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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen einer Funktion und/oder einer Einrichtung eines Fahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bezugnehmend auf 1 wird der Stand der Technik erläutert. 1 zeigt schematisch ein Fahrzeug 1, wobei eine Prüfvorrichtung 6 vorzugsweise über ein Kabel 5 mit dem Fahrzeug 1 verbunden ist. Die Prüfvorrichtung 6 kann unter eine Tastatur 8, einen Bildschirm 7 und weitere geeignete Einrichtungen aufweisen. Das Fahrzeug 1 weist verschiedene elektronische Komponenten, Einrichtungen oder Funktionen 2 bis 4, G, E1, E2, F1, F2 auf. G bezeichnet dabei Grundfunktionen, die in praktisch allen Fahrzeugen vorhanden sind und die fest in allen Fahrzeugen implementiert sind. E1, E2 bezieht sich auf bestimmte Einrichtungen, die optional in einem Fahrzeug vorhanden sein können. Hier kann es sich um Sensorik, Aktorik oder sonstiges Zubehör handeln. F1, F2 bezieht sich auf bestimmte Funktionen, etwa Regel- oder Steuerungsalgorithmen, die in einer elektronischen Steuerung vorgenommen werden können.
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Während des Fahrzeugbaus und im Laufe der Lebensdauer eines Fahrzeugs werden verschiedenen Prüfungen der einzelnen Funktionen und Einrichtungen eines Fahrzeugs notwendig. Zum einen können diese Prüfungen Selbsttestroutinen sein, die regelmäßig, beispielsweise nach jedem Anlassen eines Fahrzeugs durchgeführt werden. Zum anderen können komplexere Prüfroutinen P1 bis P4 vorgesehen sein, die nur werkstattseitig oder herstellerseitig ausgeführt werden. Damit diese Routinen ausgeführt werden können, müssen sie zum Zeitpunkt der Ausführung in den entsprechenden Einrichtungen des Fahrzeugs 1 ähnlich einem Computerprogramm gespeichert sein. Mit diesen Prüfroutinen können die einzelnen Einrichtungen und Funktionen angesprochen und deren Antworten überwacht werden. Außerdem können die ermittelten Ergebnisse vom Fahrzeug weg übertragen werden, damit das Ergebnis der Prüfung erfaßbar wird. 1 zeigt, daß den einzelnen Grundfunktionen, Einrichtungen und Funktionen jeweils Prüfroutinen P1 bis P4 zugeordnet sind. So kann E2 beispielsweise ein bestimmter Sensor sein und P2 eine Routine zur Prüfung dieses Sensors.
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Im modernen Fahrzeugbau werden in zunehmendem Maße elektronische Komponenten, Funktionen und Einrichtungen eingesetzt, so daß dementsprechend der diesbezügliche Prüfaufwand zunimmt. Gleichzeitig wird die Ausstattung individueller Fahrzeuge zunehmend variabler. Damit werden auch allgemein der Prüfaufwand und insbesondere die notwendigen Prüfroutinen zunehmend variabel. Nachteilig ist es, wenn diese Prüfroutinen alle zum Zeitpunkt des Fahrzeugbaus im Fahrzeug gespeichert werden müssen. Denn dann müssen Vorkehrungen dafür getroffen werden, daß für alle denkbaren Ausrüstungskonstellationen eines Fahrzeugs die notwendigen Prüfroutinen vorhanden sind. Letztendlich wären alle denkbaren und möglichen Prüfroutinen dem Fahrzeug mitzugeben. Dies würde zu einem unverhältnismäßig hohen Speicheraufwand im Fahrzeug führen. Dies stellt ein faktisches Hindernis dar. Im übrigen ist es auch theoretisch gar nicht immer möglich, sämtliche Prüfroutinen gleich anfänglich vorzusehen, da sich diese Routinen im Laufe der Lebensdauer eines Fahrzeugs ändern können, beispielsweise wenn anstelle einer ursprünglichen Einrichtung E2 ein Ersatzteil E2' eingebaut wird, das eine andere Prüfroutine P2' notwendig macht.
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Ein weiterer Aspekt verschärft dieses Problem noch: Damit die einzelnen Prüfroutinen P1 bis P4 ihr Prüfergebnis der Außenwelt, insbesondere der Prüfvorrichtung 6 mitteilen können, sind Kommunikationsprotokolle K1 bis K4 notwendig. Kommunikationsprotokolle sind dabei weniger Routinen, die bestimmte Prüfungen festlegen, sondern vielmehr Daten und/oder Programme, die die Art und Weise der Datenaufbereitung und/oder der Datenweitergabe vom Fahrzeug weg zur Außenwelt hin betreffen. Diese Kommunikationsprotokolle werden zunehmend wichtig, da bei komplexen Prüfroutinen auch komplexe Daten anfallen, die geeignet aufbereitet, normiert und übertragen werden müssen. Im übrigen hängen die Kommunikationsprotokolle nicht nur von den Einrichtungen ab, die innerhalb des Fahrzeugs 1 vorhanden sind. Vielmehr können sie auch davon abhängen, welche Datenformate etc. der Empfänger jenseits des Fahrzeugs 1 benötigt. Komplexe Datenübertragungen sind nur mit hohem Aufwand realisierbar.
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Die
DE 3923937 C2 beschreibt eine Diagnoseeinrichtung zum Überprüfen eines elektronischen Steuersystems einer Brennkraftmaschine. Die Diagnoseprogramme sind innerhalb der Diagnoseeinrichtung gespeichert und werden nicht an das Fahrzeug übertrage.
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Die
EP 0709755 A2 beschreibt ein Verfahren, bei welchem zwar Kommunikationsprotokolle, jedoch keine Prüfroutinen an das Fahrzeug übertrage werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Prüfverfahren anzugeben, mit dem komplexe Prüfvorgänge einfach und effizient durchgeführt werden können, wobei insbesondere elektronische Speicher im Fahrzeug klein gehalten werden können.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Abhängige Ansprüche sind auf bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung gerichtet.
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Eine Vereinfachung ergibt sich, wenn Prüfroutinen und ggf. zugehörige Kommunikationsprotokolle nicht dauerhaft bzw. vorab in einem Fahrzeug 1 zu speichern sind, sondern nur bei Bedarf zum Fahrzeug übertragen werden und dann dort ausgeführt werden.
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Die Prüfroutinen können in einer Prüfvorrichtung gespeichert sein. In dieser Prüfvorrichtung können viele verschiedene Prüfroutinen gespeichert sein. Über gängige Datenverarbeitungstechniken wie Diskettenlaufwerke oder Datenfernübertragung können die Prüfroutinen in der Prüfvorrichtung 6 ergänzt bzw. aktualisiert werden. Vor dem eigentlichen Prüfvorgang werden dann von der Prüfvorrichtung 6 lediglich diejenigen Prüfroutinen an das Fahrzeug 1 übertragen, die dort zur Überprüfung gewünschter Funktionen benötigt werden. Auch die für die übertragenen Prüfroutinen notwendigen Kommunikationsprotokolle werden von der Prüfvorrichtung zum Fahrzeug übertragen und dann zum Datenaustausch zwischen Fahrzeug und Prüfvorrichtung verwendet. Die zu übertragenden Prüfroutinen und Kommunikationsprotokolle betreffen dabei vorzugsweise solche Funktionen und/oder Einrichtungen eines Fahrzeugs, die im Fahrzeug 1 lediglich optional vorhanden sind und damit als fahrzeugspezifische Funktionen bezeichnet werden können.
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Da Prüfvorgänge ihrer Natur nach häufig unter Bedingungen stattfinden, bei denen die Stromversorgung elektrischer Komponenten mehrmals an- und wieder ausgeschaltet werden, ist es vorzuziehen, die zu übertragenden Prüfroutinen und/oder Kommunikationsprotokolle im Fahrzeug in einen Speicher zu schreiben, der zwar sowohl gelesen als auch beschrieben werden kann, der aber seine Information auch dann hält, wenn die Versorgungsspannung für ihn abgeschaltet ist. Dies kann beispielsweise ein Flash-Speicher sein.
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Bezugnehmend auf die nachfolgenden Zeichnungen werden nun einzelne erfindungsgemäße Ausführungsformen beschrieben, es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung des Standes der Technik,
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2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
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3 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Steuerungsvorrichtung,
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4 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung, und
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5 die schematische Darstellung einzelner Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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2 zeigt in Kombination verschiedene erfindungsgemäße Ausführungsformen. Neben der symbolischen Darstellung von Fahrzeug 1 und Prüfvorrichtung 6 finden sich folgende symbolische Darstellungen:
- – Grundfunktionen G, Einrichtungen E1 bis E3, Funktionen F1 bis F3, Ersatzeinrichtung E3'. Diese Komponenten sind dauerhaft im Fahrzeug 1 implementiert und dienen seinem bestimmungsgemäßen Betrieb. In der ein oder anderen Weise nehmen sie auf elektronische Komponenten Bezug und können deshalb der elektronischen Überprüfung bedürfen. Die Komponenten E1 bis E3, F1 bis F3, E3' sind dabei vorzugsweise solche, die nicht unbedingt in jedem Fahrzeug vorhanden sein müssen. Gleichwohl kann es sich aber auch bei ihnen um die Grundausstattung eines Fahrzeugs handeln.
- – Ein Programm P0 und Prüfroutinen P1 bis P6 sowie P3'. Die Prüfroutinen entsprechen jeweils einer der zu überprüfenden Komponenten im Fahrzeug. Das Programm P0 nimmt in der schematischen Darstellung der 2 eine Sonderstellung ein. Es handelt sich hier um einen größeren Komplex von Programmen und/oder Daten, die dem Fahrzeug anfänglich bei seiner Herstellung (oder bei ggf. Notwendig werdenden größeren Reparaturen) eingeschrieben werden und die zum Betrieb der verschiedenen Komponenten benötigt werden. Insofern entspricht das Programm P0 der ”Software”, die zum Betrieb der einzelnen Komponenten des Fahrzeugs notwendig ist und die im Fahrzeug dauerhaft zu speichern ist. Man kann also sagen, daß das Programm P0 die zum Betrieb der Komponenten G, E1 bis E3, F1 bis F3 notwendigen Daten und Programme enthält. Diese Daten und Programme werden dem Fahrzeug bei seiner Herstellung oder bei größeren Reparaturen fest eingeschrieben.
- – Kommunikationsprotokolle Ka, Kp und ggf. Kt. Unterschiedliche Komponenten eines Fahrzeugs bzw. Programme und Prüfroutinen können dabei unterschiedliche Kommunikationsprotokolle erfordern. Das Programm P0 wird über das anfängliche Kommunikationsprotokoll Ka dem Fahrzeug 1 eingeschrieben. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß ein Kommunikationsprotokoll dann, wenn es benützt wird, sowohl sender- als auch empfängerseitig vorhanden ist. Dabei müssen nicht identische Datensätze vorliegen. Die Sätze müssen aber derart aufeinander abgestimmt sein, daß eine Datenübertragung zwischen Sender und Empfänger möglich wird. Kp bezeichnet ein Kommunikationsprotokoll für die Prüfroutinen P1 bis P6, P3'. Es kann eine Kombination aus mehreren individuellen Kommunikationsprotokollen K1 bis K6, K3' sein. Möglicherweise ist für die Kommunikation anstelle von Ka ein weiteres Kommunikationsprotokoll Kt vorgesehen, dessen Bedeutung später erläutert wird.
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Die einzelnen Prüfroutinen P1 bis P6, P3' sind nicht dauerhaft im Fahrzeug 1 gespeichert. Vielmehr sind sie in der Prüfvorrichtung 6 gespeichert. Das gleiche kann für das Prüf-Kommunikationsprotokoll Kp, das anfängliche Kommunikationsprotokoll Ka und das zusätzliche Kommunikationsprotokoll Kt gelten, wobei grundsätzlich ein funktionsfähiges Kommunikations-Paar fähig sein muß, andere Protokolle oder Prüfroutinen in die ECU zu laden. Die Prüfroutinen und das Prüf-Kommunikationsprotokoll Kp werden dann, wenn entsprechende Fahrzeugkomponenten zu überprüfen sind, von der Prüfvorrichtung 6 zum Fahrzeug 1 übertragen und dort dann verwendet bzw. ausgeführt. Zur anfänglichen Übertragung zumindest des Prüf-Kommunikationsprotokolls Kp kann, sofern es im Fahrzeug vorhanden ist, das anfängliche Kommunikationsprotokoll Ka verwendet werden.
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Die nachfolgende Übertragung der Prüfroutinen von der Prüfvorrichtung 6 zum Fahrzeug 1 kann mittels des Prüf-Kommunikationsprotokolls Kp oder des anfänglichen Kommunikationsprotokolls Ka erfolgen.
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Nachdem die elektronischen Komponenten des Fahrzeugs 1 sowohl die Prüfroutinen P als auch das bzw. die zugehörigen Kommunikationsprotokolle Kp erhalten haben, werden die entsprechenden Prüfvorgänge ausgeführt. Diese Vorgänge können interaktiv dergestalt sein, daß zwischen Fahrzeug 1 einerseits und Prüfvorrichtung 6 andererseits Daten wechselweise ausgetauscht werden, ggf. Eingriffe einer Bedienperson über Prüfvorrichtung 6 und/oder Eingriffsmöglichkeiten am Fahrzeug 1 selbst vorgenommen werden und deren Auswirkung ausgewertet bzw. überprüft wird.
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Im Laufe des Prüfverfahrens können insbesondere Ergebnisdaten vom Fahrzeug 1 zur Prüfvorrichtung 6 übertragen und dort angezeigt, gedruckt oder gespeichert werden. Der Datenaustausch zwischen Fahrzeug 1 und Prüfvorrichtung 6 während der Ausführung der Prüfroutinen erfolgt nach Maßgabe des bzw. der jeweiligen Kommunikationsprotokolle Kp, K1 bis K6, K3'.
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Nach Beendigung der jeweiligen Prüfvorgänge (insbesondere der verschiedenen Prüfroutinen) nimmt die Fahrzeugelektronik ihren normalen Betrieb wieder auf.
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Der allererste Datenaustausch zwischen Fahrzeug 1 und Prüfvorrichtung 6 kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. In jedem Fall muß aber sichergestellt sein, daß schon vor der ersten Datenübertragung sowohl seitens des Fahrzeugs 1 als auch seitens der Prüfvorrichtung 6 ein bestimmtes Kommunikationsprotokoll K vorliegt, anhand dessen die weiter oben beschriebenen Übertragungen von Prüfroutinen, Kommunikationsprotokollen und weiterer Daten erfolgen kann. Eine Möglichkeit besteht darin, das anfängliche Kommunikationsprotokoll Ka, das zum ursprünglichen Initialisieren der Software im Fahrzeug verwendet wurde, im Fahrzeug fest zu speichern. In 2 ist dies durch die breite Darstellung des Kastens Ka angedeutet. Anhand dieses anfänglichem Kommunikationsprotokolls Ka können dann die weiter oben beschriebenen weiteren Daten übertragen werden. Ein dabei übertragenes Kommunikationsprotokoll Kp kann dann das anfängliche Kommunikationsprotokoll Ka im weiteren Verlauf ersetzen bzw. weiterverwendet werden. Da das anfängliche Kommunikationsprotokoll Ka jedoch üblicherweise relativ umfangreich ist und in diesem Umfang lediglich einmal, nämlich zur Initialisierung der Gesamtsoftware des Fahrzeugs, (Programm P0) benötigt wird, kann es effektiver sein, anstelle dieses anfänglichen Kommunikationsprotokoll Ka ein eigenes, sehr klein gestaltetes Kommunikationsprotokoll Kt im Fahrzeug dauerhaft vorzusehen. Auch dieses wäre dann sowohl fahrzeugseitig als auch prüfvorrichtungsseitig fest zu speichern. Dieses weitere Kommunikationsprotokoll Kt muß nur wenige Befehle ausführen können, etwa Laden, Ausgeben, Starten und Stoppen. Mit diesen Funktionen können die Prüfroutinen P1 ff. sowie das komplexere Kommunikationsprotokoll Kp geladen und im weiteren Verlauf weiterverwendet werden. In 2 wären demnach Ka bzw. Kt Alternativen zueinander.
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Fahrzeugseitig werden Prüfroutinen und/oder Prüf-Kommunikationsprotokolle vorzugsweise in einem nicht-flüchtigen Schreib-/Lese-Speicher gespeichert. Bei Prüfvorgängen kommt es häufig dazu, daß die Energieversorgung eines Fahrzeugs an- und wieder ausgeschaltet wird. Bei flüchtigen Schreib-/Lese-Speichern würde dies dazu führen, daß jedesmal die übertragenen Routinen und Protokolle verlorengehen und jedesmal neu geladen werden müßten. Deshalb ist es vorteilhaft, Prüfroutinen und/oder Prüf-Kommunikationsprotokolle in einen nicht-flüchtigen Schreib-/Lese-Speicher zu speichern, so daß die jeweiligen Daten nach Aus- und erneutem Wiederanschalten der Energieversorgung eines Fahrzeugs immer noch zur Verfügung stehen. Die nichtflüchtige Speichereinrichtung kann ein Flash-Speicher sein.
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Genauso kann es aber für bestimmte Anwendungen vorteilhaft sein, Prüfroutinen und Prüf-Kommunikationsprotokolle fahrzeugseitig in einem herkömmlichen Schreib/Lese-Speicher, beispielsweise einem RAM, zu speichern.
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Zur Sicherung von Daten, die fahrzeugseitig gespeichert sind und für die Fahrzeugregelung benötigt werden, beispielsweise adaptive Kennfelder, kann es sinnvoll sein, diese Daten vor dem Laden der Prüfroutinen zur Prüfvorrichtung zu übertragen und sie dort zu sichern. Nach Beendigung des eigentlichen Prüfvorgangs werden sie von der Prüfvorrichtung in den Speicher im Fahrzeug zurückgeladen. Dieser Vorgang kann insbesondere den Inhalt eines nicht-flüchtigen Schreib-/Lese-Speichers im Fahrzeug betreffen, also beispielsweise den Flash-Speicher. Der Speicher kann dann mit den Daten für die Prüfroutinen und die Prüf-Kommunikationsprotokolle überschrieben werden.
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Bezugnehmend auf 3 wird der Aufbau einer Steuervorrichtung 2, 3, 4 beschrieben, die zur Umsetzung des oben beschriebenen Verfahrens verwendet werden kann. Die Steuervorrichtung 2, 3, 4 ist im Fahrzeug 1 vorgesehen und kann dabei kompakt oder verteilt vorgesehen sein. Üblicherweise umfaßt sie zumindest eine Vorrichtung 2, die ihrerseits wieder mehrere Komponenten umfassen kann, nämlich eine CPU 31, einen flüchtigen Speicher 32, einen nichtflüchtigen Lesespeicher 33, einen nicht-flüchtigen Schreib-/Lese-Speicher 34 (Flash-Speicher), einen Bus 35, Schnittstellen 36 und 37 für die Sensorik und die Aktorik und eine Schnittstelle 38, 39 für die Datenübertragung. Über die Schnittstelle 38, 39 kann die Vorrichtung 2 mit weiteren Vorrichtungen 3, 4 sowie mit externen Vorrichtungen, beispielsweise der Prüfvorrichtung 6, kommunizieren. Prüfvorrichtung 6 und Verbindungsleitung 5 sind schematisch angedeutet. Die CPU 31 führt gemäß den beispielsweise in einem ROM 33 und/oder im RAM 32 gespeicherten Programmen und Daten Steuerungs- und Regelungsvorgänge aus. Hierzu empfängt sie Daten über die Sensorik-Schnittstelle 37 und gibt Daten über die Aktorik-Schnittstelle 36 an die einzelnen Aktoren im Fahrzeug aus.
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Daneben kann die CPU Prüfroutinen ausführen. Wie oben. beschrieben werden diese Prüfroutinen vor ihrer Ausführung von der Prüfvorrichtung 6 über Leitung 5 der Vorrichtung 2, 3, 4 zugeführt. Vorzugsweise geschieht dies anhand eines in der Steuerungsvorrichtung fest gespeicherten Start-Kommunikationsprotokolls, das das anfängliche Kommunikationsprotokoll Ka oder das zusätzliche Kommunikationsprotokoll Kt sein kann.
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Die Steuerungsvorrichtung 2, 3, 4 kann beispielsweise zunächst das Prüf-Kommunikationsprotokoll Kp empfangen. Es könnte auch Ka zur Durchführung der Prüfroutinen verwendet werden, wenn es die notwendigen Kommunikationbefehle für die Prüfroutinen beinhaltet. Damit liegen in der Steuerungsvorrichtung dann zwei Kommunikationsprotokolle vor, nämlich das Start-Kommunikationsprotokoll (Ka und Kt) und das Prüf-Kommunikationsprotokoll (Kp). Eines dieser beiden kann dann zum Laden der Prüf-Routinen P1 bis P6, P3' verwendet werden. Wenn dann Prüfroutinen und Prüf-Kommunikationsprotokoll geladen sind, wird das Prüf-Kommunikationsprotokoll Kp aktiviert und zur Fortführung der Prüfroutine und insbesondere zum Datenaustausch zwischen Steuerungsvorrichtung 2, 3, 4 und Prüfvorrichtung 6 verwendet. Abermals sei darauf hingewiesen, daß Kommunikationsprotokolle sowohl sender- als auch empfängerseitig vorhanden sind, damit Daten wie gewünscht gesendet bzw. empfangen werden können.
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Noch vor dem Empfangen des Prüf-Kommunikationsprotokolls oder der Prüfroutinen kann die Steuerungseinrichtung bzw. deren CPU zurückgesetzt werden, um definierte Anfangszustände herzustellen.
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Nach Beendigung der Durchführung der Prüfroutinen kann ein abermaliges Rücksetzen der Steuerungsvorrichtung 2, 3, 4 bzw. der CPU 31 erfolgen, damit die Steuerungsvorrichtung 2, 3, 4 unter definierten Anfangszuständen den herkömmlichen Steuerungs- und Regelungsbetrieb wieder aufnehmen kann.
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Bezugnehmend auf 4 wird eine Ausführungsform der Prüfvorrichtung beschrieben. Die Prüfvorrichtung kann dabei ein ggf. speziell ausgestalteter handelsüblicher Rechner sein. Genauso können aber speziell aufgebaute Gerätschaften verwendet werden. Neben den bereits bezugnehmend auf 1 beschriebenen Komponenten kann die Prüfvorrichtung 6 ein Wechsellaufwerk 41 (z. B. Floppy Disk Laufwerk), eine Festplatte 42, eine CPU 44, ein ROM 45 und ein RAM 46 sowie einen Bus 47 und eine Übertragungseinrichtung 43 aufweisen. Daneben können nicht dargestellte Schnittstellen zu weiteren Ausgabeeinrichtungen, beispielsweise einem Drucker, vorgesehen sein. In einem Speicher der Prüfvorrichtung 6, vorzugsweise auf der Festplatte 42, sind viele verschiedene Prüfroutinen PR und viele verschiedene Kommunikationsprotokolle Kn gespeichert. Über das Wechsellaufwerk 41 können die Prüfroutinen Pn und die Prüf-Kommunikationsprotokolle Kn ergänzt, modifiziert und allgemein verwaltet werden. Die jeweils für ein Fahrzeug benötigten Prüf-Vorgänge werden der Prüfvorrichtung 6 über eine Eingabevorrichtung, beispielsweise die Tastatur 8 mitgeteilt. Entsprechend dieser Eingabe werden die jeweils notwendigen Prüfroutinen und die hierzu benötigten Prüf-Kommunikationsprotokolle zusammengestellt. Entsprechend einem Start-Kommunikationsprotokoll Ka, Kt werden diese Daten dann an das zu prüfende Fahrzeug übertragen. Danach werden die eigentlichen Prüfvorgänge vorgenommen.
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Wie schon vorher beschrieben, kann die Prüfvorrichtung 6 Daten aus der Steuerungsvorrichtung 2, 3, 4 des Fahrzeugs zeitweise zwischenspeichern. Vorzugsweise geschieht dies im RAM 46.
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Die mit der CPU 44 zusammenwirkende Übertragungseinrichtung 43 arbeitet anfänglich nach dem Start-Kommunikationsprotokoll und nach der Übertragung des Prüf-Kommunikationsprotokolls nach letzterem. Damit ist ein effizienter Datenaustausch zwischen Fahrzeug und Prüfvorrichtung 6 gewährleistet.
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Bezugnehmend auf 5 wird schematisch der Ablauf eines einzelnen Prüfvorgangs beschrieben. Nach dem Start des Vorgangs wird zunächst das Start-Kommunikationsprotokoll aktiviert. Dies kann, wie oben beschrieben, entweder das anfängliche Kommunikationsprotokoll Ka oder das zusätzliche Kommunikationsprotokoll Kt sein.
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Im Schritt 52 wird nach Maßgabe des Start-Kommunikationsprotokolls das Prüf-Kommunikationsprotokoll von der Prüfvorrichtung 6 an das Fahrzeug 1 übertragen. Dies kann als ”Download” des Prüf-Kommunikationsprotokolls bezeichnet werden.
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In Schritt 53 werden die benötigten Prüfroutinen Pi von der Prüfvorrichtung 6 an das Fahrzeug 1 übertragen. Dies kann als ”Download” der Prüfroutinen Pi bezeichnet werden.
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Spätestens nachdem Schritt 53 erfolgt ein Übergang betreffend das verwendete Kommunikationsprotokoll. Im weiteren eigentlichen Prüfvorgang wird das Prüf-Kommunikationsprotokoll Kp verwendet. Der Übergang vom Start- auf das Prüf-Kommunikationsprotokoll erfolgt im Fahrzeug 1 und insbesondere dort in der Steuerungsvorrichtung 2, 3, 4 funktional simultan mit dem entsprechenden Übergang in der Prüfvorrichtung 6.
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Schritt 54 ist das eigentliche Prüfverfahren, das wie weiter oben beschreiben ausgestaltet sein kann.
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Nach seiner Beendigung wird insbesondere die Steuerungsvorrichtung 2, 3, 4 im Fahrzeug zurückgesetzt, ggf. notwendige Datensicherungsvorgänge vollzogen und Initialisierungsvorgänge für das herkömmliche Steuerungs- und Regelungsverfahren vollzogen. Damit ist das Verfahren beendet.
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Im Schritt 50 wird insbesondere die Steuerungsvorrichtung 2, 3, 4 zurückgesetzt. Außerdem können interne Datensicherungsvorgänge (ohne Kommunikation nach außen) stattfinden, beispielsweise das Sichern von Speicherinhalten der Steuerungsvorrichtung 2, 3, 4.
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Durch den beschriebenen ”Download” von Prüfroutinen und/oder Kommunikationsprotokollen verkleinert sich der fahrzeugseitig benötigte Speicherbedarf. Darüber hinaus gewinnt man die gewünschte Flexibilität. Über den ”Download” ist sichergestellt, daß die vom jeweiligen Fahrzeug benötigten Prüfroutinen bei den eigentlichen Prüfvorgängen tatsächlich vorhanden sind. Im übrigen müssen sie aber nicht dauerhaft gespeichert werden, da sie nur bei Bedarf geladen werden.