DD271054A1 - Verfahren zur herstellung von gewebetransplantaten und bioimplantaten - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gewebeimplantaten und Bioimplantaten. Die nach dem Verfahren hergestellten neuartigen Gewebetransplantate oder Biomaterialimplantate dienen in den operativen Disziplinen der Medizin sowie Veterinär- und Militärmedizin zur Rekonstruktion von angeborenen oder erworbenen Defekten. Ziel der Erfindung ist es, biologisch verbesserte Gewebetransplantate und Biomaterialimplantate herzustellen, die die Einheilung beim Transplantat- bzw. Implantatempfänger begünstigen, die Vaskularisation des eingebrachten Gewebetransplantats oder Biomaterialimplantats beschleunigen, die Knochenneubildung verstärken und eine verminderte lokale immunologische Reaktion im Transplantations- bzw. Implantationsgebiet zur Folge haben. Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass Gewebetransplantate oder Biomaterialimplantate vor, im Verlaufe oder nach den Herstellungsschritten bzw. vor der Anwendung mit dem Wirkstoff X-Pro oder dessen Derivaten versetzt werden oder der Wirkstoff gemeinsam mit einem Gewebekleber oder einem anderen inerten Trägerstoff den Gewebekleber oder einem anderen inerten Trägerstoff den Gewebetransplantaten oder Biomaterialimplantaten appliziert wird.{Gewebetransplantate, Biomaterialimplantate, Wundheilungsfaktor, Gewebekleber, Knochenmatrixtransplantat, Einheilung, Vaskularisation, Knochenneubildung, Immunreaktion, Wiederherstellungschirurgie, Veterinärmedizin, Militärmedizin, Peptide}
Description
Die Anwendung der Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von neuartigen Gewebetransplantaten und Biomaterialimplantaten mit biologisch verbesserten Eigenschaften zum Einsatz in operativen Disziplinen der Medizin, Veterinärmedizin und Militärmedizin.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Die derzeitig bekannten technischen Lösungen zur Herstellung von Gewebetransplantaten sind dadurch gekennzeichnet, daß das biologische Ausgangsmaterial (wie z.B. Knochen, Dura, Sehnen, Bänder, Gefäße usw.) nach Entnahme aus dem Organismus, der Vorkonservierung, speziellen Präparationsverfahren zum Erreichen von erforderlichen Abmessungen, nach einerZwischenkonservierung und Sterilisation entweder durch Tieftemperaturlagerung oder Gefriertrocknung haltbar gemacht und in speziellen Behältnissen aufbewahrt werden. Die resultierenden Gewebekonserven enthalten avitale Gewebetransplantate.
Einige bekannte Verfahren beinhalten die Verbesserung mechano-elastischer Eigenschaften von Gewebetransplantaten (DE 3014123, DD 217143, DD 231492) und sind entweder durch den Einsatz von sogenannten Weichmachern oder Fixierung mittels Aldehyden gekennzeichnet.
Nicht bekannt sind dagegen Verfahren zur Herstellung von Gewebetransplantaten, die die Einheilung der Transplantate im Empfängerorganismus verbessern und beschleunigen, obwohl seit Jahren bekannt ist, daß nach der Verpflanzung von avitalen Gewebetransplantaten lokale Reaktionen im Transplantationsgebiet, Verkalkungen und verzögerte Einheilungen auftreten
können. ,.
Dies ist besonders nachteilig bei Patienten mit Wundheilungsstörungen, bei älteren Patienten oder bei Patienten mit manifesten Stoffwechselerkrankungen, insbesondere beim Diabetas mellitus.
In den letzten 10 Jahren hat durch die Entwicklung der Biomaterialforschung die Implantation von derartigen Materialien aus anorganischen und/oder organischen Bestandteilen Eingang in die rekonstruktive Medizin und Stomatologie gefunden. Dies betrifft beispielsweise den Ersatz von Blutgefäßen, wofür vor allem Dacron oder Teflonverbindungen verwendet werden, die Implantation von Biomaterialien bei Knochendefekten, wofür bioaktive Gläskeramiken oder Biokeramiken zur Anwendung kommen, oder zur Deckung von Wundflächen, wofür u.a. Polyurethanverbindungen eingesetzt werden, wobei diese Biomaterialien zum Teil schlecht verträglich sind, nur unvollständig im Gewebe organisiert oder abgestoßen werden.
Bekannt ist weiterhin die wundheilungsfördemde Wirkung des Dipeptids Lys-(Z(NO2))-Pro allein oder in Verbindung mit dem Hautersatzstoff SYS-purderm (DD 234230, WPA 61 K 236 und Europapatent 851.6212.5).
-2-
Das Ziel der Erfindung besteht darin, biologisch verbesserte Gewebetransplantate und Biomaterlallmplantate herzustellen, die bei der Rekonstruktion von angeborenen oder erworbenen Defekten die Elnhöllung beim Transplantat· bzw
Implantatempfänger verbessern, die Vaskularisätion der eingebrachten Gewebetransplantate oder Biomaterialimplantate beschleunigen, die Knochenneubildung verstärken und eine verminderte lokale Immunologische Reaktion Im Transplantations- bzw. Implantatiohsgeblet zur Folge haben.
und es unerheblich ist, ob es sich bei den verknüpften einzelnen Aminosäuren um L- oder D-Aminosäuren handelt, die auch mit
und ohne Schutzgruppen wirksam sind und als X In dem Wirkstoff auch alle organischen Verbindungen denkbar sind, die sich |
mit Prolin verknüpfen lassen, in Konzentrationen von 5 x 10~3 bis 5 x "5mol/l, vorzugsweise als Lys-(Z(NO2))-Pco In einer .
klinischen Anwendung der Gewebetransplantate mit der Rehydratationsflüssigkeit zugesetzt wird. ι
nach DD 248284) von Vorteil und ermöglicht dadurch beträchtlich die Erweiterung des Indikationroareiches dieser
beschleunigten Einbau, eine vermehrte Vaskularisätion des eingebrachten Gewebetransplant'its, eine verstärkte
medizinischer Bedeutung. Hinsichtlich der ökonomischen Auswirkungen kann eingeschätzt werden, daß Patienten dadurch
früher mobilisiert werden können sowie eine Verkürzung der stationären Verweildauer 'Jnd der Arbeitsunfähigkeit dieses
und Gefäßtransplantationsmodell geführt. Hierzu wurden im Durchschnitt 250g schweren männlichen Albinoratten humane
lyophilisierte Duratransplantate in Abmessungen von 10 x 10mm sowie bovine sillkonisierte und formaldehydstabilisierte
Lymphozyten (Nniy), Makrophagen (NNmo) und Endothelzel'an (NNEC) sowie tier prozentualen Flächenantetje de/ Kapillaren (Aacap) von GeföiJ-(a) und Duratransplantaten (fo) nach Implantation in der KöntröHgruppe K (ohne Wirkstoff), der Versuchsgruppe 1 (mit allogenem Qewebekleber) sowie Jn der Versuchsgruppe 2 (mit dem Wirkstoff), η = 5.
Tag7 | a | 90,3 | b | a | b | a | 6,5 | b | a | b | a | 9,4 | b |
Kontrollgruppo | 76,3» | 78,8 | 48,2 | 27,2 | 5,0» | 7,4 | 15,1 | 26,6 | 11,4 | 3,5 | |||
Versuchsgruppe 1 | 114,7» | 103,9» | 42,3» | 42,5· | 4,4 | 4,3 | 15,9 | 17,7 | 21,6» | 7,2» | |||
Versuchsgruppe 2 | 105,3» | 47,1'· | 38,5» | 6,7 | 14,7» | 19,6 | 15,6» | ||||||
Tag 28 | 194,3 | 11,0 | 7,3 | ||||||||||
Kontrollgruppe | 179,6» | 47,1 | 73,9 | 29,9 | 8,9 | 6,2 | 5,5 | 21,9 | 3,8» | 3,4 | |||
Versuchsgruppe 1 | 173,3» | 136,2» | 73,1 | 69,4» | 5,8» | 5,1» | 6,3 | 9,2 | 10,3 | 8,3» | |||
Versuchsgruppe 2 | 58,7» | 60,9 | 23,5 | 5,1 | 15,2» | 20,3 | 12,2» | ||||||
Tag 87 | 163,4 | 5,4 | 3,2 | ||||||||||
Kontrollgruppe | 143,2» | 22,3 | 67,3 | 13,5 | 6,1 | 4.9 | 4.7 | 21.1 | 3,2 | 2.5 | |||
Versuchsgruppe 1 | 38,0» | 22,7 | 63,9» | 13,7 | 2,1» | 3,1 | 3.4 | 21,6 | 8,7» | 2,3 | |||
Versuchsgruppe 2 | 25,3 | 15,8» | 11,5 | 2,7 | 34,5» | 24,1 | 8,7» |
·' statistisch signifikant Im Vergleich zur Kontrollgruppe (p < 0,05)
Aus der Tabelle 1 wird ersichtlich, daß bereits am Tag 7 p.op., aber anhaltend bis zum 87.Tag p.op. eine verstärkte Gefäßneubitdung, insbesondere in der mit dem Wirkstoff Lys-(Z(NO2))-Pro behandelten Versuchsgruppe 3, vorhanden ist. Das ist verbunden mit einer verminderten Gesamtzellzahl, besonders am 28. und 87.Tag p.op., die auf eine Verminderung der Lymp°hozyten und Makrophagen zurückzuführen ist.
erspiel 2 -
•defekten nach Extraktion des 1. Schmelzzahnes von Ratten geführt. Die verwendete Versuchsmethodik entsprach der von
in den Kontrollgruppen bzw. dor Wirkstoff Lys-(Z(NOj))-Pro den gleichen Materialien In den Versuchsgruppen vor der
histomorphometrische Methoden, Fluorochrom-Sequenz-Markierung mittels Oxytetrazyklin, Aiizarinkomplexan und Calcein.
Tabelle 2: Darstellung de" durchschnittlichen prozentualen Verknöcherung von mit allogenem Gewebekleber (FK) und mit allogenem Gewebekleber und Knochenmatrixtransplantaten (FKKMT) abgefüllten Alveolen in'den Kontrollgruppen (ohne Wirkstoff) und in den Veriuchsgruppen (mit Wirkstoff) nach 14 und 28 Tagen p.op., η = 5.
FK | FKKMT | |
Tag 14 | ||
Kontrollgruppen | 33,3 | 55,6 |
Versuchsgruppen | 42,7 | 57,3 |
Tag 28 | ||
Kontrollgruppen | 31,0 | 76,9 |
Versuchsgruppen | 53.5» | 90,5» |
·' statistisch signifikant im Vergleich zur Kontrollgruppe (p < 0,05) -
Aus der Tabelle 7. wird ersichtlich, daß am 28. postoperativen Tag eine deutlich höhere Knochenneubildung in den mit dem Wirkstoff LyS-(Z(NO2)I-PrO behandelten Alveolendefekten zu verzeichnen ist.
Claims (7)
- afc- -Erfihdungsänspruch: .1. Verfahren zur Herstellung von ^Biomaterialimplantaten, gekennzeichnet dadurch, daß anslch bekannte Gewebetransplantate ' und/oder Biomaterialimplantate mit dem Wirkstoff X-Pro oder dessen Derivaten in Konzentrationen von B x 10~3 bis 5 X 10~8mol/i, vorzugsweise 2 χ for4 möj/ί, unter allgemein üblichen Bedingungen vor, im Verlaufe oder nach den Her$tellungsschritten bzw. vor der Anwendung versetzt werden, wobei der Wirkstoff X-Pro oder dessen Derivate in gelöster oder kristalliner Form vorliegen kann, und dadurch Transplantate bzw. Implantate resultieren, die die Einheilung beim Transplantat- bzw. Implantatempfänger verbessern, die Vaskularisation beschleunigen, die Knochenneubildung verstärken und eine verminderte lokale immunologische Reaktion im Transplantat-bzw. Implantatgebiet zur Folge haben.
- 2. Verfahren nach 1., gekennzeichnet dadurch, daß als geeignete Wirkstoffe X-Pro alle natürlichen und synthetischen Peptide (Di-, Oligo- und Polypetide) gelten, wobei unerheblich ist, ob es sich bei den verknüpften einzelnen Aminosäuren um L- oder D-Aminosäuren handelt, die auch mit und ohne Schutzgruppen wirksam sind und als X in den Wirkstoffen auch alle organischen Verbindungen verwendet werden können, die sich mit Prolin verknüpfen lassen.
- 3. Verfahren nach 1., gekennzeichnet dadurch, daß als bevorzugter Wirkstoff Lys-(Z(N02))-Pro zur Anwendung kommt.
- 4. Verfahren nach 1., gekennzeichnet dadurch, daß die Gewebetransplantate autogenen, allogenen oder xenogenen Ursprungs sein können.
- 5. Verfahren nach 1., gekennzeichnet dadurch, daß Biomaterialimplantate Materialien anorganischen und/oder organischen Ursprungs sein können.
- 6. Verfahren nach 1., gekennzeichnet dadurch, daß die Applikation des Wirkstoffes X-Pro mit einem an sich bekannten autogenen, allogenen oder xenogenen Gewebekleber erfolgt.
- 7. Verfahren nach 1., gekennzeichnet dadurch, daß die Applikation des Wirkstoffes X-Pro mit einem an sich bekannten inerten Trägerstoff wie einem Knochenmatrixtransplantat erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD31396888A DD271054B5 (de) | 1988-03-24 | 1988-03-24 | Verfahren zur Herstellung von Gewebetransplantaten und Bioimplantaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD31396888A DD271054B5 (de) | 1988-03-24 | 1988-03-24 | Verfahren zur Herstellung von Gewebetransplantaten und Bioimplantaten |
Publications (2)
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---|---|
DD271054A1 true DD271054A1 (de) | 1989-08-23 |
DD271054B5 DD271054B5 (de) | 1996-05-15 |
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ID=5597843
Family Applications (1)
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DD31396888A DD271054B5 (de) | 1988-03-24 | 1988-03-24 | Verfahren zur Herstellung von Gewebetransplantaten und Bioimplantaten |
Country Status (1)
Country | Link |
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DD (1) | DD271054B5 (de) |
-
1988
- 1988-03-24 DD DD31396888A patent/DD271054B5/de not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DD271054B5 (de) | 1996-05-15 |
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