DD275913A1 - Einrichtung zur einhausung des abstiches und der giessgrube am metallurgischen elektroofen - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Einhausung des Abstiches und der Giessgrube am metallurgischen Elektroofen, vorzugsweise kippbaren Lichtbogenofen, um das Austreten schadstoffbelasteter Abgase in die Atmosphaere der Arbeitszone zu verhindern. Erreicht wird dies durch eine ueber dem Abstich und der Giessgrube verfahrbare kastenfoermige Umkleidung, die die Giessrinne (14) und die Giessgrube (3) des Lichtbogenofens (2) ueberdeckt, in deren geneigter Deckenflaeche (9) sich eine Arbeitstuer (10) zum Oeffnen und Schliessen des Abstiches befindet und der sich eine begehbare Arbeitsbuehne anschliesst. Die Erfassung der schadstoffbelasteten Abgase erfolgt in der Giessgrube (3), in der sich die Abgaskanaele befinden, durch die die Abgase mittels Absaugventilators abgefuehrt werden. Fig. 1

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Einhausung des Abstiches und dar Gießgrube am metallurgischen Elektroofen, vorzugsweise am kippbaren Lichtbogenofen, zur Verhinderung des Austrotens der schadstofibelasteten Abgase bei gleichzeitiger Absaugung der Abgase unter Flur.

Charakteristik des bekannten Standos der Technik In der metallurgischen Industrie Ist allgemein bekannt, Öfen mit Absaugeinrichtungen zu versehen. Die achadstoifbelasteten Abgase werden dabei einmal durch eine Öffnung im Ofendeckel bzw. durch unterschiedlich gestaltete Absaujjhaubmi über den Abstichrinnen für Metall und Schlacke erfaßt. Diese Absaughauben haben den Nachteil, daß sie nur die Abstichrinnen teilweise überdecken, ohne den GießstraU und die Gießpfanne überhaupt zu erreichen. Die am Gießstrahl und an der Gießpfanne freiwerdenden schadstoffbelasteten Abgase

können aufgrund des starken thermischen Auftriebes von diesen Abssughauben nicht erfaßt werden und treten so in dio

Arbeitszone aus. In der SU-PS 761818 werden ebenfalls Haubonabsaugungon beschrieben, die aber ein Erfassen der schadsioffbelasteten Abgase über dem Gießstrahl und der Gießpfanne aus den bereits gonann'en Gründen ebenfalls nicht ermöglichen. Im DD-WP 200923 wird eine Vorrichtung zur Abgaserfassung an Elektroofen, insbesondere Lichtbogenofen, beschrieben, bei

der die Abgasemlsalon an die Umwelt wflhrond des Schmelzbotriebes wesentlich herabgesetzt werden εοϋ. Dieser Erfindungliegt die Aufgabe zugrunde, eine raumsparende, den Ofenbetrieb nicht behindernde Anordnung zu finden, mit deren Hilfe einenahezu konstante Abgasgeschwindigkeit erreicht wird. Dies wird durch eirie Ofenabsaugleitung unc! eine Abstichabsaugleitunggelost, die In ein wärmegedBmmtes Zwischenstück münden, an das sich eine zu den Abgaskühlern führende Rohrleitunganschließt. Die im Zwischenstück für Ofenabsaugleitung und Abstichabsaugleitung angeordneten Drosselklappen sindmiteinander gekoppolt und durch einen gemeinsamen Stellantrieb wech&elseitig stufenlos verschließbar.

Ncchteil dieser erfinderischen Lösung ist, daß die Absaugung der Ofenabgase durch dio Ofenabsaugleitung am vierten Deckelloch bei der Kippstellung des Ofens abgeschaltet wird und die Ofennbgase dadurch völlig frei durch den in die Ofenhallo

ragenden Abgasstutzen in die Arbeitszone ausgestoßen werden.

Im DD-WP 245711 wird die erfinderische Lösung einer Einrichtung zur Schadstofferfassung an metallurgischen Elektroöfen,

insbesondere Lichtbogenöfen, erläutert, deren Ziel die Gewährleistung einer schmelzphasenbedingten Erfassung derentstehenden Schadstoffe ist. Kombiniert wird hierbei die Absaugung über das vierte Deckelloch mit einer Absaugung nach dem

Prinzip eines zweiten Ofondeckels. Die Elektrodendurchführungon und dio Abstichrinne werden teilweise in die Absaugung

einbezogen.

Eine Erfassung der Abgase über dem Gießstrahl selbst und der Gießpfanne kann nicht ei folgen, da eine Absaugung

ausschließlich nur In der vertikalen Schmelzsteüung des Lichtbogenofen·) möglich ist. Damit !st die Absaugung gerade in der

Phase der größten Schadstoffemission unwirksam. In der Zeitschrift „Staub-Ralnhaltung der Luft", Nr. 112,1987, S. 33 ff. wird für die Schadstofforfassung eine wirksam« Maßnahme

beschrieben - das möglichst vollständige Erfassen bereits an der Ouolle durch die ofennahe Einhausung des gesamten

Ofenbereichs. Von Nachteil Ist dabei, daß man sowohl zum Beschicken als auch zu anderen Manipulationen in das Ofenhaus mit dem Kran

oinfahren bzw. das Ofenhaus betreten muß, d.h., daß die Ofenkapsel mehrere Türon, Tore und fahrbare Kranzschürzen zur

Gewährleistung der Bedienbarkelt des Ofens erhalten muß und r.Sbstfahrendo Pfannenwegen für den Abtransport des flüssigen Stahls und der Schlacke erforderlich sind. Die abzusaugnnden und zu relnlgondon Luftmengen, der konstruktive und baulich·.« Aufwand sind sohr hoch, so daß diese Ofenkepse¹ nur für Anlagen mit hoher Loistung und kontinuierlichen ArbeitsablBufsn bei weitgehender Automatislorbarkeit Anwondung finden kann, Ziel der Erfindung

Dio vorliegende Erfindung hat das Ziel, am metallurgischen Ofan mit geringom Aufwand die Ausbreitung der schadstoffbolastoton Abgase In die Arbeitszono zu vorhindorn, ohno den Abstich, das Abgießen und den Gldßpfannontraniport zu bohindorn.

-2- 275 Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, metallurgische öfen, vorzugsweise kippbare Lichtbogenofen, so einzuhausen, daß eine vollständige Erfassung der sthadstoffbelastc-ten Abgabe während des öffnens der Abstiche und des Abgießens erreicht wird unter Gewährleistung der Zugänglichkeit der Abstichöffnungen, wobei die Absaugung der Abgase unter Flur erfolgt. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dal» durch eine kastenförmige, verfahrbare Umkleidung der Metall- bzw. Schlackenabstich, d. h. die jeweilige Gießrinne, der Gießstrahl und die Gießgrube dicht umschlossen werden. Die kastonförmlge Umkleidung besteht aus den beiden Seitenwänden, der beide verbindende geneigten Deckenfläche, in der sich eine Arbeltstür zum Öffnen und Schließen des Abstiches befindet, und der sich anschließenden begehbaren Arbeitsbühne. Eine Gummileiste zwischen Arbeitsbühne und Gießgrubenrand begrenzt die konstruktiv bedingten Schlitze. An den Seitenwänden der Umkleidung sind Pendelklappen befestigt, welche die Vorderkanten der Seitenwände der Ofenbewegung beim Kippen anpassen und damit die Schlitzfläche annähernd konstant halten. Die Schlitze sind als Nachströmöffnungen for die abgesaugte Luftmenge ei forderlich.

In der Gießgrube erfolgt die Erfassung der schadstoffbelasteten Abgase und ihre Abführung über die unter Flur verlegten Abgaskanäle mittels Absaugventilators. Durch die an den Innenflächen der Seltenwände angebrachten Räderpaare und die am Gießgrubenrand verlegten Schienen ist die gesamte Einhausung mittels einps elektromechanischen Antriebes verfahrbar.

Ausfuhrungsbeltplel

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen:

fig. 1: Abstich- und Gießgrubeneinhausung; Fig. 2: Draufjlcht gemäß Fig. 1; Fig.3: Metallabstichsoite; Fig.4: Schlackeabstichseite.

Wie aus Fig. 1 bis 4 ersichtlich, besteht die Abstich- und Gioßgrubeneinhausung 1 aus einer versteiften Stahlblechkonstruktion in Form eines zum Lichtbogenofen 2 und zur Gießgrube 3 hin offenen Kastens mit den beiden gegenüberliegenden Seitenblechen und einer beide verbindende geneigten Deckenfläche 9. In dieser befindet sich eine verschließbare Arbeitstür 10, um die Zugänglichkeit zu den Abstichöffnungen zu gewährleisten. An den Vorderkanten der Seitanbleche sind Pendelklappen 11 drehbar befestigt zur Kompensierung der Kippbewegung des Lichtbogenofens 2. Der zwischen der Abstich- und Gioßgrubeneinhausung 1 und dem Lichtbogenofen 2 verbleibende Schütz 12 dient beim Absaugen der schadstoffbelasteten Abgase als Nechströmöffnung für die Raumluft.

Der kastenförmigen, am Lichtbogenofen 2 anliegenden Umkleidung schließt sich eine begehbare, mit Riffelblech abgedeckte Plattform 7, die als Arbeitsbühne dient, an. Eine zusätzliche Abdichtung zwischen Arbeitsbühne und Fußbodenoberfläche wird durch das Anbringen einer Gummileiste 8 erreicht.

Durch Verlegen der Schienen 4 am Gießgrubenrand und das Befestigen von je einem Räderpaar 6 an den Innenseiten der Abstich- und Gießgrubeneinhausung 1 kann diese mittels eines elektromechanischen Antriebes 5 verfahren werden. Die Gießgrube dient der Aufnahme der Gießpfanne 13 und der Abgaskanäle 16, die unter Flur in der Grubenwand angeordnet sind. Inder vertikalen Schmelzstellung des Lichtbogenofens 2verschließtdieAbstich-i>ndGiqßgrubeneinhausung 1 die Gießrinne und die Gießgrube 3. Von der Plattform 7 der Arbeltsbühne acs wird durch die geöffnete Arbeitstür 10 nach beendetem Schmelzvorgang der Abstich Im Lichtbogenofen 2 geöffnet. Das Metall bzw. die Schlacke wird bei geschlossener Arbeitstür in die Gießpfanne 13 abgegossen. Die schadstoffbelasteten Abgase über der Gießrinne 14, dem oießstrahl 15 und der Gießpfanne 13 werden während des Abgießens mittels Absaugventilators über die Abgaskanäle in der Wand dr. Gießgrube 3 unter Flur abgeführt.

Nach dem Abgießen wird die Abstich- und Gießgrubeneinhausung 1 so weit von der Gießgrube gefahren, daß der Abtransport der Gießpfanne 13 mit einem Hebezeug erfolgen kann.

Die erfiridungsgemäße Lösung der Abstich- und Gleßgi ubenelnhausung Ist von Vorteil für Anlagen mit geringer Leistung und diskontinuierlichen Arbeitsabläufen durch den geringen konstruktiven und baulichen Aufwand und damit kostengünstig, weiterhin durch ihre volle Wirksamkeit gerade in den Phasen des größten Schadstoffauswurfes, d.h. daß beim Abstechen bzw. Abgießen die Emlsjlonsquelle so eingehaust Ist, daß ein Austreten der schcdstoffbelasteten Abgase In die Atmosphäre der Arbeitiszone verhindert wird und diese durch die Absaugleitungen unter Flur entsprechend abgeleitet werden. Durch die Verlegung der Abgasleitungen unter Flur wird eine ungehinderte Zugänglichkeit zum Lichtbogenofen mittels Hebezeugs gewährleiste«.

Claims (1)

1. Einrichtung zur Einhausung des Abstiches und der Gießgrube am metallurgischen Elektroofen, vorzugsweise kippbaren Lichtbogenofen, gekennzeichnet durch eine kastenförmige, horizontal verfahrbare Umkleidung, bestehend aus zwei Seitenwänden, mit an den Vorderkanten derselben befestigten Pendelklappen (11), einer geneigten Deckenfläche (9), in der sich eine Arbeitstür (10) befindet, einem anschließenden begehbaren Bühnenteil sowie einer Erfassung und Abführung der Abgase unter Flur.

   Hierzu 4 Seiten Zeichnungen