DE10000793C1 - Elektronisch gesteuertes Füllorgan mit Steuereinheit - Google Patents
Elektronisch gesteuertes Füllorgan mit SteuereinheitInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein elektronisch gesteuertes Füllorgan für die Abfüllung von Füllgut in Behälter, die in Füllstellung mit ihrer Füllöffnung unter dem Auslauf des Füllorgans gehalten sind, mit mindestens einem mit Ventil versehenen Füllgutweg, wobei das Ventil von einer am Füllorgan angeordneten Steuereinheit gesteuert ist, an die Mittel zur Bestimmung des Füllstandes angeschlossen sind, wobei die Steuereinheit ein Gehäuse aufweist, in dessen Innenraum die elektronischen Komponenten der Steuereinheit angeordnet sind, und mit zumindest einem Druckgasanschluß, und ist dadurch gekennzeichnet, daß der Druckgasanschluß ein Anschluß für Steuerdruckluft ist, mittels der das Füllgutventil betätigbar ist, wobei der Innenraum der Steuereinheit über Verbindungsmittel mit der Abluft des Füllgutventils beaufschlagbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Füllorgan der im Oberbegriff des Anspruch 1 genann
ten Alt.
Solche Füllorgane finden insbesondere in der Getränkeindustrie Anwendung. Sie
werden dort üblicherweise zu mehreren in getakteter Linearanordnung oder auf
einem rotierenden Karussell in einer Füllmaschine eingesetzt, die Getränke wie
Bier, Limonaden oder Säfte in Getränkebehälter wie Glasflaschen, Kunststofffla
schen oder Blechdosen füllt.
Moderne elektronisch gesteuerte Füllorgane der gattungsgemäßen Art verfügen
über Mittel zur Bestimmung des Füllstandes, z. B. mittels volumetrischer Vorab
messung, durch Durchflußmessung oder durch direkte Bestimmung des Füllstan
des im Behälter, um direkt den Füllgutweg im Füllorgan über ein Füllgutventil zu
steuern. Dieses Ventil wird von einer elektronischen Steuereinheit beherrscht.
Die Ventile können elektrisch gesteuert werden oder in üblicher Weise über
Druckluft, welche ihrerseits, von einer Steuereinheit beherrscht, gesteuert werden
muß. Zudem weisen die Füllorgane einen Druckgasanschluß auf, z. B. für das
Vorspannen der Behälter mit Druckluft oder einem Inertgas.
Mit den Füllorganen werden Flüssigkeiten abgefüllt, die insbesondere bei Be
triebsstörungen, z. B. beim Platzen einer Flasche, oder bei Außenreinigung des
Füllers zu einer Befeuchtung des gesamten Füllorgans führen. Elektronische
Steuereinheiten sind jedoch feuchtigkeitsempfindlich und es müssen deshalb
Vorkehrungen gegen das Eindringen von Feuchtigkeit getroffen werden.
Nach dem Stand der Technik, z. B. gemäß EP 0 601 514 A1 sowie DE 19 27 821 C3,
sind zum Feuchtigkeitsschutz der Steuereinheiten diese weit weg von den Füllor
ganen an gegen Einwirkung von Flüssigkeit geschützten Bereichen der Füllma
schine angeordnet und über lange elektrische oder pneumatische Steuerleitungen
mit den Füllorganen verbunden.
Diese Konstruktionsweise führt jedoch zu einem komplizierten Aufbau mit lan
gen Verbindungsleitungen zwischen den Füllorganen und ihren zugeordneten
Steuereinheiten. Daraus ergeben sich erhebliche Kosten, eine erhöhte Störanfäl
ligkeit und ein vergrößerter Wartungsaufwand.
Man geht deshalb vermehrt dazu über, die Steuereinheiten näher an die Füllorga
ne heranzubringen, um im Ergebnis Füllorgane autarker Betriebs- und Bauweise
zu erhalten. Dadurch entfallen die langen Verbindungsleitungen zwischen den
Steuereinheiten und den Füllorganen. Beim Auswechseln eines defekten Füllor
gans kann dieses sehr einfach zusammen mit der daran angebrachten Steuerein
heit ausgewechselt werden. Größere Montagearbeiten zum Anschluß der Steuer
leitungen entfallen. Es werden zudem mögliche Störungen an den Steuerleitungen
vermieden. Die Gesamtkosten der Maschine können drastisch reduziert werden,
auch wenn zusätzliche Abdichtungsmaßnahmen für die Steuereinheit zu treffen
sind. Ein solches gattungsgemäßes Füllorgan zeigt die DE 39 09 405 A1, wobei dort
über die Abdichtungsmaßnahmen nichts gesagt ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein gattungsgemäßes,
elektronisch gesteuertes Füllorgan mit daran angebrachter Steuereinheit und ei
nem Druckgasanschluß mit konstruktiv einfach erreichbarem Feuchtigkeitsschutz
aufzuzeigen.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Eine vollständige und zuverlässig stabile Abkapselung der feuchtigkeitsempfind
lichen Bauteile gegen jeglichen Feuchtigkeitseintritt ist nur mit enormem Auf
wand erreichbar. Deshalb ist es in der Getränketechnik eine allgemein bekannte
Vorgehensweise, in feuchtigkeitsempfindlichen Anlagenteilen zur Verhinderung
des Eindringens von Feuchtigkeit einen Überdruck zu erzeugen, z. B. unter Be
aufschlagung der Anlagenteile mit Druckluft, die an allen Undichtigkeitsstellen
zu einem Ausblasen von Gas fühlt. An solchen Undichtigkeitsstellen kann also
keine Flüssigkeit von außen eindringen. Es ergibt sich auch bei sehr einfacher
und kostengünstiger Gehäusekonstruktion ein hervorragender und dauerhafter
Feuchtigkeitsschutz.
Die erfindungsgemäße Lösung sieht ebenfalls die Erzeugung eines Überdrucks
vor. Dabei ist der Druckgasanschluß des Füllorgans ein Anschluß für Steuer
druckluft, mittels der das den Füllgutzulauf steuernde Füllgutventil betätigbar ist,
wobei der Innenraum der Steuereinheit über Verbindungsmittel mit der Abluft
des Füllgutventils beaufschlagbar ist.
Die bislang im Stand der Technik ungenutzt abgelassene Abluft der druckluftge
steuerten Ventile läßt sich auf diese Weise vorteilhaft für den Feuchtigkeitsschutz
der Steuereinheit einsetzen.
Die elektronischen Steuereinheiten können sehr einfach ohne größere Intelligenz
ausgebildet sein, z. B. nur in Form einer einfachen Lichtschrankenelektronik für
eine den Füllstand in einer Flasche erfassende Lichtschranke oder in Form einer
einfachen Schaltung, die die Signale eines induktiven Durchflußmessers auswer
tet. Vorteilhaft sind jedoch die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen. Auf die
se Weise wird das Füllorgan mit eigener Datenverarbeitungsintelligenz ausgerü
stet. Beim heutigen Stand der Technik kann auf kleinstem Raum eine von einem
Hochleistungsprozessor gesteuerte Schaltung vorgesehen sein. Diese kann außer
der Überwachung des Füllstandes sämtliche sonstigen Parameter am Füllorgan
erfassen, wie beispielsweise Gasdrücke, die Berechnung von Wartungsinterval
len, die Ermittlung von Störungen, die Ermittlung von Betriebszuständen, die
Umschaltung auf andere Behältergrößen etc. Das Füllorgan wird dadurch eine
weitgehend autarke Untereinheit der Füllmaschine. Gegenüber dem Stand der
Technik ergibt sich beim Einsatz erfindungsgemäßer Füllorgane insbesondere bei
einem Ausfall des Zentralrechners kein Totalausfall mit damit verbundenem Ab
bruch des Abfüllvorganges, sondern die Füllorgane können als autarke Einheiten
z. B. über ein Notprogramm weiterlaufen. Als ein weiterer Vorteil ist anzusehen,
daß ein kompletter Funktionstest des autarken Füllorgans ohne großen Aufwand
durchgeführt werden kann, dies umfaßt auch die Möglichkeit einer Fernwartung.
Auch in der Verarbeitungsgeschwindigkeit der am Füllorgan anfallenden Infor
mationen ergeben sich Vorteile, da nunmehr nicht die Datenübertragungsge
schwindigkeit vom und zum Zentralrechner die limitierende Größe darstellt, son
dern die Verarbeitungsgeschwindigkeit des in der Steuereinheit eingesetzten Pro
zessors. Mit einer Busleitung an den Zentralrechner der Füllmaschine ange
schlossen, kann die Steuereinheit an diesen z. B. den Betriebszustand melden. Es
werden nur wenige Grundbefehle benötigt, wie z. B. "Maschinen Start, Störung,
Umschalten auf 1,5-Liter-Gefäße", etc., da die Steuereinheit die wesentlichen
Funktionen des Füllorgans selbsttätig steuern kann. Aufgrund der eigenen Intelli
genz der Steuereinheit wird der Zentralrechner und insbesondere die Busleitung
deutlich entlastet. Weiterhin ist es aufgrund der steuernden Intelligenz am Füllor
gan möglich, bei voller Leistung immer die richtige Füllgutmenge in die jeweili
gen Behälter zu füllen, selbst wenn unter den einzelnen Füllorganen verschieden
große Behälter mit unterschiedlichen Füllgutmengen zu befallen sind.
Vorteilhaft sind dabei gemäß Anspruch 3 Überdruckentlastungsmittel an der
Steuereinheit vorgesehen, mit denen ein zu starker Druck im Innenraum der Steu
ereinheit vermieden wird, der beispielsweise zu Störungen bis hin zur Zerstörung
druckempfindlicher elektronischer Komponenten führen könnte.
Vorteilhaft ist gemäß Anspruch 4 der Innenraum mit Verbindungsmitteln an dem
Druckgasanschluß des Füllorgans angeschlossen. Der Druckgasanschluß kann
einer für ein beliebiges Druckgas sein, wie z. B. ein Anschluß für die bei üblichen
Füllorganen für das Abfüllen von Getränken zum Vorspannen der Behälter ver
wendete trockene Vorluft, z. B. CO2. Es wird dadurch sichergestellt, daß im In
nenraum der Steuereinheit stets ein ausreichender Überdruck aufrechterhalten
wird, wenn z. B. die Abluft der Ventile dafür nicht ausreicht, z. B. bei einem Still
stand des Füllvorgangs mit einer längeren Nichtbetätigung der Ventile.
Vorteilhaft sind gemäß Anspruch 5 die Verbindungsmittel zwischen Innenraum
der Steuereinheit und Druckgasanschluß mit einem Ventil versehen, das den
Druckgaszustrom steuern kann, wobei vorteilhaft gemäß Anspruch 6 das Ventil
vom Druck im Innenraum gesteuert wird, so daß im Innenraum ein Mindestdruck
aufrechterhalten werden kann, damit die elektronischen Komponenten stets unter
das Eindringen von Feuchtigkeit verhindernden Überdruckbedingungen arbeiten
können. Auch kann hiermit der Überdruck auf einem etwa konstanten Niveau
gehalten werden, damit die elektronischen Komponenten unter gleichbleibenden
Bedingungen arbeiten können.
Vorteilhaft wird gemäß Anspruch 7 bei einem Füllorgan, bei dem wenigstens ein
Gasweg von einem druckluftgesteuerten Gasventil beherrscht ist, der Innenraum
der Steuereinheit über Verbindungsmittel mit der Abluft des Gasventils beauf
schlagt. Damit kann auch die Abluft der Gasventile für den Feuchtigkeitsschutz
der Steuereinheit genutzt werden.
Gemäß Anspruch 8 ist es dabei vorteilhaft, daß das Gasventil von der Steuerein
heit gesteuert ist. Auf diese Weise läßt sich auch die Gaswegsteuerung des Füll
organs von der Steuereinheit beherrschen. Es können mehrere Ventile am Füllor
gan vorgesehen sein, mit denen beispielsweise das Füllgut, Vorluft, Rückluft,
Kopfraumentlastung und dergleichen über die Steuereinheit kontrolliert werden.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 9 vorgesehen. Druckluftgesteuerte
Membranventile sind für die Zwecke der vorliegenden Erfindung besonders ge
eignet.
In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Frontansicht zweier erfindungsgemäßer Füllorgane,
Fig. 2 eine Seitenansicht zu Fig. 1 und
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. 1 durch die Steuereinheit
des Füllorgans.
Die Fig. 1 und 2 zeigen in einer Front- und einer Seitenansicht ein Füllorgan
1, wie es aus der DE 196 46 595 C2 bekannt ist, auf deren Inhalt hier explizit
Bezug genommen wird. Im unteren Endbereich des als Block ausgebildeten Fül
lorgans 1 ist eine Flasche 2 von Haltemitteln 3 in Füllstellung dichtend an der
Dichtung 4 gehalten. Für den Fall, daß mit dem Füllorgan 1 stille Getränke bei
Atmosphärendruck abgefüllt werden, kann auf eine Dichtung aber auch verzichtet
werden.
Über eine an der Oberseite des Füllorgans 1 abgedichtet angeschlossene Geträn
keleitung 5 wird das Füllorgan 1 mit dem abzufüllenden Füllgut 6 versorgt. Die
Quelle des Füllgutes 6, z. B. der Ringkessel einer rotierenden Getränkeabfüllma
schine, ist nicht gezeigt. Ein in herkömmlicher Weise induktiv arbeitender Durch
flußmesser 7 an der Getränkeleitung 5 ermittelt die durchströmende Füllgutmen
ge. Das Ergebnis der Messung wird über eine Signalleitung 8 an eine Steuerein
heit 9 übermittelt, die am Gehäuse des Füllorgans 1 angebracht ist.
Bei dem dargestellten Füllorgan 1 ist zur Bestimmung des exakten Abfüllvolu
mens der Durchflußmesser 7 vorgesehen. Es können auch andere aus dem Stand
der Technik bekannte Einrichtungen für diesen Zweck vorgesehen sein, z. B. in
der Flasche 2 den Füllstand ermittelnde Sonden, von außen den Füllstand ermit
telnde Lichtschranken oder sonstige Meßeinrichtungen. Das Füllvolumen läßt
sich auch volumetrisch mit Vordosierbehältern im Füllorgan 1 bestimmen.
Das abzufüllende Füllgut 6, beispielsweise Bier, gelangt über die Getränkeleitung
5 in das Füllorgan 1 und fließt in diesem durch einen inneren Kanal 11a zu einem
auf der Oberfläche des Füllorgans 1 angeordneten Ventil 13 und von dort über
einen weiterführenden Kanal 11b zum Auslauf in die Flasche 2. Mit dem als ge
eignetes Schaltventil ausgebildeten Ventil 13 wird der Füllgutfluß gesteuert.
Das Füllorgan 1 ist an eine von außen kommende, das Füllorgan als Kanal
durchlaufende Leitung 12 angeschlossen, die wie in Fig. 1 angedeutet als
Ringleitung durch weitere benachbarte Füllorgane verlaufen kann. Im Inneren des
Füllorgans 1 ist die Leitung 12 über ein Schaltventil 14 an den Auslauf zur Fla
sche 2 angeschlossen. Die Leitung 12 dient beispielsweise der ventilgesteuerten
Rückgasführung aus der Flasche während des Füllvorganges über ein in der Fla
sche mündendes Rückgasrohr 12b, das vom Flaschenkopfraum zum Ventil 14
verläuft. Ein weiterer, nicht dargestellter Kanal verläuft von Ventil 14 zur Lei
tung 12, wobei die Verbindung zwischen diesem Kanal und Rückgasrohr 12b
vom Ventil 14 in gleicher Weise beherrscht wird, wie es für Ventil 13 später
noch beschrieben wird.
Eine weitere Leitung 10, die im Inneren des Füllorgans 1 als Kanal verläuft und
die ebenfalls als Ringleitung durch mehrere Füllorgane verlaufen kann, dient zur
Versorgung des Füllorgans 1 mit Druckluft, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
die Steuerung der druckluftsteuerbar ausgebildeten Ventile 13 und 14 be
sorgt.
Die Steuerung der Ventile 13 und 14 und gegebenenfalls weiterer Ventile in den
geschlossenen oder geöffneten Zustand erfolgt von der Steuereinheit 9, unter an
derem aufgrund der vom Durchflußmesser 7 an die Steuereinheit 9 übermittelten
Meßwerte.
Die den Abfüllvorgang des Füllorgans 1 steuernde Steuereinheit 9 steht über
Busleitungen 15, 16 in empfangender und sendender Verbindung mit den anderen
Füllorganen der Füllmaschine und einem nicht dargestellten Zentralrechner, der
die gesamten Füllorgane einer Füllmaschine steuert. Die dem Zentralrechner von
der Steuereinheit 9 zu übermittelnden Informationen können sich auf wenige Si
gnale beschränken, da die Steuerung des Füllorgans 1 direkt am Füllorgan 1 sel
ber erfolgt. Es ist insbesondere nicht notwendig, daß der vom Durchflußmesser 7
ermittelte Füllzustand an den Zentralrechner weitergeleitet wird. Der Informati
onsaustausch kann auf Statussignale des Füllorgans 1 in der Art "Befüllen begon
nen. Befüllen läuft, Befüllen beendet, Füllvorgang fehlerbedingt beendet" be
schränkt werden, ebenso kann sich der Zentralrechner auf das Absetzen weniger
Befehle in der Art "ab jetzt 0,5 Liter Flaschen" oder "Alles Stop" reduzieren.
Fig. 3 zeigt prinzipienhaft und exemplarisch, wie die Steuerung der Ventile 13
und 14 durch die Steuereinheit 9 erfolgen kann, gezeigt am Beispiel des den
Füllgutfluß steuernden, bzw. die Kanäle 11a und 11b beherrschenden Ventils 13.
Die auf dem Füllorgan 1 angeordnete Steuereinheit 9 besteht aus einem äußeren,
mit Befestigungsmitteln 17 abgedichtet angebrachten Gehäuse 18, in dem eine
Steuerelektronik 19 untergebracht ist. Mittels einer Signalleitung 20, die von der
Steuerelektronik 19 zu einer die Gehäusewand 18 abgedichtet durchgreifenden
Buchse 21 führt, können Informationen über die an die Buchse 21 aufgesteckten
Busleitungen 15, 16 empfangen oder gesendet werden. Der in Fig. 3 nicht ge
zeigte magnetisch induktive Durchflußmesser 7 liefert über die Signalleitung 8,
die ebenfalls an der Buchse 21 angeschlossen ist, Informationen zur in die Fla
sche 2 geflossenen Füllgutmenge, die über die Signalleitung 22 an die Steuere
lektronik 19 weitergeleitet werden. Es können auch noch weitere Sensoren ange
schlossen werden, die z. B. die herrschenden Drucke in den Kanälen 10, 10a, 11a,
11b und 12, die Betriebstemperaturen oder andere Prozeßparameter überwachen.
Die Steuerelektronik 19 weist typischerweise eine Rechnereinheit auf, z. B. einen
mit einem gespeicherten Programm versehenen Speicherchip, der bevorzugt pro
grammierbar ausgebildet ist, um das Programm gegebenenfalls individuell an die
Kundenbedürfnisse anpassen zu können. Weiterhin besitzt die Steuerelektronik
19 einen leistungsfähigen Prozessor. Wichtig für das erfindungsgemäße Füllorgan
1 ist, daß die Steuerelektronik 19 in der Lage ist, die eingehenden Informationen
des Durchflußmessers 7 und möglicherweise weiterer Sensoren, die Prozeßpara
meter des Abfüllvorganges liefern, zu verarbeiten und die erhaltenen Informatio
nen in Steuerimpulse für die die Leitungen und Kanäle 10, 10a, 11a, 11b, 12 be
herrschenden Ventile 13, 14 umzurechnen. Weiterhin muß die Steuerelektronik
19 in der Lage sein, mit dem Zentralrechner zu kommunizieren.
Die Steuerelektronik 19 kann die Ventile 13, 14 direkt steuern, wenn diese elek
trische Ventile sind, z. B. Magnetventile. Dazu werden lediglich der Steuerelek
tronik 19 nachgeschaltete Steuerrelais benötigt, die die Magnetventile ansteuern.
Im in Fig. 3 dargestellten Fall sind die Ventile 13, 14 aber Membranventile, die
druckluftgesteuert sind. Das stark schematisiert in geöffneter Stellung gezeigte
Membranventil 13 besteht aus einem Gehäuse 35, das am Füllorgan 1 angebracht
ist. Eine vom Gehäuse 35 gehaltene Membran 23 kann mit Steuerdruckluft direkt
beaufschlagt werden, die über den Kanal 43b in den Innenraum 24 des Ventils 13
gelangt. Die Membran 23 wird bei Druckluftbeaufschlagung in Richtung auf das
Füllorgan 1 gedrückt, wobei die Membran 23 dann die Verbindung zwischen den
füllgutführenden Kanälen 11a, 11b verschließt, so daß der Füllgutfluß des Füll
gutes 6 in die Flasche 2 unterbrochen ist.
Die Steuerung der Membranventile 13, 14 erfolgt indirekt, indem die Steuerein
heit 9 innerhalb des Gehäuses 18 am Füllorgan 1 angebrachte Steuerluftventile
25, 26 steuert.
In der Fig. 3 ist die Steuerdruckluftversorgung des Ventils 13 dargestellt. Steu
erdruckluft kommt aus einem Versorgungskanal 10a, der mit dem druckluftfüh
renden Kanal 10 in nicht gezeigter Weise verbunden ist, über einen inneren Ka
nal 40 und gelangt über zwei Kanäle 42a und 43a zu den beiden Steuerluftventi
len 25 und 26. Vom Steuerluftventil 25 gelangt die Steuerdruckluft über den Ka
nal 43b zum Ventil 13. Vom Steuerluftventil 26 gelangt Steuerdruckluft über ei
nen Kanal 42b, dessen weiterer Verlauf in Fig. 3 nicht zu ersehen ist, zum Ven
til 14, das in gleicher Weise wie das Ventil 13 aufgebaut sein kann.
Die beiden Steuerluftventile 25, 26 sind identisch aufgebaut. Sie bestehen jeweils
aus einem Block 28, in dem in einer zentralen Bohrung ein Drehschieber 29 um
eine Achse X drehbar gelagert ist. Der Drehantrieb des Drehschiebers 29 erfolgt
über einen nicht dargestellten Elektromotor, der über eine der Leitungen 34 von
der Steuerelektronik 19 angesteuert wird. Der Block 28 besitzt weitere Bohrun
gen 31, 32, 33, die von der Blockoberfläche bis zur zentralen Bohrung verlaufen.
Die Bohrungen 31 und 32 sind abgedichtet an die druckluftführenden Kanälen
42a, 42b bzw. 43a, 43b angeschlossen, während die Bohrung 33 im Innenraum
27 der Steuereinheit 9 mündet.
Die Steuerluftventile 25, 26 können zwei Schaltstellungen einnehmen. Das eine
Steuerluftventil 26 ist in der ersten, das andere Steuerluftventil 25 in der zweiten
Schaltstellung dargestellt. Beim Steuerluftventil 25 sind die vom Füllorgan 1
kommenden Steuerdruckluftkanäle 43a und 43b an die Bohrungen 31 und 32 im
Block 28 des Steuerluftventils 25 angeschlossen, die in der zentralen Bohrung
des Blockes 28 münden, in dem der Drehschieber 29 drehbar liegt. Der Dreh
schieber 29 weist eine Querbohrung 30 auf, die bei der Schaltstellung, die am
Steuerluftventil 26 dargestellt ist, die Steuerluftkanäle 42a und 42b verbindet, um
das angeschlossene Ventil 14 mit Steuerdruckluft zu versorgen. Beim Steuerluft
ventil 25 steht der Drehschieber 29 in der anderen Schaltstellung, so daß die
Steuerdruckluftversorgung zum Ventil 13 unterbrochen ist. In dieser zweiten
Schaltstellung gemäß Darstellung am Steuerluftventil 25, in der die Steuerluftver
sorgung zum Ventil 13 unterbrochen ist, verbindet der Querkanal 30 des Dreh
schiebers 29 den zum Ventil 13 führenden Kanal 43b mit der weiteren Bohrung
33 im Block 28, der auf dessen Oberfläche zum Innenraum 27 des Gehäuses 18
mündet. In dieser Schaltstellung des Steuerluftventils 25 wird zur Entlastung der
Membran 23 Druckluft aus dem Ventil 13 abgelassen und zwar in den Innenraum
27 des Gehäuses 18 der Steuereinheit 9.
Zum Schutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit in das Gehäuse 18 der Steu
ereinheit 9 müssen keine besonderen Abdichtungsmittel vorgesehen werden, da
im Innenraum 27 der Steuereinheit 9 stets ein Überdruck erzeugt wird. Der
Druckaufbau erfolgt dabei zum einen über die Abluft der Membranventile 13, 14,
wie es im vorhergehenden Absatz geschildert wurde. Für den Fall, daß diese
Abluft nicht ausreichen sollte, weil das Abfüllen z. B. über einen längeren Zeit
raum ruht, verläuft zudem eine mit dem Kanal 40 verbundene und somit steuer
druckluftführende Leitung 41 bis in den Innenraum 27 der Steuereinheit 9. Die
Leitung 41 ist mit einem Ventil 44 versehen, das nur bei Unterschreiten eines
bestimmten vorgebbaren Überdrucks im Innenraum 27 der Steuereinheit 9 Steuerdruckluft
einströmen läßt. Zum Schutz empfindlicher elektronischer Bauteile
vor einem zu hohen Überdruck wird zum einen primär die Abluft der Membran
ventile 13, 14 verwendet, zusätzlich ist als Vorsichtsmaßnahme am Gehäuse 18
der Steuereinheit 9 ein Überdruckventil 45 angebracht, das bei einem vorgebba
ren Druck geöffnet wird, damit sich der Druck teilweise abbauen kann.
Alternativ zu der beschriebenen Ausführungsform kann die Abluftdruckversor
gung weggelassen werden und die Überdruckerzeugung allein über eine Verbin
dung zur Steuerdruckluft oder einer anderen beliebigen Druckgasquelle geleistet
werden, wobei das verwendete Druckgas ausreichend trocken sein sollte. Es ist
insbesondere möglich z. B. bei getrennter Vor- und Rückluftführung die trockene
Vorluft zu verwenden.
Das beschriebene Füllorgan 1 kann zusammen mit weiteren bauartgleichen Fül
lorganen zu einem Linearfüller nebeneinander angeordnet werden, wie in Fig. 1
angedeutet ist. Gleichermaßen ist es möglich, daß die Füllorgane 1 an einem ro
tierenden Füller angeordnet sind.
Claims (9)
1. Elektronisch gesteuertes Füllorgan (1) für die Abfüllung von Füllgut (6) in
Behälter (2), die in Füllstellung mit ihrer Füllöffnung unter dem Auslauf
des Füllorgans (1) gehalten sind, mit mindestens einem mit Ventil (13)
versehenen Füllgutweg (11a, 11b), wobei das Ventil (13) von einer am
Füllorgan (1) angeordneten Steuereinheit (9) gesteuert ist, an die Mittel (7)
zur Bestimmung des Füllstandes angeschlossen sind, wobei die Steuerein
heit (9) ein Gehäuse (18) aufweist, in dessen Innenraum (27) die elektroni
schen Komponenten der Steuereinheit (9) angeordnet sind, und mit zu
mindest einem Druckgasanschluß (10), dadurch gekennzeichnet, daß der
Druckgasanschluß (10) ein Anschluß für Steuerdruckluft ist, mittels der
das Füllgutventil (13) betätigbar ist, wobei der Innenraum (27) der Steuer
einheit (9) über Verbindungsmittel (43b) mit der Abluft des Füllgutventils
(13) beaufschlagbar ist.
2. Füllorgan nach Anspruch 1 mit einem alle Füllorgane einer Füllmaschine
steuernden Zentralrechner, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerein
heit (9) einen eigenen Rechner (19) aufweist, der über einen Buseingang
(21) mit dem Zentralrechner verbindbar ist.
3. Füllorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerein
heit (9) ein Überdruckentlastungsmittel (45) aufweist.
4. Füllorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum
(27) mit Verbindungsmitteln (41) an den Druckgasanschluß (10) ange
schlossen ist.
5. Füllorgan nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbin
dungsmittel (41) ein Ventil (44) aufweisen.
6. Füllorgan nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (44)
vom Druck im Innenraum (27) gesteuert ist.
7. Füllorgan nach Anspruch 1, bei dem wenigstens ein Gasweg (12) von ei
nem Gasventil (14) beherrscht ist, wobei das Gasventil (14) druckluftge
steuert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum (27) der Steuer
einheit (9) über Verbindungsmittel (42b) mit der Abluft des Gasventils
(14) beaufschlagbar ist.
8. Füllorgan nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasventil
(14) von der Steuereinheit (9) gesteuert ist.
9. Füllorgan nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die von
der Steuereinheit (9) beherrschten Ventile druckluftgesteuerte Membran
ventile (13, 14) sind.
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