DD234997A3 - Elektrodenanordnung zur elektrochemischen entsalzung undtrocknung von mauerwerk - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Elektrodenanordnung zur elektrochemischen Entsalzung mit nachfolgender elektrokinetischer Trocknung von Mauerwerk, das von aufsteigender Feuchtigkeit befallen ist. Ziel und Aufgabe der Erfindung ist, eine verbesserte Elektrodenanordnung zur elektrochemischen Entsalzung und Trocknung von Mauerwerk so zu gestalten, dass sie bei gleicher oder hoeherer Entsalzungs- und Trocknungsgeschwindigkeit, jedoch mit billigen und leicht verfuegbaren Materialien arbeitet und unter produktionsmaessigen Bedingungen eingesetzt werden kann. Erfindungsgemaess wird das mit einer Eisenelektrode erreicht, die so gestaltet ist, dass sich an der Elektrode eine formstabile Schicht mit moeglichst hohen Anteilen an Calciumhydroxid und Calciumcarbonat befinden, wobei eine Kunststoffrinne zum Ableiten der elektrochemisch gebildeten Calcium- und Eisen-(III)-chloridhydrate direkt ueber eine Manschette mit der Elektrode verbunden ist. Mit der Manschette wird dabei gleichzeitig verhindert, dass die Calcium- oder Eisen-(III)-chloridhydrate an die Kontaktierung der Elektrode gelangen und dort Korrosionsschaeden verursachen. Die Erfindung ist besonders geeignet, um Mauerwerk schnell und unter produktionsmaessigen Bedingungen zu entsalzen und zu trocknen. Figur
Description
Hierzu 1 Seite Zeichnungen
Die Erfindung betrifft eine Elektrodenanordnung zur elektrochemischen Entsalzung mit nachfolgender elektrokinetischer Trocknung von Mauerwerk, das von aufsteigender Feuchtigkeit befallen ist. Die Erfindung ist besonders geeignet, um Mauerwerk schnell und unter produktionsmäßigen Bedingungen zu entsalzen und zu trocknen.
Elektrochemische Verfahren zur Entsalzung und Trocknung von Mauerwerk, das längere Zeit aufsteigender Feuchtigkeit ausgesetzt war, sind seit einigen Jahren bekannt (DD-WP-242340). Dabei werden korrosionsfeste Anoden, die aus glasartigem Graphit oder aus platzierten Titanstäben bestehen können, so in das Mauerwerk eingesetzt, daß die Elektroden in einem Gemisch von Calciumhydroxid und Calciumkarbonat eingebettet sind und sich unterhalb der Elektroden eine flüssigkeitsundurchlässige Rinne zum Ableiten der flüssigen elektrochemisch gebildeten Calciümchloridhydrate befindet. Die Calciümchloridhydrate entstehen dadurch, daß die Chloridionen im elektrischen Feld zur Anode wandern und sich im Anodenraum Calciumchlorid bildet, das sehr hygroskopisch ist, aus der Umgebung Wasser anzieht und flüssige Calciümchloridhydrate bildet.
Eine Variante dieses Verfahrens ist, daß von außen an das Mauerwerk Kunststoffschienen mit einer Eisenplatte als Anode angesetzt werden, wobei zwischen Mauerwerk und Anodenplatte eine feuchte poröse Schicht mit hohen Anteilen an Calciumhydroxid und Calciumcarbonat verfüllt wird.
Für die Installation derartiger Entsalzungs- und Trocknungsanlagen ist ein verhältnismäßig hoher manueller Aufwand nötig. Bei der Verwendung korrosionsfester Anodenstäbe kommt hinzu, daß die Materialien, aus denen diese Anodenstäbe gefertigt werden, sehr teuer sind und durch Diebstahl oder Zerstörung durch andere Baumaßnahmen größere Schaden auftreten können.
Ziel der Erfindung ist eine verbesserte Elektrodenanordnung zur elektrochemischen Entsalzung und Trocknung, die schnell und einfach in das Mauerwerk eingesetzt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Elektrodenanordnung so zu gestalten, daß sie bei gleicher oder höherer Entsalzung-und Trocknungsgeschwindigkeit, jedoch mit billigen und leicht verfügbaren Materialien arbeitet und unter produlrtionsmäßigen B'ea^^g'üT^en~ern^e^tzf"werd*en kann.
Erfindungsgemäß wird das mit einer Eisenelektrode erreicht, die so gestaltet ist, daß sich an der Elektrode eine formstabile Schicht mit möglichst hohen Anteilen an Calciumhydroxid und Calciumcarbonat befinden, wobei eine Kunststoffrinne zum Ableiten der elektrochemisch gebildeten Calcium- und Eisen-(lll)-chloridhydrate direkt über eins Manschette mit der Elektrode verbunden ist. Mit der Manschette wird dabei gleichzeitig verhindert, daß die Calcium- oder Eisen-(lll)-chloridhydrate an die Kontaktierung der Elektrode gelangen und dort Korrosionsschäden verursachen.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Elektroden zusammen mit der Manschette und der flüssigkeitsundurchlässigen Rinne industriell vorgefertigt werden können, so daß bei der Installation einer Entsalzungs- und Trocknungsanlage lediglich Löcher mit den entsprechenden Anmessungen ins Mauerwerk gebohrt werden müssen, um die Elektroden einzusetzen. Die Elektroden sind nicht wiederverwendbar, doch können bei der Verwendung geeigneter Materialien die Manschette mit der flüssigkeitsundurchlässigen Rinne wiederverwendet werden.
Zur Entsalzung und Trocknung eines Gebäudes, das mehrere Jahrzehnte aufsteigender Feuchtigkeit ausgesetzt war und dessen Mauerwerk verhältnismäßig hohe Anteile an Chloriden und löslichen Sulfaten enthält, wird eine Entsalzung-und Trocknungsanlage installiert, bei der industriell vorgefertigte Elektroden verwendet werden, die als Anoden in das Mauerwerk eingesetzt werden, wobei gegen einen oder mehrere Erderstäbe eine möglichst hohe Gleichspannung angelegt wird. Der Aufbau einer Elektrode ist in der Figur dargestellt. Als Grundkern wird ein Eisenstab 1 verwendet, der im oberen Teii so profiliert ist/daß mit Hilfe eines Bindemittels 2 ein Gemisch von Calciumhydroxid und Caiciumcarbonat so an den Eisenstab 1 angebracht wird, daß die Gesamtelektrode die Form eines Zylinders hat und in dieser Form eine ausreichende mechanische Stabilität vorhanden ist. Die Figur zeigt eine mögliche Variante.
Andere Varianten sind Eisenstäbe 1 mit Längst- und/oder Querrillen, sowie Eisenstäbe 1, die eine Spiralform haben. Die Längst- und/oder Querrillen, sowie die Spiralen werden ebenfalls mit einem Gemisch 2 von Calciumhydroxid, Caiciumcarbonat und Bindemittel ausgefüllt, so daß auch hier die Gesamtelektrode die Form eines Zylinders hat. An dem Ende der Elektrode 1, das aus dem Mauerwerk herausragt, befindet sich eine Kunststoffmanschette 3, die eng an der Elektrode 1 anliegt. Die Manschette 3 ist über einen elastischen Steg 4 mit einer Kunststoffrinne 5 verbunden. Die Kunststoff rinne 5 ist so geneigt, daß die sich bei der Entsalzung bildenden Eisen(lll)-chlorid- und Calciumchloridhydrate nach außen abfließen können. Den äußeren Abschluß der Elektrode 1 bildet eine Kappe 6, die fest auf die Elektrode 1 aufgepreßt ist. Zwischen Kappe 6 und Manschette 3 ist das Auffanggefäß 7 für die ausfließenden Eisen-(lll)-chlorid- und Calciumchloridhydrate eingehängt. Zum Einsetzen des Eiektrodensystems in das Mauerwerk werden 2 Löcher mit unterschiedlichen Durchmessern gebohrt. Das Elektrodensystem wird dann so in das Mauerwerk eingesetzt, daß der obere Teil der Elektrode fest am Mauerwerk anliegt und durch den elastischen Steg 4 in dieser Position gehalten wird.
Die ins Mauerwerk eingesetzten Elektroden 1 werden untereinander leitend verbunden, wobei zur Kontaktierung zweckmäßigerweise der Platz zwischen Manschette 3 und Kappe 6 benutzt wird. Die Manschette 3 verhindert, daß die flüssigen Eisen-(lll)-chlorid- und Calciumchloridhydrate an die Kontaktierung fließen und diese zerstören. Zwischen Elektrodensystem und einem oder mehreren Erderstäben wird eine Gleichspannung von etwa 50 V angelegt, wobei die ins Mauerwerk eingesetzten Elektroden 1 als Anoden geschaltet werden. Nach 6 bis 12 Wochen ist das Mauerwerk entsalzt und elektrokinetisch getrocknet. Die Elektroden 1 werden dann aus dem Mauerwerk herausgezogen und die verbleibenden Löcher mit Mörtel verfüllt. Um zu /erhindern, daß erneut Wasser aufsteigt, muß das Mauerwerk mit anderen Methoden, z. B. durch eiektrökinetische Sperren oder durch Injektagen mit hydrophobierenden Substanzen gesperrt werden.
Claims (2)
- Erfindungsanspruch:1. Elektrodenanordnung zur elektrochemischen Entsalzung und elektrokinetischen Trocknung von Mauerwerk, das von aufsteigender Feuchtigkeit befallen ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Elektrodensystem verwendet wird, bei dem die Anode, die in das Mauerwerk eingesetzt wird, aus einem Eisenstab (1) besteht, der so profiliert ist, daß bei ausreichender mechanischer Stabilität eine formstabile Schicht aus Calciumhydroxid, Calciumcarbonat und einem oder mehreren Bindemitteln (2) so an den Eisenstab (1) angebracht ist, daß die Gesamtelektrode eine zylinderische Form hat, wobei der aus dem Mauerwerk herausragende Teil der Elektrode (1) zur Kontaktierung benutzt wird und die Kontaktierung vor herausfließenden Eisen-dlO-chlorid- und Calciumchloridhydraten durch Anbringen einer Kunststoffmanschette (3) geschützt wird, die mechanisch über einen elastischen Steg (4) mit einer flüssigkeitsundurchlässigen Rinne (5), die die sich elektrochemisch bildenden Eisen-(lll)-chlorid- und Calciümchloridhydrate nach außen in ein Auffanggefäß (7) ableitet, verbunden ist.
- 2. Anordnung nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß die angelegte Spannung etwa 50 V beträgt.
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