DD234040B5 - Verfahren zur steuerung von vorspinnmaschinen mit dezentralem antriebssystem - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die numerische Steuerung einer Vorspinnmaschine und ist im Textilmaschinenbau anwendbar.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Vorspinnmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Dieses Verfahren ist durch DE 3417779 A 1 bekannt.
Beim Verfahren nach DE 3417779 A1 werden die Soll-Werte durch Herstellen einer Probespule ermittelt.
Nach jeder Spulenfüllung werden dann wieder die ursprünglichen Ausgangsbedingungen hergestellt. Deshalb beginnt beim bekannten Verfahren bei jeder neuen Spule die Einregelung der Antriebe entsprechend der Luntenspannung von neuem, was mit Qualitätsverlusten und Ungleichmäßigkeiten im ersponnenen Vorgarn verbunden ist.
Gemäß EP 0077198 A 2, in welcher ein zentrales Antriebssystem beschrieben ist, werden Drehzahl-Soll-Werte für die einzelnen Lagen der Spulenfüllung abgespeichert, mit denen die tatsächlichen Drehzahlen verglichen und bei Überschreiten eines Regelgrenzwertes für die Differenz korrigiert werden.
Das Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, das bei Materialwechsel an einer Vorspinnmaschine mit dezentralem Antriebssystem ohne Hilfszeiten für Parameterermittlung oder Einfahrvorgänge und ohne genaue Kenntnis der das Garn charakterisierenden Kennwerte die Fortsetzung der Produktion mit guter Qualität erlaubt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf der Grundlage nur einmal geschätzter Materialparameter Spulendrehzahl-Soll-Werte für eine optimale Luntenspannung so zu erzeugen, daß bei der ersten Spulenreise und bei weiteren Spulenreisen mit gleichem Material Qualitätsmängel durch fehlerhafte Luntenspannung vermieden werden und die Drehung der Lunte konstant gehalten wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die des Patentanspruchs gelöst.
Durch die Erfindung wird ermöglicht, daß der Vorspinnprozeß auch mit auf der Grundlage geschätzter Materialparameter ermittelten lagenabhängigen Spulendrehzahl-Soll-Werten ohne Hilfszeiten für Parameterermittlungen und Einfahrvorgang mit guter Qualität fortgesetzt werden kann und daß diese gute Qualität während der gesamten Produktion mit gleichem Material erhalten bleibt.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
Bei der Realisierung des Vorspinnprozesses mit einem dezentralen Antriebssystem erfolgt die Koordinierung der Bewegungen der Einzelantriebe zur Erzielung eines konstanten Anspannverzuges über Drehzahl-Soll-Werte, die den Reglern der Einzelantriebe für Spule, Spulenwagen, Flügel und Streckwerk zugeführt werden.
Allerdings kann die Berechnung dieser Drehzahl-Soll-Werte zunächst nur auf der Grundlage von Parametern erfolgen, die teilweise mit unzureichender Genauigkeit bekannt sind oder deren genaue Ermittlung einen hohen Zeitaufwand erfordert.
Die daraus resultierenden folglich ungenauen Drehzahl-Soll-Werte für die Antriebe der Spule und des Spulenwagens werden gemeinsam mit den exakt bekannten Drehzahl-Soll-Werten für Streckwerk und Flügel in der Initialisierungsphase der Steuerung berechnet und für jede Lage in einem Speicher abgelegt.
Die erforderliche genaue Koordinierung der Drehzahlen zueinander ist eine Funktion des Spulendurchmessers, der sich im Verlaufe der Aufwindung verändert und für den aufgrund der Vielfalt der wirkenden Einflußfaktoren kein exaktes quantitatives Modell formulierbar ist. Ein wichtiges Kriterium für die Qualität des Vorspinnens ist ein gleichmäßiger Spannungszustand richtiger Größe in der Lunte. Dieser,aufgrund der ungenauen DrehzahJ-Soll-Werte zunächst im allgemeinen nichtoptimale Spannungszustand.wird berührungslos über Ersatzgrößen, wie Dicke der Lunte oder Durchgang der Lunte, erfaßt. In einer Regeleinrichtung werden aus diesen Ersatzgrößen Stellgrößeninkremente erzeugt, die analytisch solange mit dem Drehzahl-Soll-Wert des Antriebes der Spule verknüpft werden, bis die optimale Luntenspannung erzielt ist. Der so ermittelte, der optimalen Luntenspannung zugehörige Drehzahl-Soll-Wert des Antriebes der Spule wird am Ende der jeweiligen Lage, für die er Gültigkeit besitzt, anstelle des bisherigen ungenauen Wertes in den Speicher eingeschrieben. Davon abhängig werden zugeordnete optimale Drehzahl-Soll-Werte für den Antrieb des Spulenwagens berechnet und abgespeichert. Dieser Vorgang wird für jede Lage wiederholt. Da sich aufgrund der Berechnungsvorschrift der Fehler der ursprünglichen Drehzahl-Soll-Werte für den Antrieb der Spule von Lage zu Lage stetig verändert und sein Vorzeichen für den gesamten Aufwindevorgang gleich bleibt, wird die Differenz aus ursprünglichem und korrigiertem Drehzahl-Soll-Wert einer Lage zum Drehzahl-Soll-Wert der folgenden Lage vor deren Aufwindung addiert. Damit wird die Zahl der erforderlichen Korrekturschritte und der Zeitbedarf für den Korrekturvorgang pro Lage reduziert. Der optimale Zustand der Lunte wird schneller erreicht, und es treten auch beim ersten Abzug mit neuem Material nur Spannungstoleranzen in einer Größenordnung auf, die die Erzeugung von Vorgarn hinreichender Qualität zuläßt. Nach dem ersten Abzug enthält der Speicher die optimal angepaßten Drehzahl-Soll-Werte für die Antriebe der Spule und des Spulenwagens für jede Lage. Bei nachfolgenden Abzügen werden diese Drehzahl-Soll-Werte sofort bereitgestellt, und die Regeleinrichtung hat nur noch die Aufgabe der Überwachung und Feinkorrektur. Mit diesem Verfahren wird bei Materialwechsel die sofortige Fortsetzung der Produktion ohne Hilfszeiten für Umrüsten und Erprobungsabzüge ermöglicht. Der Steuerung müssen lediglich die geschätzten Materialkennwerte und die Produktionskennziffern zugeführt werden.
Der Vorteil dieses Verfahrens kommt hauptsächlich an Kammgarnflyern, für die ein häufiger Materialwechsel charakteristisch ist, zum Tragen.
Claims (1)
- Verfahren zur Steuerung einer Vorspinnmaschine mit dezentralem Antriebssystem, wobei in Abhängigkeit von dem zu verarbeitenden Fasermaterial die Luntenspannung geregelt wird, indem- für jede Lage Spulendrehzahl-Soll-Werte berechnet werden,- der jeweils letzte, für eine optimale Luntenspannung ermittelte Soll-Wert abgespeichert wird und bei den folgenden Spulenfüllungen nach diesen gespeicherten Soll-Werten gearbeitet wird, dadurch gekennzeichnet,- daß in Produktionsabschnitten mit gleichem Spulendurchmesser ständig eine abhängig von der Luntenspannung berechnete Stellgröße zum lagenabhängigen Spulendrehzahl-Soll-Wert addiert und diese Summe als neuer Soll-Wert vorgegeben wird und- daß die Differenz zwischen dem letzten neuen Soll-Wert und dem lagenabhängigen Spulendrehzahl-Soll-Wert dieser Lage zu dem lagenabhängigen Spulendrehzahl-Soll-Wert der folgenden Lage addiert und diese Summe als neuer lagenabhängiger Spulendrehzahl-Soll-Wert der folgenden Lage abgespeichert wird.
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