DD249712B1 - Verfahren zur herstellung von lipase - Google Patents

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Bernhard Fischer
Hans-Peter Kleber
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Univ Leipzig
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Abstract

Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren anzugeben, das ein Enzym hoher spezifischer Aktivität und Anreicherung liefert. Die Aufgabe wird darin gesehen, durch Züchtung eines Bakterienstammes auf einem bisher nicht verwendeten Kultursubstrat das gewünschte Enzym herzustellen. Das Wesen der Erfindung besteht darin, den Stamm Acinetobacter calcoaceticus auf wasseriöslichen Fettsäureestern als einziger C-Queile zu züchten, bei deren Abbau Fettsäuren entstehen.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Lipase, die in der Praxis zur Hydrolyse von Fettsäureestern verwendet werden kann.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Es ist bereits bekannt, Lipase herzustellen. Zu diesem Zweck werden verschiedene Bakterien- und Hefestämme bzw. Pilze auf komplexen Medien (u.a. Bouillon, Molke, Maisquellwasser) kultiviert, die Bakterien durch Zentrifugation separiert und die Kulturüberstände zur Lipasegewinnung aufbereitet (Literatur z, B. Lipases, ed. B. Borgström und H. Brockmann, Elsevier, Amsterdam, 1984; 0.Haferburg, H.P.Kleber, Acta Blotechnol. 2,1982,4, S.337-342; dies., a.a.O.,3,1983,2, S. 185-186). Zur Lipasegewinnung eingesetzte Stämme sind z. B. solche der Gattung Rhizopus (Rh. spec.), Candida (C. cylindrical, Pseudomonas, Mucor, Aspergillus, Acinetobacter u. a. Die dargestellten Verfahren haben den Nachteil, daß durch Züchtung auf komplexen Medien die Lipase stark verunreinigt ist und zu ihrer Isolierung mehrere aufwendige Reinigungsstufen notwendig sind.
Ziel der Erfindung
Die Erfindung hat das Ziel, ein Verfahren zur Enzymproduktion anzugeben, das es gestattet, ein Enzym mit wesentlich höherer Reinheit und spezifischer Aktivität zu gewinnen und so die Isolierung aus dem Kulturüberstand zu vereinfachen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Die Erfindung hat die Aufgabe, wesentliche bekannte Merkmale der bisherigen Verfahrensweise zu verändern und durch den Einsatz eines bisher kommerziell nicht verwendeten Stammes sowie spezieller Kultivierungssubstrate das gewünschte Enzym mit hoher spezifischer Aktivität zur Verfügung zu stellen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Enzym Lipase aus dem Stamm Acinetobacter calcoaceticus hergestellt wird. Die Stammhaltung geschieht bevorzugt auf 3%igem Bouillon-Agar bei 4°C im Dunklen.
Die Kultivierung von Acinetobacter calcoaceticus erfolgt nach Beimpfen bei einer Temperatur von 20 bis 40 °C, vorzugsweise bei 3O0C, in Submerskultur in einem flüssigen Minimalmedium. Die Züchtung wird erfindungsgemäß auf wasserlöslichen Fettsäureestern als einziger C-Quelle durchgeführt, bei deren Abbau Fettsäuren gebildet werden. Solche C-Quellen sind z. B. Polyoxyethylen-sorbitan-laurat, -plamitat oder -oleat u.a. Als N-Quelle wird NH4CI, (NH4I2 SO4 o.dgl. verwendet. Nach einer Wachstumszeit von 5 bis 40 Stunden —je nach physiologischem Zustand und Menge des Impfmaterials—werden die Bakterien z.B. durch Zentrifugation separiert und der zellfreie Kulturüberstand gewonnen. Das im zellfreien Kulturüberstand bei erfindungsgemäßer Züchtung erhaltene Enzym ist im Gegensatz zu Kultivierungen auf komplexen Medien nur gering mit Fremdstoffen verunreinigt und besitzt eine hohe spezifische Aktivität (Tabelle 1).
Die Isolierung des Enzyms aus dem Kulturüberstand erfolgt an einem hydrophoben Trägermaterial, wie z.B. Octyl-Sepharose, wie folgt: Der gewonnene zellfreie Kutturüberstand wird bei 4°C mit kristallinem NaCI zu einer Konzentration von 1 mmol/l versetzt. Die Lösung wird auf eine mit Octyl-Sepharose gefüllte Glassäule gegeben. Die Lipase adsorbiert dabei an dem hydrophoben Träger. Fremdproteine werden nur gering gebunden. Nacheinander wird die Säule mit 1 mol/l NaCI in Phosphatpuffer (50mmol/l, pH7,5) und 50mmol/l Phosphatpuffer (pH 7,5) gewaschen. Die Lipase wird durch eine 0,5%ige Lösung von Triton X-100 in 50 mmol/l Phosphatpuffer, pH 7,5, von der Octyl-Sepharose abgelöst 60% der ursprünglichen Lipase werden dabei 1Ofach angereichert gefunden. Das so erhaltene Lipasepräparat ist diskelektrophoretisch rein. Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Ausführungsbeispiel
Acinetobacter calcoaceticus (69 V) wird bei 300C in Submerskultur in einem flüssigen Minimalmedium gezüchtet. Das Medium enthält pro Liter: 6,97K2HPO4,1,5g NaH2PO4,0,2g MgSO4 · 7H20,7,5mg FeSO4 7H20,0,75mg MnSO4 · 4H20,0,75mg ZnSO4 · 7H20,0,15mg CuSO4 · 5H20,0,15mg CoCI2 · 6H2O und 0,15mg Borsäure.
Ats Impfsuspension dient eine Abschwemmung von Bouillon-Agar. Als C-Quelle wird Polyoxyethylen-sorbitan-monooleat in einer Konzentration von ЮтІ/І als einziger Kohlenstoffquelle und NH4CI (3g/l) als N-Ouelle verwendet. Nach einer Wachstumszeit von 12h werden die Bakterien durch Zentrifugation (2000 χ g, 20 min) separiert und der zellfreie Kulturüberstand gewonnen. Zu diesem Kulturüberstand wird NaCI zu einer Konzentration von 1 mol/l zugegeben und die Lösung bei 4 "C auf eine Octyl-Sepharose-Säule aufgetragen. Die Lipaseaktivität verbleibt am Trägermaterial. Nacheinander wird der Träger mit 1 mol/l Natriumchloridlösung (in 50mmol/l Phosphatpuffer, pH 7,5) und Phosphatpuffer, pH 7,5 gewaschen, bis kein Protein im Eluat nachweisbar ist. Das Enzym wird anschließend mit Triton X-100 (5g/l in 50mmol/l Phosphatpuffer, pH 7,5) vom Träger gelöst. Das gewonnene Enzym ist diskelektrophoretisch rein. Die Isolierung der Lipase ist in Tabelle 2 dargestellt.
Tabelle 1
Volumenaktivität, Proteinkonzentration und spezifische Aktivität der Lipase im Kulturüberstand von Acinetobacter calcoaceticus nach Wachstum auf verschiedenen Kultursubstraten
spezifische Aktivität
(цтоі/тіп/тд Protein) _
26 24 78
Kultursubstrat Volumenaktivität Protein
(pmol/min/ml) (mg/ml)
Bouillon 0,3 9,5
Polyoxy ethylen-sorbitan-
monolaurat 6,5 0,25
Polyoxyethylen-sorbitan-
monopalmitat β,ο 0,25
Polyoxyethylen-sorbitan-
monooleat 26,6 0,34
Tabelle 2
Reinigung der Lipase (Kultursubstrat: Polyoxyethylen-sorbitan-monooleat) von Acinetobacter calcoaceticus
Reinig.-stufe Volumen (ml) Protein (mg/ml) Gesamtakt, (цтоі/тіп) spez. Aktivität (цтоі/тіп/тд Protein) Reinig, (-fach) Ausbeute (%)
Kulturüberstand Triton X-100 Fraktion 190 30 0,34 0,13 5054 3040 78,2 779,2 9,96 60

Claims (4)

1. Verfahren zur Herstellung von Lipase durch Züchten des Stammes Acinetobacter calcoaceticus, dadurch gekennzeichnet, daß als einzige C-Quelle wasserlösliche Fettsäureester eingesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Temperaturen von 20 bis 400C in Submerskultur in einem flüssigen Minimalmedium kultiviert wird, nach einer Wachstumszeit von 5 bis 40 Stunden die Bakterien separiert werden und das Enzym aus dem Kulturüberstand abetrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlösliche Fettsäureester Polyqxyethylensorbitanmonooleat, -laurat -pal mi at, -öleat od. dgl. verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem zellfreien Kulturüberstand durch Chromatographie an einem hydrophoben Träger wie z. B. Octylsepharose eine Isolierung des Enzyms bis zur diskelektrophoretischen Reinheit erfolgt.
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