DD280053A1

DD280053A1 - Vorrichtung zum fuehren von metallischem walz- und ziehgut

Info

Publication number: DD280053A1
Application number: DD32583189A
Authority: DD
Inventors: Karl Kutzsche; Peter Kliemann; Manfred Parnitzke
Original assignee: Freiberg Bergakademie
Priority date: 1989-02-17
Filing date: 1989-02-17
Publication date: 1990-06-27

Abstract

Die Erfindung betrifft Vorrichtungen wie Fuehrungsrollen und Leitelemente, die zum Fuehren von metallischem Walz- und Ziehgut anwendbar sind. Erfindungsgemaess zeichnet sich die Vorrichtung dadurch aus, dass mindestens die Verschleissteile der Fuehrungseinrichtung aus Titan gefertigt sind. Zusaetzlich koennen die durch die Fuehrungsvorgaenge des Umformgutes beanspruchten Flaechen mit einer Titanoxidschicht versehen sein. Dabei wird die Titanoxidschicht durch anodische Oxydation erzeugt. Als guenstig hat sich eine Dicke der erzeugten Schicht von 0,5 bis 1,5 mm erwiesen. Die mechanische Fertigung der Fuehrungseinrichtungen aus Titan ist relativ unkompliziert moeglich. Mit dem Einsatz der erfindungsgemaessen Vorrichtung wird die Verschleissfestigkeit und die Lebensdauer derselben wesentlich erhoeht. Ausserdem wird der Bedarf an neuen Fuehrungseinrichtungen vermindert und der Produktionsausfall durch notwendige Wechselzeiten minimiert.

Description

Hierzu 1 Seite Zeichnung

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft Vorrichtungen wie Führungsrollen und Leitelemente, die zum Führen von metallischem Walz- und Ziehgut anwendbar sind.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Beim Walzen von stabförmigem Walzgut und Draht sowie beim Ziehen von Draht ist es notwendig, das Umformgut exakt zu führen. Führungsarmaturen spielen die Rolle eines unentbehrlichen, am technologischen Prozeß aktiv beteiligten Kilfs-'/erkzeuges. In vielen Fällen werden zu diesem Zweck Führungsrollen und spezielle Leitelemente aus Stahl eingesetzt. Ihre Bedeutung hat sich besonders für Drahtwalzblöcke noch verstärkt, da bei den extrem hohen Walzgeschwindigkeiten eine genau fluchtende Walzlinie Bedingung ist. Diese Führungselemente, wie z. B. Drallführungen, Führungs- und Leitrollen an Schlingentischen, Führungen an Weichen und Scheren, Treiberrollen und Walzarmaturen, sind hohen Verschleißbelastungen ausgesetzt und es ist deshalb notwendig, die Führungseinrichtungen oft zu erneuern. Neben den Wechselzeiten und den damit verbundenen Produktionsausfällen schlägt sich auch der Aufwand für die Fertigung neuer Führungseinrichtungen nachteilig nieder.

Als Rollenwerkstoffe kommen bei verschiedenen Anwendern Stellite, Hartstoffe und Warmarbeitsstähle zum Einsatz. Zunehmend wurde auch Hartmetall eingesetzt. Haupthindernis für den Einsatz von Hartmetall ist die zur Fertigung notwendige aufwendige Schleiftechnik. Für das Drahtziehen wurden in beschränktem Umfang Führungsrollen, andere Leiteinrichtungen und auch Ziehwerkzeuge selbst aus kompaktem Aluminiumoxid, Siliziumoxid und Zirkonoxid entwickelt und eingesetzt. Diese weisen zwar günstige Oberflächenhärtewerte auf, sind aber von dar mechanischen Fertigung her ähnlich problembehaftet wie aus Hartmetdll hergestellte Führungsarmaturen.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, Führungseinrichtungen für das Walzen von stabförmigem Walzgut und Draht und für das Ziehen von Draht zu schaffen, die sich durch eine lange Lebensdauer und eine günstige maschinenbauliche Fertigung auszeichnen und weniger Wechsel der Führungseinrichtungen erfordern.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, eine Führungseinrichtung für das Walzen von stabförmigem Walzgut und Draht und für das Ziehen von Draht zu entwickeln, die trotz günstiger mechanischer Bearbeitungseigenschaften eine hohe Verschleißfestigkeit gewährleistet.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß mindestens die Verschleißteile der Führungseinrichtung aus Titan gefertigt sind. Zusätzlich können die durch die Führungsvorgänge des Umformgutes beanspruchten Flächen mit einer Titanoxidschicht versehen sein. Dabei wird die Titanoxidschicht durch anodische Oxydation erzeugt. Als günstig hat sich eine Dicke der erzeugten Schicht von 0,5 bis 1,5μηι erwiesen.

Die mechanische Fertigung der Führungseinrichtungen aus Titan ist relativ unkompliziert möglich. Mit dem Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Verschleißfestigkeit und die Lebensdauer derselben wesentlich erhöht. Außerdem wird der Bedarf an neuen Führungseinrichtungen vermindert und der Produktionsausfall durch notwendige Wechselzeiten minimiert.

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung soll an nachfolgendem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

In der zugshörigen Figur 1 ist eine Rollenarmatur, wie sie in Wärmewalzwerken zum Einsatz kommt, schematisch dargestellt. Sie besteht aus einem Vorleiter 1 und den Führungsrollen 2, die aus Titan gefertigt sind. Die Verschleißflächen 3 sind mit einer

Titanoxidschicht versehen. Die Titanoxidschicht wird anodisch in einem wäßrigen Elektrolyten, der 40g/l

Kalziumdihydrogenphosphat enthält, bei 330K oxidiert. Dabei kommt gepulster Gleichstrom mit einer Frequenz von 100Hz zur Anwendung.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Führen von Walzgut kann eine hohe Standzeit beim Walzen von Draht auf einem kontinuierlichen Warmwalzwerk auch bei hohen Walzgeschwindigkeiten erreicht werden.

Claims

1. Vorrichtung zum Führen von metallischem Walz- und Ziehgut, gekennzeichnet dadurch, daß mindestens die Verschleißteile der Führungseinrichtung aus Titan gefertigt sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Verschleißteile aus Titan an den durch die Führungsvorgänge des Umformgutes beanspruchten Flächen mit einer Titanoxidschicht versehen sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Titanoxidschicht durch anodische Oxydation erzeugt ist.