CSMA)' verwendet.
16. Benutzung des Steuersystems aus einem der
vorhergehenden Ansprüche in einem Automobil.
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