DD245386A1

DD245386A1 - Modifizierter polyesteralkohol

Info

Publication number: DD245386A1
Application number: DD21441979A
Authority: DD
Inventors: Ruediger Krech; Joachim Teichgraeber; Michael Niklas
Original assignee: Schwarzheide Synthesewerk Veb
Priority date: 1979-07-18
Filing date: 1979-07-18
Publication date: 1987-05-06

Abstract

Der modifizierte Polyesteralkohol ist ein Rohstoff, geeignet fuer Textilbeschichtungsmassen und Klebrohstoffsysteme, hergestellt nach kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Verfahren im Schmelzfluss oder in Anwesenheit von Loesungsmitteln. Ziel der Erfindung ist es, Polyesteralkohole so zu modifizieren, dass die fertigen Polyurethanprodukte durch ausgezeichnete Loeseeigenschaften charakterisiert sind. Erfindungsgemaess enthaelt der modifizierte Polyesteralkohol ein Gemisch aus paraffinaehnlichen Alkanen oder Gemischen derselben, vorzugsweise Vaselinoel, Acetylaceton, Methylisobutylketon und monofunktionellen Alkoholen, insbesondere der Reihe n-Oktanol bis n-Dodekanol. Die zugegebenen Mengen liegen im ppm-Bereich.

Description

- 2 - £JVa OÖO Ausführungsbeispiele

Beispiel 1

Nach Abschluß der Synthese von lOO.Teilen eines Polyesteralkohols, bestehend aus dem Kondensationsprodukt aus 50 Teilen Adipinsäure, 25 Teilen Butandiol 1,4 und 25 Teilen Äthylenglykol und dem Molekulargewicht von 2000, derOH-Zahl 56, der Säurezahl von 0,42 und einem Wassergehalt von 0,01% werden in der Abkühlphase des Polyesters ab 150°Cin der Reihenfolge 0,05 Teile Acetylaceton sowie 0,01 Teile Methylisobutylketon (die beiden Ketone im Gemisch), 0,5 Teile Vaselinöl und 0,3 Teile n-Dekanol (alles bei RT) zugegeben. Der Polyesteralkohol kann nach erfolgter Modifizierung unmittelbar auf Tankzüge, Fässer oder Vorratsbehälter abgefüllt und zu einem beliebigen Zeitpunkt innerhalb von 3 Monaten zu einer hochwertigen Textitlbeschichtungsmasse mit ausgezeichneter Lösegüte weiterverarbeitet werden.

Beispiel 2

Nach Abschluß der Synthese von 100 Teilen eines Polyesteralkohols, bestehend aus dem Kondensationsprodukt aus 50 Teilen Adipinsäure und 50 Teilen 1,6 Hexandiol mit dem Molekulargewicht von 2000, der OH-Zahl 56, der Säurezahl 0,47 und einem Wassergehalt von 0,015% werden in der Abkühlphase des Polyesteralkohols ab 150°C 0,8 Teile Vaselinöl (Raumtemperatur), 0,018 Teile Acetylaceton sowie 0,004 Teile Methylisobutylketon (die beiden Ketone im Gemisch) und 0,5 Teile n-Dekanol (Raumtemperatur) zudosiert und gut homogenisiert.

Der Polyesteralkohol kann nach erfolgter Modifizierung unmittelbar auf Tankzüge, Fässer oder Vorratsbehälter abgefüllt und zu einem beliebigen Zeitpunkt innerhalb von 3 Monaten zu hochwertigen Klebstoffsystemen und ausgezeichneter Lösegüte weiterverarbeitet werden.

Claims

Erfindungsanspruch:

1. Modifizierter Polyesteralkohol, insbesondere geeignet für die Herstellung von Textilbeschichtungsmassen und Klebrohstoffsystemen nach dem kontinuierlichen und diskontinuierlichen Verfahren im Schmelzfluß oder in Anwesenheit von Lösungsmitteln mit ausgezeichneten Löseeigenschaften, dadurch gekennzeichnet, daß der modifizierte Polyesteralkohol durch Zugabe eines 4-Komponentensystems, bestehend aus 0,1 bis 1,0 Teilen paraffinähnlichen Alkanen oder Gemischen derselben, vorzugsweise Vaselinöl, 0,01 bis0,1 Teilen Acetylaceton, 0,002 bis 0,02 Teilen Methylisobutylketon und 0,1 bis 1,0 Teilen solcher monofunktioneller Alkohole, die nicht in den ersten Schritt der Polyurethanreaktion eingreifen, wie insbesondere die Alkohole der Reihe n-Oktanql bis n-Dodekanol, getrennt nach Substanzklassen (Paraffin, Keton, Alkohol) zum Polyesteralkohol, charakterisiert ist, wobei sich die angegebenen Teile auf 100 Teile Polyesteralkohol beziehen.
2. Modifizierter Polyesteralkohol nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe des 4-Komponentensystems unmittelbar nach Abschluß der Polyestersynthese, die durch die Sollwerte der Hydroxylzahl, der Säurezahl und des Wassergehaltes angezeigt wird, mit Beginn der Abkühlung erfolgt.

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft modifizierte Polyesteralkohole, die besonders als Rohstoffe der Textilbeschichtungsmassen und Klebstoffsysteme, hergestellt nach kontinuierlichen und diskontinuierlichen Verfahren im Schmelzfluß oder in Anwesenheit von Lösungsmitteln, geeignet sind.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Für die Herstellung von Textilbeschichtungsmassen und Klebrohstoffsystemen sind geeignete Polyester- bzw. Polyätheralkohole (Polyole) notwendig. Die Rohstoffe, die dazu erforderlich sind, beeinflussen solche Größen, wie Kristallisation, Hydrolyse, Temperaturbeständigkeit, Adhäsion und weitere spezifische branchenbetonte Parameter. Inder Regel aber genügen diese Polyole der Spezifik der Textilbeschichtungsmassen und Klebrohstoffsysteme nicht, da sich verfahrenstechnische Grenzen ergeben bei der Einstufenfahrweise, insbesondere der Schmelzflußtechnologie. Allerdings gibt es die verschiedensten Methoden der Polyolaufbereitung, die vor allem Reinigungsverfahren betreffen, bei· denen es darum geht, unerwünschte Verunreinigungen, wie Katalysatorspuren, Metallionen, Amine und dgl. mehr zu entfernen. Auch werden bestimmte Vorbehandlungsmethoden erwähnt, die wünschenswerte technologische Parameter zu beeinflussen haben, worunter die Verabreichung katalytischer Mengen an aciden Stubstanzen, wie Benzoylchlorid, Zitronensäure, Adipinsäure und dgl. mehr vorgeschlagen wird.

In der DDR-Anmeldung WP C 08 G 195135 wurde die Qualität der Polyole durch Zugabe eines Stabilisatorgemisches, bestehend aus vorzugsweise Acethylaceton und Methylisobutylketon, verbessert. Dadurch wurden insbesondere die technologischen Parameter für die Verarbeitung zu Halbzeugen (Gießelastomeren) und thermoplastischen Elastomeren (über Extrusion und Spritzguß) vorteilhaft gestaltet, aber eine bevorzugte Anwendung für Beschichtungsmassen und Klebstoffsysteme ist nicht gegeben. Das liegt darin begründet, daß zwar die Reproduzierbarkeit, konstante Kennzahlen vorausgesetzt, gut ist, aber vor allem das Löseverhalten und bei Klebrohstoffsystemen die Kristallisation nicht befriedigt. Auf diese Größen hat das bekannte Stabilisatorgemisch keinen effektiven Einfluß.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, Polyesteralkohole so zu behandeln, daß sie für die Herstellung von Textilbeschichtungsmassen und Klebrohstoffsystemen nach dem kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Verfahren im Schmelzfluß oder in Anwesenheit von Lösungsmitteln Anwendung finden, wobei die fertigen Polyurethanprodukte durch ausgezeichnete Löseeigenschaften charakterisiert sind.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit minimalem Aufwand und geringen technischen Mitteln Polyesteralkohole zu modifizieren, um sie zur Herstellung von Textilbeschichtungsmassan und Klebrohstoffsystemen zu verwenden. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein modifizierter Polyesteralkohol durch Zugabe eines 4-Komponentensystems, bestehend aus 0,1 bis 1,0 Teilen paraffinähnlichen Alkanen oder Gemischen derselben, vorzugsweise Vaselinöl, 0,01 bis 0,1 Teilen Acetylaceton, 0,002 bis 0,2 Teilen Methylisobutylketon und 0,1 bis 1,0 Teilen solcher monofunktioneller Alkohole, die nicht in den ersten Schritt der Polyurethanreaktion eingreifen, wie insbesondere die Alkohole der Reihe n-Oktanol bis n-Dodekanol, getrennt nach Substanzklassen (Paraffin, Keton, Alkohol) zum Polyesteralkohol, charakterisiert ist, wobei sich die angegebenen Teile auf 100 Teile Polyesteralkohol beziehen. Die Zugabe erfolgt unmittelbar nach Abschluß der Polyestersynthese, die durch die Sollwerte der Hydroxylzahl, der Säurezahl und des Wassergehaltes angezeigt wird, mit Beginn der Abkühlung. Der modifizierte Polyesteralkohol kann in Tankzüge, Fässer, Vorratsbehälter und dgl. abgefüllt, bis zur Weiterverarbeitung gelagert werden. Durch die Modifizierung des Polyesteralkohols wird die Technologie vereinfacht gegenüber einer Zugabe von Modifikatoren der Technologie der Polyurethansynthese.