DD288614B3 - Reaktor zur flugstromvergasung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Reaktor zur Flugstromvergasung von Brennstoffen, Insbesondere von staubförmigen Brennstoffen, unter Temperaturbedingungen, die zum Schmelzfluß der Aschebestandteile des Brennstoffes führen. Anwendungsgebiet Ist die Erzeugung von H2- und CO-relchen Gasen, die als Synthesegas, Reduktionsgas, Stadtgas oder Gas für energetische Zwecke Verwendung finden bzw. zu Wasserstoff aufgearbeitet werden.
Bei der Vergasung von Brennstoffen, die mit mineralischen Beimengungen belastet sind, durch Partlaloxydatlon im Flugstrom sind in der Regel Reaktionstemperaturen notwendig, bei denen die mineralischen Bestandteile, also die Asche, in eine schmelzflüssige Schlacke überführt wird. Ein typischas Beispiel dafür ist die Druckvergasung von Kohlenstaub durch Umsatz mit technischem Sauerstoff.
Es sind z.B. durch DD160313 Reaktoren zur Flugstromvergasung nach diesem Prinzip bekannt, die aus einem oberen, durch einen Kühlschirm begrenzten Reaktionsraum und einem unteren Abkühlungsraum zur Abkühlung des erzeugten Gases bestehen. Reaktionsraum und Abkühlungsraum sind in einem druckfesten äußeren Gehäuse untergebracht. Der Kühlschirm des Reaktionsraumes besteht aus Rohren, die durch Stege zu einer gasdichten Membranwand verbunden sind und mit einem Kühlmittel, ir. der Regel Druckwasser oder siedendes Wasser, beaufschlagt werden. Im Reaktionsraum erfolgt der Umsatz des fein verteilten Brennstoffes, beispielsweise Kohlenstaub, mit dem Sauerstoff in einer Flammenreaktion bei Temperaturen zwischen etwa 2000 und 1400*C. Unter diesen Bedingungen bilden die mineralischen Bestandteile einen Schmelzfluß. Die flüssige Schlacke wird zum großen Teil an den Kühlschirm des Reaktionsr&umes geworfen und bildet dort einen nach unten abfließenden Film, der Rest bleibt in Tropfenform im heißen Gas suspendiert.
Das erzeugte heiße Rohgas wird mit einerTemperatur von z. B. 1400°C gemeinsam mit der an der Wand ablaufenden und der im Gas suspendierten Flüssigkeitsschlacke In den Abkühlungsraum überführt. Dort wird entweder durch direkten Kontakt mit einem Kühlmedium, in der Regel Wasser, oder durch Strahlungs- und Konvektionswärmeaustausch mit im Abkühlungsraum installierten Kühlflächen das heiße Rohgas abgekühlt und in die schmelzflüssige Schlacke granuliert. Die Verbindung zwischen Reaktionsraum und Abkühlungsraum wird durch eine, im Vergleich mit dem Durchmesser des Reaktionsraumes enge Öffnung hergestellt.
Die Kontur dieser Schlacke: ablauföffnung ist thermisch, chemisch und mechanisch hoch belastet. Es hat sich deshalb bewährt, auch die Konturdieseröffnung zu kühlen. Bei Störungen in der Führung des Vergasungsprozesses kann es zu Verengungen der Öffnung durch erstarrende, sich an der Wand der Schlackenablauföffnung ansetzende Schlacke kommen, was zur Ausbildung eines erhöhten Differenzdruckes zwischen Reaktionsraum und Kühlschirm führt, der von der Schlackenablauföffnung aufgenommen werden muß.
den Kühlschirm des Reaktionsraumes integriert sind. Die Schlackenablauföffnung ist also ein untrennbarer Bestandteil des
als am übrigen Kühlschirm. Die Integration in den Kühlschirm erschwert Reparaturarbeiten an der Schlackenauslauföffnung oder erzwingt, bezogen auf den Zustand der Kühlw.ind im Bereich dos Reaktionsraumes, einen vorzeitigen Wechsel des kompletten Kühlschirmes mit der Schlackenauslauföffnung.
auswechselbaren, die Schlackenabflußöffnung bildenden, ringförmigen Körper versehen ist. Diener Körper besteht aus einem in mehreren Windungen gelegten und in Gußeisen eingegossenen Stahlrohr, das mit Kühlwasser beaufschlagt wird. Der gußeiserne Körper der Schlackenablauföffnung ist in den Boden des Reaktionsraumes eingelassen und gasdicht auf einem
reaktionsraumseitig durch aufliegende, spiralförmig gewickelte Kühlrohre, die zugleich den Boden des Kühlschirmes bilden und
mit einer Stampfmasse versehen sind, abgedeckt. Damit soll der Schutz des Tragringes vor thermischer Überlastung durch
kritische Stelle hinsichtlich der Gefahr einer übermäßigen Erhitzung die Grenze zwischen dem Schlackeablaufkörper und den spiralförmig gewickelten Kühlrohren erwiesen.
die zum Eindringen schmelzflüssiger Schlacke bis an den Tragring heran führen. Die Gefahr einer Schädigung der Tragringes an dieser Stellte ist besonders groß, wenn schmelzflüssiges Elsen, das unter bestimmten Betriebsbedingungen sich von dor flüssigen Schlacke separiert, in solche Risse eindringt.
häufige Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich.
Das Ziel der Erfindung ist ein Reaktor zur Flugstromvergasung, bestehend aus einem Reaktionsraum und einem darunter befindlichen Abkühlungsraum, der hinsichtlich der Gestaltung der Schlackeablauföffnung zwischen Reaktionsraum und Abkühlungsraum höhere technische Sicherheit bietet und instar.dhaltungsfreundlich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reaktor zur Flugstromvergasung von Brennstoffen unter Bedingungen der Bildung von schmelzf!Ü3siger Schlacke zu schaffen, der aus einem aufrecht stehenden Druckgehäuse mit einem oberen Reaktionsraum und einem unteren Abkühlungsraum besteht, die durch elno zentrale Schlackenablauföffnung mit einem leicht auswechselbaren, gekühlten Schlackeablauf körper verbunden sind, wobei der Schlackeablaufkörper und seine Tragkonstruktion auch in Störungsfällen den auftretenden Differenzdruck zwischen Reaktionsraum und Abkühlungsraum abzufangen imstande ist und eine Schädigung der Tragkonstruktion durch Eindringen von schmelzflüssiger Schlacke ausgeschlossen ist. Die Erfindung ist bestimmt für einen Reaktor der genannten Gattung, bei dem die Kontur des Reaktionsraumes durch einen Kühlschirm aus Rohren gebildet wird, die durch Stege zu einer gasdichten Wand verbunden und mit Einrichtungen zur Zuführung und Abführung eines Kühlmittels versehen sind.
Erfindungsgemäß wird eine Lösung der gestellten Aufgabe dadurch erreicht, daß der die Kontur des Reaktionsraumes bildende Kühlschirm in seinem Boden in einen vertikalen zylindrischen Abschnitt übergeht, der mit einem umlaufenden Spalt einen Schlackeablaufkörper umhüllt, der eine gekühlte zylindrische Außenwand aufweist. Diese zylindrische Außenwand des Schlackeablaufkörpers stützt sich auf einem Tragring ab, der wiederum mit dem Kühlschirm verbunden ist. In der Regel ist der Tragring gasdicht mit dem Druckgehäuse verbunden und unterteilt dieses in den Reaktionsraum und den Abkühlungsraum. In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung beträgt die Breite des genannten umlaufenden Spaltes 25 bis 45 mm. Es hat sich außerdem als vorteilhaft erwiesen, wenn der genannte umlaufende Spalt wenigstens eine Höhe der 4fachen Spaltbreite aufweist.
Die gekühlte zylindrische Außenwand des Schlackeablaufkörpers kann als gasdichte Rohrwand mit entsprechenden Einrichtungen zur Zuführung und Abführung eines Kühlmittels ausgeführt sein. Diese Ausführungsform bietet sich vor allem dann an, wenn der Schlackeablaufkörper als Ganzes in den mit heißem Gas und schmelzflüssiger Schlacke in Berührung kommenden Flächen als bestiftete und mit einer Stampfmasse versehenen Rohrwandkonstruktion, beispielsweise aus Rohrwendeln aufgebaut, ausgeführt ist.
Es hat sich gezeigt, daß gemäß der Erfindung ausgeführte Reaktoren eine rasche Montage des Schlackeablaufkörpers ermöglichen, wobei der umlaufende Spalt erst nach der Montage bekannterweise mit feuerfester Masse verfüllt wird. Durch thermische Spannungen, insbesondere bei Anfahr- und Abfahrvorgängen, unvermeidlich entstehenden Risse im Feuerfestmaterial des Spalters fülletjsich zwar mit schmelzflüssiger Schlacke, unter der Wirkung der intensiven Kühlung zu beiden Seiten des umlaufenden Spaltes erstarrt aber auch unter ungünstigsten Betriebsbedingungen, beispielsweise beim Auftreten von schmelzflüssigem Eisen, der eingedrungene Schmelzfluß so rasch, daß ein Durchtritt durch den genannten Spalt hindurch bis zum Tragring und dessen thermische Überlastung ausgeschlossen sind.
Es hat sich weiter gezeigt, daß auch eine Demontage des Schlackeablaufkörpere ohne Schwierigkeiten möglich Ist, weil die bei der Außerbetriebnahme gebildeten Risse in Umfangsrichtung der Füllung des Spaltes ein leichtes Lösen des Schlackeablaufkörpers aus dem genannten zylindrischen Abschnitt im Boden des Kühlschirmes ermöglichen.
An Hand oine Figur, die als Schnittbild den für die Erfindung wesentlichen Teil eines Reaktors zur Flugstromvergasung zeigt, sei die Erfindung näher erläutert.
Der Reaktor besteht aus einem aufrecht stehenden zylindrischen äußeren Druckgehäuse 1, das In seinem oberen Teil einen Reaktionsraum 2 und In seinem unteren Teil einen Abkühlungsraum 3 umschließt. Die Kontur des Reaktionsraumes 2 wird durch einen Kühlschirm 4 gebildet, bestehend aus bestifteten und mit Druckwasser beaufschlagten Rohren, die durch eingeschweißte Stege gasdicht miteinander verbunden sind. Der Kühlschirm ist reaktionsseitlg In bekannter Art mit einer Stampfmasse 5 versehen, die (in der Figur nicht dargestellt) von den Stiften der Rohre gehalten wird. Am Kopf des Reaktionsraumes 2, ebenfall? in der Figur nicht dargestellt, befindet sich ein axial ausgerichteter Brenner für die Zuführung von Kohlenstaub und Sauerstoff.
Die Verbindung zwischen dem Reaktionsraum 2 und dem Abkühlungsraum 3 wird durch einezentrale Schlackeabiauföffnung 6 in einem Schlackenablaufkörper 7 herbeigeführt, der im Boden des Reaktionsraumes 2 angeordnet ist. Im Abkühlungsraum 3 sind Düsen 8 mit einem Anschluß zur Zuführung von Quenchwasser angeordnet. Im Bereich des Abkühlungsraumes 3 sind weiter in der Figur nicht dargestellte Öffnungen im Druckgehäuse 1 zur Abführung von gekühltem Gas, von überschüssigem, nicht verdampftem Quenchwasser und von granulierter Schlacke vorhanden. Der Kühlschirm 4 geht an seinem Boden in einen vertikalen zylindrischen Abschnitt 9 über, der wie der übrige Kühlschirm aus wendelartig gewickelten und durch Stege gasdicht verbundenen Rohren besteht. Dieser zylindrische Abschnitt 9 stützt sich auf Tragring 10 ab, der gasdicht mit dem Druckgehäuse 1 verbunden ist.
Der Schlackeablaufkörper 7 ist, wie der Kühlschirm 4, als Rohrwendelkonstruktion ausgeführt, wobei die Rohre durch zwischengeschweißte Stege zu einer gasdichten Rohrwand verbunden sind. Er besteht aus einer inneren zylindrischen Rohrwand 11, welche die zentrale Schlackenablauföffnung 6 bildet, einer zylindrischen Außenwand 12 sowie einem beide zylindrischen Wände verbindenden konischen Abschnitt 13. Die ca.250mm hohezylindrische Außenwand 12 stützt sich gasdicht auf den Tragring 10 ab. Zwischen ihr und dem zylindrischen Abschnitt 9 des Kühlschirmes 4 verbleibt ein umlaufender, 30mm breiter Spalt 14, der mit einer feuerfesten Masse in Form von Schamottemörtel gefüllt ist. Die den Schlackeablaufkörper 7 bildenden Rohre sind mit Einrichtungen zur Zuführung und zur Abführung 15; 16 eines Kühlmittels in Form von Druckwasser versehen, die in das Druckwassersystem des Kühlschirms eingebunden sind. Das Druckwasser durchläuft nacheinander die innere zylindrische Rohrwand 11, den konischen Abschnitt 13 und die zylindrische Außenwand 12. Die die innere zylindrische Rohrwand 11 und den konischen Abschnitt 13 bildenden Rohrwendel sind bestiftet und wie der Kühlschirm 4 mit Stampfmasse belegt.
Im Reaktionsraum 2 setzen sich Kohlenstaub und Sauerstoff in einer Flammenreaktion zu CO- und Hrreichem Gas um. Die sich aus den mineralischen Bestandteilen des Kohlenstaubes bildende schmelzflüssige Schlacke läuft Ober den konischen Abschnitt 13 der zentralen Schlackenablauföffnung 6 zu, durch die sie gemeinsam mit dem etwa 14000C heißen Gas in den Abkühlungsraum 3 gelangt. Dort werden die Schlacke durch Kontakt mit Quenchwasser aus den Düsen 8 granuliert und das heiße Gas gekühlt und mit Wasserdampf gesättigt.
Die gasdichte Abstützung der zylindrischen Außenwand 2 des Schlackeablaufkörpers 7 auf dem Tragring 10 schließt Kriechströme von heißem Gas auf anderen Wegen als über die zentrale Schlackenablauföffnung 6 und damit die Gefahr einer gefährlichen unkontrollierten Erhitzung von Bauteilen des Reaktors auch bei extremen Betriebsbedingungen mit größerem Differenzdruck zwischen Reaktionsraum 2 und Abkühlungsraum 3 aus. Im praktischen Betrieb hatsich gezeigt, daß ein Durchtritt von schmelzflüssiger Schlacke bis zum Tragring 10 sicher verhindert wird. Die gemessene Eindringtiefe von Schlacke und von aus der Schlacke separiertem metallischen Eisen in den Spalt 14 betrug insgesamt etwa 100mm. Damit ist auoh aus der Sicht der Einwirkung von Schlacke bzw. flüssigem Eisen eine Überhitzung des Tragringes 10 ausgeschlossen. Die Montage und Demontage des kompletten Schlackeablaufkörpers 7 über eine in der Figur nicht enthaltene zentrale öffnung am Kopf von Druckgehäuse 1 und Kühlschirm 4, in der sich während des Betriebes der Brenner befindet, waren in jedem Falle problemlos möglich.
Claims (6)
1. Reaktor zur Flugstromvergasung von Brennstoffen unter Temperaturbedingungen, die zum Schmelzfluß der Aschebestandteile des Brennstoffes führen, bestehend aus einem aufrecht stehenden Druckgehäuse mit einem oberen Reaktionsraum und einem unteren Abkühlungsraum, die durch eine zentrale Schlackenablauföffnung mit einem Schlackeablauf körper, der im Boden des Reaktionsraumes angeordnet ist, miteinander verbunden sind, wobei die Kontur des Reaktionsraumes durch einen Kühlschirm aus Rohren, die durch Stege zu einer gasdichten Wand verbunden und mit Einrichtungen zur Zuführung und Abführung eines Kühlmittels versehen sind, gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der die Kontur des Reaktionsraumes biloonde Kühlschirm (4) in seinem Boden in einen vertikalen zylindrischen Abschnitt (9) übergeht, der mit einem umlaufenden Spalt (14) den Schlackeablaufkörper (6) umhüllt, wobei dieser mit einer gekühlten zylindrischen Außenwand (12) versehen ist, die sich auf einem mit dem Kühlschirm (4) verbundenen Tragring (10) abstützt.
2. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende Spalt (14) zwischen dem zylindrischen Abschnitt (9) im Boden des Kühlschirms und der zylindrischen Außenwand (12) des Schlackeablaufkörpers oberhalb des Tragringes (10) mit einer feuerfesten Masse gefüllt ist.
3. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragring (10) gasdicht mit dem Druckgeiiduse verbunden ist.
4. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gekühlte zylindrische Außenwand (12) des Schlackeablaufkörpers (6) als gasdichte Rohrwer.del mit Einrichtungen zur Zuführung und Abführung eines Kühlmittels (15,16) ausgeführt ist.
5. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte umlaufende Spalt (14) eine Breite von 25 bis 45 mm aufweist.
6. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte umlaufende Spalt (14) eine Höhe von mindestens der 4fachen Spaltbreite aufweist.
Hierzu 1 Seite Zeichnung Anwendungsgebiet der Erfindung
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