DD294867A5 - Verfahren zur herstellung von latextauchartikeln mit fibrinolytischer depotwirkung - Google Patents

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Inventor
Manfred Foertsch
Ralf Hecker
Wilfried Mertens
Konrad Giessmann
Gerhard Merkmann
Hans-Dieter Bruehl
Herbert Knoll
Siegfried Borgmann
Werner Hoese
Peter Knop
Werner Schunk
Hans-Peter Kloecking
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Gummiwerke Thueringen Gmbh
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung und Vulkanisation von Latexmischungen, vorzugsweise Zentrifugenlatex oder vorvernetzte Latices, die fibrinolytische Eigenschaften besitzen und bei Temperaturen zwischen 40C und 80C vulkanisiert werden. Die fibrinolytischen Eigenschaften werden durch den Einsatz von mit entsprechenden Medikamenten beladenen Schichtsilikaten erreicht.

Description

Anwendung dur Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von medizinischen Tauchartikeln aus NK-Latex oder vorvulkanisierten Latextypen mit fibrinolytischer Depotwirkung, die für Prothesen, Katheder und implantierbare Biomaterialien Anwendung finden können.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Bekannt ist, daß nach künstlichem Organersatz im tierischen und menschlichen Körper durch intramuskuläre Injektionen fibrinolytische Medikamente eingesetzt werden. Ein Nachteil dieser Methode ist, daß zur Aufrechterhaltung des Grenzwertes für die Ungerinnbarkeit des Blutes unter einer stetigen Kontrolle mehrmals injiziert werden muß. Thromben bzw. Emboiien sind eine häufig auftretende Todesursache.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht in der Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung von Latextauchartikeln mit fibrinolytischen Eigenschaften, die nach künstlichem Organersatz im tierischen und menschlichen Körper eine kontinuierliche Dosierung von fibrinolytischen Medikamenten gewährleistet und damit die Entstehung von Thromben bzw. Emboiien ausschließen soll.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung und Vulkanisation von Latextauchartikeln auf der Basis von NK-Latex, vorzugsweise Zentrifugenlatex oder vorvulkanisierte Latextypen, verschiedenen Füllstoffen, Weichmachern, Beschleunigern, Schwefel und anderen Mischungsbestandteilen durch den Einsatz von mit fibrinolytischen Medikamenten beladenen Schichtsilikaten/Fibrinoiytikum-Addukt zu entwickeln. Diese Artikel besitzen fibrinolytische Eigenschaften und verhindern die Entstehung von Thromben bzw. Emboiien.
Die Schichtsilikat/Fibrinolytikum-Addukte werden der Latexmischung in Form von Dispersionen vor der Vulkanisation zugesetzt.
Die anschließende Vulkanisation erfolgt bei Temperaturen von 4O0C bis 800C.
Der Anteil an Schichtsilikat/Fibrinolytikum beträgt 0,5-10 Ma.-%, bezogen auf die Gesamtmischung und Fibrinolytika-Anteil im Schichtsilikat/Fibrinolytikum-Addukt soll 5-50 Ma.-% betragen.
Als Fibrinolytika können erfindungsgemäß Streptokinase, Urokinase und/oder Plannin eingesetzt werden.
Die Schichtsilikate sind Polysilikate der allgemeinen Formel M2O · ySiO2 · zH2O mit Schichtstruktur, wobei M ein Alkaliion oder Proton, y eine Zahl zwischen 4 und 48 und ζ eine Zahl zwischen 5 und 25 bedeuten. Die Synthese der Schichtsilikate erfolgt durch Kristallisation im ternären System. Danach erfolgt die Abtrennung der wasserunlöslichen Schichtsilikate aus der Suspension auf mechanischem Wege. Natrium-Magadiit z.B. hat die Formel Na2O · 14SiO2 · 9H2O und wird durch Trocknen entwässert.
Es zeigte sich, daß die fibrinolytischen Eigenschaften der Latextauchartikel ausreichen, um eine Thrombolyse im strömenden Blut auszulösen und somit die Entstehung einer Thrombose bzw. Embolie nach künstlichem Organersatz, wie z. B. Herz, Gefäße, Endoprothesen, im tierischen und menschlichen Körper vethindern kann.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß erstmals ein aus Latex gefertigtes flexibles Elastomermaterial zur Verfügung steht, daß eine Thrombose direkt am Fremdmaterial, d.h. an der Prothese, Katheder oder am implantierten Biomaterial, verhindert. Zum anderen zeichnet sich das bioaktive, flexible Elastomermaterial durch eine ausgezeichnete Depotwirkung von mindestens 6 Tagen aus.
Nachfolgend erläutert ein Beispiel die erfindungsgemäiie Lösung, ohne sie damit einzuschränken.
Ausführungsbeispiel
Die Latexmischungen wurden in einem Labortechnikum hergestellt und verarbeitet. Alle feston Bestandteile wurden dem Latex in Form von 50 Ma.-%igen wäßrigen Dispersionen zugegeben. Die Dispersionen wui Hen in Laborkugelmühlen (Mahlzeit 2 Tage) hergestellt. Als Dispergiermittel wird ein nichtionogenes Tensid verwendet
Die phys.-mechanischen Kennwerte der Vulkanisate wurden nach gültigen TGL-Prüfvorschriften bestimmt.
Rezeptur
Bestandteil NK-Latex Typ LA-TZ Gewichtstell
60%iger Schwefeldispersion 167
50%ige "KOH-Lösung 3,6
20%ige Zinkdiethylphenyldithiocarbamat-Disp. 1,0
50%ige Zinkoxid-Dispersion 1,8
50%ige Schichtsilikat/Awelysin-Addukt-Dispersion 2,0
50%ige (Beladungsgrad 50Ma.-%) 4,0
Prüfergebnisse
Der Nachweis der biologischen Aktivität von in Werkstoffen inkorporierten Stoffen (Streptokinase) an das Außenmedium wird methodisch wie folgt geführt.
Von den nach o. g. Rezeptur hergestellten Mischungen wurden Platten (0 50 mm, Wandstärke 5 mm) gegossen. Anschließend wurden diese Platten bei 70°C vulkanisiert. Von den Platten wurden definierte Gummischeiben (10 mm 0,280 mg) auf Fibrin-Agar-Platten gelegt und 5 Tage lang bei 370C aufbewahrt. Das Ausmaß der Lyse wird in Quadratmillimeter (von 2 senkrecht aufeinander stehende Durchmesser der Lysezonen) ausgewiesen.
Tabelle: Fibrinolytische Aktivität nach Kontakt des hergestellten Latexartikels an Fibrin-Agar-Platten
Inkubationszeit Fibrinolytische Aktivität
h mm2
24 150
48 236
72 289
96 376
120 420
144 462
Es ist eine in Abhängigkeit von der Kontaktzeit aufgetretene Erhöhung der f ibrinolytischen Aktivität festzustellen.

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung von Latextauchartikeln mit fibrinolytischer Depotwirkung, gekennzeichnet dadurch, daß dem NK-Latex, vorzugsweise Zentrifugenlatex oder vorvernetzte Latices neben Vulkanisationsmitteln, Füllstoffen und anderen Mischungsingredenzien vor der Vulkanisation ein Schichtsilikat/Fibrinolytikum-Addukt zugesetzt wird und Latexmischung bei Temperaturen zwischen 4O0C und 8O0C vulkanisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Anteil an Schichtsilikat/ Fibrinolytikum-Addukt 0,5-10 Ma.-% bezogen auf die Gesamtmischung, beträgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß der Antithrombotika-Anteil im Schichtsilikat/Fibrinolytikum-Addukt &-50Ma.-% beträgt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß als Fibrinolytikum Streptokinase, Urokinase, Plasmin eingesetzt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß als Schichtsilikat z. B. Natrium-Magadiit (Na2O · 14SiO2 · 9H2O) eingesetzt werden kann.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0662822A1 (de) * 1992-10-05 1995-07-19 Cygnus, Inc. Zweiphasenmatrix für ein abgabesystem zur verzögerten arzneistofffreisetzung

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0662822A1 (de) * 1992-10-05 1995-07-19 Cygnus, Inc. Zweiphasenmatrix für ein abgabesystem zur verzögerten arzneistofffreisetzung
EP0662822A4 (de) * 1992-10-05 1996-08-07 Cygnus Therapeutic Systems Zweiphasenmatrix für ein abgabesystem zur verzögerten arzneistofffreisetzung.

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