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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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(a) Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft das Gebiet der Gewebetechnik, die Herstellung
von Bindegewebe, das mit natürlichen
Knochen oder synthetischem Knochenersatz verbunden ist (Sehnen,
Bänder,
Knorpel etc.), kann von dem erfindungsgemäßen Verfahren profitieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren
wird zur Herstellung von biotechnologisch hergestelltem Bindegewebsersatz
durchgeführt.
Erfindungsgemäßer Bindegewebsersatz
(connective tissue substitutes, CTS) kann zum Ersatz von Bändern hergestellt
werden, und insbesondere von Kreuzbändern oder Sehnen.
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(b) Beschreibung des Standes der Technik
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Forscher
auf den Gebiet der Chirurgie arbeiten seit vielen Jahren an der
Entwicklung neuer Techniken und Materialien zur Verwendung als Transplantate
zum Ersetzen oder zum Reparieren geschädigter oder gerissener Gewebestrukturen,
insbesondere Knochen und Bindegewebe, wie Bänder und Sehnen, und zum Beschleunigen
der Reparatur von Weichteilen. Beispielsweise ist es heute üblich, dass ein
Orthopäde
bzw. Unfallchirurg einen Mittelteil einer Patellarsehne autogenen
oder allogenen Ursprungs zur Verwendung als Ersatz für ein gerissenes
Kreuzband erntet. Die chirurgischen Methoden für einen solchen Ansatz sind
gut bekannt. Ferner ist es üblich
geworden, dass Chirurgen implantierbare Prothesen, die aus Kunststoff,
Metall und/oder keramischem Material gemacht sind, zur Rekonstruktion oder
als Ersatz für
physiologische Strukturen verwenden. Trotz ihrer häufigen Verwendung
bringen chirurgisch implantierte Prothesen jedoch viele begleitende
Risken für
den Patienten mit sich. Es reicht zu sagen, dass Chirurgen Bedarf
an einem nicht immunogenen Transplantatmaterial mit hoher Zugfestigkeit
haben, das für
die chirurgische Reparatur von Knochen, Sehnen, Bändern und
anderer funktioneller Gewebestrukturen verwendet werden kann.
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Zu
den am häufigsten
verwendeten Substituten für
das vordere Kreuzband (anterior cruciate ligament, ACL) gehört das Knochen-Patellarsehne-Knochen-Transplantat.
Das mittlere Drittel der Patellarsehne des Patienten oder eines
Spenders wird zusammen mit Abschnitten der knöchernen Einsätze der
Patellarsehne als Ersatz für
ein beschädigtes ACL
verwendet. Die knöchernen
Einsätze
werden als Knochenfragmente geerntet, um die Implantation und Fixation
des Ersatztransplantats in Knochentunneln, die im Schienbein und
im Oberschenkelkno chen im Kniegelenk des Patienten durchgeführt wird, zu
erleichtern. Das Knochen-Patellarsehne-Knochen-Transplantat ist
wegen seiner hohen Belastbarkeit nach sechs Wochen und seiner funktionellen Knochenfixation
eine häufige
Wahl für
ACL-Wiederherstellungschirurgie.
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Manche
Fixationseinrichtungen verwenden verschiedene Strukturen für die Kupplung
mit einem Band oder einer Naht und für die Anbindung an den Knochen.
Beispielsweise offenbart
US 5
356 435 eine Element zum Fixieren eines Bandes in einem Knochentunnel.
Das Element umfasst einen inneren Kanal zur Aufnahme eines Endes
eines Bandes und eine Klemmstruktur zum Befestigen des Band-Endes in
dem Kanal.
US 5 356 413 (Martins
et al.) offenbart eine chirurgische Verankerung mit einem Körperabschnitt
und einem Nahtmaterial aufnehmenden Knochen. Ein anderer häufig verwendeter
ACL-Ersatz ist das Iliotibialband-Transplantat. Das Iliotibialband ist ein
Bandabschnitt, der von einem Abschnitt eines Iliotibialbandes eines
Patienten oder Spenders geerntet wird, der sich in den anterolateralen
Bandstrukturen des Kniegelenks befindet. Das Hauptproblem bei diesen
Methoden besteht darin, dass ein anderer Teil des Körpers oder
das Gelenk des Spenders oft signifikant geschwächt ist, nachdem biopsiert
wurde, um Transplantate zu bekommen. Langfristige Nachteile dieses
Ansatzes sind chronische Schmerzen, Patellafrakturen, Knieinstabilität und Knorpeldegeneration.
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Forscher
haben versucht, zufriedenstellende Polymere oder Kunststoffmaterialien
zu entwickeln, die als Band oder Sehne für anderen Bindegewebsersatz
dienen können.
Es wurde festgestellt, dass es schwierig ist, eine langfristige
Lösung
unter Verwendung dieser Materialien für den dauerhaften Ersatz von
Bindegeweben anzugeben.
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Künstliche
Materialien auf der Basis von Netzwerkfasern aus Polyester oder
Polytetrafluorethylen wurden in größerem Umfang als Ersatz für Band und
Sehne verwendet, und zwar mit einigem Erfolg. Es kommt jedoch nach
dem Abrieb von Teilchen in der Zeit nach der Implantation zu persistenten
Entzündungsreaktionen.
Ferner lösen
sie sich nicht leicht auf und werden nicht leicht über Remodellierung
durch Gewebezellen im Körper
integriert.
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Biotechnologisch
hergestellte Gewebe können
als Transplantate, Implantate oder Prothesen für den Ersatz von beschädigtem Gewebe
verwendet werden.
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WO 00/69355 (Altmann et
al., veröffentlicht am
23. November 2000) betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
vorderen Kreuzbandes ex vivo, welches Verfahren das Aussäen pluripo tenter Stammzellen
in eine Matrix zur Bildung einer besiedelten Matrix, Befestigen
der besiedelten Matrix an geeigneten Ankern und Kultivieren der
Zellen in der Matrix unter für
das Zellwachstum und die Zellregenerierung geeigneten Bedingungen,
während
die Matrix über
Ankerbewegungen mechanischen Kräften
ausgesetzt wird, umfasst.
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US 5 855 619 (Caplan) offenbart
die Verwendung eines Filaments als Lasttrageelement einer kontrahierten
Gelmatrix, die Mesenchymzellen enthält. Das in dem Patent beschriebene
Implantat ermöglich
eine teilweise Reparatur von Bindegeweben durch Befestigen des Implantats
am zu reparierenden Gewebe. Da das Implantat jedoch ohne Verankerungsenden
konstruiert wird, ist das Verankerungsvermögen begrenzt.
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Fibroblast-besiedelte
Kollagengele (FPCG) stellen ein interessantes in-vitro-Modell von
Weichteilen dar, um die Gewebeantwort auf verschiedene biologische,
chemische, elektrische und mechanische Stimuli zu untersuchen. Im
vergangenen Jahr wurde das Potential der Verwendung bandförmiger FPCG zur
Herstellung von biotechnologisch hergestelltem vorderem Kreuzband
(ACL) untersucht. Es ist jedoch bekannt, dass die mechanischen Eigenschaften
von FPCG signifikant niedriger sind als jene, die für ein funktionelles
ACL erforderlich sind. Es wäre äußerst nützlich,
Wege zur Verbesserung ihrer mechanischen Eigenschaften zu finden,
nicht nur, um ein ACL zu verbessern, sondern auch für das Gebiet
des Gewebetechnik im Allgemeinen.
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Es
ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Implantat und
ein Verfahren zu seiner Herstellung anzugeben, welche die Nachteile
der Lösungsvorschläge des Standes
der Technik vermeiden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Implantat für Bindegewebsersatz
bei einem Menschen oder bei einem Tier anzugeben, wobei das Implantat
ein Paar Knochenverankerungen aufweist, die an ihren proximalen
Enden durch zumindest ein Trägerfilament
verbunden sind, wobei das Trägerfilament
mit zumindest einer Matrixschicht beschichtet ist, deren Dicke ausreichend
ist, um die Besiedelung durch Zellen zu ermöglichen, und wobei zumindest eines
von Trägerfilament
oder Matrixschicht dehydratisiert oder lyophilisiert wurde.
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Es
ist ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur
Herstellung eines Im plantats für
Bindegewebsersatz bei einem Tier anzugeben, wobei das Verfahren
die Schritte umfasst: Bereitstellen eines Satzes Knochenverankerungen durch
Verbinden eines Paares Knochenzapfen an ihren proximalen Enden durch
zumindest ein Trägerfilament;
und zumindest einmaliges Inkubieren des Satzes Knochenverankerungen
in einer matrixbildende Moleküle
enthaltenden Lösung
für eine
Zeit, die für
die Bildung zumindest einer Matrixschicht um das Trägerfilament
ausreichend ist, wobei die Matrixschicht eine Dicke hat, die ausreichend
ist, um die Besiedelung durch Zellen zu ermöglichen, wobei die Inkubation
unter Bedingungen durchgeführt
wird, unter denen Wellen, Vibrationen, zyklische Traktionen und/oder
statische Traktionen des Implantats induziert werden.
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Gemäß einem
anderen Ziel der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
eines Implantats für
Bindegewebsersatz bei einem Tier angegeben, wobei dieses Verfahren
die Schritte umfasst:
- a) Bereitstellen eines
Satzes Knochenverankerungen durch Verbinden eines Paares Knochenzapfen
an ihren proximalen Enden durch zumindest ein Trägerfilament; und
zumindest
einmaliges Inkubieren des Satzes Knochenverankerungen aus Schritt
a) in einer matrixbildende Moleküle
enthaltenden Lösung
für eine Zeit,
die für
die Bildung zumindest einer Matrixschicht ausreichend ist, und diese
eine Dicke hat, die für
die Besiedelung durch Zellen ausreichend ist, und wobei die Inkubation
unter Bedingungen durchgeführt
wird, unter denen Wellen, Vibrationen, zyklische Traktionen und/oder
statische Traktionen des Implantats induziert werden, und wobei
das Implantat dehydratisiert oder lyophilisiert wurde.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Matrix bereitgestellt, die ferner durch Zellen
besiedelt wird. Die Zellen können
autolog, heterolog oder aus der Gruppe Fibroblast, Myoblast, Osteoblast,
Mesenchymzelle, Endothelzelle, Immunzelle, Chondrozyt-Zelle und
deren Kombinationen ausgewählte
Zellen sein.
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Es
ist ein anderes Ziel der Erfindung, Bindegewebsersatz bereitzustellen,
der ein teilweiser oder vollständiger
Ersatz eines Bindegewebes ist. Das Bindegewebe kann aus der aus
Sehne, Knorpel, Diskus, Meniskus, Muskel, Zahn, Haar, Gelenk, Band und
Kombinationen davon bestehenden Gruppe ausgewählt sein.
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Ferner
kann das Filament und/oder die Matrixschicht dehydratisiert oder
lyophilisiert werden.
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Erfindungsgemäß kann die
Knochenverankerung aus der Gruppe bestehend aus einem Kno chenabschnitt
und einem Stück,
das aus einem natürlichen
und/oder synthetischen biokompatiblen, porösen Material besteht, ausgewählt sein.
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Die
erfindungsgemäße Matrixschicht
kann aus Produkten bestehen, die aus der aus Chitosan, Glycosaminoglycan,
Chitin, Ubiquitin, Elastin, Polyethylenglykol, Polyethylenoxid,
Vimentin, Fibronectin, Derivaten und Kombinationen davon bestehenden Gruppe
ausgewählt
sind.
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Das
Filament der vorliegenden Erfindung kann ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend
aus einem resorbierbaren Faden, Naturfasern und einem Filament bestehend
aus Proteinen, Lipiden, biokompatiblen Molekülen und/oder synthetischen
Komponenten.
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Das
erfindungsgemäße Implantat
kann ferner eine pharmazeutisch wirksame Menge eines biologisch
aktiven Moleküls
aufweisen, das ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Medikamenten, Wachstumsfaktoren, Cytokinen,
Antibiotika, Hormonen oder einer Kombination davon.
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Ein
anderes Ziel der Erfindung besteht darin, eine Matrixschicht anzugeben,
die ferner zumindest eine Innenschicht aus Gel und/oder Filament
umfasst, das mit zumindest einer ergänzenden Matrixbeschichtungsschicht
beschichtet ist, oder ein Implantat, das eine Innenschicht aus Matrix
und/oder Filament umfasst, die vor der Beschichtung mit der ergänzenden
Matrixbeschichtungsschicht dehydratisiert oder lyophilisiert werden
kann. Die Matrixbeschichtungsschicht kann zusätzlich Zellen aufweisen.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung sind folgende Ausdrücke nachstehend definiert.
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Der
Ausdruck „Matrix", wie er hier verwendet wird,
meint ein Netzwerk biologischer extrazellulärer Komponenten, wie beispielsweise,
ohne jedoch darauf eingeschränkt
zu sein, Kollagen, Elastin, Fibronectin, Laminin, Proteoglycane,
Glycosaminoglycane, Chitosan, Ubiquitin und Derivate davon, in hydratisierter
oder dehydratisierter Form. Diese Matrix kann aus Naturfasern in
Kombination oder nicht mit synthetischen oder halbsynthetischen
Fasern hergestellt werden.
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Der
Ausdruck „Transplantat", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf ein natürliches und/oder
synthetisches implantierbares Substitut für verschiedene Gewebetypen.
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Der
Ausdruck „Lyophylisierung", wie er hier verwendet
wird, meint passive oder aktive Dehydratisierung des hydratisierten
Matrixnetzwerks, wie es oben definiert ist. Einfaches Lufttrocknen,
Trocknung, vakuumunterstützte
Dehydratisierung, Erwärmen, Wassersublimation
oder andere Verfahren können die
Lyophilisierung ausführen.
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Der
Ausdruck „chemisch
fixiert", wie er
hier verwendet wird, meint die Fixation der Behandlung der Matrix
mit einer Chemikalie, wie beispielsweise, aber nicht darauf eingeschränkt, Paraformaldehyd, Ethanol,
Formaldehyd, Methanol, um eine Verbindung zwischen den Matrixfasern
und den Verankerungen, Knochen oder Knochensubstituten herzustellen.
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Diese
Zusammenfassung der Erfindung beschreibt nicht notwendigerweise
alle erforderlichen Merkmale der Erfindung, sondern die Erfindung
kann auch in einer Subkombination der beschriebenen Merkmale bestehen.
Die hier eingefügte
Zusammenfassung der Erfindung stellt also nur ein Beispiel, nicht
aber eine Einschränkung
des Gegenstandes auf genau diese Kombination von Merkmalen dar.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 illustriert
Ligamentfibroblasten (LF), die aus einer humanen ACL-Biopsie isoliert
wurden;
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2 illustriert
ein Querloch, das in einer humanen Knochenverankerung gemacht wurde;
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3 illustriert
zwei Knochenverankerungen, die mit einem chirurgischen Faden verbunden sind,
der durch ihre Querlöcher
geführt
und verdrillt ist;
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4 illustriert
zwei sterile Knochenverankerungen, die durch einen chirurgischen
Faden verbunden, in ein steriles Kunststoffröhrchen transferiert und in
Position gehalten sind, indem ein heißer Metallstift durch ihre
Querlöcher
und durch das Röhrchen
geführt
ist;
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5 illustriert
einen ACL-Ersatz nach 24 Stunden in Kultur;
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6 illustriert
einen azellulären
ACL-Ersatz nach 24 Stunden in Kultur;
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7 illustriert
einen lyophilisierten ACL-Ersatz;
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8 illustriert
einen histologischen Schnitt eines ACL-Ersatzes einer Ziege vor
der Implantation. Die mit lebenden LF besiedelte hydratisierte Kollagenschicht
umgibt den zentralen kreisförmigen
lyophilisierten Kern;
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9A bis 9C illustrieren
die Kollagenschicht eines azellulären ACL-Ersatzes, der aus einem
Netzwerk von Kollagenfasern (A) besteht; die Haftung und Wanderung
von enthaltenden LF in die äußere azelluläre hydratisierte
Kollagenschicht nach 24 Stunden in Kultur (B); und wie in b), aber
nach 48 Stunden Kultur (C);
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10 illustriert
das mehrstufige Verfahren zur Herstellung eines Ersatzbandes; und
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11 illustriert
ein altenatives mehrstufiges Verfahren zur Herstellung eines Ersatzbandes.
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12 illustriert
eine makroskopische Erscheinung eines biotechnologisch hergestellten
ACL, das für
die Implantation bereit ist (geöffnetes
Kniegelenk einer Ziege);
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13 illustriert
eine makroskopische Erscheinung eines biotechnologisch hergestellten
ACL unmittelbar nach der Implantation in situ (geöffnetes Kniegelenk
einer Ziege);
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14 illustriert
die makroskopische Erscheinung eines dehydratisierten Bandersatzes;
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15 illustriert
einen histologischen Schnitt eines dehydratisierten Bandersatzes,
der eine Ausrichtung der Kollagenfasern im Gerüst zeigt (longitudinale Sicht);
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16 illustriert
einen histologischen Schnitt eines azellulären Bandersatzes, der 5 Monate
in ein Kniegelenk einer Ziege transplantiert ist; und
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17 illustriert
die makroskopische Erscheinung eines biotechnologisch hergestellten
Periodontalligaments, das für
die Implantation bereit ist.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
folgende Beschreibung ist die einer bevorzugten Ausführungsform
als Beispiel und ohne Einschränkung
auf die Kombination von Merkmalen, die zur Durchführung der
Erfindung erforderlich ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird ein Implantat angegeben, das dauerhafte Implantation
eines Bindegewebsersatzes erlaubt.
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Es
ist auf dem Gebiet bekannt, dass synthetische Prothesen wie DacronTM oder Lad indirekt in wenigen Jahren im
Kniegelenk für
den Abrieb von Partikeln anfällig
sind, was zu Entzündungsreaktionen,
Knorpeldegeneration und funktioneller Instabilität des Knies führt.
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In
einer Ausführungsform
zeigt das Implantat der Erfindung kein Risiko der Transplantatabstoßung, da
es angestrebt ist, autologe Zellen aus den Bindegeweben des Wirts,
ihre eigenen Knochenfragmente und Kollagen zu verwenden oder zu
integrieren.
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Eine
andere wichtige Ausführungsform
der Erfindung besteht darin, dass es die Verwendung des gegenständlichen
Implantats vermeidet, einen Teil gesunden autologen Gewebes, wie einen
Teil vom Patellar-, semitendinösen
oder TFL-Iliotibialband, oder semimembranöse Sehnen für Bindegewebsersatz zu verwenden,
was oft zu chronischen Schmerzen, Muskelschwäche oder Instabilität der Gelenke führt. Es
werden dem Wirt nur einige Zellen entnommen, entfettet, falls das
erforderlich ist, und nach einem von mehreren bekannten Verfahren
verarbeitet, die zur Herstellung von Gewebe zur Implantation bei einem
Menschen oder Tier verwendet werden, wie beispielsweise, aber nicht
darauf eingeschränkt, Pferde,
Hunde und andere Haustiere. Die Erfindung ist auch allgemein auf
dem Gebiet der Veterinärmedizin,
Zahnmedizin und Kieferorthopädie
anwendbar.
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Die
Zellen, die zum Kontrahieren der Kollagenfibrillen während der
Bildung eines organisierten Gewebsersatzimplantats nützlich sind,
können
aus verschiedenen Säugertierquellen
(z.B. Rind, Schwein, Mensch, Hund) erhalten werden. Die im Verfahren
der vorliegenden Erfindung verwendeten Bindegewebezellen waren Fibroblasten,
aber andere mesenchymale Zelltypen wie Fibroblasten aus anderen
Quellen und Geweben können
ebenfalls verwendet werden. Die Humanfibroblasten können durch enzymatische
Disaggregation, Explantate oder Perfusion der Ursprungsgewebe erhalten
werden.
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Natürlich vorkommende
Zellen gemäß der vorliegenden
Erfindung können
Epithelzellen, Myoblasten, Chondroblasten, Osteoblasten, Fibroblasten und
andere faserige Bindegewebezellen, die von Sehne, Band, Knorpel
und dergleichen stammen, einschließen, sind aber nicht darauf
eingeschränkt.
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Die
autologen Bindegewebezellen können
in einem Zelldepot konserviert werden, um ein anderes biotechnologisch
hergestelltes Bindegewebeimplantat für die Patienten herzustellen,
die das Transplantat unter folgenden traumatischen Umständen brechen.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Methode der Implantation durch
Arthroskopie ausgeführt
werden, wobei Arthrotomien und damit verbundene Risken (Infektion,
Knieschmerzen und Verlust der Mobilität des Gelenks, starke Schwellung
und bleibende Narben) vermieden werden. Diese Vorteile tragen dazu
bei, die Kosten der medizinischen Versorgung langfristig zu senken
und die Lebensqualität
der Patienten nach dem chirurgischen Eingriff zu verbessern.
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In
einer anderen Ausführungsform
widersteht ein voll funktionelles Ersatzgewebe zumindest den Belastungen
und Spannungen, die durch die normale körperliche Aktivität auf den
Ge webetyp aufgebracht werden, den das Konstrukt ersetzen soll.
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Ferner
ist das Implantat gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung vollkommen biokompatibel und in vivo integrierbar,
i.e. das Implantat gleicht einem natürlichen Gewebe was die Besiedelung
mit Zellen und die Interaktion mit den spezifischen Zellen, die
bereits im Körper
vorhanden sind, betrifft. Die besiedelnden Zellen organisieren ferner
das Implantat und sezernieren spezifische Produkte, wie Bestandteile
der extrazellulären
Matrix, Proteine und/oder Wachstumsfaktoren, in dem Bindegewebsersatz
der vorliegenden Erfindung, wodurch der Abbau, die Remodellierung
und Regeneration der histologischen Strukturen als funktioneller
Gewebsersatz möglich
ist. Eine solche Integration kann das Implantat stärken und
konditioniert es, damit es als Ersatzgewebe bessere Leistung zeigt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung kann die Gelschicht des
Implantats mit Proteinen, Peptiden oder Hormonen supplementiert
werden, die bei der Gewebeintegration und Gewebereparatur eine Rolle
spielen. Verschiedene bekannte Faktoren können von dem Implantat vor der
Implantation freigesetzt werden, wie beispielweise, aber nicht darauf
eingeschränkt,
Wachstumsfaktoren, Wachstumshormone, Fibroblastwachstumsfaktoren,
epithelialer Wachstumsfaktor, TGF-β, Insulin und IGF-1. Cytokine
können
von Zellen exprimiert werden, die genetisch modifiziert, transfiziert
oder transformiert sind, um lokale Entzündungsprozesse, Knorpelregeneration,
Vaskularisation etc. zu modulieren.
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Das
Kollagen kann aus verschiedenen Kollagen enthaltenden tierischen
Geweben extrahiert werden. Beispiele für mögliche Kollagen enthaltende
Gewebe sind Sehne, Haut, Kornea, Knochen, Knorpel, in Bandscheiben,
Herz-Kreislauf-System und Plazenta. Das hier verwendete Kollagen
ist Kollagen vom Typ I. Andere Typen von Kollagen (z.B. Typ II,
III und andere) können
auch verwendet werden.
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Gemäß der bevorzugtesten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht die Matrixschicht des Implantats
aus Kollagen vom Typ I, aber sie kann auch aus rekombinanten Kollagenproteinen wie
Chitosan, Chitin, Ubiquitin, Elastin, Polyethylenoxid, Vimentin,
Fibronectin und Kombinationen davon gebildet sein, ohne darauf eingeschränkt zu sein.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird ein Implantat angegeben, das ein
Paar im Allgemeinen zylindrische Knochenzapfenteile aufweist, die
an ihren proximalen Enden durch ein Kernfilament verbunden sind,
wobei der Knochenzapfen vorzugsweise beide Knochen regionen einschließt.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein solches Implantat angegeben,
worin eine der Knochenverankerungen so adaptiert ist, dass sie durch
einen Tunnel, beispielsweise im Oberschenkelknochen, gezogen wird,
um die Fusion damit zu erlauben, und der andere Knochenverankerungsabschnitt
ist so adaptiert, dass er durch einen Tunnel im Schienbein gezogen
werden kann, um die Fusion damit zu erlauben, sodass ein Ersatz
für ein
natürliches
Kreuzband bereitgestellt wird, wobei das Segment so adaptiert ist,
dass es unter Spannung zwischen die Tunnel gebracht wird, um für eine Bandfunktion
zu sorgen. Ähnliche
Methoden können angewendet
werden, um anderen Knochenverbindungen Bindegewebsfunktion zu geben.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung bietet ein Implantat zur Förderung der Heilung und/oder
des erneuten Wachstums von erkrankten oder geschädigten Gewebestrukturen durch
chirurgische Reparatur solcher Strukturen mit dem erfindungsgemäßen Implantat.
Das implantierte Transplantat ist trophisch gegenüber Vaskularisation
und Gewebe und kann im Wesentlichen remodelliert werden, um die
strukturellen und funktionellen Merkmale der reparierten Struktur
anzunehmen.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann das Implantat nach seiner Herstellung lyophilisiert
werden. Dieser Vorgang vermeidet die Verwendung von Chemikalien zur
Stärkung
der Matrixschicht des Implantats, um die Verstärkung der Verbindungen zwischen
den Knochenzapfen und der Kollagenschicht, die in ihre trabekuläre Struktur
polymerisiert ist, zu ermöglichen.
Die Lyophilisierung erlaubt auch die Herstellung von Implantaten,
indem übereinander
liegende Matrixschichten hinzugefügt werden, um die Struktur eines
biotechnologisch hergestellten Bindegewebes zu verstärken, oder
eine höhere
Reißfestigkeit
vor und während
der chirurgischen Implantation verliehen wird.
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Eine
andere wichtige Ausführungsform
der Erfindung besteht darin, dass die Lyophilisierung die Bildung
von Matrixschichten auf dem Implantat mit anderen Biomaterialien
wie beispielsweise, aber nicht darauf beschränkt, Elastin, in Kombination
mit Kollagen oder nicht, und das Ersetzen der Knochenverankerungen
des Implantats durch andere poröse Verankerungen
wie beispielsweise, aber nicht darauf eingeschränkt, Zement oder Keramik, erlaubt.
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Es
ist ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Transplantatsimplantat
bereitzustel len, das verbessertes Transplantatfixationsvermögen aufweist
und das Einwachsen von Bindegewebe und Knochen zwischen dem Transplantat
und dem Knochentunnel erlaubt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Vorrichtung und ein Verfahren zum zyklischen
Strecken der Matrix und zur mechanischen Prüfung angegeben. Eine Vorrichtung
für zyklische
Traktion wird offenbart. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Matrix in der Cycling-Kammer in Position gehalten, indem
die zwei Knochenverankerungen in Metallstifte eingesetzt werden,
wobei einer an einer Lastzelle fixiert und der andere mit einem
bewegungsgesteuerten Zeiger verbunden ist. Durch Steuerung der Position
des Zeigers wird die Matrix zyklischer Traktion mit Streckungsamplituden
von 0 bis 30 mm bei einer Frequenz von bis zu 1 Hz für niedrigere
Amplituden über
eine längere
Zeitdauer ausgesetzt. Das gesamte System wird über eine LABview VI Software
gesteuert. Der Betreiber kann die Traktionsbedingungen leicht ändern und
die Testverläufe überwachen
um sicherzustellen, dass alles glatt abläuft. Ein Matrixsatz kann unter
statischer Spannung gehalten werden oder zyklischer Spannung unterworfen
werden. Die Zellen in einer Matrix, wie in der vorliegenden Erfindung
beschrieben, können
induziert werden, eine strukturelle Organisation zu nehmen, wenn
sie einem Spannungsstimulus ausgesetzt werden. Der Stimulus kann
auch aus einfachen Wellen in einem Kulturmedium durch Bewegen der
Petrischalen, in welchen eine Matrix gehalten wird, oder einem elektrischen
Stimulus bestehen.
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
besser verstanden, die zur Illustration der Erfindung, nicht aber
zur Einschränkung
ihres Umfangs angegeben werden.
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BEISPIEL I
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Herstellung von vorderem Kreuzband
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Material und Methoden
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LF-Isolierung und -Kultur
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Biopsien
gerissener ACL werden vom Wirt genommen. Die Biopsien werden vor
der Isolierung der Zellen nicht länger als 24 bis 48 Stunden
bei 4°C gehalten.
Die ACL-Biopsie wird gewogen und in kleine Stücke geschnitten, nachdem das
periligamentäre Gewebe
entfernt wurde. Die Fragmente werden mit 0,125%iger Kollagenase,
die 2 mM CaCl2 (1 ml enzymatische Lösung/mg
Gewebe) 20 h unter leichtem Bewegen bei 37°C verdaut. Eine 0,1%ige Trypsinlösung (1
ml/mg hydratisiertes Gewebe) wird dann für 1 Stunde zu der Zellsuspension
zugegeben. Die Enzyme werden in Dulbecco's modifiziertem EaglesTM-Medium
(Gibco), pH 7,4, das Antibiotika enthält, gelöst.
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Die
aus ACL-Biopsien isolierten Ligamentfibroblasten (LF) werden in
DME kultiviert, das mit 10% fetalem Kälberserum (FCS), 100 IU/ml
Penicillin G und 25 μg/ml
Gentamicin ergänzt
ist (1).
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Wenn
LF-Primärkulturen
etwa 85% Konfluenz erreichen, werden die Zellen von ihren Kulturflaschen
unter Verwendung von 0,05% Trypsin-0,01% EDTA-Lösung (pH 7,8) für etwa 10
min bei 37°C
abgelöst.
Die LF-Suspensionen werden zweimal 10 min bei 200 × g zentrifugiert.
Die Zellpellets werden in komplettem Kulturmedium resuspendiert,
und die Zellen werden gezählt.
Die Zellviabilität
wird unter Anwendung der Trypanblau-Exklusionsmethode bestimmt.
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Bisher
wurden LF aus ACL-Biopsien von mehr als 20 Patienten und 10 Tieren
(Ziegen, Hunde und Kaninchen) mit 100% Erfolg isoliert und kultiviert. Die
Zellen behielten ihre Morphologie für mehr als 7 Passagen in Kultur.
Für die
Herstellung von ACL-Ersatz werden LF-Kulturen aus den Passagen 2 bis 5 verwendet.
Immunfluoreszenzmarkierungsanalyse zeigte, dass verschiedene Populationen
humaner LF, die aus ACL-Biopsien extrahiert wurden, Vimentin, Fibronectin,
Kollagene vom Typ I und III und Elastin exprimieren.
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Herstellung der Knochenverankerungen
der ACL-Substitute
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Knochenstücke werden
mit 100%igem Ethanol gewaschen und entsprechend den an die Bedürfnisse
des Wirtes angepassten Abmessungen (durchschnittliche Größe 1 cm
Durchmesser und 2 cm lang) in Zylinderform geschnitten.
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In
jede Knochenverankerung wird ein Querloch (1/8 Inch Durchmesser)
gemacht (2). Die Knochenzapfen werden
zum Sterilisieren über
Nacht in 100% Ethanol gehalten. Ein innerhalb eines Monats nach
dem chirurgischen Eingriff resorbierbarer chirurgischer Faden wird
durch die Querlöcher
von 2 Knochenverankerungen geführt
und durch einfaches Heften zwischen den Knochen fixiert. Dann wird
der Faden zwischen den Knochen verdrillt, um die Ver bindung dicker
zu machen (3).
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In
jede Knochenverankerung werden ein oder mehrere Längslöcher (1
mm Durchmesser oder breiter) gemacht. Solche Löcher werden gebohrt, um die
Haftung von hydratisiertem Kollagen an den Knochen zu erhöhen. Dieser
Schritt ist optional. Die zwei sterilen durch den verdrillten chirurgischen
Faden verbundenen Knochenzapfen werden in ein steriles Kunststoffröhrchen transferiert
und in Position gehalten, indem ein heißer Metallstift durch ihre
Querlöcher
und durch das Röhrchen
geführt
wird (4).
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Einer
der zwei Knochen wird am Boden, der andere im oberen Abschnitt des
Röhrchens
fixiert. Dann wird das die Knochenzapfen enthaltende Röhrchen mit
sterilem Kulturmedium gefüllt,
das 10% FCS enthält,
und über
Nacht auf 37°C
gehalten, um zu verifizieren, dass keine bakterielle Kontamination
herauskommt. Bisher hatten wir bei Einhaltung dieser Methode nie
irgendeine Kontamination. Eine Alternative könnte sein, dass die Knochen
und der Faden mit 100% Ethanol gespült, unter sterilen Bedingungen getrocknet
und ein zweites Mal mit Ethylenoxid sterilisiert werden. Sie können bis
zur Verwendung in sterilem Kulturmedium, das 5-10% FCS enthält, bei
4°C gehalten
werden.
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Herstellung der biotechnologisch
hergestellten ACL-Substitute in vitro
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Es
wurden zwei Protokolle entwickelt, um ähnliche Produkte zu erhalten;
transplantierbare biotechnologisch hergestellte ACL-Substitute.
Das Protokoll beinhaltet die Zugabe von lebenden LF erst am Ende
der Herstellungsschritte unter Vermeidung der Verwendung mit Zellen
besiedelter Kollagengele während
der.
- A) Eine Lösung von DME 2,7X, die Antibiotika
enthält,
wird mit einer zweiten Lösung
gemischt, die durch Wärme
inaktiviertes (30 min bei 56°C)
FCS, solublisiertes bovines Kollagen vom Typ I und lebende LF (vorzugsweise
aus den Passagen 2 bis 5; 10, Schritt
3) enthält.
Die Zellen werden bei einer Endkonzentration von 2,5 × 105 Zellen pro ml zugesetzt, aber niedrigere
oder höhere
Zellkonzentrationen könnten
verwendet werden. Die Endkonzentration von bovinem Kollagen Typ
I variiert in den ACL-Substituten zwischen 1,0-2,0 mg/ml, aber andere Konzentrationen
könnten
verwendet werden (z.B. vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis 5 mg/ml).
Der nächste
Schritt wird auf der 10, Schritt 5, beschrieben.
- B) Eine Antibiotika enthaltende Lösung von DME 2,7X wird mit
einer zweiten Lösung
ge mischt, die durch Wärme
inaktiviertes (30 min bei 56°C)
FCS, solubilisiertes bovines Kollagen vom Typ I enthält. Die
Endkonzentration des bovinen Kollagens Typ I variiert in den ACL-Substituten
zwischen 1,0-2,0 mg/ml, aber andere Konzentrationen könnten verwendet
werden (z.B. vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis 5 mg/ml). In diesem
Stadium ist der Mischung noch keine Zelle zugesetzt.
-
Die
Mischung wird schnell in das sterile Kunststoffröhrchen gegossen, das die zwei
durch den verdrillten chirurgischen Faden verbundenen Knochenverankerungen
enthält.
-
Der
ACL-Ersatz wird in DME kultiviert, das mit 10% FCS, 50 μg/ml Ascorbinsäure, 100
IU/ml Penicillin G und 25 μg/ml
Gentamicin ergänzt
ist. Es wird während
der ersten 24 Stunden der Kultur in einer statischen vertikalen
Position gehalten, hauptsächlich
um entsprechende Kollagenpolymerisation zu erlauben. Der ACL-Ersatz
wird dann nach der Kollagenpolymerisation (bei pH 7.4) aus dem Röhrchen entnommen.
Die Kollagenmatrix wird auch kontrahiert, wenn der ACL-Ersatz lebende
LF gemäß der Vorgehensweise
A enthielt (5), aber sie wird nicht kontrahiert,
falls azelluläre
Substitute erzeugt werden wie bei der Methode B beschrieben (6).
-
Dann
wird der ACL-Ersatz aus dem Röhrchen
genommen und bei –80°C in einer
sterilen Schale eingefroren (10 und 11,
Schritt 5).
-
Wenn
er gefroren ist, wird der ACL-Ersatz lyophilisiert (7 und 10 und 11,
Schritt 6).
-
Der
lyophilisierte ACL-Ersatz wird dann in ein neues steriles Kunststoffröhrchen transferiert
und wie zuvor beschrieben fixiert, um als fester zentraler Kern verwendet
zu werden (10 und 11, Schritt
7). Es können
weitere lyophilisierte Schichten hinzugefügt werden, um größere und
stärkere
ACL-Substitute herzustellen.
-
Es
wird noch eine Schicht hydratisiertes Kollagen gemischt mit lebenden
LF gemacht und um den lyophilisierten Kollagenkern hinzugefügt, gemäß den im
Abschnitt A beschriebenen Methoden. Der zweischichtige ACL-Ersatz
kann in Kultur gehalten werden, bis er dem Wirt transplantiert wird. 8 zeigt
einen histologischen Schnitt des ACL-Ersatzes vor der Implantation
(transversale Sicht). Der lyophilisierte zentrale Kern ist von einer
hydratisierten Kollagenschicht umgeben, die mit LF des Wirts besiedelt ist,
in diesem Fall einer Ziege.
-
Eine
zweite Schicht hydratisiertes Kollagen wird wie im Abschnitt B beschrieben
gemacht (keine Zelle ist in der Matrix inkludiert). Der azelluläre ACL-Ersatz
ist ein Netzwerk von Kollagenfasern (9A).
Nach Polymerisation über
Nacht wird der azelluläre
ACL-Ersatz in ein Kulturmedium gebracht, das LF in dem Medium suspendiert
enthält
(DME, ergänzt
mit 10% FCS, 50 μg/ml
Ascorbinsäure,
100 IU/ml Penicillin G und 25 μg/ml
Gentamicin; 11, Schritt 8). Innerhalb von
24 h heften sich die Zellen an und wandern in die äußere hydratisierte
Kollagenschicht (nicht lyophilisiert; 9B).
Die Zellen kontrahieren die Kollagenmatrix, während sie sie besiedeln, innerhalb
von 48 h (9C). Der zweischichtige,
mit Zellen besiedelte ACL-Ersatz kann in Kultur gehalten werden,
bis er transplantiert wird (11, Schritt
9). Es können
weitere hydratisierte Matrixschichten um den bACL hinzugefügt werden.
-
Organisation der matriziellen Struktur,
die in dem ACL-Ersatz durch zyklische Traktion induziert wird
-
Mindestens
10 Wiederholungen wurden unter ähnlichen
Bedingungen durchgeführt,
um die Wirkungen zyklischer Traktion auf die Entwicklung unseres
ACL zu evaluieren. Die Zyklen wurden bei einer Frequenz von 1 Zyklus/min
fixiert. Während
der ersten 5 Tage wurden die ACL auf 1 mm Dehnung pro Zyklus gedehnt,
wobei immer zu ihrer Anfangslänge zurückgekehrt
wurde (etwa 4 cm), um jeden Zyklus zu beenden. Vom Tag 5 bis 10
wurde die Amplitude auf 2 mm erhöht.
Histologische Studien wurden nach 10 Tagen an ACL durchgeführt, die
unter statischen horizontalen Bedingungen kultiviert wurden, im
Vergleich zu ACL, die zyklischer Traktion unterworfen wurden. Zum
ersten Mal wird ein dichtes Netzwerk von Kollagenfasern, die in
welligen Bündeln
organisiert sind, in vitro in einem humanen, biotechnologisch hergestellten
lebenden Gewebe beobachtet. Unsere Daten zeigen deutlich, dass lebende ACL-Zellen,
die in ACL ausgesät
sind, auf mechanische Stimuli in vitro reagieren können. Die
Kräuselungen
folgten einem welligen Muster, wie man es bei nativem ACL sieht.
Die Ergebnisse waren von einem Versuch zum anderen wiederholt ähnlich.
-
Chirurgische Methode für die Implantation
der biotechnologisch hergestellten ACL-Substitute bei Mensch und
Tieren
-
Chirurgische
Eingriffe erfolgen durch Arthroskopie beim Menschen und unter Vollnarkose
bei Tieren (intramuskuläre
Injektion von Ketamin und Xylasin; 0,6 ml/kg Körpergewicht), die durch Inhalation einer
2:1-Mischung von Sauerstoff und Lachgas mit 0,1% Halothan auf rechterhalten
wird.
-
Unter
Verwendung von Kirschnerdrähten und
einem Mini-Driver wird ein Tunnel (etwa 1 cm Durchmesser, angepasst
an das Knie des Wirts) durch den metaphysealen Knochen des Oberschenkelknochens
erzeugt, distal zur Epiphysennarbe und perpendikulär zur langen
Achse des Oberschenkelknochens.
-
Das
bACL (etwa 1 cm Länge,
angepasst an das Knie des Wirts) wird sehr vorsichtig in den Knochentunnel
gebracht um sicherzustellen, dass das bACL die gesamte Länge des
Loches ausfüllt.
-
Das
Ende der Prothese, das am lateralen Ende des Tunnels austritt, wird
in einen zweiten Tunnel eingesetzt, der im lateralen femoralen Periost
ist. Es wird eine minimale statische Spannung auf das bACL angewendet.
-
Die
Knochenverankerungen des Transplantats können mit Schrauben und/oder
Zement (einschließlich
biomedizinisches Epoxy) fixiert werden.
-
Die
Einschnittstelle wird mit einem topischen antibakteriellen Mittel
besprüht.
Im Falle von Menschen wird normale Ernährung und Bewegungseinschränkung während des
ersten Monats nach dem Eingriff vorgesehen. Sie beginnen gemäß der Toleranz
Gewicht auf das operierte Bein zu bringen und bekommen ein Trainingsprogramm,
um die Muskelkraft zu erhalten oder zu vergrößern. Die Knie werden während einer
Woche täglich überwacht,
um anormale Entzündungszeichen
festzustellen. Im Falle von Tieren sind Wasser und Nahrung ad libitum vorgesehen.
Prophylaktisch wird 10 Tage lang Tetracyclin in Wasser zugesetzt.
Ein Gipsverband oder eine leichte Orthese, wie sie derzeit zur Einschränkung der
Bewegung von Gelenken beim Menschen nach chirurgischen Eingriffen
verwendet wird, wird verwendet, um über 4-7 Tage nach der bACL-Implantation
die Kniebewegung des Tieres zu verhindern. Die körperliche Beurteilung des Tieres
erfolgt täglich durch
Tierärzte
und ihr Personal.
-
Ein
solcher Bandersatz kann weiter modifiziert oder für Gentherapie
adaptiert werden, indem Gene in die Zellen eingeführt werden.
Die Methode kann auch leicht für
andere Anwendungen adaptiert werden, z.B. zum Ersetzen eines Bandes
an einer anderen anatomischen Stelle des Körpers (Wirbelsäule, Hals
etc).
-
BEISPIEL II
-
Herstellung von Bindegeweben
-
Material und Methoden
-
Isolierung und Kultur von dermalen Fibroblasten
-
Die
dermalen Fibroblasten (DF), die aus der Dermis von Hautbiopsien
isoliert wurden, enzymatisch (gleiche Methode wie im Beispiel I
beschrieben) oder durch Explantate, werden in DME kultiviert, das mit
10% fetalem Kälberserum
(FCS), 100 IU/ml Penicillin G und 25 μg/ml Gentamicin ergänzt ist.
-
Wenn
DF-Primärkulturen
etwa 85% Konfluenz erreichen, werden die Zellen von ihren Kulturflaschen
unter Verwendung von 0,05% Trypsin-0,01% EDTA-Lösung (pH 7,8) für etwa 10
min bei 37°C
abgelöst.
Die DF-Suspensionen werden zweimal 10 min bei 200 × g zentrifugiert.
Die Zellpellets werden in komplettem Kulturmedium resuspendiert,
und die Zellen werden gezählt.
Die Zellviabilität
wird unter Anwendung der Trypanblau-Exklusionsmethode bestimmt.
-
Bisher
wurden DF aus Hautbiopsien von mehr als 100 Patienten und 10 Tieren
(Ziegen, Hunde und Kaninchen) mit 100% Erfolg isoliert und kultiviert.
Die Zellen behielten ihre Morphologie für mehr als 7 Passagen in Kultur.
Für die
Herstellung von Bindegewebsersatz (z.B. Bänder) werden DF-Kulturen aus
den Passagen 2 bis 5 verwendet.
-
Herstellung der Knochenverankerungen
der Bandsubstitute
-
Knochenstücke werden
gewaschen, geschnitten und sterilisiert gemäß der im Beispiel I beschriebenen
Methode.
-
In
jede Knochenverankerung werden wie zuvor beschrieben Löcher gemacht.
Die zwei sterilen durch den verdrillten chirurgischen Faden verbundenen
Knochenzapfen werden in ein steriles Kunststoffröhrchen transferiert und in
Position gehalten, indem ein heißer Metallstift durch die Querlöcher und
durch das Röhrchen
geführt
wird (4).
-
Herstellung biotechnologisch
hergestellter Bandsubstitute in vitro
-
Eine
erste Alternative: Eine Lösung
von DME 2,7X, die Antibiotika enthält, wird mit einer zweiten Lösung gemischt,
die durch Wärme
inaktiviertes (30 min bei 56°C)
FCS, solublisiertes bovines Kollagen vom Typ I und lebende DF (vorzugsweise
aus den Passagen 2 bis 5) enthält.
Die DF werden bei einer Endkonzentration von 2,5 × 105 Zellen pro ml zugesetzt, aber niedrigere
oder höhere
Zellkonzentrationen könnten
verwendet werden. Die Endkonzentration von bovinem Kollagen Typ
I variiert in den Bandsubstituten zwischen 1,0-2,0 mg/ml, aber andere Konzentrationen
könnten
verwendet werden (z.B. vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis 5 mg/ml).
Der nächste
Schritt wird in 11, Schritt 5, beschrieben.
-
Eine
zweite Alternative: Eine Antibiotika enthaltende Lösung von
DME 2,7X wird mit einer zweiten Lösung gemischt, die durch Wärme inaktiviertes (30
min bei 56°C)
FCS, solubilisiertes bovines Kollagen vom Typ I enthält. Die
Endkonzentration des bovinen Kollagens vom Typ I variiert zwischen
1,0-2,0 mg/ml in den ACL-Substituten, aber andere Konzentrationen
könnten
verwendet werden (z.B. vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis 5 mg/ml).
In diesem Stadium ist der Mischung noch keine Zelle zugesetzt.
-
Die
Mischung wird schnell in das sterile Kunststoffröhrchen gegossen, das die zwei
durch den verdrillten chirurgischen Faden verbundenen Knochenverankerungen
enthält.
Kollagengerüste werden
zwischen die zwei Knochenverankerungen gegossen, im Beispiel I beschrieben.
Die Gewebekonstrukte werden in minimaler horizontaler Spannung unter
normalem Atmosphärendruck
oder darunter (im Bereich von etwa 25 bis 0 mm Hg) in einen Exsikkator
gebracht. Das Aussehen der makroskopischen Erscheinung eines biotechnologisch
hergestellten ACL, das für
Implantation bereit ist, ist in 12 zu
sehen, sowie unmittelbar nach der Implantation in situ (geöffnetes
Kniegelenk einer Ziege) (13). Die
Gerüste
wurden innerhalb von etwa 2-3 Stunden vollständig dehydratisiert (14). 15 zeigt
einen histologischen Schnitt einer Kollagenmatrix, die unter diesen
Bedingungen dehydratisiert wurde.
-
Die
biotechnologisch hergestellten Gerüste wurden in frischem DMEM
rehydratisiert, aus dem Röhrchen
entnommen und dann in ein neues steriles Kunststoffröhrchen transferiert.
Weitere dehydratisierte Schichten können hinzugefügt werden
und eine weitere Schicht hydratisiertes Kollagen kann hinzugefügt werden,
die lebende DF oder LF aufweist, um größere und stärkere Bandsubstitute herzustellen.
-
Ein
azelluläres
biotechnologisch hergestelltes Band wurde in das Kniegelenk einer
Ziege transplantiert. Nach 5 Monaten, wie in 16 gezeigt,
ist das transplantierte Band von den Zellen des Wirts deutlich besiedelt
und innerviert. Man beachte das Vorhandensein der Wirtszellen, welche
das Transplantat nach der Implantation besiedelten, und die hohe
Dichte der Kollagenfasern, die in er langen Achse des regenerierenden
vorderen Kreuzbandes in situ ausgerichtet sind (longitudinale Sicht).
-
BEISPIEL III
-
Herstellung von Periodontalligamentsubstitut
-
Material und Methoden
-
Isolierung und Kultur von Fibroblasten
-
Dermale
Fibroblasten (DF), Ligamentfibroblasten (LF) oder Fibroblasten aus
anderen Quellen (z.B. Mundschleimhaut) können isoliert und in DME kultiviert
werden, das mit 10% fetalem Kälberserum (FCS),
100 IU/ml Penicillin G und 25 μg/ml
Gentamicin ergänzt
ist.
-
Wenn
Primärkulturen
der Zellen etwa 85% Konfluenz erreichen, werden sie von ihren Kulturflaschen
unter Verwendung von 0,05% Trypsin-0,01% EDTA-Lösung (pH 7,8) für etwa 10
min bei 37°C
abgelöst.
Die Zellsuspensionen werden zweimal 10 min bei 200 × g zentrifugiert.
Die Zellpellets werden in komplettem Kulturmedium resuspendiert,
und die Zellen werden gezählt.
Die Zellviabilität
wird unter Anwendung der Trypanblau-Exklusionsmethode bestimmt.
-
Herstellung der Zahnverankerungen
der Periodontalligamentsubstitute
-
Zahnstücke werden
gewaschen und sterilisiert gemäß der im
Beispiel I beschriebenen Methode.
-
In
jeden Zahn werden wie zuvor beschrieben Löcher gemacht. Ein steriler
Zahn wird durch einen verdrillten chirurgischen Faden mit einer
Knochenverankerung verbundenen und beide werden in ein steriles
Kunststoffröhrchen
transferiert und in Position gehalten, indem ein hei ßer Metallstift
durch ihre Querlöcher
und durch das Röhrchen
geführt
wird.
-
Herstellung biotechnologisch
hergestellter Periodontalligamentsubstitute in vitro
-
Eine
Lösung
von DME 2,7X, die Antibiotika enthält, wird mit einer zweiten
Lösung
gemischt, die durch Wärme
inaktiviertes (30 min bei 56°C)
FCS, solublisiertes bovines Kollagen vom Typ I und lebende Fibroblasten
(vorzugsweise aus den Passagen 2 bis 5) enthält. Die Fibroblasten werden
bei einer Endkonzentration von 2,5 × 105 Zellen
pro ml zugesetzt, aber niedrigere oder höhere Zellkonzentrationen könnten verwendet
werden. Die Endkonzentration von bovinem Kollagen Typ I variiert
in den Bandsubstituten zwischen 1,0-2,0 mg/ml, aber andere Konzentrationen
könnten
verwendet werden (z.B. vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis 5 mg/ml).
-
Gemäß einer
zweiten Möglichkeit
wird eine Antibiotika enthaltende Lösung von DME 2,7X mit einer
zweiten Lösung
gemischt, die durch Wärme
inaktiviertes (30 min bei 56°C)
FCS, solubilisiertes bovines Kollagen vom Typ I enthält. Die
Endkonzentration des bovinen Kollagens vom Typ I variiert zwischen 1,0-2,0
mg/ml in den ACL-Substituten, aber andere Konzentrationen könnten verwendet
werden (z.B. vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis 5 mg/ml). In diesem
Stadium ist der Mischung noch keine Zelle zugesetzt.
-
Die
Mischung wird schnell in ein steriles Kunststoffröhrchen gegossen,
das den Knochen und die Zahnverankerungen enthält, die durch den verdrillten
chirurgischen Faden verbunden sind. Kollagengerüste werden zwischen die zwei
Verankerungen gegossen. Die Gewebekonstrukte werden lyophilisiert
oder unter minimaler horizontaler Spannung unter normalem Atmosphärendruck
oder darunter (im Bereich von etwa 25 bis 0 mm Hg) in einen Exsikkator
gebracht. Wenn sie vollständig
dehydratisiert sind, werden die Gerüste in frischem DMEM rehydratisiert,
aus dem Röhrchen
genommen und dann in ein neues steriles Kunststoffröhrchen transferiert.
Es kann eine weitere Schicht hydratisiertes Kollagen hinzugefügt werden,
die lebende Fibroblasten enthält,
um größere und
stärkere
Bandsubstitute herzustellen. Der Periodontalligamentersatz kann
im Zahnfleisch implantiert werden (17).
-
Obwohl
die Erfindung in Verbindung mit speziellen Ausführungsformen beschrieben wurde,
versteht sich, das Modifizierungen möglich sind und diese Anmeldung
soll jedwede Variation, Verwendung oder Adaptationen der Erfindung
umfassen, die allgemein den Prinzipien der Erfindung folgen und
solche Abweichungen von der vorliegenden Offenbarung beinhalten, wie
sie zur bekannten und üblichen Praxis
auf dem Gebiet gehören,
dem die Erfindung angehört,
und wie sie auf die hier dargelegten wesentlichen Merkmale angewendet
werden können und
wie es im Umfang der beigefügten
Ansprüche folgt.