DD298774A5 - Verfahren zur minimierung der nebenproduktbildung bei der alkylenchlorhydrinsynthese - Google Patents

Verfahren zur minimierung der nebenproduktbildung bei der alkylenchlorhydrinsynthese Download PDF

Info

Publication number
DD298774A5
DD298774A5 DD34094390A DD34094390A DD298774A5 DD 298774 A5 DD298774 A5 DD 298774A5 DD 34094390 A DD34094390 A DD 34094390A DD 34094390 A DD34094390 A DD 34094390A DD 298774 A5 DD298774 A5 DD 298774A5
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
alkylene
chlorohydrin
minimizing
chlorine
aqueous phase
Prior art date
Application number
DD34094390A
Other languages
English (en)
Inventor
Hans-Joachim Buelow
Elke Habich
Hans Herdam
Juergen Koppe
Inno Rapthel
Frank Spiegel
Original Assignee
Buna Ag,De
Technische Hochschule,De
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Buna Ag,De, Technische Hochschule,De filed Critical Buna Ag,De
Priority to DD34094390A priority Critical patent/DD298774A5/de
Publication of DD298774A5 publication Critical patent/DD298774A5/de

Links

Landscapes

  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Abstract

Verfahren zur Minimierung der Nebenproduktbildung bei der Alkylenchlorhydrinsynthese aus dem entsprechenden Olefin und Chlor in waeszriger Phase mit dem Ziel, die Bildung von Dichloralkanen zu minimieren. Das wird erfindungsgemaesz dadurch erreicht, dasz der waeszrigen Phase 2 bis 200 ppm Eisenionen zugesetzt werden. Dadurch wird der Anfall an Dichloralkanen um 25 bis 50% gesenkt und die Ausbeute an Alkylenchlorhydrin entsprechend erhoeht.{Alkylenchlorhydrin; Alkylenchlorhydrinsynthese; Nebenproduktbildung; Dichloralkan; Eisenionen; Ausbeuteerhoehung; Olefin; Chlor; Phase, waeszrig}

Description

Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Alkylenchlorhydrine werden aus dem entsprechenden Olefin- insbesondere aus Ethylen bzw. Propylen - und Chlor in wäßriger Phase bei Temperaturen um 70°C und Verweilzeiten von 20 bis 30 Minuten hergestellt (vgl. ULLMANN's Encyclopedic der technischen Chemie, 4. Auflage Bd. 19, S.474, Verlag Chemie, Weinheim 1980 bzw. KIRK-OTHMER: Encyclopedia of chemical technology, 3.Ed. Bd. 19 [1982] S.254 bzw. SIMMROCK, K.H.: Chem.-Ing.-Tech. 48 [1976] 108B).
Problematisch bei diesen Synthesen ist der Anfall chlorierter Nebenprodukte, insbesondere des Dichlorethans bzw. Dichlorpropans. Diese Nebenprodukte verschlechtern nicht nur den Materialverbrauch, sondern schädigen die Umwelt aufgrund ihrer Giftigkeit und schweren Abbaubarkeit.
In der Technik werden verschiedene Möglichkeiten zur Zurückdrängung der Nebenproduktbilc'ung angewandt. Allgemein üblich ist es, in stark verdünnten wäßrigen Lösungen mit einem maximalen Alkylenchlorhyd, ingehalt von 5% bis 10% zu arbeiten, um die Löslichkeitsgrenze des zwangsläufig mit gebildeten Dichloralkene nicht zu überschreiten.
Sobald eine separate Dichloralkanphase vorliegt, setzt eine beschleunigte Dichloralkanbildung ein.
Weitere technologische Maßnahmen zur Unterbindung der Nebenproduktbildung, speziell z. B. die Anwendung eines erhöhten Druckes von 2 bis 40 bar, das Arbeiten bei niedrigen Temperaturen von 20 bis 500C und die Realisierung von Verweilzeiten kleiner 10 Sekunden (DE 2022819 und DE 2910675). Hiermit werden Ausbeuten an Propylenchlorhydrin von 94 bis 95% erzielt.
Diese Ausbeuten unterscheiden sich nicht wesentlich von denen mit bekannter Technik erreichten Ausbeuten von ebenfalls 95%. Jedoch sind die Aufwendungen für die Realisierung einer Druckfahrweise bei niedrigen Temperaturen und geringen Verweilzeiten beträchtlich.
Eine weitere technische Varinnte besteht darin, in einem U-förmigen Reaktor bei Temperaturen von 40 bis 50°C Chlor mit einem Propylenüberschuß in wäßriger Ph? ie umzusetzen, wobei das überschüssige Propylen im Kreislauf gefahren wird (CA 81:63135). In einem Beispiel werden 400 kg/h Chlor und 26OmVh Propylen in 10 240kg/h Wasser zur Reaktion gebracht, wobei eine wäßrige Lösung mit 4 bis 7% Propylenchlorhydrin; 1,5 bis 2,8% Salzsäure; 0,09 bis 0,15% Dichlorpropan und 0,015 bis 0,025% Dichlordiisopropylether anfällt. Das heißt die Selektivität dder Propylenchlorhydrinbildung beträgt 97 % der Theorie.
Die Nutzung dieser Erkenntnisse erfordert neben einer intensiven Kühlung auch einen speziellen Reaktor.
Bekannt ist ferner, durch Zugabe katalytisch wirkender Salze die Selektivität der Alkylenchlorhydrinbildung zu erhöhen.
In den CA 66:46315 wird in einem Beispiel beschrieben, daß 112kg Ethylen mit 275kg Chlor in einer 8 bis 25%igen wäßrigen Natrium· oder Kaliumchloridlösung bei Drucken von 1,5 bis 10bar und Temperaturen von 15 bis 25°C zur Reaktion gebracht werden. Das gebildete Ethylenchlorhydrin wird zu 161 kg Ethylenoxid weiter verseift. Es fallen 20,4kg Dichlorethan als Nebenprodukt an. Einen 100%igen Umsatz von Ethylenchlorhydrin zu Ethylenoxid vorausgesetzt, entspricht das einer Selektivität von 93%.
In einem weiteren Beispiel (CA 79:54263) werden 80l/h Propylen und 100g/h Chlor in einer 50%igen wäßrigen, Magnesiumchloridlösung zur Reaktion gebracht mit etwa ähnlichen Ergebnissen.
Es erscheint ökonomisch und ökologisch kaum tragbar, mit derartig hohen Salzkonzentrationen die Alkylenchlorhydrinsynthesen durchzuführen, insbesondere dann nicht, wenn die gebildeten Alkylenchlorhydrinein einer nachfolgenden Stufe zu den entsprechenden Alkylenoxiden verseift werden.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht darin, in einfacher und ökonomischer Weise die Bildung von Dichloralkanen bei der Alkylenchlorhydrinsynthese zu minimieren.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Alkylenchlorhydrin aus dem entsprechenden Olefin und Chlor in wäßriger Phase zu entwickeln, bei dem die Bildung von Dichloralkanen auf 25 bis 50% der bei den Verfahrensweisen gemäß dem Stand der Technik anfallenden Mengen reduziert wird
Erfindungsgemäß werden der wäßrigen Phase 2 bis 200 ppm Eisenionen zugesetzt.
Die Eisenionen können dabei vor dem Eintritt in den Chlorhydrinreaktor in der wäßrigen Phase gelöst werden, wobei sich neben Eisen(lll)-salzen auch Eisen(ll)-salze anbieten. Ferner ist es möglich, die Eisenionen aus metallischem Eisen direkt im Chlorhydrinreaktor durch dio Oxidation mittels Chlor zu gewinnen. Es ist auch möglich, die Eisenionen über Ionentauscher in den Chlorhydrinreaktor einzubringen.
Als Elsensalze bieten sich Insbesondere die Chloride an. Durch die erfindungsgemäße Verfahrensweise wird der Anfall an Dlchloralkanen um 25 bis 60% gesenkt und entsprechend hierzu die Ausbeute an Alkylenchlorhydrin erhöht. Geringere Gehalte an Eisenionen als 2 ppm in der Chlorhydrinlösung zeigen eine zu geringe Wirksamkeit bzgl. der Absenkung
der Nebenproduktbildung. Höhere Gehalte on Eisenionen führen zu keiner weiteren spürbaren Verbesserung der gewünschten
Effekte und belasten das Verfahren nur unnötig. Überraschend und aus dem bisher bekannten Stand der Technik nicht ohne Weiteres ableitbar ist die Tatsache, daß bereits
derartig geringe Mengen an Eisenionen in wäßriger Lösung eine spürbare Wirkung auf den Prozeß ausüben.
Die neue Verfahrensweise kann in bisher üblichen Alkylenchlorhydrinanlagen genutzt werden; aber auch in unter Druck
betriebenen Anlagen bzw. in Kombination mit anderen bekannten Maßnahmen.
Die Erfindung wird durch nachfolgende Beispiele näher erläutert. Ausführiingsbelsplele Beispiel 1 Durch vier parallel geschaltete Alkylenchlorhydrintürme mit einem Reaktionsvolumen von 4x 22 m3 wurden stündlich 250 m3 Wasser sowie 4000 Nm3 Chlor und 4000 Nm3 Propylen geleitet. Die Reaktionstemperatur beträgt 7O0C. In der die Reaktoren verlassenden wäßrigen Phase wurden -jeweils bezogen auf das Gewicht der gesamten wäßrigen Lösung -
6,50% Propyhnchlorhydrin; 0,205% Dichlorpropan und 0,015% Dichlordiisopropylether gefunden. Das entspricht einer
Selektivität bezogen auf das eingesetzte Propylen von 97,1 % und bezogen auf die analytisch erfaßten Nebenprodukte von
97,4%. Die Analysenwerte schwankten um maximal ±0,01 %.
Beispiel 2 Unter ansonsten gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 wurden dem Wasser vor dem Einleiten in die Reaktoren 5 l/h einer
20%igen wäßrigen Eisen(lll)-chloridlösung zugegeben. Das entspricht einer Konzentration von 1,4 ppm Eisenionen in den
Chlorhydrinrekatoren. In der die Reaktoren verlassenden wäßrigen Phase wurden -jeweils bezogen auf das Gewicht der gesamten wäßrigen Lösung -
6,55% Propylenchlorhydrin; 0,185% Dichlorpropan und 0,015% Dichlcrdiisopropylether gefunden.
Das entspricht einer Selektivität bezogen auf das eingesetzte Propylen von 97,4% und bezogen auf die analytisch erfaßten Nebenprodukte von 97,7%. Beispiel 3 Unter ansonsten gleichen Bedindungen wie im Beispiel 1 wurden dem Wasser vor dem Einleiten in die Chlorhydrinreaktoren
35l/h einer - bezogen auf das Gewicht der wäßrigen Eisen(lll)-chloridlösung - 20%igen wäßrigen Eisenchloridlösungzugegeben, entsprechend einer Konzentration von Eisenionen in dan Chlorhydrinreaktoren von 10ppm.
In der die Reaktoren verlassenden wäßrigen Phase wurden-jeweils bezogen auf das Gewicht der gesamten wäßrigen Lösung -
6,72% Propylenchlorhydrin; 0,155% Dichlorpropan und 0,01 % Dichlordiisopropylether gefunden.
Das entspricht einar Selektivität bezogen auf das eingesetzte Propylen von 97,8% und bezogen auf die analytisch erfaßten Nebenprodukte von 98%.

Claims (1)

  1. Verfahren zur Minimierung der Nebenproduktbildung bei der Alkylenchlorhydrinsynthese aus dem entsprechenden Olefin - insbesondere Ethylen oder Propylen - und Chlor in wäßriger Phase, dadurch gekennzeichnet, daß der wäßrigen Phase 2 bis 200 ppm Eisenionen zugesetzt werden.
    Anwendungsgebiet der Erfindung
    Die Erfindung betrifft die Herstellung von Alkylenchlorhydrin aus dem entsprechenden Olefin und Chlor in wäßriger Phase. Die Alkylenchlorhydrine sind Ausgangsstoffe insbesondere für die Herstellung der entsprechenden Epoxide.
DD34094390A 1990-05-23 1990-05-23 Verfahren zur minimierung der nebenproduktbildung bei der alkylenchlorhydrinsynthese DD298774A5 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD34094390A DD298774A5 (de) 1990-05-23 1990-05-23 Verfahren zur minimierung der nebenproduktbildung bei der alkylenchlorhydrinsynthese

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD34094390A DD298774A5 (de) 1990-05-23 1990-05-23 Verfahren zur minimierung der nebenproduktbildung bei der alkylenchlorhydrinsynthese

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DD298774A5 true DD298774A5 (de) 1992-03-12

Family

ID=5618690

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD34094390A DD298774A5 (de) 1990-05-23 1990-05-23 Verfahren zur minimierung der nebenproduktbildung bei der alkylenchlorhydrinsynthese

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD298774A5 (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69007993T2 (de) Verfahren zur Wiedergewinnung von Bromwasserstoffsäure und Methanol.
DE69205601T2 (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Cyano-3,5,5-trimethylcyclohexanon.
DD298774A5 (de) Verfahren zur minimierung der nebenproduktbildung bei der alkylenchlorhydrinsynthese
DE2541526C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Alkylenoxids
DE2548592A1 (de) Verfahren zur herstellung von azodicarbonamid
DE4103281A1 (de) Verfahren zur herstellung von 1,2-dichlorethan
EP0074072B1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Salzen des Cholins
DE2713345C2 (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Brom
EP0124084A2 (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Chlor-2,4-dinitrophenol
CH643216A5 (de) Verfahren zur rueckgewinnung von brom aus abfallfluessigkeit.
DE2912956C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Äthylenglycol
DE2841913C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 2,2,4-Trimethyl-3-hydroxypentylisobutyrat
EP0123042B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Quadratsäure
DD215528A5 (de) Verfahren zur herstellung von 1,2-dichlorethan
DE60133607T2 (de) Verfahren zur herstellung von allylchlorid
AT353811B (de) Verfahren zur herstellung von chlorcyan
DE2364093C3 (de) Verfahren zur Umwandlung von Trichloräthylen, das in 1,2-Dichloräthan enthalten ist
DE3147533C2 (de)
DE4103282C2 (de) Verfahren zur Erhöhung der Ausbeute der Alkylenoxidherstellung
DE2926021C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Phenoxy-benzaldehyden
DE2040555C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Chlorhydrinen
EP0112544A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 1,2-Dichlorethan
DE2502411C2 (de) Verfahren zur herstellung von bis-n-chloramiden gesaettigter aliphatischer dicarbonsaeuren
DE937889C (de) Verfahren zur Herstellung von Glycerin
DE3447527C2 (de)

Legal Events

Date Code Title Description
RPI Change in the person, name or address of the patentee (searches according to art. 11 and 12 extension act)
RPI Change in the person, name or address of the patentee (searches according to art. 11 and 12 extension act)
RPI Change in the person, name or address of the patentee (searches according to art. 11 and 12 extension act)
RPI Change in the person, name or address of the patentee (searches according to art. 11 and 12 extension act)
ENJ Ceased due to non-payment of renewal fee