DD300075A5 - Verfahren und vorrichtung zum reinigen von rauchgasen - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Rauchgasreinigen durch Eintragen (7) von Kalkstein in die Kessel-Feuerkammer * Abscheiden (3) der Staeube von den Rauchgasen hinter der Feuerkammer, Hydratisieren (14) des abgetrennten calciumoxidhaltigen Staubes, Rueckfuehrung (12, 13) desselben in den Rauchgasstrom (11) hinter der Trennungsstelle, aber vor der Reaktionszone * wo in das staubhaltige Rauchgas weiteres Wasser oder weiterer Dampf eingebracht (15) wird, wonach man den sulfatisiertes Calciumhydroxid enthaltenden Staub von den so gereinigten Rauchgasen (6) abtrennt * Gemaesz der Erfindung wird das aus der Feuerkammer kommende heisze staubhaltige Rauchgas in der Trennungszone (3) in einen staubarmen Hauptstrom (11) und einen staubreichen Nebenstrom (12) geteilt, in den man an einer Stelle, wo die Nebenstrom-Temperatur 300-600C betraegt, Dampf oder Wassernebel (14) einbringt. Weiter betrifft die Erfindung eine zum Arbeiten nach diesem Verfahren dienende Vorrichtung, etwa einen Zyklon, mit Duesen (19) zum Einleiten von Dampf oder Einspruehen von Wasser und einem Verbindungskanal (12) zwischen der Trennvorrichtung (3) und dem Rauchgaskanal (11) zum Einleiten des aktivierten staubreichen Rauchgas-Nebenstroms in den staubarmen Hauptstrom hinter dem Zyklon * Figur{Kessel-Feuerkammer; Hydratisieren; Trennungsstelle; Reaktionszone; Hauptstrom; Nebenstrom}

Description

Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Rauchgasen und insbesondere ein solches Verfahren zum Reinigen von Rauchgasen, bei dem in die Feuerkammer des Kessuls eine gasförmige Schwefelverbindung der Rauchgase, in erster Linie Schwefeldioxid absorbierender stavibförmiger Stoff oder in der Feuerkammer zu einem solchen Absorbens werdender Stoff eingetragen wird, das partiell umgesetzte staubförmige Absorptionsmittel hinter der Feuerkammer von den Rauchgasen getrennt, hydratisiert und hinter dor Abtrennstelle, vor der Reaktionszone, in der in das staubhaltige Rauchgas weiteres Wasser oder weüerer Dampf eingetragen wird, in den Rauchgasstrom zurückgeleitet wird, wonach der feste Schwefelverbindungen enthaltende Staub von den so geieinigten Rauchgasen abgetrennt wird.
Weiter betrifft die Erfindung eine in Verbindung mit dem vorgenannten Verfahren einzusetzende Vorrichtung zum Aktivieren des von den aus der Feuerkammer das Kessels kommenden heißen Rauchgasen mitgeführten teilweise umgesetzten Absorptionsmittels vor dom eigentlichen Reaktor und insbesondere eine in den Rauchgaskanal zwischen Feuerkammer und Reaktor einzufügende Trennvorrichtung, etwa uinen Zyklon, mit Organen zum Hydratisieren des aus dem Rauchgaskanal abgeschiedenen teilweise umgesetzten Absorptionsmittels und zum Zurückloiten desselben hinter der Trennvorrichtung aber vordem Reaktor in den Rauchgaskanal.
Man kennt bereits zahlreiche Verfahren zum Reinigen von Rauchnasen von darin enthaltenen gasförmigen Schwefelverbindungen. Bei dem vonTampella Uy entwickelten, in den GB-Patnntsuiriften 2169887,2174081 und 2174082 beschriebenen sog. LIFAC-Entschwefolungsverfahren wird Kalksteinpulver in Form feinen Staubes in die Kessel-Feuerkammer injiziert, wo das im Kalkstein enthaltene Calciumcarbonat zu Calciumoxid zerfällt, das mit dem in den Rauchgasen enthaltenen Schwefeldioxid reagiert und. dabei die Calciumoxidpartikel mit einer Calciumsulvatkruste überzieht. Diese Kruste kann u. U. das Eindringen des Schwefeldioxids in die Partikel orschwe'an und so die Konversion des Kalks beeinträchtigen. Bei diesem Verfahren verbessert man die Schwofeldioxid-Abscheidung und die Konversion des !Calks durch Anfeuchten des Kalks und Erhöhung der Feuchte der Rauchgase durch Injizieren von Dampf oder Wasser in dieselben. So bewirkt man eine Calciumhydroxid-Bildung sreaktion, durch die der Entschwefelungsgrad und der Kalkstein-/ usnutzungsgrad verbessert werden. Es ist bekannt, daß die Calciumhyxdroxidbildung bei einor Temperatur unter 5700C einsetzt und die Bildungsgeschwindigkeit mit steigender Temperatur zunimmt. In der Praxis hat man Dampf oder Wasser in die Rauchgase eingetragen nachdem man die letzteren zuvor zum Aufheizen der in die Feuerkammer zu leitenden Luft durch indirekten Wärmetausch benutzt hat, wobei die Rauchgasegewöhnlich oino Temperatur von unter 15O0C, oft sogar von unter 12O0C hatten. Im Hinblick auf den Wärmehaushalt der Kesselanlage hat sich diese Lösung als am vorteilhaftesten erwiesen.
Von der Fl-Auslegeschrift 76931 her ist außerdem ein Rauchgas-Reinigungsverfahren bekannt, bei dem man von den aus der Kessel-Feuerkammer kommenden heißen Rauchgasen mit einem Zyklon Staub abscheidet, in dem sich teilweise umgesetztes staubförmiges Calciumoxid angereichert hat, wonach man den so abgetrennten Staub zusammen mit den Rauchnasen in einen getrunnten Reaktor leitet, wo die Rauchgase mit Wasser oder einer Aufschwemmung, die beim Befeuchten des vorgenannten von den Rauchgasen nbgetrennten Staubes in einer getrennten Befeuchtungsanlage entstanden ist, befeuchtet werden. Apparatetechnisch gestaltet sich dieses Verfahren schwierig, da zu seiner Verwirklichung Vorrichtungen mit einer großen Zahl beweglicher und verschleißanfälliger Teile benötigt werden, die in der Praxis zu Betriebsausfällen führen können. Dieser Erfindung Hegt, somit die Aufgabe zugrunde, sin Verfahren zum Rauchgasreinigen und dabei einzusetzende Vorrichtung zu schaffen, mit denen das im von dem aus der Kessel-Feuerkammer kommenden Rauchgasen mitgeführten Staub enthaltende Absorptionsmittel vor dem Eintrag in den eigentlichen Reaktoi aktiviert wird. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Schwefeldioxid-Abscheidung und der Absorptionsmittel-Ausnutzungsgrad verbessert.
Erreicht wird dies gemäß vorliegender Erfindung dadurch, daß man das aus der Feuerkammer kommende heiße staubhaltige Rauchgas in einer Trennungszone in einen staubarmen Hauptstrom und einen staubreichen Nebenstrom teilt, in den man Dampf und/oder Wasserne.bel leitet, und zwar an einer Stelle, an der die Temperatur des Nebenstroms noch so hoch ist, daß die Reaktion zwischen den gasförmigen Schwefelverbindungen, dem Absorptionsmittel und dem Wasser so heftig erfolgt, daß eine Zerstörung der Kruste der teilweise umgesetzten Staubpartikel und so eine Aktivierung derselben erfolgen. Beim erfindungsgomäßen Verfahren erfolgt somit vor dem eigentlichen Reaktor keine vollständige Trennung der Rauchgase vom Staub, wie dies in der vorgenannten Fl-Auslegeschrift 76931 der Fall ist, sondern die aus der Feuerkammer des Kessels kommenden heißen, partiell umgesetztes staubförmiges Absorptionsmittel enthaltenden Rauchgase werden in zwei Fraktionen geteilt, nämlich einen staubarmen Hauptstrom, der auf die vom LIFAC-Verfahren her bekannte Weise, eventuell über einen Luftvorwärmer, in den eigentlichen Reaktor geleitet wird, und einen staubreichen Nebenstrom, in den man Dampf und/oder Wassernebel einbringt. Auf diese Weise vermeidet man gänzlich die problematischen, bewegliche Teile enthaltenden Feststoff-Befeuchtungsanlagen (vgl. Fl-Auslegeschrift 76931), und es braucht auch nicht, wie beim vorgenannten LIFAC-Prozeß, die gesamte Rauchgasmengo vor dem eigentlichen Reaktor mit Dampf oder Wasser befeuchtet zu werden. Gemäß der vorliegenden Erfindung können in die Kessel-Feuerkammer Calcium- oder Magnesiumoxid, -hydroxid oder •carbonat, bevorzugt jedoch als billiger Rohstoff bekannter Kalkstein eingetragen werdon. Der Kalkstein zerfällt in der Feuerkammer ;:u Calciumoxid, das teilweise mit den gasförmigen Rauch.gas-Schwefelverbindungen, hauptsächlich dem Schwefeldioxid, reagiert, wobei sich an der Oberfläche der Calciumoxidpartikel eine Gipskruste bildet, die ein Reagieren im Inneren der Partikel vorhandenen Calciumoxids mit Jem Schwefeldioxid verhindert. Zur Akti vierung der Calciumoxidpartikel wird deren Oberflächenschicht gemäß vorliegender Erfindung zerstört indem man die Feuchte der Rauchgase schlagartig bei einer Temperatur erhöht, bei der das Chornische Gleichgewicht auf der Seite der Calciumhydroxidbildung liegt, die aber gleichzeitig so hoch ist, daß die Bildung von Calciumhydroxid und kristallwasserhaltigem Calciumsulfat erfolgt. Das Einblasen von Dampf oder das Einsprühen von Wasser in den staubreiciien Rauchgas-Nebenstrom ermöglicht ein intensive's Durchmischen sowie eine schnelle Bildung von Calciumhydroxid und kristallwasserhaltigem Calciumsulfat, was zu einem schlagartigen Aufquellen der Partikel und deren Zertrümmerung in kleinste Teilchen, deren Bruchflächen reaktives Calciumhydroxid enthalten, führt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung erfolgt das Einbringen von Dampf oder Wassernebel in den staubreichen Rauchgas-Nebenstrom entweder nach dessen Trennung vom Hauptstrom oder bevorzugt in der Trennungszone selbst an einer Stelle, an der die Rauchgase sich bereits beträchtlich mit Staub angereichert haben, aber noch einer intensiven Durchrnischung unterliegen.
Die Wiedervereinigung des staubreichen Rauchgas-Nebenstroms mit dem staubarmen Rauchgas-Hauptstrom erfolgt entweder im Reaktor oder vor diesem, bevorzugt jedoch erst nachdem der Hauptstrom in indirekten Wärmetauschkontakt mit dem der Kessel-Fouerkammer zuzuführenden Luft gebracht worden ist. Ein Teil des Nebenstroms kann jedoch bereits vor .lern besagten indirekten Wärmetauschkontakt zurück in den Hauptstrom geleitet werden.
Ein Teil des abgetrennten staubarmen Hauptstroms kanu in das hintere Teil des eigentlichen Reaktors geleitet werden um dort die Temperatur zu erhöhen. Desgleichen kann ein Teil der vorgewärmten Luft in dieses Reaktorteil geleitet werden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren dient als Trennvorrichtung bevorzugt ein Zyklon, der jedoch so konstruiert ist, daß der Staub, der von den aus der Feuerkammer kommenden Rauchgasen mitgeführt wird, nicht als separate Feststo/fphase von der Gasphase geschieden wird, sondern daß vielmehr eine Trennung der Rauchgase in zwei Gasfraktionen erfolgt, nämlich in einen staubarmen Hauptstrom und in einen staubreichen Nebenstrom, welcher letztere unten am Zyklon aus diesem abgeführt' wird, wobei das Unterteil des Zyklons in der Nähe der Nebenstrom-Austrittsöffnung Düsen zum Einblasen von Dampf und/oder Einsprühen von Wasser in den Zyklon aufweist, und die unten am Zyklon befindliche Nebenstrom-Austrittsöffnung über einen Verbindungskanal an den zwischen Zyklon und eigentlichem Roaktor verlaufenden, den Hauptstrom führen den Rauchgaskanal angeschlossen ist, um den aktivierten staubreichen Nebenstrom hinter der Trennvorrichtung mit dem staubarmen Hauptsirom zu vereinen.
Im folgenden soll die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung, die die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dienende Anlage seitliche betrachtet und teilweise im Vertikalschnitt zeig;, im einzelnen beschrieben werden.
In der Zeichnung trägt die Kessel-Feuerknmmer die Bezugszahl 1. In dieser Feuerkammer 1 wird schwefolnaltiger Brennstoff ti gewöhnlich unter Luftzufuhr 9 verfeuert. Die gasförmige Schwefelverbindungen, hauptsächlich Schwefeldioxid enthaltenden Rauchgase kühlen sich an den Heizflächen 20 im Kesseloberteil Jnd in dem dem Kessel nachgeschalteten Luft-9-Vorwärmer 10 ab. Hiner dem Kessel und dem Vorwärmer 10 werden die Rauchgase in den langgestreckten Reaktor 4 und danach in die Entstaubungsanlage 5 und in den Schornstein 6 geleitet.
Das zum Absorbieren der gasförmigen Schwefelverbindungen der Rauchgase dienende feinkörnige Roi.genz oder dessen Vorstufe, bevorzugt Calciumcarbonat, wird aus dem Vorratsbehälter 2 über Dosieraufgabevorrichtungen 17 durch die Rohrleitung 16 in den Luftstrom der pneumatischer, i Ordervorrichtung 18 gebracht und von diesem iib<3r die Rohrleitung 7 ins Oberteil des Kessels transportiert. Außerdem wird in Jen langgestreckten Reaktor 4 über die Düsen 1 ü η seinem vorderen Teil Wasser gespritzt. Weiter können in den Reaktor 4 an einer zweckentsprechenden Stelle, bevorzugt im hinteren Reaktorteil, Warmluft 9' oder aus dem Kessel stammende heiße Rauchgase 1V zwecks Temperaturerhöhung im hinteren Reaktorteil, vor dem Staubabscheider 5, eingeblasen werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die aus dem Kessel kommenden heißen staubhaltigen Ra jchgase im Zyklon 3 in zwei Fraktionen geteilt, nämlich einen staubarmen Rauchgas-Hauptstrom 11, den man über den Luftvorwärmer 10 in den Reaktor 4 leitet, und in einen staubreichen Rauchgas-Nebenstrom 12, den man hinter dem Luftvorwärmer 10, bevorzu4it vor dem Reaktor 4, mit dem Hauptstrom vereint. Ein Teil dieses staubreicrum Nebenstroms 12 kann jedoch über die von der Rohrleitung 12 abzweigende Rohrleitung 13 schon vordem Luftvorwärmer 10 in den Hauptstrom geleitet werden.
Zur Aktivierung des vom staubreichen Nebenstrom 12,13 mitgeführten Absorptionsmittels wird über Düsen 19 am Unterteil des Zyklons 3, die an die Wasserleitung 14 angeschlossen sind, Wasser in l:orm feinen Nebels eingesprüht. Im Unterteil den Zyklons 3 herrscht eine starke Turbulenz, so daß die feinveiieilton Wasisertröpfchen sich gut mit dorr, staubangareicherlen Rauchgas vermischen bevor dieses über die vom Unterteil el' s Zyklons 3 ausgehende Rohrleitung 1.'! abgeht. Alternativ oder zusätzlich dazu kann Wasser direkt in die Rohrleitung 12 vo/ der Abzweigung 13 eingesprüht werden. Statt mit Wasser oder zusäiiüch kann das im Staub enthaltene Reagenz mit Dampf aktiviert werden. An der Wasser- oder Dampfeintragsstello haben die staubreichen Rauchgase eine Temperatur von etwa 200-€00°C, bei der die Bildung von Calciumhydroxid und kristallwasserhaltigem Calciumsulfat mit großer Heftigkeit erfolgt, weshalb die Staubpartikel rasch cufquellen und in kleinere Teilchen zerfallen, deren Br.ichflächen reaktives Calciumhydroxid aufweisen.
Mit dem Verfahren und der Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung erzielt man gegenüber dem heutigen Stand der Technik folgende Vorteile: Geringerer Einsatzbedarf von Kalkstein, höherer Entschwefelungsgrad, geringe E oieuchtungsdampfmenge, die durch Einsprühen von Wasser gut ersetzt werden kann, dazu eine unkomplizierte Anlage, die keine beweglichen und damit verschleiß- und störungsanfälligen Teile aufweist.
Im folgenden soll die Erfindung an Hand eines Beispiels näher beschrieben werden.
Beispiel
In die Kessel-Feuerkammer wird zwecks Abscheidens von Schwefeldioxid aus den Rauchgasen Kalküteinpulver im Verhältnis Kalk:Schwefel = 2 eingetragen. Zur Verbesserung der Schwefeldioxidabscheidung wird die Feuchte der a'is dem Kessel abgehenden Rauchgase erhöht, wobei die Reaktivität des in den Rauchgasen enthaltenen restlichen Kalks im Gefolge der Calciumhydroxidbildung verbessert wird.
Gemäß der Erfindung wurde von dem aus dem Kessel abgehenden Rauchgasstrom in einer Feststoff-Abscheideanlage ein Nebenstrom abgetrennt, in dem sich 50-80% des in den Rauchgasen enthaltenen Staubes anreicherten. Dieser Staub bestand aus Flugasche und aus dem in den Kessel eingeblasenen Ktilksteinpulver entstandenen Kalk, an dessen Oberfläche sich in der Kessel-Feuerkammer eine Calciumsulfatkruste gebildet hatte. Das in die Feststoff-Abscheideanlage eintretende Rauchgas hat nach Passieren der Heizflächen des Kessels gewöhnlich eine Temperatur t (sis) von ca. 4000C. in der Staubabscheideanlage erfolgt keine wesentliche Abkühlurg, so daß der Rauchgas-Hauptstrom mit der gleichen Temperatur in den Rauchkanal zurückkehrt. In den Rauchgas-Nebeostrom wird Wasser und/oder niedriggespannter Dampf unter Senkung der Temperatur eingegeben. Infolge der Befeuchtung wird die die Bildung von Schwefeldioxid verhindernde Calciumsulfatkruste der Partikel gesprengt, und der zusammen mit dem Rauchgas-Neber.strom in den Prozeß zurückkehrende aktivere Kalk verbessert das Schwefeldioxid-Bindevermögen des gesamten Prozesses,
V(s.) Ca/S H2O Us.) CaO (tot) CaO(S.) -4- 300 075 75
Tabelle Nm3 /s g/Nm3 "C g/Nm3 g/Nm3 »0
V (tot) 20 2,0 _ 400 10 40 XSO, XSO2 80
NmVs 20 2,0 100 200 10 40 %t65-t60°C 90
100 10 2,0 100 200 10 80 70 90
100 20 2,0 150 120 10 40 75 65
l 00 10 2,0 150 120 10 80 75 70
100 20 1,5 _ 400 7,5 'JO 85 75
100 20 1,5 100 200 7,5 30 85 75
100 20 1,5 150 120 7,5 30 60
10 1,5 150 120 7,5 30 65
100 70
100 70
Aus dor obigon Tabelle ist ersichtlich, daß sich durch Befeuchten des staubreichen Rauchgas-Nebenstroms das Schwetelbindevermögen des LIFAC-Prozesses wesentlich verbessern und/oder der Kalkverbrauch verringern läßt.

Claims (10)

1. Verfahren zum Reinigon von Rauchgasen, bei dem in die Feuerkammer des Kessels ein gasförmige Schwefelverbindungen der Rauchgase, insbesondere Schwefeldioxid absorbierender oder in der Feuerkammer zu einem solchen Absorbens werdender staubförmiger Stoff eingetragen wird, partiell umgesetztes staubförmiges Absorptionsmittel hinter der Feuerkammer von den Rauchgasen abgetrennt wird und das abgetrennte Absorptionsmittel hydratisiert und hinter der Abtrennungsstelle in den Rauchgasstrom zurückgeleitet wird, in dem man in der Reaktionszone weiteres Wasser und/oder weiteren Dampf einbringt, wonach man den feste Schwefelverbindungen enthaltenden Staub von den so gereinigten Rauchgasen abscheidet, gekennzeichnet dadurch, daß das aus der Feuerkammer kommende heiße staubhaltige Rauchgas in der Trennungszone (3) in einen staubarmen Hauptstrom (11) und einen staubreichen Nebenstrom (12) geteilt wird, in den Dampf und/oder Wassernebel (14) an einer Stelle eingetragen wird, an der die Temperatur des Nebenstroms noch so hoch ist, daß die Reaktion zwischen gasförmigen Schwefelverbindungen, Absorptionsmittel und Wiisser so heftig verläuft, daß dabei die Oberflächenschicht der teilweise umgesetzten Partikel zerstört wird und diese so aktiviert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Feuerkammer (1) des Kessels Calcium- und/oder Magnesiumoxid, -hydroxid und/oder -carbonat, bevorzugt Kalkstein eingebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Dampf und/oder Wassernebel (14) an einerStelle in den staubreichen Nebenstrom eingetragen wird, an derdessen Temperatur etwa 200-600cC beträgt.
4. Verfahren nach irgendeinem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Dampf und/ oder Wassernetel (14) in die Trennungszone (3) an einer Stelle hoher Staubkonzentration eingetragen wird.
5. Verfahren nach irgendeinem der obigen Ansprüche, bei dem die in die Kessel-Feuerkammer zu leitende Luft durch indirekten Wärmetausch mit den aus dem Kessel kommenden heißen staubhaltigen Rauchgasen vorgewärmt wird, gekennzeichnet dadurch, daß der aktivierte staubreiche Nebenstrom (12) mit dem staubarmen Rauchgas-Hauptstrom (11) erst nach dem besagten indirekten Wärmetauschkontakt (10) desselben mit der der Kessel-Feuerkammer zuzuführenden Luft (9) vereint wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des aktivierten staubreichen Nebenstroms mit dem'Rauchgas-Hauptstrom vor dessen indirekten Wärmetauschkontakt (10) mit der der Kessel-Feuorkammer (1) zuzuführenden Luft (9) vereint wird.
7. Verfahren nach irgendeinem der obigen Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, daß ein Teil (11') des von den heißen staubhaltigen Rauchgasen abgetrennten staubarmen Hauptstroms (11) direkt ins hintere Teil der Reaktionszone (4) zwecks Erhöhung der dortigen Temperatur geleitet wird.
8. Verfahren nach irgendeinem dar obigen Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, daß ein Teil (9') der vorgewärmten Luft (9) ins hintere Teil der Reaktionszone zwecks Erhöhung der dortigen Temperatur geleitet wird.
9. Vorrichtung zum Aktivieren des von den aus dsr Feuerkammer des Kessels kommenden heißen Rauchgasen mitgeführten teilweise umgesetzten staubförmigen Absorptionsmittels vor dem eigentlichen Reaktor,'welche eine in den Rauchgaskanal zwischen Kessel-Feuerkammer und Reaktor einzufügende Trennvorrichtung, etwa einen Zyklon mit Organen, zum Hydratisieren des aus dem Rauchgaskanal abgeschiedenen teilweise umgesetzten Absorptionsmittels und Zurückleiten desselben in den Rauchgaskanal hinter der Trennvorrichtung, aufweist, gekennzeichnet dadurch, daß Düsen (19) zum Einleiten von Dampf und/oder zum Einsprühen von Wasser in die Trennvorrichtung 13) und einen Verbindungskanal (12) zwischen Trennvorrichtung (3) und Rauchgaskanal (11) zum Einleiten des aktivierten staubreichen Rauchgas-Nebenstrorns in den staubarmen Hauptstrom hinter der Trennvorrichtung (3).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, in Verbindung mit einem Rauchgaskanal mit Wärmetauscher zum Vorwärmen der der Kessel-Feuerkammer zuzuführenden Luft, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Trennvorrichtung (3) ausgehende Verbindungskanal (12) für den staubreichen Nebenstrom hinter dem Wärmetauscher (10) in den Rauchgaskanal (11) mündet, und daß der Verbindungskanai (12) eventuell eine Zweigleitung (13) hat, die vor dem Wärmetauscher (10) in den Rauchgaskanal (11) mündet.
Hierzu 1 Seite Zeichnung
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