DD298774A5 - Verfahren zur minimierung der nebenproduktbildung bei der alkylenchlorhydrinsynthese - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Minimierung der Nebenproduktbildung bei der Alkylenchlorhydrinsynthese aus dem entsprechenden Olefin und Chlor in waeszriger Phase mit dem Ziel, die Bildung von Dichloralkanen zu minimieren. Das wird erfindungsgemaesz dadurch erreicht, dasz der waeszrigen Phase 2 bis 200 ppm Eisenionen zugesetzt werden. Dadurch wird der Anfall an Dichloralkanen um 25 bis 50% gesenkt und die Ausbeute an Alkylenchlorhydrin entsprechend erhoeht.{Alkylenchlorhydrin; Alkylenchlorhydrinsynthese; Nebenproduktbildung; Dichloralkan; Eisenionen; Ausbeuteerhoehung; Olefin; Chlor; Phase, waeszrig}
Description
Alkylenchlorhydrine werden aus dem entsprechenden Olefin- insbesondere aus Ethylen bzw. Propylen - und Chlor in wäßriger Phase bei Temperaturen um 70°C und Verweilzeiten von 20 bis 30 Minuten hergestellt (vgl. ULLMANN's Encyclopedic der technischen Chemie, 4. Auflage Bd. 19, S.474, Verlag Chemie, Weinheim 1980 bzw. KIRK-OTHMER: Encyclopedia of chemical technology, 3.Ed. Bd. 19 [1982] S.254 bzw. SIMMROCK, K.H.: Chem.-Ing.-Tech. 48 [1976] 108B).
Problematisch bei diesen Synthesen ist der Anfall chlorierter Nebenprodukte, insbesondere des Dichlorethans bzw. Dichlorpropans. Diese Nebenprodukte verschlechtern nicht nur den Materialverbrauch, sondern schädigen die Umwelt aufgrund ihrer Giftigkeit und schweren Abbaubarkeit.
In der Technik werden verschiedene Möglichkeiten zur Zurückdrängung der Nebenproduktbilc'ung angewandt. Allgemein üblich ist es, in stark verdünnten wäßrigen Lösungen mit einem maximalen Alkylenchlorhyd, ingehalt von 5% bis 10% zu arbeiten, um die Löslichkeitsgrenze des zwangsläufig mit gebildeten Dichloralkene nicht zu überschreiten.
Sobald eine separate Dichloralkanphase vorliegt, setzt eine beschleunigte Dichloralkanbildung ein.
Weitere technologische Maßnahmen zur Unterbindung der Nebenproduktbildung, speziell z. B. die Anwendung eines erhöhten Druckes von 2 bis 40 bar, das Arbeiten bei niedrigen Temperaturen von 20 bis 500C und die Realisierung von Verweilzeiten kleiner 10 Sekunden (DE 2022819 und DE 2910675). Hiermit werden Ausbeuten an Propylenchlorhydrin von 94 bis 95% erzielt.
Diese Ausbeuten unterscheiden sich nicht wesentlich von denen mit bekannter Technik erreichten Ausbeuten von ebenfalls 95%. Jedoch sind die Aufwendungen für die Realisierung einer Druckfahrweise bei niedrigen Temperaturen und geringen Verweilzeiten beträchtlich.
Eine weitere technische Varinnte besteht darin, in einem U-förmigen Reaktor bei Temperaturen von 40 bis 50°C Chlor mit einem Propylenüberschuß in wäßriger Ph? ie umzusetzen, wobei das überschüssige Propylen im Kreislauf gefahren wird (CA 81:63135). In einem Beispiel werden 400 kg/h Chlor und 26OmVh Propylen in 10 240kg/h Wasser zur Reaktion gebracht, wobei eine wäßrige Lösung mit 4 bis 7% Propylenchlorhydrin; 1,5 bis 2,8% Salzsäure; 0,09 bis 0,15% Dichlorpropan und 0,015 bis 0,025% Dichlordiisopropylether anfällt. Das heißt die Selektivität dder Propylenchlorhydrinbildung beträgt 97 % der Theorie.
Die Nutzung dieser Erkenntnisse erfordert neben einer intensiven Kühlung auch einen speziellen Reaktor.
Bekannt ist ferner, durch Zugabe katalytisch wirkender Salze die Selektivität der Alkylenchlorhydrinbildung zu erhöhen.
In den CA 66:46315 wird in einem Beispiel beschrieben, daß 112kg Ethylen mit 275kg Chlor in einer 8 bis 25%igen wäßrigen Natrium· oder Kaliumchloridlösung bei Drucken von 1,5 bis 10bar und Temperaturen von 15 bis 25°C zur Reaktion gebracht werden. Das gebildete Ethylenchlorhydrin wird zu 161 kg Ethylenoxid weiter verseift. Es fallen 20,4kg Dichlorethan als Nebenprodukt an. Einen 100%igen Umsatz von Ethylenchlorhydrin zu Ethylenoxid vorausgesetzt, entspricht das einer Selektivität von 93%.
In einem weiteren Beispiel (CA 79:54263) werden 80l/h Propylen und 100g/h Chlor in einer 50%igen wäßrigen, Magnesiumchloridlösung zur Reaktion gebracht mit etwa ähnlichen Ergebnissen.
Es erscheint ökonomisch und ökologisch kaum tragbar, mit derartig hohen Salzkonzentrationen die Alkylenchlorhydrinsynthesen durchzuführen, insbesondere dann nicht, wenn die gebildeten Alkylenchlorhydrinein einer nachfolgenden Stufe zu den entsprechenden Alkylenoxiden verseift werden.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht darin, in einfacher und ökonomischer Weise die Bildung von Dichloralkanen bei der Alkylenchlorhydrinsynthese zu minimieren.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Alkylenchlorhydrin aus dem entsprechenden Olefin und Chlor in wäßriger Phase zu entwickeln, bei dem die Bildung von Dichloralkanen auf 25 bis 50% der bei den Verfahrensweisen gemäß dem Stand der Technik anfallenden Mengen reduziert wird
Erfindungsgemäß werden der wäßrigen Phase 2 bis 200 ppm Eisenionen zugesetzt.
Die Eisenionen können dabei vor dem Eintritt in den Chlorhydrinreaktor in der wäßrigen Phase gelöst werden, wobei sich neben Eisen(lll)-salzen auch Eisen(ll)-salze anbieten. Ferner ist es möglich, die Eisenionen aus metallischem Eisen direkt im Chlorhydrinreaktor durch dio Oxidation mittels Chlor zu gewinnen. Es ist auch möglich, die Eisenionen über Ionentauscher in den Chlorhydrinreaktor einzubringen.
der Nebenproduktbildung. Höhere Gehalte on Eisenionen führen zu keiner weiteren spürbaren Verbesserung der gewünschten
derartig geringe Mengen an Eisenionen in wäßriger Lösung eine spürbare Wirkung auf den Prozeß ausüben.
betriebenen Anlagen bzw. in Kombination mit anderen bekannten Maßnahmen.
6,50% Propyhnchlorhydrin; 0,205% Dichlorpropan und 0,015% Dichlordiisopropylether gefunden. Das entspricht einer
97,4%. Die Analysenwerte schwankten um maximal ±0,01 %.
20%igen wäßrigen Eisen(lll)-chloridlösung zugegeben. Das entspricht einer Konzentration von 1,4 ppm Eisenionen in den
6,55% Propylenchlorhydrin; 0,185% Dichlorpropan und 0,015% Dichlcrdiisopropylether gefunden.
35l/h einer - bezogen auf das Gewicht der wäßrigen Eisen(lll)-chloridlösung - 20%igen wäßrigen Eisenchloridlösungzugegeben, entsprechend einer Konzentration von Eisenionen in dan Chlorhydrinreaktoren von 10ppm.
6,72% Propylenchlorhydrin; 0,155% Dichlorpropan und 0,01 % Dichlordiisopropylether gefunden.
Claims (1)
- Verfahren zur Minimierung der Nebenproduktbildung bei der Alkylenchlorhydrinsynthese aus dem entsprechenden Olefin - insbesondere Ethylen oder Propylen - und Chlor in wäßriger Phase, dadurch gekennzeichnet, daß der wäßrigen Phase 2 bis 200 ppm Eisenionen zugesetzt werden.Anwendungsgebiet der ErfindungDie Erfindung betrifft die Herstellung von Alkylenchlorhydrin aus dem entsprechenden Olefin und Chlor in wäßriger Phase. Die Alkylenchlorhydrine sind Ausgangsstoffe insbesondere für die Herstellung der entsprechenden Epoxide.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DD34094390A DD298774A5 (de) | 1990-05-23 | 1990-05-23 | Verfahren zur minimierung der nebenproduktbildung bei der alkylenchlorhydrinsynthese |
Applications Claiming Priority (1)
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DD34094390A DD298774A5 (de) | 1990-05-23 | 1990-05-23 | Verfahren zur minimierung der nebenproduktbildung bei der alkylenchlorhydrinsynthese |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DD298774A5 true DD298774A5 (de) | 1992-03-12 |
Family
ID=5618690
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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DD (1) | DD298774A5 (de) |
-
1990
- 1990-05-23 DD DD34094390A patent/DD298774A5/de not_active IP Right Cessation
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