DD281705A7

DD281705A7 - Vorrichtung zum fuehren von walzgut im walzspalt beim kaliberlosen walzen von rechteckigen querschnitten

Info

Publication number: DD281705A7
Application number: DD30827787A
Authority: DD
Inventors: Manfred Ruffert; Jens Lommatzsch; Gerhard Oehlstoeter; Rudolf Scheffler
Original assignee: Freiberg Bergakademie
Priority date: 1987-10-26
Filing date: 1987-10-26
Publication date: 1990-08-22
Also published as: DE3826071A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum seitlichen Fuehren von Walzgut mit rechteckigem Querschnitt im Walzspalt, die beim kaliberlosen Walzen in Vor- oder Mittelstaffeln von Stab- und Drahtwalzwerken anwendbar ist. Erfindungsgemaesz besitzt die im Bereich der Arbeitswalzen bis zur Walzenmitte angeordnete Fuehrung eine Fuehrungsbeilage. Diese Fuehrungsbeilage weist mit einer Aussparung versehene Fuehrungsflaechen auf. Dabei entspricht die Ausgangslaenge b der gedrueckten Laenge des einlaufenden Walzgutes, die ausgesparte Breite a verlaeuft parallel zur oberen bzw. unteren Begrenzung der Fuehrungsflaeche, die ausgesparte Tiefe c weist eine Toleranz von kleiner 1 mm zum breitenden Walzgut auf und die Fuehrungsbeilage besitzt auszerdem eine senkrecht und parallel zur Walzgutmitte im Abstand d verlaufende Trennung von der Fuehrungsflaeche. Der Abstand d entspricht dem durch Ausbauchung hervorgerufenen Breitungsbetrag. Das Walzgut mit rechteckigem Querschnitt wird so gefuehrt, dasz die Seitenflaechen des in den Walzspalt einlaufenden Walzgutquerschnittes rechtwinklig und spielfrei zur Walzenachse im Walzspalt gehalten werden kann. Der Fuehrungsvorgang erfolgt solange, bis das Walzgut die gewuenschte Hoehenabnahme erfahren hat. Die erfindungsgemaesze Fuehrungsbeilage beim kaliberlosen Walzen von rechteckigen Querschnitten gewaehrleistet, dasz der Diagonalversatz eingeschraenkt wird, wodurch eine verbesserte Masz- und Formhaltigkeit des Walzgutes erreicht wird.{Walzgut; Walzspalt; Walzen; Drahtwalzwerke; Fuehrung; Aussparung; Breitung; Diagonalversatz; Querschnitt; Fuehrungsbeilage}

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum seitlichen Führen von Walzgut mit rechteckigem Querschnitt im Walzspalt, die beim kaliberlosen Walzen in Vor- oder Mittelstaffeln von Stab· und Drahtwalzwerken anwendbar ist.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Es ist bekannt, Walzgut kaliberlos in unkalibrierten Walzen vor- und anschließend zwischen Kaliberwalzen auf die endgültige Form des Walzproduktes fertigzuwalzen.

Dabei bringt das kaliberlose Walzen entscheidende Vorteile wie z. B. weniger Walzenwechsel bei Änderung des . Walzprogrammes und damit höhere Auslastung der Walzanlage, leichtere Nachbearbeitung dsr Walzen oder höhere Lebensdauer der Walzen gegenüber dem Walzen in Kalibern. Andererrseits treten beim Walzen ohne Kaliber vor allem Nachteile durch Verformung des Walzgutquerschnittes zu einem Parallelogramm auf. Die Ursache hierfür liegt in den nichtbegrenzten Seitenwänden des Walzgutquerschnittes begründet. Somit sind unerwünschte Diagonalversatzerscheinungen die Folge und wirken sich negaitv auf die Qualität des Endproduktes aus.

Es ist auch bekannt, daß in Vor- und Mittelstaffeln von Stab- und Drahtwalzwerken Führungen, die sich im Bereich der Arbeitswalzen bis zur Walzenmitte erstrecken, angeordnet sind.

Nach der DE-OS 3224022 sind Verfahren und Vorrichtung zum Walzen von Stäben und Drähten mittels Glattwalzen bekannt. Dazu wird eine Vorrichtung zum Führen der Seiten von Metallstäben beim Walzen vorgeschlagen. Diese Führung ist mit ausgekehlten Führungsflächen im Walzspalt versehen, wobei zwischen den ausgekehlten Führungsdaumen und dem Walzmaterial ein Spiel von 1 bis 5mm gewährt wird. Bei dieser Lösung wird versucht, den gesamten Führungsverlauf linienmäßig.an den Breitungsverlauf des Umformprozesses anzupassen, woraus eine komplizierte Fertigung der Führungselemente resultiert. Mit der Führung entsprechend der DE-OS 3224022 kann noch der unerwünschte Diagonalversatz in erheblichem Maße auftreten, da diese Führung so gestaltet ist, daß sie nur ein Abstützen des Walzgutes beim Durchgang durch den Walzspalt gewährleistet.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist eine Vorrichtung, die beim kaliberlosen Walzen vor. Walzgut mit rechteckigem Querschnitt dazu beiträgt, daß eine hohe Maßhaltigkeit des Endproduktes gewährleistet ist und Walzfehler wie Risse und Überwalzungen infolge eines zu großen Diagonalversatzes weitestgehend eingeschränkt werden.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, den Diagoralversatz als Ausdruck der Verformung des Walzgutquerschnittes zu einem Parallelogramm beim kaliberlosen Waken von Walzgut mit rechteckigem Querschnitt einzuschränken.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die im Bereich der Arbeitswalzen bis zur Walzenmitte angeordnete Führung eine Führungsbeilage besitzt. Diese Führungsbeilage weist mit einer Aussparung versehene Führungsflächen auf.

Dabei entspricht die Ausgangslänge b der gedrückten Länge des einlaufenden Walzgutes, die ausgesparte Breite a verläuft parallel zur oberen bzw. unteren Begrenzung der Führungsfläche, die ausgesparte Tiefe c weist eine Toleranz von kleiner 1 mm zum breitenden Walzgut auf und die Führungsbeilage besitzt außerdem eine senkrecht und parallel zur Walzgutmitte im Abstand d verlaufende Trennung von der Führungsfläche. Der Abstand d entspricht dem durch Ausbauchung hervorgerufenen Breitungsbetrag.

Das Walzgut mit rechteckigem Querschnitt wird so geführt, daß die Seitenflächen des in den Walzspalt einlaufenden Walzgutquerschnittes rechtwinklig und spielfrei zur Walzenachse im Walzspalt gehalten werden kann. Der Führungsvorgang erfolg solange, bis das Walzgut die gewünschte Höhenabnahme erfahren hat.

Die erfindungsge.Tiäße Führungsbeilage beim kaliberlosen Walzen von rechteckigen Querschnitten gewährleistet, daß der Diagonalversatz eingeschränkt wird, wodurch eine verbesserte Maß-und Formhaltigkeit des Walzgutes erreicht wird.

Ausführungsbeispiel Die Erfindung soll an nachfolgendem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der Fig. 1 bis 1 c ist der Querschnitt der Führung in verschiedenen Schnittebenen dargestellt. Die Führung 2 ist im Armaturenkasten im Bereich der Arbeit.¹ walzen 1 hefestigt. Die Führung 2 besitzt erfindungsgemäß eine Führungsbeilage 4 mit

ausgesparten Führungsflächen zur Aufnahme des Walzgutquerschnittes 3. Dabei weisen die Führungsflächen eine

Ausgangslänge b, die der gedrückten Länge des einlaufenden Walzgutes entspricht, eine ausgesparte Breite a, die kleiner als der Walzspalt ist und eine ausgespart» Tiefe c, die eine Toleranz von kleiner 1 mm zum breitenden Walzgut besitzt, auf. Außerdem hat

die Führungsbeilage 4 eine senkrecht und parallel zur Walzgutmitte verlaufende Trennung, deren Abstand dem durch

Ausbauchung hervorgerufenen Breitungr jetrag entspricht. Das in den Walzspalt einlaufende rechteckige Walzgut, z. B. 80 χ 64 mm, wird durch bekannte, paarweise angeordnete Rollen mit

einem Spiel von 0,4 bis 0,8mm geführt. Im Walzspalt wird das Walzgut seitlich von den Führungsflächen der Führungsbeilage 4erfaßt und solange spielfrei gehalten, wie es nicht durch Ausbauchung, z. B. d = 26mm, breitet. Der Abstand der beiden

Führungsbeilagen (s. Fig. 1 b) 4 ist gleich der einlaufenden Walzgutbreite b„. Die Aussparung weist die Abmessungen a = 50 mm, b = 55 mm und c = 9 mm auf. Sie ermöglicht ein freies Breiten des Walzgutes

im Mittelteil der Führungsbeiiage, wobei a kleinor als die einlaufende Höhe des Walzgutes sein muß. Das Walzgut verläßt bei

Einsatz der Führungsbeilago 4 die Walken bei auslaufenden Abmessungen von z. B. 66 χ 49mm ohne zusätzlich auftretenden Diagonalversatz.

Claims

Vorrichtung zum Führen von Walzgut im Walzspalt beim kaliberlosen Walzen von rechteckigen Querschnitten, insbesondere vom Stählen und NE-Metallen auf kontinuierlichen Stab- und Drahtwalzwerken, mittels einer Führung, die im Bereich der Arbeitswalzen bis zur Walzenmitte angeordnet ist, gekennzeichnet dadurch, daß die Führung (2) eine Führungsbeilage (4) besitzt, deren Führungsflächen eine Aussparung mit einer Ausgangslänge (b), die der gedrückten Länge des einlaufenden Walzgutes entspricht, einer ausgesparten Breite (a), die parallel im Bereich der oberen bzw. unteren Begrenzung der Führungsflächen verläuft und einer ausgesparten Tiefe (c), die eine Toleranz von kleiner 1 mm zum breitenden Walzgut aufweist, umfassen und daß die Führungsbeilage (4) eine senkrecht und parallel zur Walzgutmitte im Abstand (d) verlaufende Trennung besitzt.

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