DE10000337A1 - Verwaltungsvorrichtung eines Fahrzeugs und Verfahren zur Parametrierung mindestens einer Steuereinheit der Verwaltungsvorrichtung - Google Patents
Verwaltungsvorrichtung eines Fahrzeugs und Verfahren zur Parametrierung mindestens einer Steuereinheit der VerwaltungsvorrichtungInfo
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Abstract
Die Verwaltungsvorrichtung (1) eines Fahrzeugs (2) weist mindestens eine Funktionseinheit (F¶1¶, ..., F¶n¶) und eine zugehörige, parametrierbare Steuereinheit (S¶1¶, ..., S¶n¶) auf. Hierbei ist vorgesehen, dass die Verwaltungsvorrichtung (1) eine im Fahrzeug (2) eingebaute Parametriereinheit (4) aufweist, die mit der Steuereinheit (S¶1¶, ..., S¶n¶) operativ verbunden ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Verwaltungsvorrichtung eines Fahrzeugs, die mindestens eine
Funktionseinheit und eine zugehörige, parametrierbare Steuereinheit aufweist,
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Parametrierung mindestens einer zu einer
Funktionseinheit gehörigen Steuereinheit einer Verwaltungsvorrichtung eines Fahrzeugs,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
Verwaltungsvorrichtungen der hier angesprochenen Art, insbesondere elektronische
Verwaltungsvorrichtungen, sind bekannt. Sie weisen üblicherweise eine Mehrzahl an
Funktionseinheiten auf, die mittels zugehöriger Steuereinheiten steuerbar sind. Als
Funktionseinheiten in einem Fahrzeug werden beispielsweise der Antriebsmotor, die
Scheibenwischvorrichtung, eine Scheibenhebevorrichtung, eine Klimaanlage oder
ähnliches verstanden. Jede dieser Funktionseinheiten wird von einer zugehörigen,
elektronischen Steuereinheit gesteuert. Hierzu verarbeitet die zugehörige Steuereinheit
entsprechende, den Betrieb der jeweiligen Funktionseinheit charakterisierende
Parameter, im Falle der Scheibenwischvorrichtung unter anderem das Gewicht der
Wischblatthaltegestelle und die maximale Wischgeschwindigkeit, um einen
störungsfreien und optimalen Betrieb der Scheibenwischvorrichtung zu gewährleisten.
Aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus der deutschen Patentschrift
DE 196 18 161, sind ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt, gemäß welchen am
Ende der Montage des Fahrzeugs an einer Produktionsstätte von einem externen
Datenspeicher auf eine Steuereinheit funktionseinheitenspezifische Parameter
übertragen werden. Diese Vorgehensweise hat zunächst den Nachteil, dass die
Steuereinheiten für jede Funktionseinheit einzeln zu parametrieren sind, das heißt, die
charakterisierenden Parameter müssen während des Produktionsprozesses des
Fahrzeugs für jede Funktionseinheit einzeln an die entsprechende Steuereinheit
übertragen werden. Wird, nachdem das Fahrzeug fertiggestellt worden ist, eine weitere
Funktionseinheit, beispielsweise ein Antiblockiersystem, nebst der zugehörigen
Steuereinheit nachträglich in das Fahrzeug eingebaut, so ist eine notwendige
Parameterübertragung mittels spezieller Übertragungsmittel auf eine zugehörige
Steuereinheit nachträglich nur in einer entsprechend ausgestatteten Werkstatt möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Verwaltungsvorrichtung und ein
entsprechendes Parametrierverfahren vorzuschlagen, mittels welchen eine zuverlässige,
schnelle und flexible Parametrierung von Steuereinheiten möglich ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine gattungsgemäße Verwaltungsvorrichtung
gelöst, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie eine im Fahrzeug eingebaute
Parametriereinheit aufweist, die mit der Steuereinheit operativ verbunden ist. Aufgrund
der vorzugsweise bereits während der Herstellung des Fahrzeugs in selbiges
eingebauten Parametriereinheit wird eine Parametrierung von nachträglich eingebauten
Steuereinheiten mittels externer Parametriereinheiten in einer entsprechend
ausgestatteten Werkstatt überflüssig. In der Parametriereinheit sind - beispielsweise in
einem Permanentspeicher - Sätze von Parametern sowohl für während des
Produktionsprozesses des Fahrzeugs in selbiges eingebaute Funktionseinheiten als
auch für andere, handelsübliche und möglicherweise nach Abschluss der Herstellung
des Fahrzeugs in selbiges einbaubare Funktionseinheiten hinterlegt. Insbesondere
werden die zur "Grundausstattung" gehörenden Funktionseinheiten, wie zum Beispiel die
Scheibenwischvorrichtung, bereits bei Fahrzeugherstellung in das Fahrzeug eingebaut.
Dabei können die Funktionseinheiten, welche nicht zur "Grundausstattung" eines
Fahrzeugs gehören, wie zum Beispiel eine Klimaanlage, eine elektrische
Scheibenhebevorrichtung oder dergleichen, in Form einer Nachrüstung nach Beendigung
des Herstellungsprozesses des Fahrzeugs in selbiges eingebaut werden. Zu jeder dieser
verschiedenen Funktionseinheiten gehört ein entsprechender Satz an Parametern,
welche die zur jeweiligen Funktionseinheit gehörige Steuereinheit verarbeiten muss, um
ein ordnungsgemäßes Funktionieren aller Funktionseinheiten sicherzustellen. Eine
permanent im Fahrzeug eingebaute Parametriereinheit ermöglicht somit eine
zuverlässige, schnelle und flexible Parametrierung von bereits eingebauten
beziehungsweise nachträglich einzubauenden, zu entsprechenden Funktionseinheiten
gehörigen Steuereinheiten.
Vorteilhafterweise ist die operative Verbindung zwischen der Parametriereinheit und der
Steuereinheit als Feldbus ausgebildet. Unter Feldbus wird hierbei ein
Datenleitungsbündel zwischen der Parametriereinheit und der Steuereinheit verstanden,
wobei durch die Bündelung der Datenleitungen ein besonders platzsparender Einbau in
der Verwaltungsvorrichtung ermöglicht wird.
Vorzugsweise ist die Funktionseinheit mit der Steuereinheit lösbar operativ verbunden.
Hierdurch wird ermöglicht, dass in besonders montagefreundlicher und zuverlässiger
Weise eine bereits in der Verwaltungsvorrichtung eingebaute Funktionseinheit
ausgetauscht werden kann beziehungsweise eine neue Funktionseinheit zusätzlich zu
den bestehenden Funktionseinheiten in der Verwaltungsvorrichtung integriert werden
kann.
Mit Vorteil ist die Steuereinheit mit der Parametriereinheit lösbar operativ verbunden.
Hierdurch wird in montagefreundlicher Weise ein schneller Austausch von bereits
eingebauten Steuereinheiten beziehungsweise eine Integrierung von zusätzlichen, neuen
Steuereinheiten in der Verwaltungsvorrichtung gewährleistet.
Vorzugsweise weist die Parametriereinheit eine Anzahl von Anschlüssen zur operativen
Verbindung mit Steuereinheiten auf, die größer ist als die Anzahl der Funktionseinheiten
bei Herstellung des Fahrzeugs. Aufgrund der noch nicht belegten, zusätzlichen
Anschlüsse der Parametriereinheit zur operativen Verbindung mit Steuereinheiten ist es
in besonders einfacher Weise möglich, im Rahmen einer Nachrüstung des Fahrzeugs
mit zusätzlichen Funktionseinheiten zugehörige Steuereinheiten in der
Verwaltungsvorrichtung zu integrieren.
Die Aufgabe wird des weiteren durch ein gattungsgemäßes Verfahren gelöst, das
dadurch gekennzeichnet ist, dass die Parametrierung unabhängig vom
Herstellungsprozess des Fahrzeugs mittels einer im Fahrzeug eingebauten
Parametriereinheit erfolgt. Während sich der Stand der Technik auf eine Parametrierung
im dafür vorgesehenen Produktionsschritt bei der Herstellung des Fahrzeugs an der
Produktionsstätte beschränkt, ist dies erfindungsgemäß mittels der im Fahrzeug
eingebauten Parametriereinheit zu jedem beliebigen Zeitpunkt möglich, insbesondere
auch dann, wenn der Herstellungsprozess des Fahrzeugs bereits abgeschlossen ist.
Eine Nachrüstung des Fahrzeugs mit neuen beziehungsweise zusätzlichen
Funktionseinheiten wird somit auf einfache, kostengünstige und flexible Weise möglich.
Dabei ist die Parametriereinheit geeignet, nach Austausch einer oder mehrerer
Funktionseinheiten und/oder Steuereinheiten die jeweilige Steuereinheit in Abhängigkeit
der zugehörigen Funktionseinheit zu jedem Betriebszeitpunkt des Fahrzeugs zu
parametrieren.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante ist die Parametrierung
steuereinheitenindividuell aktivierbar. Hierdurch wird vorteilhafterweise ermöglicht, dass
einzelne, gegebenenfalls nachträglich ausgetauschte beziehungsweise hinzugefügte
Steuereinheiten der Verwaltungsvorrichtung mittels der Parametriereinheit individuell und
zu jedem Betriebszeitpunkt des Fahrzeugs parametriert werden können.
Vorzugsweise erfolgt die Parametrierung in vorgebbaren Zeitabständen. Diese
Ausführungsvariante hat den Vorteil, dass die Übertragung von Parametern von der
Parametriereinheit auf die Steuereinheit unabhängig davon ist, ob eine neue Steuer-
und/oder Funktionseinheit bereits im Herstellungsprozess in das Fahrzeug eingebaut
oder erst zu einem späteren Zeitpunkt nachgerüstet wurde. Die Parametriereinheit prüft
regelmäßig in bestimmten Zeitabständen, ob die Funktionseinheiten und die zugehörigen
Steuereinheiten noch intakt sind und parametriert nach der Diagnose einer neuen oder
defekten Steuer- beziehungsweise Funktionseinheit die entsprechende Steuereinheit
neu.
Gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsvariante erfolgt die Parametrierung
mittels betriebsangepasster Parameterwerte. Aufgrund der permanent im Fahrzeug
angeordneten und operativ mit den jeweiligen Steuereinheiten in Wirkkontakt stehenden
Parametriereinheit ist es möglich, auch eventuell sich einstellende
Parameterwertänderungen, insbesondere nach längerem Betrieb des Fahrzeugs, zum
Beispiel aufgrund von Verschleißerscheinungen derart zu berücksichtigen, dass ein
optimierter Betrieb der Funktionseinheiten des Fahrzeugs gewährleistet bleibt.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird beispielhaft im folgenden anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Deren einzige Figur zeigt eine elektronische
Verwaltungsvorrichtung in schematischer Darstellung.
Die Figur zeigt eine elektronische Verwaltungsvorrichtung 1 eines Fahrzeugs 2,
insbesondere eines Elektrofahrzeugs. Die Verwaltungsvorrichtung 1 weist eine Vielzahl
von Funktionseinheiten F1, . . ., Fn auf. Als Funktionseinheiten F1, . . ., Fn kommen
beispielsweise der Antriebsmotor, die, Scheibenwischvorrichtung, eine
Scheibenhebevorrichtung, eine Klimaanlage oder andere Einheiten des Fahrzeugs 2 in
Betracht.
Jede der Funktionseinheiten F1, . . ., Fn ist mit einer zugehörigen Steuereinheit S1, . . ., Sn
verbunden. Die Steuereinheiten S1, . . ., Sn steuern die Funktionseinheiten F1, . . ., Fn, was
durch Linien L1, . . ., Ln bildlich dargestellt ist. Die Steuereinheiten S1, . . ., Sn sind als
elektronisch operierende Vorrichtungen ausgebildet, die den Betrieb der
Funktionseinheiten F1, . . ., Fn, wie zum Beispiel deren Einsatzdauer, deren benötigte
Energiemengen, die Zufuhr von benötigten Betriebsstoffen oder dergleichen steuern.
Die Steuereinheiten S1, . . ., Sn stehen über einen sich aus Leitungen M1, . . ., Mn
zusammensetzenden Feldbus 3 mit einer Parametriereinheit 4 in operativer Verbindung.
Die Parametriereinheit 4 weist einen Permanentspeicher 5 auf, in dem Sätze von
Parametern P1, . . ., Pn abgelegt sind, die über die Leitungen M1, . . ., Mn des Feldbusses 3 auf
die Steuereinheiten S1, . . ., Sn übertragbar sind. Dabei entsprechen die Parameter P1, . . ., Pn
den oben erwähnten, für den Betrieb der Funktionseinheiten F1, . . ., Fn notwendigen
Größen, wie beispielsweise Energiemenge, Betriebsstoffmenge oder ähnliches.
Jede der Funktionseinheiten F1, . . ., Fn kann, wenn sie zum Beispiel defekt ist, durch eine
alternative Funktionseinheit F1', . . ., Fn' ersetzt werden, was durch Pfeile 6 angedeutet ist.
Nach Ausbau der jeweiligen Funktionseinheit F1, . . ., Fn wird hierbei die jeweils alternative
Funktionseinheit F1', . . ., Fn' in das Fahrzeug 2 eingebaut.
Gleiches gilt für eine Steuereinheit S1, . . ., Sn, die durch eine alternative Steuereinheit
S1', . . ., Sn' ersetzt werden kann, was durch Pfeile 6' symbolisch dargestellt ist.
Zusätzlich zu den bereits im Fahrzeug 2 eingebauten Funktionseinheiten F1, . . ., Fn und
Steuereinheiten S1, . . ., Sn können in das Fahrzeug 2 nachträglich auch weitere
Funktionseinheiten Fk und/oder Steuereinheiten Sk eingebaut werden, was durch Pfeile
6" verbildlicht ist.
In allen obengenannten Fällen ist es in besonders zuverlässiger und flexibler Weise
möglich, dass die jeweilige Steuereinheit S1, . . ., Sn durch die permanent im Fahrzeug 2
eingebaute Parametriereinheit 4 zu jedem Betriebszeitpunkt des Fahrzeugs 2, das heißt
während der Herstellung des Fahrzeugs 2 beziehungsweise nach Abschluss der
Herstellung desselben, parametriert werden kann.
Claims (9)
1. Verwaltungsvorrichtung eines Fahrzeugs, die mindestens eine Funktionseinheit
und eine zugehörige, parametrierbare Steuereinheit aufweist, dadurch
gekennzeichnet, dass die Verwaltungsvorrichtung eine im Fahrzeug (2)
eingebaute Parametriereinheit (4) aufweist, die mit der Steuereinheit (S1, . . ., Sn)
operativ verbunden ist.
2. Verwaltungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
operative Verbindung zwischen der Parametriereinheit (4) und der Steuereinheit
(S1, . . ., Sn) als einen Feldbus (3) ausgebildet ist.
3. Verwaltungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Funktionseinheit (F1, . . ., Fn) mit der Steuereinheit
(S1, .. . ., Sn) lösbar operativ verbunden ist.
4. Verwaltungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (S1, . . ., Sn) mit der Parametriereinheit (4)
lösbar operativ verbunden ist.
5. Verwaltungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Parametriereinheit (4) eine Anzahl von Anschlüssen
zur operativen Verbindung mit Steuereinheiten (S1, . . ., Sn) aufweist, die größer ist
als die Anzahl der Funktionseinheiten (F1, . . ., Fn) bei Herstellung des
Fahrzeugs (2).
6. Verfahren zur Parametrierung mindestens einer zu einer Funktionseinheit
gehörigen Steuereinheit einer Verwaltungsvorrichtung eines Fahrzeugs, dadurch
gekennzeichnet, dass die Parametrierung unabhängig vom Herstellungsprozess
des Fahrzeugs (2) mittels einer im Fahrzeug (2) eingebauten Parametriereinheit
(4) erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Parametrierung
steuereinheitenindividuell aktivierbar ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Parametrierung in vorgebbaren Zeitabständen erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Parametrierung mittels betriebsangepasster
Parameterwerte erfolgt.
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