DE3519073A1 - Kuenstliches knochenerzeugendes biomaterial und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Kuenstliches knochenerzeugendes biomaterial und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Biomaterial einschließlich eines knochenbildenden Faktors für das chirurgische Gebiet,
wie orthopädische Chirurgie und Kieferchirurgie bzw. Oralchirurgie, und ein Verfahren zur Herstellung des
Biomaterials.
In der Vergangenheit hat man beispielsweise, wenn ein Teil eines Knochens in einem lebenden Körper fehlte, diesen
durch einen künstlichen Ersatz ersetzt. Dabei war es allgemeine Praxis, einen Teil eines Knochens aus dem gleichen
lebenden Körper herauszuschneiden und diesen Teil in den fehlenden Teil einzusetzen. Eine derartige autoplastische
Transplantation ist optimal, da man eine ausgezeichnete Biokompatibilität mit dem zu ersetzenden Knochen
hat.
Es ist jedoch offensichtlich, daß es hinsichtlich der Knochenmenge,
die für eine autoplastische Transplantation verwendet werden kann, eine Grenze gibt. Außerdem ist die
chirurgische Belastung, bedingt durch die Knochenentnahme, erhöht und der Schmerz, den der Patient auszuhalten hat,
ist groß. Wenn Knochen innerhalb eines großen Bereichs fehlt, besteht daher Bedarf nach einem künstlichen Biomaterial,
welches gegenüber dem lebenden Körper Affinität besitzt. Man hat daher Metall- oder Keramikmaterialien
zum Füllen der Leerstellen und für die Fixierung des Materials an die Leerstellen in dem Knochen verwendet.
Die Verwendung von solchem künstlichen Biomaterial besitzt jedoch den Nachteil, daß eine schnelle Adhäsion des
Biomaterials an den Knochen mit ausreichender Festigkeit schwierig ist. Die Hauptursache für diese Schwierigkeit
liegt darin, daß normalerweise das Knochengewebe nicht in ausreichenden Mengen erzeugt wird. Es ist daher sehr
schwierig, bei der chirurgischen Behandlung mit bekanntem
künstlichen Biomaterial eine starke und harte Verbindung des künstlichen Materials in dem lebenden Körper zu erzeugen
.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten künstlichen Biomaterialien,
wie oben beschrieben, zu beseitigen. Gegenstand der Erfindung ist ein Gemisch aus einem knochenarzeugenden Faktor
und einem ersten Träger auf der Grundlage von Collagen
für den Faktor. Der erste Träger ist ein knochenbildender Faktor der Maus bzw. des Gelenks oder ein Dunn-Osteosarcoma,
welches sich von dan laiochenerzeugenden Faktor aoleitet, unü
ein humaner knochenerzeugender Faktor, der so weit als knochenerzeugender Bestandteil in biomedizinischen Kreisen
bekannt ist. Der Faktor wird stabil von dem ersten Träger in einem lebenden Körper getragen bzw. erhalten,
wodurch die Bildung von Knochen durch den Faktor möglich wird, und schließlich wird der erste Träger auf Collagenbasis selbst in dem lebenden Körper absorbiert. Gemäß
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird zusätzlich
zu dem ersten Träger ein zweiter Träger für die mechanische Verstärkung in dem lebenden Körper verwendet.
Wird das erfindungsgemäße Biomaterial für die Kompensation
und zur Fixierung gebrochener und anderer entsprechender Teile verwendet, bewirkt es bzw. aktiviert es ein
schnelles Wachstum und eine Wiederherstellung des Knochens, wodurch eine Wiederherstellung des Knochengewebes mit ausreichender
Festigkeit möglich wird.
Das wesentliche Element des erfindungsgemäßen künstlichen Biomaterials ist der knochenerzeugende Faktor und dieser
Faktor ist eine Substanz, von der man schon lange angenommen hat, daß sie in dem lebenden Körper existiert.
Die Funktion des knochenerzeugenden Faktors besteht darin, extrazellular auf undifferentierte mesenchymale Zellen zu
wirken und den Phenotyp der Zellen zu Chondrocyten und
1 Osteoblasten zu induzieren, wodurch lokal Knochengewebe gebildet wird. Die Anmelderin hat nach 7 Jahren Forschung
ein Verfahren zur Abtrennung des knochenerzeugenden Faktors (Gelenkknochen-erzeugender Faktor bzw. Mausknochenerzeugender
Faktor) aus Dunn-Osteosarcoma und Reinigung dieses Faktors entwickelt. Die Substanz wurde bereits in
"BIOCHEMICAL RESEARCH" 2 (5) 466-471, 1981, beschrieben. Die Substanz ist basisch und ein hydrophobes Polypeptid
mit einem Molekulargewicht von etwa 20000. Die Anmelderin
hat weiterhin kürzlich einen ähnlichen bioaktiven knochenerzeugenden Faktor ebenfalls aus humanem Osteosarcoma
transplantiert in die Tiere mittels einer Generation-zu-Generation-Transplantation
abgetrennt und gereinigt.
Der humane knochenerzeugende Faktor hat im wesentlichen die gleichen biochemischen Eigenschaften wie der knochenerzeugende
Faktor, den man aus dem obigen Osteosarcoma erhält. Wegen der Antigenizität wurde daher diese humane
knochenerzeugende Faktor bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung verwendet.
Auf diese Art entwickelt der humane knochenerzeugende Faktor im lebenden Körper eine knochenbildende Wirkung.
Eine bestimmte Art von Träger (oder Bett) bzw. Beschichtungsmaterial
ist jedoch erforderlich, damit der Faktor die Knochenbildung in einem spezifizierten Bereich des lebenden
Körpers ermöglicht, und die Menge an gebildetem Knochen wird durch die Menge an Träger reguliert, wobei der
Träger den knochenbildenden Faktor enthält oder trägt. Damit der knochenerzeugende Faktor in den lebenden Körper
gebracht wird, müssen erste und zweite Träger getrennt verwendet werden.
Der erste Träger enthält bzw. trägt den knochenerzeugenden Faktor und ermöglicht die Knochenbildung. Der zweite
Träger ist ein geformter Körper, der den ersten Träger
daran trägt oder der ihn in sich enthält und der die erforderliche Form zusammen mit der erforderlichen Festigkeit
aufweist.
Der erste Träger muß folgende Eigenschaften aufweisen:
1) Wenn er in einen lebenden Körper eingebettet wird, sollte der Träger keine Fremdmaterialreaktion induzieren.
2) Der Träger sollte gegenüber dem Knochen Affinität aufweisen.
3) Der Träger sollte in industriellem Maßstab leicht
mit gleichbleibenden Eigenschaften und mit niedrigen Kosten erzeugt werden können.
4) Der Träger sollte so stabil sein, daß er seine Eigenschaften beibehält, ohne daß er die Eigenschäften
des knochenerzeugenden Faktors stört, und er sollte in dem gewünschten Verhältnis mit
dem knochenerzeugenden Faktor vermischbar sein.
5) Der Träger sollte schließlich in bzw. von dem Iebenden
Körper absorbiert werden; und
6) Der Träger sollte leicht mit dem zweiten Träger verbunden bzw. daran befestigt werden können.
Der zweite Träger sollte die folgenden Eigenschaften aufweisen:
1) Der Träger sollte die Eigenschaften des ersten
Trägers unter den Punkten 1 bis 4 besitzen.
2) Die Eigenschaften des Trägers sollten während langer Zeit gleich bleiben bzw. sich nicht ändern.
3) Der Träger sollte leicht herzustellen sein, so daß er an den ersten Träger physikalisch gebunden werden
kann; und
4) Der Träger sollte eine hohe mechanische Festigkeit aufweisen.
Zahlreiche Untersuchungen für die Herstellung von Material für den ersten Träger haben ergeben, daß diese Eigenschäften
von Collagen, seinen Derivaten und denaturierten Substanzen erfüllt werden.
Es ist gut bekannt, daß Collagen (einschließlich seiner
Derivate und denaturierten Substanzen), das Material des ersten Trägers, ein Protein ist und eine geringe Antigenizität
aufweist. Es ist ebenfalls bekannt, daß der Hauptteil, der die Antigenizität des Collagens bewirkt, in dem
Telopeptidteil liegt, der ein molekulares Distalendteil bildet. Dementsprechend enthält beispielsweise solubilisiertes
Collagen im wesentlichen kein Telopeptid, das solubilisiert ist, und gereinigt ist. Dieses erhält man, indem
man Kuhhaut einer gut-bekannten enzymatischen Behandlung unterwirft. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung
ist eine alkalische Behandlung bevorzugt. Der erste Träger ist jedoch nicht auf solubilisxertes Collagen beschränkt.
Es ist offensichtlich, daß Gelatine (einschließlich ihrer Zersetzungsprodukte und Derivate), welche die
denaturierte Substanz von Collagen ist, ebenfalls für die vorliegende Erfindung verwendet werden kann.
Die Erfordernisse für den zweiten Träger sind die, wie oben beschrieben, und es ist bekannt, daß Keramikmaterialien,
spezielle Metalle und synthetische Harze diese Erfordernisse erfüllen. Diese Materialien sind als Materialien
für die Verwendung im lebenden Körper geeignet, da sie keine Fremdreaktion ergeben und Affinität gegenüber
dem lebenden Körper aufweisen. Sie besitzen außerdem eine
hohe mechanische Festigkeit. Von den oben erwähnten Materialien sind Keramikmaterialien besonders bevorzugt, da
sie gegenüber dem lebenden Körper eine gute Affinität aufweisen. Derartige Keramikmaterialien sind in Tabelle I
angegeben.
Bei der ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform (entsprechend
den Ausführungsformen 1 und 3, die später erläutert
werden) wird der knochenerzeugende Faktor mit dem ersten Träger vermischt, während bei der zweiten erfindungsgemäßen
Ausführungsform (entsprechend den Ausführungsformen
2 und 4, die später erläutert werden) der zweite Träger
imprägniert wird und von dem oben erwähnten Gemisch getragen wird.
- 12 Tabelle I
Art der Keramikmaterialien
Physikalische Eigenschaften Biege- Härte Raum- Beständigkeit
festig- gewicht gegenüber
keit Chemikalien
95%iger H3SO4 in siedender
Flüssigkeit
mg/cm2/Tag
Aluminiumoxidke | 3200 | 1000 - | 3,6 - | 0,1 | |
10 | ramik (Al2O-) | 2300 (HV) | 4,0 | ||
Saphir (Al2O3) | 7000 | 2300 (HV) | 3,97 | 0,1 | |
Zirkondioxid | |||||
(ZrO2) | 10000 | 1250(HV) | 5,9 | 0,8 | |
Siliziumcarbid | 94 | 2,2 - | |||
15 | (SiC) | 5000 | (HRA) | 3,1 | 0,04 |
Siliziumnitrid | 87 - 91 | 2,9 - | |||
(Si3B4) | 5000 | (HRA) | 3,3 | 0,42 | |
Calciumphosphat | 3,0 - | löslich in Sau | |||
(Ca3(PO2)) | 1499 | - | 3,05 | re, schwie | |
20 | rig in Base | ||||
zu lösen | |||||
Hydroxylapatit | 600 - | 400 - | 3,6 - | Gleiches wie | |
(Ca10(PO4J6(OH)2) | 2000 | 600 | 3,13 | oben | |
Glaskeramik (die | 1500 - | 600 - | etwa | Gleiches wie | |
25 | Apatit enthält) | 1700 | 700 | 3,5 | oben |
Von den in der Tabelle I angegebenen Keramikmaterialien sind Aluminiumoxidkeramika die am häufigsten verwendeten
Materialien und sie besitzen keine nachteilige Wirkung auf den lebenden Körper und zeigen mit ihm eine hohe Affinität.
Die Materialien, die eine Affinität und eine hohe mechanische Festigkeit aufweisen, sind Saphir und
Zirkondioxidkeramika. Andere Materialien, wie Calciumphosphat und Hydroxylapatit, welche im wesentlichen gegenüber
dem lebenden Körperknochen verträglich sind, besitzen eine etwas niedrigere mechanische Festigkeit, sie
zeichnen sich jedoch durch ihre ausgezeichnete Assimi-
- .13 -
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lierbarkeit und Adhäsion an den lebenden Knochenkörper aus. Die optimalen keramischen Materialien, die oben verwendet
werden, werden in Abhängigkeit davon verwendet, wo sie eingesetzt werden und für welche Zwecke sie eingesetzt
werden. Hinsichtlich der Eigenschaften der keramischen Materialien werden solche ausgewählt, die für die
bestimmten Zwecke geeignet sind, wobei man dichte oder poröse Materialien verwenden kann. Die minimale erforderliche
Menge an knochenerzeugendem Faktor in dem erfindungsgemäßen Biomaterial hängt von dem Grad der Reinigung
des knochenerzeugenden Faktors ab. Bei den Faktoren, die nach dem Verfahren, wie es in der oben angegebenen
Literaturstelle beschrieben wird, erhalten wurden, ermöglichen
eine Knochenbildung mittels des Collagen:Faktors = 100 : 0,5 (Gewichtsverhältnis). Damit jedoch die
Knochenbildung erhöht und sichergestellt wird, ist es bevorzugt, das Verhältnis von Collagen zu knochenerzeugendem
Faktor im Bereich von 100 : 1 bis 10 (Gewichtsverhältnis) auszuwählen. Das Verhältnis ist jedoch auf diesen
Bereich nicht beschränkt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Die Dermalschicht der Haut einer jungen Kuh wurde gesäubert und gereinigt. Sie wurde dann in einer Zerkleinerungsmaschine
in kleine Stücke geschnitten. Die so zerkleinerte Dermalschicht wird in Chlorwasserstoffsäurelösung
mit einem pH-Wert von 3 gegeben. Zu der so erhaltenen Lösung gibt man Pepsin in einer Menge von 2 Gew.-%,
bezogen auf die Trockenmasse, und die so erhaltene Lösung wird bei 200C während 48 h stehengelassen. Die Lösung
wird filtriert und kaustisches Soda wird zu der filtrierten Lösung zugegeben, wobei man einen pH-Wert von 10 erhält,
wodurch das Pepsin deaktiviert wird. Anschließend wird die Lösung auf einen pH-Wert von 7 modifiziert und
ORIGINAL INSPECTED
das gebildete Sediment (settlings) wird aus der Lösung abgetrennt und gut mit Wasser gewaschen und erneut in
Chlorwasserstoffsäurelösung auf einen pH-Wert von 3 gelöst. Die Lösung wird filtriert und kaustisches Soda wird
erneut zu der Lösung zugegeben und ein pH-Wert von 7 wird eingestellt. Das gebildete Sediment wird von der modifizierten
Lösung abgetrennt, mit Wasser gewaschen und dann erneut in einer Chlorwasserstoffsäurelösung mit einem pH-Wert
von 3 gelöst, wobei man raffiniertes Collagen bzw. gereinigtes Collagen mit einer Konzentration von 3,0 mg/ml
erhält.
Dann wird ein raffinierter bzw. gereinigter humaner knochenerzeugender
Faktor, der nach dem in der oben erwähnten Literaturstelle beschriebenen Verfahren hergestellt
wurde, in normaler Chlorwasserstoffsäure von 0,01 unter
Herstellung einer Lösung mit einer Konzentration von 1#0 mg/ml gelöst. 0,2 ml der Lösung werden in einem Reagenzglas
mit 1,0 ml Collagenlösung gegeben und gut vermischt. Das Gemisch wird gefriergetrocknet und dann mit
Ethylenoxidgas sterilisiert, wobei man das Biomaterial erhält.
Das Biomaterial wird auf die Rückenmuskel einer Maus transplantiert und nach drei Wochen wird das transplantierte
Biomaterial herausgenommen, wobei man feststellt / daß das Material durch 20 mg Knochengewebe (Naßgewicht)
ersetzt wurde.
Ein quadratischer Körper aus Hydroxylapatit mit einer Seitenlange von 5 mm ohne vier Ecken und mit einer Dicke
von 2 mm und einer Porosität von 40% oder eine aus Aluminiumoxidkeramik
hergestellte Scheibe werden in 1,2 ml Lösungsmittelmischung aus Collagen und knochenbildendem
Faktor, wie im Beispiel 1 beschrieben, eingetaucht. Man
behandelt im Vakuum, damit die Lösungsmischung gut in
dem gebildeten Keramikkörper eindringt. Der Körper wird dann gefriergetrocknet und mit Gas sterilisiert. Man erhält
ein Biomaterial für die Transplantation. Das so erhaltene Biomaterial wird in die Rückenmuskel einer Maus
transplantiert und nach drei Wochen wird das transplantierte Material herausgenommen. Man stellt fest, daß das
Knochengewebe auf der Oberfläche des zweiten Trägers gewachsen ist. Die erhaltenen Ergebnisse sind im wesentlichen
gleich, wenn man Aluminiumoxidkeramika anstelle Hydroxylapatit verwendet.
Gelatine (Viskosität: 44 mp; Gelfestigkeit: 253 Bloom;
pH: 5,8; Feuchtigkeit: 11,0%), erhalten durch normale
Kalkbehandlung von Kuhknochen, wird in gereinigtem Wasser gelöst, wobei man eine Gelatinelösung mit einer Konzentration
von 50 mg/ml erhält.
0,2 ml Chlorwasserstoffsäurelösung des knochenerzeugenden
Faktors gemäß Beispiel 1 werden gut mit 1,0 ml Gelatinelösung gemischt. Das Gemisch wird in einem Kühlschrank
über Nacht stehengelassen, wobei sich die Lösungsmittelmischung
in ein Gel umwandelt. Das Gelmaterial wird in 100 ml Phosphorsäurepufferlösung (pH 7,2), welche
0,1% Glutaraldehyd enthält, bei 50C während 16 h eingetaucht
und einer Vernetzungsreaktion unterworfen. Das Gelmaterial wird dann entnommen und mit gereinigtem Wasser
gewaschen und gefriergetrocknet. Es wird dann mit Gas
sterilisiert, wobei man ein Biomaterial für die Transplantation erhält.
Das Biomaterial wird auf die Rückenmuskel einer Maus
transplantiert, wobei man im wesentlichen das gleiche Ergebnis wie im Beispiel 1 erhält.
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Der im Beispiel 2 hergestellte Hydroxylapatit- oder Aluminiumoxidkeramikkörper
wurde in 1,2 ml Lösungsmittelrnischung aus knochenerzeugendem Faktor und Gelatine, erhalten
auf gleiche Weise, wie im Beispiel 3 beschrieben, eingetaucht. Man behandelt im Vakuum, damit die Lösungsmittelmischung
gut in den Keramikkörper eindringt. Man läßt dann im Kühlschrank über Nacht stehen, wobei die Gelatine
in dem Keramikkörper ein Gel bildet. Das gelierte Material, welches in dem Keramikkörper vorhanden ist, wird
mit einer Phosphorsäurepufferlösung, welche Glutaraldehyd enthält, auf gleiche Weise, wie im Beispiel 3 beschrieben,
behandelt. Anschließend wird mit Wasser gewasehen, gefriergetrocknet und mit Gas sterilisiert. Man
erhält ein Biomaterial für die Transplantation. Das so erhaltene Biomaterial ergibt die gleichen Ergebnisse wie
das Material von Beispiel 2.
Aus den oben beschriebenen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße künstliche knochenerzeugende Biomaterial biologisch
als knochenbildender Faktor wirkt und eine sehr niedrige Spezifizität aufweist. Es ist in der klinischen Anwendung
bei der orthopädischen Chirurgie und bei der Kieferbzw. Oralchirurgie besonders wirksam.
Bei den Beispielen 2 und 4, d.h. den Ausführungsformen,
bei denen ein zweiter Träger mit der Lösungsmittelmischung aus erstem Träger und knochenerzeugendem Faktor
imprägniert ist, wurden spezielle Ausführungsformen beschrieben. Anstelle der Imprägnierung kann man auch das
Gemisch einfach an dem zweiten Träger befestigen bzw. diesen damit bestreichen. Eine Befestigung bzw. Bestreichung
5 bedeutet, daß das Gemisch am Oberflächenteil des zweiten Trägers vorhanden ist, während bei der Imprägnierung das
Gemisch nicht nur an der Oberfläche, sondern ebenfalls in
jeder Ecke des Inneren des zweiten Trägers vorhanden ist,
und dementsprechend besteht der Unterschied in diesen beiden Ausführungsformen darin, daß die gebildete Knochenmenge
unterschiedlich wird.
Claims (18)
1. Künstliches knochenerzeugendes Biomaterial, dadurch gekennzeichnet , daß es ein Gemisch
aus einem knochenerzeugenden Faktor und einen ersten Träger für den Faktor enthält, wobei der Träger ausgewählt
wird unter Collagen, seinen Derivaten und denaturierten Substanzen.
2. Künstliches knochenbildendes Biomaterial, dadurch gekennzeichnet , daß es ein Gemisch aus
einem knochenerzeugenden Faktor und einem ersten Träger für den Faktor, wobei der Träger ausgewählt wird unter
Collagen, seinen Derivaten und denaturierten Substanzen, und einen zweiten Träger für das Gemisch, wobei der Trä-
ger aus irgendeinem Keramik-, Metallmaterial oder synthetischem Harz hergestellt wird und das Gemisch an dem Träger
vorhanden ist oder der Träger mit dem Gemisch imprägniert wurde und der zweite Träger das Gemisch trägt, enthält.
3. Künstliches knochenbildendes Biomaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet ,
daß der knochenerzeugende Faktor ein knochenerzeugender Faktor ist, der aus Dunn-Osteocarcoma abgetrennt und gereinigt
wurde oder daß er ein humaner knochenbildender Faktor ist, der aus humanem Osteosarcoma abgetrennt und
gereinigt wurde.
4. Künstliches knochenbildendes Biomaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet ,
daß das Gemisch aus erstem Träger und knochenerzeugendem Faktor eine Lösungsmittelmischung entsprechender Flüssigkeiten
für den Träger und knochenerzeugendem Faktor enthält.
5. Künstliches knochenbildendes Biomaterial nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß
der erste Träger eine Chlorwasserstoffsäurelösung aus
5 Collagen oder Gelatine ist und daß der knochenerzeugende Faktor eine Chlorwasserstoffsäurelösung aus humanem knochenerzeugenden
Faktor ist.
6. Künstliches knochenbildendes Biomaterial nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet , daß das Gemisch aus erstem Träger und knochenerzeugendem Faktor
ein gefriergetrocknetes Gemisch aus einer Lösungsmittelmischung der entsprechenden Flüssigkeiten des ersten
Trägers und des knochenerzeugenden Faktors ist. 35
7. Künstliches knochenbildendes Biomaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
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das Gemisch aus erstem Träger und knochenerzeugendem Faktor
eine gelierte Substanz einer Lösungsmittelmischung der entsprechenden Flüssigkeiten aus Träger und Faktor ist.
8. Künstliches knochenbildendes Biomaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Träger ein aus Hydroxylapatit oder Aluminiuiuoxidkeramikmaterialien
gebildeter Körper ist.
9. Künstliches knochenbildendes Biomaterial· nach Anspruch
8, dadurch gekennzeichnet , daß der zweite Träger mit dem Gemisch aus erstem Träger und
knochenerzeugendem Faktor imprägniert ist und daß der zweite Träger dieses Gemisch trägt.
10. Künstliches knochenbildendes Biomaterial nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß
der zweite Träger mit der Lösungsmittelmischung imprägniert wird, die Lösung in ein Gel in dem zweiten Träger
überführt wird und der Träger anschließend gefriergetrocknet wird.
11. Verfahren zur Herstellung eines künstlichen knochenerzeugenden
Biomaterials, dadurch g e k e η η zeichnet, daß man eine Flüssigkeit aus einem
ersten Träger für einen knochenerzeugenden Faktor mit einer Flüssigkeit des knochenerzeugenden Faktors vermischt,
wobei der erste Träger ausgewählt wird unter Collagen, seinen Derivaten und seinen denaturierten Substanzen.
12. Verfahren zur Herstellung eines künstlichen knochenerzeugenden
Biomaterials, dadurch gekennzeichnet , daß man eine Lösungsmittelmischung
des ersten Trägers für einen knochenerzeugenden Faktor und eine Flüssigkeit aus dem knochenerzeugenden Faktor
verwendet, um einen zweiten Träger aus einem Formkörper
aus irgendeinem Keramikmaterial, Metall oder synthetischem Harz zu imprägnieren, oder zu bestreichen, wobei
der erste Träger ausgewählt wird unter Collagen, seinen Derivaten und seinen denaturierten Substanzen.
5
13. Verfahren zur Herstellung eines künstlichen knochenerzeugenden
Biomaterials nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß der erste Träger eine
Chlorwasserstoffsäurelösung aus Collagen oder eine wäßrige
Lösung aus Gelatine ist und daß die Lösung aus knochenerzeugendem Faktor einen humanen knochenerzeugenden
Faktor enthält, der aus humanem Osteosarcoma isoliert wurde und der gereinigt wurde.
14. Verfahren zur Herstellung eines künstlichen knochenerzeugenden
Biomaterials nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß man als
zweiten Träger Hydroxylapatit oder Aluminiumoxidkeramikmaterial verwendet.
15. Verfahren zur Herstellung eines künstlichen knochenerzeugenden
Biomaterials nach Anspruch 11 oder 13,
dadurch gekennzeichnet , daß man die Lösungsmittelmischung aus dem ersten Träger und dem knochenerzeugenden
Faktor gefriertrocknet.
16. Verfahren zur Herstellung eines künstlichen knochenerzeugenden
Biomaterials nach Anspruch 11 oder 13, dadurch gekennzeichnet , daß man aus
der Lösungsmittelmischung des ersten Trägers und des knochenerzeugenden Faktors ein Gel bildet.
17. Verfahren zur Herstellung eines künstlichen knochenerzeugenden
Biomaterials nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet , daß man die
Lösungsmittelmischung aus erstem Träger, mit der der zweite Träger imprägniert ist, bzw. bestrichen ist, der
Gelbildung unterwirft und anschließend gefriertrocknet.
18. Verfahren zur Herstellung eines künstlichen knochenerzeugenden
Biomaterials nach einem der Ansprüche bis 17, dadurch gekennzeichnet , daß
man am Ende mittels Ethylenoxidgas eine Sterilisation durchführt.
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