DD222471A3 - Wirkstoffkombination zur hemmung bzw. regelung der nitrifikation von ammoniumstickstoff in kulturboeden - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft Wirkstoffkombinationen zur Hemmung bzw. Regelung der Nitrifikation von Ammoniumstickstoff in Kulturboeden. Das Ziel der Erfindung ist eine bessere Ausnutzung des Duengemittelstickstoffs. Aufgabe der Erfindung ist es, Wirkstoffkombinationen zu finden, die synergistische Wirkung hinsichtlich der Hemmung bzw. Regelung der Nitrifikation von Ammoniumstickstoff im Boden aufweisen. Die Aufgabe wird erfindungsgemaess dadurch geloest, dass eine Pyrazolverbindung, diese kann Pyrazol selbst, ein substituiertes Pyrazol oder ein entsprechendes Pyrazoliumsalz sein und Dicyandiamid in Mischungsverhaeltnissen von 1:10 bis 1:400 kombiniert wurde. Die Wirkstoffkombinationen koennen in der Land- und Forstwirtschaft vor, gleichzeitig mit oder nach der Duengerapplikation in Aufwandmengen von 2 bis 60 kg Wirkstoff/ha angewendet werden.
Description
Wirkstoffkombination zur Hemmung bzw. Regelung der Nitrifikation von Ammoniumstickstoff in Kulturböden ,
Die Erfindung betrifft die Anwendung von Wirkstoff kombinationen zur Hemmung bzw. Regelung der Nitrifikation von Amraoniumstickstoff, insbesondere aus mineralischen und organischen Düngemitteln, in Kulturböden.1
Ammoniumstickstoff unterliegt im Boden in relativ kurzer Zeit der mikrobiellen Umwandlung über die Zwischenstufe des Nitritstickstoffes zu Nitratstickstoff
Diese Nitrifikation wird maßgeblich von der Temperatur, der Bodenfeuchtigkeit, dem pH-Wert und der biologischen Aktivität des Bodens beeinflußt. Nitratstickstoff wird im Gegensatz zum Ammoniumstickstoff nicht von den Sorptionsträgern des Bodens, Ton und Humus sorbiert. Die Folge davon ist, daß Nitratstickstoff während des Winterhalbjahres und bei starken Niederschlägen bzw. intensiver Beregnung auch während des Sommerhalbjahres, vor allem auf leichteren Böden, der Auswaschung unterliegt. Die Auswaschungsverluste können im jährlichen Durchschnitt bis zu 20 % des Düngemittelstickstoffes betragen. Der ausgewaschene Stickstoff geht nicht.nun
1äÄUQ.1983*llll5-7
^2
R. A,
Formel I
wobei in Formel I R, und F?2 unabhängig voneinander Wasserstoff, Methyl, Halogen oder Nitro', R3 Wasserstoff, Methyl oder Halogen und Wasserstoff, Nitro und CXR4 sein können und hierin X entweder Sauerstoff oder Schwefel, R. dagegen eine gegebenenfalls durch Alkyl-/Alkenyl-, Aryl- und/oder Cyclohexylreste substituierte Amino- bzw· SuIfonamidogruppe, eine gegebenenfalls durch Alkyl- und/oder Arylreste substituierte Ureido- oder Thioureidogruppe, eine gegebenenfalls durch Alkyl- und/oder Arylreste substituierte Hydroxylamino- oder Hydrazinogruppe bzw. ein gegebenenfalls substituierter Alkoxy- bzw. Aroxyrest ist, mit Dicyandiamid entsprechend der allgemeinen Formel II
NH
H2N-C-NHCN'
Formel II
kombiniert werden, wobei in einem Mischungsverhältnis von 1:1 bis 1:400, bevorzugt 1:10 bis 1:100 (Pyrazol : Dicyandiamid), synergistische Wirkungsverbesserungen gegenüber den Einzelwirkungen auftraten. Das Dicyandiamid stellt dabei den Synergisten zu den genannten Pyrazolen dar, wie anhand der Ergebnisse unterschiedlicher Strukturvarianten nachgewiesen werden konnte.
ι t
für die Ernährung der Kulturpflanzen verloren, sondern es kommt darüber hinaus zur Anreicherung von Nitratstickstoff im Grundwasser. Dies kann im Zusammenhang mit der Trinkwasserversorgung zu gesundheitlichen Schaden bei Mensch und Tier führen.
Neben den Auswaschungsverlusten treten jährlich erhebliche gasförmige Stickstoffverluste durch Denitrifikation des Nitratstickstoffes auf.
Es ist bereits bekannt, 'daß substituierte Pyrazole (WP 131.063 und WP 133.088 sowie US-P 3.494.757) wie auch deren Azoliumsalze (US-P 3.635.690 und OP-P 72-47.182 und DP-P 72-47.183 unter anderem Dicyandiamid (Amberger, A" und andere Zeitschrift Acker- und Pflanzenbau 148 S. 198-204 und S. 239-246, 1979) die Nitrifikation hemmen.
Ziel der Erfindung ist es, den ökonomischen Nutzen bei der Stickstoffdüngung durch Hemmung bzw. Regelung der Nitrifikation zu erhöhen.
Aufgabe der Erfindung ist es. Wirkstoffkombinationen zu finden, die synergistische Wirkung hinsichtlich der Hemmung bzw. Regelung der Nitrifikation von Ammoniumstickstof.f im Boden aufwei.sen und somit den ökonomi- scheren Einsatz gegenüber den Einzelwirkstoffen ermöglichen. '
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß substituierte Pyrazole der allgemeinen Formel I und/ oder deren Azoliumsalze .
Die vorgeschlagenen Kombinationen haben den Vorteil, daß sie einen höheren Residualeffekt besitzen und die Aufwandmenge erheblich gesenkt werden kann, ohne daß der, positive Effekt verloren geht. Daraus ergeben sich geringere Ve'rf ahrenskosten, eine geringere Belastung des ökologischen Systems und die Möglichkeit einer früheren Applikation der Stickstoffdüngemittel.
Die erfindungsgemäßen Kombinationen können im Gemisch mit oder gemeinsam mit festen oder flüssigen mineralischen oder organischen Düngemitteln, die Harnstoff und/oder ( Ammoniak und/öder Ammoniumstickstoff enthalten, angewendet werden. Sie können außerdem in Form eines festen oder flüssigen Konzentrates, z. 8. in Wasser, oder im Gemisch mit einem festen, vermahlenen oder granulierten. Trägerstoff zur Anwendung kommen.
Die erfindungsgemäßen Kombinationen können auch gemeinsam mit anderen Agrochemikalien, wie z. B. Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln und Bodenverbesserungsmitteln sowie mit anderen agrotechnischen Maßnahmen appliziert werden.
Die Kombinationen werden zweckmäßig kurz vor, gleich- * - , zeitig mit oder kurz nach der Ausbringung der Düngev. .'. . mittel mit einer Aufwandmenge von 0,2 bis 100 kg Wirkstoff/ha vorzugsweise 0,5 bis 60 kg pro Hektar ausgebracht.
Verwendet man sie zusammen mit einem festen oder flüssigen Dünger, so können sie mit 0,1 bis 50 Gewichtsprozenten, vorzugsweise jedoch 1 bis 30 Gewichtsprozenten des Düngemittelstickstoffs verwendet werden.
· ι
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung ohne diese einzuschränken.
Tabelle 1 gibt dabei einen Überblick über die biologische Wirksamkeit einzelner Vertreter der genannten Pyrazole
der allgemeinen Formel I, während die Tabelle 2 die differenzierte Residualwirkung ausweist.
Darauf aufbauend wurden einzelne Derivate zur Kombination mit Dicyandiamid ausgewählt, wobei es erklärtes Ziel dieser Erfindung war, anhand der nachfolgenden Beispiele (Tabellen 3-9) zu beweisen, daß unabhängig vom Strukturtyp des Pyrazolderivates durch die Kombination mit Dicyandiamid eine synergistische Wirkungsverbesserung erreicht wird, die sich in einer erhöhten Residualwirkung widerspiegelt ·
Substituierte Pyrazole der allgemeinen Formel I bzw. deren Azoliumsalze'zeichnen sich durch eine hohe Initialwirkung aus, wie die Ergebnisse in der Tabelle 1 ausweisen .
Zur Prüfung der Initialwirkung wurden 16 ppm (bezogen auf Bodenmasse) des jeweiligen Pyrazols einem humosen sandigen Lehmboden zugesetzt.
Als Stickstoffquelle diente Ammoniumsulfat (20 mg N/100 g Boden). Nach Befeuchten des Bodens auf 50 % der maximalen Wasserkapazität wurde er bei 20 0C inkubiert und der gebildete Nitrat- bzw. Nitritstickstoff nach 14 Tagen bestimmt. Die ausgewiesene Hemmung der Nitrifikatioh in Prozent berechnet sich wie folgt:
a - b % Hemmung = - =- . 100
a = Nitrit- und Nitratgehalt der Kontrolle b = Nitrit- und Nitratgehalt der Probe, mit Wirkstoff c = Nitrit- und Nitratgehalt des verwendeten' Bodens
Hemmung der Nitrifikation in Prozent durch substituierte Pyrazole der Formel I nach 14 Tagen Inkubationszeit .
Lfd. Nr. | ν z | /R1 | R2 | R3 | % Hemmung |
1 | OC2H5 | CgH5 | CH3 | H | 8.4 |
2 | C0(4-N02-Phen) | C2H5 | CH3 | H | ' 100 "' |
3 | H | CHg-Phen | H | H | 86 |
4 | OC2H5 | CH3 | CH3 | CH3 | 85 |
5 | CONH2 | CH3 | H | H | 100 |
6 | COOC2H5 | CH3 | H | H' | 100 |
7 | CS-Phen | CH3 | H | H | 96 |
8 | H | CH3 ; ' | CH3 | H | 81 |
9 | OC2H5 | CH3 | H | H | 92 |
10 | C0(2-N0g-Phen) 1 ι | CH3 | H | H ' | 92 |
11 | C0(4-N0g-Phen) | CH3 | H | H | 96 |
12 | CONHg | CH3 | CH3 | H | 100 |
13 | C0N(CH3)2 , | CH3 | CH3 | H | 80 |
14 | CONH(3-CF3-Phen) | CH3 . | H | H | 100 |
15 | C0NH(4-Cl-Phen) | CH3 | H | H | 100 |
16 | CSNH-Phe.n | CH3 | H | H | 100 |
17 / | CSNHCH3 | CH3 | H | H | 95 |
18 | C00(4-N02-Phen) | CH3 | H | H | 100 |
19 | CH2OH | CH3 | H | H | 100 |
20 | CSNHCH3 | 3-Cl-Phen | H | H | 100 |
21 | OCgH5 | CH3 | Cl | H | 75 |
Tabelle 1: Fortsetzung
Lfd Nr. | Z | Rl | R2 | R3 | % Hemmung |
22 | CO-Phen | CH3 | Cl | H | 89 |
23 | H | CH3 | Br | H | 85 |
24 | H(D | CH3 | Cl | H | 88 |
25 | H | CH3 | H | OC2H5 | 92 |
26 | H | CH3 | H | H | 100 |
27 | C0(2-N02-Phen) | CH3 | H | CH3 | 98 |
28 | H | CH3 | H | CH3 | 98 |
29 | CH2OH | tert.C4Hg | H | H | 80 |
30 | C0(4-N02-Phen) | n-C3Hy | H | H | 89 |
31 | CO(4-NO2-Phen) | CH3 | CH3 | H | 90 |
32 | C0(4-N02-Phen) | H | H | H | 100 |
33 | • H | C2H5 | CH3 | H | 85 |
34 | H<2> | CH3 | H | H | |
35 | H(3) | CH3 | H | H | 99 |
(1) | Hydrochlorid | ||||
(2) | Sulfat | ||||
(3) | Phosphat |
Beispiel 2
Der Versuchsansatz entspricht dem im Beispiel 1 . beschriebenen, wobei die Wirkstoffkonzentration 5 x 10~ Mol/100 g Boden betrug und als N-Ouelle Harnstoff eingesetzt wurde.
Zur Ermittlung der Residualwirkung wurden die Probenahmen entsprechend der Hemmwirkung der Verbindungen variabel gestaltet.
Nach logarithmischer Transformation der Summe der bestimmten Nitrat- bzw. Nitritgehalte sowie der Inkubationszeit in Tagen konnten die Meßwerte mittels linearer Regression verrechnet werden. .
Aus den ermittelten Regressionsgeraden wurden die t50-Werte bestimmt, die'die Zeit in Tagen darstellen, nach der 50 % des Düngemittelstickstoffs im Boden nitrifiziert sind.
Der tc>y-Wert stellt einen statistisch bewertbaren biologischen Wirkungsparameter dar. Die Differenz zwischen dein t Q-Wert der Prüf Variante stellt die durch den Wirkstoff bewirkte Verzögerung des Nitrifikationsprozesses dar. ' "'. ' .
Wie die Tabelle 2 ausweist, zeigen die substituierten Pyrazole in Abhängigkeit von der Substituentenmatrix nach Formel,I eine stark differenzierte Residualwirkung.
Tabelle 2: Residualwirkung substituierter Pyrazole nach Formel I
Lfd Nr. | z | Ri . | CH3 | CH3 | R2 | R3 | «50 | t50(1) | rw | 40 |
1 | C0(4-N02-Phen) | CH3 | )CH3 | CH3 | H | H | 32,1 | 31,3-33,0 | 0,9783 | 45 |
2 | C0(4-N02-Phen) | CH3 | C0(3-N02-4-Br-Phen)CH3 | CH3 | Cl | H | 19,9 | 19,3-20,9 | 0,9606 | 30 |
3 | C0(4-N02-Phen) | CH3 | CONH2 | CH3 | CH3 | H | 26,6 | 24,2-28,8 | 0,9390 | 30 |
4" | C0(4TN02-Phen) | CH3 | CONHCH3 | CH3 | Br | H | 8,2 | 8,0- 8,4 | 0,9665 | 30 |
5 | C0(4-N02-Phen) | CH3 | CON-(CH3)CONHCh3 | CH3 | CH3 | CH3 | 8,7 | 7,2-10,5 | 0,7332 | 40 |
6 | C0(4-N02-Phen) | CH3 | CONH-CyCLC6H11 | CH, | H | CH3 | 8,8 | 8,4- 9,1 | 0,9644 | 30 |
7 | C0(4-N02-Phen) | H | CONH-Phen | H | H | 11,4 | 11,1-11,8 | 0,9614 | 45 | |
8 | H | CH3 | CSNHCH3 | H | H | 32,0 | 29,7-34,6 | 0,8806 | 35 | |
9 | H | CH3 | CSNHCH, | Cl | H | 24,8 | 24,3-25,3 | 0,9109 | 45 | |
10 | H CH | 3CH=CH | CH3 | H | 10,5 | 10,3-10,7 | 0,9820 | 42 | ||
11 | H n· | -C3H7 | H | H | 9.1 | 8,8- 9,3 | 0,9860 | 35 | ||
12 | H i-C4Hg | H | H | 8,7 | 8,4- 9,0 | 0,9810 | 30 | |||
13 | C0(2-Cl-Phen) | H | H | 31,9 | 31,1-32,7 | 0,9680 | 40 | |||
14 | C0(4-CH3S02-Phen | H | H | 31,2 | 30,7-31,7 | 0,9739 | 35 | |||
15 | H | H | 28,2 | 27,7-28,7 | 0,9706 | 45 | ||||
16 | H | H | 32,7 | 31,9-33,5 | 0,8807 | 25 | ||||
17 | H | H | 11,0 | 10,7-11,3 | 0,9222 | 45 | ||||
18 | H | H | 30,6 | 30,0-31,0 | 0,9087 | 30 | ||||
19 | H | H | 7,4 | 7,2- 7,6 | 0,9471 | 45 | ||||
20 | H | H | 24,8 | 24,5-25,1 | 0,9700 | 50 | ||||
21 | H | H | 32,1 | 31,1-33,2 | 0,9107 | 45 | ||||
22 | CH, | H | 26,4 | 26,1-26,9 | 0,9327 | |||||
- 10 Tabelle 2: Fortsetzung
I -P rl ' -» r-v -^ (I)·
Nr. .1 2 K3 Έ50 50
23 CSNH-Phen CH3 H H 32,8 32,1-33,5 0/9536 40
24 ,CSCH2CH=CH2. , CH3 H H 32,2 32,0-32,5 0,9511 30
25 C0(4-N02-Phen) C3H5 CH3 H 10,4 10,2-10,6 0,9812 45
26 C0(4-N02-Phen) n-CjH-, H H 8,8 8,4- 9,2 0,9622 45
Harnstoff unbehandelt (Kontrolle) 8,1 7,9- 8,3 0,9762 30
V ^ Vertrauensintervall für = 0,05
ν ' Korrelationskoeffizient ^ ' Anzahl der Meßpunkte
Die Versuchsdurchführung und -auswertung entspricht der im Beispiel 1 und 2 beschriebenen.
Die erfindungsgemäßen Kombinationen von 3-Methylpyrazol und Dicyandiamid wurden im Boden in einem Mischungsverhältnis von 1:1 bis 1:400 mit unterschiedlichen absoluten Wirkstoffkonzentrationen zugegeben. Als Vergleich dienten Konzentrationsreihen 'des 3-Methylpyrazols (0,3-1,5 ppm) und des Dicyandiamide (8-60 ppm) .
Wie die Tabelle 3 ausweist werden durch die Kombinationen von 3-Methylpyrazol (Verbindung Nr. 3, Tabelle 2) mit Dicyandiamid in dem gesamten Mischungsbereich in Abhängigkeit von der absoluten Wirkstoffkonzentration verlängerte Residualwirkungen erzielt.
'..' · ' - 12 -
Tabelle 3: Residualwirkung des 3-Methylpyrazols, des Dicyandiamids sowie, deren Kombinationen
3-Methyl- Dicyan- Mischungspyrazol diamid verhältnis (ppm) ' (ppm) /
(Tage)
0,30 ; . . | 0 | 1 | - | 30,7 | 29^4- 3.2.1 | 0,9320 | 12- |
0,44 | O | 1 | - | - 38,2 | 36,1- 40,4 | 0,9127 | 12 |
0,67 | \ 0 | 1 | mm | ..; 5i,o | 49,7-52,4 | 0,8876 | 15 |
1,00 | 1 | - | 81,6 | 80,4- 82,7 | 0,9518 | 20 | |
1,50 | 0 | 1 | - | 89,3 | 88,0- 90,6 . | 0,9794 | 24 |
O | 8,0 Λ | 1 | - | 25,9 | 24,7- 27,1 | 0,8987 | 20 |
O ' ; | 12,0 | 1 | - | _ 36,9 | 36,1- 37,8 | 0,9534 | 24 |
O | 18,0 | 1 | - | 39,7 | 39,0- 40,3 | 0,9764 | 24 |
o | 27,0 | 1 | - | 48,8 | 48,3- 49,3 | 0,9806 | 20 |
O | 40,0 | 1 | - | 65,7 | 64,8- 66,6 | 0,9579 | 20 |
O | 60,0 | 1 | •1 | 74,8 | 74,1- 75,5 | 0,9673 | 20 |
0,50 | 0,5' | 1 | :4.4 | 55,8 | 54,9- 56,7 | 0,8849 | 20 |
0,90 ' | 4,0 | 1 | :4,4 | 83,5 | 82,1- 84,9 | 0,9608 | 20 |
1,35 | 1 | :4,5 | 90,1 | 88,4- 91,8 | 0,9543 | 12 | |
0,60 | 2,7 | 1 | :4,5 | 60,1 | 58,9- 61,3 | 0,9474 | 32 |
0,40 | 1,8 | 1 | :20 | ; 39,6 | 39,1- 40,2 | 0,9793 , | 24 |
0,25 | 5.0 > | 1 | :20 | 39,3 | 38,5- 40,2 | 0,9549 | 24 |
0,40 | 8,0 | 1 | :20 | 47,2 | 46,2- 48,3 | 0,9503 | 20 |
0,60 | 12,0 | :22 | 94,1 | 91,8- 96,6 | 0,9285 | 16 | |
0,90 | 20,0 | :80 | 111,0 | 108,7-113,3^ | 0,9142 | 12 | |
0,20 | 16,0 | 53,3 | 51,9- 54,7 | 0,9154 | 16 | ||
0,13 | 10.5 | :80 | 45,2 | 44,3- 46,2 | 0,9525 | 24 | |
0,30 | 24,0 | :89 .. | 88,6 | 87,2- 90,0 | 0,9969 | 24 | |
0,45 | 40,0 | :358 | 114,5 | 112,8-116,3 | 0,9723 | 18 | |
0,067 | 24,0 | :360 | 45,3 | .45,6- 47,0 | 0,9800 | 18 | |
0,10 | 36,0 | :360 | 67,4 | 66,2- 68,6 | 0,9610 | 20 | |
0,15 | 54,0 | :364 | 94,9 | 92,9- 96,9 | 0,9631 | 19 | |
0,044 | 16,0 | :400, | 42,2. | 41,7- 42,7 | 0,9797 | 24 | |
0,025 | Λ 16,0 | 41,3 | 40,8- 41,8 | 0,9810 | 20 | ||
\ ' Harnstoff | unbehandelt | 13,4 | 12,8- 14,0 | 0,9763 | 14 | ||
Die Kombinationswirkung wird als synergistisch bezeichnet, wenn "sie besser als die aus den beiden Einzelwirkungen der Mischungspartner berechnete äquivalente Wirkung bzw. wenn die für eine vorgegebene Wirkung benötigte Dosis geringer als die berechnete ist (Groeger u.a.. Pharmazie 36_ (1981) S. 81 - 87).
Die Auswertung der in der Tabelle 3 dargestellten Ergebnisse nach dieser Isobolenmethode ist in der Tabelle dargestellt. Die ausgewiesene bestimmte Dosis ergibt sich dabei aus den Korizentrationsreihen der Einzelverbindungen bzw. Kombinationen für eine vorgegebene Wirkung (t50-Wert = 90 Tage). Die Bewertung des Synergismus erfolgt durch die Angabe der prozentualen Wirkstoffeinsparung gegenüber der nach dem oben beschriebenen Modell ermittelten Dosis. .
Tabelle 4: Prozentuale Wirkstoffeinsparung gegenüber der nach dem Äquivalenzmodell ermittelten Dosis (Isobolenmethode) für t5Q = 90 Tage der Kombination von 3-Methylpyrazol und Dicyandiamid
Substanz/ | im Versuch er | nach Äquivalenz | % ein- |
Kombination | mittelte Dosis | modell ermittelte | gespar· |
(Ppm) | Dosis (ppm) | te | |
Dosis | |||
3-Methylpyrazol | 1,5 | _ | |
1:5 | 7,0 | 7,6 | 8 |
1 : 25 | 11,5 | 25,4 | 55 |
1 : 100 | 24 | 54,6 | 56 |
1 : 400 | 50 | 77,2 | 35 |
Dicyandiamid | 90 | — . ' | - |
- 14 Beispiel 4 ,
*
Nach der im Beispiel 3 dargestellten Kombinationsmatrix (Tabelle 3) wurden die entsprechenden l-Carbamoyl-3-methylpyrazol(Verbindung Nr. 16, Tabelle 2)/Dicyandiamid-Kombi~ nationen geprüft« ,
Die Auswertung der erhaltenen tcg-Werte nach der Isobolenmethode brachte die in der Tabelle 5 dargestellten prozentualen Wirkstoff einsparungen. ·
Prozentuale-Wirkstoffeinsparung gegenüber der nach dem Äquivalenzmodell ermittelten Dosis (Isobolenmethode) für t5Q - 90 Tage der Kombination von l-Carbamoyl-3-methylpyrazol und Dicyandiamid
Substanz/ im Versuch er Kombination mittelte Dosis (ppm) ' . | 1,6 | nach Äquivalenz-' modell ermittelte Dosis (ppm) | % einge sparte Dosis |
l-Carbamoyl-3- methylpyrazol | 8,1 | - - | |
1 ; 5 | 12,0 | 7,6 | 6 |
1 : 25 | 23,8 | 25,4 | 53 |
1 : 100 | ' 52,0 | 54,6 | 56 |
1 : 400 | 90,0 | 77,2 | 33 |
Dicyandiamid | - | - |
S-Methyl^-chlorpyrazol (Verbindung Nr. 9, Tabelle 2) bzw. l-Methylthiocarbamoyl-S^-dimethylpyrazol wurden mit Dicyandiamid in den Mischungsverhältnissen 1:25, 1:50 und 1:75 (Pyrazol : Dicyandiamid) kombiniert und die Residualwirkung im Vergleich zu den reinen Wirkstoffen ermittelt. Dazu wurden die Wirkstoffe bzw. Kombinationen mit einem lehmigen Sandboden in den angegebenen Mischungsverhältnissen und absoluten Wirkstoffkonzentrationen vermischt. Als N-Ouelle diente Harnstoff (20 mg N/100 g Boden). Die Versuchsdurchführung und die Berechnung der prozentualen Hemmung des Nitrifikationsprozesses entspricht der im Beispiel 1 beschriebenen. Wie die Tabelle 6 zeigt, werden auch durch diese Strukturtypen synergistische Wirkungsverbesserungen erzielt·
Tabelle 6: Residualwirkung des 3-Methyl—4-chlorpyrazols,
des l-Methylthiocarbamoyl-S^-dimethylpyrazols, des Dicyandiamide sowie der Kombinationen zwischen den beiden Pyrazolen und Dicyandiamid
Substanz/ _ % Hemmung nach Tagen Inkubation Kombination μρ 14 28 42 56 70
3-Methyl-4- chlorpyrazol | 0,5 | 100 | 88 | 64 | 35 | 12 |
1 : 25 | 10\ | 100 | ioo | 95 | 77 | 45 |
1 : 50 | 10 | 100 | 100 | 93 | 73 | 43 |
1 : 75 | 10 | 100 | 100 | 96 | 74 | 42 |
1-Methyl'thio- carbamoyl-3,4- dimethylpyrazol | 0,5 | 100 | 90 | 67 | 40 | 20 |
1 ? 25 | 10 | 100 | 100 | 97 | 80 | 50 |
1. : 50 | 10 | 100 | 100 | 95 | 85 | 48 |
1 : 75 | 10 | 100 | 100 | 93 | 74 | 45 |
Dicyandiamid | 10 - | 95 | 65 | 35 | 8 | 0 |
15 | 98 | 78 | 45 | 35 | 20 | |
20 | 100 | 95 | 89 | 87 | 52 |
In den gleichen Mischungsverhältnissen wie im Beispiel 5 wurden 3-Methylpyrazol, l-Carbamoyl-5-methylpyrazol und 3-Methylpyrazolsulfat mit Dicyandiamid kombiniert. Die Versuchsdurchführung und Auswertung ist nur dadurch verändert, daß als N-QuelIe Gülle (20 mg Gesamt-N/100 g Boden) verwendet wurde. Die erzielten Ergebnisse.sind in der Tabelle 7 dargestellt. Wie bei der Verwendung von Stickstof fmineraldüngemittel ist auch beim Zusatz der erfin-
dungsgemäßen Kombinationen zum organischen Düngemittel die synergistische Wirkungsverbesserung unabhängig vom Strukturtyp des Pyrazols deutlich ausgeprägt.
Tabelle 7: Residuaiwirkung untersphiedlicher Pyrazole, des Dicyandiamids sowie der entsprechenden Kombinationen mit Gülle als N-Quelle in einem lehmigen Sandboden
Substanz/ Kombination | ppm | 14 | Hemmung nach 28 | Inkubat 42 | ionstagen 56 |
3-Methylpyrazol | 0.5 | 76 | 55 .. | 21 | .0 |
1 : 25 | 10 | 94 | 92- | 82 | 63 |
1 : 50 | 10 | 96 | 95 | 82 | 64 |
1 : 75 | 10 | 95 | 92 | 88 | "58 |
l-Carbamoyl-3- methylpyrazol | 0.5 | 72 | 36 . | 19 | O |
1 : 25 | 10 | 91 | 85 | 70 | 46 |
1 : 50 , | 10 | 96 | 94 | 77 | 59 |
1 : 75 | 10 | 97 | 94 | 77 | 52 |
3-Methylpyrazol- sulfat | 0.5 | 84 | 40 | 24 | O |
1 ..':. 25 | 10 | 99 | 97 | 86 | 74 |
1'' : 50 | 10 | 100 | 98 | 85 | 73 |
1 : 75 | 10 | 99 | 57 | 83 | 69 |
Dicyandiamid , | 10 | 86 | 78 | 37 | O v |
15 | 98 | 94 | 71 | .33 | |
.'.. | 20 | 100 | 100 | 83 | 72 |
- 17 -
Im Beispiel 7 werden die erzielten Ergebnisse in einer Sand-Rosterde mit Gülle und Jauche als N-Ouelle bei gleichem Versuchsansatz wie im Beispiel 6 dargestellt.
Wie die Tabellen 8 und 9 ausweisen, treten zwar Unterschiede sowohl in der Residualwirkung der reinen Wirkstoffe als auch der Kombinationen in dem gleichen Boden bei der Verwendung von Gülle oder Jauche als N-Ouelle auf, jedoch ist die synergistische Wirkungsverbesserung in beiden Fällen deutlich nächzuweisen. Dies trifft auch für die Wirkungsausprägung in unterschiedlichen Böden zu (vgl. Tabelle 7).
Residualwirkung unterschiedlicher Pyrazole, des Dicyandiamide sowie der entsprechenden Kombinationen mit Gülle als N-Quelle in einer Sand-Rosterde
Substanz/ | ppm | % Hemmung | nach | Inkubat | ionstagen |
Kombination | 14 | 28 | 42 | 56 | |
3-Methylpyrazol | 0.5 | 100 | 100 | 79 | 25 |
1 : 25 | 10 | 100 | 100 | 100 | 100 |
1 : 50 | 10 | 100 | 100 | 100 | 94 |
1 : 75 | 10 | 100 | 100 | 100 | 100 |
1-Carbamoyl-3- methylpyrazol | 0.5 | 100 | 100 | 78 | 16 |
1 : 25 | 10 | .100 | 100 | 100 | 82 |
1 : 50 | 10 | 100 | 100 | 100 | 90 |
1 : 75 | 10 | 100 · | 100 | 100 | 95 |
3-Methylpyrazol- sulfat | 0,5 | 100 | 97 | 45 | 20 |
1 : 25 | 10 | 100 | 100 | 100 | 100 |
1 : 50 | 10 | 100 | 100 | 100 | 99 |
1 : 75 | 10 | 100 | 100 | 100 | 88 |
Dicyandiamid | 10 | 100 | 97 | 47 | O |
15 | 100 | 100 | 100 | 56 | |
20 | 100 | 100 | 100 | , 81 |
Tabelle 9: Residualwirkung unterschiedlicher Pyrazole, des Dicyandiamids sowie deren Kombinationen mit Oauche als N-Ouelle in einer Sand-Rosterde
Substanz/ | Dom | % Hemmun | g nach | Inkubation | stagen | 56 |
Kombination | 14 | 28 | 42 | 23 | ||
3-Methylpyrazol | 0,5 | 100 | 99 | 77 | 100 | |
1 : 25 .' | 10 | ,100 | 100 . | 100 | 100 | |
1 : 50 | 10 | 100 | 100 | 100 | 100 | |
1 : 75 | 10 ' | 100 | 100 | 100 | 29 | |
l-Carbamoyl-3- methylpyrazol | 0,5 | 100 | 100 | 80 | 100 | |
1. : 25 . | 10 | 100 | 100 | 100 | 100 | |
1 : 50 | 10 | 100 | 100 | 100 | 100 | |
1 : 75 | 10 | 100 | 100 | 100 | 23 | |
3-Methylpyrazol- sulfat | 0,5 | 100 | 94 | 77 | 100 | |
1 : 25 | 10 | 100 ' | 100 | 100 | 100 | |
1 .:.' 50 | 10 | 100 | 100 | 100 | 100 | |
1 : 75 | 10 | 100 | ido | 100 | 25 | |
Dicyandiamid | 10 | 100 | 100 | 84 | 95 | |
15 | 100 | 100 | 100 | 100 | ||
20 | 100 | 100 | 100^ |
Claims (1)
- ErfindungsanspruchIu Wirkstoffkombination zur Hemmung bzw, Regelung der Nitrifikation in Kulturböden dadurch gekennzeichnet, daß sie als Wirkstoff Mischungen von Pyrazol oder substituiertes Pyrazol oder Pyrazoliumsalz und Dicyandiamid in Mischungsverhältnissen 1:1 bis 1:400 enthalten:.2f· Wirkstoff kombination gemäß Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie im Gemisch oder gemeinsam mit festen oder flüssigen mineralischen oder organischen Düngemitteln, die Harnstoff und/oder Ammoniak und/ oder Ammoniumstickstoff enthalten, in Form eines festen oder flüssigen-Konzentrates oder im Geraisch mit einem festen vermahlenen oder granulierten Trägerstoff zur Anwendung kommt's»3u Wirkstoffkombination gemäß Punkt 1, dadurch gekennzeichnet·, daß sie vor, gleichzeitig mit oder nach der Düngerapplikation zur Anwendung kommtu4u Wirkstoffkombination gemäß Punkt 1 und 2, dadurch gekennzeichnet7, daß sie gemeinsam mit anderen Agrochemikalien und/oder agrotechnischen Maßnahmen zur Anwendung kommt'·SU. Wirkstoffkombination gemäß Punkt 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer Aufwandmenge von 0,5 bis 100 kg Wirkstoff pro Hektar, vorzugsweise jedoch 0,5 bis 60 kg pro Hektar, appliziert wird·.6u Wirkstoffkombination gemäß Punkt 1 und 4, dadurch gekennzeichnet;, daß sie den Düngemitteln in Mengen von 0,1 bis 30 Gewichtsprozentenr, vorzugsweise jedoch 1 bis 30 Gewichtsprozenten des Düngemittel-Stickstoffs beigefügt, appliziert wird;.Γ" Γ Γ > J Λ
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DD82243028A DD222471A3 (de) | 1982-09-06 | 1982-09-06 | Wirkstoffkombination zur hemmung bzw. regelung der nitrifikation von ammoniumstickstoff in kulturboeden |
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