DD217693A1 - Mittel zur hemmung der nitrifikation - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft Mittel zur Hemmung der Nitrifikation von Ammoniumstickstoff in Kulturboeden. Als Wirkstoff enthalten sie v-Halogenacetophene der allgemeinen Formel in der R1 Wasserstoff, Chlor, Brom, Nitro oder Alkyl, R2, R3, R4 Wasserstoff, Chlor oder Brom und n 1, 2 oder 3 bedeuten, enthalten. Formel
Description
VEBOHBMIBKQMBINAiDBITTERPEIiD
2332
Mittel zur Hemmung der Nitrifikation
Die Erfindung betrifft Mittel zur Hemmung der Nitrifikation von Ammoniumstickstoff, insbesondere aus mineralischen und organischen Düngemitteln, in Kulturböden·
Ammoniumstickstoff unterliegt bekanntlich im Boden in relativ kurzer Zeit der mikrobiellen Umwandlung über die Zwischenstufe des Nitritstickstoffs zu Nitratstickstoff. Dieser Nitrxfikationsprozeß wird
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maßgeblich von der Temperatur, der Bodenfeuchtigkeit, dem pH-Wert und der biologischen Aktivität des Bodens beeinflußt» Nitratstickstoff wird im Gegensatz zum Ammoniumstickstoff leicht von den Sorptionsträgern des Bodens, Ton und Humus, sorbiert«, Die Folge davon ist, daß Nitratstickstoff während des Winterhalbjahres und bei starken niederschlagen bzw» intensiver Beregnung auch während des Sommerhalbjahres, vor allem auf leichten Böden, der Auswaschung unterliegt. Die Auswaschungsverluste können im jährlichen Durchschnitt bis zu 20 % des Düngemittelstickstoffs betragen· Der ausgewaschene Stickstoff geht bekanntlich nicht nur für die Ernährung der Kulturpflanzen verloren, sondern es kommt auch zur Anreicherung von Nitratstickstoff im Grundwasser. Dies kann im Zusammenhang mit der Trinkwasserversorgung zu gesundheitlichen Schäden bei Mensch und Tier führen« Neben den Auswaschungsverlusten treten jährlich erhebliche gasförmige Stickstoff Verluste durch Denitrifikation des NitratStickstoffs auf·
Durch die Hemmung bzw· Regelung der Nitrifikatiom kann die Ausnutzung des Düngemittelstickstoffs entscheidend verbessert und somit der ökonomische Nutzen der Stick» stoffdüngung erhöht werden·
Es ist bekannt, daß für diese Zwecke u»a·i&chlöralharnstoff, 3,5-Dimethyltetrahydro-i,3,5»thiadiazin«2~ thion, 2-Chlor~6-trichlormethylpyridin, Pentachlorphenol, 2-Amino~4'-chlor-6-methylpyrimidin und andere Verbindungen verwendet werden können. (DD-PS 107 664; JP-PS 2737/68). Diese Verbindungen weisen jedoch gewisse Nachteile auf wie z. Be zu geringe Wirksamkeit, hohe Toxizität, aufwendige Herstellungsverfahren bzw. hohe Flüchtigkeit, die einer Anwendung entgegenstehen·
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Ziel der Erfindung ist es, Wirkstoffe zur Hemmung bzw» Regelung der Nitrifikat^on von Ammoniumstickstoff im Boden zu entwickeln, die einfach herstellbar sind, eine ausreichende Residualwirkung aufweisen und die Oberflächenapplikation zulassen.
Diese Aufgäbe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Mittel zur Hemmung der Nitrifikation von Ammoniumstickstoff in Kulturböden neben üblichen Hilfs- und Trägerstoffen als Wirkstoff Verbindungen der allgemeinen Formel
in der R1 «Wasserstoff, Chlor, Brom, Nitro, Alkyl R2, R~, R- = Wasserstoff, Chlor oder Brom und η« 1, 2 oder 3 bedeuten, enthalten.
Die erfindungsgemäßen Mittel hemmen die Nitrifikation von Ammoniumstickstoff teilweise erheblich stärker als Dichloralharnstof f bzw. 3,5-Dimethyl.tetrahydro-i, 3,5-thia-diazin-2-thion (Dazomet).
Die Wirkstoffe lassen sich in an sich bekannter Weise durch Halogenierung von Acetophenonen herstellen (DE-AS 1 223 824, DE-OS 2 147 527).
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Die erfindungsgemäßeri Mittel können in Form eines festen oder flüssigen Konzentrates 2« B0 in Wasser oder im Gemisch mit einem festen, vermählenen oder granulierten Trägerstoff au Anwendung kommen ι sie können im Gemisch mit festen und/oder flüssigen mineralischen oder organischen Düngemitteln, die Harnstoff und/oder Ammoniak und/oder Ammoniumstickst off enthalten, angewendet werden* Die erfindungsgemäßen Mittel werden zweckmäßig kurz vor gleichzeitig mit oder kurz nach der Ausbringung der Düngemittel mit einer Aufwandmenge von 0,5 bis 200 kg Wirkstoff/ha, vorzugsweise 1,0 bis 60 kg/ha, ausgebracht» Verwendet man sie mit einem festen oder flüssigen Dünger so können sie mit 2 bis 40 Gewe~% des Düagemittelstickstoffs angewendet werden«
Die erfindungsgemäßen Mittel werden als Harnstoff~ Y/irkstoffgemisch einem schwarzerdeähnlichen sandigen Lehmboden zugesetzt und mit ihm gleichmäßig vermischt« Die Konzentration beträgt 16 ppm (auf Bodenmasse bezogen) bei einer Stickstoff abgabe von 20 mg H/100 g Boden«, lach Befeuchten des Bodens auf 50 %der maximalen Wasserkapazität wurde bei 20 0C 28 Tage inkubiert und danach der gebildete Nitrate bzw. litritstickstoff bestimmt» Als Kontrolle diente die gleiche Harnstoffzugabe zum Boden wie in den Prüfvarianten. Die Berechnung der Hemmwirkung in Prozent erfolgte nach der Formel s
a '- b
a^T"^ # 100 ss % Hemmung
. - 5 - 2332
a = Nitrit- vend. Nitratgehalt der Kontrolle
b * Nitrit- und Nitratgehalt der Proben mit Wirkstoff
c β Nitrit- und, Nitratgehalt des verwendeten Bodens Die Ergebnisse sind in der Tabelle zusammengestellt.
T a be 1 1 e
Hemmung der N^trifikatioh von Ammoniumstickstoff durch die erfindungsgemäßen Mittel V
Verbindungs | R1 | 0 | R2 | R3 | R4 ..* | Hemmung |
Nr. | 4-CH3-C-NH | |||||
1 | 4,5-Cl | 4-Cl,5-NO2 | Cl | H | H | 21 |
4-01,5-NO2 | ||||||
2 | 4,5-Cl,2-NO2 | Cl | H | H | 13 | |
3 ' | 4-Cl,5-N02 | Br | H | H | 33 | |
4 | 4,5-Cl | Cl | Cl | H | 52 | |
5 ' '- | 4,5-Cl,2-NO2 | Cl | Cl | H | 19 | |
4,5-Cl | Cl | Br | H | 17 | ||
7 | 4-NO2 | Cl | Br | H | 21 | |
8 | 3-Cl | Cl | Br | H | 17 | |
9. | 3-Br " | Br | Br | H | 14 | |
10 | '. 3-NO2 | Br | Br | H | 20 | |
11 | 4-Cl,5-NO2 | Br | Br | H | '40 | |
12 | 4-Br,5-NO2 | Br | Br | H | 16 | |
13 | H . . | Br | Br | H | 26 · | |
14 | 2,5-Cl,-3-NO2 | Br | Br | H | 38 | |
15 | 4-C1 | Br | Br | H | 36 | |
16 | 4-NO2 | Cl | Cl | Cl | 86 | |
17 | H . | Cl | Cl | Cl | 70 | |
18 | Cl | Cl | Gl | 76 | ||
19 - | Cl | Cl | Cl | 100 | ||
20 | Br | Br | Br | 98 | ||
Dichloral- | ||||||
harnstoff | 31 | |||||
Daaomet | 18 |
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Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß die Hemmung der Uitrifikation von Ammoniumstickstoff durch die erfindungsgemäßen Mittel .in Relation zu den Vergleichsprodukten Dazomet und Dichioralharnstoff gleich gut und Zo T, wesentlich besser ist* Dabei sind besonders die Verbindungen 4» 1.6.» 17» 18, 19 und 20 hervorzuheben. , ' .
Claims (1)
- - 7 - 2332Erfindufiffsanspruch1. Mittel zur Hemmung der Hitrifikation von Ammonium-Stickstoff in Kulturböden, gekennzeichnet dadurch, daß sie neben üblichen Hilfs- und'Trägerstoffen«als Wirkstoff "Verbindungen der allgemeinen Formel· : '= ' ' : Ο' R2 ' ' '. :' ' 'rt1
in der R « Wasserstoff, Chlor, Brom, Nitro oder Alkyl, R2, Rt, R. - Wasserstoff, Chlor öder Brom und η =1, 2 oder 3 bedeuten, enthalten.Verwendung der Mittel gemäß Funkt !,gekennzeichnet dadurch, daß sie in Form eines festen oderflüssigen Konzentrates allein oder im Gemisch mit festen und/oder flüssigen mineralischen oder organischen Düngemitteln, die Harnstoff < und/oder Ammoniak und/oder Ammoniumstickstoff enthalten, zur Anwendung kommen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD83253811A DD217693A1 (de) | 1983-08-09 | 1983-08-09 | Mittel zur hemmung der nitrifikation |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD217693A1 true DD217693A1 (de) | 1985-01-23 |
Family
ID=5549669
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DD (1) | DD217693A1 (de) |
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1983
- 1983-08-09 DD DD83253811A patent/DD217693A1/de not_active IP Right Cessation
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